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Norbert Lindenthal
09.07.2006 06.29
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Probleme … durch neue Probleme ersetzt

Der Tagesspiegel, Tagesspiegel online (09.07.2006)

Sind umfangreiche Reformen in unserem Land überhaupt notwendig?

Jeder oft nur kurzzeitig durch Wahlerfolg zu Macht gelangte Politiker fühlt sich offenbar dazu berufen, eine Reform vom Zaun zu brechen. Trotz mangelnder Reformerfahrung scheint sein Glaube unerschütterlich, er könne ein langfristig gewachsenes System (sofern es so etwas überhaupt noch gibt nach all der Reformerei) durch ein am grünen Tisch ausgedachtes und ausgehandeltes System ersetzen, welches besser sei als das alte.

Hochschulreformen (70er Jahre), Schulreformen, Rentenreform, Rechtschreibreform, Hartz IV und diverse Gesundheitsreformen beweisen im Ergebnis das Gegenteil. Keine dieser Reformen hat ein grundsätzlich besseres System als das vorangegangene bewirkt. Viele Reformen wurden im Lauf weiterer Reformmaßnahmen zurückentwickelt, oft bis in die Nähe des Ausgangszustands. Dafür haben alle Reformen viel Geld gekostet. Eklatantes Beispiel sind die wegen mangelnder Voraussicht unerwarteten Mehrkosten von Hartz IV. Und jetzt die Gesundheitsreform?

Bei Reformentscheidungen im Parlament sind die sachlichen Fragestellungen wegen Ihres Umfangs vom Parlamentarier in der Regel schwer zu übersehen und treten gegenüber den politischen Ambitionen der Akteure oft weit in den Hintergrund.

Was ist das reformerische Ergebnis? Ein Großteil der ursprünglichen Probleme existiert nach wie vor oder ist durch neue Probleme ersetzt. Das beweist die Serie von Gesundheitsreformen, wo doch eine Reform für lange Zeit genügen und wirken sollte. Reale und langfristig wirksame Reformerfolge sind verhältnismäßig selten.

Das Bedürfnis federführender Politiker, sich mit umfassenden Reformversuchen zu profilieren, muss endlich zu Gunsten kleiner, überschaubarer und im Detail wirksamer gesetzlicher Änderungen zurückgestellt werden. Auch die Parlamentarier hätten dann mehr Gelegenheit, wirklich zu erfassen und zu beurteilen, worüber sie bei einer Gesetzesänderung abstimmen sollen.

Die Devise muss also endlich heißen: „Evolution statt Revolution.“

Bernhard Lehmann, Berlin-Tempelhof

Sehr geehrter Herr Lehmann,

Sie erklären zu Recht, dass „Reformen“, die am grünen Tisch ausgedacht und vom Zaun gebrochen werden, langfristig wenig bewirken und viel kosten. Aber folgt daraus, dass sich die Parlamentarier bloß auf Trippelschritte konkreter Gesetze beschränken sollen, weil sie die komplexen Sachverhalte nicht durchschauen oder gar mit ihren politischen Ambitionen zuschütten?

Der Reformwahn, der seit einem Vierteljahrhundert reife Industrieländer und auch Deutschland gepackt hat, ist sicher beklagenswert. In erster Linie jedoch haben bürgerliche Zirkel und Wirtschaftsexperten seit einem Vierteljahrhundert einen marktradikalen, wirtschaftsliberalen Feldzug gegen den Sozialstaat geführt. Dem haben die politischen Entscheidungsträger zu wenig widerstanden.

Das Ergebnis ist beklagenswert: Erstens der selbsterzeugte Zeitdruck, der in nächtlichen Sitzungen handwerklich mangelhafte Resultate hervorbringt, die fortwährende Nachbesserungen erzwingen. Zweitens die Verflechtung plausibler Lösungswege mit politischen Optionen und dem Blick auf die Machtbalance. In einer großen Koalition drittens die tendenzielle Ausschaltung des Parlaments durch die Parteichefs, während Vetospieler aus den Bundesländern die Machtzentren direkt beeinflussen.

