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faz.net Frankfurter Allgemeine Zeitung
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Sigmar Salzburg
11.09.2022 06.21
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FAZ über das Schendern klassischer Literatur

Identitätspolitik : Das Verlangen nach totaler Aufmerksamkeit

• Von Jürgen Kaube
• -Aktualisiert am 10.09.2022-11:14

Überall Diskussionen über richtiges Reden, Zitieren, Lesen. Die Öffentlichkeit befindet sich in einem Umbruch. Die Übertreibung wird zum Standard.

Erregter Streit über Karl May. Darf man ihn noch lesen, wird er noch gesendet, ist er eine schöne Kindheitserinnerung oder ein furchtbarer Kolonialist, der schon den Kleinsten verwerfliche Bilder und Konzepte von fremden Völkern einflößt? Der Mitteldeutsche Rundfunk, wird gemeldet, führt das betreute Sehen ein und will alte Winnetou-Filme mit Hinweisen darauf versehen, dass es sich um alte Filme handelt.

Weiter zu den endlosen Debatten über das Gendern. Sieht so die gerechte, die höfliche oder die „sichtbarmachende“ Sprache aus, oder ist es ein lächerliches Moralisieren? Dürfen die öffentlich-rechtlichen Sender ihr ganzes Programm in diese Sprachform bringen? Zwischendurch hat eine Juristin sogar behauptet, der Staat müsse gendern, weil er andernfalls gegen die Gleichberechtigung verstoße. Merkwürdig nur, dass das Grundgesetz, auf das sie sich beruft, selbst nicht gendert...

faz.net 10.9.2022

Karl May hat die Verehrung des „Führers“ überlebt und auch die Rechtschreib„reform“. Den Gender- und Correctness-Fimmel wird er vielleicht nicht überstehen – die höhere europäische Literatur wird es wohl auch nicht schaffen.

PS: Ergänzend dazu Hubertus Knabe:


Winnetou oder die stille Wiederkehr der DDR
11. September 2022

https://hubertus-knabe.de/winnetou-oder-die-stille-wiederkehr-der-ddr/



Sioux-Indianer ehren Karl May an seiner letzten Ruhestätte in Radebeul im Januar 1928

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Sigmar Salzburg
04.03.2022 09.44
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Macron telefoniert mit Putin :

„Wladimir, Du erzählst Lügen“

Titel der FAZ.net gestern nachmittag (rot zugefügt). Man sieht, wie die Schreibverwirrung im Jahr 24 n. Schr. (Schreibreform) um sich gegriffen hat: Wenn man sich duzt, bedürfe es der „Ehrerbietung“ nicht, tönte es ab 1996 von den Schreibdiktatoren. Für die Hervorhebung des „du“ in der Wiedergabe von Gesprächen bestand aber nie der geringste Anlaß. Die FAZ, bis 2007 zur traditionellen Rechtschreibung zurückgekehrt, ist jetzt, wie die meisten, völlig verunsichert:

Im Elysée-Palast wurde darüber gerätselt, aus welchem Grund Putin das Gespräch mit Macron suchte. Wie es hieß, duzen sich Putin und Macron weiterhin, was die Übersetzer so wiedergaben.
Wie das in den verwendeten Sprachen gehandhabt wird, weiß ich nicht. Ein französischer Bekannter versicherte mir, daß er auch seine Eltern immer noch gesiezt habe. Die FAZ-Großschreibung ist aber völlig sinnlos:
Es gebe keinerlei Anlass zur Hoffnung mehr, dass der Kremlherrscher etwas anderes als die vollständige Eroberung des ukrainischen Staatsgebietes zum Ziel habe, hieß es im Elysée.

Putin sei in einem paranoiden Narrativ der „Entnazifizierung“ der Ukraine gefangen. Er habe geleugnet, dass die russische Armee zivile Ziele angreife. „Du erzählst Lügen, Du suchst Dir Ausflüchte“, habe Macron erwidert.

faz.net 3.3.2022
Jetzt hat sich aber eine regelfreie Unart der Betonungsgroßschreibung herausgebildet, der die FAZ anscheinend ziellos folgt. Im übrigen lag der Schreibreform wohl ein ähnlich närrisches „Narrativ“ der „Entnazifizierung“ zugrunde, ohne daß dies allen bewußt war. Widerstand leisten fast nur solche, die „wegen der Meinungsfreiheit“ als „Nazis“ bezeichnet werden dürfen. –

Gregor Gysi, der inzwischen von Putin abrückte, hatte 2014 noch ausdrücklich dessen „Narrativ“ für die Ukraine bestätigt.

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Sigmar Salzburg
07.03.2021 06.34
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Ein Kündigungsbrief an die FAZ

Prof. Peter J. Brenner schrieb am 21. Oktober 2020 einen neun Seiten langen Kündigungsbrief an die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dieser erschien im Magazin „Tumult“ und wurde jetzt bei „Tichys Einblick“ noch einmal veröffentlicht. Der letzte Abschnitt spiegelt das Elend der heutigen Journalisterei der „Qualitätspresse“ wieder, wie auch ich es schon des öfteren angemerkt habe (fett durch mich):

Da ich über 40 Jahre lang im Hochschuldienst tätig wäre, verkenne ich die zunehmende Schwierigkeit nicht, qualifizierten Journalistennachwuchs zu finden, der die deutsche Sprache sicher beherrscht, über den Bildungshintergrund und den Wissenshorizont und nicht zuletzt auch über das Ethos der Unbestechlichkeit durch den Zeitgeist verfügt, das man bei Qualitätsjournalisten voraussetzen muss, bevor sie ihre erste Zeile veröffentlichen. Wie man hört, bezieht die F.A.Z. inzwischen ihren Nachwuchs auch, was lange Zeit aus gutem Grund verpönt war, aus Journalistenschulen oder bei der taz. Das würde einiges erklären und die verbliebenen Leser werden wohl nicht mehr lange auf die ersten Gendersternchen in der F.A.Z. warten müssen, [...]

