Aus den neuen überflüssigen Pseudo-Wissenschaften
Gender-Design „Ich glaube nicht, dass Mädchen ein pinkes Gen haben“
18.03.2013 • Uta Brandes, Professorin für Gender-Design, erklärt, warum Männer Saftpressen wie Porsches entwerfen und was Frauen anders machen…
Frau Brandes, würden Sie sagen, dass Stehleuchten grundsätzlich ein Phallussymbol sind?
Nein. Grundsätzlich nicht. Ein Phallus ist ja auch etwas anders geformt. Aber über die Formensprache von Produkten lässt sich in bestimmten Bereichen schon sagen, dass alles, was aufrecht steht und in den Himmel ragt, eher männlich, und alles was gefäßförmig, intrauterin ist und nach innen geht, eher weiblich assoziiert ist. Doch auf jede Leuchte und jedes Sofa würde ich das nicht anwenden wollen.
[ usw... Hier vermengen sich Vorstellungen der obskuren Psychoanalyse und solche der Okkultmedizin, die phallisch gestaltete Tier- und Pflanzenteile als potenzfördernde Mittel verkauft. Aber nun zur Sprache:]
Sie gründen ein „International Gender Design Network“. Gerade die englische Sprache ignoriert Frauen noch mehr als die deutsche. Im Deutschen kann ich Sie als Professorin anreden, im Englischen nicht. Ich muss zur Unterscheidung ein „weiblich“ hinzufügen. Übertreiben wir Deutschen es mit dem Gender nicht etwas?
Die Engländer behaupten, und sie haben unrecht damit, es sei geschlechtsneutral, „teacher“ oder „professor“ zu sagen. Im nächsten Satz werde ja dann unterschieden: „he“ oder „she“ macht etwas. Meiner Meinung nach müssten die Engländer weibliche Formen wie „teacheress“ oder „professoress“ einführen. In unserer Sprache haben wir diese Unterscheidung, und Sprache hat ja viel mit Bewusstsein zu tun. Lässt man das „-in“ von Professorin weg mit der Begründung, man meine damit nicht nur Männer, sondern Frauen seien natürlich auch „mitgemeint“, dann ist genau dieses „mitgemeint“ das Problem. Frauen müssen auch in der Sprache sichtbar sein.
faz.net 18.3.2013
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