Viertens die Neigung der Regierungen, sich weniger vor den Wählerinnen und Wählern zu rechtfertigen, als viel mehr vor Fachkommissionen, Expertenkreisen, vor den Wünschen transnationaler Unternehmen oder globaler Finanzmärkte, die sich als 5. Gewalt in der Demokratie aufspielen. Sechstens die Verbreitung von Fehldiagnosen etwa eines beispiellosen Globalisierungsdrucks, dramatischer demografischer Veränderungen oder des Arbeitsmarkts als Schlüsselgröße für Wachstum und Beschäftigung. Siebtens das normative Aufladen politischer Lösungsvorschläge. Während die Bevölkerung den Zusammenhang von Gerechtigkeit und Gleichheit ziemlich eng sieht, fordern die Parteispitzen, das Volk solle sich von der Verteilungsgerechtigkeit verabschieden. Da die Talente und Anstrengungen der Individuen unterschiedlich sind, gebühre der Leistungs- und Tauschgerechtigkeit ein Vorrang vor der Bedarfsgerechtigkeit und der Solidarität.

Solche Defizite der Diagnose, zustimmungsfähiger normativer Überzeugungen und politischer Umsetzung haben Reformen zu einem „Unwort“ werden lassen. Reine Veränderungen, ohne dass etwas Besseres aus ihnen hervorgeht und ohne dass diejenigen eine höhere Lebensqualität gewinnen, um deretwillen die Veränderungen angestrebt werden, verdienen den Namen Reform nicht, erst recht nicht, wenn sie als „Jahrhundertwerke“ und „Zeitenwenden“ angekündigt werden.

Trotzdem sind strukturelle Reformen unverzichtbar, wenn sich in den Köpfen und Herzen der Menschen etwas verändert hat, so dass die gesellschaftlichen Institutionen auf die Lebensentwürfe der Menschen nicht mehr passen. Der Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus hat eine politische Rekonstruktion der Gesellschaft dringend werden lassen, die Forderung der Frauen auf Gleichstellung und Autonomie verlangt eine radikale Neugestaltung der Arbeitsverhältnisse, das gewachsene Gespür für den Schutz der natürlichen Umwelt nötigt dazu, den wirtschaftlichen Erfolg anders als bisher zu definieren. Die Erosion der erwerbswirtschaftlichen Solidarität ist ohne eine erweiterte Finanzierungsbasis nicht aufzuhalten. In der Natur mag „Evolution“ gelten, die Gesellschaft bedarf einer normativen Gestaltung.

Mit freundlichen Grüßen

— Professor Friedhelm Hengsbach SJ.,

Leiter des Oswald-von-Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik

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Norbert Lindenthal
07.07.2006 05.27
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Nürnberger Nachrichten (hier auf diesen Seiten)

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PL
06.07.2006 20.38
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Zensur

Zensur nun auch im Forum der Nürnberger Zeitung.

Hierüber mehr im Forum des VRS.

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PL
21.06.2006 01.37
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Zensur im Tagesspiegel

Auch der Tagesspiegel berichtete über Zensur – aber leider nicht über seine eigene, die er seit langem betreibt. Am 7.06.2006 veröffentlichte er eine Zeitungsmeldung unter der Überschrift China blockiert zeitweise google.com.

Die kleinen Diktatoren Deutschlands, die sich in den letzten zehn Jahren wie die Gartenzwerge vermehrten, versuchen nicht nur die Rechtschreibung der Kinder zu beeinflussen, sondern auch das Recht der Erwachsen, zu schreiben. Das aktuelle Motto Deutschlands, das lautet: „Die Welt zu Gast bei Freunden“, sollte um eine Bitte ergänzt werden, nämlich um die folgende: „– wenn sie ihre Meinung nicht als Gastgeschenk mitbringt.“

Gottfried Keller hat die Schweizer Bürger als Kulturbürger Deutschlands bezeichnet. Daran erinnere ich mich jetzt, um diese Uhrzeit. Denn „denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht, / Ich kann nicht mehr die Augen schließen, / Und meine heißen Tränen fließen.“ Was in Deutschland gegenwärtig im Gange ist, beunruhigt mich wirklich sehr. Die Deutschen verspielen leichtfertig ihr kulturelles Erbe. Goethe-Institute werden geschlossen oder deren Geldmittel drastisch gekürzt; die deutsche Sprache wird von Kulturbürokraten verhunzt; die Demokratie wird mißachtet und Denglisch oder Engleutsch nehmen in den Medien und in der Werbung der Konzerne mehr denn je überhand.

