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Sigmar Salzburg
27.11.2019 07.21
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Verkohlte antike Bibliothek:

Die Hoffnung auf das Unlesbare

Hunderte verkohlter Papyrusrollen aus Herculaneum warten darauf, gelesen zu werden. Noch nie waren die Aussichten so gut wie jetzt. Lüftet neue Technik das Geheimnis ihres Inhalts?

von Hannes Hoffmann

... Die Villa dei Papiri, die Villa der Papyrusrollen, war eine palastartige Anlage am Strand der Bucht von Neapel, am nordwestlichen Ende des Hafenorts Herculaneum. Im Herbst des Jahres 79 wurde sie, wie auch Herculaneum und Pompeji, bei einer Eruption des Vesuvs verschüttet. ...

... Als Erster bemühte sich der Illustrator und spätere Kurator des Museo Herculanense, Camillo Paderni, einige Rollen der Länge nach in Hälften zu schlagen. Dabei zerstörte er vor allem das Zentrum der Rolle... Trotzdem konnte der größte Teil des Bestands einem einzigen griechischen Autor zugeordnet werden, Philodemos von Gadara.

Eine Spezialbibliothek der Epikureer?

Philodemos schrieb vor allem zur Lehre Epikurs. Die Epikureer fanden Seelenruhe in der Vorstellung, dass Götter zwar existieren mögen, sich mit den Menschen aber nicht befassen. Die Statue eines ruhenden Merkurs, die in der Villa gefunden wurde, macht deutlich: Für den Götterboten gibt es nichts zu tun...

Die Kulturverwaltung dazu zu bewegen, Originale für Untersuchungen an fremden Instituten herauszugeben, hat sich als größte Hürde für interessierte Forscher herausgestellt. Die Verfügungsgewalt über die Rollen verleiht Instituten Bedeutung. Die Folge davon ist, dass bisher nur eine Hand voll röntgentomografischer Untersuchungen stattfinden konnte...

Hochauflösende dreidimensionale Röntgenbilder, so genannte Micro-CTs, enthalten demnach »subtile« Informationen zu Strukturunterschieden zwischen Tinte und Papyrus. Auf Abbildungen sind diese mangels Kontrast nicht zu erkennen. Ein selbst lernender Algorithmus aber könne die gesuchte Information aus 3-D-Scans gewinnen, wenn er vorher gezeigt bekomme, wie sich der »morphologische Kontrast« der Tinte äußert. Die Versuche demonstrierten zwar vorerst nur, dass die Software Tinte erkennt, die vielfach überzeichnet wurde. Doch die zu Grunde liegende Idee ist viel versprechend. Auf einem Micro-CT-Bild eines Fragments habe sein Algorithmus bereits einen kleinen, frei liegenden Buchstaben erkennen können, erläuterte Seales auf einem Vortrag in Malibu im Oktober 2019.

spektrum.de 23.11.2019

Orthographie – 2799 Wörter: 13 nichtsnutzige dass statt daß; 14 traditionsfeindliche ss statt ß; – ferner: nahe gelegen, 3 so genannte, zu Tage, als Erster, frei gelegte Bereiche, verloren gegangen, 2 zu Nutze, im Wesentlichen, 4 ... graf..., Stängel, wie viel, Hand voll, selbst lernender, die zu Grunde liegende Idee ist viel versprechend, frei liegend, halb fertige ...(Nicht alle Getrenntschreibungen sind falsch, aber der Zwang dazu; Kosten der „Reform“ ca. 25 Mrd. Euro.)

Das eindrucksvolle Gebäude der Villa zeigt den zivilisatorisch-technischen Hochstand, die Bibliothek den Freigeist der Antike. Epikur und Demokrit haben im Prinzip bis heute recht behalten – was man von den folgenden Überwältigungsreligionen nicht sagen kann.

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Sigmar Salzburg
05.11.2019 06.59
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Bewußtsein

1981 las ich an einem Strand nahe Genua Karl Poppers Buch über Wissenschaftstheorie. Die darin vertretene Deutung von Relativitäts- und Quantentheorie im Kapitel „Von Uhren und Wolken“ fand ich unzureichend. Darauf folgend las ich „Das Ich und sein Gehirn“ von Karl R. Popper und John C. Eccles, dem Neurophysiologen und Nobelpreisträger. Bemerkenswert ist die Einleitung im Vorwort:

„Ein wichtiger Unterschied zwischen den Autoren sollte indes sogleich erwähnt werden: er betrifft den religiösen Glauben. Einer von uns beiden (Eccles) glaubt an Gott und ein Übernatürliches, während der andere (Popper) als Agnostiker bezeichnet werden könnte...“
Aus der ausführlichen anatomischen und philosophischen Darstellung und Diskussion der beiden ging aber nicht eigentlich hervor, wie denn nun Bewußtsein zustande kommen könnte. Deshalb war ich begierig zu erfahren, wieviel weiter heute die Wissenschaft gekommen sei – im Spektrum-Artikel von Christof Koch:
Kognition: Was ist Bewusstsein?
Erst allmählich lüften Naturwissenschaftler ein Geheimnis, das Philosophen seit der Antike beschäftigt...

Die Theorie der integrierten Information (integrated information theory, IIT), die Tononi und andere, ich eingeschlossen, entwickelten, wählt einen anderen Ausgangspunkt: das Erlebte selbst. Jede erlebte Erfahrung besitzt bestimmte grundlegende Eigenschaften. Sie ist intrinsisch, existiert also nur für ihren »Besitzer«; sie folgt in einer zeitlichen Chronologie ... Außerdem bilden alle Eindrücke eine untrennbare Einheit...

Die IIT sagt voraus, dass keine noch so ausgereifte Computersimulation eines menschlichen Gehirns Bewusstsein erlangen kann – selbst, wenn sich ihre Antworten nicht von denen eines Menschen unterscheiden lassen...

Zwei Herausforderungen liegen nun vor uns. Zum einen müssen wir die neuronalen Spuren des Bewusstseins weiter herausarbeiten... In Anbetracht der immensen Komplexität unseres zentralen Nervensystems wird dieses Unterfangen allerdings noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Zum Zweiten müssen wir die beiden konkurrierenden Theorien des Bewusstseins mit Daten bestätigen oder widerlegen.

Vielleicht entsteht auch aus den Trümmern der beiden eine bessere Theorie, die das große Rätsel unserer Existenz befriedigend erklärt: wie aus einem drei Pfund schweren Organ mit der Konsistenz von Tofu ein Gefühl für das Selbst entspringt.