Da will ich als Leser und Abonnent nicht weiter stören
Mit freundlichem Gruß und allen guten Wünschen für die Zukunft Ihres Blattes
Ihr
Peter J. Brenner

tichyseinblick.de 7.3.2021
Im Jahre 2000 war die FAZ die große Hoffnung im Widerstand gegen die ekelhafte Rechtschreib„reform“. Diese wurde verstärkt, als sich der Springerkonzern 2004 anschloß. Dessen Kotau 2006 vor der „Reform“ war zweifellos der Achse Merkel, Friede Springer, Liz Mohn, Annette Schavan geschuldet, während die linke Spiegelmannschaft ihrem Chefredakteur Stefan Aust von Anfang an die Gefolgschaft verweigerte. In einem Anflug von Fatalismus knickte die FAZ dann 2007 wieder ein. Besonders unangenehm fiel die Zeitung bald in dem Bestreben auf, den Linksdrall der Merkel-Regierung zu unterstützen.

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Sigmar Salzburg
31.08.2020 07.05
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Unterschiede in den grammatischen Begabungen

Das jahrzehntelang vorherrschende und jetzt wieder aufgewärmte linke Dogma von den gleichen Grundfähigkeiten aller Menschen stützte sich auch auf die Lehren Noam Chomskys. Die FAZ berichtet von einer allmählichen Abkehr von dieser Vorurteilswissenschaft:

Unterschätzte Muttersprache :
Der Grammatikunterricht endet nie


Von Wolfgang Krischke

... Niemand kommt auf die Idee, in der Schule grundlegende Satzmuster der eigenen Muttersprache einzuüben. Doch das wäre sinnvoll. Die Fähigkeit, komplexere Aussagen zu verstehen, ist sehr unterschiedlich verteilt.

Wenn grammatische Defizite zum Thema werden, geht es meistens um mangelhafte Fremdsprachenkenntnisse. Niemand kommt auf die Idee, mit seinen Sprösslingen die Deklinationen oder Wortstellungsregeln der Muttersprache einzuüben. Dieser Glaube an die Grammatik als Selbstläufer passt zu der linguistischen Lehrmeinung, dass allen Sprachen der Welt eine gemeinsame Universalgrammatik zugrunde liegt, die man sich als ein im Gehirn verankertes Betriebssystem vorzustellen hat. Nach dieser Theorie, deren prominentester Vertreter Noam Chomsky ist, lernt ein Kleinkind seine Muttersprache nahezu automatisch, indem die Wörter und Sätze, die es tagtäglich hört, einige der Funktionen aktivieren, die dieses System bereithält. Andere Funktionen, die nicht zu dieser Sprache passen, werden stillgelegt, so dass im Kopf eine deutsche, russische oder arabische Grammatik heranreift. Dank dieser neurobiologisch basierten Sprachfähigkeit sollen alle Menschen ohne kognitive Defizite in ihrer Muttersprache über dieselbe grammatische Kompetenz verfügen.
Chomskys materialistischer Dogmatismus wurde vielfach kritisiert und auch karikiert, etwa durch Ernennung des Schimpansen Nim Chimpsky zum Gegenspieler Chomskys. Der Missionar Daniel L. Everett wandelte sich zum Erforscher der brasilianischen Pirahã und schwor seinem bisherigen sprachlichen und religiösen Glauben ab.
Lehrer hatten angesichts ihrer Erfahrungen in den Klassenzimmern allerdings schon immer Zweifel an dieser Theorie. Die werden bestätigt durch Forschungen der Sprachwissenschaftlerin Ewa Dąbrowska von der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie stellte fest, dass es zwischen Muttersprachlern beträchtliche Unterschiede in der grammatischen Kompetenz gibt. [...]

Auf der Suche nach Gründen für diese Kompetenzunterschiede nahmen die Linguisten vier Faktoren unter die Lupe: den Grad der formalen Bildung, die Lesefreudigkeit, den nichtsprachlichen Intelligenzquotienten und die sprachanalytischen Fähigkeiten. Um letztere zu prüfen, wurden den Versuchspersonen kurze Sätze in einer unbekannten oder künstlichen Sprache zusammen mit ihren Übersetzungen vorgelegt. Die Aufgabe bestand darin, die zugrundeliegenden Strukturen zu erkennen, um daraus analoge Sätze in der Kunstsprache abzuleiten.

Es zeigte sich, dass alle vier Faktoren eine statistisch signifikante Rolle für die Unterschiede in den grammatischen Fertigkeiten spielten. [...]

Im Vergleich der vier Faktoren untereinander hatte der Bildungsstand für sich genommen das geringste Gewicht. Eine solch isolierte Betrachtung dürfte allerdings seiner Bedeutung nicht gerecht werden, da er mit den anderen Faktoren – einschließlich des IQ – verknüpft ist. [...]

Wichtiger als diese Einwände war allerdings, dass sprachliche Defizite nicht zum Zeitgeist passten. Dem entsprach viel besser die biolinguistische Égalité der Universalgrammatik, die mit der politischen Égalité linker Überzeugungen harmonierte. Das bekam auch Ewa Dąbrowska zu spüren: „Zu Beginn wurde ich für meine Forschungen harsch kritisiert, teilweise sogar angefeindet. Dabei war es nicht so, dass ich individuelle Differenzen finden wollte. Ich fand sie einfach.“ [...]

faz.net 27.8.2020
Orthographische Analyse des Artikels: 923 Wörter – „Reform”: 10 nichts erleichternde „dass“; 3 weitere Reform-ss; Kosten des Reform-Stusses: 50 Mrd. DM, Folgen: Kulturbruch.

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Sigmar Salzburg
16.08.2019 03.59
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Chancen des SPD-Duo-Infernale Schwan & Stegner verbessert!

