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RenateMariaMenges
28.03.2001 22.00
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Schülerjahrgänge uns so weiter

(Jansen)Das wollten bis vor kurzem sehr viele Menschen in diesem Land und das werden auch jedes Jahr mehr Leute tun. Wer aus der Schule kommt, dürfte in der Regel nicht anfangen, die alten Duden-Ausnahmen wieder einzubauen

Jahr für Jahr werden mehr Schüler die Schule verlassen, die nach der neuen Rechtschreibung unterrichtet wurden. Je länger wir sie haben, desto mehr werden junge Erwachsene in der neuen Rechtschreibung schreiben. Diese Schreibweise ist meines Erachtens auch aus diesem Grunde kaum mehr aufzuhalten.

Gerade fand ich: Inrechnungstellung, Inrechnungstellen (alte RS, sonderbar)
das In Rechnung Stellen (neue RS, sonderbar)
besser: In Rechnung stellen

Diese ersten zwei Auslegungen würde ich niemals benutzen.   



RenateMariaMenges

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Christian Melsa
28.03.2001 22.00
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Trends wie der von Hameln und die unerträgliche Leichtigkeit des §34

Wenn man schon darauf hinweisen muß, daß allerdings ja nun mal an den Schulen nichts anderes mehr unterrichtet wird, um die Reform zu verteidigen, so ist das alles andere als überzeugend. Inhalt der Kritik ist ja gerade unter anderem, daß den Schülern das Falsche beigebracht wird, daß die zunehmende Zahl der so unterrichteten also einer der Punkte auf der Schadensliste sind. Ein Vergleich: In der Schule wird das Fach Mathematik ersatzlos gestrichen, weil so viele Schüler damit Probleme haben und heute doch ohnehin jeder Taschenrechner und Computer hat. Dann kommen Leute, die das für einen folgenschweren Fehler halten, und die Befürworter der Angelegenheit entgegnen: Nun ja, aber bald kann sowieso keiner mehr rechnen, das werden immer mehr Leute werden, zwangsläufig. Ist damit schon erwiesen, daß die Sache zu begrüßen sei? Vielleicht sollte man sich, solcher Denkweise folgend, in einigen Gegenden Deutschlands auf eine ganz andere Weise auf die zunehmende Anzahl rechtsradikaler Jugendlicher einstellen?

Zu §34 E4: „Lässt sich in einzelnen Fällen der Gruppe aus Adjektiv + Verb zwischen §34(2.2) und §34 E3(3) keine klare Entscheidung für Getrennt- oder Zusammenschreibung treffen, so bleibt es dem Schreibenden überlassen, ob er sie als Wortgruppe oder Zusammensetzung verstanden wissen will.“ Hier wird ausnahms- und fast sensationellerweise einmal doch tatsächlich dem Schreibenden überlassen, wie er sich verstanden wissen will. Aber das darf nach Reformideologie natürlich nur im absoluten Notfall sein, wenn alle bedeutungsblinden Regelungsversuche fehlschlagen. Was in der momentanen Diskussion aber entscheidend ist, ist der Verweis auf §34 E3(3), der eine „klare Entscheidung“ der Fälle „ruhigstellen“ sowie „richtigstellen“ eben nicht nur zuläßt, sondern sogar zwingend vorschreibt. Wozu soll diese Regel dienen, wenn „ruhig“ und „richtig“, die beide ganz offenbar mit -ig enden, nicht getrennt geschrieben werden sollen?

Wenn es wirklich so wäre, wie Michael Jansen meint, daß es also gleichsam der Geist der Reform sei, daß der Schreibende nach Belieben auch eigene Entscheidungen treffen kann, die mit dem Regelwerk nicht konform gehen, wozu dann überhaupt die ganze Reform? Das hieße ja, daß man an sich auch genauso weiterschreiben könnte wie bisher. Michael Jansen nimmt sich sein „richtigstellen“ und „ruhigstellen“ heraus, ein anderer dann eben „auseinandersetzen“ und „vorwärtskommen“. Herr Jansen, wenn Sie auf Icklers Philosophie verweisen, dann können Sie wohl kaum davon ausgehen, daß diese derjenigen der Reformer gleicht. All die Paragraphen zur GZS in der Neuregelung sollen doch dazu dienen, die von Ickler gewährte Fakultativität durch strikte Regulierung gerade auszuschließen!



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Christian Melsa
28.03.2001 22.00
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Schrift ist nicht zum Schreiben da!!!!!!!!!!!!

