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Gast
26.11.1999 23.00
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Weg mit diesem Reform-Unsinn!

Ich bin sehr froh über Ihren „organisierten Widerstand“. Ich selbst halte die Reform für den unglaublichsten Unfug, den größten Quatsch, den lächerlichen, bevormundenden Versuch der Lehrergemeinde, ihren bereits entfleuchten Schülern nocheinmal zu zeigen wer (vermeintlich) der Herr im Hause ist. Diese Sache ist nicht überzeugend. Es ist ein Verändern um des Verändern Willens. Leider nicht von großen, sondern dieses Mal sehr, sehr kleinen Geistern produziert.

Bitte lassen Sie es mich wissen, falls der Widerstand Unterstützung benötigt.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. jur. Marco S. Arteaga



Dr. Marco S. Arteaga
Hauptstraße 33, 65346 Eltville-Erbach

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Gast
26.11.1999 23.00
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Weg mit diesem Reform-Unsinn!

Ich bin sehr froh über Ihren „organisierten Widerstand“. Ich selbst halte die Reform für den unglaublichsten Unfug, den größten Quatsch, den lächerlichen, bevormundenden Versuch der Lehrergemeinde, ihren bereits entfleuchten Schülern nocheinmal zu zeigen wer (vermeintlich) der Herr im Hause ist. Diese Sache ist nicht überzeugend. Es ist ein Verändern um des Verändern Willens. Leider nicht von großen, sondern dieses Mal sehr, sehr kleinen Geistern produziert.

Bitte lassen Sie es mich wissen, falls der Widerstand Unterstützung benötigt.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. jur. Marco S. Arteaga



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Gast
24.11.1999 23.00
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Die SAU ist weg

Huch, ein Glück, daß ich wieder vor dem Bildschirm sitzen kann. Bin gerade aus dem Irrenhaus entfleucht, hat noch keiner gemerkt, wie mir die anderen Narren auf telephatische Rückfrage versichert haben. War gar nicht so leicht, aus dem Hochnarrentrakt herauszukommen. Hat mich einiges an Verstellungskunst gekostet, hehe. Habe einfach den Normalen gemimt, schwere Rolle, ziemlich anstrengend, bin jetzt noch ganz fertig.

Wie hoch ist mein Puls? Was, 28? Ist er aber ganz schön gefallen. Bei der Flucht hat mich das Herz zu Schmalz geschlagen, eine flüchtige Pulsmessung ergab einen Puls von 18. Meine Herrschaften, das war knapp, wo laß ich bloß das weiße Gewand? Ob mich jemand an den weißen Turnschuhen erkennt? Wart ich eben, bis es dunkel wird, im Dunkeln sind alle Narren blau.

Aber jetzt mal zur Sache. Wer hat mich ins Irrenhaus gebracht? Welcher Verantwortungslose hat den Narren bei mir rausgelassen? Melden Sie sich freiwillig, sonst wende ich Gewaltlosigkeit an. Da bin ich Gnaden los.

Na wird ’s kalt! Auch noch feige, tritt nicht vor und bekennt sich zu seinen Schulden. Das sehen wir gern: Schulden machen und sich dann beiseite drücken. Zechsteller werden hier nicht geduldet. Erst die Zeche aufmachen, mitten in die Landschaft hinstellen und dann ab nach Ibiza. Hiergeblieben! Zu fliehen, hilft Ihnen absolut nicht, Sie Mürbetäter. Dazu müßten Sie ein Narr sein, aber es ist schwerer als Sie denken.

Sie meinen, ich sei blöd und könnte mich nicht an Sie erinnern? Wollen wir doch mal sehen, Ihnen zeig ich ’s! Also, wie war das, mal ganz sachte das Narrenhirn in Fahrt bringen. Mit einer Melodie begann ’s, das ist mir noch übernatürlich bewußt. Feinste Flügelführung übrigens, kann ich Ihnen nur empfehlen. Reinster Ramschmanikov.

