Willkommen und Rechtschreibforum
Suche in Gästebüchern
Das neue Gästebuch
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 110  111  112  113  114   115  116  117 · 120 · 130 · 140 · 150 · 160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
Manfred Riebe
27.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Chatten mit und ohne Schatten

Zu Christian Melsa: „Gefährlicher Humor“: Ein Vergleich zwischen meinen Beiträgen und denen von Wolfgang Wrase hinkt; denn die Beiträge sind quantitativ und qualitativ grundverschieden. Nur ein Beispiel: In meinen Texten mache ich genaue Quellenangaben, damit sie überprüfbar sind und somit diesbezüglich ein „Schatten“ nach Möglichkeit nicht entstehen kann.



Manfred Riebe

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
anonymer Gast
27.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
A Schand!

Es is scho a Schand, daß dea freche Saupreiß Wrase sei Mei so weit aufreißn deaf, ohne daß de Waakirchena wos dagegn dean.
So oan hättn mia Goaßara scho längst außag’scheitelt aus unserm scheena Baiernland.
Werat Zeit, daß se de Waakirchena wieda drauf b’sinna, wos der Leew‘ auf iham Denkmoi z’bedeidn hot.

Hobts mi!



A Goaßara
aus da Goaßara Gmoa

Mit Klick die Kennkarte von anonymer Gast ansehen    An anonymer Gast schreiben   Visit anonymer Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von anonymer Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Matthias Dräger
27.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Großer Unterschied!

Lieber Herr    Riebe, ich bin ganz Ihrer Meinung: Ihre Beiträge und die von Herrn Wrase sind wirklich sowohl quantitativ als vor allem auch qualitativ grundverschieden. Ich habe das übrigens noch nie bezweifelt.
     Ferner: Ich habe noch eine sehr leistungsfähige Ölpumpe abzugeben, die ich praktisch nicht mehr brauche; ich habe mir jetzt ein kleineres Modell zugelegt, das für meine Bedürfnisse vollkommen ausreicht. Haben Sie Interesse?



Matthias Dräger

Mit Klick die Kennkarte von Matthias Dräger ansehen    An Matthias Dräger schreiben   Suche weitere Einträge von Matthias Dräger        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
27.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Gefährlicher Humor

Oha! Diese Aufrechnung von Herrn Wrase stellt ja sogar einen Riebe weitaus in den Schatten, Respekt... Ich muß dazu eines loswerden: Gerade vor kurzem, im meiner Korrespondenz mit Peter Meyer, mußte ich feststellen, daß der Versuch, eine Diskussion mit ein paar humorigen Worten aufzulockern, leicht auch ganz schön nach hinten losgehen kann. Der von mir dort eingebrachte Sarkasmus mag, wenn die von Herrn Ickler gerade erwähnte These zutrifft (was ich nach einigem Überlegen auch annehme), wegen meiner Neigung zur Nachtmenschenexistenz ebenfalls etwas zu spitzzüngig gewesen sein. Im Falle von Herrn Lachenmann kann ich mir allerdings nicht vorstellen, daß dieser seine Witzeleien böse gemeint haben könnte, wie ich das in meinem Dialog mit Herrn Meyer ja eigentlich auch nicht tat.

Der Film „Dogma“, aus dem mein zuletzt genanntes Zitat stammt, wurde übrigens von einem gläubigen Katholiken gedreht (und unter der vulgären, albernen Oberfläche des Streifens sind auch eine Reihe ernsthafter theologischer Gedanken zu erkennen), der sich dann aber mit heftigsten (teilweise auch wieder verständlichen) Protesten anderer Katholiken konfrontiert sah, die bis zu Morddrohungen reichten. Der ewige Zwiespalt der Satire.

Was das Komma vor „wie“ betrifft, so habe ich über diese Phänomen auch schon gelegentlich gegrübelt, bin dabei jedoch noch zu keinem absoluten Schluß gekommen. Hier zunächst nur ein spontaner Gedanke: Will man mit dem „wie“ (oder „als“) einen Vergleich ausdrücken, so setzt man kein Komma. Bei „wie ich finde“ handelt es sich dagegen ja eher um eine Paraphrase des Zusatzes „finde ich“.



Christian Melsa
22149 Hamburg

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
27.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Chatten mit und ohne Schatten

Zu Christian Melsa: „Gefährlicher Humor“: Ein Vergleich zwischen meinen Beiträgen und denen von Wolfgang Wrase hinkt; denn die Beiträge sind quantitativ und qualitativ grundverschieden. Nur ein Beispiel: In meinen Texten mache ich genaue Quellenangaben, damit sie überprüfbar sind und somit diesbezüglich ein „Schatten“ nach Möglichkeit nicht entstehen kann.



Manfred Riebe

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
anonymer Gast
27.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
A Schand!

Es is scho a Schand, daß dea freche Saupreiß Wrase sei Mei so weit aufreißn deaf, ohne daß de Waakirchena wos dagegn dean.
So oan hättn mia Goaßara scho längst außag’scheitelt aus unserm scheena Baiernland.
Werat Zeit, daß se de Waakirchena wieda drauf b’sinna, wos der Leew‘ auf iham Denkmoi z’bedeidn hot.

Hobts mi!



A Goaßara
aus da Goaßara Gmoa

Mit Klick die Kennkarte von anonymer Gast ansehen    An anonymer Gast schreiben   Visit anonymer Gast's homepage!   Suche weitere Einträge von anonymer Gast        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Matthias Dräger
27.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Großer Unterschied!

Lieber Herr    Riebe, ich bin ganz Ihrer Meinung: Ihre Beiträge und die von Herrn Wrase sind wirklich sowohl quantitativ als vor allem auch qualitativ grundverschieden. Ich habe das übrigens noch nie bezweifelt.
     Ferner: Ich habe noch eine sehr leistungsfähige Ölpumpe abzugeben, die ich praktisch nicht mehr brauche; ich habe mir jetzt ein kleineres Modell zugelegt, das für meine Bedürfnisse vollkommen ausreicht. Haben Sie Interesse?



Matthias Dräger

Mit Klick die Kennkarte von Matthias Dräger ansehen    An Matthias Dräger schreiben   Suche weitere Einträge von Matthias Dräger        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Walter Lachenmann
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
So sei es...

... zitiert nach unserem Nesthäkchen litebloo – Kindermund tut Wahrheit kund.

Und jetzt soll gelten:
Taten statt Mori-Taten

N.B.: Schade, daß bei den Rechtschreibophilen so gut wie keine Jazzophile sind. Im Mai erscheinen in fünf Jazz-Zeitschriften, außerdem im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und im BUCHMARKT (monatliche Branchenfachzeitschrift) 1/2seitige Anzeigen mit den neuen Jazzbüchern des Oreos Verlags und mit einer nicht zu übersehenden Zusatzzeile:
»Aus Liebe zur Sprache erscheinen OREOS BÜCHER in der guten alten Orthographie«.
Gesamtauflage dieser Zeitschriften ca. 50.000 Exemplare.
Ein entsprechender Satz steht auch beim Impressum der neuen Bücher und natürlich auf der Webseite des Verlags.
Das bewirkt vielleicht nicht viel, ich will damit auch nicht prahlen.
Aber es setzt möglicherweise kleine Zeichen und tröstet über die vermutliche Fruchtlosigkeit unserer Gästebuchdiskussionen ein bißchen hinweg.
Und den Gästebuchmitdiskutanten will ich damit doch auch zu verstehen geben, daß ich nicht nur alberne Sprüche mache.

Schönen Sonntag noch, und Friede, Freude, Eierkuchen – wie Herr Melsa schon sagte.



Walter Lachenmann

Mit Klick die Kennkarte von Walter Lachenmann ansehen    An Walter Lachenmann schreiben   Visit Walter Lachenmann's homepage!   Suche weitere Einträge von Walter Lachenmann        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Wolfgang Wrase
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Seriös und vorbildlich? Die Besserwisser-, Laber- und Psycho-Show von Walter Lachenmann

Walter Lachenmann ist der Hauptgrund, warum ich an diesem Forum nicht mehr teilnehmen will. Anfangs fand ich ihn ganz amüsant und ernsthaft, aber je länger ich seine aufdringlichen, vor Selbstverliebtheit und teilweise Unverschämtheit strotzenden Texte lesen mußte, desto mehr schwand meine Sympathie und verwandelte sich langsam, aber sicher in das Gegenteil. Mir der Zeit ging mir Walter Lachenmann nur noch auf die Nerven. Es paßt ins Bild, daß ausgerechnet er, der hier hemmungslos mit seiner Selbstdarstellung beschäftigt war, mich nur noch verteufelt oder scheinbar souverän bemitleidet (als „wadenlos“, „hochemotional“ oder zuletzt als viel zu „sensibel“) und sich als Retter der Seriosität dieses Forums aufspielen will.

Ich weiß aus Rückmeldungen, daß nicht nur ich das Geschwätz von Walter Lachenmann mittlerweile ziemlich unerträglich und destruktiv finde. Wenn man davon ausgeht, daß solche Rückmeldungen stellvertretend für noch mehr Gäste stehen, die dasselbe ähnlich empfinden, aber nicht gleich schreiben, stehe ich damit also nicht alleine da. Ich kann diejenigen nur bewundern, die imstande sind, hier die Diskussion auf hohem Niveau zu halten und.

Als abschreckendes Beispiel und um mein Motiv zu verdeutlichen, warum ich absolut keine Lust mehr habe, weitere Texte von Lachenmannscher Machart zu lesen, habe ich hier eine Sammlung von Texten zusammengestellt, die Walter Lachenmann allein in diesem Jahr verfaßt hat. Wer Lust hat, kann sie sich ansehen und sich fragen, ob das aktuelle Selbstlob von Herrn Lachenmann angebracht ist.


Gleich zu Beginn des Jahres weist Herr Lachenmann einen weiblichen Gast zurecht. Die Dame hat nach Herrn Lachenmanns Geschmack nur „geschwätzt“ und damit schlechte Manieren an den Tag gelegt:

-> Es gibt genug Internetseiten mit Chat und Schwätzmöglichkeiten, bei denen man auch die von Ihnen an den Tag gelegten schlechten Manieren ausleben kann. Vielleicht suchen Sie sich eine solche für Ihre Bedürfnisse nach Unterhaltung.

Kein Geschwätz ist hingegen folgendes:

-> Oder fangen wir an, Gespenster zu sehen? Sind wir auf dem Weg nach Transsylvanien, zu Nosferatu, Dracula, Graf Orlok und Knock? Zinieren wir schon hallu? Es ist Mitternacht, Dr. Ickler!
Walter Lachenmann Krottenthal, der augenblicklichen Kälte nach in Transsibirien

Dieses vorbildlich seriöse Auftreten im Gästebuch – da kann es Herr Lachenmann kaum erwarten, bis er seinen Text gleich selber fortsetzt:

-> Guten Morgen, lieber Herr Ickler! Die Nacht liegt hinter uns, die Geisterstunde ist verflogen und mit ihr die Vampire ab nach Transsylvanien, es wird wieder heller (Gottseibeiuns!!!).

Zur selben Zeit schreibt Herr Lachenmann auch unermüdlich relativ „seriöse“ Texte, deren Inhalt sich im wesentlichen so zusammenfassen läßt: Professor Ickler soll endlich einsehen, daß sein Wörterbuch nichts taugt. Dabei nimmt Herr Lachenmann den Mund voll und behauptet, er selber würde ein viel besseres Wörterbuch machen können, er habe nur leider keine Zeit dazu:

-> Wenn ich die Zeit hätte, würde ich mir tatsächlich gerne die Arbeit machen, und Ihr gesamtes Wörterbuch wie ein Verlagslektor nacharbeiten. Ich bin ziemlich sicher, daß wir dann das Wörterbuch hätten, das alle Ihre verzweifelten Freunde gerne möchten.

Wenn Professor Ickler endlich zu begreifen und einzusehen beginnt, daß er das Lachenmannsche Konzept zu befolgen habe, ergeht sich Herr Lachenmann in Selbstlob und scheut nicht vor schwülstigem Pathos zurück:

-> Geb‚s Gott! ... dann will ich Ihnen glücklich und tränenüberströmt in die bis dahin hoffentlich wieder beide gesunden und schmerzlosen Arme und nie wieder ins Wort fallen. Und Sie dürfen Ihr Wörterbuch machen, wie Sie wollen. Dürfen Sie aber sowieso. Ich gebe ja nur meine guten Ratschläge, sonst keine. Allerdings bin ich da sehr, sehr skeptisch.

Das ist doch sehr großzügig, nicht? Aber natürlich muß Herr Lachenmann „sehr, sehr skeptisch“ bleiben, ob Professor Ickler auch wirklich zur Befolgung der „guten Ratschläge“ fähig ist. Doch mit dieser unverschämten Haltung nicht genug, Herr Lachenmann muß auch zeigen, wie toll er lustig sein kann:

(16.1.) -> Was will Stephan Fleischhauer uns damit sagen? Daß es bei ihm zuhause nichts zu essen gibt? Warum geht er einerseits selten aber dann doch schon wieder in das besagte Lokal? Was hilft alles besagen, wenn es bei McDonald neuerdings Döner gibt? Woher weiß er, daß wir alle sehr oft in unserem Leben nach Hause gehen? Manch einer von uns hat gar keines, wie viele trauen sich gar nicht mehr nach Hause. Warum sollen wir dann nicht doch nochmals nach Hause gehen? Dort gibt es wenigstens keine BigDöner! (Gruß an Herrn Dörner).
Krottenthaler Gerüchteküche88988Dienstag,16.1.2001

Tags darauf verbündet sich Herr Lachenmann wieder einmal mit Herrn Riebe und lobt als lexikographischer Oberschiedsrichter dessen Kritik am Icklerschen Wörterbuch. Wieder wird Professor Ickler als begriffsstutzig dargestellt und kurzerhand aufgefordert, sich „ein bißchen Mühe“ zu geben:

-> Lieber Herr Riebe, sie punkten! Auf der Ebene kann ich zwar nicht mitreden, aber was Sie schreiben,    erscheint mir plausibler als Herrn Icklers liberale Häkchen. ... Die Vorschläge, denen Herr Ickler sich (noch?) verschließt, waren doch teilweise ganz vernünftig ... Allez, Monsieur Icklér, un petit effort...

Nachdem Professor Icklers Wörterbuch unzählige Male von Herrn Riebe und Herrn Lachenmann als verfehlt kritisiert worden ist, fordert er nochmals dazu auf, einen Gegenentwurf wenigstens andeutungsweise und auszugsweise vorzulegen:

(Ickler:) Brauchbares Produkt
Jetzt will ich es aber wissen. Wie sieht das brauchbare Produkt aus? Wer zeigt es mir wenigestens an einem Buchstaben. Vorher läßt es sich schlechterdings nicht weiterdiskutieren.

