Ägyptische Baukunst und die Rechtschreib„reform“
Im ägyptischen Alexandria ist zu Heiligabend ein zwölfstöckiges Haus „bei Reparatur-Arbeiten eingestürzt. Das Haus war vor 25 Jahren zunächst ohne Erlaubnis mit sieben Etagen errichtet worden. Die mittlerweile mit Haftbefehl gesuchte Eigentümerin hatte nachträglich eine Genehmigung erhalten und ließ später illegal fünf weitere Stockwerke bauen.“
(DLF, 7-Uhr-Nachrichten am 26. 12. 2007)
Eine derartige Genehmigungspraxis erinnert mich grausig an die Schul-Schlechtschreib-Urteile der Schleswiger Verwaltungskasper und der Karlsruher Verfassungskasper: Erst mal präemptiv einknicken und jedweden Unsinn nachträglich genehmigen. Und dann, wenn die Folgen da sind, mit grauem Gesicht die Schultern zucken; wenn überhaupt.
Mein ältester Bruder hat in den 60er Jahren bei den Kieler Hohwaldtswerken den Schiffbau gelernt. Damals, bevor die Gewerkschaften die Arbeitsplätze nach Korea weggeekelt haben, wurden in Kiel die ersten Supertanker gebaut.
Er erzählte: Über jede Schweißnaht wird Buch geführt; falls später im Sturm eine Schweißnaht reißt, dann ist der jeweilige Schweißer dran und haftet.
Das gleiche Verfahren empfehle ich auch für die nachträglich genehmigten Häuser in Alexandria und für die nachträglich genehmigte Rechtschreib„reform“ in den deutschsprachigen Staaten; Sozialhilfe reicht völlig für Richter, Ministerpräsident(inn)en, Kultusminister und Deutschlehrer, da kann der Staat eine Menge sparen!
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Wann freut sich ein Architekt am meisten? Wenn ihm nichts mehr einfällt.
Im (ansonsten ziemlich schwachen) Film „Asterix und Kleopatra“ kam ein ägyptischer Architekt vor ...
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Detlef Lindenthal
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