Aber damit hat er den Narren nicht rausgelasen, das sagt mir mein Nierenstein. Noch was war da. Ja richtig, Gesang war da, ein Lied flatterte in die Lüfte, singend entfaltet sich unsere Brust und wir werden närrisch vor Lust. Singend? Ha, jetzt hab ich Sie.

Sie, Herr Singh, waren es, der den Narren in mir freigelassen hat. Hätten Sie nicht aufpassen können? Seien Sie doch vorsichtig, wie soll ich ihn jemals wieder einfangen? Helfen Sie mir wenigstens dabei.

Was heißt hier, wen. Sie sollen nicht wen einfangen, Sie sollen die SAU schnappen und in den Stall zurückbefördern, aus der Sie dieselbige unachtsam entlaufen ließen. Hätten Sie doch die Tür zugemacht, wie krieg ich die SAU jetzt wieder zu fassen? Sie haben nicht mal gemerkt, daß sie von ihrem Trog weg ist, nehme ich mal an. Sich immer nur um das Wesentliche kümmern, das auch noch in wohlgesetzten Worten niederlegen und das Nebensächliche, für mich hier und heute aber das Hauptsächliche, nicht ignorieren, daran erkennt man Sie. Während Sie die Stalltür offenlassen, werde ich in der S-Bahn von Lachkrämpfen geschüttelt, daß mir mein sieben Zwergefell gegen die Bauchdecke schlägt und mich innerleiblich massakriert.

Die SAU hatte mich gepackt, schüttelte und rüttelte mich und warf mich auf den Boden der Tätlichkeiten. Denn während ich noch so vor mich hin pruste und dröhne, die SAU vor meinen Augen, hält die S-Bahn, die Türen gehen auf und in freundliches weiß gekleidetes Personal besteigt die Bahn. Gerade denke ich, Mist, Fahrkartenkontrolle und wieder nicht gestempelt, da fummeln die plötzlich an meinen Armen rum.

Haha, lohnt sich nicht, habe keine Armbanduhr dabei, dem Narren schlägt immer eine Stunde. Die lassen nicht los, he, ich brauche keine Jacke, schwitz eh schon so von wegen der Lacherei. Laßt ’s los, Ihr Saubeutel, wollt ’s mich vergewaltigen? aber doch nicht in aller Öffentlichkeit, bitte! Ach so, Ihr wollt eine Spazierfahrt mit mir machen, ja, da bin ich gleich dabei, ich fahr so gern in einem Auto mit Blaulicht. Hat man immer Vorfahrt, sollte man zur Regel machen. Jedem Auto sein Blaulicht, erspart die Verkehrsschilder. Doch wo ist die SAU? Die SAU ist weg, jetzt hab ich den Schlamassel.

Das war nicht gut, Herr Singh, was Sie da angestellt haben. Wie soll ich ohne SAU die Rechtschreibreform weiter vorantreiben? Können Sie mir das bitteschön mal auseinanderbuchstabieren? Aber die reformierten Buchstaben verwenden, nicht irgendwelche überholten – mit Blaulicht überholt, verstehen Sie? Und erlauben Sie mir bitte an dieser scheinheiligen Stätte eine Ergänzung: Die SAU ist nicht nur die Folge – wie Sie meinen – sie ist auch die Ursache der Reform. Ursache und Wirkung fallen in diesem speziellen Falle zusammen. Als Physiker sind Sie mit diesem Phänomen natürlich bestens vertraut: Es ist als das sich in den Schwanz beißende Kausalitätsprinzip bekannt, das am Gestüt für Deutsche Sprache (GDS) in Mannheim nach langjährigen, kostspieligen Forschungen entdeckt wurde. Die Forscher des GDS formulierten es so: Wenn einem Pferd ein Apfel auf den Kopf fällt, bekommt das Pferd Kopfschmerzen. Der Apfel ist die Ursache für die Kopfschmerzen. Wenn das Pferd andererseits Kopfschmerzen hat und dabei denkt, es sei ihm ein Apfel auf den Kopf gefallen, ohne daß dieser Pferdegedanke ein Abbild in der Realität hat, ist der Apfel eine Wirkung der Kopfschmerzen.