Christof Koch ist wissenschaftlicher Direktor und Präsident des Allen Institute for Brain Science in Seattle (USA)... Am California Institute of Technology in Pasadena entwickelte er zusammen mit dem Nobelpreisträger Francis Crick (1916–2004) eine neue Theorie des Bewusstseins.

spektrum.de 2.11.2019
Aus dem Bericht geht eigentlich nur hervor, daß nach letzten Untersuchungen der Bereich des Gehirns, der für das Bewußtsein zuständig ist, in der „heißen hinteren Zone“ zwischen Stirn- und Hinterhauptlappen zu verorten ist.

Gewaltsame „Fortschritte“ hat seit Popper und Eccles stattdessen die „Wissenschaft“ vom „leichteren Schreiben“ in Deutschland gebracht – auf erpresserischen Druck von Politik und Presse:
2651 Wörter: 13 nichtsnutzige dassstatt „daß“; 80 andere Reform-„ssstatt „ß“ , (davon 67 mit /bewusst/) 3 so_genannt, 1 nahe_gelegenen, zum Zweiten; traditionell: zum einen...
Zum eigentlich im Text Beschriebenen vermute ich, daß die Gesamtheit der am Bewußtsein beteiligten Neuronen zusammenwirken könnte wie in der Quantenphysik eine Simulation von gleichzeitig überlagerten quantenphysikalischen Zuständen.

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Sigmar Salzburg
27.10.2019 02.59
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Fort mit der Lügenzeit !

Als unsere Familie 1945 auf der Insel Fehmarn strandete, führte die britische Besatzungsmacht alsbald die Sommerzeit ein. Die Bauern hatten aber außerdem schon ihre eigene „Bauernzeit“. Das System wurde chaotisch. Nach 1950 hatte niemand das Bedürfnis, zur Zeitumstellung zurückzukehren. Jetzt haben Wissenschaftler bei „Spektrum“ ein „Plädoyer für die Winterzeit“, das heißt Rückkehr zur dauerhaften Normalzeit veröffentlicht:

Zwischen 1950 und 1980 gab es hier zu Lande jedoch keine Sommerzeit. Seit 1996 ist die halbjährliche Zeitumstellung innerhalb der EU einheitlich geregelt. Begründet wurde die Vereinheitlichung vor allem mit Vorteilen für Handel und mit effizienterem Energieverbrauch. Inzwischen wissen wir allerdings, dass keine Energie gespart wird.
Das ist wie bei der Rechtschreib„reform“, die auch weder Lernen noch Fehler erspart, für die ebenfalls mit aller Dreistigkeit ein ganzes Volk umgepolt wurde. Statt aber nun zur Wahrheit zurückzukehren, will der Wirtschaftsminister Peter Altmaier die dauerhafte Sommerzeit, weil die EU das zugelassen hat.
– aus wissenschaftlicher Sicht ist dies eine Fehlentscheidung... Die Bezeichnung »Sommerzeit« könnte viele dazu verführen, an die schönste Zeit des Jahres zu denken, an Wärme, eine farbenprächtige Natur, Urlaub, Strand oder Biergarten. Unwillkürlich erhält damit die ewige Sommerzeit etwas ausgesprochen Positives.
Nun bringen die Wissenschaftler zahlreiche Belege dafür, daß das dauerhafte Vorziehen der Lebensaktivität um eine Stunde (am Rand der Zeitzone sind es sogar 1,5 Stunden) schädlich für Mensch und Tier ist.
Wenn wir dauerhaft zu wenig schlafen, steigt zum Beispiel die Gefahr, Bluthochdruck, eine Herzrhythmusstörung oder Herzschwäche zu entwickeln... Die Zeitumstellung macht etlichen Menschen zu schaffen. Insbesondere so_genannte Abendtypen – auch »Eulen« genannt – und Menschen mit Schlafstörungen leiden darunter. Jugendliche sind häufig Eulen, das heißt, sie kommen morgens vergleichsweise schlecht aus dem Bett und bleiben dafür gern lange auf. Je später Menschen in die Gänge kommen, desto früher am Tag sollten sie Tageslicht ausgesetzt sein. Gleichzeitig ist ein Zuviel an Licht am Abend zu vermeiden.
Wie üblich lassen sich Politiker wie Altmeier nicht durch negative Erfahrungen anderer beeindrucken:
In Russland ... wurde 2011 die ganzjährige Sommerzeit eingeführt. Die Folgen für die Bevölkerung waren derart negativ, dass man sich 2014 für die durchgängige Normalzeit entschied... »Sommerzeit« mag sich gut anhören, bringt aber unerwünschte Nebenwirkungen mit sich und hat kaum positive Effekte. Im Gegenteil: Sie ist chronobiologisches Gift für uns.
Da die Politiker die Rücknahme von Unsinn als Rückschritt empfinden, darf es nie ein genaues Zurück geben. Die Erfahrungen der Russen mißachten wird uns aber noch „leid tun“ > „Leid tun“ > „leidtun“ > leid tun .

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Sigmar Salzburg
27.08.2019 06.20
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Bewußtsein

Spektrum.de bringt ein Interview mit dem Neurologen Wilhelm Nacimiento:

Wilhelm Nacimiento ist Chefarzt der Neurologie und Neurologischen Frührehabilitation an den Sana Kliniken Duisburg. Seit mehr als 30 Jahren behandelt er Patienten, die ins Wachkoma gefallen sind.
Nacimiento unterscheidet als Folge von Hirnschädigungen verschiedene mögliche Zustände:

Koma: Die vegetativen Funktionen sind lebenserhaltend ohne jegliches Bewußtsein.

Wachkoma, das apallische Syndrom, »Syndrom der reaktionslosen Wachheit«: Jegliches Bewußtsein fehlt, die Sinnesorgane, vor allem die Augen, erwecken mitunter den Eindruck, Sinnesreize zu folgen.

Zustand minimalen Bewußtseins: Nach den Hirnfunktionen kann ein minimales Bewußtsein am Übergang zum Wachkoma noch vermutet werden

Locked-in-Syndrom: Das Großhirn ist noch voll funktionsfähig, jedoch kann sich der Patient nicht mehr äußern, außer mitunter durch Augen oder Lidbewegungen.
Bewusstsein kann man in zwei Dimensionen beschreiben: durch Wachheit zum einen und Wahrnehmungsfähigkeit zum anderen.