Nach seiner vollmundigen Ankündigung, er könne es besser machen, ist Herr Lachenmann niemals auf eine solche Aufforderung eingegangen. Er weiß es immer nur besser, zeigt aber nicht, wie das aussehen soll. Vielleicht ist ihm ja auch mehr an seinen vermeintlich genialen Blödeleien gelegen:

-> Gassi Gassi
Schön zu wissen, daß Herr Fleischhauer Gassi geht! Oder hat sein Waldi das zu ihm gesagt? Nach dem Hundefutter ist jetzt der Hunde-Ickler fällig, wie wär‚s? Haben Tiere eine Seele, haben Hunde einen Akkusativ – oder einen Hundekackusativ?
Waldi Lachenmann      Hundham bei Miesbach    wau@gassi.de    26.1.2001

Solche Texte wechseln sich munter ab mit der Aufforderung, Professor Ickler solle endlich seine Hausaufgaben machen:

-> Und dann habe ich noch einen Verdacht. Auch als Vater zweier gelegentlich bockiger Töchter. Sie sollen ihre Schubladen aufräumen. Nein, tun sie nicht. Bitte, tut es doch (Argumente, Bitten, pädagogische Verrenkungen) – nein. Drohungen. Nein. Papa ist jetzt aber wirklich sehr, sehr traurig. Scheiß drauf. Dann komm ich nicht zum Gutnachtsagen. Bitte, bitte, komm Papa. Nein, wenn ihr eure Schubladen nicht aufgeräumt habt, komme ich nicht, ich bin jetzt wirklich sehr, sehr traurig, ja sogar betroffen. Ach Papa, komm doch. Na gut, ich gutmütiges Arschloch komme, blicke aber sehr, sehr traurig und sehr betroffen in die unschuldigen Kindergesichter. Wißt ihr, eure Schubladen, an die mag ich jetzt gar nicht denken, da will ich gar nicht hinschauen. Papa, Papa, bitte schau doch in die Schubladen. Nein, das macht mich nur traurig und so betroffen. Bittebittebittebitte, schau rein... – Na, jetzt hab ich‚s kapiert. Die Schubladen sind tiptop aufgeräumt und es ist sogar noch von jeder der beiden ein extra für den Papa gemaltes Bildchen drin. Ach nein, was seid ihr doch lieb!
Mal sehen, was Ickler noch alles in der Schublade hat...

Ganz stolz ist Herr Lachenmann, wenn Professor Ickler sich einsichtig zu zeigen scheint:

-> Die Schubladen werden aufgeräumt
»Inzwischen ist der Wunsch aufgetaucht, das Buch möge in gewohnter Weise auch noch andere Auskünfte enthalten, und dem wollen wir in Kürze entsprechen.« (Ickler, 27.1.2001) Na, Herr Fleischhauer, ist der Vergleich mit meinen beiden bockigen Töchtern wirklich so albern?
Ich weiß jetzt nur nicht, ob auch ich zu denen gehöre, denen Herr Ickler seinen Dank ausspricht. Ich jedenfalls danke ihm.

Sehr schön also, daß Professor Ickler sich den Dank von Herrn Lachenmann verdient hat, der sich so bescheiden zeigt, unter Umständen seinerseits auf den Dank von Professor Ickler zu verzichten. Da paßt es sehr schön, wenn Herr Lachenmann seine gänzliche Unkenntnis der Rechtschreibregeln behauptet:

-> ... wobei ich persönlich mir bei diesen speziellen Auseinandersetzungen (GZS...) kein Urteil erlauben kann, denn – wie gesagt – ich kenne keine einzige Rechtschreibregel.

Mit dieser eigenen Kindlichkeit kokettiert Herr Lachenmann gern. Er preist die Möglichkeit, im neuen Forum herumzublödeln:

-> Noch einen Vorteil hat die neue Wohnung. Die Erwachsenen haben ihre eigenen Zimmer, wo sie ernsthaft über die Dinge reden können, für die manche noch zu klein sind, und für uns Kleinchen gibt es so eine Art Sandkasten zum Spielen und Rumkalbern. So stört man sich nicht gegenseitig, aber man darf einander schon auch zuhören und auch mal was sagen.

Währenddessen lobt er wieder Herrn Riebe und hofft, daß Professor Ickler der gemeinsamen Dauerkritik eigentlich zustimmt, ja sich sogar schon danach richtet und es nur noch nicht zugeben will:

-> Und irgendwann merkt man vielleicht, daß man dasselbe gemeint hat und die vermeintlichen Unterschiede nicht in der Sache lagen, sondern in unterschiedlichen Mentalitäten. Und besonders nett ist es, wenn der »Gegner« permanent widerspricht, aber dann in der Praxis doch so oder ähnlich agiert, wie man es ihm eigentlich nahelegen wollte.
Also: die Rosinante manchmal am Zügel reißen, sonst sind hinterher das schöne Roß und die schöne Windmühle kaputt. Und lassen Sie doch die Kindlein Verstecken spielen! ...

Wenn das neue Forum nicht funktioniert, dann würde ein normaler Mensch schreiben: „Warum geht das neue Forum nicht?“ oder etwas ähnliches. Walter Lachenmann ist kein Thema zu harmlos, um sich nicht als Formulierungskünstler in Szene zu setzen:

-> Hello Polly! Da scheint momentan ein Meteorit eingeschlagen haben. Man kommt nicht rein. Oder man braucht eine Sesamsemmel, dann öffnet sich die Tür vielleicht. Mein Heiligenschein reicht als Ausweis jedenfalls nicht.

Mit diesem Stil legt er im neuen Forum so richtig los. Auf eine ernsthafte Antwort von Professor Ickler reagiert er mit einer absoluten Unverschämtheit:

-> Kopfnuß
Thema verfehlt, Ickler, setzen! Darum ging es ja gar nicht.

Man erinnere sich, wie sich Herr Lachenmann pathetisch darüber beschwert hat, daß ich mich wie kein anderer Unverschämtheiten herausgenommen hätte. Wie macht er es selbt? Wir sollen wohl bei jedem albernen Beitrag denken: „Eigentlich ist er ja ernsthaft“ und bei jeder Unverschämtheit: „Er ist ja nur albern.“ Dafür wird reichlich Material angehäuft:

-> Vom Fettnäpfchen zum Teekesselchen
Ich habe in aller Zerknirschung auch noch ein kleines Beispiel: ... Naja, heute ist wohl wirklich ein schwerer Donnerschlag, Schmarrn: Donnerstag. Wenn Sie wüßten, wie es hier in Krottenthal heute aussieht! Krottenthaler

Dazu kommentiert sich Herr Lachenmann gleich selbst:

-> Albern schützt vor Torheit nicht, wollte ich noch hinzufügen. Niemand weiß dies besser als ich. Sie sollten sich aber heute mal Krottenthal anschauen, dann wüßten Sie, was los ist. Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg. Hier ist aber alles zugeschneit.
WL          Donnerstag, 22.2.2001

Herr Lachenmann vermißt es, daß darauf endlich jemand eingeht. Deshalb setzt er die Interpretation persönlich fort:

-> Lachenmayer fällt nichts mehr ein... Der letzte Eintrag von Lachenmayer – o Gott – war am 22. Februar – dem Schwerdonnerstag.
Viel eingefallen ist ihm da – außer einem schlecht plazierten und nicht von allen richtig verstanden wordenen Zirbelsprüchlein – tatsächlich nicht. Hat da jemand schon Entzugserscheinungen?
Merdagaria--- (ital. für Sapperlot)
Weinmüller    Totenkral    W@lt.er     Sonnabend, 24.2.2001

Ist jetzt endlich Schluß mit dem Schwachsinn? Nein, die Problematik, daß Herrn Lachenmann nicht genug einfällt, wird fortgesetzt:

-> Unser Zeitgeist verlangt Einfalt
Nachdem es Herrn Lachenmayer die Sprache verschlagen hat, Frau Dr.RenateMariaMenges aber das Gespräch wünscht und Herrn Melsa für den qualifizierteren Gesprächspartner (vermutlich und wohl zu Recht auch den mit den besseren mnestischen* Prozessen) erachtet, ergeht der Wunsch an Herrn Melsa, hier für Herrn Lachenmayer einzuspringen, der alle Hände voll zu tun hat, den heruntergefallenen Zirbelholzwandspruch wieder in seiner butzenscheibigen Wohnküche zu befestigen, damit der Haussegen nicht dauerhaft schief hängt. Sonst tritt nämlich anstelle des bewährten Haussegens ein Fluch in Kraft. Der neue Hausfluch (dann im Hausflur) lautet, kryptisch, wie wir es gerne mögen: Segne Mair am Etaner
Sage keiner, dies sie zikkiger kwatsch. Dies ist wie das dreierles-ß und der spruch »merdagaria« (dieser zwar eine mnestische fehlleistung) ein rest der schrift aus frueheren zeiten. Aus frueheren zeiten wollen wir keine reste mehr haben soviel muss klar sein. Sonst verpassen wir den zeitgeist und der hatte schon immer ewichkeizwert.
*Zwischendurch: Für jemanden, der sich über die Schwierigkeiten in der deutschen Sprache beklagt, ist die Verwendung solcher Begriffe wie »mnestisch« naheliegend. Besonders die im Zentrum unserer Thematik stehende Clientel der SoPädInnen wird sofort begreifen, worum es geht. Alles muß einfacher werden, und die SoPädInnen wollen es uns vorleben, wie. ...
Ich widerspreche Herrn Ickler immer besonders gern, weil er nämlich so oft recht hat, daß es nervt. Ich habe ihm also auch im derzeit abhanden gekommenen Forum widersprochen, als er vermutete, Frau dr.gerdamariamenges sei eine »fiktive Person«. Vielleicht war ich damit schon wieder auf dem falschen Dampfer und er auf dem richtigen. Aber wer sollte fraudrgerdamariamenges fingieren?
Nein, ihre Argumente wirken ehrlich, wenn auch seltsam unbekümmert. Wie kommt sie nur auf die Schreibweise »Ein Zurück wirkt deplaziert«? Wo sie sich »stärkere Zuwendung« nicht für ihre Person wünscht, die erbringen wir ja mit Freude, sondern »zum Stammprinzip«! Und wo deplatziert doch viel, viel weniger schwierig und neuerdings sogar »richtig« wäre? Vielleicht hatte sie Sorge, daß bei so dämlicher Schreibweise    selbst ihr der Kragen deplatziert? Dann ist sie noch kein hoffnungsloser Fall, und wir sollten ihr die weitere Zuwendung nicht versagen.
Jetzt bitte Sie, Herr Melsa, mir glaubt sie ja doch nichts.
Herr Lachenmayer               Sonnabend, 24.2.2001

Soweit im Januar und Februar. Anfang März antwortet Herr Lachenmann Professor Ickler im neuen Forum wie folgt:

-> Nur Genies haben immer recht! Nein! Ich! Sie werden es nicht wagen, zu widersprechen! Sonst kommen Sie wie Frau Gerda unter die kalte Dusche. Oder halten Sie sich etwa auch für ein Genie? Du sollst keine andern Genies neben mir haben... spricht der HErr HErr!

Tags darauf:

-> »Wer sich zur Gemeinde Jesu Christi zählt, der kann nicht anders, als sich offen zu seinem Glauben zu bekennen, falsche Gerüchte zurückzuweisen, sich vor den abgekanzelten Kollegen zu stellen.« Dies war das Wort zum Sonntag. ... Andrerseits, und damit wären wir beim »Wort zum Sonntag«, kann man sich auch aufeinander einschießen und damit nicht aufhören wollen, auch wenn man inzwischen selbst gemerkt haben muß (denn im hier angesprochenen Falle handelt es sich doch um 2 – in Worten zwei – intelligente Menschen – Ruhe jetzt, Ihr beiden; doch, der andere ist auch ganz intelligent!), die im Grunde fast dasselbe sagen, nur in Details, die aufs Ganze gesehen gar nicht so wichtig sind, unterschiedliche Ansichten haben. Mir fallen hier wieder meine beiden bockigen Töchter ein, die Älteren unter uns wissen noch, wovon ich rede. Die eine sagt: »die X tut sich immer so dicke«, die andere sagt: »die Y ist immer so frech und haut mich immer«. Die eine sagt: »X will einfach nicht kapieren, was ich meine, und dreht mir das Wort im Munde herum«, die andere sagt:« Y will mich mobben, ich bin ein abgekanzelter Kollege, ich bekenne mich zu meinem Glauben, und ein rechter Christ muß sich vor mich stellen.«
Kinder, Kinder!
Ich kann es nur wiederholen. Wenn ich als Laie das Anliegen sowohl der einen als auch der anderen Seite verstehe, dann müßte es doch den beiden Kontrahenten, die sicherlich in der Sache kompetenter sind als ich, mit etwas gutem Willen möglich sein, so miteinander so reden, daß die Positionen ohne persönliche Verletzungen deutlich werden. Dann könnte auch deutlich werden, wo die Meinungsunterschiede bleiben, damit kann man unter vernünftigen Leuten ja leben, und wo man sich ohnehin soweit einig ist, daß es nur um die Formulierung oder die praktische Umsetzung geht.
Und wenn man das nicht kann, dann ist es das beste, man geht sich für eine Weile aus dem Weg, damit man sich wieder vertragen kann, wenn es darum geht, die doofen Jungs aus der Mannheimer Straße zu verprügeln.
  
Also zwischen der ganzen bodenlosen Blödelei immer wieder die Aufforderung an Professor Ickler, er solle doch die Lachenmannschen Gedanken endlich nachvollziehen können. Und zugleich die Betätigung als Gruppenführer, der uns Gegner der Rechtschreibreform wieder zu eine zweckmäßigen Zusammenarbeit bringen will. – Zur selben Zeit wird Professor Ickler folgendermaßen angesprochen:

-> Lieber Herr Ickler,
mit Ihnen zu diskutieren bereitet ein eigentümliches Vergnügen. Sie bringen es fertig, in einen einzigen Atemzug vernichtendsten Widerspruch und beglückendste Bestätigung unterzubringen. Das muß man nur merken. Als Wunderknabe merke ich es natürlich, im Gegensatz vielleicht zu anderen. Bessere Fragen sind: Wie gebraucht man das? Wo kommt das her? Was ist der Unterschied? (Quelle est la différence – die klassische Frage der Synonymik!) Usw. – und die typische Reaktion muß werden: Wie interessant! – statt Wie denn nun?)
Sie haben gespickt! Das wollte ich als nächstes sagen. Das haben Sie bei mir abgeschrieben! Ich könnte Ihnen den Zettel noch zeigen, wenn er nicht weg wäre. Also, nichts wie ran: Aber bei selbstständig vs. selbständig finde ich so eine Frage nicht beantwortet.

Oder so:

-> Aus einem Rechtschreibwörterbuch wird man nie besonders viel lernen können. (Hier wird Professor Ickler zitiert.) Kopfnuss! – schon eher aus einem „Wörterbuch der Sprachschwierigkeiten“. Ein solches plane ich ja ebenfalls ... (Wieder Zitat.) Hurra! Oder, in der Sprache der Linguisten: HOURRA s.a. HURRAH – quelle est la différence? Das eine tun, das andere nicht lassen. Und immer noch hat mir keiner gesagt, was an »Sie wartete eine Viertel Stunde« falsch ist. So langsam geht der Rosso aus.

Im neuen Forum macht Herr Lachenmann, der sich für einen vorbildlich solidarischen Streiter gegen die Rechtschreibreform hält, eigens einen „Diskussionsstrang“ auf mit dem Titel „Mein Kleintierzoo“, um die anderen lächerlich zu machen, an erster Stelle natürlich Professor Ickler:

->Mein Zeintierklo
Mein Kleintierzoo

Ickler, Vorführkarnickel, auch schon als Zickler nachgewiesen, seit seinem neuesten Outing »fertig ist der kleine Klaus« auch Fickler. Der Mann baut sich eine wunderschöne Sandburg und dann pinkelt er drüber und wundert sich, daß die Burg putt ist. Was machste da? Rette mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden komme ich allein klar, hat mal ein bedeutender Mensch gesagt.

Ich kenne inzwischen mehrere Rechtschreib- bzw. Schulpolitik-Märtyrer mit gravierenden psychischen und echt pathischen Befunden:

Wrase: Leidet unter dem Zwang, Sprachkrampfiges so hinkorrigieren zu müssen, daß es sprachkrampfig ist, was seiner ästhetischen Sprachseele Leiden zufügt, die existenzielle Konflikte nach sich ziehen. Ist nur über aktive Seelsorge einigermaßen über Wasser zu halten.