Doch diese tiefschürfende Erkenntnis über das schwanzbeißende Kausalitätsprinzip verhilft mir nicht zu der von mir so arg vermißten SAU. Immer muß ich an sie denken, erst im Irrenhaus und jetzt hier vorm Bildschirm. Wer bringt mir die SAU zurück, mei war das herrlich mit derer SAU. Ich muß sie wieder hoabn, sonst wer i noch narrisch.



Sauer
München

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Gast
24.11.1999 23.00
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Die SAU ist weg

Huch, ein Glück, daß ich wieder vor dem Bildschirm sitzen kann. Bin gerade aus dem Irrenhaus entfleucht, hat noch keiner gemerkt, wie mir die anderen Narren auf telephatische Rückfrage versichert haben. War gar nicht so leicht, aus dem Hochnarrentrakt herauszukommen. Hat mich einiges an Verstellungskunst gekostet, hehe. Habe einfach den Normalen gemimt, schwere Rolle, ziemlich anstrengend, bin jetzt noch ganz fertig.

Wie hoch ist mein Puls? Was, 28? Ist er aber ganz schön gefallen. Bei der Flucht hat mich das Herz zu Schmalz geschlagen, eine flüchtige Pulsmessung ergab einen Puls von 18. Meine Herrschaften, das war knapp, wo laß ich bloß das weiße Gewand? Ob mich jemand an den weißen Turnschuhen erkennt? Wart ich eben, bis es dunkel wird, im Dunkeln sind alle Narren blau.

Aber jetzt mal zur Sache. Wer hat mich ins Irrenhaus gebracht? Welcher Verantwortungslose hat den Narren bei mir rausgelassen? Melden Sie sich freiwillig, sonst wende ich Gewaltlosigkeit an. Da bin ich Gnaden los.

Na wird ’s kalt! Auch noch feige, tritt nicht vor und bekennt sich zu seinen Schulden. Das sehen wir gern: Schulden machen und sich dann beiseite drücken. Zechsteller werden hier nicht geduldet. Erst die Zeche aufmachen, mitten in die Landschaft hinstellen und dann ab nach Ibiza. Hiergeblieben! Zu fliehen, hilft Ihnen absolut nicht, Sie Mürbetäter. Dazu müßten Sie ein Narr sein, aber es ist schwerer als Sie denken.

Sie meinen, ich sei blöd und könnte mich nicht an Sie erinnern? Wollen wir doch mal sehen, Ihnen zeig ich ’s! Also, wie war das, mal ganz sachte das Narrenhirn in Fahrt bringen. Mit einer Melodie begann ’s, das ist mir noch übernatürlich bewußt. Feinste Flügelführung übrigens, kann ich Ihnen nur empfehlen. Reinster Ramschmanikov.

Aber damit hat er den Narren nicht rausgelasen, das sagt mir mein Nierenstein. Noch was war da. Ja richtig, Gesang war da, ein Lied flatterte in die Lüfte, singend entfaltet sich unsere Brust und wir werden närrisch vor Lust. Singend? Ha, jetzt hab ich Sie.

Sie, Herr Singh, waren es, der den Narren in mir freigelassen hat. Hätten Sie nicht aufpassen können? Seien Sie doch vorsichtig, wie soll ich ihn jemals wieder einfangen? Helfen Sie mir wenigstens dabei.