Im Wachkoma ist die Wachheit erhalten – es lässt sich aber in einer klinischen Untersuchung nicht nachweisen, dass der Patient auch wahrnehmungsfähig ist...

Wichtig ist immer die Abgrenzung zu dem, was sich im Übergang zum Wachkoma entwickeln kann: das Syndrom des minimalen Bewusstseins...

Diese Patienten liegen bei oberflächlicher Betrachtung im Wachkoma, dabei verfügen sie über ein Bewusstsein, das durch klinische Untersuchungen teilweise zugänglich ist... Einer Metastudie von vor drei Jahren zufolge könnte es sich bei etwa 40 Prozent aller Patienten mit diagnostiziertem Wachkoma um eine Fehldiagnose handeln...

Manchmal hört man auch von Menschen, die nach einem Unfall in ihrem eigenen Körper gefangen sind: Sie bekommen alles mit, können sich aber nicht äußern.

Dieses so genannte Locked-in-Syndrom ist von Koma und Wachkoma klar abzugrenzen. Ein Locked-in-Syndrom entsteht, wenn im Hirnstamm Nervenbahnen unterbrochen sind, die von der Großhirnrinde zum Rückenmark und zu den Hirnnervenkernen ziehen... Diese Patienten sind aber wach und komplett wahrnehmungsfähig, weil ihr Großhirn intakt ist. Mit den Augenbewegungen kann ein Code generiert werden, der eine komplexe Kommunikation oder gar mit technischen Mitteln Schreiben ermöglicht.

Das Wachkoma ist in dieser Hinsicht bei Weitem kein einheitliches Syndrom. Unzählige unterschiedliche Hirnschädigungen können dem zu Grunde liegen... Die häufigsten Ursachen sind schwere Schädel-Hirn-Traumata und die so genannte hypoxische Hirnschädigung...

Der Übergang von Koma zu Wachkoma ist dann häufig graduell: Die Patienten sind wegen schwerer Hirnschädigungen anfangs im Koma, später öffnen sie die Augen, sind aber nicht reaktionsfähig. Je länger das Wachkoma anhält, desto schlechter ist die Prognose, dass die Wahrnehmung wiederhergestellt wird.

Wie stellt man zweifelsfrei fest, dass kein Bewusstsein mehr vorhanden ist – dass jemand also wirklich nichts mehr wahrnimmt?

Das kann man in der klinischen Untersuchung nicht beweisen oder ausschließen. Apparative Untersuchungen können teilweise komplexe kognitive Funktionen zugänglich machen, doch immer unter der Voraussetzung, dass die dafür erforderlichen Hirnstrukturen noch erhalten sind. Das sind häufig isolierte Regionen, also nur Fragmente von neuronalen Netzwerken. Wie der Patient einen Reiz in dieser Situation subjektiv erlebt, kann man nicht beurteilen. Dahinter steckt auch die philosophische Frage, was Bewusstsein überhaupt ist – und wie es sich auf neurowissenschaftlicher Ebene durch Bildgebung darstellen lässt.

... man muss bei der Untersuchung sehr genau hinterfragen, was für die Diagnose Wachkoma überhaupt praktikabel klinisch untersucht werden kann. Das war auch bei der Patientin [Munira Abdulla] in Bad Aibling der Fall... Diese Patientin befand sich den publizierten Informationen zufolge eigentlich nicht im Wachkoma, sondern in einem Zustand minimalen Bewusstseins... Die Patienten haben trotzdem bei Weitem keine Genesung erreicht. Auch die Patientin aus Bad Aibling ist nach wie vor schwerstkrank und wird für den Rest ihres Lebens schwerstpflegebedürftig bleiben...

Wenn die Patienten ihren Zustand auch nur in elementarster Form wahrnehmen können, bedeutet das für sie in vielen Fällen einen erheblichen Leidenszustand...

spektrum.de 26.8.2019

Orthographie-Analyse – 1851 Wörter: 14 dass; 29 sonst. Reform-ss; 2 so genannte, 2 bei Weitem, zu Grunde; reformwidrig: Der 42-jährige war ...
Der Begriff „Bewußtsein“ wird in vielen nicht automatengesteuerten Veröffentlichungen („unbewußt“) noch traditionell geschrieben, eben als wichtiger Begriff deutschen Denkens. Seine Definition und Bedeutung ist strittig, dazu an anderer Stelle. Es ist sicher eine große Verständnishilfe, daß Wachkoma nun „bei Weitem kein einheitliches Syndrom“ ist – wie auch die vielen neuen ss, die allen Hirngeschädigten und -beschränkten das Leben nun zur reinen Freude machen.

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Sigmar Salzburg
10.07.2019 06.04
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Weiterhin „Zeit“ raubende „Reform“ bei Spektrum

Saunders Island im Südatlantik gehört sicher zu den entlegensten und ungastlichsten Orten der Erde – und zu den wissenschaftlich am schwierigsten zu erforschenden: Die Insel ist fast vollständig von Eis bedeckt und wird vom aktiven Vulkan Mount Michael überragt, der vom Boden aus fast nicht zu bezwingen ist:... Der beständig austretende Wasserdampf aus der Lava gefriert in der klaren Luft der Subantarktis schnell und rieselt dann sehr feinkörnig nieder. Kletterer würden sofort einsinken, weil man nicht darüber gehen kann. Doch sich Zeit raubend durchzuwühlen, empfiehlt sich am Rand eines aktiven Vulkans ebenfalls nicht.

spektrum.de 5.7.2019

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Sigmar Salzburg
04.06.2019 05.39
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Die Ablenkung von Licht und Rechtschreibverstand

Anläßlich der hundertsten Wiederkehr des Nachweises der Lichtablenkung durch die Masse der Sonne gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie brachte „Spektrum“ einen längeren Artikel, der darstellte, in wieweit Einstein mit seinen Überlegungen bis heute recht behalten und die gesamte Wissenschaft befruchtet hat:

Relativitätstheorie: Einsteins Aufstieg zum Superstar
Am 29. Mai 1919 beobachteten britische Astronomen eine Sonnenfinsternis. Ihre Mission: Beschreibt die neue revolutionäre Gravitationstheorie eines deutsch-jüdischen Physikers die Natur genauer als diejenige eines englischen Universalgenies? Das Phänomen machte Albert Einstein zum Jahrhundertgenie – bis heute hat es sich zu einem wertvollen Werkzeug der Astronomie gemausert...

spektrum.de 28.5.2019
Da aufmerksamen Laien auch die neuesten Erkenntnisse dazu im allgemeinen bekannt sein dürften, beschränken wir uns auf die Untersuchung des Jahrhundertunfugs Rechtschreib„reform“, deren urtümlichste Version immer noch bei Spektrum „gepflegt“ wird.