Schrift ist nicht zum Schreiben da. Das mag zunächst merkwürdig klingen, aber es ist genauso richtig wie: Häuser sind nicht zum bauen da. Man wohnt in ihnen. Nicht jeder kann ein perfektes Haus bauen, aber das ist ja auch gar nicht nötig. Jeder will dagegen in einem möglichst perfekten Haus wohnen. Schrift kommt natürlich nur durch Schreiben zustande, aber das ist nicht der Grund ihres Entstehens. Schreiben ergibt ohne das darauffolgende Lesen des Geschriebenen nicht den geringsten Sinn. Eigentlich erkläre ich hier Banalitäten, die aber nicht jedem bewußt zu sein scheinen, und wenn ein Sprachexpertengremium auf solche Binsenweisheiten in über 10 Jahren Reformarbeit nicht kommt, dann kann das nur eines heißen: Reformer sind zum Reformieren da – und zwar nur dazu!



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Christian Melsa
28.03.2001 22.00
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Fehlermeldung

Bevor jemand auf die Idee kommt, mir vorzuwerfen, ich würde ja selber lauter Fehler machen: Die fallen mir schon selber auf („Häuser sind nicht zum bauen da“, wo es „Bauen“ heißen müßte; „daß die zunehmende Zahl der so unterrichteten also einer der
Punkte auf der Schadensliste sind“, wo es heißen müßte: „daß die zunehmende Zahl der so Unterrichteten also einer der Punkte auf der Schadensliste ist“). Trotzdem bin ich natürlich dagegen, die Norm so umzubauen, daß diese Fehler vertuscht werden. Was wäre damit gewonnen? Um das Beispiel des Hausbaus noch einmal zu bemühen: Auch als Bauarbeiter, der den Zement mal falsch anmischt, würde ich diesen Fehler immer noch weiterhin zu vermeiden suchen und erst recht nicht in einem Haus wohnen wollen, bei dessen Bau der gleiche Fehler unterlaufen ist.



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Christian Melsa
28.03.2001 22.00
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Und noch eine kleine Anmerkung

Frau Menges, sie verglichen da Äpfel mit Birnen:

„Inrechnungstellung, Inrechnungstellen (alte RS, sonderbar)
das In Rechnung Stellen (neue RS, sonderbar)
besser: In Rechnung stellen

Diese ersten zwei Auslegungen würde ich niemals benutzen.“

Vielleicht folgen Sie schon ihrem Ideal, Substantivierungen grundsätzlich zu unterlassen, wenn Sie die letzte Version bevorzugen. Aber die ersten beiden Versionen stellen eben die Schreibweise einer Substantivierung dar, während die die dritte die Infinitivform präsentiert. Vielleicht steht das große „In“ dort nur, weil es einem Doppelpunkt folgt, vielleicht wollten Sie damit aber eine (ungewöhnlicherweise getrennt geschriebene) Substantivierung markieren – dann aber frage ich mich, wieso nur das „in“ groß wird, das „stellen“ aber nicht. Müßte man dann nicht konsequenterweise schreiben: „das in Rechnung stellen“? Univerbierte Substantivierungen haben allerdings den wesentlichen Vorteil, daß die Einheitlichkeit des Begriffs vom beschriebenen Gegenstand sofort ersichtlich ist. Leseökonomisch also eindeutig die beste Lösung.



Christian Melsa
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Christian Melsa
28.03.2001 22.00
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Fehlermeldung

Bevor jemand auf die Idee kommt, mir vorzuwerfen, ich würde ja selber lauter Fehler machen: Die fallen mir schon selber auf („Häuser sind nicht zum bauen da“, wo es „Bauen“ heißen müßte; „daß die zunehmende Zahl der so unterrichteten also einer der
Punkte auf der Schadensliste sind“, wo es heißen müßte: „daß die zunehmende Zahl der so Unterrichteten also einer der Punkte auf der Schadensliste ist“). Trotzdem bin ich natürlich dagegen, die Norm so umzubauen, daß diese Fehler vertuscht werden. Was wäre damit gewonnen? Um das Beispiel des Hausbaus noch einmal zu bemühen: Auch als Bauarbeiter, der den Zement mal falsch anmischt, würde ich diesen Fehler immer noch weiterhin zu vermeiden suchen und erst recht nicht in einem Haus wohnen wollen, bei dessen Bau der gleiche Fehler unterlaufen ist.