Schäbler: Hat sich vom Schuldienst mit ärztlichem Befund dispensieren lassen, könnte noch über ein Jahrzehnt die Kinder mit seiner liebevollen und klugen Lebensweisheit und seinem Wissen ins Leben führen, als leidenschaftlicher Pädagoge. Er bringt es nicht mehr hin, hockt zuhause und labert mit seinem PC und mir herum, teilweise absoluten Stuß, aber mit Herzblut und unerschöpflichem Gestaltungswillen.

Forster: Geht immerhin noch in die Schule, was phantastisch ist, denn es geht ja um die Kinder, die die besten Lehrer verdienen, die wir haben, und der Peter ist so einer (auch wenn er mir das Du verweigert hat, der Blödmann), muß das aber nicht mehr lange, vielleicht kann er es deshalb ertragen. Schreibt sich die Tastaturen kaputt mit wahrhaft paulinischen Sendschreiben an völlig doofe und desinteressierte Adressaten in Schulämtern und Ministerien, die eigentlich umgenannt werden sollten in Finisterien.

Genzmann: Ein ganz besonders interessanter Fall, hat mich zu Tränen gerührt. Ich weiß noch zu wenig über ihn. Er hockt deprimiert zuhause, ist unheimlich klug und sensibel, hat Humor und eine Marotte: er zählt Buchstaben! Den mag ich besonders! Könnte noch einige Jahre dem Staate was bieten für das Geld, das er als Frühpensionierter von ihm kriegt, und die Kinder Weisheiten lehren, von denen Eure Schulweisheit nicht träumt.

Peil: Ein Neuzugang in meiner kleinen butzenscheibigen Zirbelholzwohnküche. Ein Mann mit Leidenschaft für’s Anständige, der es ebenfalls nicht fertigzubringen scheint, den Kindern nicht nur obrigkeitsstaatlich verordnetes Dummdeutsch sondern zugleich auch die damit verordnete obrigkeitsstaatliche Anpassungsgesinnung zu vermitteln. Ist Frühpensionär, ist Klein-LKW-Fahrer geworden, auch für Sozialdienste. Schade, daß die Kinder auf ihn verzichten müssen.

Kuddel: Weiß zu wenig über ihn. Ist jedenfalls gegen die Neuen. Hat viel Humor, spinnt irgendwie mit Atlantis herum, bringt mich immer wieder zu beglückendem Lachen. Die Gitarre und das Meer haben ihn geprägt. Kriegt immer gern einen Steifen georg.

Hab ich einen ausgelassen? Ich bin gerührt. Ich habe mit Lehrern nix zu tun, war als Schulkind deren Opfer und natürlicher Gegner. Und nun lieben mich so viele von ihnen – wessen die Jugend entbehrt, dessen hat das Alter die Fülle, so irgendwie gibt es einen Speibelbruch.

Menschenskinder! Fast hätte ich mein Paulchen vergessen! Einer meiner ganz frühen Pfreunde. Der hat es auch mit der Gitarre. Paulchen habe ich ins Herz geschlossen. Er läuft noch ein bißchen neben der Spur, dort wo es zu braun ist, aber das kann noch werden, für einen richtigen Repp ist er nicht bescheuert genug. Ein tragisches Rechtschreibschicksal scheint er bislang nicht zu haben, es könnte ihm aber ein Rechtsschreibschicksal blühen, wenn er nicht bald zur Räson kommt.

Was ganz anderes. Ich schreibe schon immer und spreche so und bestehe darauf: brilliant. Nicht etwa weil mein Paulchen brilliant wäre, komme ich darauf, sondern wegen der Räson. Da wollte ich schon Raison schreiben, kam dann aber zur Räson. Das nur nebenbei. (Beitrag Ende)

Nach diesem Beitrag, erst dann, hatte ich mich über Herrn Lachenmann erstmals wirklich geärgert und ihn gefragt, was das solle. Natürlich versicherte er dann, daß er uns alle sehr liebe und wertschätze, was in diesen Zeilen Ausdruck habe finden sollen. – Natürlich, dazu gehört ja zum Beispiel die Erwähnung, daß jemand Frühpensionär ist.

Herr Lachenmann beschreibt sich auch gerne selbst:

-> Nun ja, meine liebe Frau Menges, so ändern sich die Zeiten und mit ihnen die Erkenntnisse. Wenn Sie den Spruch am Ende Ihres Eintrags auch noch auf Deutsch abgeben könnten, würde auch ich ihn verstehen. Ich verfüge nämlich leider nicht über Ihre humanistische Bildung, nur bis zur Mittleren Reife hat es gerade so mit Ach und Krach geklappt. Und warum solche Sprünge? Von der minderwertigen deutschen Orthographie gleich ins Latein der Hochgebildeten! Da allerdings haben Sie mich auf meinen Platz auf der hinteren Bank verwiesen. Zur Strafe werde ich von dort aus mit Papierschnitzelchen auf Sie schießen. Ihr Verlegener
Walter Lachenmann

Zur selben Zeit überflutet Herr Lachenmann unser Forum mit einer Unmenge von Schüttelreimen, zum Beispiel:

-> Es wird sowieso alles ganz anders kommen, denn:
Bald werden sich die Wogen legen,
allein der Philologen wegen.

Die Lachenmannsche Selbstinszenierung bemüht immer wieder auch die Gruppendynamik, die um ihn herum entstehe, insbesondere das vermutete psychodynamische Wechselspiel zwischen Professor Ickler und ihm, Walter Lachenmann:

-> Afro dies & jenes
Auf Ihr Schmunzel*-E-Mail, liebe Frau RenateMariaMenges, freue ich mich natürlich! Plappermäulchen und Schmunzelmailchen erfreuen die Herzen alternder Casanovas immer. Es muß doch etwa Aphrodisiakisches um mich sein! Da muß Herr Ickler ja eifersüchtig werden, welcher Hirsch würde da nicht platzen! Hoffentlich schubst er mich nicht von seinem Karren. Oder vom Kahn. Denn:
Kleft zu laut es beim keiser im bot,
liegt gar bald der beiser im kot.
Jetzt aber nichts wie weg nach Silencien,
Palermeremo più tardi!
Bardi!
Walter Lachenmann      ab jetzt erst mal weg     oreos@t-online.de     Mittwoch, 21.3.2001

Nachdem er in dieser Weise sich selbst und seine „Mitstreiter“ ausgiebigst ins Lächerliche gezogen hat, ringt er ganz unschuldig die Hände und wundert sich, daß da keine schwergewichtigen Gegner der Reform sich seinem heldenhaften Kampf anschließen:

-> Und was ich hier vermisse, das sind die vielen, vielen anderen Reformgegner, auch die Journalisten, Redakteure, Verleger, meine Kollegen (Sie, Herr Wrase, sind ja einer), aber wo bleibt die breite Diskussion? Es sieht tatsächlich eher nach einem versprengten Trüppchen leicht angeschlagener Märtyrer aus, die sich anbetungsvoll um ihren keiser scharen und dem mehr huldigen, als ihm genehm sein mag, bis hin zur Proskynese. Da tut ein wohlwollender Stänkerer zwischendurch vielleicht ganz erfrischende Wirkung. So jedenfalls sollte es verstanden werden. Und weil Herr Ickler einen Schüttelreim von mir bestellt hat, kommt er hier. Ich gehe auf meine Gesprächspartner ja immer liebevoll ein, von Menges bis Ickler.
Der Schüttelreim bezieht sich auf Herrn Wrases Zornesepistel im Kleintierzoo und will dessen Messitsch zusammenfassen. Er ist in der Satzmelodie etwas eierig, aber das gehört zur künstlerischen Grundintention, weil er den eierigen Seegang des keiserlichen bots bzw. conteiners versinnbildlichen will.
Big Brother Wrases You!
Freund Lachenmann, hier mag Deinen Stänker-Ton keiner,
Drum schleich Dich, verschwinde aus unsrem Con teiner.
Na, was sagen Sie jetzt!

Eine angeblich ernsthafte Diskussionsrunde leitet Herr Lachenmann im neuen Forum so ein:

-> Nachdem Schnäbler den Rosenmontagstest bravourabel bestanden hat, Zickler bei der Aufnahmeprüfung zur Förderschule sich einen Hexenschuß zugezogen hat und seither nicht mehr gesehen wurde, so daß man über seine weitere schulische Laufbahn sich Sorgen machen muß, fordere ich die Runde zu einem Aschermittwochstest heraus. Frau Rektorin darf auch teilnehmen, es sei denn, sie hält dies für ein politisches Problem und will es den Herren überlassen, weil sie der vernünftigen Ansicht ist, Frauen hätten in der Politik nichts zu suchen.

Norbert Schäbler geht darauf ein und erhält folgende Reaktion:

-> Mangelhaft! Schnäbler, das war nix. Du mußt jetzt zurstrafe (wird jetzt so geschrieben wie zurzeit) 563mal in neuer Rechtschreibung an die Tafel schreiben: Schnäfler ist ein döfer Schwäfler ...

Dabei soll die von ihm aufgeworfene Sachfrage natürlich erörtert werden, meint Herr Lachenmann, und fährt fort:

-> ... Für die andern möchte ich die Frage erweitern. ... Was ist richtig, was ist falsch? Bitte mit ernsthafter satzanalytischer Begründung. Wo sind unsere Vorgreifer? Unsere Semantiker? Auf welcher linguistischen Ebene haben die sich wieder verlaufen? Oder haben wir Angst vor der Domina?

Von seiner Urlaubsreise zurück, begrüßt uns Herr Lachenmann mit einem langen Gedicht aus Schüttelreimen, das uns offenbar Respekt abverlangen soll. Es fängt so an:

-> Das sizilianische vesper

Ein keiser tat, in der sunnen hitzen,
im bot mit seinen hunnen sitzen.
Es schwollen, denn’s war warm, die dürste,
es schrumpelten im darm die würste.
Bald waren sie vor huenger darmlos,
so wurde auch ihr duenger harmlos. ...

Solche Orgien hindern den kaleidoskopischen Herrn Lachenmann nicht daran, sich in seinen „seriösen“ Beiträgen zum Oberschiedsrichter über verschiedene Personen aufzuwerfen. Zum Beispiel macht er Herrn Jansen lächerlich (den er kurz darauf für seine Seriosität und Ernsthaftigkeit wieder loben wird):

-> Orhtopietismus
Was Herr Prof. D. lic. theol. Theodor Ickler österlich über Orthotheographie schreibt ist an Inspiriertheit kaum zu übertreffen. Als demutsvoller Schwabe möchte ich aber doch noch den Gedanken des Orthographiepietismus daran anschließen, dem man ja in Journalistenkreisen in einem Ausmaße begegnet, daß die letzten übriggebliebenen Schäflein unserer schwäbischen Brüdergemeinen vor Neid ersterben müßten, wäre Neid nicht etwas, was sie in ihrer Frömmigkeit gar nicht kennen können. Wie die Pietisten das Evangelium im Übereifer der Gottesnähe in einer buchstabengetreuen, übertriebenen und teilweise ziemlich törichten Weise auslegen und darnach zu leben sich bemühen, so bemühen sich ja auch unsere vorzüglichsten Journalisten um eine Verwirklichung der orthographischen Ratschlüsse unserer Reformapostel oft in einer Weise, die zu deren Verdruß immer wieder zu nicht zu übersehenden Albernheiten führen.
So wieder heute in meiner lieben SZ: »Für die 540 Millionen Mark Verluste der Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft (LWS) müssen nicht nur Bayerns Steuerzahler gerade stehen.« Herr Jansen, auch wenn Sie gerade sitzen oder sich geradesetzen: Sie müssen aufstehen, und zwar ordentlich aufrecht, denn auch Sie als Nordlicht werden zur Kasse gebeten! Oder Sie müssen sich nur schön gerade hinstellen und müssen dann gar nichts bezahlen, wer weiß? ...
D. theo. Walter Lachenmann                 Freitag, 13.4.2001

Darin wurde deutlich ausgesprochen, daß die Schreibweise „für etwas gerade stehen“ ganz und gar lächerlich sei, nämlich „eine nicht zu übersehende Albernheit“. Auch wenn Herr Lachenmann das in diesem Fall nicht im Sinn hatte, bedeutet das natürlich, daß Herr Lachenmann die Angabe im Icklerschen Wörterbuch, daß für diese Bedeutung auch diese Schreibweise vorkomme und zulässig sei, scharf kritisiert. Das steht in einer länglichen Tradition von Bemerkungen Herrn Lachenmanns, der sich ganz gewiß ist, daß Professor Ickler Schreibweisen „zuläßt“, die er, Herr Lachenmann, mit seinem vermeintlich hervorragenden Stilgefühl empört zurückweist. Ich schrieb deshalb:

(Wrase:) Was soll das, Herr Lachenmann?
Sie mokieren sich höhnisch über die Schreibung „für etwas gerade stehen“ in der Süddeutschen Zeitung und damit zugleich über den entsprechenden Eintrag (Getrenntschreibung ist möglich und durchaus üblich) im Icklerschen Wörterbuch. Wollen Sie weiterhin Herrn Riebe hier ersetzen, indem Sie die Schreibrealität vor 1996 als „Beliebigkeitsschreibung“ angreifen und die willkürlichen Duden-Festlegungen so wie Herr Jansen als allgemeinverbindliche Norm verstehen? Es ist Ihnen wohl auch entgangen, daß die Neuregelung an der Differenzierung von „gerade_stehen“ im Ergebnis nichts geändert hat. Mit Ihrer Polemik landen Sie also keinen Treffer gegen die Neuregelung, sondern gegen Professor Icklers Wörterbuch – aber es ist ja nichts Neues, daß Sie viel besser wissen als der Verfasser, wie dieses Wörterbuch auszusehen habe, daß nämlich eine Veränderung der Bogeneinträge nach Duden-Muster vorzunehmen sei, zum Beispiel: „geradestehen: Zusammenschreibung bei der Bedeutung „verantwortlich sein“.

