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Sigmar Salzburg
24.02.2015 12.42
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Integration?

Gestern gehört: „Unter den Schülerinnen und Studentinnen, die in Kiel-Gaarden in den Bus zusteigen, tragen nicht wenige Burka und halten drei Meter Abstand zu den Ungläubigen.“ Wer unerwartet auf öffentliche Verkehrmittel angewiesen ist, lernt die Stadt eben von einer ungewohnten Seite kennen.¹ – Auch meine Frau empfahl mir, einmal mit dem Bus durch Kiel zu fahren, um zu sehen, wie andersartig die Bevölkerung in den letzten fünf Jahren geworden ist.

¹) Der kluge Beobachter zählte auch vor dem Gymnasium siebzehn Schülerinnen, die sich separiert auf türkisch über den deutschen Unterricht unterhielten.

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Sigmar Salzburg
22.11.2014 09.29
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Deutschunterricht in einem Hamburger Gymnasium

Die Achse des Guten
Antje Sievers 20.11.2014 16:31
( Aus einem längeren Artikel)
Erziehung zur interkulturellen Kompetenz – Der Schwächere gibt nach

[...] Die Schulkantine verzichtet mittlerweile auf die Verwendung von Schweinefleisch. Demnächst soll die Küche obendrein auf Halal-Zubereitung umgestellt werden. Dass manche Eltern oder Kinder es als Zumutung empfinden könnten, nach islamischen Riten geschächtetes Fleisch vorgesetzt zu bekommen, steht nicht zur Debatte.

Im Deutschunterricht wird die KZ-Fabel „Der Junge im gestreiften Pyjama“ des irischen Autors John Boyne gelesen. Gemessen an der Lektüre, die meine Generation in dieser Klassenstufe hatte, etwa Gerhart Hauptmann, Bert Brecht oder Erich Kästner, ist das Buch in einer recht schlichten Sprache gehalten. Eine Klassenarbeit über das Thema bringt dennoch verheerende Ergebnisse: Von achtundzwanzig Schülern haben neunzehn keine ausreichende Zensur. Daraufhin beschweren sie sich bei der Lehrerin, das Buch sei einfach zu schwer für sie. In sechs Jahren sollen dieselben Kinder die Hochschulreife erlangt haben.

Wie gut, dass es für solche, gelinde gesagt, hoffnungslosen Fälle immer noch das das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung mit der Erziehung zur interkulturellen Kompetenz gibt.

Konkret soll das Programm unter anderem so aussehen, dass die deutschen Eltern dafür sorgen müssen, dass die Eltern der muslimischen Schüler sich hübsch integrieren und anständiges Deutsch lernen. Meine Bekannte, die mir all dies berichtet hat, hat sich dieser Zumutung augenblicklich verweigert, und zwar mit der realistischen Einschätzung, dass wohl die meisten dieser zu interkulturellen Kompetenz zu erziehenden Eltern, von denen sich ohnehin noch keiner in der Schule hat blicken lassen, kein Interesse an diesem doch so gut gemeinten Angebot hätten. Abgesehen davon dürfe die Erziehung zur interkulturellen Kompetenz keine Einbahnstraße sein. Sie erntete lediglich verblüfftes Schweigen...
[...]
Dankbarkeit oder Wertschätzung wird man von den meisten Muslimen, die diese Schule besuchen, nicht erwarten dürfen. Viel eher die mit einer großen Portion Verachtung gemischte Genugtuung, dass die Ungläubigen sich genauso verhalten, wie man es als Muslim erwarten darf.

achgut.com/ 20.11.2014

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Sigmar Salzburg
10.10.2014 10.14
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Friedensnobelpreis für Malala

Malala Yousafzai ist mit ihren 17 Jahren die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Das Mädchen aus Pakistan setzt sich besonders für Bildung für Mädchen ein. Weltbekannt ist sie, seit ihr die Taliban vor zwei Jahren bei einem Anschlag ins Gesicht schossen. Malala lebt heute in Großbritannien. Ihr Ziel ist es, trotz aller Bedrohungen durch Extremisten nach Pakistan zurückzukehren. Sie will Politikerin werden, sagt sie. Ihr Vorbild ist die 2007 ermordete Ministerpräsidentin Benazir Bhutto.
faz.net 10.10.2014

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Sigmar Salzburg
15.02.2014 09.08
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Verrückte Wende oder „Wara“ Wende?

