Dummtüch … (dummes Zeug)
Bildung | 09.05.2008
Fast unzertrennlich
Aus eins mach zwei und manchmal mehr – im Deutschen gibt es viele Wörter, die aus mehreren Wörtern zusammengesetzt sind. Manche von ihnen gehören zusammen. Eine Trennung ergibt einfach keinen Sinn mehr.
Tief im letzten Jahrhundert, weit vor Rechtschreibreform und PISA-Studie, gab es für die Schulkinder unter anderen folgende Rechtschreibregel: S und T sind Schwesterlein, wollen nie geschieden sein. Oder: Trenne nie das S vom T, denn es tut den beiden weh. Das bedeutete: Keine Silbentrennung nach S, wenn ein T folgt. Das klassische Beispiel hierfür war Fenster. Dieses Wort, obwohl aus zwei Silben bestehend, durfte nicht getrennt werden. Heute darf das Wort getrennt werden.
Fatale Folgen
Trennungen haben es in sich. Wenn aus einem Wort zwei werden, kann oft das eine ohne das andere nichts anfangen, weil die vormals gemeinsame Bedeutung verloren geht. Nehmen wir das Wort heimtückisch und ein Anwendungsbeispiel: Überfälle werden oft als heimtückisch bezeichnet. Sie können auch tückisch sein, aber nie heim. Klingt komisch, nicht wahr?
Heim ohne tückisch geht in diesem Fall nicht …
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3327434,00.html
Dummes Zeug von der Deutschen Welle: Die grundlos vorgeführte „neue“ s-t-Trennregel hat natürlich nichts mit der anschließend beschriebenen Wortbildung zu tun. Außerdem durfte man sehr wohl „Fen-ster“ trennen. Das ist immer noch besser als „Fens-ter“. Vielleicht sollte die konfuse „Regel“ erklärlich werden, wonach fremdwörtliche Vorsilben und Wortbestandteile öfter als deutsche verballhornt werden dürfen (Res-taurant, Ins-tanz, Ins-piration, Ins-tallateur; nicht jedoch: Ins-tandsetzung, ins-tabil).
– geändert durch Sigmar Salzburg am 15.05.2008, 07.29 –
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Sigmar Salzburg
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