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Propaganda (Bertelsmann)
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Christian Melsa
31.10.2002 07.02
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Gibt man auf wisse.de zur Suche den Begriff „Rechtschreibreform“ ein, so stößt man auf Artikel, die streckenweise verblüffend unparteiisch sind.

Eine Übersicht erhält man unter

http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=rechtschreibreform&go_.x=0&go_.y=0

In dem Hauptartikel zum Thema „Rechtschreibreform“ heißt es: „1995 und 1996 fand sich Rechtschreibreform in der ersten Reihe der 'Wörter des Jahres'.“ War es nicht eher die Wahl zum „Unwort des Jahres“, in denen die „Rechtschreibreform“ Kandidat war?

Zum Artikel „Akzeptanz der Rechtschreibreform“:

Wirklich merkwürdig ist das erste Bild, das eine Bushaltestelle mit einem Plakat jener Spiegel-Kampagne zeigt, bei der (wieder einmal) Adolf Hitler auf dem Titel zu sehen ist. Ich kann mich erinnern, daß einige Menschen sich darüber beschwerten, weil auf ausländische Touristen ein eigenartiger Eindruck dadurch entstehen könnte, daß man in der ganzen Stadt Plakate mit Hitler und Hakenkreuz zu Gesicht bekommt. Na ja. Aber was soll dieses Bild um alles in der Welt mit der Akzeptanz der Rechtschreibreform zu tun haben!?

Auffällig ist auch, daß am Ende natürlich unbedingt noch einmal erklärt werden muß, wer Gerhard Wahrig ist. Das hat natürlich auch nicht viel mit der Akzeptanz der Rechtschreibreform zu tun, aber die Bertelsmänner wollten's wohl nur noch einmal gesagt haben.

Ansonsten ist aber keine besondere Festlegung auf die Rechtschreibreform auszumachen. Man sollte vielleicht nicht ausschließen, daß man sogar bei Bertelsmann der Reform untreu wird, wenn es an Popularität weiter so mangelt. Schließlich hat sie kommerziell gesehen ja inzwischen ihre Schuldigkeit getan.

Allerdings steht am Ende natürlich wieder nur ein Link zum IDS, als sei dies das alleinzuständige Institut für solche Fragen. Zu Vertretern der Gegenseite will man wohl besser nicht linken.

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Elke Philburn
27.10.2002 18.10
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Re: wissen.de (Bertelsmann)

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler

Der neue (kontrollierte) „orthographische Pluralismus“ in der deutschen Sprachgemeinschaft wird sicher nicht dazu führen, dass wir einander nicht mehr verstehen können. Im Gegenteil: Die neue Rechtschreibung liberalisiert die Benutzung der Schriftsprache und erleichtert die Teilnahme an der Schriftkultur. Für viele, die sich bisher mit der Orthographie schwer getan haben, sind hemmende Hürden gefallen.


Als ob sich gerade Leute mit Rechtschreibunsicherheiten dadurch ermutigt fühlten, daß das, was sie in der Schule gelernt haben, nun nicht mehr gelten soll.

„Orthographischer Pluralismus“ – ich dachte, die Kommission wirke auf die Wahrung einer einheitlichen Rechtschreibung im deutschen Sprachraum hin. Oder hat man sich von dieser Idee inzwischen verabschiedet?

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Theodor Ickler
27.10.2002 06.40
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wissen.de (Bertelsmann)

Rechtschreibreform in
Zeitungen und Zeitschriften

Einleitung > Seitenanfang

Seit dem 1. August 1998 gilt die neue deutsche
Rechtschreibung, die am 1. Juli 1996 von Vertretern
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Wien
beschlossen wurde. Während einer Übergangs- und
Erprobungszeit, die bis zum Jahr 2005 dauert, sollen
alte und neue Schreibungen aber noch
nebeneinander zulässig sein.