«Große Teile der Lehrerschaft haben das Vertrauen in ernsthafte Bildungspolitik verloren bei dieser Ministerin», sagte der Landesvorsitzende des Philologenverbandes, Helmut Siegmon. Der Wegfall von Noten schränke die Durchlässigkeit des Schulsystems weiter ein. «Ich halte die Pläne deshalb für absolut verrückt und kontraproduktiv.» Schleswig-Holstein isoliere sich damit weiter. «Vermutlich werden die Lehrer künftig mehr Zeit mit solchem Papierkram verbringen als mit den Kindern direkt zu arbeiten.»

news4teachers.de 14.2.2014

Waltraud ‚Wara' Wende http://www.warawende.de

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Sigmar Salzburg
07.10.2013 16.54
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„Farad fahn macht schpas“

Bernau (MOZ) Schreiben lernen ist schwer. Richtig schreiben noch schwerer. Mit einer neuen Methode sollen es Kinder einfacher haben. Einige Grundschulen in Brandenburg probieren die neue Methode, unter ihnen auch einige aus dem Landkreis Barnim.
„Du kanst disch in den gaten legen unlesen“, steht auf einem Zettel, den die Mutter auf dem Tisch findet. „Du kannst dich in den Garten legen und lesen“, so das freundliche Angebot ihres Kindes. Verstehen kann sie den Satz nur, weil sie ihn laut vorliest. Ihr Sohn ist eines der Kinder, die nach der Methode „Lesen durch Schreiben“ lernen. Diese wird unter anderem an der Evangelischen Grundschule Bernau unterrichtet, aber auch in Basdorf.
[...]
Astrid Riemer ist die Lehrerin, die mit der Methode an der Basdorfer Grundschule begonnen hat. „Die Kinder lernen dabei schreiben, wie sie sprechen gelernt haben“, erklärt sie. „Da sagt man ja auch nicht gleich: Man sagt das aber so... Sondern die Kinder sprechen erst einmal so, wie sie es hören.“ [...]
Dass ihre Methode dazu führt, dass sich falsche Rechtschreibung einprägt und die Kinder später Probleme bekommen, kann sie nicht bestätigen. Und auch der Schulamtsleiter gibt Entwarnung. „Seit dem Jahr 2003 machen wir immer mal wieder Tests und die Rechtschreibung hat sich nicht verschlechtert.“ Allerdings schneiden Brandenburger Kinder in der Rechtschreibung allgemein schlecht ab.
Rund ein Viertel der Barnimer Schulen, schätzt er, arbeiten inzwischen mit der Methode.
moz.de 6.10.2013

[Leserkommentar:]

Ja leider hat auch die letzte Rechtschreibreform nur zu einer weiteren Aushöhlung der Qualität der Rechtschreibung geführt. Dadurch sind Schreibformen möglich geworden die früher kaum denkbar waren. Ebenso schlampig wird mittlerweile mit der deutschen Sprache umgegangen.
Leider fehlt die konsequente Forderung nach Exaktheit der Wortschreibung als auch der Sprache in der Gesellschaft und auch in den Medien.
Sicherlich werden wir noch erleben daß es bei einer weiteren Anspruchslosigkeit an Kinder und Jugendlich bald auch eine Mathematikreform gibt nach dren Maßstäben dann 2+3= 7 oder 6x90=62 sein dürfen. 1-Setzen!

P.S. Nebenbei wird man darauf gestoßen, daß Deutschlands Naher Osten im Zuge der Reconquista übersät wurde mit unzeitgemäßen Konfessionsschulen. Die müssen sich natürlich besonders „fortschrittlich“ geben durch Übernahme jeglichen Reformhumbugs.

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Sigmar Salzburg
22.06.2013 09.32
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Unnötige Umschulung

159 Abiturienten am Graf-Stauffenberg-Gymnasium Flörsheim

… Michelle Arnold und Florian Seck waren von ihren Mitschülern ausgewählt worden, die launige Abi-Rede zu halten. ... Ihr Kommentar zur Rechtschreibreform: Dass das „dass“ nicht mehr das war, was das „dass“ einmal gewesen war, war eine unnötige Umschulung! …

main-spitze.de 22.6.2013

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Sigmar Salzburg
28.04.2012 16.36
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Trotz ,Reform’ ist das Schreiben nicht leichter geworden

Jobcenter muss Rechtschreibförderung bezahlen

Auch Schüler mit der Deutschnote 3 haben grundsätzlich Anspruch auf eine kostenlose Zusatzförderung, wenn sie besondere Schwächen in der Rechtschreibung haben. Das entschied das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen.

Im konkreten Fall muss das Jobcenter nun die Lernförderung für zwei Kinder bezahlen, die die 6. und 8. Klasse einer Hauptschule besuchen, wie das Gericht in Celle mitteilte (Aktenzeichen: L7 AS43/12 B ER). Das Jobcenter hatte die Kosten nicht übernehmen wollen und argumentiert, dass die Versetzung der Schüler nicht gefährdet sei. Das Gericht jedoch betonte, dass sich die Rechtschreibung nicht nur auf das Fach Deutsch auswirke, sondern auf die Leistung in allen Fächern. Zudem sei die Rechtschreibung auch für den weiteren Lebensweg von großer Bedeutung… (dpa)

augsburger-allgemeine.de 26.4.2012

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Sigmar Salzburg
20.03.2012 10.52
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,Lesen durch Schreiben sollte verboten werden’ …

(… und am besten die ganze „erleichternde Reform“ gleich mit!)