Was heißt hier, wen. Sie sollen nicht wen einfangen, Sie sollen die SAU schnappen und in den Stall zurückbefördern, aus der Sie dieselbige unachtsam entlaufen ließen. Hätten Sie doch die Tür zugemacht, wie krieg ich die SAU jetzt wieder zu fassen? Sie haben nicht mal gemerkt, daß sie von ihrem Trog weg ist, nehme ich mal an. Sich immer nur um das Wesentliche kümmern, das auch noch in wohlgesetzten Worten niederlegen und das Nebensächliche, für mich hier und heute aber das Hauptsächliche, nicht ignorieren, daran erkennt man Sie. Während Sie die Stalltür offenlassen, werde ich in der S-Bahn von Lachkrämpfen geschüttelt, daß mir mein sieben Zwergefell gegen die Bauchdecke schlägt und mich innerleiblich massakriert.

Die SAU hatte mich gepackt, schüttelte und rüttelte mich und warf mich auf den Boden der Tätlichkeiten. Denn während ich noch so vor mich hin pruste und dröhne, die SAU vor meinen Augen, hält die S-Bahn, die Türen gehen auf und in freundliches weiß gekleidetes Personal besteigt die Bahn. Gerade denke ich, Mist, Fahrkartenkontrolle und wieder nicht gestempelt, da fummeln die plötzlich an meinen Armen rum.

Haha, lohnt sich nicht, habe keine Armbanduhr dabei, dem Narren schlägt immer eine Stunde. Die lassen nicht los, he, ich brauche keine Jacke, schwitz eh schon so von wegen der Lacherei. Laßt ’s los, Ihr Saubeutel, wollt ’s mich vergewaltigen? aber doch nicht in aller Öffentlichkeit, bitte! Ach so, Ihr wollt eine Spazierfahrt mit mir machen, ja, da bin ich gleich dabei, ich fahr so gern in einem Auto mit Blaulicht. Hat man immer Vorfahrt, sollte man zur Regel machen. Jedem Auto sein Blaulicht, erspart die Verkehrsschilder. Doch wo ist die SAU? Die SAU ist weg, jetzt hab ich den Schlamassel.

Das war nicht gut, Herr Singh, was Sie da angestellt haben. Wie soll ich ohne SAU die Rechtschreibreform weiter vorantreiben? Können Sie mir das bitteschön mal auseinanderbuchstabieren? Aber die reformierten Buchstaben verwenden, nicht irgendwelche überholten – mit Blaulicht überholt, verstehen Sie? Und erlauben Sie mir bitte an dieser scheinheiligen Stätte eine Ergänzung: Die SAU ist nicht nur die Folge – wie Sie meinen – sie ist auch die Ursache der Reform. Ursache und Wirkung fallen in diesem speziellen Falle zusammen. Als Physiker sind Sie mit diesem Phänomen natürlich bestens vertraut: Es ist als das sich in den Schwanz beißende Kausalitätsprinzip bekannt, das am Gestüt für Deutsche Sprache (GDS) in Mannheim nach langjährigen, kostspieligen Forschungen entdeckt wurde. Die Forscher des GDS formulierten es so: Wenn einem Pferd ein Apfel auf den Kopf fällt, bekommt das Pferd Kopfschmerzen. Der Apfel ist die Ursache für die Kopfschmerzen. Wenn das Pferd andererseits Kopfschmerzen hat und dabei denkt, es sei ihm ein Apfel auf den Kopf gefallen, ohne daß dieser Pferdegedanke ein Abbild in der Realität hat, ist der Apfel eine Wirkung der Kopfschmerzen.

Doch diese tiefschürfende Erkenntnis über das schwanzbeißende Kausalitätsprinzip verhilft mir nicht zu der von mir so arg vermißten SAU. Immer muß ich an sie denken, erst im Irrenhaus und jetzt hier vorm Bildschirm. Wer bringt mir die SAU zurück, mei war das herrlich mit derer SAU. Ich muß sie wieder hoabn, sonst wer i noch narrisch.



Sauer
München

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Gast
23.11.1999 23.00
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Nachricht an den Netzmeister

Lieber maestro della rete,

den Artikel über die Sprachreform in Norwegen empfehle ich in die Rubrik „Aufsätze“ auf der Startseite aufzunehmen. So wird jeder, der sich die Seite anschaut, sofort auf diesen wichtigen Beitrag aufmerksam.