F.A.Z. exklusiv
Familienministerin Giffey stellt Rücktritt in Aussicht

• Von Peter Carstens, Berlin

... Familienministerin Franziska Giffey hat gegenüber der SPD-Spitze erklärt, dass sie auf ihren Kabinettsposten aufgeben werde, sollte die Freie Universität Berlin ihr den Doktortitel aberkennen. Zugleich schrieb die populäre Politikerin der kommissarischen Vorsitzenden Malu Dreyer in einem Brief, welcher der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt, dass sie nicht für das Amt einer SPD-Vorsitzenden antreten werde...

faz.net 15.8.2019

[Leserbriefe:]

Ganzes Universum liegt zwischen dem
Max Schmid (CH-Gast)
• 15.08.2019 – 16:35
in den dt. Medien beschimpften Hr. Johnson („Populist, Chaot...“), einem Qxford-Absolventen in Altphilologie (sehr schwer) und den dt. Politikern, wie hier geschildert, „Dr.“ der trivialen Soz. – Wissenschaften an einer Uni, die im int. Ranking auf den Plätzen 100-150 liegt (Oxford Platz 5-10).

Mir wäre es lieber, „Dr. Merkel“ würde zurücktreten.
Christian Bauer (CTB13)
• 15.08.2019 – 16:22
Ihre Dr-Arbeit dürfte mehr als „erkenntnisfrei sein.

[Seltener geworden in der FAZ: Kluge Köpfe mit klassischer ß-Bildung:]

"... die populäre Politikerin ...“
Joachim Reuter (Polyphem)
• 15.08.2019 – 15:42
Läßt sich diese Bewertung durch irgendetwas belegen, z.B. durch Umfragen oder öffentliche Sympathiebekundungen?

Durch subjektive Wertungen dieser Art werden immer wieder Politiker hochgelobt, die solcher Darstellung politisch nicht gerecht werden,.

Über Giffey's politisches Wirken, z.B. die Förderung der Gender-Ideologie in Kitas und Schulen (ihr skandalöses Vorwort in einem dementsprechenden Pamphlet der linksextremen Amadeus-Antonio-Stiftung) , schweigt hingegen „des Sängers Höflichkeit“.

Frau „Dr.“ Giffey will auch den SPD-Vorsitz nicht??
Heinrich Stamm (Seneca55)
• 15.08.2019 – 15:26
Schade, dann muß der Heiko Maas wohl doch mit der Berliner Staatssekretärin/Tweeterin Frau Sawsan Chebli statt mit der Berlinerin „Dr.“ Giffey den SPD-Vorsitz im Duo erobern.
- Hoffentlich hat sich aber durch diese Verzichtserklärung von Frau „Dr.“ Giffey auch die Chancen des SPD-Duo-Infernale:“Baucis Schwan&Philemon Stegner“ auf den SPD-Vorsitz nennenswert verbessert, um vielleicht dann die Pflegevoraussetzungen der schnell-alternden Genossenschar im Bund/Länder noch in den Griff zu bekommen –
Glück auf, SPD! – Und Glück auf Frau „Dr.“ Giffey!

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Sigmar Salzburg
20.11.2018 09.39
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Ein Unglück der Sprachgeschichte

20 Jahre Rechtschreibanarchie

Heike Schmoll

Die Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung ist gründlich misslungen. Es taugt nichts, dass die Orthographie hierzulande von drei Institutionen geregelt wird.

Von Anfang an war klar, dass der Versuch, die deutsche Rechtschreibung zu vereinfachen, schiefgehen würde. Denn sie ist viel besser als ihr Ruf. Selbst die Neuregelung des ß hat mehr Fehler hervorgerufen, als es vorher gab. Von einer Rücknahme der sinnentstellenden Regeln etwa bei der Groß- und Kleinschreibung ist man weit entfernt. Das liegt auch daran, dass die Orthographie in Deutschland von drei Institutionen geregelt wird.

Die Kultusminister, die vom Makel des Reformbeschlusses nicht mehr loskommen, möchten mit dem Thema Rechtschreibung nichts mehr zu tun haben. Dem Rechtschreibrat haben sie deshalb eine so weitgehende Vollmacht gegeben, dass er inhaltliche Änderungen nicht einmal mehr genehmigen lassen muss. Der Rechtschreibrat sollte die gefeuerte Rechtschreibkommission ersetzen. Am Ende der ersten Amtszeit hatte er noch beschlossen, das gesamte amtliche Regelwerk in allen Teilen zu überarbeiten, doch dazu kam es nicht. Seither befasst sich der Rat mit Details, die an den Grundproblemen der Reform nichts ändern. Zwanzig Jahre nach der Neuregelung ist gar nicht zu übersehen, dass die Rechtschreibmisere oder auch Rechtschreibanarchie, die sich inzwischen unter Schülern, Studenten und unter vielen Schreibenden ausgebreitet hat, auf das amtliche Regelwerk zurückzuführen ist. Die für den Herbst geplante Entscheidung über das wortzerteilende Gendersternchen misst dem Rechtschreibrat eine Bedeutung zu, die ihm nicht zukommt. Nähme er seinen Auftrag ernst, hätte er die Befassung mit dem Genderstern ablehnen müssen.

Der Duden als dritte orthographische Instanz hat schon während der Reform alles unternommen, um seine Autorität zu verspielen. Das sogenannte Duden-Privileg, das er seit 1955 genoss, war seit der Unterzeichnung der „Gemeinsamen Absichtserklärung der Neuregelung der Deutschen Rechtschreibung“ durch zehn europäische Länder 1996 dahin. Seither hat der Duden keinen einheitlichen Normbegriff mehr. In Maßen folgt der Rechtschreibduden noch einer Sprachnorm. Doch seit der Duden krampfhaft nach Alleinstellungsmerkmalen sucht und Broschüren wie „Richtig gendern“ herausgibt, biedert er sich nur noch den Sprachmoden an. An dieser Misere wird sich nichts ändern, solange es keinen vernünftigen Referenztext für die Regeln gibt. Das gegenwärtig geltende Regelwerk ist ein Unglück der Sprachgeschichte.

Frankfurter Allgemeine Zeitung 1.8.2018

http://www.faz.net/aktuell/politik/die-neue-deutsche-rechtschreibung-ist-gescheitert-15717061.html

Dieser Artikel wurde hier von P. Schmachthagen zitiert, aber noch nicht bei uns eingetragen.