Die Beschlüsse der Zwischenstaatlichen Kommission
für deutsche Rechtschreibung am Institut für
deutsche Sprache (IDS) in Mannheim sind zwar in
erster Linie nur für Schulen und öffentliche
Verwaltungen rechtlich bindend, doch auch andere
gesellschaftliche Instanzen wie Presse, Fernsehen
und Verlage greifen die Rechtschreibreform
allmählich auf und passen ihre Texte und
Veröffenlichungen der neuen Orthographie an. Auf
diese Weise werden die neuen Schreibungen nach
und nach in alle Bereichen des öffentlichen Lebens
Einzug halten und zunehmend vertrauter und
selbstverständlicher werden.

Einigung der Presseagenturen
> Seitenanfang

Auch die deutschsprachigen Presseagenturen,
darunter dpa, werden künftig ihre Texte nach den
Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung
gestalten: Seit dem 1. August 1999 verfassen sie
ihre Meldungen in der neuen Orthographie. Im Zuge
dieser Entwicklung folgen auch die meisten Zeitungen
und Magazine den neuen Konventionen, denn allein
aus Zeit- und Kostengründen wäre eine Rückführung
der von den Presseagenturen gelieferten Texte auf
die alte Schreibung in den Redaktionen kaum zu
leisten. Einige Zeitungen, z. B. die ZEIT, folgen
allerdings einer eigenen Hausorthographie, die das
Regelwerk nur in modifizierter Form umsetzt bzw. auf
eigenen Regelungen beruht. Bis zum Jahr 2005 wird
es somit in der Presselandschaft in Details
unterschiedliche Schreibungen geben, was aber von
den Rechtschreibreformern durchaus beabsichtigt
war: Durch die neuen Regeln soll es ja gerade zu
einer Liberalisierung der Orthographie kommen, was
auch bedeutet, dass ein Wort auf mehrere Weisen
geschrieben werden kann und es dem Schreibenden
anheim gestellt ist, sich für eine der gültigen
Varianten zu entscheiden.

Auch die deutschsprachigen Presseagenturen haben
in ihrem (unter der Internet-Adresse http://www.dpa.de
abrufbaren) Beschluss zur Umsetzung der
Rechtschreibreform die meisten Regeln der Reform
übernommen, in vielen Fällen Präferenzen für die
eine oder andere Variante formuliert, in einigen
wenigen Fällen jedoch auch gegen das offizielle
Regelwerk die alten Schreibungen beibehalten. Den
Presseagenturen geht es insbesondere um eine
einheitliche Regelung, die elektronische
Textrecherchen, Archivierungen etc. nicht behindert.
Sie wollen in den nächsten Jahren die künftigen
Entwicklungen im Bereich der Orthographie verfolgen
und ggf. mit neuen Beschlüssen auf sie reagieren.

Der Beschluss der Presseagenturen setzt sich aus
einem Beschlusstext, der die generellen Grundsätze
der Umsetzung der Rechtschreibreform beinhaltet,
sowie aus drei Listen mit exemplarischen
Schreibungen, die paradigmatisch für analoge Fälle
stehen, zusammen. Von den Presseagenturen
wurden folgende Regelungen beschlossen:

Die neuen Regeln im Bereich der
Laut-Buchstaben-Zuordnung werden weit
gehend umgesetzt, d. h. künftig werden die
Zeitungen behände (zu Hand) statt behende
und Stängel (zu Stange) statt Stengel
schreiben. Sie folgen damit dem in Zukunft
stärker wirksamen Stammprinzip, nach dem
Wörter eines Wortstammes künftig mit
gleichem Stammvokal geschrieben werden
sollen. Das Gleiche gilt für nummerieren (statt
numerieren), platzieren (statt plazieren) und
Tollpatsch (statt Tolpatsch) Bei den Fällen
aufwendig und Schenke, von denen es durch
die Reform auch eine Variante mit ä gibt
(aufwändig, Schänke) bleiben die Agenturen
jedoch bei den alten Schreibungen mit e.