Beste Grüße

Sauer



Sauer

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Gast
23.11.1999 23.00
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Der norwegische Schlamassel - ein “Omen³ für die Entwicklung des Deutschen?

Nach der Lektüre des jetzt verfügbaren Artikels (besten Dank an den Setzer!) aus dem „Spiegel“ von 1997 könnte man ihm auch den Titel:

„Der Tag danach“ in Norwegen

geben. Dem Vorschlag Herrn Sauers kann ich mich nur anschließen. Dieser Artikel, den kein erbitterter Befürworter oder Gegner der „RSR“ geschrieben hat, sondern ein Norweger, sollte überall in Deutschland Verbreitung finden. Vielleicht – Prinzip Hoffnung! – kommen dann einige Leute zur Besinnung. Ich postiere auf jeden Fall einen Hinweis darauf ins entsprechende Forum des „Spiegels“ (unter „Kultur“).

Ihren Witz habe ich sowieso sehr zu schätzen gelernt, Herr Sauer! Wegen einer momentan eingegangenen, (mittelgroßen) beruflicher Umstellung kann ich erst am Wochenende auf die weiteren Inhalte Ihrer Zuschrift reagieren. Vorerst kann man folgende Tatsache schon mal festhalten: Die fehlende „Produkthaftung“ der Folgen ministerieller Handlungen verleitet diese Kleinfürsten immer wieder zu derartigen Fehlgriffen, die keinem echten Fürsten jemals eingefallen wären und für welche jeder Industriekapitän längst in der Versenkung verschwunden wäre!



A. Singh
Siegen

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23.11.1999 23.00
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Lieber maestro della rete,

den Artikel über die Sprachreform in Norwegen empfehle ich in die Rubrik „Aufsätze“ auf der Startseite aufzunehmen. So wird jeder, der sich die Seite anschaut, sofort auf diesen wichtigen Beitrag aufmerksam.

Beste Grüße

Sauer



Sauer

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Gast
23.11.1999 23.00
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Der norwegische Schlamassel - ein “Omen³ für die Entwicklung des Deutschen?

Nach der Lektüre des jetzt verfügbaren Artikels (besten Dank an den Setzer!) aus dem „Spiegel“ von 1997 könnte man ihm auch den Titel:

„Der Tag danach“ in Norwegen

geben. Dem Vorschlag Herrn Sauers kann ich mich nur anschließen. Dieser Artikel, den kein erbitterter Befürworter oder Gegner der „RSR“ geschrieben hat, sondern ein Norweger, sollte überall in Deutschland Verbreitung finden. Vielleicht – Prinzip Hoffnung! – kommen dann einige Leute zur Besinnung. Ich postiere auf jeden Fall einen Hinweis darauf ins entsprechende Forum des „Spiegels“ (unter „Kultur“).

Ihren Witz habe ich sowieso sehr zu schätzen gelernt, Herr Sauer! Wegen einer momentan eingegangenen, (mittelgroßen) beruflicher Umstellung kann ich erst am Wochenende auf die weiteren Inhalte Ihrer Zuschrift reagieren. Vorerst kann man folgende Tatsache schon mal festhalten: Die fehlende „Produkthaftung“ der Folgen ministerieller Handlungen verleitet diese Kleinfürsten immer wieder zu derartigen Fehlgriffen, die keinem echten Fürsten jemals eingefallen wären und für welche jeder Industriekapitän längst in der Versenkung verschwunden wäre!



A. Singh
Siegen

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Gast
22.11.1999 23.00
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Deutsches Wassertor

Lieber Herr Singh,

Ihre Aufforderung, an der Aufklärung der Motive mitzuarbeiten, die zu dieser häßlichen Rechtschreibdeform geführt haben, ehrt mich. Das wäre schon reizvoll, mal zu zeigen, hinter welchen Wassertoren (Watergate) unsere Toren so sitzen und ihre Wasserköpfe kreisen lassen. Man müßte allerdings aufpassen, sich nicht naß machen zu lassen, weniger vom Wasser als vom Schwachschreibgift, das sie munter verspritzen.