Es war dies erst das zweite Mal, daß ich über Herrn Lachenmann zornig wurde. Der Anlaß war geringfügig, der eigentliche Grund ist in der ganzen Vorgeschichte zu sehen, die ich (chronologisch, ab Jahresanfang) hier skizziere. – In seiner Reaktion beschwert sich Herr Lachenmann darüber, daß ich ihm eine Kritik am Wörterbuch von Professor Ickler unterschieben wolle, und bezeichnet die Unterstellungen als „völlig absurd und so dumm, daß ich sie Ihnen niemals zugetraut hätte“. Zugleich bestätigt Herr Lachenmann aber genau diese Kritik an der Zulässigkeit der Getrenntschreibung, ohne daß ihn das weiter zu stören scheint:

-> Ein Aufsehen erregender Beitrag,
ist der von Herrn Wrase fürwahr. Da feiern wir friedlich Kindergeburtstag und Pasqua mit gemeinsamen Litaneien und Lobgesängen, von Pitza und Pièçza ganz zu schweigen, und plötzlich donnert der wieder daher. ...Geradestehen! Der Gedanke, daß der Eintrag dieses Lemmas in Icklers Wörterbuch und dieses somit insgesamt kritisiert worden sei, ist auf Ihrer Miste gewachsen, lieber Herr Wrase, nicht auf meiner. Ihre Unterstellungen mir gegenüber in diesem Zusammenhang sind völlig absurd und so dumm, daß ich sie Ihnen ehrlich gesagt niemals zugetraut hätte. Und wenn wir künftig in Rechtschreibfragen bei Google nachsehen sollen, kann Herr Ickler die Arbeit an seinem Wörterbuch gleich einstellen, und wir brauchen uns überhaupt über nichts mehr zu unterhalten, denn einen Internetanschluß hat heute ja jedes Kind. Dann tippen wir das gesuchte Wort ein, schauen uns die Trefferquoten an, und der Fall ist klar: die Mehrheit ist richtig, so wie auch die höheren Einschaltquoten über die Qualität unserer kulturellen Leistungen Auskunft geben.
Aber auch wenn drei Viertel der Menschheit dummes Zeug von sich gibt, ist das noch lange kein Grund, dieses dumme Zeug nachzuvollziehen. Wie kann man darüber auch nur eine Sekunde lang räsonnieren? Natürlich ist »geradestehen« die nicht nur übliche, sondern auch die eindeutigere und gescheitere Schreibweise, wenn man meint »für etwas aufkommen«. Warum soll man diese deutlichen Differenzierungen über Bord werfen?
Hier wird auch deutlich, wo die Probleme mit dem deskriptiven Ansatz liegen, über den man ja mit entlauster Leber in aller Ruhe reden können sollte. ...
Ich sage ja nicht, daß der deskriptive Ansatz falsch ist! Im Gegenteil! Aber er bringt Probleme mit sich. Diese Probleme werden nach meiner Ansicht hier viel zu oberflächlich behandelt, bzw. gar nicht. Oder man wird, wenn man darauf zu sprechen kommt, als ideologischer Feind behandelt, weil man die herrschende Doktrin nicht vorbehaltlos bejubelt. Wie in alten Juso-Zeiten: Wer die ideologisch gerade angesagte Tagesmeinung in Frage stellt, ist »reaktionär« – hier »Duden-Verteidiger« (auch wenn nichts in dieser Richtung geäußert worden ist von dem Beschuldigten), und das ist in den Augen mancher Sprachfexe offenbar nicht weniger schlimm. Und da haut der leidenschaftliche, wenn auch wankelmütige Apostel Petrus drauf, das erspart ihm das Nachdenken darüber, ob an dem anderen Gedanken vielleicht doch was dran sein könnte.
Mal sehen, was geschieht, ehe der Hahn dreimal kräht...

Auch im nächsten Beitrag wiederholt Herr Lachenmann seine Kritik an der Zulässigkeit von „für etwas gerade stehen“, wie sie das Wörterbuch von Professor Ickler verzeichnet:

-> gerade_stehen
Ich gebe zu, nicht überprüft zu haben, ob ich bei meiner Kritik an dem SZschen »gerade stehen« mich gegen Icklers Neues Testament versündigt habe. Ich habe dort nicht nachgesehen. Daß man sowohl »gerade stehen« als auch »geradestehen« schreiben kann, ist mir schon vor 1996 bekannt gewesen, daran dürfte sich grundsätzlich auch nichts geändert haben, nur daß es sich bei den verschiedenen Schreibweisen um verschiedene Aussagen handelt. Das ist so banal, daß es fast weh tut, darüber zu reden.
Es ist ein Kreuz mit den Aposteln und den Exegeten! Immer wieder schießen sie übers Ziel hinaus, und man weiß oftmals nicht mehr, ob der MEISTER das überhaupt so verstanden wissen will, was diese Eiferer in ihrem guten Glauben kämpferisch verkünden. Dieses Schicksal erleben die Reformer durch übereifrige Journalisten (gerade stehen), und ich befürchte, auch unser lieber Herr Ickler würde manchmal gerne die Bremse ziehen, wenn er so gewisse Interpretationen verfolgt.
Jedenfalls will ich es auch hier so halten wie beim richtigen Evangelium, daß ich mir lieber die Originalbotschaft anschaue als die Auslegungen.

Natürlich: Professor Ickler würde die Interpretation, daß es richtig ist, was in seinem Wörterbuch steht, sicherlich energisch zurückweisen. Wo wir doch den Stilpapst Walter Lachenmann haben, vor dem, genau wie bei Herrn Riebe, so schnell kein Journalist Gnade findet. Ich forderte Herrn Lachenmann nun auf, einmal die Wortsippe um gerade... so darzustellen, wie sie seiner Meinung nach aussehen müßte:

(Wrase:) gerade_stehen
Also bitte, die Herren, wie soll der Eintrag in Ihrem persönlichen idealen Wörterbuch aussehen? ...

Ständig an Professor Ickler herumkritisieren, direkt und indirekt, aber wie sieht es nun damit aus, daß Herr Lachenmann wenigstens bei einer Wortfamilie seine lexikographische Überlegenheit demonstrieren möge? Darauf antwortet er ausweichend und schnippisch:

-> Auch die wiederholte Aufforderung, man möge doch selber ein Wörterbuch machen, wenn einem das Icklersche nicht gefiele (was ja so überhaupt nicht geäußert wurde: wäre die grundsätzliche Zustimmung nicht da, würde man sich nicht die Mühe machen, darüber zu diskutieren), ist so intelligent, wie wenn mir meine Autofabrik sagt, ich solle mein Auto doch selber bauen, wenn mir gewisse Bedienungselemente nicht hundertprozentig gefallen. Wie das – auch bei einem einzigen Eintrag – dann aussieht? Dafür haben wir ja unsere Experten. Ich werde mich auch hüten, meinem Bäcker anhand nur einer einzigen Brezel darstellen zu wollen, wie ich mir die als Württemberger richtig gut vorstelle (nicht so knochentrocken und verschrumpelt, wie man sie hier in Oberbayern kriegt).

Ist das nicht feige und setzt die ganze unermüdliche Kritik von Herrn Lachenmann an Professor Ickler ins Lächerliche, ja ins Unverschämte? Professor Ickler sei der Experte, also habe er die Lachenmannschen Vorstellungen zu verwirklichen. Auch nach der Klarstellung, der Wiederholung, daß die Aufforderung nur den Fällen um „gerade...“ galt, hat sich Herr Lachenmann „gehütet“, seine höhere Weisheit auch nur an einem minimalen Ausschnitt zu beweisen.

Soweit der Querschnitt durch die große Besserwisser-, Laber- und Psycho-Show von Walter Lachenmann. Jeder möge sich seinen Teil denken. Vielleicht kann man jetzt besser nachvollziehen, warum ich absolut keine Lust mehr habe, mich mit solchen „Mitstreitern“ wie Walter Lachenmann auseinandersetzen zu müssen, und daß er mich dermaßen anwidert, daß ich mich hier verabschiede (jedenfalls vorerst und weitestgehend).

Weil ich hier eine ganze Weile dabei war und ein etwas anderes Niveau einzuhalten versucht habe, möchte ich auch darum bitten, diese Dokumentation nicht zu löschen. Wie gesagt, als warnendes Beispiel für Unverschämtheit und hemmungslose Selbstinszenierung. Ich finde, auf Herrn Lachenmann trifft genau zu, was Professor Jochems anmerkte: daß um Professor Ickler herum einige inkompetente Wichtigtuer im Internet auftauchen, die unter dem Strich nichts anderes als geschmackloses Geschwätz hervorbringen. Früher war der hochgelehrte und wahrhaft seriöse Professor Jochems ein wertvoller Teilnehmer auf diesen Seiten – vielleicht erkennt mancher ja nun einen möglichen Grund für sein Schweigen.

Auch Herr Lachenmann sollte nicht gegen den Spiegel protestieren, den ich ihm vorhalte. Wer das Maul so weit aufreißt wie er, hat keine Schonung verdient. Ich finde jedenfalls, niemand hat auch nur annähernd das hohe Niveau der Diskussion derart in den Dreck gezogen wie Walter Lachenmann, niemand hat sich so aufdringlich in den Vordergrund gespielt – am wenigsten Professor Ickler, der permanent attackiert wurde und der dennoch stets sachlich und engagiert geblieben ist. Vielleicht empfindet das nicht jeder so, aber ich möchte dies als meinen Gesamteindruck festhalten.

Zum Schluß noch wenige weitere Gedanken zur Seriosität. Was ich in hohem Maße unangebracht und eben unseriös finde, ist der Zustand, daß sich hier einige drittklassige Kenner der Rechtschreibreform damit hervortun, den besten Experten, der wir überhaupt haben der uns hier die Ehre gibt, unermüdlich zu kritisieren, so daß er gezwungen ist, sich vor seinen eigenen „Mitstreitern“ zu rechtfertigen. Das ist das eine.

Das andere betrifft, daß man mich als unseriös eingestuft hat, weil ich mich zornig gezeigt habe. Dazu möchte ich bemerken, daß ein zorniges Auftreten bei gegebenem Anlaß (oder langfristigem Hintergrund) anderswo durchaus als mit Seriosität vereinbar gilt. So halten wir viele unserer Politiker für seriös, auch wenn sie im Bundestag gelegentlich einmal wütend und polemisch auftreten und sich zum Beispiel über die Unverfrorenheit eines Gegners wortmächtig empören können. Wenn ein solcher Politiker jedoch à la Lachenmann herumblödeln würde, wäre er nach kürzester Zeit erledigt – niemand würde ihn mehr ernst nehmen. Man wäre auch entsetzt, welchen Imageschaden er seiner Partei zufügt.   

Stellen wir uns doch irgendeinen seriösen Kontext vor, eine Situation, wo man Anstand und Zurückhaltung erwartet, zum Beispiel ein Arztgespräch oder eine Beratung bei der Sparkasse oder was auch immer. Wenn zum Beispiel der Arzt, nur um seinen Sprachwitz hervorzukehren, nicht „Trauma“ sagt, sondern „Traumatatata“, so wie das Herr Lachenmann tut: Wer würde sich bei ihm noch gut aufgehoben fühlen? Wer würde ihn ernst nehmen? Würde man so jemanden nicht fluchtartig verlassen und strikt meiden?

Zuletzt sei deshalb auf die Homepage von Walter Lachenmann verwiesen. Da werden ganz seriös und ordentlich seine Produkte vorgestellt. Also frage ich: Wieso macht Herr Lachenmann nicht bei seiner ureigenen Homepage, wo er sich selbst vorstellt, eine Blödelecke auf, um dort seine Schüttelreime zum Besten zu geben? Und wieso macht er nicht irgendeinen (oder jeden) seiner Autoren lächerlich, so wie er hier Professor Ickler zwanghaft aufzieht? Es ist doch völlig klar: Sofort würden die Verlage und die Autoren protestieren, und kein Gast würde Herrn Lachenmann noch ernst nehmen. Deshalb wird er in seinem eigenen Zuhause zum Beispiel „Herr Müller“ sagen und nicht, so wie hier, zum Beispiel faseln: „Professor Dr. lic. theol. oder wie auch immer Müller, auch genannt Knüller, nach seinem letzten von mir verlegten Werk über den Jazz auch genannt Brüller ...“

Unsere Seiten sind für Herrn Lachenmann gerade gut genug, um sich in einer unverfrorenen, infantilen und manchmal geradezu pathologischen Weise auszutoben. Daß das alles andere als nützlich ist – was kümmert ihn das?



Wolfgang Wrase
München

Mit Klick die Kennkarte von Wolfgang Wrase ansehen    An Wolfgang Wrase schreiben   Suche weitere Einträge von Wolfgang Wrase        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Reinhard Markner
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Lieber Herr Wrase,

Donnerlüttchen ! Herr Ickler fragte vor einigen Wochen anläßlich Ihrer ersten, noch etwas kürzeren Eruption, was Sie sich so aufregten, er rege sich doch auch nicht auf, zumal das angeblich ungesund sei. Ich meinerseits habe mich heute schon über die Sekretärin an meinem Institut aufgeregt, die nicht in der Lage ist, mir anstandslos eine Briefsendung zukommen zu lassen, wenn sie darum gebeten wird. Das reicht für heute.
   Also in aller Gelassenheit nur ein paar Anmerkungen.
   Herrn Lachenmanns Zurückhaltung, Herrn Ickler konkrete Vorschläge zu machen, ist gar nicht zu beanstanden. Max Frisch hat in einem der Gespräche, die in diesen Wochen donnerstagabends auf 3sat zu sehen sind, die Ausgangs- und Problemlage der Architekten beschrieben : Die Experten entwerfen, aber die Laien machen die Vorgaben. Die Ausgangs- und Problemlage eines Lexikographen ist damit durchaus vergleichbar. Herr Lachenmann ist im übrigen zwar nur Freizeitreimer und Laienprediger, aber er ist immerhin ein Schreibprofi, mithin einer von denen, an deren Praxis sich Herr Ickler erklärtermaßen orientiert. Er zählt wie ich zu den Leuten, die praktisch nie in den Duden sehen, weil sie es nicht nötig haben, und die, wenn sie es einmal tun, sich wundern, was da so alles drinsteht (z. B. »räsonieren« mit »ä« und einem »n«, was Herr Lachenmann zu seinem Glück nicht weiß, oder »er lehrte sie Autofahren«, wie ich jüngst erfuhr). Er zählt wie ich zu den Leuten, die gewisse Vorstellungen von sprachlicher Richtigkeit haben (nota bene : Herr Ickler gehört auch dazu, sonst würde er nicht immer wieder betonen, daß manche von den Reformern ersonnene Schreibungen »grammatisch falsch« seien). Ohne diese Vorstellungen gäbe es keinen Usus, den ein deskriptiv verfahrender Lexikograph beschreiben kann.
   Letzter Punkt : Herr Lachenmann ist ein grundsätzlich solidarischer Kritiker des »Wrase/Ickler« (in der Reihenfolge der Lautstärke), der sehr wohl weiß, daß Schüttelreime allein die Rechtschreibreform nicht zu Fall bringen werden.
   Also : Wenn Ihnen die Reimereien und Scherze von Herrn Lachenmann nicht gefallen, so sollten Sie sie einfach ignorieren. Es gibt hier und im neuen Forum genügend Platz und Gelegenheit, sich ernsthaften Fragen zu widmen. Ich nenne mal ein paar Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit :
   Ist »selbstständig« eine (obsolete) orthographische Variante oder ein eigenes Wort ? (Markner)
   Soll man lo-yal oder loy-al trennen ? (Ickler)
   Muß es »Auto fahrend« oder »autofahrend« heißen ? (Dörner, Markner mißverstehend)
   Wird »geradestehen« nur im übertragenen Sinne zusammengeschrieben ? (Lachenmann)
   Hat die F.A.Z. eine Hausorthographie ? (Jansen)
   Sie haben sich in den genannten Fällen leider nur einmal geäußert – weil Sie sich von Herrn Lachenmann dazu herausgefordert sahen. So überflüssig und schädlich kann seine Teilnahme auf diesen Seiten also wohl nichts sein.

Schönen Gruß (weitgehend unbekannterweise)



Reinhard Markner
Berlin

Mit Klick die Kennkarte von Reinhard Markner ansehen    An Reinhard Markner schreiben   Visit Reinhard Markner's homepage!   Suche weitere Einträge von Reinhard Markner        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Sonntäglich

Die Aktion von Herrn Lachenmann in Anzeigen und Büchern kann durchaus eine Wirkung haben, wenn sie in die richtigen Hände gerät, und ist daher sehr
schätzenswert. Es könnte sich ja jemand zur Nachahmung ermuntert fühlen, und wichtig ist auch, daß die Resignation überhaupt irgendwo aufgebrochen wird.

Was die Fortsetzung des Geplänkels auf dieser Seite betrifft, so finde ich sie recht unersprießlich. Jeder hat ein Zipfelchen der Wahrheit erfaßt, hält es aber für das
Ganze, das scheint mir das Grundübel zu sein. Ich neige selbst ja auch ein bißchen zur Rechthaberei (vor allem, weil ich ja wirklich immer recht habe, nicht wahr?),
aber irgendwann sehe ich ein, daß es einfach nicht weitergeht, und dann kann ich auch mal stillhalten und manches offensichtlich Falsche einfach unkommentiert
lassen (hier mehrmals mit Jansens Einlassungen geschehen). Herrn Lachenmanns Stil und Wesen scheint bei Herrn Wrase eine empfindliche Stelle getroffen zu haben,
woran er (L.) naturgemäß nur halb schuld ist. Ich schlage vor, daß beide einander aus dem Weg gehen. Es gibt ja genug Gelegenheit, Gutes zu tun. Noch manches
könnte man dazu sagen, aber vorsichtshalber breche ich lieber ab, zumal ich mit der salomonischen Gleichverteilung von Recht und Unrecht wahrscheinlich schon
wieder gezündelt habe ...