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Sigmar Salzburg
16.10.2018 05.54
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Die Hirnforscher

Der Hirnforscher Wolf Singer sagt in einem Interview mit der FAZ (13.10.2018):

Lesenlernen ist eine zusätzliche Herausforderung, weil die Umsetzung der Buchstabenfolgen in Silben, Worte und Sätze und die dann folgende Zuweisung von Bedeutungen zusätzlichen Aufwand erfordert. Wenn man liest, spricht man eigentlich stumm. Man formt die Worte, die man geschrieben sieht, in ein Lautbild und verarbeitet dieses dann, als wenn man etwas gehört beziehungsweise gesprochen hätte.
Das dürfte nur für Schreibanfänger zutreffen. An mir selbst beobachte ich, daß ich Wörter und Satzteile ganzheitlich wahrnehme in einer Geschwindigkeit, die das Sprechen bei weitem übersteigt. Das kann Herr Singer mit seinen MRT-Blutdurchflußmessungen überhaupt nicht erfassen. Interessant ist auch eine politisch relevante Bemerkung:
Wenn zwanzig Prozent einer Gruppe sich zusammentun und hinreichend kohärent agieren, kann das am Ende dazu führen, dass sie die ursprüngliche Mehrheit zum Kippen bringen. Zum Guten, wenn es etwa darum geht, den extremen Klimawandel zu verhindern, oder zum Schlechten, wenn sie rechten Populismus fördern.
Diese natürlich „politisch korrekt“ auf die AfD zielende Bemerkung geht in die falsche Richtung. Die AfD wäre sicher zufrieden, wenn die demokratischen und demographischen Verhältnisse von 1965 wiederhergestellt wären. Wie man sieht, reichen heute schon sechs Prozent Moslems aus, um zusammen mit den Parteien der unseligen Multikultur-Ideologie Deutschland in ein islamisch-afrikanisches Überschwemmungsgebiet zu verwandeln.

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Sigmar Salzburg
16.06.2018 09.44
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Der Großschreibreformer Gallmann

Interview zur Rechtschreibung: [Auszug]
Beim Gendern geht es auch um Selbstdarstellung


Von Uwe Ebbinghaus

Mehr als 20 Jahre nach der Rechtschreibreform – Sie waren einer der Reformer – wird plötzlich an vielen Stellen der Eindruck vermittelt, die Rechtschreibung lasse immer mehr nach. Ist das auch ihr Eindruck?

Peter Gallmann: Ich glaube, das Problem besteht darin, dass wir im Alltag heute mit immer mehr geschriebener Sprache konfrontiert werden, zugleich werden die Leute durch vielerlei Tätigkeiten immer mehr abgelenkt, sodass die Gefahr, einen Text nicht bis zum Ende optimieren zu können, groß ist. Was das mit der Rechtschreibreform zu tun hat, ist mir aber nicht ganz klar. Ich glaube, da besteht kein Zusammenhang.

[Kommentar: Glaube macht selig. Bis 1996 war die sinnvoll differenzierte Groß- und Kleinschreibung allgemein anerkannt und konnte von Lernenden und Lesenden fast mit der Muttermilch aufgenommen werden. Heute hat z.B. die von Gallmann gegen die Radikalkleinschreiber durchgesetzte hypertrophe Großschreibung eine chaotische Hervorhebung des Unwichtigen bewirkt, so daß sinnvolle Regeln kaum noch erkennbar werden.]

Es gibt in der öffentlichen Debatte auch eine große Emotionalität, wenn es um das Pochen auf die Einhaltung von Rechtschreibregeln geht – sicher auch von vielen, die früher selbst Schwierigkeiten hatten.

Das ist ja in gewisser Weise auch richtig so. Aber das ist kein Spezifikum des deutschen Sprachraums. Schauen Sie mal in den angelsächsischen Sprachraum, wie sich dort über Rechtschreibfragen – wie its vs. it’s, to vs. too – ereifert wird, und dort hat sich die Rechtschreibung seit hundert Jahren nicht verändert. Dasselbe in Frankreich, wo man außer an einigen völlig tertiären Accents ebenfalls an der Rechtschreibung nichts geändert hat. Wie man sich dort echauffieren kann! Diese Fragen kommen also auf, unabhängig davon, ob man an der Rechtschreibung herumschraubt oder nicht.

[Nur die doofen Deutschen mit ihrer viel logischeren Orthographie mußten sich daran von Reformbesessenen „herumschrauben“ lassen!]

Was steckt dahinter?

Das ist eine psycholinguistische Frage, da kann ich nur Vermutungen anstellen. Der Zusammenhang von „Zu früh vermittelt, mental nicht richtig verarbeitet, nur eingedrillt“ erinnert mich manchmal an gewisse Varianten des Religionsunterrichts, in dem ewige Wahrheiten eingehämmert, aber nicht mental verarbeitet werden. Manche Menschen lösen sich auch als Erwachsene nicht davon. Sie haben immer noch das Gefühl, dass jemand von oben böse zuguckt, wenn man an einem Freitag Fleisch isst.

Bei der Diskussion um die Rechtschreibreform ging es viel auch um die Ablehnung einer befürchteten traditionsvergessenen Bevormundung. Thron ohne „H“ etwa wäre für viele ein Graus.

Ja, dieses Phänomen kannten wir aber vorher. Uns war klar, dass in Deutschland „Kaiser“, „Thron“ oder auch „Hoheit“, das auch keiner logischen Schreibung entspricht, nicht reformiert werden dürfen. Es gibt Hochwertwörter in unseren Sprachen, etwa im Bildungswortschatz wie „Philosophie“. Es gibt Tabubereiche.

Welche Tabubereiche gibt es noch im Deutschen?

Italienische Fremdwörter mit anlautendem „Gh“ sind interessant, wie „Ghetto“ oder „Ghirlande“, die im Deutschen heute nur mit einfachem „G“ geschrieben werden. Es gibt aber auch Wörter, bei denen diese Vereinfachung nicht klappen will. Diese Wörter gehören bestimmten Nischen an, unter anderem dem Bereich der Lebensmittel. Spaghetti nur mit „g“ hat zum Beispiel keine Chance. Dazu gibt es eine interessante Korpusuntersuchung, die ein kurioses Phänomen zeigt. Denn es gibt nicht nur Spaghetti zum Essen, sondern auch die „Spaghetti-Träger“. Jetzt raten Sie mal: Wie ist die Rechtschreibung hier?