Christian Melsa
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Christian Melsa
28.03.2001 22.00
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Und noch eine kleine Anmerkung

Frau Menges, sie verglichen da Äpfel mit Birnen:

„Inrechnungstellung, Inrechnungstellen (alte RS, sonderbar)
das In Rechnung Stellen (neue RS, sonderbar)
besser: In Rechnung stellen

Diese ersten zwei Auslegungen würde ich niemals benutzen.“

Vielleicht folgen Sie schon ihrem Ideal, Substantivierungen grundsätzlich zu unterlassen, wenn Sie die letzte Version bevorzugen. Aber die ersten beiden Versionen stellen eben die Schreibweise einer Substantivierung dar, während die die dritte die Infinitivform präsentiert. Vielleicht steht das große „In“ dort nur, weil es einem Doppelpunkt folgt, vielleicht wollten Sie damit aber eine (ungewöhnlicherweise getrennt geschriebene) Substantivierung markieren – dann aber frage ich mich, wieso nur das „in“ groß wird, das „stellen“ aber nicht. Müßte man dann nicht konsequenterweise schreiben: „das in Rechnung stellen“? Univerbierte Substantivierungen haben allerdings den wesentlichen Vorteil, daß die Einheitlichkeit des Begriffs vom beschriebenen Gegenstand sofort ersichtlich ist. Leseökonomisch also eindeutig die beste Lösung.



Christian Melsa
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Christian Melsa
28.03.2001 22.00
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Trends wie der von Hameln und die unerträgliche Leichtigkeit des §34

Wenn man schon darauf hinweisen muß, daß allerdings ja nun mal an den Schulen nichts anderes mehr unterrichtet wird, um die Reform zu verteidigen, so ist das alles andere als überzeugend. Inhalt der Kritik ist ja gerade unter anderem, daß den Schülern das Falsche beigebracht wird, daß die zunehmende Zahl der so unterrichteten also einer der Punkte auf der Schadensliste sind. Ein Vergleich: In der Schule wird das Fach Mathematik ersatzlos gestrichen, weil so viele Schüler damit Probleme haben und heute doch ohnehin jeder Taschenrechner und Computer hat. Dann kommen Leute, die das für einen folgenschweren Fehler halten, und die Befürworter der Angelegenheit entgegnen: Nun ja, aber bald kann sowieso keiner mehr rechnen, das werden immer mehr Leute werden, zwangsläufig. Ist damit schon erwiesen, daß die Sache zu begrüßen sei? Vielleicht sollte man sich, solcher Denkweise folgend, in einigen Gegenden Deutschlands auf eine ganz andere Weise auf die zunehmende Anzahl rechtsradikaler Jugendlicher einstellen?

Zu §34 E4: „Lässt sich in einzelnen Fällen der Gruppe aus Adjektiv + Verb zwischen §34(2.2) und §34 E3(3) keine klare Entscheidung für Getrennt- oder Zusammenschreibung treffen, so bleibt es dem Schreibenden überlassen, ob er sie als Wortgruppe oder Zusammensetzung verstanden wissen will.“ Hier wird ausnahms- und fast sensationellerweise einmal doch tatsächlich dem Schreibenden überlassen, wie er sich verstanden wissen will. Aber das darf nach Reformideologie natürlich nur im absoluten Notfall sein, wenn alle bedeutungsblinden Regelungsversuche fehlschlagen. Was in der momentanen Diskussion aber entscheidend ist, ist der Verweis auf §34 E3(3), der eine „klare Entscheidung“ der Fälle „ruhigstellen“ sowie „richtigstellen“ eben nicht nur zuläßt, sondern sogar zwingend vorschreibt. Wozu soll diese Regel dienen, wenn „ruhig“ und „richtig“, die beide ganz offenbar mit -ig enden, nicht getrennt geschrieben werden sollen?

Wenn es wirklich so wäre, wie Michael Jansen meint, daß es also gleichsam der Geist der Reform sei, daß der Schreibende nach Belieben auch eigene Entscheidungen treffen kann, die mit dem Regelwerk nicht konform gehen, wozu dann überhaupt die ganze Reform? Das hieße ja, daß man an sich auch genauso weiterschreiben könnte wie bisher. Michael Jansen nimmt sich sein „richtigstellen“ und „ruhigstellen“ heraus, ein anderer dann eben „auseinandersetzen“ und „vorwärtskommen“. Herr Jansen, wenn Sie auf Icklers Philosophie verweisen, dann können Sie wohl kaum davon ausgehen, daß diese derjenigen der Reformer gleicht. All die Paragraphen zur GZS in der Neuregelung sollen doch dazu dienen, die von Ickler gewährte Fakultativität durch strikte Regulierung gerade auszuschließen!



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Schrift ist nicht zum Schreiben da!!!!!!!!!!!!