Die Änderung des ß in ss nach kurzen Vokalen
werden die Agenturen konsequent umsetzen,
d. h. sie schreiben in Zukunft Nuss, Kuss,
Hass, erlässt, dass u. Ä.

Zusammensetzungen, in denen drei
Konsonanten aufeinander treffen, z. B.
Flusssand, werden mit allen Konsonanten
geschrieben. Bisher galt die Regel, dass in
solchen Fällen nur zwei der Konsonanten
geschrieben werden, wenn auf sie ein Vokal
folgt. Die Agenturen empfehlen allerdings den
Einsatz eines Bindestrichs, wenn die
Zusammensetzung dadurch übersichtlicher
wird, z. B. Fluss-Sand. Nur bei Schifffahrt soll
der Bindestrich nicht verwendet werden, damit
missverständliche Schreibungen wie
Schiff-Fahrtslinie ausgeschlossen bleiben.
Auch in den Fällen Rohheit, Zähheit, Zierrat
und selbstständig werden die Zeitungen
künftig alle von den (historischen)
Wortbestandteilen eingebrachten
Konsonanten schreiben.

In den Fällen, in denen drei Vokale
aufeinander treffen, z. B. in See-Elefant,
bleiben die Agenturen bei der bisher gültigen
Bindestrich-Schreibung. Das Regelwerk erlaubt
hingegen als Hauptschreibung ausdrücklich
die Zusammenschreibung (Seeelefant). Hier
machen die Agenturen vom Recht eines jeden
Schreibenden Gebrauch, einer der zulässigen
Varianten den Vorzug zu geben.

Sämtliche Wörter auf -tiell/-tial (z. B.
potentiell) schreiben die Agenturen der neuen
Hauptvariante entsprechend mit z: potenziell,
substanziell etc. Sie folgen damit wiederum
dem Stammprinzip, denn es bedeutete bisher
für viele ein Problem, dass man zwar Essenz
schrieb, aber andererseits essentiell. Dieser
Zweifelsfall ist nun beseitigt, da das Adjektiv
nun genauso wie das zugrunde liegende
Substantiv mit z geschrieben werden kann.

Hinsichtlich der Schreibung von Fremdwörtern
verhalten sich die Agenturen konservativ:
Stammt ein Fremdwort aus einer lebenden
Sprache, z. B. aus dem Englischen oder
Italienischen, so wird es nicht an deutsche
Schreibweisen angepasst. So lässt die Reform
z. B. die Hauptvariante Ketschup zu. Die
Zeitungen werden jedoch weiterhin bei
Ketchup bleiben. Das Gleiche gilt für
ausgesprochen fachwissenschaftliche Begriffe:
Photosynthese bleibt in der Presse
unverändert, obwohl das amtliche Regelwerk
auch die Variante Fotosynthese erlaubt.
Stammt ein Fremdwort aus nicht mehr
existierenden („toten“) Sprachen, z. B. dem
Lateinischen und (Alt-)Griechischen, so wird es
eingedeutscht, sofern es eine an deutsche
Schreibungen angelehnte Variante gibt und
das Wort nicht ausschließlich fachsprachlich
ist. Das gilt z. B. für Fälle wie Biografie (statt
bisher nur Biographie) oder Megafon (statt
bisher nur Megaphon). Die Entscheidung
darüber, ob ein Wort eher fachsprachlich ist
oder ob es einer lebenden oder toten
Fremdsprache zuzuordnen ist, lässt sich
(besonders von Laien) nicht immer
zweifelsfrei treffen. Über diesen Punkt besteht
daher weiterer Diskussionsbedarf.

