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Schreibwettbewerb zur Rechtschreibreform
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Sigmar Salzburg
08.11.2016 19.34
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Aus dem Frankfurter Schreibwettbewerb

Hanno Birken-Bertsch

Orthographie und Tanz


Es ist die Orthographie ja schon vor langer Zeit zu etwas Separatem geworden, das getrennt behandelt und gelehrt wird. Dadurch sieht sie leblos aus, und so wurde die Versuchung groß, an ihr herumzubasteln. Warum sollte man auch nicht an etwas herumbasteln, das von allem Wichtigen separiert vor einem liegt? Man hätte nie gewagt, die Orthographie in gleicher Weise anzugehen, wäre sie eingebunden und ihre Aufgabe offensichtlich.

Kant schreibt: „Man muß fertig gehen können, ehe man tanzen lernt, und derjenige wird schlecht die orthographie lernen, der noch niemals geschrieben hat.” Für die Orthographie gilt also, was auch für das Tanzen gilt: Man muß schon einiges können, bevor man überhaupt damit anfangen darf. Wer tanzen lernen will, muß „fertig gehen können”. Schaut man genauer hin, genügt das – auch in Kants Augen – nicht, weil Tanzen kein beliebiges Sich-Bewegen ist, sondern typischerweise einer Musik folgt. Es wird „das Spiel der Empfindungen in einer Musik mit dem Spiele der Gestalten im Tanz” verbunden.

Genauso genügt es für das Erlernen der Orthographie nicht, nur „geschrieben” zu haben. Würde man das Schreiben einer Sprache erlernen, ohne sie zu sprechen, dann wären die erlernten Schreibregeln nicht Orthographie, sondern Normen zur Manipulation von Schriftzeichen. Zur Orthographie werden sie erst, wenn sie Probleme lösen, wie sie an den Grenzen des Schreibens auftreten. Wenn etwa das Sprechen durch seine Verschleifungen eine bestimmte Schreibung nahelegt, dann interferieren die Regeln des einen Systems mit denen des anderen. In diesem Sinne sind alle Rechtschreibfehler interferentiell bedingte Fehler, obwohl man für gewöhnlich nur die so nennt, bei denen die Regeln einer anderen Sprache hereinspielen. Aber auch der dritte Typ von Rechtschreibfehlern, die morphologisch bedingten, ergeben sich aus Überlagerungen, nur daß diesmal falsche Vorstellungen von den verwendeten Wörtern in die Irre führen.

Im Tanz werden Körperbewegungen mit Musik verbunden, so daß etwas Neues mit eigenen Regeln entsteht, das aber immer durch die Möglichkeiten des menschlichen Körpers limitiert bleibt. In der Orthographie wird das Schreiben mit anderen sprachlichen Regeln konfrontiert. Daß diese Regeln in das Schreiben hineinwirken, zeigt, wie wenig separat Orthographie ist, und daraus ergeben sich die Probleme, deren Lösung ihre Aufgabe ist.

Hanno Birken-Bertsch
rechtschreibreform.de

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Sigmar Salzburg
03.11.2016 17.31
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Buchmesse – 20 Jahre „Reform“

DIE DREI VERANSTALTUNGEN ZUR RECHTSCHREIBREFORM

Die erste Veranstaltung (20 Jahre Rechtschreibreform – Bilanz und Ausblick) blieb ohne jede öffentliche Resonanz, obwohl sich dabei neun Kenner und Betroffene mit großem Ernst zu Wort gemeldet haben: Mario Adorf, Gabriele Ahrens, Organisatorin des niedersächsischen Volksbegehrens, Friedrich Denk, der Typograph Friedrich Forssman, der Kinderbuchverleger Hans-Joachim Gelberg, der Lehrerverbandspräsident Josef Kraus, der Editionsphilologe Prof. Roland Reuß, der Lyriker und Geschäftsführer der österreichischen IG Autorinnen Autoren Gerhard Ruiss sowie Arnold Stadler. Die Ton- und Filmaufnahme von dieser Veranstaltung im Saal Concorde in Halle 4.C wird das Niveau der Wortmeldungen dokumentieren.