Im „Wilpert/Gühring“ sind 47000 Erstausgaben von 1360 bedeutenden Dichtern deutscher Sprache, von der Barockzeit bis zum Jahr 1960, verzeichnet. Eine Erstausgabe besitze ich: Darin ist, auf der letzten Seite, eine Zeichnung zu sehen: Wie der Hl. Antonius, der Patron für verlorene Sachen, in Begleitung eines Schweines Einlaß in die Himmelspforte findet.
– geändert durch Peter Lüber am 21.06.2006, 10.26 –

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PL
21.06.2006 01.34
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Wichtige Änderungen

Forum des Tagesspiegels

In obengenannten Forum sind gestern wichtige Änderungen mitgeteilt worden:

„Liebe Nutzer dieses Forums,

Tagesspiegel Online und meinberlin.de haben diverse „Umbauarbeiten“ an diesem Forum vorgenommen. So wurden beispielsweise einige wenig besuchte Bereiche geschlossen, die Struktur wurde übersichtlicher gestaltet.

Einschneidender ist allerdings eine weitere Änderung: Wie bei anderen Medien schon lange üblich werden künftig neue Themen nur noch durch die Redaktion angelegt.

Die Redaktionen von Tagesspiegel Online und meinberlin.de werden sich bemühen, zu allen wichtigen kontroversen Themen Diskussionen zu eröffnen. Wir werden darüber hinaus darauf achten, dass das Diskussionsniveau angemessen bleibt und keine Postings mit beleidigenden, verbotenen oder obszönen Inhalten eingestellt werden. Sollten Sie ein Diskussionsthema vermissen, können Sie dieses unter folgender E-Mail-Adresse vorschlagen: forum@meinberlin.net

Tagesspiegel Online und meinberlin.de“

Zu den „wenig besuchten Bereichen“, die geschlossen worden sind, gehört auch jener von Manfred Riebe über die Rechtschreibreform (der in Wahrheit am häufigsten besuchte). Wahr ist weiter, daß schätzungsweise 99 Prozent der Beiträge in den Orkus geschickt worden sind.

„Unsere Benutzer haben insgesamt 319 Beiträge geschrieben.
Wir haben 2587 registrierte Benutzer.“*

*Gestern, um 20:40 Uhr.

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Norbert Lindenthal
26.03.2006 06.53
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Rechtschreibreform auf Sorbisch

Brandenburg
21.03.2006
Rechtschreibreform auf Sorbisch
Niederlausitz: Viele zweisprachige Ortsschilder sind seit Februar falsch – Schuld ist das „ut“

Cottbus – Seit Februar sind viele Ortsschilder in der Niederlausitz falsch. Gemerkt hat das bisher aber niemand – abgesehen von einigen Sorben. Wegen der rund 20 000 in Südbrandenburg lebenden Angehörigen dieser slawischen Minderheit sind die Orts- und viele andere amtliche Schilder hier zweisprachig. Und all’ der Hader um die deutsche Rechtschreibreform hat die Sorben in der Niederlausitz nicht davon abgehalten, nun ebenfalls eine ihrer Ansicht nach längst fällige Sprachkorrektur vorzunehmen.

Es geht um das „ut“, einen Vokal, der – so erklärt es der Sprachwissenschaftler Timo Meskank vom Leipziger Sorabistik-Institut – bislang wie ein „o“ geschrieben wurde, obwohl er wie ein zum „ö“ tendierendes „y“ ausgesprochen werde. Nicht-Sorben und Sorbischschüler hatten deshalb bislang erhebliche Probleme, das normale „o“ vom „ut“ zu unterscheiden. Seit Februar muss das „ut“ nun „ó“ geschrieben werden.

Doch viele sorbische Ortsnamen in der Niederlausitz enthalten das „ut“, nun geschrieben „ó“ – Chódebuz für Cottbus beispielsweise oder Bórkowy für die Spreewaldgemeinde Burg. Deshalb müssten die Ortsschilder jetzt eigentlich abmontiert und durch neue ersetzt werden. „Natürlich verlangen wir das nicht“, sagt Harald Konzack, der Vorsitzende des Rates für sorbisch-wendische Angelegenheiten beim brandenburgischen Landtag: „Das würde bei der deutschen Bevölkerung niemand verstehen. Da hört man ja ohnedies schon oft, dass die Sorben immer nur Geld wollen. Die Korrektur kann man vornehmen, wenn die Ortsschilder ohnehin erneuert werden müssen.“

Beschlossen wurde die Reform von der Niedersorbischen Sprachkommission. Ihr lagen noch viele weitere Änderungswünsche vor. Manche wollten eine große Korrektur der Sprache mit der Begründung, die Deutschen hätten ja auch eine umfassende Rechtschreibreform durchgeführt. Die Kommission lehnte diese Anträge ab.