Es ist kaum glaublich, daß die nichtsnutzige Umwandlung des traditionellen „daß“ in „dass“, die hier 54 Prozent der neuen „ss“ ausmacht, die Volkswirtschaft etwa 10 Milliarden Euro gekostet haben könnte, wenn man die Schätzung des Bundes der Steuerzahler auf insgesamt 50 Milliarden DM (25 Mrd. Euro) zugrundelegt. Da die geradezu mit religiösem Eifer propagierte „gemäßigte“ Kleinschreibung nicht durchsetzbar war, wurde nun die „unmäßige“ Großschreibung propagiert.

Die Durchsetzung der „Reform“ bescherte den Urhebern die allgemeine Beachtung ihres Schattendaseins und den Politikern die erwünschte Ablenkung von anderen selbstgeschaffenen Problemen. Die Analyse des vorliegenden Textes zeigt die völlige Nichtsnutzigkeit dieser Volksbelästigung.


4698 Wörter: 27 nichtsnutzige dass; 23 sonst. „Reform”-ss; GKS: 6 einsteinsch, 5 newtonsch; 3 spezielle RT; 6 allgemeine RT, 3 im Allgemeinen (aber: unter anderem, alles andere); 4 Recht (haben, bekommen); 1 platziert; herkömmlich – Eigenamen: Braune Zwerge, Dunkle Materie; 2 Schwarze Löcher;

Zwei aufeinander folgende Sätze zeigen den Unsinn der neuen Groß- und Kleinschreibung:
Weil Massen und andere Energieformen jedoch die Raumzeit krümmen, sind Geodäten im Allgemeinen krumme Kurven. Was die allgemeine Relativitätstheorie mathematisch so schwierig macht, ist der Teufelskreis der Nichtlinearität ...
Die Geodäten sind nicht „im Allgemeinen“ krumme Kurven, sondern im gekrümmten Raum. „Meistens“ wird in gepflegter Rechtschreibung durch „im allgemeinen“ dargestellt. Die „Allgemeine Relativitätstheorie“ ist ein noch immer üblicher Eigenname, und nicht so etwas wie die „allgemeine Meinung“.

Zum Schluß noch die „Philosophen“:
Immerhin widersprach Einsteins Werk nicht nur Newtons jahrhundertealten, bewährten Physik, sondern auch fast allen namhaften Philosophen der Zeit.
Da die Philosophen im allgemeinen in ihren logischen Inzuchtssystemen befangen sind, benötigen sie des öfteren den Abgleich mit der Wirklichkeit. In der Physik ist das noch eher möglich. Bei komplexeren Vorgängen, vor allem biologischen, spielt der Glaube wieder eine Rolle, und sei er materialistisch*. Am schlimmsten sind die Religionsphilosophen*. Sie gleichen angepflockten Ziegen, die nur in dem Umkreis grasen können, der ihnen durch die Länge des Stricks gegeben ist.

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Sigmar Salzburg
14.05.2019 15.55
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18 „Krebs erregende“ Jahre

Alkohol – Das unterschätzte Gift
Manche seiner Abbauprodukte sind ebenfalls giftig. Und auch andere Inhaltsstoffe von Alkoholika setzen Organen zu. Einige werden erst im Körper in toxische oder Krebs erregende Substanzen umgewandelt... Der Alkohol selbst ist zwar nach heutigem Wissen kein Kanzerogen, also für die Zellen nicht unmittelbar Krebs erregend, jedoch für die Gewebe ein Gift... Ethanol selbst wirkt zwar wohl nicht direkt Krebs erregend. ...
spektrum.de 1.4.2001

Risikofaktoren:
Krebs – Auch ein Ernährungsproblem

Beispiele für natürliche Karzinogene sind Schimmelpilzgifte wie Aflatoxine, Patulin oder Fumonisine. Sie können unter anderem in Nüssen, Getreide und Kaffee vorkommen. Viele dieser Gifte sind erbgutverändernd (mutagen) und Krebs erregend (karzinogen). [...warum nicht auch „Erbgut verändernd“?]
spektrum.de 1.9.2003

Ernährung:
Fleisch – Kraftspender oder Krankmacher?

Wurst enthält ... viel Salz (Kochsalz sowie Natrium- und Kaliumnitrit), um sie haltbar zu machen. Unter bestimmten Bedingungen können daraus Nitrosamine entstehen, chemische Verbindungen, die Krebs erregend wirken.
Spektrum 4.6.2013

Spiegelmaterie:
Ist Dunkle Materie Krebs
erregend?

Was man nicht alles berechnen kann: Falls Dunkle Materie aus „Spiegelmaterie“ besteht, gäbe es dunkle Minimeteoriten im All – und denen steht besser mal kein Zellkern im Weg!
spektrum.de 24.09.2015

Schadet der neue Mobilfunkstandard 5G der Gesundheit?
Die Interphone-Kollaboration wurde damals von der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC in Lyon koordiniert, die Mobilfunkstrahlung daraufhin als »womöglich Krebs erregend« klassifizierte.
spektrum.de 15.4.2019

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Sigmar Salzburg
11.04.2019 03.13
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Technische Höchstleistung – Steinzeitreformschreibung

Bild des Schwarzen Lochs: Das Monster zeigt seine Zähne
Astrophysiker bringen eines der ambitioniertesten Projekte ihrer Disziplin zum Abschluss: Sie haben erstmals ein Schwarzes Loch fotografiert. Ein Bild für die Geschichtsbücher – und das vorläufige Ende einer langen Reise...
spektrum.de 10.4.2019

Analyse – 1883 Wörter: 6 (nichtsnutzige) dass; 9 sonstige Reform-ss; GKS: 2 seit Langem, bei Weitem, 2 einsteinsche Feldgleichungen; GZS: so viel, außen stehend, so genannten; unsystematische Unsicherheiten: etwas anderes, unter anderem, eine Eins durch [eine] null teilen, 4,3 Millionen Mal.