Interessante Frage am Wegrand: Rudolf Bilz hat in einem seiner famosen Bücher mal geschrieben, daß in tiefer Nacht abgefaßte Briefe usw. oft aggressiver ausfallen
als bei Tageslicht geschriebene, und das führt er auf einen archaischen Zug zurück, eine erhöhte Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft gegen feindliches Getier
... Nach meiner Beobachtung ist da was dran. Ich zum Beispiel bin ein Frühschläfer und Frühaufsteher, und wenn ich jetzt, gut ausgeschlafen, wie ich bin, um fünf
Uhr morgens in den Frühlingsregen hinauslausche, wo trotz der Dunkelheit die Amsel genau dieselbe Melodie singt wie seit Jahren (ich habe ihr, weil es wegen der
TV-Schüssel des Nachbarn sein mußte, die Fichtenspitze, worin sie immer nistete, sozusagen unterm Hintern weggesägt, aber sie hat es nicht krumm genommen,
sondern daneben ein Nest gebaut), dann kann ich einfach nicht so giftig sein. Sogar wenn ich an die Texte denke, die ich gestern im neuen Gästebuch unter
„Dokumente“ eingestellt habe (Schweiz und Dudenpropaganda; schauen Sie doch mal rein!), kommt mir eher ein mildes Lächeln über das
menschlich-allzumenschliche Treiben als wirklicher Zorn. Jetzt aber schnell Schluß damit, sonst ändert sich das vielleicht wieder!

Übrigens: Eben habe ich geschrieben „gut ausgeschlafen, wie ich bin“, mit Komma. Dazu habe ich eine eigene Sammlung und Untersuchung in der Schublade, hätte
aber gern noch mehr Beispiele für die Konstruktion, die ich vorläufig „Appositivsatz“ nenne. Maschinell lassen sich Beispiele kaum suchen. Das Komma wird teils
gesetzt, teils auch nicht, aber die genaue Begründung der einen oder der anderen Tendenz ist noch nicht aufgeklärt. Wahrscheinlich spielt die Stellung eine Rolle:
„Müde wie er ist ...“ Ferner kommt der logische Sinn in Betracht: ist es kausal oder bloß charakterisierend gemeint? Außerdem der Umfang der Phrase: „Von allen
Menschen verlassen, wie er war ...“



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Theodor Ickler
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Sonntäglich

Die Aktion von Herrn Lachenmann in Anzeigen und Büchern kann durchaus eine Wirkung haben, wenn sie in die richtigen Hände gerät, und ist daher sehr
schätzenswert. Es könnte sich ja jemand zur Nachahmung ermuntert fühlen, und wichtig ist auch, daß die Resignation überhaupt irgendwo aufgebrochen wird.

Was die Fortsetzung des Geplänkels auf dieser Seite betrifft, so finde ich sie recht unersprießlich. Jeder hat ein Zipfelchen der Wahrheit erfaßt, hält es aber für das
Ganze, das scheint mir das Grundübel zu sein. Ich neige selbst ja auch ein bißchen zur Rechthaberei (vor allem, weil ich ja wirklich immer recht habe, nicht wahr?),
aber irgendwann sehe ich ein, daß es einfach nicht weitergeht, und dann kann ich auch mal stillhalten und manches offensichtlich Falsche einfach unkommentiert
lassen (hier mehrmals mit Jansens Einlassungen geschehen). Herrn Lachenmanns Stil und Wesen scheint bei Herrn Wrase eine empfindliche Stelle getroffen zu haben,
woran er (L.) naturgemäß nur halb schuld ist. Ich schlage vor, daß beide einander aus dem Weg gehen. Es gibt ja genug Gelegenheit, Gutes zu tun. Noch manches
könnte man dazu sagen, aber vorsichtshalber breche ich lieber ab, zumal ich mit der salomonischen Gleichverteilung von Recht und Unrecht wahrscheinlich schon
wieder gezündelt habe ...

Interessante Frage am Wegrand: Rudolf Bilz hat in einem seiner famosen Bücher mal geschrieben, daß in tiefer Nacht abgefaßte Briefe usw. oft aggressiver ausfallen
als bei Tageslicht geschriebene, und das führt er auf einen archaischen Zug zurück, eine erhöhte Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft gegen feindliches Getier
... Nach meiner Beobachtung ist da was dran. Ich zum Beispiel bin ein Frühschläfer und Frühaufsteher, und wenn ich jetzt, gut ausgeschlafen, wie ich bin, um fünf
Uhr morgens in den Frühlingsregen hinauslausche, wo trotz der Dunkelheit die Amsel genau dieselbe Melodie singt wie seit Jahren (ich habe ihr, weil es wegen der
TV-Schüssel des Nachbarn sein mußte, die Fichtenspitze, worin sie immer nistete, sozusagen unterm Hintern weggesägt, aber sie hat es nicht krumm genommen,
sondern daneben ein Nest gebaut), dann kann ich einfach nicht so giftig sein. Sogar wenn ich an die Texte denke, die ich gestern im neuen Gästebuch unter
„Dokumente“ eingestellt habe (Schweiz und Dudenpropaganda; schauen Sie doch mal rein!), kommt mir eher ein mildes Lächeln über das
menschlich-allzumenschliche Treiben als wirklicher Zorn. Jetzt aber schnell Schluß damit, sonst ändert sich das vielleicht wieder!

Übrigens: Eben habe ich geschrieben „gut ausgeschlafen, wie ich bin“, mit Komma. Dazu habe ich eine eigene Sammlung und Untersuchung in der Schublade, hätte
aber gern noch mehr Beispiele für die Konstruktion, die ich vorläufig „Appositivsatz“ nenne. Maschinell lassen sich Beispiele kaum suchen. Das Komma wird teils
gesetzt, teils auch nicht, aber die genaue Begründung der einen oder der anderen Tendenz ist noch nicht aufgeklärt. Wahrscheinlich spielt die Stellung eine Rolle:
„Müde wie er ist ...“ Ferner kommt der logische Sinn in Betracht: ist es kausal oder bloß charakterisierend gemeint? Außerdem der Umfang der Phrase: „Von allen
Menschen verlassen, wie er war ...“



Theodor Ickler
Ringstr. 46, D-91080 Spardorf

Mit Klick die Kennkarte von Theodor Ickler ansehen    An Theodor Ickler schreiben   Suche weitere Einträge von Theodor Ickler        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Reinhard Markner
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Lieber Herr Wrase,

Donnerlüttchen ! Herr Ickler fragte vor einigen Wochen anläßlich Ihrer ersten, noch etwas kürzeren Eruption, was Sie sich so aufregten, er rege sich doch auch nicht auf, zumal das angeblich ungesund sei. Ich meinerseits habe mich heute schon über die Sekretärin an meinem Institut aufgeregt, die nicht in der Lage ist, mir anstandslos eine Briefsendung zukommen zu lassen, wenn sie darum gebeten wird. Das reicht für heute.
   Also in aller Gelassenheit nur ein paar Anmerkungen.
   Herrn Lachenmanns Zurückhaltung, Herrn Ickler konkrete Vorschläge zu machen, ist gar nicht zu beanstanden. Max Frisch hat in einem der Gespräche, die in diesen Wochen donnerstagabends auf 3sat zu sehen sind, die Ausgangs- und Problemlage der Architekten beschrieben : Die Experten entwerfen, aber die Laien machen die Vorgaben. Die Ausgangs- und Problemlage eines Lexikographen ist damit durchaus vergleichbar. Herr Lachenmann ist im übrigen zwar nur Freizeitreimer und Laienprediger, aber er ist immerhin ein Schreibprofi, mithin einer von denen, an deren Praxis sich Herr Ickler erklärtermaßen orientiert. Er zählt wie ich zu den Leuten, die praktisch nie in den Duden sehen, weil sie es nicht nötig haben, und die, wenn sie es einmal tun, sich wundern, was da so alles drinsteht (z. B. »räsonieren« mit »ä« und einem »n«, was Herr Lachenmann zu seinem Glück nicht weiß, oder »er lehrte sie Autofahren«, wie ich jüngst erfuhr). Er zählt wie ich zu den Leuten, die gewisse Vorstellungen von sprachlicher Richtigkeit haben (nota bene : Herr Ickler gehört auch dazu, sonst würde er nicht immer wieder betonen, daß manche von den Reformern ersonnene Schreibungen »grammatisch falsch« seien). Ohne diese Vorstellungen gäbe es keinen Usus, den ein deskriptiv verfahrender Lexikograph beschreiben kann.
   Letzter Punkt : Herr Lachenmann ist ein grundsätzlich solidarischer Kritiker des »Wrase/Ickler« (in der Reihenfolge der Lautstärke), der sehr wohl weiß, daß Schüttelreime allein die Rechtschreibreform nicht zu Fall bringen werden.
   Also : Wenn Ihnen die Reimereien und Scherze von Herrn Lachenmann nicht gefallen, so sollten Sie sie einfach ignorieren. Es gibt hier und im neuen Forum genügend Platz und Gelegenheit, sich ernsthaften Fragen zu widmen. Ich nenne mal ein paar Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit :
   Ist »selbstständig« eine (obsolete) orthographische Variante oder ein eigenes Wort ? (Markner)
   Soll man lo-yal oder loy-al trennen ? (Ickler)
   Muß es »Auto fahrend« oder »autofahrend« heißen ? (Dörner, Markner mißverstehend)
   Wird »geradestehen« nur im übertragenen Sinne zusammengeschrieben ? (Lachenmann)
   Hat die F.A.Z. eine Hausorthographie ? (Jansen)
   Sie haben sich in den genannten Fällen leider nur einmal geäußert – weil Sie sich von Herrn Lachenmann dazu herausgefordert sahen. So überflüssig und schädlich kann seine Teilnahme auf diesen Seiten also wohl nichts sein.

Schönen Gruß (weitgehend unbekannterweise)



Reinhard Markner
Berlin

Mit Klick die Kennkarte von Reinhard Markner ansehen    An Reinhard Markner schreiben   Visit Reinhard Markner's homepage!   Suche weitere Einträge von Reinhard Markner        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Wolfgang Wrase
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
Seriös und vorbildlich? Die Besserwisser-, Laber- und Psycho-Show von Walter Lachenmann

Walter Lachenmann ist der Hauptgrund, warum ich an diesem Forum nicht mehr teilnehmen will. Anfangs fand ich ihn ganz amüsant und ernsthaft, aber je länger ich seine aufdringlichen, vor Selbstverliebtheit und teilweise Unverschämtheit strotzenden Texte lesen mußte, desto mehr schwand meine Sympathie und verwandelte sich langsam, aber sicher in das Gegenteil. Mir der Zeit ging mir Walter Lachenmann nur noch auf die Nerven. Es paßt ins Bild, daß ausgerechnet er, der hier hemmungslos mit seiner Selbstdarstellung beschäftigt war, mich nur noch verteufelt oder scheinbar souverän bemitleidet (als „wadenlos“, „hochemotional“ oder zuletzt als viel zu „sensibel“) und sich als Retter der Seriosität dieses Forums aufspielen will.

Ich weiß aus Rückmeldungen, daß nicht nur ich das Geschwätz von Walter Lachenmann mittlerweile ziemlich unerträglich und destruktiv finde. Wenn man davon ausgeht, daß solche Rückmeldungen stellvertretend für noch mehr Gäste stehen, die dasselbe ähnlich empfinden, aber nicht gleich schreiben, stehe ich damit also nicht alleine da. Ich kann diejenigen nur bewundern, die imstande sind, hier die Diskussion auf hohem Niveau zu halten und.

Als abschreckendes Beispiel und um mein Motiv zu verdeutlichen, warum ich absolut keine Lust mehr habe, weitere Texte von Lachenmannscher Machart zu lesen, habe ich hier eine Sammlung von Texten zusammengestellt, die Walter Lachenmann allein in diesem Jahr verfaßt hat. Wer Lust hat, kann sie sich ansehen und sich fragen, ob das aktuelle Selbstlob von Herrn Lachenmann angebracht ist.


Gleich zu Beginn des Jahres weist Herr Lachenmann einen weiblichen Gast zurecht. Die Dame hat nach Herrn Lachenmanns Geschmack nur „geschwätzt“ und damit schlechte Manieren an den Tag gelegt:

-> Es gibt genug Internetseiten mit Chat und Schwätzmöglichkeiten, bei denen man auch die von Ihnen an den Tag gelegten schlechten Manieren ausleben kann. Vielleicht suchen Sie sich eine solche für Ihre Bedürfnisse nach Unterhaltung.

Kein Geschwätz ist hingegen folgendes:

-> Oder fangen wir an, Gespenster zu sehen? Sind wir auf dem Weg nach Transsylvanien, zu Nosferatu, Dracula, Graf Orlok und Knock? Zinieren wir schon hallu? Es ist Mitternacht, Dr. Ickler!
Walter Lachenmann Krottenthal, der augenblicklichen Kälte nach in Transsibirien

Dieses vorbildlich seriöse Auftreten im Gästebuch – da kann es Herr Lachenmann kaum erwarten, bis er seinen Text gleich selber fortsetzt:

-> Guten Morgen, lieber Herr Ickler! Die Nacht liegt hinter uns, die Geisterstunde ist verflogen und mit ihr die Vampire ab nach Transsylvanien, es wird wieder heller (Gottseibeiuns!!!).

Zur selben Zeit schreibt Herr Lachenmann auch unermüdlich relativ „seriöse“ Texte, deren Inhalt sich im wesentlichen so zusammenfassen läßt: Professor Ickler soll endlich einsehen, daß sein Wörterbuch nichts taugt. Dabei nimmt Herr Lachenmann den Mund voll und behauptet, er selber würde ein viel besseres Wörterbuch machen können, er habe nur leider keine Zeit dazu:

-> Wenn ich die Zeit hätte, würde ich mir tatsächlich gerne die Arbeit machen, und Ihr gesamtes Wörterbuch wie ein Verlagslektor nacharbeiten. Ich bin ziemlich sicher, daß wir dann das Wörterbuch hätten, das alle Ihre verzweifelten Freunde gerne möchten.

Wenn Professor Ickler endlich zu begreifen und einzusehen beginnt, daß er das Lachenmannsche Konzept zu befolgen habe, ergeht sich Herr Lachenmann in Selbstlob und scheut nicht vor schwülstigem Pathos zurück:

-> Geb‚s Gott! ... dann will ich Ihnen glücklich und tränenüberströmt in die bis dahin hoffentlich wieder beide gesunden und schmerzlosen Arme und nie wieder ins Wort fallen. Und Sie dürfen Ihr Wörterbuch machen, wie Sie wollen. Dürfen Sie aber sowieso. Ich gebe ja nur meine guten Ratschläge, sonst keine. Allerdings bin ich da sehr, sehr skeptisch.