Die zweite Veranstaltung – die Preisverleihung am Tag darauf im Lesezelt – war besonders erfolgreich. Auch das wird die Filmaufnahme zeigen. Für die kommenden Jahre sollte man jedoch auf der Buchmesse eine kleine Änderung erwägen: Das Signierzelt steht etwa 30 Meter vom Lesezelt entfernt (früher stand es deutlich näher). Deshalb konnte ein etwa viertelstündiger Wolkenbruch am Ende der Veranstaltung fast alle davon abhalten, die Bücher der Preisträger Elias Hirschl, Hans Krieger, Hans Kruppa, Christina Müller und Alva Sokopp zu erwerben und signieren zu lassen. Auch die Bücher der Jurymitglieder Mario Adorf, Elfriede Jelinek und Gisela Widmer, für die sie im voraus Exlibris signiert hatten, fanden erst an den nächsten Tagen ihre Leserinnen und Leser.

Die dritte Veranstaltung – Die Rechtschreibung in Verlagen, Zeitungen, Schulen und Hochschulen – war besser besucht als die erste und besonders spannend. Zwar fehlten drei der angekündigten Gäste, Matthias Dräger, Dr. Uwe Grund und Prof. Roland Reuß, teils aus familiären, teils aus gesundheitlichen Gründen. Dafür wirkten zwei kurzfristig eingeladene Experten mit: Andreas Hüllinghorst, Verlagsleiter der »jungen welt», und Dr. Peter Höfle, Kafka-Spezialist, früher Suhrkamp-Lektor, heute Deutschlehrer. Als erster sprach der langjährige F.A.Z-Redakteur für Bildung Dr. Kurt Reumann über die Rolle der F.A.Z als Kritikerin der Rechtschreibreform.

Nach ihm erklärte Andreas Hüllinghorst, warum die »linke« »junge welt« sich bis 2014 noch deutlicher gegen die Rechtschreibreform gewehrt hat: nicht so sehr aus Protest, sondern aus sprachlichen Gründen, weshalb sie auch heute, von der ss-Regel abgesehen, weitgehend in »klassischer« Rechtschreibung erscheint. *

Sodann begründeten der Verleger Stefan Weidle und der Typograf Friedrich Forssman, warum sie bei der klassischen Rechtschreibung bleiben und nach wie vor über den Eingriff der Obrigkeit in die Entwicklung der Schriftsprache erzürnt sind.

Sodann berichteten Dr. Peter Höfle und OStD Christoph Susewind von ihren Erfahrungen in der Schule, bevor Prof. Rudolf Wachter von der Universität Basel die Ziele der Schweizer Orthographischen Konferenz (SOK) erläuterte.

Alle Referenten waren sich mit dem Publikum (und dem langjährigen Vorsitzenden des Rechtschreibrats Hans Zehetmair) einig: Die klassische Rechtschreibung war und ist die bessere, und eine baldige Wiedergewinnung einer stabilen und einheitlichen Orthographie ist im Interesse aller, die deutsch lesen und schreiben, unbedingt wünschenswert. (Zu dieser Veranstaltung fand sich in der Online-Ausgabe der F.A.Z. ein »Blog«, den man »am besten gar nicht ignoriert«: mit Invektiven statt Argumenten und einem Informationswert gegen Null.)

DIE BEIDEN VORTRÄGE ÜBER DAS LESEN

Unter den mehr als 3.000 Veranstaltungen auf der diesjährigen Buchmesse waren die beiden Vorträge von Friedrich Denk (Warum Lesen die klügste Freizeitbeschäftigung ist, bei der man nebenbei auch das Rechtschreiben lernt und: Lies – und werde reich! Was wir von Bill Gates, Mark Zuckerberg, Warren Buffet und Steve Jobs lernen können) die einzigen, in denen unmittelbar für das Lesen von Büchern und Zeitungen geworben wurde. Der zweite Vortrag war gut besucht und – ablesbar an der Zahl der verkauften Bücher von Mario Adorf, Elfriede Jelinek und Hans Kruppa, für deren Lektüre speziell geworben worden war – auch erfolgreich (der Text des Vortrags findet sich auf der Webseite http://www.friedrichdenk.info).

Der erste Vortrag wurde kaum beachtet, obwohl es in ihm vor allem darum ging, wie man Kinder für das Lesen gewinnen kann. Allerdings gab es zu diesem Vortrag den wohl besten Bericht über alle fünf Veranstaltungen des Arbeitskreises Lesen und Rechtschreiben heute. Geschrieben hat ihn Magnus Reitinger, Kulturredakteur des Weilheimer Tagblatts, einer Regionalzeitung des Münchner Merkur. Hier ist er: Lies – und werde reich!