Rechtschreibexpertin warnt vor falscher Toleranz in der Grundschule

Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Lesen und Schreiben, Renate Valtin, hat vor bedenkenloser Toleranz bei fehlerhafter Rechtschreibung in der Grundschule gewarnt. „Die von Jürgen Reichen propagierte Methode `Lesen durch Schreiben` sollte verboten werden“, forderte die Professorin für Grundschuldidaktik im Magazin „Focus-Schule“. Diese Methode, die weder Leseunterricht noch Rechtschreibungsübungen vorsieht, überfordere die Kinder…

Germanistik-Professor Wolfgang Steinig von der Uni Siegen kritisierte in „Focus-Schule“, dass jeder Grundschullehrer seine Privatmethode habe. Oft sei es erschreckend, wie wenig manche Grundschullehrerin über die Prinzipien der Rechtschreibung wisse. Eltern beunruhige das zu Recht. Dem Magazin zufolge greift bei der unkontrollierten „Schreib-wie-du-sprichst“-Methode selbst bei Schreibweisen wie „Peta get mit sainem fata in den tso“ kein Lehrer korrigierend ein.

Berliner Umschau 19.3.2012
Siehe auch hier.

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Sigmar Salzburg
28.11.2011 08.35
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Die Gemsenjägerin

Monika Hohlmeier betrieb nach Zehetmair die Ausrottung der „Gemsen“ in Bayern. Jetzt trat sie bei Jauch auf:

Monika Hohlmeier (CSU) war mal Schulministerin in Bayern, wo die soziale Herkunft deutlich stärker über die Zukunft eines jungen Menschen entscheidet als in anderen Bundesländern …

Als Jauch dann noch die höheren Bildungsausgaben pro Schüler in Berlin im Vergleich zu München zitiert und im Anschluss auf die miesen schulischen Leistungswerte Berlins abhebt, kann Hohlmeier nur noch gewinnend lächeln …

Bei so viel alter Schule bleibt der Grundschullehrerin Sabine Czerny nur die Rolle der wunderlichen Exotin. Weil sie sich an einer bayerischen Lehranstalt standhaft weigerte, schlechte Zensuren zu verteilen, wurde sie vor einigen Jahren von dort weg strafversetzt. Gerade Kinder, die zu Hause keine Förderung erfahren, verzweifelten an schlechten Noten schnell, so sieht es die Pädagogin Czerny. Doch da kann Monika Hohlmeier beruhigen: Auf der Waldorfschule ihrer Töchter waren die Kinder so gierig auf Noten, dass sie die Leistungsmessung selbst eingefordert hätten…

spiegel.de 28.11.2011

Hohlmeiers Vertrauen in die herkömmliche Schule scheint nicht groß gewesen zu sein. Noch erstaunlicher ist, daß deswegen die Katholikin ihre Kinder sogar dem Steinerschen Synkretismus ausgesetzt hat.

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Sigmar Salzburg
24.11.2011 18.25
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Schreibenlernen nach Gehör

Martenstein „Die Kinder hören einen Satz und schreiben: 'Die Schulä fenkt an.'"

Harald Martenstein über das Erlernen der Rechtschreibung nach Gehör

[Bild]

Alle Kolumnen von Harald Martenstein aus dem ZEITmagazin zum Nachlesen

Manchmal sagen Leute: Ach, wissen Sie, ich würde auch gerne schreiben – kann man das lernen? Natürlich. Ich habe auf die folgende Weise schreiben gelernt. Eine bezaubernde junge Frau, die mir riesengroß vorkam, betrat das Zimmer, in dem ich saß. Sie lächelte mich an, ging zu einer Tafel, sie schrieb das Wort »Hans« und das Wort »Lotte« an die Wand. Dann erklärte sie mir, welcher Buchstabe welchem Laut entspricht. So habe ich schreiben gelernt. Buchstabe für Buchstabe, mit Fibel. Ich war überrascht, als ich in der Zeitung las, wie Kinder heutzutage das Schreiben lernen.

Die Kinder kriegen eine »Anlauttabelle«. Man erklärt ihnen, welcher Laut welchem Buchstaben entspricht. Dann sollen sie loslegen. Sie hören einen Satz, gucken in ihrer Tabelle nach und schreiben: »Die Schulä fenkt an.« Schon nach ein paar Wochen können sie halbe Romane schreiben, besser gesagt, halbä Roh Manne. Der Lehrer darf sie nicht korrigieren. Das würde den Kindern, heißt es, seelischen Schaden zufügen und sie demotivieren. Die Methode »Lesen durch Schreiben« ist eine Erfindung des Reformpädagogen Jürgen Reichen, sie setzt sich immer mehr durch. In der Zeitung stand auch, dass Eltern verwirrt sind. Ihr Kind schreibt »Di Bollitzei isst da« und fragt, ob das richtig geschrieben sei. Was sollen die Eltern dem Kind antworten? Beim Elternabend wird ihnen gesagt, dass sie so tun sollen, als sei alles richtig. Falls sie damit ein Problem haben, sollen sie »ausweichend antworten«. Die Eltern können sagen: »Richtig, falsch, das sind relative Begriffe. Alles nur gesellschaftliche Konvention.« Oder: »Was richtig war und was falsch, zeigte sich oft erst nach Jahrzehnten.«

