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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
ss vs. ß
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Wolfgang Scheuermann
11.11.2004 10.11
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Paradiesisch

Der Hauptartikel des Reiseblatts der heutigen FAZ ist überschrieben mit "Paradies in der Kokosnußschale".

Eins fällt mir immer wieder schwer: Wie können Befürworter der Reformschreibweisen „Kokosnussschale“ oder „Kokosnuss-Schale“ über deren (für mich so evidente) Nachteile hinwegsehen? Können sie diese vielleicht gar nicht wahrnehmen?

Es kann natürlich ein besonderer Reiz in der Veränderung an und für sich liegen; vielleicht zeigt sich hierin auch einfach der Wille, irgendwie nachzuweisen, gedanklich so flexibel zu sein, sich mühelos (?) – und vielleicht auch schneller als andere – einer Veränderung anpassen zu können.

Typisch ist jedenfalls das Fehlen jeglicher Flexibilität, wenn es darum ginge, die auf welche Weise auch immer getroffene Entscheidung zur Nussschale nochmals kritisch zu überdenken.
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Matthias Dräger
06.11.2004 03.17
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Was die Pfadfinder können...

kann KLM schon lange:

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Heinz Erich Stiene
05.11.2004 08.56
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Baden-Powell

Die Neuverteilung von ss und ß ist der gelungenste und daher unanfechtbarste Teil der Rechtschreibreform. Behaupten die Reformer. Ein Spießer, qui mal y pense. Am vergangenen Wochenende flog mich der Bettelbrief einer örtlichen Pfadfindergruppe an. Er kündete von hehren, lauteren Zielen und ließ deshalb auch das Verlangen nach klingender Münze nicht unerwähnt. Das Schreiben umfaßte zwei mitteilsame Seiten und bot im Kern die klassische Rechtschreibung. Im Kern, sage ich; dafür zeugten „5jährig“ und „Portemonnaie“. Höchst unbaden-powellsch dagegen präsentierten sich die Pfadfinder auf dem Feld der ss/ß-Schreibung. Zwölf Fälle waren davon betroffen, in dieser fidelen Reihenfolge: Verlaß – daß – Engpass – daß – muß – muss – muß – dass – dass – dass – muß – dass. Da sieht man ihn doch in eitler Pose lächeln, den frischgebackenen Emeritus Gerhard Augst: als Pin-up-Boy auf Doris Ahnens Spindtür.
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Heinz Erich Stiene

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J.-M. Wagner
04.11.2004 15.24
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Jan-Martin Wagner

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J.-M. Wagner
04.11.2004 12.42
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Jan-Martin Wagner

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Fritz Koch
04.11.2004 11.58
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Ich schreibe so, wie ich mir eine gute Rechtschreibung vorstelle:

Im Zweifel klein und zusammen, denn das halte ich für die Richtung der Sprachentwicklung. Mein Ziel ist eine möglichst gut verständliche Schreibweise frei von möglichen Mißverständnissen. Ich denke immer: Könnte man es eindeutig ins Englische übersetzen? Wenn der alte und der neue Duden und der „Ickler“ noch nicht soweit sind: Pech für sie. Wenn viele so denken wie ich, wird es die zukünftige Schreibweise.

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margel
04.11.2004 07.51
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Woran es wohl liegt?

Nicht nur die Altschreiber sind unsicher, sondern auch die gegenwärtigen und ehemaligen Schüler, die nur die neue Schreibung vermittelt bekommen haben, machen, wie zuverläsig berichtet wird, mehr Fehler. Ich denke, das liegt daran, daß man auf der Grundlage der reformierten Rechtschreibung einfach kein Sprachgefühl entwickeln kann, wie es einen bisher fast immer richtig leitete. Die vielbeschworene Intuition oder Verinnerlichung kann in dieser sprachlichen Steppe nicht gedeihen. Wie schon so oft gesagt: Kein Mensch schreibt nach Regeln, die er ständig abruft. Das erklärte Ziel der Reformer ist auch das unheilbare Übel der Reform.

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Bernhard Schühly
03.11.2004 22.04
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Re: Übergänge

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Karin Pfeiffer-Stolz
Es ist offenbar so, daß bei jungen Leuten mit zunehmender Dauer des Reformexperiments die vormals vorhandene Rechtschreibsicherheit auch auf diesem Feld erodiert. Genau umgekehrt verhält es sich, als unsere Reformverteidiger glauben: Es wird immer mehr falsch gemacht, auch und vor allem bei der s-Schreibung.
Nicht nur bei jungen Leuten! Und nicht nur beim „ss“! Seit der „Verkündigung“ der Rechtschreibänderungen spüre ich, daß ich, obwohl ich immer ganz sicher gewesen bin, beginne meinen eigenen Schrieb in seiner Korrektheitt anzuzweifeln und muß dann immer öfter auch mal nachschlagen – im alten Duden wohlgemerkt! Fast immer war es dann zwar richtig, aber lästig ist das schon. Und wenn ich dann mal einen Fehler mache – selbst wenn er garnichts mit der RSR zu tun hat – rechtfertige ich das immer: „Die neue Rechtschreibung ist schuld, die bringt dich vollkommen durcheinander!“
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Bernhard Schühly

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Karin Pfeiffer-Stolz
03.11.2004 19.02
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Übergänge

Manch ein Befürworter der Rechtschreibreform argumentiert die vermehrten Fehler in der s-Schreibung damit fort, daß dieses Phänomen sich nach der Übergangszeit schon verflüchtigen werde.
Ich fürchte, da wird eher das Gegenteil der Fall sein.