Das ist doch sehr großzügig, nicht? Aber natürlich muß Herr Lachenmann „sehr, sehr skeptisch“ bleiben, ob Professor Ickler auch wirklich zur Befolgung der „guten Ratschläge“ fähig ist. Doch mit dieser unverschämten Haltung nicht genug, Herr Lachenmann muß auch zeigen, wie toll er lustig sein kann:

(16.1.) -> Was will Stephan Fleischhauer uns damit sagen? Daß es bei ihm zuhause nichts zu essen gibt? Warum geht er einerseits selten aber dann doch schon wieder in das besagte Lokal? Was hilft alles besagen, wenn es bei McDonald neuerdings Döner gibt? Woher weiß er, daß wir alle sehr oft in unserem Leben nach Hause gehen? Manch einer von uns hat gar keines, wie viele trauen sich gar nicht mehr nach Hause. Warum sollen wir dann nicht doch nochmals nach Hause gehen? Dort gibt es wenigstens keine BigDöner! (Gruß an Herrn Dörner).
Krottenthaler Gerüchteküche88988Dienstag,16.1.2001

Tags darauf verbündet sich Herr Lachenmann wieder einmal mit Herrn Riebe und lobt als lexikographischer Oberschiedsrichter dessen Kritik am Icklerschen Wörterbuch. Wieder wird Professor Ickler als begriffsstutzig dargestellt und kurzerhand aufgefordert, sich „ein bißchen Mühe“ zu geben:

-> Lieber Herr Riebe, sie punkten! Auf der Ebene kann ich zwar nicht mitreden, aber was Sie schreiben,    erscheint mir plausibler als Herrn Icklers liberale Häkchen. ... Die Vorschläge, denen Herr Ickler sich (noch?) verschließt, waren doch teilweise ganz vernünftig ... Allez, Monsieur Icklér, un petit effort...

Nachdem Professor Icklers Wörterbuch unzählige Male von Herrn Riebe und Herrn Lachenmann als verfehlt kritisiert worden ist, fordert er nochmals dazu auf, einen Gegenentwurf wenigstens andeutungsweise und auszugsweise vorzulegen:

(Ickler:) Brauchbares Produkt
Jetzt will ich es aber wissen. Wie sieht das brauchbare Produkt aus? Wer zeigt es mir wenigestens an einem Buchstaben. Vorher läßt es sich schlechterdings nicht weiterdiskutieren.

Nach seiner vollmundigen Ankündigung, er könne es besser machen, ist Herr Lachenmann niemals auf eine solche Aufforderung eingegangen. Er weiß es immer nur besser, zeigt aber nicht, wie das aussehen soll. Vielleicht ist ihm ja auch mehr an seinen vermeintlich genialen Blödeleien gelegen:

-> Gassi Gassi
Schön zu wissen, daß Herr Fleischhauer Gassi geht! Oder hat sein Waldi das zu ihm gesagt? Nach dem Hundefutter ist jetzt der Hunde-Ickler fällig, wie wär‚s? Haben Tiere eine Seele, haben Hunde einen Akkusativ – oder einen Hundekackusativ?
Waldi Lachenmann      Hundham bei Miesbach    wau@gassi.de    26.1.2001

Solche Texte wechseln sich munter ab mit der Aufforderung, Professor Ickler solle endlich seine Hausaufgaben machen:

-> Und dann habe ich noch einen Verdacht. Auch als Vater zweier gelegentlich bockiger Töchter. Sie sollen ihre Schubladen aufräumen. Nein, tun sie nicht. Bitte, tut es doch (Argumente, Bitten, pädagogische Verrenkungen) – nein. Drohungen. Nein. Papa ist jetzt aber wirklich sehr, sehr traurig. Scheiß drauf. Dann komm ich nicht zum Gutnachtsagen. Bitte, bitte, komm Papa. Nein, wenn ihr eure Schubladen nicht aufgeräumt habt, komme ich nicht, ich bin jetzt wirklich sehr, sehr traurig, ja sogar betroffen. Ach Papa, komm doch. Na gut, ich gutmütiges Arschloch komme, blicke aber sehr, sehr traurig und sehr betroffen in die unschuldigen Kindergesichter. Wißt ihr, eure Schubladen, an die mag ich jetzt gar nicht denken, da will ich gar nicht hinschauen. Papa, Papa, bitte schau doch in die Schubladen. Nein, das macht mich nur traurig und so betroffen. Bittebittebittebitte, schau rein... – Na, jetzt hab ich‚s kapiert. Die Schubladen sind tiptop aufgeräumt und es ist sogar noch von jeder der beiden ein extra für den Papa gemaltes Bildchen drin. Ach nein, was seid ihr doch lieb!
Mal sehen, was Ickler noch alles in der Schublade hat...

Ganz stolz ist Herr Lachenmann, wenn Professor Ickler sich einsichtig zu zeigen scheint:

-> Die Schubladen werden aufgeräumt
»Inzwischen ist der Wunsch aufgetaucht, das Buch möge in gewohnter Weise auch noch andere Auskünfte enthalten, und dem wollen wir in Kürze entsprechen.« (Ickler, 27.1.2001) Na, Herr Fleischhauer, ist der Vergleich mit meinen beiden bockigen Töchtern wirklich so albern?
Ich weiß jetzt nur nicht, ob auch ich zu denen gehöre, denen Herr Ickler seinen Dank ausspricht. Ich jedenfalls danke ihm.

Sehr schön also, daß Professor Ickler sich den Dank von Herrn Lachenmann verdient hat, der sich so bescheiden zeigt, unter Umständen seinerseits auf den Dank von Professor Ickler zu verzichten. Da paßt es sehr schön, wenn Herr Lachenmann seine gänzliche Unkenntnis der Rechtschreibregeln behauptet:

-> ... wobei ich persönlich mir bei diesen speziellen Auseinandersetzungen (GZS...) kein Urteil erlauben kann, denn – wie gesagt – ich kenne keine einzige Rechtschreibregel.

Mit dieser eigenen Kindlichkeit kokettiert Herr Lachenmann gern. Er preist die Möglichkeit, im neuen Forum herumzublödeln:

-> Noch einen Vorteil hat die neue Wohnung. Die Erwachsenen haben ihre eigenen Zimmer, wo sie ernsthaft über die Dinge reden können, für die manche noch zu klein sind, und für uns Kleinchen gibt es so eine Art Sandkasten zum Spielen und Rumkalbern. So stört man sich nicht gegenseitig, aber man darf einander schon auch zuhören und auch mal was sagen.

Währenddessen lobt er wieder Herrn Riebe und hofft, daß Professor Ickler der gemeinsamen Dauerkritik eigentlich zustimmt, ja sich sogar schon danach richtet und es nur noch nicht zugeben will:

-> Und irgendwann merkt man vielleicht, daß man dasselbe gemeint hat und die vermeintlichen Unterschiede nicht in der Sache lagen, sondern in unterschiedlichen Mentalitäten. Und besonders nett ist es, wenn der »Gegner« permanent widerspricht, aber dann in der Praxis doch so oder ähnlich agiert, wie man es ihm eigentlich nahelegen wollte.
Also: die Rosinante manchmal am Zügel reißen, sonst sind hinterher das schöne Roß und die schöne Windmühle kaputt. Und lassen Sie doch die Kindlein Verstecken spielen! ...

Wenn das neue Forum nicht funktioniert, dann würde ein normaler Mensch schreiben: „Warum geht das neue Forum nicht?“ oder etwas ähnliches. Walter Lachenmann ist kein Thema zu harmlos, um sich nicht als Formulierungskünstler in Szene zu setzen:

-> Hello Polly! Da scheint momentan ein Meteorit eingeschlagen haben. Man kommt nicht rein. Oder man braucht eine Sesamsemmel, dann öffnet sich die Tür vielleicht. Mein Heiligenschein reicht als Ausweis jedenfalls nicht.

Mit diesem Stil legt er im neuen Forum so richtig los. Auf eine ernsthafte Antwort von Professor Ickler reagiert er mit einer absoluten Unverschämtheit:

-> Kopfnuß
Thema verfehlt, Ickler, setzen! Darum ging es ja gar nicht.

Man erinnere sich, wie sich Herr Lachenmann pathetisch darüber beschwert hat, daß ich mich wie kein anderer Unverschämtheiten herausgenommen hätte. Wie macht er es selbt? Wir sollen wohl bei jedem albernen Beitrag denken: „Eigentlich ist er ja ernsthaft“ und bei jeder Unverschämtheit: „Er ist ja nur albern.“ Dafür wird reichlich Material angehäuft:

-> Vom Fettnäpfchen zum Teekesselchen
Ich habe in aller Zerknirschung auch noch ein kleines Beispiel: ... Naja, heute ist wohl wirklich ein schwerer Donnerschlag, Schmarrn: Donnerstag. Wenn Sie wüßten, wie es hier in Krottenthal heute aussieht! Krottenthaler

Dazu kommentiert sich Herr Lachenmann gleich selbst:

-> Albern schützt vor Torheit nicht, wollte ich noch hinzufügen. Niemand weiß dies besser als ich. Sie sollten sich aber heute mal Krottenthal anschauen, dann wüßten Sie, was los ist. Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg. Hier ist aber alles zugeschneit.
WL          Donnerstag, 22.2.2001

Herr Lachenmann vermißt es, daß darauf endlich jemand eingeht. Deshalb setzt er die Interpretation persönlich fort:

-> Lachenmayer fällt nichts mehr ein... Der letzte Eintrag von Lachenmayer – o Gott – war am 22. Februar – dem Schwerdonnerstag.
Viel eingefallen ist ihm da – außer einem schlecht plazierten und nicht von allen richtig verstanden wordenen Zirbelsprüchlein – tatsächlich nicht. Hat da jemand schon Entzugserscheinungen?
Merdagaria--- (ital. für Sapperlot)
Weinmüller    Totenkral    W@lt.er     Sonnabend, 24.2.2001

Ist jetzt endlich Schluß mit dem Schwachsinn? Nein, die Problematik, daß Herrn Lachenmann nicht genug einfällt, wird fortgesetzt:

-> Unser Zeitgeist verlangt Einfalt
Nachdem es Herrn Lachenmayer die Sprache verschlagen hat, Frau Dr.RenateMariaMenges aber das Gespräch wünscht und Herrn Melsa für den qualifizierteren Gesprächspartner (vermutlich und wohl zu Recht auch den mit den besseren mnestischen* Prozessen) erachtet, ergeht der Wunsch an Herrn Melsa, hier für Herrn Lachenmayer einzuspringen, der alle Hände voll zu tun hat, den heruntergefallenen Zirbelholzwandspruch wieder in seiner butzenscheibigen Wohnküche zu befestigen, damit der Haussegen nicht dauerhaft schief hängt. Sonst tritt nämlich anstelle des bewährten Haussegens ein Fluch in Kraft. Der neue Hausfluch (dann im Hausflur) lautet, kryptisch, wie wir es gerne mögen: Segne Mair am Etaner
Sage keiner, dies sie zikkiger kwatsch. Dies ist wie das dreierles-ß und der spruch »merdagaria« (dieser zwar eine mnestische fehlleistung) ein rest der schrift aus frueheren zeiten. Aus frueheren zeiten wollen wir keine reste mehr haben soviel muss klar sein. Sonst verpassen wir den zeitgeist und der hatte schon immer ewichkeizwert.
*Zwischendurch: Für jemanden, der sich über die Schwierigkeiten in der deutschen Sprache beklagt, ist die Verwendung solcher Begriffe wie »mnestisch« naheliegend. Besonders die im Zentrum unserer Thematik stehende Clientel der SoPädInnen wird sofort begreifen, worum es geht. Alles muß einfacher werden, und die SoPädInnen wollen es uns vorleben, wie. ...
Ich widerspreche Herrn Ickler immer besonders gern, weil er nämlich so oft recht hat, daß es nervt. Ich habe ihm also auch im derzeit abhanden gekommenen Forum widersprochen, als er vermutete, Frau dr.gerdamariamenges sei eine »fiktive Person«. Vielleicht war ich damit schon wieder auf dem falschen Dampfer und er auf dem richtigen. Aber wer sollte fraudrgerdamariamenges fingieren?
Nein, ihre Argumente wirken ehrlich, wenn auch seltsam unbekümmert. Wie kommt sie nur auf die Schreibweise »Ein Zurück wirkt deplaziert«? Wo sie sich »stärkere Zuwendung« nicht für ihre Person wünscht, die erbringen wir ja mit Freude, sondern »zum Stammprinzip«! Und wo deplatziert doch viel, viel weniger schwierig und neuerdings sogar »richtig« wäre? Vielleicht hatte sie Sorge, daß bei so dämlicher Schreibweise    selbst ihr der Kragen deplatziert? Dann ist sie noch kein hoffnungsloser Fall, und wir sollten ihr die weitere Zuwendung nicht versagen.
Jetzt bitte Sie, Herr Melsa, mir glaubt sie ja doch nichts.
Herr Lachenmayer               Sonnabend, 24.2.2001

Soweit im Januar und Februar. Anfang März antwortet Herr Lachenmann Professor Ickler im neuen Forum wie folgt:

-> Nur Genies haben immer recht! Nein! Ich! Sie werden es nicht wagen, zu widersprechen! Sonst kommen Sie wie Frau Gerda unter die kalte Dusche. Oder halten Sie sich etwa auch für ein Genie? Du sollst keine andern Genies neben mir haben... spricht der HErr HErr!

Tags darauf:

-> »Wer sich zur Gemeinde Jesu Christi zählt, der kann nicht anders, als sich offen zu seinem Glauben zu bekennen, falsche Gerüchte zurückzuweisen, sich vor den abgekanzelten Kollegen zu stellen.« Dies war das Wort zum Sonntag. ... Andrerseits, und damit wären wir beim »Wort zum Sonntag«, kann man sich auch aufeinander einschießen und damit nicht aufhören wollen, auch wenn man inzwischen selbst gemerkt haben muß (denn im hier angesprochenen Falle handelt es sich doch um 2 – in Worten zwei – intelligente Menschen – Ruhe jetzt, Ihr beiden; doch, der andere ist auch ganz intelligent!), die im Grunde fast dasselbe sagen, nur in Details, die aufs Ganze gesehen gar nicht so wichtig sind, unterschiedliche Ansichten haben. Mir fallen hier wieder meine beiden bockigen Töchter ein, die Älteren unter uns wissen noch, wovon ich rede. Die eine sagt: »die X tut sich immer so dicke«, die andere sagt: »die Y ist immer so frech und haut mich immer«. Die eine sagt: »X will einfach nicht kapieren, was ich meine, und dreht mir das Wort im Munde herum«, die andere sagt:« Y will mich mobben, ich bin ein abgekanzelter Kollege, ich bekenne mich zu meinem Glauben, und ein rechter Christ muß sich vor mich stellen.«
Kinder, Kinder!
Ich kann es nur wiederholen. Wenn ich als Laie das Anliegen sowohl der einen als auch der anderen Seite verstehe, dann müßte es doch den beiden Kontrahenten, die sicherlich in der Sache kompetenter sind als ich, mit etwas gutem Willen möglich sein, so miteinander so reden, daß die Positionen ohne persönliche Verletzungen deutlich werden. Dann könnte auch deutlich werden, wo die Meinungsunterschiede bleiben, damit kann man unter vernünftigen Leuten ja leben, und wo man sich ohnehin soweit einig ist, daß es nur um die Formulierung oder die praktische Umsetzung geht.
Und wenn man das nicht kann, dann ist es das beste, man geht sich für eine Weile aus dem Weg, damit man sich wieder vertragen kann, wenn es darum geht, die doofen Jungs aus der Mannheimer Straße zu verprügeln.
  