Interessanterweise hat die neue Methode dazu geführt, dass es viel mehr Kinder mit Rechtschreibschwächen gibt als früher. In der dritten Klasse soll ja, ganz allmählich, die korrekte Rechtschreibung eingeführt werden oder das, was davon übrig ist. Viele Kinder haben sich aber so sehr an das Schreiben nach dem Lustprinzip gewöhnt, dass sie einfach nicht die Kurve kriegen. Wenn ein Kind Legastheniker ist, wird das frühestens in der dritten Klasse entdeckt. Das ist recht spät. In der Zeitung wurde dazu die Rektorin einer Grundschule interviewt. Sie ist, trotz aller Probleme, von der neuen Methode begeistert. Die Kinder lernten zwar nicht unbedingt Schreiben. Aber sie seien mit so viel Freude bei der Sache. »Der Erfolgsdruck ist weg«, sagt die Rektorin. Bei ihr selber ist der Erfolgsdruck ja auch weg. Offenbar steuern wir auf eine Gesellschaft ohne Erfolgsdruck, ohne ehrliche Antworten und ohne Rechtschreibung zu. Damit komme ich klar, sofern man wenigstens ein paar Sonderschulen einrichtet, für Leute, die später mal Pilot, Lokführer oder Arzt werden. Da hätte ich es gerne, wenn die sich früh daran gewöhnt haben, unter Erfolgsdruck zu arbeiten.

Man soll aber auch ein paar Piloten, Lokführer und Ärzte zulassen, die ohne Erfolgsdruck und mit viel Freude die Rächtschraibung erlernt haben, in diesen Flugzeugen und Zügen müssen dann die deutschen Bildungsreformer reisen. Wenn aber das Flugzeug in Turbulenzen gerät, und die Bildungsreformer kriegen Angst, dann dürfen ihnen die Stewardessen auf ihre Fragen immer nur ausweichend antworten. Stürzt das Flugzeug ab, dann soll der Pilot sich kurz in der Tür zeigen und sagen: »Der Flug ist nicht perfekt verlaufen. Aber ich war mit viel Freude bei der Sache.«

Soeben erschienen: Martensteins Buch »Ansichten eines Hausschweins. Neue Geschichten über alte Probleme« (C. Bertelsmann Verlag)

zeit.de 24.15.2011

NB. Einer meiner Mitschüler kam 1951 aus der DDR und schrieb „ferkär“. Vielleicht aus „Fortschrittlichkeit“ und nicht, wie man uns sagte, weil dort Russisch wichtiger als Deutsch sei.

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Sigmar Salzburg
05.11.2011 16.32
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Wieder die Schüler als Schreibversuchskaninchen

Thomas Paulwitz

Lesän duach Schraiben

Mein Ärger. Der gerechte Zorn“ – Eine weitere schulpolitische Irrlehre, die sich an deutschen Schulen schon seit über zehn Jahren festgesetzt hat, erreichte vor einigen Tagen die B.Z.-Kolumne von Gunnar Schupelius, die dem „gerechten Zorn“ verpflichtet ist. „Lesen durch Schreiben“ (LdS) heißt der Mißgriff, der nachgewiesenermaßen der Entwicklung einer sicheren Rechtschreibung schadet.

Ein Leser aus Berlin berichtete Schupelius: „Meine Tochter, 11 Jahre alt, hatte diesen LdS-Quatsch die ersten beiden Schuljahre. Nach dem zweiten Schuljahr bekam sie eine neue Lehrerin. Auf dem ersten Elternabend teilt diese mit, daß ein Arbeiten im Deutschunterricht nicht möglich sei, die Kinder hätten allesamt zu viele Defizite in der Rechtschreibung.“

Jedem Kind seine eigene Rechtschreibung

„Lesen durch Schreiben“ bedeutet, daß statt der traditionellen Fibel und eher als lästig erachteten Rechtschreibregeln eine sogenannte „Anlauttabelle“ im Mittelpunkt des Unterrichts steht. Schulanfänger sollen zunächst so schreiben, wie sie sprechen. Da jedoch das lateinische Abece keine Lautschrift ist, gelingt das nur bei einzelnen Wörtern, und Schreibfehler sind unvermeidlich. Besondere Schwierigkeiten haben diejenigen, die nicht genau nach der Schrift sprechen, sondern eine von der Mundart geprägte Sprache oder gebrochenes Deutsch.