Ohne „H“?

Ja genau, und zwar gar nicht so selten. Plötzlich geht die Schreibung in Ordnung, offenbar, weil man diese Spaghetti nicht isst. Aus irgendeinem Grund will jeder beweisen, dass er sich mit fremden Lebensmitteln auskennt, und wenn er sich auskennt, weiß er selbstverständlich auch, wie man sie schreibt. Das kann man den Leuten nicht nehmen, eine Änderung hätte keine Chance.

Was heißt „keine Chance“? Wie kommt man zu dieser Einschätzung?

Zuerst muss man entsprechende Korpora, Textsammlungen, untersuchen, ob man in ihnen schon spontane Andersschreibungen findet. Dann muss man auch ein bisschen rumfragen. Die Rechtschreibkommission arbeitet eng mit dem Institut für Deutsche Sprache in Mannheim zusammen, das über eine der größten Sammlungen von Textkorpora weltweit verfügt. Da kann man in strittigen grammatischen, orthographischen, syntaktischen Fragen umfangreiche Korpusuntersuchungen anstellen. So findet man heraus, was gerade der Fall ist. Man darf aber nicht nur auf zum Beispiel Pressetexte schauen, denn hinter denen stehen berufene Redakteure und ein Korrektorat, die Texte so optimieren, wie sie schon immer waren. Man muss also auch Texte untersuchen, bei denen die Leute etwas mehr als üblich frisch von der Leber weg geschrieben haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass man deren Schreibung gleich übernimmt. Man weiß erst einmal nur, was der Fall ist.

[Jetzt kommt’s raus: Die „Reformer“ haben da gesucht und geändert, wo sie eine „Chance“ gesehen haben, den Fuß in die Tür zu kriegen oder das Einbruchswerkzeug am Fenster anzusetzen – von der singulären Bequemlichkeitsschreibung „Fotograf“ anstelle von „Photograph“ gewaltsam zu „Geograf“, „Pornograf“ und (nicht ganz durchgesetzt) „Foton“. Letzteres hinkt, weil Englisch inzwischen die Wissenschaftssprache ist und man dort das „ph“ liebt; „fat“ wird sogar zum gleichklingenden „phat“ im Jugendjargon. Die Dass-Schreibung dagegen ist ohne „Korpusuntersuchungen“ diktatorisch festgelegt worden, wie Stefan Stirnemann mit seinem Einbrecherbild treffend beschrieben hat.]

Wie geht es mit dem Gender-Stern weiter, über dessen Verwendung der Rat für Rechtschreibung kürzlich zum ersten Mal gesprochen hat?

Zunächst ist zu klären, wofür der Rat überhaupt zuständig ist: nur für die Rechtschreibung. Ob überhaupt „gegendert“ werden soll und gegebenenfalls nach welchen Kriterien, ist eine grammatische und zugleich eine gesellschaftspolitische Frage, aber noch keine der Rechtschreibung. Entsprechend sollte sich der Rat bei diesen grundsätzlichen Fragen auch nicht einmischen. Wenn hingegen eine Entscheidung zugunsten einer bestimmten Formulierungsweise gefallen ist, dann kann der Rat bei der orthographischen Umsetzung mithelfen. Zu solchen Entscheidungen ist es aber bisher noch nicht gekommen.

Welche Kriterien werden hier angelegt? So ist es ja ein großer Unterschied, ob man auf einen Gender-Stern in einem behördlichen Schreiben oder in einem Zeitungsartikel stößt, für den der Lesefluss von besonderer Bedeutung ist.

Ich vermute, dass sich strikte Versionen des „Genderns“ nur in ganz bestimmten Bereichen verbreiten werden. [...] Dabei geht es nicht nur um sachliche Eindeutigkeit, sondern auch um die Selbstdarstellung der Schreibenden und ihren Bezug zu den Lesenden.

[...]

Peter Gallmann

war Mitglied der inzwischen aufgelösten Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung. Heute ist er für die Schweiz Mitglied im Nachfolgegremium Rat für deutsche Rechtschreibung . Er war zuletzt Inhaber des Lehrstuhls für Deutsche Sprache der Gegenwart (Grammatik) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, seit einigen Monaten ist er dort Seniorprofessor.

faz.net 15.6.2018

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Sigmar Salzburg
24.01.2018 23.31
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Tag der Handschrift

Wider die Verächter des Schönschreibens

Von Tilman Allert

Aktualisiert am 23.01.2018-12:47

Die anstrengende Übung, mit fünf Fingern „Ich“ zu sagen: Heute werden Schüler angehalten, nur noch auf der Tastatur zu schreiben. Was für ein Fehler! Ein Plädoyer zum Internationalen Tag der Handschrift.

In jüngster Zeit melden sich wissenschaftliche Stimmen, die den Schulen empfehlen, auf das Einüben der Handschrift als unzeitgemäß zu verzichten. Die Finger sollten vielmehr frühzeitig auf das Handhaben von Tastaturen trainiert werden. In den Lehrplänen der Grundschulen ist seit Längerem schon das Üben des Schreibens zwar vorgesehen, benotet wird es hingegen nicht mehr. Die Frage nach einer verbindlichen Grundschrift oder einem Standard, der früher Schulausgangsschrift genannt wurde, ist strittig und Ländersache.

Der heutige Internationale Tag der Handschrift bietet also Anlass zum Nachdenken. So wie Kinder Märchen brauchen, so wie sie im Mythischen ein frühes Zuhause finden, so reifen sie im Ausprobieren ihres sensomotorischen Vermögens, gewinnt ihr Selbstwertgefühl im Umgang mit dem Stift, mit dem sie die ersten Linien ziehen. Beim Schreiben lernen sie, Verbindungen zu erzeugen und im Überwinden fragmentierter Wahrnehmung der Sensation eines eigenen Signums nachzuspüren. Die Bildung der Handschrift ist ein Juwel aus den frühen Zeiten einer entstehenden personalen Identität, Zeichen einer großen Ernsthaftigkeit, einer wachsenden Zuversicht in ein elementares Vermögen auf dem Weg zu dem, was die Erwachsenen schon können.