In seinen Vorträgen über das Lesen wirbt Friedrich Denk immer auch für das Lesen der gedruckten Tageszeitung, weil man da vier lebenswichtige Fähigkeiten lernen kann: Alles, was wir sagen oder schreiben, sollte 1. zutreffend, 2. interessant, 3. gut formuliert und 4. kurz sein. Und das kann man nirgends so gut lernen wie bei der Lektüre einer Tageszeitung, die von Profis geschrieben wird, die sich immer um Objektivität und um interessante Themen bemühen, die fast alle sehr gut schreiben können und sich immer kurz fassen müssen. Im Netz ist das anders. Da ist vieles nachlässig recherchiert und formuliert, emotional gefärbt und oft zu lang. Und im Netz gilt leider mehr und mehr, was Steve Jobs 2008 einem Reporter gesagt hat: »Tatsache ist – die Leute lesen nicht mehr. The fact is that people don’t read anymore.« (http://bits.blogs.nytimes.com/2008/01/15/the-passion-of-steve-jobs/)

http://www.rechtschreibreform.de/presse-zur-buchmesse/

(Die diesem Text vorgeschalteten Presseberichte wurden bei uns größtenteils schon veröffentlicht.)

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Sigmar Salzburg
22.10.2016 05.29
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Live von der Frankfurter Buchmesse

Mario Adorf verleiht den Frankfurter Orthographie-Preis, dank einer ungenannt bleiben wollenden Gönnerin mit über 20.000 Euro dotiert. Es ist ein Kampfpreis gegen die Rechtschreibreform, die vor 20 Jahren eingeführt wurde. Den Hauptpreis erhält der 1933 geborene Dichter Hans Krieger, langjähriger Reformgegner. Eine vom Studiendirektor a.D. Friedrich Denk altväterlich improvisierte Verleihung, bei der die Jurorin Elfriede Jelinek fehlte, entschuldigt, weil sie ihren 70. Geburtstag feiert.
spiegel.de 20. Okt. 2016

Hans Krieger war übrigens auch Autor der Zeitschrift Ossietzky – bis sie unvermittelt auf Dass-Deutsch umstieg.

Kriegers Wettbewerbsbeitrag unter rechtschreibreform.de

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Sigmar Salzburg
22.10.2016 03.17
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JUNGER WEILHEIMER GEWINNT FRANKFURTER ORTHOGRAFIE-PREIS

Rechtschreibung auf dem Prüfstand

Jakob Reitinger nimmt auf der Frankfurter Buchmesse von Mario Adorf den Orthografie-Preis entgegen. Foto: kn © OVB

Weilheim – Hi wg? wie war dein we? war zuhause weil ich bin krank. lg.

So klingt es, wenn sich Jugendliche über WhatsApp schreiben. Für alle, die nicht ganz folgen konnten, hier die Übersetzung: „Hi, wie geht’s? Wie war dein Wochenende? Ich war zu Hause, weil ich krank bin. Liebe Grüße.“ Sprachliche Genauigkeit in sozialen Netzwerken: Fehlanzeige.

Wenn Jakob Reitinger, 16, mit seinen Freunden schreibt, macht er es nicht anders. Auch er verwendet die Sprache der Kurznachrichten. So ganz okay findet der Weilheimer das aber nicht und hat dazu einen Text geschrieben: „Gedanken eines Schülers“. Den hat er beim Schreibwettbewerb des Arbeitskreises „Lesen und Rechtschreiben heute“ eingeschickt und dafür den Frankfurter Orthografie-Preis erhalten. Anlässlich der Rechtschreibreform von 1996 wurde der Wettbewerb in diesem Jahr ausgerufen...

In seinem Text fragt sich der 16-Jährige, ob in der Schule zu wenig auf die Rechtschreibung geachtet wird. ... „Können wir es uns leisten, unserer eigenen Sprache noch fremder zu werden, als wir es sowieso schon sind?“ Reitinger lässt das so stehen. Eine Antwort, die hat er auch nicht...

Dass das Schreiben ihm liegt, hat der Orthografie-Preis gezeigt. Bei der Verleihung auf der Frankfurter Buchmesse war der 16-Jährige dann aber doch aufgeregt. „Ich war noch nie auf der Messe und außerdem habe ich schon lange nicht mehr in ein Mikro gesprochen“, erzählt Reitinger. Seinen Text hat er trotzdem vorgelesen.