Die Kinder bekommen mit LdS zwar einen schnelleren Zugang zur Schrift, machen jedoch mehr Fehler. In Verbindung mit dem sogenannten „Freien Schreiben“ entfaltet „Lesen durch Schreiben“ eine geradezu zerstörerische Wirkung auf die Rechtschreibsicherheit. Lehrer und Eltern dürfen nach der reinen LdS-Lehre Falschschreibungen nicht verbessern, um den Elan der Schüler nicht zu beeinträchtigen. Statt dessen prägen sich die Fehler ein. Jedes Kind entwickelt seine eigene Rechtschreibung, die logischerweise meistens leider nicht mit der normierten übereinstimmt. Ab der dritten Klasse, spätestens jedoch am Ende der Grundschulzeit, kommt dann das böse Erwachen, wenn plötzlich das Einhalten von Regeln verlangt wird.

Ganz Deutschland ist betroffen

Doch nicht nur Berlin ist betroffen. In ganz Deutschland hat sich mit Hilfe der Kultusministerien eine Idee durchgesetzt, die auf den Schweizer Reformpädagogen Jürgen Reichen (1939 bis 2009) zurückgeht. Dieser warb für das Konzept „Lesen durch Schreiben“ mit Hilfe des „Hamburger Instituts für Lehrerfortbildung“. Reichen fand gelehrige Schüler, die sein radikales Werk in zum Teil etwas abgeschwächter Form durchsetzten.

Einer davon ist Hans Brügelmann. In einem Nachruf auf Reichen jubelte er, daß es gelang, „500 Jahre Fibeltradition“ zu überwinden. Brügelmann nennt seine Weiterentwicklung „Spracherfahrungsansatz“. Weitere LdS-Ableger sind „Tinto“ von Rüdiger Urbanek und die „Rechtschreibwerkstatt“ von Norbert Sommer-Stumpenhorst. In Bayern heißt es „Phonetisches Schreiben“ und ist seit dem Schuljahr 2001/02 im Grundschullehrplan verankert.

Forschungsergebnisse werden unterdrückt

Die Mängel von LdS sind wissenschaftlich längst erwiesen. So gab das hessische Kultusministerium eine Untersuchung in Auftrag, die die Vorzüge der „Rechtschreibwerkstatt“ von Sommer-Stumpenhorst beweisen sollte. Doch die Untersuchung „Schriftsprach-Moderatoren“ – auch als „Marburger Studie“ bekannt – lieferte nicht das gewünschte Ergebnis. Unabhängigen Lehrern gelang es nämlich, in die Untersuchung eine Vergleichsgruppe aufnehmen zu lassen, die traditionell mit einer Fibel (mit dem Namen „Lollipop“) unterrichtet wurde.

Ende 2004 lagen die Ergebnisse vor: Der Anteil der rechtschreibschwachen Kinder lag in der LdS-Gruppe am Ende der 1. Klasse bei 16 Prozent, am Ende der 2. Klasse bei 23 Prozent. In der Fibel-Gruppe waren hingegen nach dem ersten Schuljahr sechs Prozent, nach dem zweiten sogar nur noch fünf Prozent der Schüler schwach in der Rechtschreibung.

Abhängige Forscher liefern erwünschte Gutachten

Eindeutige Ergebnisse, die das Hessische Kultusministerium jedoch zurückhielt. Statt dessen gab sie eine neue Untersuchung in Auftrag. Eine Arbeitsgruppe an der Universität Gießen um Professor Ulrich Glowalla sollte prüfen, wie gut sich Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten durch Sommer-Stumpenhorsts Methode verhindern lassen. Diese Studie konnte endlich das gewünschte Ergebnis bereitstellen, denn: „Professor Glowallas Ehefrau ist Geschäftsführerin der Lerndesign GmbH, die Material für die ‚Rechtschreibwerkstatt‘ herstellt und dieses über den Collishop von Diplom-Psychologe Norbert-Stumpenhorst im Internet vertreibt“, wie die Frankfurter Rundschau herausfand.

Daß sich Verlage und vermeintliche Pädagogen auf Kosten unserer Kinder und mit Hilfe der Kultusbürokratie bereichern und profilieren, wäre ein weitaus stärkerer Grund für einen „gerechten Zorn“. Diese Hintergründe erwähnte Schupelius allerdings nicht.

Junge Freiheit 5.11.2011

Wie wäre es mit dieser „Lernmethode“ beim Instrumentalunterricht? Erstmal falsche Fingersätze einüben und sie dann später nach auswendig gelernten (vielleicht noch „erleichterten“) Regeln allmählich verbessern. Jeder Musiklehrer weiß, daß die Schüler solche Fehler nie richtig los werden.

Siehe auch den vorherigen Artikel aus der B.Z.

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Sigmar Salzburg
27.10.2011 11.36
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Nachtwächter Wowereit & Co.

Der Gerechte Zorn

Gunnar Schupelius fragt, warum Lernmethoden über Bord geworfen werden, die jahrhundertelang erfolgreich waren?


Klaus Wowereit, der Berlin seit knapp zehn Jahren als Bürgermeister regiert, schreibt in seinem neuen Buch „Mut zur Integration“: Ein „verpflichtendes Vorschuljahr“ sollte an Berlins Schulen „in Erwägung gezogen werden“.

Darüber kann man reden!