Im Bereich der Getrennt- und
Zusammenschreibung folgen die Zeitungen
künftig ausnahmslos dem neuen amtlichen
Regelwerk. Das bedeutet z. B., dass in
Zukunft Verbindungen aus zwei Verben
generell getrennt geschrieben werden
(kennen lernen, sitzen bleiben, spazieren
fahren etc.), dass Verbindungen von
Substantiven mit einem Verb bzw. einem
Partizip getrennt geschrieben werden (z. B.
Gewinn bringend, Laub tragend, Halt machen
etc.), und dass Verbindungen aus einem
zusammengesetzten Adverb und einem Verb
ebenfalls getrennt geschrieben werden (z. B.
durcheinander laufen, aneinander hängen,
abwärts gehen etc.).

Die Presseagenturen werden in langen und
unübersichtlichen Verbindungen Bindestriche
verwenden, um sie besser lesbar zu machen
(z. B. Lotto-Annahmestelle). Sind Ziffern in
einer Verbindung enthalten, sollen diese
gemäß dem Regelwerk ebenfalls durch einen
Bindestrich abgesetzt werden (z. B. 17-jährig,
20-Tonner, 50-mal). Die Zeitungen werden
allerdings dabei bleiben, Ziffern bis 12 in
Buchstaben zu schreiben und nicht mit einem
Bindestrich anzubinden, z. B. Dreitonner,
Vierzylinder etc.

Eine andere Abweichung vom Regelwerk ergibt
sich bei mehrteiligen Fremdwörtern aus dem
Englischen: Die Agenturen entscheiden sich
hier nicht für die neue Zusammenschreibung
(Hauptvariante), sondern bei Verbindungen
aus zwei Substantiven für die Schreibung mit
Bindestrich, also Science-Fiction und
Job-Sharing (statt der ebenso möglichen
Formen Sciencefiction und Jobsharing). Mit
Ausnahme von Go-in, Know-how, Make-up
und Turn-around werden substantivische
Verbindungen wie Comeback und Layout,
deren zweiter Bestandteil kein Substantiv ist,
von den Agenturen zusammengeschrieben
(das amtliche Regelwerk erklärt hingegen die
Schreibung mit Bindestrich zur Hauptvariante).
Besteht die Verbindung aus einem Adjektiv
und einem Substantiv, so schreiben die
Zeitungen getrennt und mit großen
Anfangsbuchstaben, d. h. sie wählen
dieNebenschreibung: Soft Drink (statt der
Hauptvariante Softdrink), Common Sense
(statt der Hauptschreibung Commonsense) u.
Ä.

Die neuen Regeln zur Groß- und
Kleinschreibung werden die Zeitungen (mit
Ausnahmen) umsetzen. So schreiben sie
künftig in Bezug, im Allgemeinen, Schuld
geben, Pleite gehen, den Kürzeren ziehen
etc., d. h. in festen Verbindungen aus
Präposition und Substantiv bzw. Substantiven
und Verben wird das Substantiv einheitlicher
als bisher großgeschrieben. Auch bei den
Bezeichnungen der Tageszeiten folgen die
Zeitungen dem amtlichen Regelwerk: In
Verbindung mit heute, gestern und morgen
werden die Tageszeiten jetzt großgeschrieben,
also heute Mittag (bisher: mittag) und
gestern Abend (bisher: abend) u. Ä. Nicht
übernommen wird dagegen die
Kleinschreibung von Adjektiven in festen
Fügungen, die keine Eigennamen sind: Die
Zeitungen schreiben also auch weiterhin das
Schwarze Brett oder die Erste Hilfe, obwohl das
Regelwerk die Kleinschreibung des beteiligten
Adjektivs fordert. Nur bei expliziten
Eigennamen und Titeln (z. B. der Heilige
Vater, der Stille Ozean, der Rote Milan u. Ä.),
also „Objekten“, die einzigartig (singulär)
sind, sieht das Regelwerk die Großschreibung
des Adjektivs vor.