Es hat alles geklappt. Vorlesen ist eben doch einfacher, wenn alles durch Punkt und Komma getrennt ist, Wörter groß und klein geschrieben werden und Absätze für eine ordentliche Form sorgen. Aber wer liest SMS und WhatsApp schon laut vor? Hauptsache, die Freunde verstehen, was gemeint ist. Nina Probst

Die Wettbewerbs-Texte gibt es zum Nachlesen unter http://www.rechtschreibreform.de.

ovb-online.de 22.10.2016

Zielgenauer: http://www.rechtschreibreform.de/longlist/

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Sigmar Salzburg
08.10.2016 07.11
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Sigmar Salzburg

Dr. Knock oder der Triumph der Rechtschreibreform

Dr. Klein, der Inhaber eines privaten Siegener Lerninstituts, betrieb seine „Sprach- und Schreibheilpraxis“ schon seit Jahren. Aber sie ging schlecht. Die meisten Stadtbewohner hatten ein gesundes Sprach- und Schreibgefühl, trauten der „Klein-Schreibung“ nicht und dachten gar nicht daran, sich einer orthographischen Behandlung zu unterziehen. Schließlich gab Dr. Klein auf.

Ein gewisser Dr. August Knock übernahm die Praxis. Er bewies jedem Interessenten, ein Schreibstümper zu sein: „Wer glaubt, richtig schreiben und sprechen zu können, ist nur noch nicht geprüft genug.“ Sein robustes Auftreten erzeugte im ganzen Land eine ungeheure Fehlerangst, so daß bald der Reformnotstand ausgerufen wurde. Schließlich bot er auch dem Staat an, nur mit Volksetümologie und homöopathischen Dosen an Groß-, Getrennt- und ss-Schreibung die orthographische Gesundheit der Bevölkerung um 50 Prozent zu steigern. Seine Skurrilitäten erzeugten dabei immer wieder Aufmerksamkeit. Wer Wertvolles zertrat, war „toll patschig“ und sein Fuß nur nicht „behände“ genug. Mit derlei Späßen verschaffte sich Knock großen Zulauf.

Nach geraumer Zeit besuchte Dr. Klein seinen Kollegen und staunte über dessen florierende Praxis. Eine ganze orthographische Industrie hatte sich nebenher entwickelt mit Rechtschreibprothesen, Gehhilfen und Schreibkrücken, Schulungs- und Rehabilitationsprogrammen, Vor- und Nachschlagewerken, pädiatrischen Abteilungen, multimedialer Beratung, Denunziationsabteilungen für Reformverweigerer, über das ganze Land verstreuten Reformkulissen mit nichts dahinter und glücklich dreinschauenden Patienten davor.

Am Abend führte Knock seinen Kollegen ans Fenster, von wo aus sie die ganze Stadt überblicken konnten. Überall brannten Lichter in den Schreib-, Lern- und Redaktionsstuben: „Sehen Sie die Häuser, und in jedem Haus, in dem ein Licht brennt, bekennt man sich zur neuen Rechtschreibung, legt man Zeugnis darüber ab, daß das Schreiben wieder einen Sinn hat. Und jetzt,…“ Knock blickte auf die Uhr, „jetzt legen sich die Schreiber die neuen Regeln zurecht, stecken sie sich unters Kopfkissen – oder in den Hintern, setzen die Korrektur- und Konvertiermaschinen in Gang und reparieren die Texte, damit sie morgen früh orthografisch und politisch korrekt am Zeitungskiosk oder in der Schule erscheinen können. Aber wir denken weiter. Am deutschen Rechtschreibwesen könnte die Welt genesen.“

(Frei nach Jules Romains)

Gegenüber dem Wettbewerb leicht verändert
http://www.rechtschreibreform.de/longlist/


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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
05.10.2016 05.23
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„Zur Rechtschreibreform fällt mir nichts mehr ein“ ...

... meinte ich, als mich Herr Lindenthal fragte, ob ich am Frankfurter Schreibwettbewerb teilnähme. Das war wenige Tage vor Abgabe.

Dann erinnerte ich mich doch an eine alte Idee und versuchte es mit ihr. Es wurden 1200 Wörter. Paßt ja, dachte ich. Das große Entsetzen kam, als ich den Text in das vorgegebene Formular einsetzte. Das System nahm nur ein Viertel an. Zugelassen waren 2500 Zeichen! Ich gab auf und legte mich schlafen.