Die technische Höchstleistung der graphischen Rekonstruktion eines Schwarzen Loches, beschrieben in der Steinzeitreformschreibung von 1996:

Astrophysiker ... haben erstmals ein Schwarzes Loch fotografiert.
Nein, sie haben Radiowellen in einem weltweiten Verbund von Radioteleskopen aufgefangen und über ein Jahr lang in eine farbige graphische Darstellung umgerechnet, wobei die Wellenlänge beliebig auf etwa 1/200000 verkürzt wurde.
Seit Langem in Sichtweite, lockt die Aussicht auf ein Foto eines Schwarzen Lochs die Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten...

Nur woher nahmen die »aktiven Galaxienkerne« die nötige Energie? Selbst verschmelzende Atomkerne, wie man sie zu jener Zeit aus Wasserstoffbomben kannte, schienen hierfür nicht auszureichen, bei Weitem nicht.

... im Sternbild Schütze. Astronomen vermuten dort ... seit Langem ein Schwarzes Loch namens Sagittarius A*. Schätzungen zufolge ist es 4,3 Millionen Mal so schwer wie unsere Sonne...
Die Langversionen „seit dem Langen“ und „bei dem Weiten“ gibt es nicht, daher ist Kleinschreibung wie „seit gestern“ traditionell vernünftig.
Das Exemplar im Zentrum von M87 bringt unvorstellbare 14 000 Billionen Billionen Billionen Kilogramm auf die Waage, so_viel wie sieben Milliarden Sonnen *) ...

Schon dem jungen Physiker Karl Schwarzschild war 1915 auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs aufgefallen, dass manche Lösungen der einsteinschen Feldgleichungen scheinbar widersinnige Ergebnisse liefern...
Die kleinschreiberische Abweichung vom internationalen Usus verleugnet den Gebrauch als Eigenname und nimmt Einstein auch etwas von seinem Ruhm. Weniger problematisch fände ich die „einsteinsche Summenkonvention“, eine übersichtliche Praxis der Tensorrechnung, ähnlich nützlich wie die Kleinschreibungen „als erstes“, „im allgemeinen“ und „bei weitem“.
Große Massen ziehen die Raumzeit in die Länge... Hier ist die Schwerkraft so stark, dass die Zeit praktisch einfriert, zumindest aus der Perspektive eines außen _stehenden Beobachters. ... : Sobald etwas einmal den von Schwarzschild berechneten Radius passiert hätte, den so_genannten Ereignishorizont, könnte es nicht mehr kehrtmachen, egal, was passiert.
Die stotterische Trennung von „sogenannt“ ist hier und da schon genügend kritisiert worden.

NB: Stellt man sich die Sphäre des Beobachters um das Schwerkraftzentrum als Ballon vor, der sich mit Gravitationsbeschleunigung ausdehnt, nach Einstein äquivalent zur Schwerkraftwirkung, dann friert nichts ein. Licht und Materie durchqueren die Schwarzschildsphäre ungehindert und gelangen in endlicher Zeit zur zentralen Singularität, so jedenfalls in der Perspektive des Physikers Martin David Kruskal.
Auf dem Meeting [1963] stellt der Neuseeländer Roy Kerr auch eine weitere Lösung für die einsteinschen Feldgleichungen vor. Sie beschreiben den Fall, dass sich die meisten Schwarzen Löcher um sich selbst drehen, wovon die Physiker damals bereits ausgehen.
Die Einsteinschen Feldgleichungen werden weithin als bedeutendste Einzelleistung eines theoretischen Physikers angesehen. Einstein selbst meinte, sie hätten niemals experimentell oder durch Beobachtung gefunden werden können.

*) Da der linear massenabhängige Schwarzschildradius der Sonne knapp 3 km beträgt, ist der des Objekts in M87 rd. dreimal größer als der fernste Abstand des Pluto. Unser gesamtes Sonnensystem paßt also mühelos in dieses Schwarze Loch.

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Sigmar Salzburg
22.03.2019 09.23
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Der Urknall der „Reform“ bei Spektrum

Teilchenphysik: Neues Puzzlestück im Antimaterie-Rätsel

Warum gibt es im Weltall so viel mehr Materie als Antimaterie? Eine aufwändige Analyse von Teilchenzerfällen bringt die Wissenschaftler nun einen Schritt weiter...

Aus diesem Grund suchen Wissenschaftler mit viel Eifer nach subatomaren Prozessen, die im Urknall etwas mehr Materie als Antimaterie hervorgebracht haben könnten. In den vergangenen Jahrzehnten sind sie dabei immer wieder fündig geworden, beispielsweise bei so_genannten K- und B-Mesonen... Bei den B-Mesonen ist eine Verletzung der so_genannten CP-Symmetrie seit Beginn der 2000er Jahren bekannt.... Bei Zerfällen so_genannter D0-Mesonen, die unter anderem aus Charmquarks bestehen, sei die CP-Symmetrie ebenfalls verletzt, berichtete jüngst das Team des LHCb-Detektors auf einer Konferenz...

Zusammen mit bereits bekannten Unterschieden kann die neue Abweichung einen Teil der Materie-Antimaterie-Asymmetrie im Universum erklären...

spektrum.de 21.3.2019

(Könnte nicht auch das Übergewicht der Materie über die Antimaterie diese Unterschiede induzieren? Im Antiuniversum wäre es dann genau umgekehrt und die Symmetrie wiederhergestellt.)

Staatlich induzierte Zerfälle siehe hier.

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Sigmar Salzburg
04.03.2019 05.19
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a priori

Bei Spektrum.de 1.3.19 versucht der Berufsphilosoph Matthias Warkus, das „a priori“ zu erklären:

Ein Mensch – oder ganz allgemein ein Gegenstand – kann sich nicht gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten befinden... Für diese Regel (rechtswissenschaftlich ein so_genannter Erfahrungssatz) gibt es die auf den deutschen Philosophen Peter Janich (1942–2016) zurückgehende Bezeichnung »Alibi-Prinzip«... Eine experimentelle Widerlegung des Alibi-Prinzips ist ... gar nicht möglich.
Kleinste Teilchen können nach der Theorie aber sehr wohl gleichzeitig an verschiedenen Orten sein.
Philosophisch interessant wird das Alibi-Prinzip wie so oft erst, wenn man auf seine Begründung schaut. Im Gegensatz zu vielen so_ genannten Naturgesetzen wie dem ohmschen oder hookeschen Gesetz ist vom Alibi-Prinzip nicht bekannt, wer es »entdeckt« hat. Das ist auch kein Wunder, denn vermutlich hat es nie jemand groß entdecken müssen.
Da es sich aber um eine echte Information handelt, die vielleicht nur durch erste Erfahrungen aktiviert werden muß, kann es sich nur um biologisch evolutionär erworbenes Wissen handeln – wie auch das von Raum, Zeit und Kausalität.
In der Philosophie bezeichnet man Regeln, die nicht erst auf Grund irgendeiner Interaktion mit der Welt aufgestellt werden, sondern bereits »vor aller Erfahrung«, von vornherein, gültig sind, mit dem lateinischen Ausdruck »a priori«. Man kann große Teile der neuzeitlichen Philosophie als den Versuch umschreiben, Sätze zu finden, die einen Informationsgehalt haben und zugleich a priori gültig sind.
Evolutionär erworbenes Wissen kann nur für lebensfreundliche Welten gelten, die der unsrigen ähnlich sind.