Für den 39-jährigen Hauke Bartels, der die Cottbuser Arbeitsstelle des Sorbischen Instituts Bautzen leitet, war das eine richtige Entscheidung. Immer wieder herangezogene Vergleiche mit dem Deutschen und anderen großen und stabilen Sprachen verkennen seiner Meinung nach völlig die Realität. „Wie viel ,Reform und Verunsicherung kann man sich in einer Sprache leisten, die extrem bedroht ist?“, fragt er und verweist wie Harald Konzack auf den seit Jahrzehnten anhaltenden Kampf der Sorben um die Erhaltung ihrer Sprache – gegen Schulschließungen und Kürzungen der Minderheitenförderung durch Bund und Länder.

Das „ut“ werden die etwa eineinhalbtausend Mädchen und Jungen, die in Brandenburg am Sorbischunterricht teilnehmen, wohl verkraften. Die Sprachkommission wird jedenfalls eine dementsprechende Empfehlung an das brandenburgische Bildungsministerium geben. Folgt das Ministerium dem Änderungsvorschlag – was zu erwarten ist –, wird die neue Schreibweise mit einer gewissen Übergangsfrist im Schulunterricht verbindlich.

Im benachbarten Sachsen ist alles etwas anders. Dort leben rund 40 000 Sorben, die Obersorbisch sprechen – eine dem Niedersorbischen zwar verwandte, aber doch eigene Sprache. Deshalb haben die Obersorben auch eine eigene Sprachkommission, und die hat in diesem Jahr ein neues Wörterbuch herausgegeben. Bei 500 der insgesamt 52 000 Vokabeln wurde die Schreibweise geändert, und nun will das sächsische Kultusministerium die Reformen ab dem kommenden Schuljahr für verbindlich erklären. Dann müssen die rund 2000 Schüler, die in Sachsen die obersorbische Sprache erlernen, echt pauken.

Sandra Dassler

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Bernhard Schühly
04.10.2004 20.49
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Re: Der Tagesspiegel

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Lindenthal

Kommas sind wie Musik

Vor allem eine Liebeserklärung: Für Truss ist die Interpunktion mehr als Grammatik, nämlich Musik, die den Leser dirigiert durch die Textmelodie.

Am Anfang stand auch bei Truss die schäumende Wut. Immer wieder regte sich die Journalistin, Kolumnistin und Romanschriftstellerin über falsch gesetzte Zeichen auf, die ihr aus dem Internet entgegen purzelten, von Plakatwänden runter brüllten. (...)
Wie Verkehrszeichen geleiten sie den Leser durch einen Text, sagen ihm, wo er anhalten, abbiegen, wo er das Tempo reduzieren muss. Für die Engländerin sind die Zeichen eine Sache der Höflichkeit: weil sie, ganz dezent, dem Leser helfen, einen Text zu verstehen ohne zu stolpern.

... könnte man ja im Unterricht einsetzen und dabei ein paar allgemeine Weisheiten über die Zeichensetzung unters junge Volk bringen.


Trotzdem – und das ist es ja gerade – einen guten Schreib- oder Redestil lernt man nicht in der Schule, schon gar nicht aus dem Duden, sondern aus dem Kontakt mit anderen Schreibern und Rednern, auf Deutsch durch Lesen und Hören. Dabei kommt es noch nicht einmal darauf an, nur hochqualitative Literatur zu lesen, ja gerade hier schärft die Vielfalt der Schreiber den Sinn für einen guten Stil, der vielleicht sogar zu einem ganz eigenen führt.
Und außerdem – um das Beispiel aufzugreifen – Sprache ist (wie) Musik! Man braucht ein Gefühl für den richtigen Takt und setzt deshalb z.B. die Kommas ensprechend, damit der „Interpret“ gut in den Rhythmus kommt.
Aber diese Rhythmen sind regional bedingt anders!
Wie soll man z.B. entscheiden, ob eine Silbe kurz oder lang ist (seit neuem wichtig u.a. für die S-Schreibung!)?
Wir im Südwesten sprechen die Worte Spaß, Gras, Gries, mies, Ruß, Mus, Moos praktisch gleich aus (der Vokal eher gedehnt, der S-Laut nicht allzu hart). Nicht so muß, Stuss, Bus, Bass, Biß, Bündnis (kurzer Vokal, harter S-Laut). Das hört sich aber anderswo anders an. Dort werden Spaß, Gras dann wirklich kurz gesprochen, nicht aber Grieß.
Daß und das hören sich bei uns eigentlich gleich an (etwa zwischen den vorher beschriebenen Wörtern), die eigentliche Unterscheidung entsteht durch den Textzusammenhang und die sich im Redefluß ergebenden Betonungen.
__________________
Bernhard Schühly

