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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Helden der Rechtschreibung
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Theodor Ickler
07.04.2003 03.38
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Teurer Schund

Wiegand, Herbert Ernst (Hg:): Untersuchungen zur kommerziellen Lexikographie der deutschen Gegenwartssprache I: „Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in zehn Bänden“. Print- und CD-ROM-Version. Tübingen: Niemeyer 2003. 463 S. 128 Euro.

Bis auf drei Beiträge sind alle in refomierter Orthographie gehalten, jedoch mit wenig Glück. Die ss-Schreibung wechselt ständig mit der herkömmlichen ab, oft im selben Absatz.
Auch sonst: 90-er Jahre, der 35jährige, auseinandersetzen, das gleiche, des weiteren, des öfteren, im einzelnen, zum Einen – zum Anderen, fehl interpretieren, sogenannte usw.
Augst schreibt erstere und letztere immer klein und vergißt die Kommas nach Vorgreifer-es. Getrennt wird Lei-stung, lingui-stisch, son-stige, Anklik-ken usw.
Die Überanpassung fonologisch bedingte Allomorfien muß man wohl dem dänischen Beiträger nachsehen.

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Th. Ickler

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margel
05.04.2003 08.13
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Damen zuerst!

Das mit den mehr oder weniger lächerlichen Duden-Einträgen habe ich eigentlich nicht gemeint. Sondern meine Frage war: Warum erscheint immer als erstes die weibliche Form?
Ich versuche mal selbst eine Deutung.
Die doppelten Bezeichnungen sollen natürlich signalisieren, daß man voll für die Gleichberechtigung eintritt.(Meistens wird´s ja doch nicht durchgehalten...) Gleichzeitig meldet sich aber auch die (noch ältere) Erziehung zu Höflichkeit und Galanterie.
So bleibt ein Hauch von Überheblichkeit. Konsequent wäre es,
wenn schön gleichmäßig verteilt mal die Dame und mal der Herr den Vortritt hätte. Beides können die verehrten Damen( ich verehre sie sehr!) nicht zusammen haben. Also, Ihr Damen in der Runde, was meint Ihr dazu?

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Theo Grunden
05.04.2003 07.22
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Deutsch oder deutsch sprechen?

Zu Hause oder zuhause?
Diesen und weiteren Fragen widmet sich die April-Ausgabe der „Erziehung und Wissenschaft“, Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW.

Zwei Beispiele für Unentschlossenheit oder Offenheit (oder Unkenntnis?):

Zum einen: ... dass ein Anteil von 20 Prozent oder mehr von Einwandererkindern, die zuhause nicht deutsch sprechen, in einer Schule das Lernniveau senken.
Zum anderen: ... leben schon länger in Deutschland, sprechen zu Hause häufiger Deutsch.
(Beides in ein und demselben Artikel)

Zum einen in der Überschrift: Überfordert und allein gelassen
Zum anderen im zugeh. Folgetextext: ... fühlen sich überfordert, alleingelassen und abgewertet.

Zum „einen und anderen“:
Zum Einen geben die Schweden den Einwandererkindern gezielte Hilfen ...
Und zum Anderen räumen sie ihren Kindern .. das Recht ein ...


Über kriechende und springende Schüler (Zugabe aus dem „Sportteil“):
In Deutschlands Schulen hängt die Latte so hoch, dass es den Schülern näher liegt drunter durch zu kriechen als drüber zu springen.

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Theodor Ickler
01.04.2003 17.35
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Unkulturministerium

Heute kam die neue „Elternzeitschrift“ des bayerischen Kultusministerims. Darin sagt Frau Ministerin Hohlmeier: Das halte ich für ein Zukunft weisendes Modell. Schön, aber leider nicht „korrekt“ ist auseinandergehen. Der Ministerin ebenbürtig wiederum ist ein Schulpsychologe: Besonders Besorgnis erregend ist die Zunahme ...

Was kann man von einem solchen Schulministerium erwarten?
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
01.04.2003 06.34
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Durcheinander

Von der Duden-Homepage wird man zur Diskussion um die Urheberrechtsnovellierung geleitet. Dort geht es, nach einem abschreckenden hinaus gehen, bunt durcheinander: dass und daß wechseln von Seite zu Seite ab. Der Niedergang der Schriftkultur lädt nicht gerade dazu ein, Proteste zu unterschreiben.
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Th. Ickler

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Henning Upmeyer
25.03.2003 14.39
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Bedeutungsunterschiede

Lieber Herr Kukulies, Sie weisen zu recht auf diesen ganz wichtigen Bedeutungsunterschied hin: Durch die Großschreibung wird das Objekt des Satzes mit dem Attribut des Objekts vertauscht und damit das vertauscht, was hervorgehoben wird.
Aber noch eine grundsätzliche Ergänzung: Maß-Einheiten können nicht alleine ohne eine bestimmte oder unbestimmte Mengenangabe stehen: Z.B. „Meter lang“ usw. ist falsch, auch physikalisch. Entweder z.B. „mehrere Meter lang“ oder „meterlang“ usw.

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Christoph Kukulies
25.03.2003 13.20
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Re: wochenlange vs. Wochen lange

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Henning Upmeyer
Da ist schon eine Absicht dahinter:
Damit man den Reformanhängern nicht dauernd vorwerfen kann, sie verstößen gegen die Grammatikregeln, wollen sie erreichen, daß der Grammatikgebrauch sich der reformierten Rechtschreibung (oder was sie dafür halten) anpaßt:
Nach Substantiven als Zeitangaben mußte bisher der Genitiv stehen: Aus „wochenlangen schweren Angriffen“ mußte nach den bisherigen Grammatikregeln „Wochen langer schwerer Angriffe“ werden. Das stört natürlich die „Getrenntschreibung als Normalfall“. Daher soll sich der Grammatikgebrauch daran anpassen. Wer sich in der Grammatik nicht sehr gut auskennt, kann darauf hereinfallen; und die Deutschlehrer sind dann die Bösewichter, die den Schüler das möglicherweise als Fehler anstreichen.