Weiterlesen: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/plaedoyer-zum-tag-der-handschrift-15411749.html

Eine Leserzuschrift dazu:

Mein jüngster Sohn hat gestern eine seiner Abitur-Klausuren geschrieben. Ich hatte ihm schon vor Jahren eingeimpft, wenn es geht, mit einem guten Füllhalter in Laufschrift und nicht in Blockschrift zu schreiben und das Schreiben auch immer wieder zu üben, so daß es einem irgendwann wie von selbst von der Hand geht. Gestern abend war er mir dankbar und erzählte, daß einige seiner Mitschüler schier verzweifelten, weil ihnen bei der fünfstündigen Klausur mehrfach die Hände vom Schreiben in Blockschrift verkrampften. Er hatte damit keine Probleme. Nun schreibt man nicht jeden Monat eine fünfstündige Klausur, aber in einer gepflegten Handschrift verfaßte persönliche Notizen, Briefe, Kondolenzschreiben oder Glückwunschkarten kommen immer viel besser an als auf dem Computer ausgedruckte. Deswegen finde ich es entsetzlich, wenn ich heute Notizen von Akademikern zu lesen bekommen, deren Handschrift mich an mein zweites Schuljahr erinnert und keinerlei persönliche Entwicklung erkennen läßt.

[Diesen Text erhielt ich von Herrn P. Petersen zugesandt.]

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Sigmar Salzburg
17.11.2017 22.28
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Aus einer umfangreichen Analyse in der FAZ

Merkel – ein Rückblick

Wolfgang Streeck

Die Ära Merkel geht zu Ende. Zum Glück, denn sie steht für den sinnentleerten Machterhalt einer Monarchin. Ein Gastbeitrag.

Die Ära Merkel geht zu Ende, und das ist auch gut so. Allmählich erwachen die deutsche Politik und ihre Öffentlichkeit aus ihrer postdemokratischen Narkose. Merkels basale Herrschaftstechnik bestand bekanntlich darin, statt Wähler für eigene Ziele zu mobilisieren, den Wählern anderer Parteien die Gründe zu nehmen, zur Wahl zu gehen – durch so unauffällig wie möglich gehaltene Bekenntnisse zum eigenen Programm bei angedeutetem Verständnis für die Programme der Konkurrenz...
[...]
„Mitte statt rechts“ opferte das Strauß’sche Erbe, indem es die Repräsentation des rechten Randes der Wählerschaft einer neuen, mit der Union konkurrierenden Partei überließ – in Gestalt der AfD, ursprünglich eine elitär-bürgerliche neoliberale Kleinpartei, deren Marsch in den „Rechtspopulismus“ dadurch beschleunigt wurde. Für Ausgleich sollte eine umfassende Mobilisierung von Politik und Gesellschaft zur Ausschließung der populistisch gewendeten AfD aus dem demokratischen Verfassungsspektrum sorgen, unter Anrufung der antinationalsozialistischen Staatsraison des Landes.

So konnte die AfD als Vogelscheuche zum Zweck der politischen Disziplinierung einer neuen, 90-prozentigen gesellschaftlichen Großmitte dienen – indem kritische Themen wie die Zukunft der Nationalstaaten in der Europäischen Union, der Aus- und Umbau der Währungsunion und die ungeregelte Einwanderung als Lehrstück über die Grenzenlosigkeit der Marktgesellschaft zu AfD-Themen erklärt wurden, über die man nicht sprechen durfte, wollte man dem „rechten Populismus“ nicht „Vorschub leisten“.
[...]
Im weiteren Umkreis des offiziellen Antifaschismus begannen Presse, Rundfunk und Fernsehen, Schulen, Volkshochschulen und Universitäten, Jugendverbände, Kulturschaffende und Kleriker aller Art eine landesweite Immunisierungskampagne gegen die AfD. In Köln forderten Oberbürgermeisterin und Kardinal zusammen mit Karnevalsvereinen und Rockgruppen dazu auf, sich durch eine Demonstration gegen die Abhaltung eines Parteitags der AfD in einem Kölner Hotel „für Toleranz“ einzusetzen – beide Kirchen unter dem für ihre historischen Verhältnisse durchaus riskanten Slogan „Unser Kreuz hat keine Haken“.

Auch an den deutschen Grenzen machte der Antifaschismus der breiten Mitte, „proeuropäisch“ wie er sich verstand, nicht halt. Bei Wahlen und Abstimmungen im Ausland wusste die deutsche Öffentlichkeitsmaschine genau, wie diese auszugehen hatten, und tat dies unmissverständlich kund. Ab November 2016 konnte dann Donald Trump als Erzfeind aller Menschen guten Willens als Begründung herhalten, warum in Österreich der Kandidat der Grünen unbedingt Bundespräsident werden musste. Für Frankreich feierte der SPD-Vorsitzende, zusammen mit dem Philosophen Jürgen Habermas, unter dem Eindruck der antieuropäischen Gefahr den Banker Macron als legitimen Sohn der deutschen Sozialdemokratie und langersehnten Überwinder der unseligen französischen Spaltung zwischen links und rechts.
[...]
Wolfgang Streeck, Jahrgang 1946, ist Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln...

plus.faz.net 16.11.2017

Streeck scheut auch keine Kritik an der Kritiklosigkeit der FAZ gegenüber der Kanzlerin selbst und zitiert: „Die ganze Meckerei wirkt hilflos, lächerlich und misogyn – denn auf die Kanzlerin kommt es an“ (F.A.Z. vom 16. September 2016)

Daß nun überhaupt Verhandlungen über ein Jamaika-Format möglich sind, verdanken wir dem unverantwortlichen Nazi-Geschrei der Altparteien. Das hat viele Wähler dazu verleitet, die nichtsnutzige FDP zu exhumieren, deren Chef nun schon seine Wahlversprechen zurücknimmt. Sonst hätte die AfD doppelt so viele Stimmen bekommen.