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Sigmar Salzburg
05.01.2019 06.46
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Flynn-Fun

Die meisten Intelligenzprüfungen sind fragwürdig, vor allem, weil Ungenauigkeiten von weniger als plusminus 5 kaum erreichbar sind. Jetzt aber berichtet „Spektrum“ – wie gewohnt in der unintelligenten Urreformschreibung von 1996 – über die Sorge, daß der angeblich jährliche 0,3-prozentige Anstieg des IQ in den Industrienationen rückläufig werden könnte:

Der mittlere Intelligenzquotient wuchs über Jahrzehnte kontinuierlich an. Doch nun schwächelt der so_genannte Flynn-Effekt, und in einigen Ländern scheint der Durchschnitts-IQ sogar zu sinken. Woran liegt das?

von Theodor Schaarschmidt

Flynn-Effekt: Warum die Intelligenz nicht weiter steigt

.... Seit Beginn der Messungen schneiden Menschen immer besser in den IQ-Tests ab. Über eine lange Zeit lag dieser Zuwachs in vielen Industrienationen relativ stabil bei rund 0,3 Punkten pro Jahr.[...]

Schon in den 1930er Jahren bemerkten Intelligenzforscher, dass ihre Normwerte (die Durchschnittswerte zum Vergleich unter anderem von Gleichaltrigen) mit den Jahren allmählich nicht mehr genau stimmten. Der mittlere IQ stieg immer weiter an, die Eichung musste nachjustiert werden. Wer das für Erbsenzählerei hält, muss sich vor Augen führen, welch weit_reichende Konsequenzen das Ergebnis eines Intelligenztests mit sich ziehen kann.

Der Namensgeber des Phänomens, der neuseeländische Politologe James R. Flynn, gibt ein besonders extremes Beispiel: Wer in den USA etwa wegen Mordes vor Gericht steht, darf in einigen Bundesstaaten nicht hingerichtet werden, wenn eine geistige Behinderung vorliegt. Setzt ein Gutachter zur Diagnose eine veraltete IQ-Norm ein, kann es passieren, dass er eine vorliegende Behinderung nicht als solche erkennt – im schlimmsten Fall könnte der Flynn-Effekt also zu einer unrechtmäßigen Hinrichtung führen.[...]

In anderen Teilen der Erde betrifft der Abfall oft nur einzelne Aufgabenbereiche. Eine Metaanalyse für Österreich und Deutschland resümierte etwa: Seit 1995 geht es hier zu Lande mit dem räumlichen Vorstellungsvermögen bergab. [...]

75 Intelligenzforscher gaben Auskunft, welche Ursachen sie für ein mögliches Ende oder eine Umkehr des Flynn-Effekts vermuten. Die Ergebnisse machen stutzig... Beliebtester Erklärungsversuch: Weniger intelligente Eltern würden mehr Kinder in die Welt setzen als intelligente. Änderungen im Genpool würden dann dafür sorgen, dass die kognitive Leistungsfähigkeit in der Bevölkerung immer weiter abflaut. Dieses Konzept ist auch als Dysgenik bekannt, eine zunehmende Verbreitung von vermeintlich unvorteilhaften Genen also. Neu ist die Idee nicht; schon der österreichische Zoologe Konrad Lorenz (1903-1989) warnte 1943 vor einer »Verhausschweinung des Menschen«. [...]

Auf Platz zwei in der Umfrage folgte die Hypothese, zunehmende Migration könnte für einen Anti-Flynn-Effekt verantwortlich sein. ... Die Umfrage offenbart viel über die Weltanschauung mancher Intelligenzforscher. Unweigerlich fühlt man sich an den Ex[il]politiker und Sachbuchautor Thilo Sarrazin erinnert, der in seinen Büchern ganz ähnliche Gedankengänge ausbreitet...

Phänomene wie Migration können keine Unterschiede zwischen Kindern derselben Familie erklären. [...] So ließ sich feststellen, ob die Entwicklungen eher durch Schwankungen zwischen oder innerhalb der einzelnen Familien zu Stande kamen. Ihr Ergebnis fällt eindeutig aus: Der sinkende IQ-Durchschnitt ließ sich auf Veränderungen innerhalb der betrachteten Familien zurückführen, also von Bruder zu Bruder.

Bestimmte Erklärungsversuche scheiden somit von vornherein aus. Phänomene wie Migration oder Dysgenik beträfen beispielsweise eher die Zusammensetzung der Bevölkerung an sich; sie können aber keine Unterschiede in den Testwerten von einem zum nächsten Kind derselben Familie erklären. Das Fazit der Autoren: Sowohl der Flynn-Effekt als auch seine Umkehr müssen bestimmten Umwelteffekten geschuldet sein. [...]

Schon der ursprüngliche (also positive) Flynn-Effekt gibt Forschern Rätsel auf. Manche sehen darin ein statistisches Artefakt, das allein durch Verschiebungen in den betrachteten Stichproben zu Stande kommt. [...] Dass der Flynn-Effekt je nach Region so unterschiedlich ausfällt, mag auch mit landesspezifischen Entwicklungen zu tun haben. Das zeigt sich am Beispiel Khartum: Dort ersetzten fundamentalistische Kräfte den regulären Schulunterricht zum Teil durch einen »islamischen Lehrplan«. Fortan lernten die Schüler viel über die Errungenschaften ihres Landes und ihrer Religion, während abstrakte Fächer eher auf der Strecke blieben. [...]

Schlussendlich: Den vereinzelten Nachrichten von stagnierenden oder sinkenden Intelligenzwerten stehen bislang deutlich mehr Ergebnisse gegenüber, die nach wie vor einen Anstieg vermelden... Es ist denkbar, dass einige der Studien auch schlichtweg Ausreißer, also Extremfälle darstellen. Eine aufwändige Ursachenforschung scheint verfrüht. Denn bislang deuten die Ergebnisse eher auf vereinzelte Turbulenzen hin – nicht aber auf einen drastischen IQ-Absturz.