Schrift ist nicht zum Schreiben da. Das mag zunächst merkwürdig klingen, aber es ist genauso richtig wie: Häuser sind nicht zum bauen da. Man wohnt in ihnen. Nicht jeder kann ein perfektes Haus bauen, aber das ist ja auch gar nicht nötig. Jeder will dagegen in einem möglichst perfekten Haus wohnen. Schrift kommt natürlich nur durch Schreiben zustande, aber das ist nicht der Grund ihres Entstehens. Schreiben ergibt ohne das darauffolgende Lesen des Geschriebenen nicht den geringsten Sinn. Eigentlich erkläre ich hier Banalitäten, die aber nicht jedem bewußt zu sein scheinen, und wenn ein Sprachexpertengremium auf solche Binsenweisheiten in über 10 Jahren Reformarbeit nicht kommt, dann kann das nur eines heißen: Reformer sind zum Reformieren da – und zwar nur dazu!



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Gast
28.03.2001 22.00
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“Die Schrift ist nicht zum Schreiben da³??????????????????

Ein Lob und ein Tadel. Mit dem ersten Punkt sorgen Sie für Klarheit, Herr Ickler. Ich werde dennoch einmal über die ungewöhnliche Fragestllung nachdenken, an welchen Stellen die reformierte Rechtschreibung der Sprache eher gerecht wird. Ich werd’s mal versuchen. Mit „die Schrift ist nicht zum Schreiben da“ muss ich doch sehr die Stirn runzeln, es stellen sich einige Fragezeichen auf. Mit „die Schrift ist nicht NUR zum Schreiben da“, hätten Sie Recht gehabt.



Michael Jansen

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RenateMariaMenges
28.03.2001 22.00
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Schülerjahrgänge uns so weiter

(Jansen)Das wollten bis vor kurzem sehr viele Menschen in diesem Land und das werden auch jedes Jahr mehr Leute tun. Wer aus der Schule kommt, dürfte in der Regel nicht anfangen, die alten Duden-Ausnahmen wieder einzubauen

Jahr für Jahr werden mehr Schüler die Schule verlassen, die nach der neuen Rechtschreibung unterrichtet wurden. Je länger wir sie haben, desto mehr werden junge Erwachsene in der neuen Rechtschreibung schreiben. Diese Schreibweise ist meines Erachtens auch aus diesem Grunde kaum mehr aufzuhalten.

Gerade fand ich: Inrechnungstellung, Inrechnungstellen (alte RS, sonderbar)
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RenateMariaMenges

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Christian Melsa
27.03.2001 22.00
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Planwirtschaft

Ich habe doch gar nichts gegen ihre Beiträge, bin doch nicht Wolfgang Wrase. Es stört mich nicht, wenn Reformbefürworter hier ihre Argumente vortragen, durch die ausgelösten Diskussionen wird die Unsinnigkeit der Reform immer wieder vorzüglich dargelegt. Ich bin nicht gegen Sie, sondern gegen die Rechtschreibreform, und daß es für die nicht mal den Hauch einer Mehrheit gibt, ist schon häufig genug nachgewiesen worden. Oder halten Sie die vielen, vielen Umfragen alle für manipuliert oder gefälscht? Der Volksentscheid war womöglich auch gefälscht (fragt sich bloß, durch wen)?

Nun zu etwas anderem: Ich hatte gerade den interessanten Gedanken, was wohl wäre, wenn die neue Rechtschreibung nicht eine verordnete Maßnahme wäre, gegen die sich die Betroffenen nicht wehren können, sondern wenn sie sich in einer Art freiem Wettbewerb durchsetzen müßte. Das brächte bestimmt ganz auschlußreiche Ergebnisse.

Eine Zeitung etwa, die vielleicht schon eigentlich dazu neigte, es der FAZ gleichzutun, könnte sich doch wenigstens dazu bereitfinden, eine einzelne Ausgabe testweise in zwei Hälften herauszubringen, jeweils in Alt- und Neuschrieb. Das    Problem wäre natürlich, daß für ein unverzerrtes Ergebnis, das als Abstimmung wertbar wäre, die Höhe der Auflage verdoppelt werden müßte. Allerdings könnte eine Zeitung einen einwöchigen Versuchsballon starten, indem sie auf Probe zur normalen Rechtschreibung zurückkehrt und schaut, wie die Leser drauf reagieren. Warum soll man es verdammt nochmal    nicht so machen, wie es die Leser gerne haben wollen? Daß es sich nach dem überwältigen Resultat der Zeitungsleserabstimmung zur Rechtschreibreform nicht noch ein paar Zeitungen, wenigstens die miteinbezogenen, überlegt haben und den dann eigentlich doch selbstverständlichen Weg gegangen sind, ist schon ziemlich erstaunlich. Was treibt diese Medienkonzerne dazu, dem breiten Publikum etwas aufzunötigen, das es mehrheitlich mehrfach erwiesenermaßen nicht haben will? Absurde Welt.