Wowereit vergaß aber, dazuzuschreiben, dass es dieses verpflichtende Vorschuljahr in Berlin bereits einmal gegeben hat.

Und er vergaß zu schreiben, dass dieses verpflichtende Vorschuljahr vom Berliner Senat unter der Führung Wowereits vor sechs Jahren abgeschafft wurde.

Wowereit verhält sich wie ein Nachtwächter, der erst alle Laternen ausstellt, um dann festzustellen, dass es auf der Straße zu dunkel ist.

Die Schulen sind aber ein zu wichtiger Ort, als dass man mit ihnen so nachlässig und beliebig umspringen dürfte.

Warum wurde denn die Vorschule abgeschafft?

Weil der Schulsenator behauptete, die vorschulische Bildung könnte in den Kindergarten verlegt werden.

Der Schulsenator behauptete auch, alle Kinder müssten schon im Alter von fünf Jahren eingeschult werden, dann aber die ersten Jahre in altersgemischten Gruppen lernen.

Dieses System nennt der Schulsenator „Jahrgangsübergreifendes Lernen“ (JüL). Erst verordnete er es den Schulen gegen ihren Willen, dann schaffte er den Zwang einfach wieder ab. Nun glaubte der Schulsenator eben nicht mehr an JüL.

Und der Bürgermeister glaubt also nicht mehr an ein Leben ohne Vorschule.

Und so geht es in Berlin: Mal wird den Schulen was verordnet, mal wird es wieder abgeschafft, immer nach Gutdünken.

Die Kinder müssen es ertragen. Wie überstehen sie die ständigen Reformen?

Schlecht, würde ich sagen. Das zeigt sich an der LDS-Methode, die auch mal so eingeführt wurde.

LDS heißt abgekürzt: „Lesen durch Schreiben“ und bedeutet, dass Erstklässler so schreiben sollen, wie sie die Worte hören.

Sie schreiben also Täuvel statt Teufel, Toa statt Tor, fabotn statt verboten usw.

Der Lehrer sagt dann ein oder zwei Jahre lang zum Kind: „Wunderbar, das hast du schön gemacht.“

Nach den ein oder zwei Jahren sagt er das aber nicht mehr, sondern gibt dem Kind für Toa und Täuvel schlechte Noten.

Nun nämlich soll das Kind plötzlich alles richtig schreiben.

Behauptet wurde, dass Kinder, die zunächst nach dem Hören schreiben, später die richtige Rechtschreibung besser lernen.

Dieser Effekt trat nicht ein, im Gegenteil: Bereits 2005 wies die „Marburger Studie“ nach, dass von Kindern, die mit LDS schreiben lernten, nach einem Jahr 16 Prozent erhebliche Probleme mit der Rechtschreibung hatten, nach zwei sogar 23 Prozent.

Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam und wahrscheinlich dauert es noch ein paar Jahre, aber dann wird der ganze LDS-Unsinn auch wieder abgeschafft. Darauf schwöre ich!

Wer fragt dann nach all den Kindern, die nicht schreiben können und es nie mehr lernen werden?

In Hamburg hat der Senat soeben eine andere neue Idee umgesetzt. Dort müssen Grundschüler keine Schreibschrift mehr lernen. Wozu soll das gut sein? Die Schrift sei der Spiegel der Persönlichkeit, hieß es früher. Gilt das nicht mehr?

Warum werden Lernmethoden über Bord geworfen, die jahrhundertelang erfolgreich waren? Verantwortungslos ist das, ganz verantwortungslos.

bz-berlin 26.10.2011

Hier etwas zu Wowereit und Zöllner.

PS. Google News zeigt nie alles an. Dieser Artikel wurde erst angezeigt, wenn man zu „Rechtschreibung“ noch „Wowereit“ und/oder „Nachtwächter“ eingegeben hatte!

>>> Nachtrag B.Z v. 27.10.2011

Gunnar Schupelius: So verzweifelt sind Eltern, deren Kinder keine Rechtschreibung mehr lernen.

Per Telefon und Mail berichteten mir am Donnerstag Berliner Eltern, wie ihre Kinder in der Grundschule einfach nicht mehr richtig schreiben lernen.
[…]
Erziehungswissenschaftler behaupten, dass Kinder, die erst nach dem Hören schreiben lernen, später besser schreiben können.

Viele Eltern machen aber die Erfahrung, dass diese LdS-Wissenschaftler irren.

„Meine Tochter, 11 Jahre alt, hatte diesen LdS-Quatsch die ersten beiden Schuljahre“, berichtet mir ein Leser. „Nach dem zweiten Schuljahr bekam sie eine neue Lehrerin. Auf dem ersten Elternabend teilt diese mit, dass ein Arbeiten im Deutschunterricht nicht möglich sei, die Kinder hätten allesamt zu viele Defizite in der Rechtschreibung.“ Der Leser berichtet dann, die Tochter würde auch heute in der 6. Klasse immer noch nach dem Hören zu schreiben versuchen.

