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Norbert Lindenthal
21.09.2004 05.35
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OECD hält deutsche Lehrer für zu alt
[Von ftd.de, 17:23, 19.09.04]

Lehrer in Deutschland sind einer neuen OECD-Studie zufolge im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu alt. Die OECD empfiehlt deshalb die Aufhebung des Beamtenstatus¿.

Außerdem zeigten Lehrer nur geringe Bereitschaft zur Fortbildung, heißt es laut „Welt am Sonntag“ in der Untersuchung, die am Mittwoch veröffentlicht werden soll.
Nur in Italien seien Pädagogen im Durchschnitt noch älter, stellten die OECD-Prüfer der „Welt am Sonntag“ zufolge fest. Mehr als 45 Prozent der Grundschullehrer in Deutschland seien im Jahr 2001 über 50 Jahre alt gewesen, ebenso rund die Hälfte der Hauptschul-, Realschul- oder Gymnasiallehrer. Der Mittelwert der Industrieländer liege zwischen 25 und 29 Prozent.
Bei den Lehrern selbst registriere die OECD eine „geringe Zufriedenheit mit ihrem Beruf, obwohl sie zu den bestbezahlten in der OECD gehören“, zitiert die Zeitung aus der Untersuchung. Viele deutsche Lehrer seien psychisch angeschlagen: Jeder Dritte leide am „Burn-out-Syndrom“ wegen ständiger Überlastung. Im Jahre 2001 hätten nur sechs Prozent der pensionierten Lehrer die Altersgrenze von 65 Jahren erreicht.

Ausbildung sollte praxisnäher gestaltet werden

Neben der Aufhebung des Beamtenstatus' empfehle die OECD, die Ausbildung kürzer und praxisnäher zu gestalten und die Fortbildung besser zu fördern, schreibt „Welt am Sonntag“. Auch sollte die Leistung der Lehrer künftig regelmäßig kontrolliert werden. Anerkannt würden Reformbemühungen. Das Land befinde sich „in einer schwierigen, aber fruchtbaren Phase der Übergangs“. Allerdings seien die Reformen oft halbherzig und sparten die wichtigsten Themen aus.
Die Studie hebt laut einem Bericht des „Tagesspiegel vom Sonntag“ aber auch positive Aspekte des deutschen Bildungssystems hervor. So werde die „Offenheit von Schulen gegenüber Reformen“ gelobt und festgestellt, dass Schulleiter hier zu Lande „meistens ausgezeichnete Pädagogen“ seien.
Baden-Württembergs Kultusministerin Annette Schavan (CDU) sagte der „Welt am Sonntag“: „Das, was an Empfehlungen drinsteckt, bestätigt die Reformschritte in Baden-Württemberg in der Lehrerbildung.“ Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sagte, die Basis der Studie sei "äußerst windig und unseriös“. Er räumte aber ein, dass es Probleme beim Lehrernachwuchs gebe.

Erziehungswissenschaftler kritisiert Eltern

Der Erziehungswissenschaftler Peter Struck von der Universität Hamburg sagte der Zeitung zufolge, ein Problem sei, dass die heutigen Lehrer für andere Kinder ausgebildet worden seien. Dies liege daran, dass die Kinder nicht mehr ausreichend von ihren Eltern erzogen würden. „Etwa 60 Prozent der Eltern sind erzieherisch hilflos“, wird er zitiert. Die Lehrer seien gezwungen, diese Aufgaben teilweise zu übernehmen.
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Ute Schäfer (SPD) sieht derzeit keine Chancen für eine Reform des dreigliedrigen Schulsystems. „Veränderungen der Schulstruktur brauchen einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Den sehe ich nicht“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Mehrere Politiker von SPD und Grünen hatten nach der Veröffentlichung des OECD-Bildungsreports gefordert, das dreigliedrige Schulsystem durch eine gemeinsame Schule bis zur neunten Klasse zu ersetzen. Die CDU lehnt dies ab.
Nach Auffassung des OECD-Bildungsexperten Andreas Schleicher ist der Ausbau von Ganztagsschulen ein wichtiges Instrument zur Überwindung der Schulprobleme. Sie böten mehr Zeit und Raum, bei Schwächen der Schüler zu helfen, ebenso aber auch Talente besser zu fördern, sagte er am Samstag in Berlin.

Wolff und Zoellner kritisieren Vermengung mit Rechtschreibreform

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) kritisierte unterdessen scharf die Kultusministerkonferenz (KMK). Der „Bild am Sonntag“ sagte er: „Ich bin fassungslos, in welcher Art und Weise die KMK jeden Versuch bekämpft, zu einer Korrektur der missratenen Rechtschreibreform zu kommen.“ Unabhängig davon gebe es Überlegungen, den KMK-Staatsvertrag zu kündigen: „Gründe gibt es reichlich.“
Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) und der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner (SPD) bezeichneten es als nicht zu verantworten, aus Unzufriedenheit über die Rechtschreibreform die „wichtige Arbeit“ der KMK zu gefährden. „Gerade Ministerpräsidenten, die sich für eine Weiterentwicklung des föderalen Systems einsetzen, sollten die gemeinsame Bildungsverantwortung stärken“, sagten sie.

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