Theodor Schaarschmidt

Der Autor ist Diplompsychologe und arbeitet als Wissenschaftsjournalist in Berlin.

spektrum.de 1.1.2019
Kurze Analyse der durch die „Reform“ behaupteten „Verbesserungen“ und „Erleichterungen“:

1949 Wörter: 14 dass; 9 andere Reform-ss, schlussendlich; so genannte, weit reichende, 2 x hier zu Lande, 2 x zu Stande kamen/kommt, aufwändige,

Die vielgepriesene ss-Regelung, die nach Ex-Bildungsministerin Johanna Wanka 95 Prozent der „Reform“ ausmacht, ändert hier zu 61 Prozent die traditionellen „daß“ in nichtsnutzige „dass“ und bringt psychologisch sogar mehr Verwirrung anstelle von „Erleichterung“. Die neuen albernen Groß- und Trennschreibungen samt „Volksetümologien“ wirken nun wie Mottenfraß in „des Kaisers neuen Kleidern“.

„Schlussentlich“ kann man feststellen: Wissentlich haben die „Reformer“ die Kultusminister und diese „letztentlich“ die Bürger betrogen, teilweise nicht einmal aus böser Absicht, sondern weil ein tsunami-artiger negativer „Flynn-Effekt“ die Altparteien und Lehrergewerkschaften ergriffen hatte, durch den die raffgierigen Medienkonzerne und penetranten Gesellschaftsveränderer ein leichtes Spiel hatten – gegen den Willen des Volkes.

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Sigmar Salzburg
08.12.2018 10.50
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Nach dem blamablen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreib„reform“...

... erschien in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die vernichtende Kritik von Prof. Theodor Ickler „Der Staat schreibt vor“ (FAZ 24. Juli 1998) mit dem den ganzen Reformirrsinn treffenden Satz:

Welch wohligen Schauer muß es dem unterwerfungssüchtigen deutschen Mitläufer bereiten, wenn er zum erstenmal dass schreibt oder so genannt spaltet und sich damit demonstrativ auf die richtige Seite, die Seite der Staatsmacht schlägt!
Heute, zwanzig Jahre später, ist das kaum denkbare Wirklichkeit geworden: Fast 80 Millionen Deutsche sind zu einem Heer von freiwilligen, gezwungenen, genötigten, stümperigen oder dressierten Mitläufern der „Reform“ umerzogen worden. Aber fast nur bei „Spektrum der Wissenschaft“ (und Wiki) hat sich die extreme Spaltungs-Barbarei erhalten, wie Friedrich Engels einmal in anderem Zusammenhang schrieb: „wie das Eichelfressen in Norwegen und den Hochalpen“.

Jetzt gab es im Internetauftritt von „Spektrum“ zwei interessante Interviews:

Am 3.12.2018 berichtete der Astrophysiker Hans-Thomas Janka über den Stand der Erforschung der Supernovae mit Hilfe von Simulationen an Superrechnern:
»Wir bewegen uns am absoluten Limit«.

Kurz vorher, am 19.11.2018, hatte der Physiktheoretiker Gerardus t’Hooft erklärt, warum er mit den bisherigen Grundlegungen und Deutungen der Quantenphysik nicht zufrieden ist: »Deutung der Quantenmechanik: Das Universum als zellulärer Automat«.
Die orthographische Analyse des Janka-Interviews ergibt:
1520 Wörter: 11 nichtsnutzige dass; 18 andere Reform-ss; so_genannter Weißer Zwerg, so_genannte »Paarinstabilitäts-Supernovae«, so_genannte Chandrasekhar-Massegrenze, 3 aufwändig; die allgemeine Relativitätstheorie: reformwidrig: als einzige,

Die orthographische Analyse des t’Hooft-Interviews zeigt:
1306 Wörter: 23 nichtsnutzige dass; 3 andere Reform-ss; das so_genannte anthropische Prinzip, die bohmsche Mechanik
Für das gesamte Dezember-Heft 2018 ergibt sich folgendes „so genannten“-Aufkommen:
so genannte kausale Modelle, so genannte Wellenfunktion, so genannte schwache Messungen, so genannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren, so genannte Selbsttoleranz, so genannte Kristallite, so genannte Dentintubuli, so genannte starke Wechselwirkungen, so genannte Schalen 2, so genannter Massendefekt, so genannter Betazerfall, so genannte Ionisierungsernergie, so genanntes generatives Netz, so genanntes Wikingerzeitalter, so genannte Adoptivkaiser, so genannte Inflation.
Um neben der albernen „Reform“ auch noch vernünftigen Gedanken Raum zu geben, sei aus den Interviews zitiert:
Physiker Gerardus t’Hooft:
In der Stringtheorie nehmen die Forscher an, dass die Grundbausteine der Materie nicht punkt- sondern linienförmig sind. Doch wie gesagt, bisher ließ sich nichts davon bestätigen... Ehrlich gesagt denke ich, dass die Stringtheorie einer Beschreibung unseres Universums nicht einmal nahe ist.

Astrophysiker Hans-Thomas Janka:
Mit unseren Computersimulationen hinken wir den Beobachtungen hinterher, denn die Programme sind extrem aufwändig. Erst seit rund fünf Jahren gibt es Supercomputer mit vielen zehntausend parallel arbeitenden Prozessoren, die solche enorm aufwändigen Rechnungen überhaupt ausführen können...

Wenn man vom Beginn des Kollapses bis zum Einsetzen der Explosion simulieren will – das ist gerade mal die erste Sekunde der Supernova –, müssen wir unser Programm ein halbes bis dreiviertel Jahr rechnen lassen, und zwar auf einem Supercomputer mit 16 000 Prozessorkernen.

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Sigmar Salzburg
25.10.2018 11.16
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„ ... eine Hand voll ins Netz!“

Steinzeit-„Reform“ bei Spektrum:

Ein massereicher Stern mit mehr als acht Sonnenmassen explodiert am Ende seines Lebens in einer spektakulären Supernova. In der Regel kollabiert dabei der Sternkern zu einem Neutronenstern oder Schwarzen Loch. [Seltener setzt ein] Quark-Gluon-Plasma (QGP) ... große Energiemengen frei und lässt auch sehr schwere Neutronensterne mit einem Quarkkern zurück. Zu diesem Schluss kommen Tobias Fischer von der Universität Breslau [politisch incorrect?] und seine Koautoren, die die Resultate ihrer Computersimulationen nun in »Nature Astronomy« veröffentlicht haben...

