Wer wagt in Deutschland solch einen Aufruf?
Wir wollen unser Land zurück!
Von FREDERICK FORSYTH
...
1992 wurde durch die Maastricht-Verträge aus der EWG die EU. Wir hätten damals ein Referendum abhalten müssen – es wurde uns verwehrt. Verlogene Politiker erklärten uns, es handle sich nur um ein „Aufräumen“. Tatsächlich war es eine Transformation. Rückblickend zeigt sich, dass unsere Mutmaßungen über das Ausmaß der Lügen damals bestärkt wurden...
Vor Kurzem schätzte ein ehemaliger deutscher Bundespräsident, dass 80 Prozent der Gesetze, die von den Deutschen befolgt werden müssen, nicht mehr in Berlin, sondern in Brüssel formuliert werden. Ich meine, das ist ein verblüffender Prozentsatz. Aber es scheint die Deutschen nicht zu stören – zumindest nicht das deutsche Establishment , dass 80 Prozent der Regeln, Gesetze, Verordnungen, Verbote und Vorschriften von nicht gewählten EU-Bürokraten hinter verschlossenen Türen in Brüssel formuliert und anschließend von einem Pseudoparlament mit überbezahlten Mitgliedern abgenickt werden. Das erinnert mich stark an die alte DDR…
Lassen Sie mich aus den Schriften des EU-Gründers Jean Monnet wörtlich zitieren: „Europas Völker sollten zum Superstaat geführt werden, ohne dass das Volk versteht, was dabei geschieht. Das kann schrittweise erreicht werden. Jeder Schritt wird getarnt durch wirtschaftliche Zwecke, aber schließlich wird er irreversibel zu einer Vereinigung führen.“ ...
Wir wollen über das Schicksal unseres Landes befragt werden. Ja, wir bestehen darauf. All unsere Politiker haben zäh gekämpft, um uns auszuschalten; die Hälfte von ihnen versucht das immer noch. Unsere Bürokraten hassen die Volksbefragung – kein Wunder. Aber wir werden sie trotzdem durchführen.
Die meisten von uns haben einfach genug von all den Lügen, von dem enormen Transfer unserer Selbstbestimmung nach Brüssel. Genug auch von der Abgehobenheit und Arroganz der Brüsseler Eurokraten, von unserer ständigen Kapitulation vor ihnen, von den Milliarden und Abermilliarden an vergeudetem Geld, vom langsamen Tod der Demokratie...
Kurz: Wir glauben, unser Heimatland wurde uns mit Lüge und Betrug geraubt. Und, meine Damen und Herren, ohne irgendwelche Feindschaft gegen Sie, wir wollen es zurück.
WELTBERÜHMT & KONSERVATIV
Frederick Forsyth, 74, ist ein britischer Romanautor mit Millionenauflage („Der Schakal“, „Die Akte Odessa“, zuletzt „Cobra“). Seine Thriller wurden vielfach verfilmt. Er ist bekannt als vehementer Kritiker der Political Correctness und der EU.
focus.de 28.1.2013
|