Am nächsten Morgen, ich hatte nur noch drei Stunden, fand ich manches zum Wegwerfen zu schade und versuchte eine Radikaloperation. Schließlich zeigte mein Schreibprogramm 2483 Zeichen an. Aber wieder wurde im Formular der ganze Schlußsatz abgeschnitten.

Nun arbeitete ich im Formular selbst, formulierte um, mußte wieder reparieren. Es wurde unübersichtlich und manches unbefriedigend, aber termingedrängt mußte ich auf den Absendeknopf drücken.

Ob die Preisrichter alle versteckten Pointen mitbekommen haben? Immerhin bin ich unter den ersten dreißig, zusammen mit Hans Krieger und Lutz Götze. Die Sachen der anderen habe ich mir noch nicht durchgelesen. Soviel Rechtschreibreform auf einmal vertrage ich nicht.


http://www.rechtschreibreform.de/longlist/

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Sigmar Salzburg

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Detlef Lindenthal
05.07.2016 21.44
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Schreibwettbewerb zur Rechtschreibreform

Friedrich Denk, Heliosstr. 21, CH 8032 Zürich
Matthias Dräger, Auf der Schanz 2, D 56329 St. Goar, Anfang Juli 2016


Einladung zu einem mit 20.000 Euro dotierten
Schreibwettbewerb zur Rechtschreibreform



Liebe Freundinnen und Freunde der deutschen Sprache und Literatur,

am 1. Juli 1996 wurde die Rechtschreibreform durch die „Wiener Absichtserklärung zur Neu-
regelung der deutschen Rechtschreibung“ in Gang gesetzt, und schon am 2. Juli lag das Ber-
telsmann-Wörterbuch Die neue deutsche Rechtschreibung (Startauflage: 700.000) in den
Buchhandlungen. Als dann der 21. Rechtschreib-Duden erschien und die „Neuregelung“ in
zahllosen Fällen anders auslegte, wurde deutlich: „Die große Errungenschaft von 1901, die
deutsche Einheitsorthographie, ist dahin.“ (DIE ZEIT, 27.9.1996)
Das gilt leider noch heute, 20 Jahre danach. Neben der seit 1901 bewährten klassischen Ortho-
graphie, die weiterhin von zahlreichen Autorinnen und Autoren mit guten Gründen bevorzugt
wird, gibt es die „neue“ Schreibung, die weitgehend die „alte“ ist und beim Schreiben
trotzdem verwirrt, auch wegen der zahllosen Varianten. Im neuesten Duden, dem 26., finden
sich z.B. fertig stellen neben (wie bisher) fertigstellen, schwer behindert neben schwerbehindert,
Dienst habend neben diensthabend, seit Langem neben seit langem, morgen Früh neben
morgen früh, Spagetti neben Spaghetti, Kons-truktion und Konst-ruktion neben Kon-struktion,
und, beides „neu“, Missstand neben Miss-Stand, usw.
Wegen dieser fortdauernden Schreibverwirrung haben wir einen Arbeitskreis Lesen und
Rechtschreiben heute gebildet und am 1. Juli einen mit 20.000 Euro dotierten Schreibwettbewerb
zur Rechtschreibreform ausgeschrieben, an dem teilzunehmen Sie alle herzlich eingeladen
sind! Bis zum 1. September können kurze Beiträge (mit bis zu 2.500 Zeichen, d.h. eine
Buchseite) eingereicht werden. Die 25 besten Einsendungen werden Anfang Oktober publiziert,
fünf davon werden am 20. Oktober 2016 auf der Buchmesse mit dem Frankfurter
Orthographie-Preis ausgezeichnet: 1. Preis: 7000, 2. Preis: 4000, 3. Preis: 3 x 3000 Euro.
Näheres unter http://rechtschreibreform.de.
Alle Beiträge sollen als eine „Anthologie der Rechtschreibreform“ ein Appell an die Verantwort-
lichen sein, die Einheit der Orthographie möglichst bald wiederherzustellen.

Mit herzlichen Grüßen und der Bitte um Weitergabe unserer Einladung
Friedrich Denk und Matthias Dräger

(Hier also noch einmal der Wortlaut, der soeben auch fürs NürnbergWiki aufbereitet wurde.)
__________________
Detlef Lindenthal

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