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Sigmar Salzburg
08.07.2017 04.07
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Jakob Augstein, ...

... Salonbolschewist und spätpubertierendes Millionärssöhnchen mit Walserschen Genen, „twittert“ auf einen „Tweet“ der Bundesregierung („Friedliches Demonstrieren, ja! Für Gewalt gibt es keine Rechtfertigung!“):

Jakob Augstein‏ @Augstein · 7. Juli 2017 · [< lesenswerte Kommentare!]
Widerspruch! Der Gipfel selbst tut der Stadt Gewalt an! Mündige Bürger werden zur Kulisse von Despoten gemacht.
Dabei dachte man doch, die meisten Teilnehmer seien demokratisch gewählte Staatslenker. Trifft das z.B. auf Merkel nun nicht mehr zu? Selbst der seit längerem dem Genossen Linker Trend nachkriechenden FAZ wird das zuviel:
Da brennt es in Hamburg längst lichterloh und werden Unbeteiligte von vermummten Chaoten niedergeprügelt. Mit dem Firnis der Zivilisation macht der „Schwarze Block“ nicht lange Federlesen. Der Biedermann namens Jakob Augstein, von dem hier die Rede ist, gibt derweil auf Twitter weiter Feuer. Soll man das anders als Aufruf zu Gewalt und geistige Brandstiftung nennen?
faz.net 7.7.2017

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Sigmar Salzburg
21.06.2017 19.17
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Lieber Peter, vielen Dank für Deinen freundlichen Zuspruch. So etwas erfahre ich selten – zuletzt im letzten Jahr von unerwarteter Seite. Am Abend des 27. September 1998, nachdem wir den Volksentscheid in Schleswig-Holstein gewonnen hatten, glaubte ich noch an die Demokratie in Deutschland und daß ich mich nie wieder mit der Rechtschreib„reform“ befassen müßte. Tausend bessere und interessantere Dinge hatte ich mir für meine letzte Lebenszeit vorgenommen. Wer hätte damals gedacht, daß Politik und Medienmafia zwanzig Jahre später das Volk soweit verblödet haben könnten, daß es sogar seiner eigenen Abschaffung teilnahmslos bis freudig entgegensieht.

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Peter Lüber
21.06.2017 01.19
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Seit vielen Jahren lese ich Sigmar Salzburgs Zeilen in diesem Forum mit großem Gewinn. Daß ich ihn für mindestens zehnmal klüger halte als mich selbst, dürfte zu einem Teil an meiner geringen Schulbildung liegen, dessen auffallendste Auswirkung war, daß ich die deutsche Sprache eher schlecht als recht erlernte; zum andern Teil daran, daß ich ein sprachlich Unbegabter bin.

Mir ist heute vollkommen klar, daß die Reform der deutschen Schrift eine politische Volksverblödungsmaßnahme war. Und beim Politischen sollten wir in diesem Forum bleiben!

Wenn Sigmar Salzburg die Führer der AfD politisch verteidigt, dann entgegne ich ihm als Schweizer und Befürworter sowohl der direkten Demokratie als auch der Neutralität, daß auch ich das Programm der AfD befürworte: Denn in ihm steht geschrieben: „Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur.“

Ich erlaube mir nun selbst zwei Anmerkungen kundzutun, die mit den oben zitierten Zeilen sinngemäß eng zusammenhängen.

  • Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt sagte einst: „Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ – Weiter im Text … Und
  • Einer der Besten, die in diesem Forum wider die Rechtschreibreform schrieb, teilte ich per E-Mail scherzweise mit, ich sei ein Sozialist. Hierauf verstummte sie für immer.

Nun gut: Mein Humor ist nicht jedermanns Sache! – Deshalb schlage ich zur Ablenkung und Auflockerung der politischen Gesinnung das Hören der folgenden Tonfolge an: Klick!

Gruß von Peter Lüber

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Sigmar Salzburg
20.06.2017 06.44
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Der moralische Abstieg der FAZ

Die FAZ war einmal eine konservative Zeitung, hinter der „immer ein kluger Kopf“ steckte. Seit dem Ausstieg aus der bewährten Rechtschreibung 2007 mehren sich die Zeichen, daß das Blatt auch den zerstörerischen Kurs des Merkel-Regimes unterstützt und an der perfiden Kampagne gegen die einzige Opposition mitwirkt. Schon im erstmalig nach zehn Jahren gekauften Exemplar vom 10. Juni fiel mir auf, daß die FAZ das Thema „Höcke und die NPD“ künstlich am Laufen hält. Jetzt übertrifft die FAZ noch die Denunziation des linksextremen „Soziologen“ Kemper „Wieviel NPD höckt in der AfD?“ mit dem fünfseitigen Artikel eines prominenten Geschwätzwissenschaftlers aus der Sparte Politik:

Wie_viel NSDAP steckt in der AfD?
19.06.2017, von Jürgen W. Falter
Der eifrige Prof. aus Mainz hätte auch die Piraten-Partei hernehmen können: „Unser Aufstieg verläuft so rasant wie bei der NSDAP“ (Pirat Delius), aber die AfD ist mit ihren echten Alternativen eben die größere Gefahr für den alternativlosen Hosenanzug. Deswegen rückt der seltsame Falter fünf Seiten lang – mit scheinheiliger Distanzierung – die AfD an die Seite der NSDAP:
Obwohl die AfD sicherlich nicht mit den Nationalsozialisten gleichgesetzt werden kann und sie zumindest anfänglich eine demokratisch orientierte, fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehende Partei war, können Vergleiche der Wählerschaft beider Parteien doch unter verschiedenen Gesichtspunkten erkenntnisfördernd sein.
Statt die scheinbar blauäugigen Zusammenrückungen aufwendig zu diskutieren, erlaube ich mir, nur einige kritische Lesermeinungen gekürzt anzuführen:
Richtig Herr Falter. Auch ich stelle fest, dass bei uns in der AfD
Lotte Herzog – 19.06.2017 18:43
...die Überläufer aus der CDU, aber auch aus anderen Parteien, alle vorbelastet sind u.U. gar NAZIs sind. Da die Partei nur „zumindest anfänglich eine demokratisch orientierte, fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehende Partei war“ (Zitatende) wie Sie schreiben, muß dringend der Verfassungsschutz eingreifen. Offenbar habe Sie gute Beweise für das Gegenteil.