Astroteilchenphysiker können auch die Supernova-Neutrinos messen. Sie sind schwer nachweisbar, und bei großen Entfernungen kommt nur noch ein Bruchteil auf der Erde an. Bei der Supernova 1987A gingen nur eine Hand_voll ins Netz. Fischer und seine Kollegen sagen zwei »Neutrinoblitze« voraus: Der erste kommt durch den Gravitationskollaps und die Neutronisierung zu Stande und besteht aus Elektron-Neutrinos – das war schon vorher bekannt...

Bisher basieren die aufwändigen Computersimulationen auf einem vereinfachten Modell... Fischer und seine Kollegen erwarten allerdings, dass das Szenario im Wesentlichen gültig bleibt.

spektrum.de 23.10.2018

[Neutrinos als Teilchen mit minimaler Masse müssen gasförmig (als Dunkle Materie?) im All verteilt sein. Mein letztjährig verstorbener Schwager, der auch Diplomphysiker war, hat dazu einige Gedanken himterlassen. Leider konnte ich sie anhand der Notizen nicht rekonstruieren.]

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Sigmar Salzburg
30.09.2018 08.04
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Das Echo des Urknalls der „Reform“

Doppelspaltversuch: Was verrät die Quantentheorie über die Realität?

spektrum.de 26.9.2018

Orthographieanalyse –1511 Wörter: 7 dass; 11 sonstige Reform-ss: 6 lässt, 5 bewusst.. [Erleichterung = 0]

Spektum bringt die Übersetzung eines Artikels des Wissenschaftsjournalisten Anil Ananthaswamy über das grundlegende Doppelspaltexperiment zur Interferenz von Licht- und Materiewellen – in Urreformschreibung:

Young [1803] ... schien zunächst Recht zu behalten ... Newton, der meinte, Licht würde ... aus so_genannten Korpuskeln bestehen...[das Überbleibsel der reformistischen Spaltungsorgie]

Interferenzmuster entstehen im Allgemeinen, wenn sich mehrere Wellen überlagern ...[nein, sie entstehen auf einer Projektionsfläche]

Der Augenarzt und Physiker Thomas Young war im Jahr 1807 der Erste [klein wg. Bezug auf Physiker u. als Zahlwort], der mit einem Doppelspalt... experimentierte ...

Mathematisch gesehen ist das, was durch beide Spalte geht, kein physikalisches Teilchen und keine Welle im klassischen Begriff, sondern eine so_genannte Wellenfunktion – ... .

... ist laut der Theorie die Wellenfunktion jedes Photons zusammengebrochen, und zwar in_Folge irgendeines Prozesses, der als Messung bezeichnet wird...

Die Quantentheorie als eine der genauesten physikalischen Theorien entzieht sich bislang einer allgemein anerkannten philosophisch-physikalischen Deutung. Gegenüber stehen sich u.a. die Wahrscheinlichkeitsdeutung, sowie die Führungswellentheorie.

Ich bevorzuge die Vorstellung einer nicht wahrnehmbaren Welle, die erst bei einer Wechselwirkung als Teilchen erscheint. Die ausgedehnte Welle konzentriert sich instantan auf einen Punkt. Diese Nichtlokalität ist auch über große Entfernungen als Verschränkung vermeintlicher Teilchen nachgewiesen.

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Sigmar Salzburg
26.09.2018 07.00
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Ur-Unsinn bei Spektrum

Spektrum zögerte 1999 mit der Umstellung auf die „Reform“. Dann aber schloß sich die Zeitschrift der Urreform an und behielt sie unreformiert bis heute bei. Einige anderswo schon nicht mehr verwendete Skurrilitäten sind auch jetzt noch dort zu finden:

Atiyah präsentiert angeblichen Beweis der riemannschen Vermutung
Abelpreisträger und Fields-Medaillengewinner Sir Michael Atiyah behauptet das knapp 160 Jahre alte Problem gelöst zu haben. Gelang dem 89-Jährigen tatsächlich der Durchbruch?

Die riemannsche Vermutung zählt zu den bedeutendsten offenen Fragen der Mathematik... Nun behauptet Atiyah durch Zufall auf eine Lösung der riemannsche Vermutung gestoßen zu sein... Anfang 2018 habe er eine Konferenz besucht, wo er sich mit vielen Physikern unterhalten konnte, erzählt er. Dort sei er mit ihnen zu dem Schluss gekommen, dass man endlich die Feinstrukturkonstante verstehen müsse ... Was sollte die Feinstrukturkonstante aus der Physik nun mit der riemannschen Vermutung zu tun haben? ... Mit der so_genannten Todd-Funktion fand Atiyah nach eigenen Angaben zuerst einen mathematischen Ausdruck der Feinstrukturkonstante und ihm gelang anschließend ein Widerspruchsbeweis der riemannschen Vermutung...

Als ihn jemand im Publikum fragt, wann er sein Ergebnis veröffentlichen würde, antwortet Atiyah, dass die mathematische Herleitung der Feinstrukturkonstante das eigentlich komplizierte Ergebnis sei – der Beweis der riemannschen Vermutung sei vollständig auf seiner Folie präsentiert... Er habe seine Resultate bereits bei »arXiv« eingereicht ... – seine Arbeit sei aber nach eigenen Angaben wegen seines hohen Alters abgelehnt worden... Auch wenn Artikel auf »arXiv« ohne aufwändiges Peer-Review veröffentlicht werden, prüft ein Experte des betreffenden Fachgebiets einen Aufsatz und kann diesen dann zurückweisen.

Wie groß ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass sein Beweis stimmt? Andere Mathematiker haben sich mittlerweile kritisch geäußert. Sie vermuten schwer_wiegende Fehler in der Definition und den genutzten Eigenschaften der Todd-Funktion. Ob die riemannsche Vermutung nun wirklich bewiesen ist, ist also fraglich.

spektrum.de 24.9.2018
Die unsinnige Kleinschreibung bedeutet eigentlich immer „in der Art von Riemann“, während die „Riemannsche Vermutung“ ein Eigenname ist. – Nebenbei: Nun wüßte ich gerne, ob meine eigene Annäherung an die Zahl ~137,036 der vorgenannten ähnelt.

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