Ganz ähnlich berichtet eine Leserin von ihrem zehnjährigen Jungen, der mit der LdS-Methode seine Schullaufbahn in Berlin begann. Sie schreibt: „Mein Sohn (mittlerweile 4. Klasse), hat bis heute massive Probleme mit der Rechtschreibung. In einen kurzen Text mit insgesamt 50 Wörtern schafft er es, locker 36 Fehler reinzuhauen (Zeichensetzung wurde hierfür nicht mal berücksichtigt).“
Und weiter schreibt sie: „Die Lehrerin ist erschüttert, ich habe das Vertrauen verloren und mein Sohn ist inzwischen völlig demotiviert.“

Im „Rahmenlehrplan Deutsch“ des Berliner Schulsenators ist übrigens nicht vorgesehen, dass die Lehrerinnen „erschüttert“ sind oder auf dem Elternabend bekannt geben, ein sinnvoller Deutschunterricht sei nicht möglich.

Dort heißt es: „Beim Schreiben wird die lautorientierte und noch nicht normgerechte Schreibweise entsprechend dem Lernstand der Schülerinnen und Schüler akzeptiert.“

Diese Behauptung ist ganz offensichtlich falsch. Denn Kinder, die nach der zweiten Klasse ihr Kauderwelsch nicht ablegen und nicht richtig schreiben, werden eben nicht akzeptiert, sondern stattdessen einfach aufgegeben.

Ist doch klar: Wer in der 6. Klasse immer noch Täuvel statt Teufel, Toa statt Tor und fabotn statt verboten schreibt, dem zeigt man natürlich den Vogel.
Und dann kümmert es keinen Lehrer mehr, dass das Kind im ersten und zweiten Schuljahr ja doch ermuntert wurde, einfach alles falsch zu schreiben.

„Man möchte mit einem heiligen Donnerwetter dazwischen fahren, wenn unsere Politiker sich einen solchen Schwachsinn am grünen Tisch ausdenken“, schreibt mir eine Leserin, die als Lesepatin des VBKI (Verein der Kaufleute und Industriellen) an Berliner Schulen ehrenamtlich hilft. Sie berichtet von Kindern, die in der 3. Klasse weder schreiben noch lesen noch bis 100 zählen können.

Jetzt würde ich den Schulsenator gerne fragen, was er den verzweifelten Eltern zu sagen hat.

Aber der Senator reitet in diesen Tagen vom Hof und in den seligen Ruhestand, nachdem er Eltern, Lehrer und Schüler jahrelang mit irgendwelchen „Reformen“ verrückt gemacht hat.

bz-berlin 27.10.2011

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Sigmar Salzburg
19.06.2011 16.39
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Kritik einer Erleichterungsdidaktikerin

Senator ignoriert Wissenschaft

Der neue Bildungsplan lässt benotete Diktate in der Grundschule wieder zu. Kritik kommt von einer Professorin: Diktate werden zu Unrecht als objektiv eingeschätzt…
Die Didaktik-Professorin Petra Hüttis-Graff von der Uni-Hamburg hatte zuvor in einem Brief an die Fachreferenten der Schulbehörde [Hamburgs] davor gewarnt. Die hier vorgenommene Rehabilitierung der Diktate sei „aus wissenschaftlicher Sicht ein eklatanter Rückschritt im Vergleich zu den geltenden Rahmenplänen von 2003“. Sie könne es nicht mit ihrem Wissen vereinbaren, Lehramtsstudierende auf eine „Diktatpraxis“ vorzubereiten…
So fanden im Rahmen einer Studie im Jahr 2009 mehrere hundert Lehrer in dem gleichen Diktat eines Schülers zwischen zwei und elf Fehler. Die Zensuren reichten von einer glatten Eins bis zur Fünf. Hüttis-Graff führt weitere Argumente aus sechs Forschungsarbeiten auf. Unter anderem dienten Diktate eher der Selektion und Disziplinierung und förderten nicht das Verstehen von Schriftstruktur…

taz.de 17.6.2011

Schriftstruktur – was für ein wichtigtuerisches, nichtssagendes Wort! Wie sollen Schüler und Lehrer denn die Schreibfertigkeiten vergleichen, wenn nicht durch für jeden gleiche Diktate! Das Auffinden von „zwei bis elf Fehlern“ im gleichen Diktat verwundert nicht – es ist eine Folge der Rechtschreibreform, da den Lehrern der langjährig geübte Blick und Durchblick verlorengegangen ist. Dies konnte ich auch an den korrigierten Arbeiten meiner eigenen Kinder recht gut beobachten.

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Sigmar Salzburg
06.03.2011 19.26
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Einer der ‚Trottel und Missetäter’ (M. Reich-Ranicki)



Hans Zehetmair hält die Rechtschreibreform für geglückt. Foto: dpa

[Es folgt das hier bereits zitierte Interview.]

fnp.de 5.3.2011

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Sigmar Salzburg
06.03.2011 18.46
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Der Erfolg der Reformiererei

Wie schreibt man noch mal . . .?