Nur was hülfe es? Schauen Sie sich einmal den Charakter dieser Deformer und ihrer Hintermänner an. Das heißt, über den Charakter der Deformer weiß ich eigentlich nur so viel, daß sie mit aller Macht uns in ihr Korsett zwängen wollen. Keiner hat sie nach einer Neuregelung gefragt, aber sie, opferbereit, haben keine Anstrengungen gescheut, uns ihre Neurosen vor die Augen zu knallen. Da haben wir dann den Salat, ziemlich wurmig und angefault, und müssen uns damit herumschlagen. Mir scheint, es sind Zwangsneurotiker, die im Glauben handeln, uns einen Segen zu bescheren. Sicher keine unbedingt schlechten Kerle, aber psychisch angeknackste Zeloten, die sich für Rechtschreibkardinäle halten. Eigentlich ein Fall für Psychiater.

Wie sieht ’s mit dem Charakter der Hintermänner aus? Über den wissen wir allerdings eine Menge, jeder Tag beschert uns die Gelegenheit, dazuzulernen. Was machen diese Herrschaften, wenn man sie bei einer Gaunerei ertappt? Sie jagen kraft ihrer Macht den, der sie bei ihren unsauberen Geschäften aufgescheucht hat. Erinnern Sie sich an die Parteispendenaffäre? Wissen Sie was mit dem Finanzbeamten geschah, der die Affäre aufgedeckt hatte? Der wurde in seinem Amt solange gepiesackt, bis er entnervt freiwillig aus dem Dienst schied. Den Hauptbeteiligten an der Affäre geschah so gut wir gar nichts, abgesehen von ein paar lächerliche Geldstrafen vielleicht. Das war schon ein deutsches Wassertor, aber es schnappte nicht zu, die Wasser verliefen sich und alles war wie zuvor. Den, der keine Ehre hat, kann man nicht an derselben packen, das ist deutsches Schicksal. Glauben Sie, daß wir die glitschigen Kultusminister irgendwie packen können? Ich sehe keinen Packgriff, um das mal so auszudrücken.

Klar, man will die Hoffnung nicht aufgeben. Einige der Übelmacher sind ja inzwischen nicht mehr im Amt, die Nachfolger könnten unbelastet einen Neuanfang wagen. Aber haben sie den Mut dazu, bei der Phalanx an geldtriefenden Nutznießeren der Deform (Bertelsmann!)? Daß sie den Mut aufbringen, scheint denkbar, aber denkbar ist alles, auch daß unsere Antipoden mit dem Kopf nach unten hängen.

Ich meine: Beschäftigen wir uns noch eine kurze Zeit mit der deutschen Sprache und ihrer Orthographie in dem Wissen, daß ihnen keine Zukunft beschert sein wird, wir aber zu den Letzten gehören, die sich noch nicht rechtfertigen müssen, diese Sprache zu gebrauchen. Dieser Rechtfertigungszwang wird nächsten Generationen nicht erspart bleiben, sollten sie die Hartköpfigkeit aufbringen, sich von der Überlegenheit und Weltläufigkeit anderer Sprachen nicht überzeugen zu lassen. Irgendwo in einem Winkel wird unsere Sprache sicher überleben, immer noch geeignet, sich ein Bier beim Dorfgastwirt zu bestellen. Zum Gespräch über größere Lebenszusammenhänge wird sie nicht mehr taugen, dazu werden ihr die Wörter abhanden gekommen sein, doch merkt man das bald nicht mehr, wenn man den alten Grundsatz beherzigt: zu jedem Bier ein Korn.