Nach meinem Sprachgefühl sehe ich sogar einen Sinnunterschied in „Wochen langer schwerer Bombardements“ und „wochenlange schwere Bombardements“. Im ersteren Falle sind die Wochen betont, die es zu durchstehen gilt, im letzteren die langen Bombardements.

Man streicht also wieder mal eine Ausdrucksmöglichkeit.

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Christoph Kukulies

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Henning Upmeyer
25.03.2003 11.36
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wochenlange vs. Wochen lange

Da ist schon eine Absicht dahinter:
Damit man den Reformanhängern nicht dauernd vorwerfen kann, sie verstößen gegen die Grammatikregeln, wollen sie erreichen, daß der Grammatikgebrauch sich der reformierten Rechtschreibung (oder was sie dafür halten) anpaßt:
Nach Substantiven als Zeitangaben mußte bisher der Genitiv stehen: Aus „wochenlangen schweren Angriffen“ mußte nach den bisherigen Grammatikregeln „Wochen langer schwerer Angriffe“ werden. Das stört natürlich die „Getrenntschreibung als Normalfall“. Daher soll sich der Grammatikgebrauch daran anpassen. Wer sich in der Grammatik nicht sehr gut auskennt, kann darauf hereinfallen; und die Deutschlehrer sind dann die Bösewichter, die den Schüler das möglicherweise als Fehler anstreichen.

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Christoph Kukulies
25.03.2003 09.12
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Welcher Automatismus ist da am Werk?

Ich frage mich wirklich, wie jemand, der halbwegs Herr seiner Sinne ist, so etwas schreiben kann:


„Den sechsten Tag in Folge fallen Bomben und Raketen auf die Stadt. Er wolle es seiner Familie nicht antun, dass sie Wochen lange schwere Bombardements oder Straßenkämpfe durchlebe. Nun wird er seine Familie in den sichereren Osten des Landes bringen.“

(http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,242048,00.html)

Ist da irgendein Wortspalter am Werk, der falsch programmiert ist?

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Christoph Kukulies

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Christoph Kukulies
24.03.2003 17.35
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Gemäßigte Spiegelreform (kurzlebig)

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Martin Dauth

Noch besser:

Mutmaßlicher Djindjic-Mörder gefaßt

Ansonsten schreiben sie beim Online-Spiegel aber durchwachsen-reformiert.


Gerade wollte ich es noch mal genießen, da hat man es wohl gemerkt und schnell 'festgenommen' daraus gemacht. Weiter unten im Text dann 'gefasst'



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Christoph Kukulies

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Theodor Ickler
24.03.2003 15.43
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Rekordverdächtig: Eichborn Verlag

In dem Buch „Deutschlandreise“ von Roger Willemsen wechseln ständig alte und neue Orthographie, oft in derselben Zeile: man muß sich eingestehen, dass... usw., von der ersten bis zur letzten Seite. (Eichborn Verlag 2002)
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Th. Ickler

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Martin Dauth
24.03.2003 14.59
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Gemäßigte Spiegelreform


Noch besser:

Mutmaßlicher Djindjic-Mörder gefaßt

Ansonsten schreiben sie beim Online-Spiegel aber durchwachsen-reformiert.

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Christoph Kukulies
24.03.2003 14.47
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Spiegel sei Dank

Soeben gefunden auf http://www.spiegel.de (Spiegel scheint ja eine gemäßigte Reformschreibung zu verwenden):

Die Sowjets verlieren ein U-Boot. Das ist den Amerikanern die aufwendigste Schatzsuche aller Zeiten wert. Von Olaf Kanter und Günter Radtke mehr...

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Christoph Kukulies

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Theodor Ickler
13.03.2003 14.50
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Stifterverband

Im neuesten Heft von „Wirtschaft und Wissenschaft“ erfreut uns der Stifterverband wieder mit Effizienz hintertreibenden Versäulungen, Bild gebenden Verfahren, den viel versprechendsten Konzepten, viel versprechendsten Herstellungsverfahren – ein wirklich über das erkennbar Besorgnis erregende hinausgehender Schritt!
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Th. Ickler

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Jörg Metes
22.02.2003 20.07
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Re: dtv

Sicherheitshalber erinnere ich noch einmal an die »vollständig überarbeitete« 4. Auflage (2000) des „Finanz- und Börsenlexikons“ von Uwe Bestmann, das zwar in redaktioneller Verantwortung des C.H. Beck Verlags, aber eben doch bei dtv erschienen ist. Im Strang Wissenschaftliche Texte hatte ich im August ein paar Bandwurmsätze mit reformierter Zeichensetzung zitiert. Wo ich das Buch jetzt wieder durchblättere, entdecke ich noch mehr Schlampereien. Die Seiten 179 – 199 etwa wurden bei der Orthographieumstellung offenbar vergessen, auf ihnen liest man unverändert daß, muß, Abschluß usw.
- Ein weiteres schönes Beispiel für die radikalreformierte Zeichensetzung ist dieser Satz hier: »Dagegen bietet sich der Unternehmung i. d. R. die Möglichkeit auf legalem Wege handels- und steuerrechtliche Bewertungsspielräume auszunutzen um hierdurch einen unversteuerten Gewinn bilanziell nicht auszuweisen und einzubehalten.« (S. 740f.)
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Jörg Metes

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