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Dominik Schumacher
03.10.2004 10.40
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Tagesspiegel

03.10.2004 08:55

«Bild am Sonntag» ab heute mit alter Rechtschreibung

Berlin (dpa) – Als erste deutsche Tageszeitung ist die «Bild am Sonntag» heute zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt. Das Blatt macht den Auftakt für die vom Axel Springer Verlag angekündigte Kehrtwende. Morgen wollen dann die «Bild»-Zeitung, «Die Welt» und alle weiteren Springer-Tageszeitungen nachziehen. Andere Verlage haben sich noch nicht entschlossen, ob und wann sie zur alten Rechtschreibung zurückkehren. In dieser Woche werden sich auch die Ministerpräsidenten der Länder mit der Rechtschreibreform befassen.

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Norbert Lindenthal
29.09.2004 06.45
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Der Tagesspiegel

(29.09.2004)

Kommas sind wie Musik

Punktum: In England steht ein Buch über Zeichensetzung auf der Bestseller-Liste

Von Susanne Kippenberger

Es ist Krieg, und alle kämpfen mit. Die „Frankfurter Allgemeine“ rief zur großen Schlacht gegen die Rechtschreibreform, Schriftsteller, Chefredakteure und Professoren folgten mit Geheul. Selbst Loriot hat dabei seinen Humor verloren: „Wir sind auf dem Wege, unser wichtigstes Kommunikationsmittel so zu vereinfachen, dass es in einigen Generation genügen wird, sich grunzend zu verständigen“, schrieb der Komiker. In der „Bild“.

Liebes Deutschland, ein bisschen mehr Leichtigkeit, bitte! Ein bisschen mehr Lynne Truss. Die englische Autorin hat einen Bestseller geschrieben, über das bestsellerunverdächtigste Thema, das man sich denken kann: ein Buch über Punkt und Komma, Semikolon und Apostroph. „Eats, Shoots & Leaves. The Zero Tolerance Approach to Punctuation“ steht seit über einem Jahr auf Englands Bestsellerlisten, inzwischen auch auf den amerikanischen, wurde zwei Millionen Mal verkauft und zum „British Book of the Year“ gekürt, die Kritiker jubelten (nur der „New Yorker“ nörgelte), inzwischen kann man im Buchladen gleich die Parodie zum Original kaufen.

Nun gut, kann man sagen, der neue Duden steht auf der Bestsellerliste auch oben. Aber das Buch von Lynne Truss ist kein Nachschlagewerk. Regeln erklärt es zwar auch, nur erschlägt die Autorin den Leser damit nicht, versucht ihn eher zu verführen, zu überzeugen, aufzurütteln. Es ist eine Kriegserklärung, die aufklärt und unterhält, die auch die Gegner zu Wort kommen lässt. Schriftsteller wie Gertrude Stein zum Beispiel, die das Komma hasst – servil nennt sie es – oder Donald Barthelme, den das Semikolon anwidert: „hässlich, hässlich, wie eine Zecke auf einem Hundebauch“. Dabei ist das Buch vor allem eine Liebeserklärung: Für Truss ist die Interpunktion mehr als Grammatik, nämlich Musik, die den Leser dirigiert durch die Textmelodie.

Am Anfang stand auch bei Truss die schäumende Wut. Immer wieder regte sich die Journalistin, Kolumnistin und Romanschriftstellerin über falsch gesetzte Zeichen auf, die ihr aus dem Internet entgegen purzelten, von Plakatwänden runter brüllten. Statt zum korrigierenden Pinsel griff sie zum Mikrophon, schrieb eine Radioserie und im Anschluss an deren Erfolg das Buch.

Ihre Botschaft: So winzig die Zeichen sind, so groß ist ihre Bedeutung. Wie Verkehrszeichen geleiten sie den Leser durch einen Text, sagen ihm, wo er anhalten, abbiegen, wo er das Tempo reduzieren muss. Für die Engländerin sind die Zeichen eine Sache der Höflichkeit: weil sie, ganz dezent, dem Leser helfen, einen Text zu verstehen ohne zu stolpern.