Unser Verlag arbeitet seit 1998 mit einer Auslieferung zusammen. Dort betreut uns eine nette Sachbearbeiterin, die bis vor kurzem ein fast fehlerloses Deutsch zu Papier gebracht hat. Ich habe viel mit ihr korrespondiert. Sie schrieb eine „modifizierte Reformschreibung“, das heißt: so genannt, im Voraus, aufwändig und vor allem die Heysesche s-Schreibung. Vor allem letzeres fehlerlos.

Seit einigen Wochen aber registriere ich in den Briefen der jungen Frau immer häufiger Fehler bei der s-Laut-Schreibung: Spass, Grüsse und so weiter. Fehler, die sie vorher nicht gemacht hat. Es ist offenbar so, daß bei jungen Leuten mit zunehmender Dauer des Reformexperiments die vormals vorhandene Rechtschreibsicherheit auch auf diesem Feld erodiert. Genau umgekehrt verhält es sich, als unsere Reformverteidiger glauben: Es wird immer mehr falsch gemacht, auch und vor allem bei der s-Schreibung.
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Karin Pfeiffer-Stolz

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Christoph Kukulies
17.10.2004 20.25
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Re: Greven's Adreßbuchverlag

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Karin Pfeiffer-Stolz
Nein, lieber nicht auf die Homepage zum Schnuppern gehen. Lohnt nicht. Sind zu viele ss dort versammelt ...
...



„So genannte“ ss-Aufmärsche.
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Christoph Kukulies

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Christoph Kukulies
17.10.2004 20.23
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Re: Re: Danke, Greven, in diesen Zeiten,

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Klaus Malorny
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christoph Kukulies
daß Ihr Euch noch nicht unterworfen habt. Heute fuhr ich an zwei großen Plakatwänden des Adreßbuchverlags Greven vorbei.

Sowas verdient doch ein paar Besuche auf der Hausseite
http://www.greven.de/

Hmm, deren Webseiten sind aber schon ziemlich verdummdeutscht. Auch im Titel steht „Greven's Adressbuch-Verlag Köln GmbH“.



Tja, dann sollte man besser keine schlafenden Hunde wecken.
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Christoph Kukulies

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Klaus Malorny
17.10.2004 16.35
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Re: Danke, Greven, in diesen Zeiten,

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christoph Kukulies
daß Ihr Euch noch nicht unterworfen habt. Heute fuhr ich an zwei großen Plakatwänden des Adreßbuchverlags Greven vorbei.

Sowas verdient doch ein paar Besuche auf der Hausseite
http://www.greven.de/

Hmm, deren Webseiten sind aber schon ziemlich verdummdeutscht. Auch im Titel steht „Greven's Adressbuch-Verlag Köln GmbH“.

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Karin Pfeiffer-Stolz
17.10.2004 13.01
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Greven's Adreßbuchverlag

Nein, lieber nicht auf die Homepage zum Schnuppern gehen. Lohnt nicht. Sind zu viele ss dort versammelt ...

Vor einiger Zeit las ich auch irgendwo (weiß nicht mehr wo), daß auch Allianz nicht umgestellt hätte. In einem Brief, den ich vorgestern erhielt, wird jedoch der Geßler-Hut artig gegrüßt. Und im Briefumschlag, der für alle Niederlassungen gedruckt wurde, liest man: „Deshalb kann es vorkommen, dass ...“

Die ss-Seuche fordert täglich neue Opfer. Das ist ohne Signal der Presse nicht mehr zu stoppen. Ich hoffe, daß Springer Aufklärungsbroschüren herausgibt und vertreibt, damit der angebliche Vorteil der ss-Schreibung als Verdummungsparole entlarvt werden kann.
Andererseits können wir darauf vertrauen, daß mit jedem Jahr mehr Konfusion sichtbar werden wird. Bei den Schulabgängern. Und auch die Grundschullehrer werden noch händeringend nach einer Lösung für das s-Problem rufen. Da bin ich fast sicher.
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Karin Pfeiffer-Stolz

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Christoph Kukulies
17.10.2004 11.02
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Danke, Greven, in diesen Zeiten,

daß Ihr Euch noch nicht unterworfen habt. Heute fuhr ich an zwei großen Plakatwänden des Adreßbuchverlags Greven vorbei.

Sowas verdient doch ein paar Besuche auf der Hausseite
http://www.greven.de/
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Christoph Kukulies

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Fritz Koch
16.10.2004 10.54
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Stuß

laut Duden-Herkunftswörterbuch von jiddisch 'schtus', hebräisch 'schetut' = Narrheit, Unsinn.
Das ß kommt wohl durch das kurz gesprochene u.

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