Unsägliche NS-Vergleiche!
Albrecht Hager – 19.06.2017 18:14
NS-Vergleiche sind in aller Regel problematisch. Es ist zwar richtig, dass vergleichen nicht gleichsetzen bedeutet. Dennoch ist es höchst problematisch eine völlig demokratische und verfassungskonforme Partei wie die AfD (Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz) mit einer Partei zu vergleichen, die für schlimmste Verbrechen verantwortlich ist... Warum kommt dieser unsägliche Vergleich direkt vor der Bundestagswahl? ...

Sie haben völlig Recht
Heinrich Ludger Keizer – 19.06.2017 18:35
... Wenn man die Nazi-Keule schwingt, muß man sich nicht mit Fakten auseinander_ setzen.

Geschmäckle
Hans-Martin Fischer 1 – 19.06.2017 18:02
Egal wie man zur AfD steht. Dieser Artikel zu diesem Zeitpunkt hat ein Geschmäckle. Wie angesprochen könnte man auch fragen, wie_viel Stalin in der Linken steckt... Diese Art der Auseinandersetzung ist niveaulos, egal wen sie trifft...

Gewalt gegen die AfD: Nur ein Kavaliersdelikt der „Zivilgesellschaft“
Tom Weber – 19.06.2017 17:25
Sieben Seiten um am Ende zu sagen: „Na ja, ähnlich sind sich die Wähler aber schon“. Das glaubt kein Mensch mehr, einfach nur lächerlich, Man zähle nur einmal die massiven gewalttätigen Angriffe auf die AfD und halte dann jene entgegen, die von der Partei ausgehen. Das reicht, um klarzumachen, woher der extremistische und antidemokratischen Wind weht...

Wie_viel .......
Gerhard Zachmann – 19.06.2017 17:04
Wie_viel „Der Stürmer“ steckt in der FAZ? Auch das könnte man mal titeln. Was dann das Ergebnis des Artikels ist, wäre egal; Hauptsache, man hat die Namen der beiden Zeitungen schon mal in einen Zusammenhang gebracht. Genau so verhält sich die FAZ hinsichtlich der AfD. Übelster Kampagnenjournalismus.

faz.net 19.6.2017
Nein, ich werde mir die FAZ auch künftig nicht mehr kaufen.

Nachtrag: Siehe auch Nicolaus Fest.

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Sigmar Salzburg
08.04.2017 08.43
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FAZ-Kommentar

Sieg der Eltern

Bayern korrigiert seinen politischen Fehler der jüngsten Bildungsgeschichte. Ob das Gymnasium wieder zur Schulform wird, die auf das Studium vorbereitet, ist aber ungewiss.
06.04.2017, von Heike Schmoll

Mit der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium hat auch Bayern nach Jahren des Streits und der Proteste einen der folgenreichsten politischen Irrtümer der jüngsten Bildungsgeschichte korrigiert. Und die CSU-Regierung hat sogar doppelt gelernt, was in der Politik Seltenheitswert haben dürfte: So überstürzt wie bei der Einführung des achtjährigen Gymnasiums vor 13 Jahren soll es bei der Rückkehr nicht zugehen. Anderthalb Jahre Vorbereitungszeit sind vorgesehen, um eine Gesamtreform des Gymnasiums auf den Weg zu bringen, die von Dauer sein soll.

Ob das Gymnasium dabei wieder zu einer Schulform wird, die ihren Anspruch einlösen kann, nicht nur erweiterte Allgemeinbildung, sondern auch Studierfähigkeit von Anfang an so anzustreben, dass Hochschulreife nicht nur attestiert, sondern auch tatsächlich erreicht wird, bleibt abzuwarten. Wenn es gelänge, das weithin kaum noch von anderen weiterführenden Schularten unterscheidbare Gymnasium kognitiv anspruchsvoller zu gestalten und damit ein Leistungsniveau zu erfüllen, das die meisten Gymnasiasten ausweislich der jüngsten Bildungsstudien verfehlen, wäre die Reform sinnvoll genutzt. Denn keinem Abiturienten ist damit gedient, dass er an der Universität seine Studierunfähigkeit erleben und im schlimmsten Fall das begonnene Studium abbrechen muss, weil es an Grundlagen fehlt und das Abitur nicht hält, was es verspricht.

Bayern wird seine Lehrpläne aus dem Jahr 2014, die sich auf „Grundwissen“ und Kompetenzrhetorik beschränken, erheblich überarbeiten müssen. Dafür bleibt nicht allzu viel Zeit. Immerhin hat das Land begriffen, dass eine Änderung der Gymnasialdauer nicht nur schulorganisatorische, sondern inhaltliche Folgen hat. Das gesamte Reformpaket, an dem auch andere Schularten teilhaben, lässt sich das Land bis zum Jahr 2025 insgesamt 870 Millionen Euro kosten. Nach Niedersachsen ist der Freistaat das zweite Bundesland, das die neunjährige Schulzeit wieder zur Regel macht.

Alle anderen Länder haben Wahlmodelle oder bleiben beim G8 in der Fläche mit wenigen G9-Modellschulen. Die Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit hat die Macht der Eltern über eine zu selbstsichere Politik gezeigt. Bayerns Beispiel wird den G9-Initiativen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein sowie im Saarland und in anderen Ländern erheblichen Schwung verleihen.

faz.net 6.4.2017Übernommen vom SHEV

Leider waren die bayerischen Kultusminister seit Hans Zehetmair nicht willens oder fähig, den mindestens ebenso folgenreichen Irrtum „Rechtschreibreform“ zu verhindern oder ausreichend zu korrigieren – selbst nach dem Volksentscheid in Schleswig-Holstein nicht. Der Geßlerhut der „neuen“ ss und der Augstschen Albernheiten wird immer einen Keil zwischen die kiezdeutsch-angloaffine Zukunftssprache und das vertraute Deutsch der Klassik schieben.

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