Plastisch vermittelt Truss, dass es nicht um Willkür geht, mit der Pedanten Freigeister trietzen, sondern darum, Unsinn und Sinn zu unterscheiden. So wie bei jenem Witz über einen Panda, auf den sich der Buchtitel bezieht: Ein Komma und die Welt steht kopf. Entweder isst das Tier Sprösslinge und Blätter (Eats shoots and leaves) – oder es isst, schießt und verzieht sich (Eats, shoots & leaves).

Das Apostroph hat es Lynne Truss ganz besonders angetan, sein Missbrauch quält sie körperlich. Wo es sein sollte, fehlt es, und wo es nichts zu suchen hat, steht es da und macht aus dem Plural einen possessiven Singular. Wie das Komma scheint auch das Apostroph oft eher mit dem Salzstreuer gesetzt zu werden als mit dem Verstand, mehr so zur Dekoration. Um auf Nummer Sicher zu gehen, setzen viele lieber eins zu viel als zu wenig. Nur ist „Banana's for Sale“ so falsch wie „Gabi's Futterkrippe“. Und tut genauso weh.

„Eats, Shoots & Leaves“ ist ein englisches Buch über englische Regeln, ein deutsches Pendant gibt es noch nicht. Aber so lange könnten Englischlehrer es ja in ihrem Unterricht einsetzen und dabei ein paar allgemeine Weisheiten über die Zeichensetzung unters junge Volk bringen. Und die Jungen könnten dann den Erwachsenen, all den „Gabi's“ und „Willi's“, was erzählen.

Lynne Truss: Eats, Shoots & Leaves. Profile Books, 209 Seiten, 9,99 Pfund.

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Norbert Lindenthal
19.08.2004 23.10
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Der Tagesspiegel

(20.08.2004 )          
POSITION

Gehässige Töne

Aus den Worten vieler Kritiker der Rechtschreibreform spricht Verachtung

Von Karin Wolff

Die Rechtschreibdebatte hat die Diskussionskultur in unserem Land verändert. Mit welchen Gefühlen werden manche der Kombattanten in wenigen Wochen wohl in den Spiegel schauen, wenn sie ihren Worten mit etwas Abstand wieder begegnen? Aus den Äußerungen so manchen Reformgegners spricht Hass oder Verachtung. Hoffentlich gibt der eine oder andere bald zu, dass seine Wortwahl maßlos war.

Natürlich ist die Rechtschreibung als Teil unserer Sprachkultur von großer Bedeutung, das streitet niemand ab. Trotzdem dürfen wir sie nicht mit dem Gesamten eines gebildeten Menschen verwechseln. Vor allem leben die Kombattanten aller verbalen Waffengattungen unseren Kindern und Jugendlichen nichts von der Schönheit der Sprache, von ihren unzähligen Möglichkeiten vor. Nein, es ist die Rede von „staatlich verordneter Legasthenie“, die Kultusministerkonferenz wird als skrupellose Mafia beziehungsweise „Cosa Nostra“, als „Kreis von Legasthenikern, der es zu Ministerämtern gebracht hat“, diffamiert.

Da wird von hochmögenden Chefredakteuren der Vorwurf des Totalitarismus gegen politisch Verantwortliche erhoben, gleichsam der Verdacht, NSDAP- und SED-Schergen meuchelten im Gewand des neuen Staates die Sprache! Als reichte das noch nicht, bringt eine Karikatur die Rechtschreibreform mit Osama bin Laden in Verbindung. Scheinbar harmlos mutet dagegen die Mitteilung eines ehemaligen Ministers an, er ginge lieber ins Gefängnis, statt in neuer Rechtschreibung Texte zu verfassen. Dass er damit viele verhöhnt, die der Meinungsfreiheit wegen in anderen Systemen tatsächlich verhaftet wurden, bemerken wohl nur sensible Naturen.

Auch aus Wissenschaft und Kultur waren oft ähnlich gehässige Töne zu hören. Dichter und Schriftsteller haben zu allen Zeiten die Spielräume des sprachlich und orthografisch Möglichen gedehnt. Ihre sprachlichen Regelverletzungen gehören zu dem, was der Mensch dulden muss. Doch auch für literarisch Schaffende gilt das Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Und wie halten wir es neuerdings mit der Teilung der Gewalten im Staate? Journalisten und Verlage sollen eine Wächterfunktion ausüben. Natürlich dürfen und müssen Zeitungen auch Partei ergreifen. Doch Partei sein sollen sie nicht. Trotzdem machen sich einige Blätter jetzt zu politisch Handelnden, ja Agitierenden. Wie glaubwürdig sind sie, wenn sie anderweitig zu Recht darauf bestehen, es habe Gewaltenteilung zu herrschen?