Grüße

Sauer



Sauer
München

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22.11.1999 23.00
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Deutsches Wassertor

Lieber Herr Singh,

Ihre Aufforderung, an der Aufklärung der Motive mitzuarbeiten, die zu dieser häßlichen Rechtschreibdeform geführt haben, ehrt mich. Das wäre schon reizvoll, mal zu zeigen, hinter welchen Wassertoren (Watergate) unsere Toren so sitzen und ihre Wasserköpfe kreisen lassen. Man müßte allerdings aufpassen, sich nicht naß machen zu lassen, weniger vom Wasser als vom Schwachschreibgift, das sie munter verspritzen.

Nur was hülfe es? Schauen Sie sich einmal den Charakter dieser Deformer und ihrer Hintermänner an. Das heißt, über den Charakter der Deformer weiß ich eigentlich nur so viel, daß sie mit aller Macht uns in ihr Korsett zwängen wollen. Keiner hat sie nach einer Neuregelung gefragt, aber sie, opferbereit, haben keine Anstrengungen gescheut, uns ihre Neurosen vor die Augen zu knallen. Da haben wir dann den Salat, ziemlich wurmig und angefault, und müssen uns damit herumschlagen. Mir scheint, es sind Zwangsneurotiker, die im Glauben handeln, uns einen Segen zu bescheren. Sicher keine unbedingt schlechten Kerle, aber psychisch angeknackste Zeloten, die sich für Rechtschreibkardinäle halten. Eigentlich ein Fall für Psychiater.

Wie sieht ’s mit dem Charakter der Hintermänner aus? Über den wissen wir allerdings eine Menge, jeder Tag beschert uns die Gelegenheit, dazuzulernen. Was machen diese Herrschaften, wenn man sie bei einer Gaunerei ertappt? Sie jagen kraft ihrer Macht den, der sie bei ihren unsauberen Geschäften aufgescheucht hat. Erinnern Sie sich an die Parteispendenaffäre? Wissen Sie was mit dem Finanzbeamten geschah, der die Affäre aufgedeckt hatte? Der wurde in seinem Amt solange gepiesackt, bis er entnervt freiwillig aus dem Dienst schied. Den Hauptbeteiligten an der Affäre geschah so gut wir gar nichts, abgesehen von ein paar lächerliche Geldstrafen vielleicht. Das war schon ein deutsches Wassertor, aber es schnappte nicht zu, die Wasser verliefen sich und alles war wie zuvor. Den, der keine Ehre hat, kann man nicht an derselben packen, das ist deutsches Schicksal. Glauben Sie, daß wir die glitschigen Kultusminister irgendwie packen können? Ich sehe keinen Packgriff, um das mal so auszudrücken.

Klar, man will die Hoffnung nicht aufgeben. Einige der Übelmacher sind ja inzwischen nicht mehr im Amt, die Nachfolger könnten unbelastet einen Neuanfang wagen. Aber haben sie den Mut dazu, bei der Phalanx an geldtriefenden Nutznießeren der Deform (Bertelsmann!)? Daß sie den Mut aufbringen, scheint denkbar, aber denkbar ist alles, auch daß unsere Antipoden mit dem Kopf nach unten hängen.

Ich meine: Beschäftigen wir uns noch eine kurze Zeit mit der deutschen Sprache und ihrer Orthographie in dem Wissen, daß ihnen keine Zukunft beschert sein wird, wir aber zu den Letzten gehören, die sich noch nicht rechtfertigen müssen, diese Sprache zu gebrauchen. Dieser Rechtfertigungszwang wird nächsten Generationen nicht erspart bleiben, sollten sie die Hartköpfigkeit aufbringen, sich von der Überlegenheit und Weltläufigkeit anderer Sprachen nicht überzeugen zu lassen. Irgendwo in einem Winkel wird unsere Sprache sicher überleben, immer noch geeignet, sich ein Bier beim Dorfgastwirt zu bestellen. Zum Gespräch über größere Lebenszusammenhänge wird sie nicht mehr taugen, dazu werden ihr die Wörter abhanden gekommen sein, doch merkt man das bald nicht mehr, wenn man den alten Grundsatz beherzigt: zu jedem Bier ein Korn.