Schrobenhausen (SZ) Deutsche Sprache, schwere Sprache. Das zeigte einmal mehr der „Große Rechtschreibtest“, der diese Woche im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Die Teilnehmer bestanden ihn mit der Durchschnittsnote Drei. Wie steht es um die Rechtschreibung? Die SZ hörte sich an den Schulen um.




Nein, das ist kein Filserbrief: Immer mehr Schüler haben Schwierigkeiten mit der Unterscheidung von „das“ und „dass“. Aber auch die Groß- und Kleinschreibung stellt für viele ein Problem dar. – Foto: Wöhrle

"Die Rechtschreibleistung wird generell schlechter" – Monika Priller, Deutschlehrerin an der Michael-Sommer-Mittelschule in Schrobenhausen, redet nicht lange um den heißen Brei herum. „Viele unserer Schüler haben große Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung“, gibt sie unumwunden zu. Dabei hapere es oft schon an grundsätzlichen Kenntnissen der deutschen Schrift, wie zum Beispiel der Groß- und Kleinschreibung. "Es fehlen die Grundlagen", stellt Priller fest.

Die Folge der mangelnden Orthografiekenntnisse: Rechtschreibfehler fließen in der Regel nicht mehr in die Benotung mit ein. Diktate, wie sie noch in den 70er und 80er Jahren geschrieben wurden, gibt es schon lange nicht mehr. Stattdessen schreiben die Mittelschüler heute Kurzdiktate, die aus nur wenigen Sätzen bestehen, und die vor der Abgabe fünf Minuten lang mit Hilfe des Wörterbuchs bearbeitet werden dürfen. Die Schule versuche mit dieser Methode eine neue Strategie durchzusetzen, erläutert Priller: „Wo kann ich nachschauen, wenn ich mir nicht sicher bin.“

Von dieser neuen Lernstrategie hört man auch an anderen Schrobenhausener Schulen wie der Franziska-Umfahrer-Grundschule oder der Maria-Ward-Mädchenrealschule. Dennoch sieht Grundschulleiterin Jutta Reichel-Holz ein Problem darin, dass die Schüler sich mit einer korrekten Rechtschreibung immer schwerer tun. „Wir bräuchten wesentlich mehr Förderstunden“, betont sie. „Wir brauchen mehr Zeit, um mit den Kindern individuell zu lernen.“ Nur mit mehr Förderunterricht und entsprechenden Programmen könne eine Verbesserung erreicht werden.

Eine gezieltere Förderung schon in der Grundschule – daran führt auch nach Ansicht der Lehrer aller weiterführenden Schulen kein Weg vorbei. Das sieht auch Petra Schiele, Rektorin der Maria-Ward-Schule so. Von ihren eigenen Kindern weiß sie, wie schwer sich vor allem Erstklässler tun, die zunächst nur nach dem Gehör schreiben sollen und erst später die korrekte Schreibweise beigebracht bekommen. In Schieles Augen ist das der falsche Weg. Sie spricht sich dafür aus, den Kindern die Sprache „liebevoll von Anfang an richtig beizubringen“.

Ein großes Problem an den weiterführenden Schulen seien die vielen Legastheniker, erläutert Schiele. Das bestätigt auch Roland Schneidt, Leiter der Franz-von-Lenbach-Realschule. Zwei bis vier Schüler pro Klasse könnten ein Gutachten vorlegen, das ihnen eine angeborene Lese- und Rechtschreibschwäche attestiere, ist von beiden Schulleitern zu erfahren. Bei diesen Schülern werde die Rechtschreibleistung überhaupt nicht benotetet, bei den anderen nur noch in Rechtschreibproben.

Dabei lässt Rektor Schneidt keinen Zweifel daran, wie wichtig es sei, fehlerfrei zu schreiben. „Rechtschreibung ist nach wie vor eine grundlegende Voraussetzung“, unterstreicht er. Fehlerhafte Briefe oder Bewerbungen würden noch immer einen schlechten Eindruck machen. Allerdings, ganz so schlecht stehe es um die Rechtschreibung nun auch wieder nicht, lenkt der Rektor ein. Und: Mädchen waren im Diktat schon immer besser als Jungen, weiß der Leiter der Knaben-Realschule.
An allen Schulen wird übrigens die geltende Rechtschreibung gelehrt. „Wir arbeiten mit dem neuesten Duden. Das ist für jeden bayerischen Lehrer verbindlich, egal welchen Faches“, versichert Beate Bott, Fachbetreuerin für Deutsch am Gymnasium Schrobenhausen und Mitarbeiterin im Direktorat.

Wer jedoch schon lange aus der Schule raus ist, weiß oft gar nicht so genau, was jetzt eigentlich der neueste Stand ist. „Da hab ich das Gefühl, dass die Leute sich ihre eigene Schreibweise raussuchen“, beobachtet Bott bei ihren Mitmenschen.

Von Eleonore Wöhrle

donaukurier.de 4.3.2011

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