Es hilft nur eines: eine Weile schweigen, nachdenken, sich besinnen auf Maß und Ziel. Wir haben viel aufs Spiel zu setzen.

Die Autorin ist CDU-Politikerin und Kultusministerin von Hessen.

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Fritz Koch
15.08.2004 08.23
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Gegen undemokratische Regierungsmethoden

hilft nur außerparlamentarische Opposition. Man sieht es gerade wieder.

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Dominik Schumacher
15.08.2004 06.58
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Tagesspiegel

(15.08.2004)

Die drei Berlusconis

Springer, „Spiegel“ und „FAZ“ wischen die Rechtschreibreform einfach weg. Damit stellen sie sich über die Politik

Von Harald Martenstein

In diesem Artikel geht es nicht darum, ob die Rechtschreibreform vernünftig oder unvernünftig ist, gut oder schlecht. Das ist ein anderes Thema. In diesem Artikel geht es darum, ob es gut ist, wenn drei mächtige Männer, Personen, die durch nichts anderes legitimiert sind als durch die Macht ihrer Firma, den Beschluss einer deutschen Kultusministerkonferenz kippen können. Kippen? Nein, wegwischen. In einer Aktion, die, wenn es um etwas Wichtigeres ginge als Rechtschreibung, Züge eines Staatsstreichs hätte. Die Reform taugt nichts, weg damit, wir machen das mal eben.

Wer hat die Macht? Die Parlamente und die Regierungen, die durch Wahlen bestimmt werden, oder die großen Medienunternehmen? Das ist die Frage.

Die drei Männer sind der Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen“, Frank Schirrmacher, der Chef des Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, und der Chef des „Spiegel“, Stefan Aust. Zwei von ihnen haben gerade synchron und in großer Aufmachung ihren Ausstieg aus der neuen Rechtschreibung erklärt, der Dritte war gar nicht erst eingestiegen. Andere, vor allem die „Süddeutsche Zeitung“, haben sich angeschlossen. Wenn man das Gewicht dieser drei zusammennimmt, sind Schirrmacher, Döpfner und Aust fast eine Art Berlusconi. Zusammen repräsentieren sie einen guten Teil der publizistischen Macht in einem Land, in dem die Medien seit Jahren unablässig wichtiger und mächtiger geworden sind, was man unter anderem daran merkt, dass dieses Land einen Medienkanzler hat, der einmal gesagt hat, dass er zum Regieren vor allen die „Bild“-Zeitung und die Glotze braucht. Außerdem besitzt dieses Land ein Über-Parlament, das den Namen „Sabine Christiansen“ trägt.

Wie sehr das Machtgefüge sich zugunsten der Medien verschoben hat, wird einem klar, wenn man an Austs Vorgänger denkt, an Rudolf Augstein. Augstein wollte in einem bestimmten Moment seines Lebens zum politisch Handelnden werden, also ließ er sich für die FDP in den Bundestag wählen (wo er es nur kurz aushielt). Bundestagsabgeordneter! Für jeden Chef eines Medienkonzerns wäre dieser Job inzwischen ein gewaltiger Abstieg. Das macht heute keiner mehr. Volksvertreter sind viel zu machtlos.

Die drei Medien-Manager haben jedes Recht der Welt, mit Kommentaren und sogar mit Kampagnen Sturm zu laufen gegen eine Reform, die sie, aus nachvollziehbaren Gründen, für unsinnig halten. Es ist auch ihr Recht, in ihrem jeweiligen Medium an den alten Schreibweisen festzuhalten. Das ist jedermanns Recht: zu schreiben, wie man möchte. „Daß“ zu schreiben, ist nicht strafbar. Im Grunde dürfen die deutschen Kultusminister nur eines: Sie dürfen bestimmen, was an den Schulen gelehrt wird. Denn an den Schulen muss es eine geltende Schreibnorm geben, sonst verzweifeln Lehrer und Schüler. Mit ihrer konzertierten Aktion aber regieren die drei Medienmanager indirekt in die deutschen Schulen hinein. Sie wollen, kraft ihrer wirtschaftlichen und publizistischen Macht, bestimmen, wie die deutschen Schüler schreiben.