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Sauer



Sauer
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Gast
19.11.1999 23.00
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Der norwegische Fehlgriff: warum wurde er in Deutschland verschwiegen?

Angesichts des Nachsatzes am Ende meines 2. Aufsatzes in überarbeiteter Fassung zum Thema RSR ist die x-mal-100-Millionen-DM-Frage, warum keine Zeitung und kein Fernsehsender die Folgen der dort bereits durchgemachten Schriftsprachverhunzung hier in Deutschland sichtbar publik gemacht hat.

[Hinweis vom Setzer: Im Spiegel stand 1997 ein Aufsatz unter dem Titel „Babel am Polarkreis“ Er ist auch hier erreichbar Hansen, Norwegen]

Warum? (Oder besser – warum „woll“?!)



A. Singh
Siegen

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Der norwegische Fehlgriff: warum wurde er in Deutschland verschwiegen?

Angesichts des Nachsatzes am Ende meines 2. Aufsatzes in überarbeiteter Fassung zum Thema RSR ist die x-mal-100-Millionen-DM-Frage, warum keine Zeitung und kein Fernsehsender die Folgen der dort bereits durchgemachten Schriftsprachverhunzung hier in Deutschland sichtbar publik gemacht hat.

[Hinweis vom Setzer: Im Spiegel stand 1997 ein Aufsatz unter dem Titel „Babel am Polarkreis“ Er ist auch hier erreichbar Hansen, Norwegen]

Warum? (Oder besser – warum „woll“?!)



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17.11.1999 23.00
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Rechtschreibung

als Schweizer und Grufti habe ich es besonders schwer mit der neuen Rechtschreibung. Daher bin ich über diese Netzseite froh.
Gruss
Robi



Robi Zuercher
http://home.balcab.ch/zuercher

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17.11.1999 23.00
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Hessische Rahmenrichtlinien Deutsch

Die Rechtschreibverfälschung atmet den Geist der hessischen Rahmenrichtlinien für den Deutschunterricht aus dem Anfang der siebziger Jahre. Leider sind mir einige Einzelheiten der damaligen Diskussion entfallen. Kennt jemand eine zusammenfassende Darstellung der heiß geführten Auseinandersetzungen? Für einen entsprechenden Hinweis wäre ich dankbar.



G. Sauer
Angerlohstr. 5, 80997 München

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Gast
17.11.1999 23.00
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Amerikanische Erziehungsmaßnahmen

Darüber weiß ich zwar nix, aber die Amis führten in den 70er Jahren (ich war da (!) 1974-77 und 1980-82) Englisch(!)unterricht fur amerikanische Hochschulanfänger, weil allzu viele von denen mangelhafte Lese- und Schreibkenntnisse hatten! Sie sind aber nicht auf die Idee des gewissen, uns (leider!) wohlbekannten Ausschnitts der Alt-68ern gekommen, deswegen die (Recht?)schreibregeln zu ändern (angeblich vereinfachen),

Da diese Möchtegern-Welt(Deutsch-)verbesserer meines Wissens alle Monolinguisten sind (können keine Fremdsprachen), ist denen vor dem Loslassen der „RSR“ nicht eingefallen zu hinterfragen, warum bei den Jugendlichen in den anderen Industriestaaten ganz ähnliche Rechtschreibprobleme wie in Deutschland aufgetreten sind, ohne daß diese Staaten auf „RSR“-mäßigen Dummheiten gekommen wären,
sondern auf die richtigen Ursachen – daß nämlich (wie auch in Deutschland) die angesetzten Schulstunden für den Sprachunterricht seit den 50ern stetig zurückgegangen und die Kinder zu Hause eher Zeit vor dem Fernseher oder am „Game Boy“ verbringen, als (wie früher) auch zur Erheiterung ein Buch zu lesen!

Aber, wie im nachfolgenden Traktat dargelegt, war ja ihre Motivation eine gaaanz andere...!

A. Singh



Apar Singh
Siegen

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