Also zwischen der ganzen bodenlosen Blödelei immer wieder die Aufforderung an Professor Ickler, er solle doch die Lachenmannschen Gedanken endlich nachvollziehen können. Und zugleich die Betätigung als Gruppenführer, der uns Gegner der Rechtschreibreform wieder zu eine zweckmäßigen Zusammenarbeit bringen will. – Zur selben Zeit wird Professor Ickler folgendermaßen angesprochen:

-> Lieber Herr Ickler,
mit Ihnen zu diskutieren bereitet ein eigentümliches Vergnügen. Sie bringen es fertig, in einen einzigen Atemzug vernichtendsten Widerspruch und beglückendste Bestätigung unterzubringen. Das muß man nur merken. Als Wunderknabe merke ich es natürlich, im Gegensatz vielleicht zu anderen. Bessere Fragen sind: Wie gebraucht man das? Wo kommt das her? Was ist der Unterschied? (Quelle est la différence – die klassische Frage der Synonymik!) Usw. – und die typische Reaktion muß werden: Wie interessant! – statt Wie denn nun?)
Sie haben gespickt! Das wollte ich als nächstes sagen. Das haben Sie bei mir abgeschrieben! Ich könnte Ihnen den Zettel noch zeigen, wenn er nicht weg wäre. Also, nichts wie ran: Aber bei selbstständig vs. selbständig finde ich so eine Frage nicht beantwortet.

Oder so:

-> Aus einem Rechtschreibwörterbuch wird man nie besonders viel lernen können. (Hier wird Professor Ickler zitiert.) Kopfnuss! – schon eher aus einem „Wörterbuch der Sprachschwierigkeiten“. Ein solches plane ich ja ebenfalls ... (Wieder Zitat.) Hurra! Oder, in der Sprache der Linguisten: HOURRA s.a. HURRAH – quelle est la différence? Das eine tun, das andere nicht lassen. Und immer noch hat mir keiner gesagt, was an »Sie wartete eine Viertel Stunde« falsch ist. So langsam geht der Rosso aus.

Im neuen Forum macht Herr Lachenmann, der sich für einen vorbildlich solidarischen Streiter gegen die Rechtschreibreform hält, eigens einen „Diskussionsstrang“ auf mit dem Titel „Mein Kleintierzoo“, um die anderen lächerlich zu machen, an erster Stelle natürlich Professor Ickler:

->Mein Zeintierklo
Mein Kleintierzoo

Ickler, Vorführkarnickel, auch schon als Zickler nachgewiesen, seit seinem neuesten Outing »fertig ist der kleine Klaus« auch Fickler. Der Mann baut sich eine wunderschöne Sandburg und dann pinkelt er drüber und wundert sich, daß die Burg putt ist. Was machste da? Rette mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden komme ich allein klar, hat mal ein bedeutender Mensch gesagt.

Ich kenne inzwischen mehrere Rechtschreib- bzw. Schulpolitik-Märtyrer mit gravierenden psychischen und echt pathischen Befunden:

Wrase: Leidet unter dem Zwang, Sprachkrampfiges so hinkorrigieren zu müssen, daß es sprachkrampfig ist, was seiner ästhetischen Sprachseele Leiden zufügt, die existenzielle Konflikte nach sich ziehen. Ist nur über aktive Seelsorge einigermaßen über Wasser zu halten.

Schäbler: Hat sich vom Schuldienst mit ärztlichem Befund dispensieren lassen, könnte noch über ein Jahrzehnt die Kinder mit seiner liebevollen und klugen Lebensweisheit und seinem Wissen ins Leben führen, als leidenschaftlicher Pädagoge. Er bringt es nicht mehr hin, hockt zuhause und labert mit seinem PC und mir herum, teilweise absoluten Stuß, aber mit Herzblut und unerschöpflichem Gestaltungswillen.

Forster: Geht immerhin noch in die Schule, was phantastisch ist, denn es geht ja um die Kinder, die die besten Lehrer verdienen, die wir haben, und der Peter ist so einer (auch wenn er mir das Du verweigert hat, der Blödmann), muß das aber nicht mehr lange, vielleicht kann er es deshalb ertragen. Schreibt sich die Tastaturen kaputt mit wahrhaft paulinischen Sendschreiben an völlig doofe und desinteressierte Adressaten in Schulämtern und Ministerien, die eigentlich umgenannt werden sollten in Finisterien.

Genzmann: Ein ganz besonders interessanter Fall, hat mich zu Tränen gerührt. Ich weiß noch zu wenig über ihn. Er hockt deprimiert zuhause, ist unheimlich klug und sensibel, hat Humor und eine Marotte: er zählt Buchstaben! Den mag ich besonders! Könnte noch einige Jahre dem Staate was bieten für das Geld, das er als Frühpensionierter von ihm kriegt, und die Kinder Weisheiten lehren, von denen Eure Schulweisheit nicht träumt.

Peil: Ein Neuzugang in meiner kleinen butzenscheibigen Zirbelholzwohnküche. Ein Mann mit Leidenschaft für’s Anständige, der es ebenfalls nicht fertigzubringen scheint, den Kindern nicht nur obrigkeitsstaatlich verordnetes Dummdeutsch sondern zugleich auch die damit verordnete obrigkeitsstaatliche Anpassungsgesinnung zu vermitteln. Ist Frühpensionär, ist Klein-LKW-Fahrer geworden, auch für Sozialdienste. Schade, daß die Kinder auf ihn verzichten müssen.

Kuddel: Weiß zu wenig über ihn. Ist jedenfalls gegen die Neuen. Hat viel Humor, spinnt irgendwie mit Atlantis herum, bringt mich immer wieder zu beglückendem Lachen. Die Gitarre und das Meer haben ihn geprägt. Kriegt immer gern einen Steifen georg.

Hab ich einen ausgelassen? Ich bin gerührt. Ich habe mit Lehrern nix zu tun, war als Schulkind deren Opfer und natürlicher Gegner. Und nun lieben mich so viele von ihnen – wessen die Jugend entbehrt, dessen hat das Alter die Fülle, so irgendwie gibt es einen Speibelbruch.

Menschenskinder! Fast hätte ich mein Paulchen vergessen! Einer meiner ganz frühen Pfreunde. Der hat es auch mit der Gitarre. Paulchen habe ich ins Herz geschlossen. Er läuft noch ein bißchen neben der Spur, dort wo es zu braun ist, aber das kann noch werden, für einen richtigen Repp ist er nicht bescheuert genug. Ein tragisches Rechtschreibschicksal scheint er bislang nicht zu haben, es könnte ihm aber ein Rechtsschreibschicksal blühen, wenn er nicht bald zur Räson kommt.

Was ganz anderes. Ich schreibe schon immer und spreche so und bestehe darauf: brilliant. Nicht etwa weil mein Paulchen brilliant wäre, komme ich darauf, sondern wegen der Räson. Da wollte ich schon Raison schreiben, kam dann aber zur Räson. Das nur nebenbei. (Beitrag Ende)

Nach diesem Beitrag, erst dann, hatte ich mich über Herrn Lachenmann erstmals wirklich geärgert und ihn gefragt, was das solle. Natürlich versicherte er dann, daß er uns alle sehr liebe und wertschätze, was in diesen Zeilen Ausdruck habe finden sollen. – Natürlich, dazu gehört ja zum Beispiel die Erwähnung, daß jemand Frühpensionär ist.

Herr Lachenmann beschreibt sich auch gerne selbst:

-> Nun ja, meine liebe Frau Menges, so ändern sich die Zeiten und mit ihnen die Erkenntnisse. Wenn Sie den Spruch am Ende Ihres Eintrags auch noch auf Deutsch abgeben könnten, würde auch ich ihn verstehen. Ich verfüge nämlich leider nicht über Ihre humanistische Bildung, nur bis zur Mittleren Reife hat es gerade so mit Ach und Krach geklappt. Und warum solche Sprünge? Von der minderwertigen deutschen Orthographie gleich ins Latein der Hochgebildeten! Da allerdings haben Sie mich auf meinen Platz auf der hinteren Bank verwiesen. Zur Strafe werde ich von dort aus mit Papierschnitzelchen auf Sie schießen. Ihr Verlegener
Walter Lachenmann

Zur selben Zeit überflutet Herr Lachenmann unser Forum mit einer Unmenge von Schüttelreimen, zum Beispiel:

-> Es wird sowieso alles ganz anders kommen, denn:
Bald werden sich die Wogen legen,
allein der Philologen wegen.

Die Lachenmannsche Selbstinszenierung bemüht immer wieder auch die Gruppendynamik, die um ihn herum entstehe, insbesondere das vermutete psychodynamische Wechselspiel zwischen Professor Ickler und ihm, Walter Lachenmann:

-> Afro dies & jenes
Auf Ihr Schmunzel*-E-Mail, liebe Frau RenateMariaMenges, freue ich mich natürlich! Plappermäulchen und Schmunzelmailchen erfreuen die Herzen alternder Casanovas immer. Es muß doch etwa Aphrodisiakisches um mich sein! Da muß Herr Ickler ja eifersüchtig werden, welcher Hirsch würde da nicht platzen! Hoffentlich schubst er mich nicht von seinem Karren. Oder vom Kahn. Denn:
Kleft zu laut es beim keiser im bot,
liegt gar bald der beiser im kot.
Jetzt aber nichts wie weg nach Silencien,
Palermeremo più tardi!
Bardi!
Walter Lachenmann      ab jetzt erst mal weg     oreos@t-online.de     Mittwoch, 21.3.2001

Nachdem er in dieser Weise sich selbst und seine „Mitstreiter“ ausgiebigst ins Lächerliche gezogen hat, ringt er ganz unschuldig die Hände und wundert sich, daß da keine schwergewichtigen Gegner der Reform sich seinem heldenhaften Kampf anschließen:

-> Und was ich hier vermisse, das sind die vielen, vielen anderen Reformgegner, auch die Journalisten, Redakteure, Verleger, meine Kollegen (Sie, Herr Wrase, sind ja einer), aber wo bleibt die breite Diskussion? Es sieht tatsächlich eher nach einem versprengten Trüppchen leicht angeschlagener Märtyrer aus, die sich anbetungsvoll um ihren keiser scharen und dem mehr huldigen, als ihm genehm sein mag, bis hin zur Proskynese. Da tut ein wohlwollender Stänkerer zwischendurch vielleicht ganz erfrischende Wirkung. So jedenfalls sollte es verstanden werden. Und weil Herr Ickler einen Schüttelreim von mir bestellt hat, kommt er hier. Ich gehe auf meine Gesprächspartner ja immer liebevoll ein, von Menges bis Ickler.
Der Schüttelreim bezieht sich auf Herrn Wrases Zornesepistel im Kleintierzoo und will dessen Messitsch zusammenfassen. Er ist in der Satzmelodie etwas eierig, aber das gehört zur künstlerischen Grundintention, weil er den eierigen Seegang des keiserlichen bots bzw. conteiners versinnbildlichen will.
Big Brother Wrases You!
Freund Lachenmann, hier mag Deinen Stänker-Ton keiner,
Drum schleich Dich, verschwinde aus unsrem Con teiner.
Na, was sagen Sie jetzt!

Eine angeblich ernsthafte Diskussionsrunde leitet Herr Lachenmann im neuen Forum so ein:

-> Nachdem Schnäbler den Rosenmontagstest bravourabel bestanden hat, Zickler bei der Aufnahmeprüfung zur Förderschule sich einen Hexenschuß zugezogen hat und seither nicht mehr gesehen wurde, so daß man über seine weitere schulische Laufbahn sich Sorgen machen muß, fordere ich die Runde zu einem Aschermittwochstest heraus. Frau Rektorin darf auch teilnehmen, es sei denn, sie hält dies für ein politisches Problem und will es den Herren überlassen, weil sie der vernünftigen Ansicht ist, Frauen hätten in der Politik nichts zu suchen.

Norbert Schäbler geht darauf ein und erhält folgende Reaktion:

-> Mangelhaft! Schnäbler, das war nix. Du mußt jetzt zurstrafe (wird jetzt so geschrieben wie zurzeit) 563mal in neuer Rechtschreibung an die Tafel schreiben: Schnäfler ist ein döfer Schwäfler ...

Dabei soll die von ihm aufgeworfene Sachfrage natürlich erörtert werden, meint Herr Lachenmann, und fährt fort:

-> ... Für die andern möchte ich die Frage erweitern. ... Was ist richtig, was ist falsch? Bitte mit ernsthafter satzanalytischer Begründung. Wo sind unsere Vorgreifer? Unsere Semantiker? Auf welcher linguistischen Ebene haben die sich wieder verlaufen? Oder haben wir Angst vor der Domina?

Von seiner Urlaubsreise zurück, begrüßt uns Herr Lachenmann mit einem langen Gedicht aus Schüttelreimen, das uns offenbar Respekt abverlangen soll. Es fängt so an:

-> Das sizilianische vesper

Ein keiser tat, in der sunnen hitzen,
im bot mit seinen hunnen sitzen.
Es schwollen, denn’s war warm, die dürste,
es schrumpelten im darm die würste.
Bald waren sie vor huenger darmlos,
so wurde auch ihr duenger harmlos. ...

Solche Orgien hindern den kaleidoskopischen Herrn Lachenmann nicht daran, sich in seinen „seriösen“ Beiträgen zum Oberschiedsrichter über verschiedene Personen aufzuwerfen. Zum Beispiel macht er Herrn Jansen lächerlich (den er kurz darauf für seine Seriosität und Ernsthaftigkeit wieder loben wird):

-> Orhtopietismus
Was Herr Prof. D. lic. theol. Theodor Ickler österlich über Orthotheographie schreibt ist an Inspiriertheit kaum zu übertreffen. Als demutsvoller Schwabe möchte ich aber doch noch den Gedanken des Orthographiepietismus daran anschließen, dem man ja in Journalistenkreisen in einem Ausmaße begegnet, daß die letzten übriggebliebenen Schäflein unserer schwäbischen Brüdergemeinen vor Neid ersterben müßten, wäre Neid nicht etwas, was sie in ihrer Frömmigkeit gar nicht kennen können. Wie die Pietisten das Evangelium im Übereifer der Gottesnähe in einer buchstabengetreuen, übertriebenen und teilweise ziemlich törichten Weise auslegen und darnach zu leben sich bemühen, so bemühen sich ja auch unsere vorzüglichsten Journalisten um eine Verwirklichung der orthographischen Ratschlüsse unserer Reformapostel oft in einer Weise, die zu deren Verdruß immer wieder zu nicht zu übersehenden Albernheiten führen.
So wieder heute in meiner lieben SZ: »Für die 540 Millionen Mark Verluste der Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft (LWS) müssen nicht nur Bayerns Steuerzahler gerade stehen.« Herr Jansen, auch wenn Sie gerade sitzen oder sich geradesetzen: Sie müssen aufstehen, und zwar ordentlich aufrecht, denn auch Sie als Nordlicht werden zur Kasse gebeten! Oder Sie müssen sich nur schön gerade hinstellen und müssen dann gar nichts bezahlen, wer weiß? ...
D. theo. Walter Lachenmann                 Freitag, 13.4.2001

Darin wurde deutlich ausgesprochen, daß die Schreibweise „für etwas gerade stehen“ ganz und gar lächerlich sei, nämlich „eine nicht zu übersehende Albernheit“. Auch wenn Herr Lachenmann das in diesem Fall nicht im Sinn hatte, bedeutet das natürlich, daß Herr Lachenmann die Angabe im Icklerschen Wörterbuch, daß für diese Bedeutung auch diese Schreibweise vorkomme und zulässig sei, scharf kritisiert. Das steht in einer länglichen Tradition von Bemerkungen Herrn Lachenmanns, der sich ganz gewiß ist, daß Professor Ickler Schreibweisen „zuläßt“, die er, Herr Lachenmann, mit seinem vermeintlich hervorragenden Stilgefühl empört zurückweist. Ich schrieb deshalb:

(Wrase:) Was soll das, Herr Lachenmann?
Sie mokieren sich höhnisch über die Schreibung „für etwas gerade stehen“ in der Süddeutschen Zeitung und damit zugleich über den entsprechenden Eintrag (Getrenntschreibung ist möglich und durchaus üblich) im Icklerschen Wörterbuch. Wollen Sie weiterhin Herrn Riebe hier ersetzen, indem Sie die Schreibrealität vor 1996 als „Beliebigkeitsschreibung“ angreifen und die willkürlichen Duden-Festlegungen so wie Herr Jansen als allgemeinverbindliche Norm verstehen? Es ist Ihnen wohl auch entgangen, daß die Neuregelung an der Differenzierung von „gerade_stehen“ im Ergebnis nichts geändert hat. Mit Ihrer Polemik landen Sie also keinen Treffer gegen die Neuregelung, sondern gegen Professor Icklers Wörterbuch – aber es ist ja nichts Neues, daß Sie viel besser wissen als der Verfasser, wie dieses Wörterbuch auszusehen habe, daß nämlich eine Veränderung der Bogeneinträge nach Duden-Muster vorzunehmen sei, zum Beispiel: „geradestehen: Zusammenschreibung bei der Bedeutung „verantwortlich sein“.