Was kommt als Nächstes? Werden als nächstes die drei größten deutschen Konzerne erklären, dass sie den Kündigungsschutz für noch unsinniger halten als die Rechtschreibreform, und dass sie sich deswegen ab sofort nicht mehr an die entsprechenden Vorschriften halten?

Der Respekt vor den Spielregeln ist nun mal eines der zentralen Prinzipien der Demokratie. Spielregeln gelten für alle. Das Gegenteil dieses Prinzips heißt: Recht des Stärkeren, Selbstjustiz.

Hinter dem Versuch der drei Manager, die Rechtschreibreform wegzuputschen, schimmert erstaunlicherweise der alte, antiautoritäre 68er-Geist, den man im Hause Springer zuallerletzt vermutet hätte. „Die Sprache gehört nicht der Kultusbürokratie“, heißt es im letzten „Spiegel“, Originalton ’68. Die Rede ist von einer „parteiübergreifenden Bürgerbewegung“. Man steht also wieder an der Spitze der Bewegung. Im Kampf gegen die Rechtschreibreform ist ein interessantes geistiges Mischprodukt entstanden – der revolutionäre Ton von einst verschmilzt mit dem neoliberalen Geist von heute. Der Neoliberale sieht im Staat ja immer und zuallererst „Bürokratie“, der Staat muss überall zurückgedrängt werden, zugunsten von – ja, was? Zugunsten der Manager. Das ist die neue revolutionäre Elite.

Die drei Manager haben eine Art magische Linie überschritten. Bisher hat als ehernes Prinzip gegolten: Journalisten sind Beobachter. Journalisten mischen nicht selber mit im Spiel der Macht. Sie beschreiben und kommentieren, mehr nicht. Seit der Rollenwechsel zwischen Politikern, Journalisten und Moderatoren eine alltägliche Sache geworden ist, galt dieses Prinzip ohnehin nur noch eingeschränkt. Jetzt muss man sich offiziell davon verabschieden. Die berühmte, in jeder Journalistenschule gelehrte Regel des Fernsehmoderators Hanns Joachim Friedrichs – Journalisten machen sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten Sache –, diese Regel gilt nicht mehr für alle.

Einen Volksentscheid würde die Rechtschreibreform bestimmt nicht überstehen. Das wäre immerhin ein demokratisches Verfahren. Das Volk entscheidet. Und nicht drei Firmenchefs, die sich zusammensetzen, in der Berliner „Paris Bar“ vielleicht, und zu dritt beschließen, mal eben einen Ministerbeschluss zu kippen.

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Sigmar Salzburg
15.08.2004 05.49
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Das kann doch nicht wahr sein

Gerade sehe beim Tagesspiegel ich eine Abstimmung online:

Soll die Rechtschreibreform zurückgenommen werden?
Ja: 24%; Nein: 76%


__________________
Sigmar Salzburg

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Norbert Lindenthal
10.08.2004 22.06
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Tagesspiegel

10.08.2004 14:57

Rechtschreib-Umstellung bei Springer läuft an

Hamburg (dpa) – Ungeachtet aller Einwände aus der Politik und anderen Medien sind beim Verlag Axel Springer die Vorbereitungen für die Rückkehr zur alten Rechtschreibung angelaufen. Eine Sprecherin des Unternehmens sagte der dpa, dabei gehe es nicht um Zwischenlösungen: «Wir kehren zu dem zurück, was bis 1998 für alle verbindlich war.» Dagegen wollen Österreich, die ARD und die Verlagsgruppe Handelsblatt an der neuen Rechtschreibung festhalten. Die «Süddeutsche Zeitung» will sich frühestens im Oktober festlegen.

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Dominik Schumacher
10.08.2004 07.28
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Tagesspiegel

10.08.2004 06:39

Weiter Debatte um Rechtschreibreform

Hamburg (dpa) – Eine komplette Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform ist laut der hessischen Kultusministerin Karin Wolff nicht möglich. «Vielmehr müsste wieder eine Kommission gebildet werden, die wieder monatelang diskutiert und dann eine neue Rechtschreibreform verabschiedet», sagte sie dem «Mannheimer Morgen». Unter anderem der niedersächsische CDU-Ministerpräsident Christian Wulff hatte den Stopp der Reform gefordert. Großverlage wie Springer und Spiegel wollen wieder zu den alten Schreibweisen zurückkehren.

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