Nicht übernehmen werden die Zeitungen auch
die Kleinschreibung von Adjektiven, die von
Eigennamen abgeleitet sind, z. B. das
schillersche Drama. Die
Rechtschreibkommission hat diesbezüglich
festgelegt, dass entweder klein- (schillersche)
oder groß- und mit Apostroph geschrieben
werden kann (Schiller'sche). Die Zeitungen
praktizieren hingegen nach wie vor die alte
Schreibung (Schillersche).

Die vertrauliche Anrede in Briefen (du, dein,
dir, euer) soll gemäß Regelwerk künftig
kleingeschrieben werden, da aufgrund des
persönlichen Charakters dieser Anredeformen
die förmliche Großschreibung ohnehin nicht
angezeigt ist. Die Zeitungen bleiben jedoch
bei der alten Regel, nach der die
Personalpronomen in Briefanreden
großzuschreiben sind (Du, Dein, Dir, Euer).

Da die alten Regeln im Bereich der
Zeichensetzung nach wie vor gültig sind und
die Reform (mit einer Ausnahme) hier nur
Liberalisierungen hervorgerufen hat, d. h. die
Möglichkeit, in verschiedenen Fällen ein
Komma wegzulassen, behalten die
Presseagenturen künftig die alten
Interpunktionsregeln unverändert bei.

Weil die Agenturen in ihren Texten ohnehin
keine Worttrennungen am Zeilenende
vornehmen, da dies bei den Kunden, d. h.
den Zeitungsredaktionen, zu Problemen bei
der elektronischen Weiterverarbeitung der
Meldungen führen würde, enthält der
Beschluss keine Aussage über dieses (von der
Reform relativ stark betroffene) Gebiet der
Orthographie.

Die Presseagenturen wollen in nächster Zeit
beobachten, wie und ob sich die neuen Schreibungen
in den Medien durchsetzen werden. Möglicherweise
wird es danach zu einer Revision dieses Beschlusses
und zur Neuregelung von Einzelfällen kommen.

Die deutsche Orthographie ist also nach wie vor in
Bewegung, und die Medien, allen voran die
Zeitungen, werden eine entscheidende Rolle bei der
Verbreitung und Festigung der neuen Schreibungen
in der Sprachgemeinschaft spielen. Auf ihnen ruht
daher eine hohe Verantwortung. Zugleich werden
über die Zeitungen viele Menschen zum ersten Mal in
unmittelbaren Kontakt mit der neuen
Rechtschreibung kommen und vielleicht feststellen,
dass die Veränderungen „harmloser“ und „sanfter“
sind, als sie es befürchtet haben.

Dass die Zeitungen zum Teil in Details
unterschiedliche Entscheidungen getroffen haben,
muss man nicht als Problem ansehen: Der neue
(kontrollierte) „orthographische Pluralismus“ in der
deutschen Sprachgemeinschaft wird sicher nicht dazu
führen, dass wir einander nicht mehr verstehen
können. Im Gegenteil: Die neue Rechtschreibung
liberalisiert die Benutzung der Schriftsprache und
erleichtert die Teilnahme an der Schriftkultur. Für
viele, die sich bisher mit der Orthographie schwer
getan haben, sind hemmende Hürden gefallen. Und
die (von der Kommission für deutsche
Rechtschreibung kompetent kontrollierte) Vielfalt der
Schreibungen hat dazu geführt, dass in der
Sprachgemeinschaft so viel über Sprache diskutiert
wird, wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Sicher wird sich die Diskussion in einigen Jahren
beruhigt haben, man wird wieder mehr zu den
Inhalten, die Sprache ja in erster Linie zu
transportieren hat, zurückkehren und es
möglicherweise nicht mehr als störend empfinden,
dass die eine Zeitung Biographie, die andere aber
Biografie schreibt. Durch die Umsetzung der
Rechtschreibreform in der Presse werden die
Neuschreibungen allgemein verbreitet, und durch den
täglichen Umgang mit ihnen werden sie uns in
einiger Zeit selbstverständlich geworden sein.






__________________
Th. Ickler

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