Christian Melsa
22149 Hamburg

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Gast
27.03.2001 22.00
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ruhig stellen

Eben lese ich in der Augsburger Allgemeinen Zeitung eine dicke Überschrift: Patienten mit Morphium ruhig gestellt. „Ruhigstellen“ ist zum Begriff geworden, zum terminus technicus! Die Getrenntschreibung ist hirnrissig!



Wolfgang Illauer
Von-Richthofen-Straße 20, 86356 Neusäß

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Gast
27.03.2001 22.00
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ruhig_stellen und § 34

Die Getrenntschreibung „ruhig stellen“ ist auch aus Sicht des neuen Regelwerks nicht sinnvoll, da nicht steiger- oder erweiterbar (also § 34 (2.2). Ich fühle mich in meiner Regelinterpretation erneut bestätigt. Von ‚Terminus technicus‘ zu sprechen, ist zwar nicht falsch, doch für ein Regelwerk macht das keinen Sinn (vgl. R 209), das wäre dann wieder nur über ein Wörterverzeichnis zu regeln.



Michael Jansen

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Theodor Ickler
27.03.2001 22.00
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Die Kommission und die neuen Wörterbücher

In ihrer Presseerklärung vom 17. August 2000 stellt die Rechtschreibkommission fest:

„Beide Nachschlagewerke (Bertelsmann 1999 und Duden 2000) sind damit zuverlässige Ratgeber in orthografischen Fragen.“

Von beiden Wörterbuchredaktionen ist zu erfahren, daß sie sich einerseits auf die amtlichen Regeln, andererseits auf die als ebenso verbindlich betrachteten, nicht veröffentlichten, sondern ihnen exklusiv mitgeteilten Beschlüsse der Kommission stützen.

Nach der ausdrücklichen Bestätigung können wir auch und müssen sogar die neuen Wörterbücher heranziehen, um die authentische Interpretation der Regeln sowie den gegenwärtigen Stand des schon 1997 angekündigten „unumgänglch notwendigen“ Rückbaus kennenzulernen. Auch Neuerungen wie „heute Früh“ sind unisono in Bertelsmann und Duden zu finden und gehen daher offensichtlich auf die Kommisssion zurück.

In einer „Zeittafel“, die ebenso wie das vorige Dokument auf der Internetseite des IDS zu lesen ist, findet sich folgende Angabe:

„1.8.2000: Die FAZ kehrt zur alten Schreibung zurück. Vorausgegangen war eine Vorab-Rezension der für August angekündigten 22. Auflage des Rechtschreibduden von Th. Ickler in der „Welt“ mit der Falschmeldung, der neue Duden würde wesentliche Teile der Neuregelung zurücknehmen.“

Die Kommission lügt. Was ich dargelegt habe, ist keine „Falschmeldung“, sondern eine für jedermann nachprüfbare Tatsachenfeststellung. Vgl. auf diesen Rechtschreibseiten die Besprechung „Tief greifend, aber nicht zufrieden stellend“. Natürlich ist es nicht der neue Duden, der die Änderungen vorgenommen hat, sondern die Kommission selbst war es. Duden-Chefredakteur hat die Dinge in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Sprachwissenschaft“ andeutungsweise klargestellt. Übrigens handelt es sich im wesentlichen um die Änderungen, die ausdrücklich unter dem Titel „Änderungen“ im Februar 1998 von den Kultusministern und dem Bundesinnenministerium untersagt worden waren.

Man hat hier versucht, zwischen den Reformern und der der zwischenstaatlichen Kommission zu unterscheiden – als könnte die Kommission bei der Auslegung der Regeln irren oder etwas anderes darin sehen als die Reformer. Diese Unterscheidung ist aber nichtig. Die Kommisison besteht weiterhin überwiegend aus den Reformverfassern selbst, und zwar ist gerade die Kerntruppe aus allen ehemals vier deutschsprachigen Staaten (Augst; Nerius, Heller; Sitta, Gallmann; Blüml) weiterhin aktiv. Die übrigen Gestalten sind Staffage; sie haben nichts zu sagen. Daß Zabel zu seinem Verdruß und Schaeder eher zu seiner Erleichterung nicht in die Kommission bestellt wurden, hat keinen von beiden dazu veranlaßt, der Kommission die Authentizität der Regelauslegung zu bestreiten. Im Gegenteil, beide haben aus dem Hintergrund die Auslegungen der Kommission vorbehaltlos gutgeheißen und propagiert.



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

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