Es war dies erst das zweite Mal, daß ich über Herrn Lachenmann zornig wurde. Der Anlaß war geringfügig, der eigentliche Grund ist in der ganzen Vorgeschichte zu sehen, die ich (chronologisch, ab Jahresanfang) hier skizziere. – In seiner Reaktion beschwert sich Herr Lachenmann darüber, daß ich ihm eine Kritik am Wörterbuch von Professor Ickler unterschieben wolle, und bezeichnet die Unterstellungen als „völlig absurd und so dumm, daß ich sie Ihnen niemals zugetraut hätte“. Zugleich bestätigt Herr Lachenmann aber genau diese Kritik an der Zulässigkeit der Getrenntschreibung, ohne daß ihn das weiter zu stören scheint:

-> Ein Aufsehen erregender Beitrag,
ist der von Herrn Wrase fürwahr. Da feiern wir friedlich Kindergeburtstag und Pasqua mit gemeinsamen Litaneien und Lobgesängen, von Pitza und Pièçza ganz zu schweigen, und plötzlich donnert der wieder daher. ...Geradestehen! Der Gedanke, daß der Eintrag dieses Lemmas in Icklers Wörterbuch und dieses somit insgesamt kritisiert worden sei, ist auf Ihrer Miste gewachsen, lieber Herr Wrase, nicht auf meiner. Ihre Unterstellungen mir gegenüber in diesem Zusammenhang sind völlig absurd und so dumm, daß ich sie Ihnen ehrlich gesagt niemals zugetraut hätte. Und wenn wir künftig in Rechtschreibfragen bei Google nachsehen sollen, kann Herr Ickler die Arbeit an seinem Wörterbuch gleich einstellen, und wir brauchen uns überhaupt über nichts mehr zu unterhalten, denn einen Internetanschluß hat heute ja jedes Kind. Dann tippen wir das gesuchte Wort ein, schauen uns die Trefferquoten an, und der Fall ist klar: die Mehrheit ist richtig, so wie auch die höheren Einschaltquoten über die Qualität unserer kulturellen Leistungen Auskunft geben.
Aber auch wenn drei Viertel der Menschheit dummes Zeug von sich gibt, ist das noch lange kein Grund, dieses dumme Zeug nachzuvollziehen. Wie kann man darüber auch nur eine Sekunde lang räsonnieren? Natürlich ist »geradestehen« die nicht nur übliche, sondern auch die eindeutigere und gescheitere Schreibweise, wenn man meint »für etwas aufkommen«. Warum soll man diese deutlichen Differenzierungen über Bord werfen?
Hier wird auch deutlich, wo die Probleme mit dem deskriptiven Ansatz liegen, über den man ja mit entlauster Leber in aller Ruhe reden können sollte. ...
Ich sage ja nicht, daß der deskriptive Ansatz falsch ist! Im Gegenteil! Aber er bringt Probleme mit sich. Diese Probleme werden nach meiner Ansicht hier viel zu oberflächlich behandelt, bzw. gar nicht. Oder man wird, wenn man darauf zu sprechen kommt, als ideologischer Feind behandelt, weil man die herrschende Doktrin nicht vorbehaltlos bejubelt. Wie in alten Juso-Zeiten: Wer die ideologisch gerade angesagte Tagesmeinung in Frage stellt, ist »reaktionär« – hier »Duden-Verteidiger« (auch wenn nichts in dieser Richtung geäußert worden ist von dem Beschuldigten), und das ist in den Augen mancher Sprachfexe offenbar nicht weniger schlimm. Und da haut der leidenschaftliche, wenn auch wankelmütige Apostel Petrus drauf, das erspart ihm das Nachdenken darüber, ob an dem anderen Gedanken vielleicht doch was dran sein könnte.
Mal sehen, was geschieht, ehe der Hahn dreimal kräht...

Auch im nächsten Beitrag wiederholt Herr Lachenmann seine Kritik an der Zulässigkeit von „für etwas gerade stehen“, wie sie das Wörterbuch von Professor Ickler verzeichnet:

-> gerade_stehen
Ich gebe zu, nicht überprüft zu haben, ob ich bei meiner Kritik an dem SZschen »gerade stehen« mich gegen Icklers Neues Testament versündigt habe. Ich habe dort nicht nachgesehen. Daß man sowohl »gerade stehen« als auch »geradestehen« schreiben kann, ist mir schon vor 1996 bekannt gewesen, daran dürfte sich grundsätzlich auch nichts geändert haben, nur daß es sich bei den verschiedenen Schreibweisen um verschiedene Aussagen handelt. Das ist so banal, daß es fast weh tut, darüber zu reden.
Es ist ein Kreuz mit den Aposteln und den Exegeten! Immer wieder schießen sie übers Ziel hinaus, und man weiß oftmals nicht mehr, ob der MEISTER das überhaupt so verstanden wissen will, was diese Eiferer in ihrem guten Glauben kämpferisch verkünden. Dieses Schicksal erleben die Reformer durch übereifrige Journalisten (gerade stehen), und ich befürchte, auch unser lieber Herr Ickler würde manchmal gerne die Bremse ziehen, wenn er so gewisse Interpretationen verfolgt.
Jedenfalls will ich es auch hier so halten wie beim richtigen Evangelium, daß ich mir lieber die Originalbotschaft anschaue als die Auslegungen.

Natürlich: Professor Ickler würde die Interpretation, daß es richtig ist, was in seinem Wörterbuch steht, sicherlich energisch zurückweisen. Wo wir doch den Stilpapst Walter Lachenmann haben, vor dem, genau wie bei Herrn Riebe, so schnell kein Journalist Gnade findet. Ich forderte Herrn Lachenmann nun auf, einmal die Wortsippe um gerade... so darzustellen, wie sie seiner Meinung nach aussehen müßte:

(Wrase:) gerade_stehen
Also bitte, die Herren, wie soll der Eintrag in Ihrem persönlichen idealen Wörterbuch aussehen? ...

Ständig an Professor Ickler herumkritisieren, direkt und indirekt, aber wie sieht es nun damit aus, daß Herr Lachenmann wenigstens bei einer Wortfamilie seine lexikographische Überlegenheit demonstrieren möge? Darauf antwortet er ausweichend und schnippisch:

-> Auch die wiederholte Aufforderung, man möge doch selber ein Wörterbuch machen, wenn einem das Icklersche nicht gefiele (was ja so überhaupt nicht geäußert wurde: wäre die grundsätzliche Zustimmung nicht da, würde man sich nicht die Mühe machen, darüber zu diskutieren), ist so intelligent, wie wenn mir meine Autofabrik sagt, ich solle mein Auto doch selber bauen, wenn mir gewisse Bedienungselemente nicht hundertprozentig gefallen. Wie das – auch bei einem einzigen Eintrag – dann aussieht? Dafür haben wir ja unsere Experten. Ich werde mich auch hüten, meinem Bäcker anhand nur einer einzigen Brezel darstellen zu wollen, wie ich mir die als Württemberger richtig gut vorstelle (nicht so knochentrocken und verschrumpelt, wie man sie hier in Oberbayern kriegt).

Ist das nicht feige und setzt die ganze unermüdliche Kritik von Herrn Lachenmann an Professor Ickler ins Lächerliche, ja ins Unverschämte? Professor Ickler sei der Experte, also habe er die Lachenmannschen Vorstellungen zu verwirklichen. Auch nach der Klarstellung, der Wiederholung, daß die Aufforderung nur den Fällen um „gerade...“ galt, hat sich Herr Lachenmann „gehütet“, seine höhere Weisheit auch nur an einem minimalen Ausschnitt zu beweisen.

Soweit der Querschnitt durch die große Besserwisser-, Laber- und Psycho-Show von Walter Lachenmann. Jeder möge sich seinen Teil denken. Vielleicht kann man jetzt besser nachvollziehen, warum ich absolut keine Lust mehr habe, mich mit solchen „Mitstreitern“ wie Walter Lachenmann auseinandersetzen zu müssen, und daß er mich dermaßen anwidert, daß ich mich hier verabschiede (jedenfalls vorerst und weitestgehend).

Weil ich hier eine ganze Weile dabei war und ein etwas anderes Niveau einzuhalten versucht habe, möchte ich auch darum bitten, diese Dokumentation nicht zu löschen. Wie gesagt, als warnendes Beispiel für Unverschämtheit und hemmungslose Selbstinszenierung. Ich finde, auf Herrn Lachenmann trifft genau zu, was Professor Jochems anmerkte: daß um Professor Ickler herum einige inkompetente Wichtigtuer im Internet auftauchen, die unter dem Strich nichts anderes als geschmackloses Geschwätz hervorbringen. Früher war der hochgelehrte und wahrhaft seriöse Professor Jochems ein wertvoller Teilnehmer auf diesen Seiten – vielleicht erkennt mancher ja nun einen möglichen Grund für sein Schweigen.

Auch Herr Lachenmann sollte nicht gegen den Spiegel protestieren, den ich ihm vorhalte. Wer das Maul so weit aufreißt wie er, hat keine Schonung verdient. Ich finde jedenfalls, niemand hat auch nur annähernd das hohe Niveau der Diskussion derart in den Dreck gezogen wie Walter Lachenmann, niemand hat sich so aufdringlich in den Vordergrund gespielt – am wenigsten Professor Ickler, der permanent attackiert wurde und der dennoch stets sachlich und engagiert geblieben ist. Vielleicht empfindet das nicht jeder so, aber ich möchte dies als meinen Gesamteindruck festhalten.

Zum Schluß noch wenige weitere Gedanken zur Seriosität. Was ich in hohem Maße unangebracht und eben unseriös finde, ist der Zustand, daß sich hier einige drittklassige Kenner der Rechtschreibreform damit hervortun, den besten Experten, der wir überhaupt haben der uns hier die Ehre gibt, unermüdlich zu kritisieren, so daß er gezwungen ist, sich vor seinen eigenen „Mitstreitern“ zu rechtfertigen. Das ist das eine.

Das andere betrifft, daß man mich als unseriös eingestuft hat, weil ich mich zornig gezeigt habe. Dazu möchte ich bemerken, daß ein zorniges Auftreten bei gegebenem Anlaß (oder langfristigem Hintergrund) anderswo durchaus als mit Seriosität vereinbar gilt. So halten wir viele unserer Politiker für seriös, auch wenn sie im Bundestag gelegentlich einmal wütend und polemisch auftreten und sich zum Beispiel über die Unverfrorenheit eines Gegners wortmächtig empören können. Wenn ein solcher Politiker jedoch à la Lachenmann herumblödeln würde, wäre er nach kürzester Zeit erledigt – niemand würde ihn mehr ernst nehmen. Man wäre auch entsetzt, welchen Imageschaden er seiner Partei zufügt.   

Stellen wir uns doch irgendeinen seriösen Kontext vor, eine Situation, wo man Anstand und Zurückhaltung erwartet, zum Beispiel ein Arztgespräch oder eine Beratung bei der Sparkasse oder was auch immer. Wenn zum Beispiel der Arzt, nur um seinen Sprachwitz hervorzukehren, nicht „Trauma“ sagt, sondern „Traumatatata“, so wie das Herr Lachenmann tut: Wer würde sich bei ihm noch gut aufgehoben fühlen? Wer würde ihn ernst nehmen? Würde man so jemanden nicht fluchtartig verlassen und strikt meiden?

Zuletzt sei deshalb auf die Homepage von Walter Lachenmann verwiesen. Da werden ganz seriös und ordentlich seine Produkte vorgestellt. Also frage ich: Wieso macht Herr Lachenmann nicht bei seiner ureigenen Homepage, wo er sich selbst vorstellt, eine Blödelecke auf, um dort seine Schüttelreime zum Besten zu geben? Und wieso macht er nicht irgendeinen (oder jeden) seiner Autoren lächerlich, so wie er hier Professor Ickler zwanghaft aufzieht? Es ist doch völlig klar: Sofort würden die Verlage und die Autoren protestieren, und kein Gast würde Herrn Lachenmann noch ernst nehmen. Deshalb wird er in seinem eigenen Zuhause zum Beispiel „Herr Müller“ sagen und nicht, so wie hier, zum Beispiel faseln: „Professor Dr. lic. theol. oder wie auch immer Müller, auch genannt Knüller, nach seinem letzten von mir verlegten Werk über den Jazz auch genannt Brüller ...“

Unsere Seiten sind für Herrn Lachenmann gerade gut genug, um sich in einer unverfrorenen, infantilen und manchmal geradezu pathologischen Weise auszutoben. Daß das alles andere als nützlich ist – was kümmert ihn das?



Wolfgang Wrase
München

Mit Klick die Kennkarte von Wolfgang Wrase ansehen    An Wolfgang Wrase schreiben   Suche weitere Einträge von Wolfgang Wrase        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Walter Lachenmann
26.04.2001 22.00
Diesen Beitrag ansteuern
So sei es...

... zitiert nach unserem Nesthäkchen litebloo – Kindermund tut Wahrheit kund.

Und jetzt soll gelten:
Taten statt Mori-Taten

N.B.: Schade, daß bei den Rechtschreibophilen so gut wie keine Jazzophile sind. Im Mai erscheinen in fünf Jazz-Zeitschriften, außerdem im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und im BUCHMARKT (monatliche Branchenfachzeitschrift) 1/2seitige Anzeigen mit den neuen Jazzbüchern des Oreos Verlags und mit einer nicht zu übersehenden Zusatzzeile:
»Aus Liebe zur Sprache erscheinen OREOS BÜCHER in der guten alten Orthographie«.
Gesamtauflage dieser Zeitschriften ca. 50.000 Exemplare.
Ein entsprechender Satz steht auch beim Impressum der neuen Bücher und natürlich auf der Webseite des Verlags.
Das bewirkt vielleicht nicht viel, ich will damit auch nicht prahlen.
Aber es setzt möglicherweise kleine Zeichen und tröstet über die vermutliche Fruchtlosigkeit unserer Gästebuchdiskussionen ein bißchen hinweg.
Und den Gästebuchmitdiskutanten will ich damit doch auch zu verstehen geben, daß ich nicht nur alberne Sprüche mache.

Schönen Sonntag noch, und Friede, Freude, Eierkuchen – wie Herr Melsa schon sagte.



Walter Lachenmann

Mit Klick die Kennkarte von Walter Lachenmann ansehen    An Walter Lachenmann schreiben   Visit Walter Lachenmann's homepage!   Suche weitere Einträge von Walter Lachenmann        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Dieser Faden ist 199 Seiten lang:    1  2  3 · 10 · 20 · 30 · 40 · 50 · 60 · 70 · 80 · 90 · 100 · 110  111  112  113  114   115  116  117 · 120 · 130 · 140 · 150 · 160 · 170 · 180 · 190 · 196  197  198  199  antworten       Gasteintrag
Jemandem das Gästebuch empfehlen! Druckvoransicht zeigen
Gehe zum Forum: