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Sigmar Salzburg
05.03.2013 08.32
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Grammatischer Schwund

Das Italienische besitzt noch das indogermanisch/lateinische Futur.

Beispiel: Monteverdis Oper
„L’Incoronazione di Poppea“ (1642)
Atto prima, scena quarta
(nach einer Liebesnacht):

Poppea: Tornerai? (Wirst du wiederkommen?)
Nerone: Tornerò. (Ich werde wiederkommen.)
Poppea: Quando? (Wann?)
Nerone: Ben tosto. (Sehr bald)
Poppea: Ben tosto, me’l prometti? (… versprichst du’s mir?)
Nerone: Te’l giuro. (Ich schwöre es dir)
Poppea: E me l’osservai? (Wirst du dich für mich daran halten?)
Nerone: E se a te non verrò, tu a me verrai.
(Und wenn ich nicht zu dir kommen werde, dann wirst du zu mir kommen.)

Im Deutschen weicht man natürlich möglichst auf das Präsens aus. Dennoch kann der Gesangslinie die Eindeutschung nicht befriedigend unterlegt werden, schon in den ersten drei Noten nicht.

Die wundervoll klangreiche und doch herbe italienische Sprache wäre viel geeigneter zur europäischen Lingua franca als das Englische, allein schon wegen der bereits von Konrad Duden geschätzten einfachen Orthographie.

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Sigmar Salzburg
02.03.2013 09.20
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Etruskisch

Das Etruskische zeigt im Vokabular, soweit es bisher verstanden ist, kaum Ähnlichkeiten mit indogermanischen Sprachen – etwa dem damals benachbarten Latein. Insofern war die Angabe Herodots, die Etrusker stammten aus Kleinasien, durchaus einleuchtend. Nun haben genetische Untersuchungen (Plos One 6.2.2013) einer italienischen Forschergruppe an 2500 Jahre alten sterblichen Überresten aus beiden Bereichen ergeben, daß diese Verwandtschaft weitere 5000 Jahre zurückliegen muß, so daß eine mündliche Überlieferung ähnlich vertrauenswürdig wäre wie eine deutsche Erinnerung an eine Herkunft aus Anatolien. Dagegen lebten zur Zeit der Renaissance in der Toscana noch weitverbreitet Nachfahren dieses kunstreichen Volkes, während sie heute nur noch in Volterra und im Casentino-Tal zu finden sind.

Die etruskische Sprache ist im westgriechischen Alphabet gut leserlich überliefert. Die Hoffnung, mit den 1964 aufgefundenen zweisprachigen Tempelweiheinschriften von Pyrgi (5.Jhdt. v. Chr.) eines Regenten Thefarie Velianas für Astarte/Juno dem Verständnis näherzukommen, haben sich nicht erfüllt. Die in Goldbleche auf punisch und etruskisch eingedrückten Texte sind nicht deckungsgleich. Bemerkenswert sind aber die damit dokumentierten engen Beziehungen zu Karthago. Vielleicht wurde Hannibal dadurch später zu seinem Entschluß angeregt, Rom von Norden her anzugreifen.

Siehe auch Pressetext.com vom 11.2.2013.

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Sigmar Salzburg
17.02.2013 06.58
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Damit die Muttersprache neben Englisch noch gelernt werden kann:

Sāmoan Orthography to be Restored

Public hearings began Tuesday in Sāmoa discussing the new Sāmoan Language Commission Bill. The proposed bill is intended to add special emphasis on the reinstitution of language standardization procedures that had previously been approved in 1966…

The bill is monumental as the “symbols”, which are academically referred to as “diacritics,” first came into use in Sāmoa by Reverend George Pratt; in the 1850’s, and upon later approval, taught in the government schools. However, by the 1970’s the department, stopped printing the diacritics in school books. One could argue that their absence came with the increased use of computers …

Reinstating and making full use of the Sāmoan diacritics, faʻamamafa ( ¯ ) and koma liliu ( ʻ ), as Leapai says, “emphasize the exact meaning of a word and thus the meaning of the whole sentence in which that word is used, and the ministry fully supports the government’s decision to restore the symbols and signs in the use and teaching of the Samoan language.” The Fiji Times reports that, “the fast and modern changes in Samoan society overtime have younger Samoan generations communicating more in English and making it hard for them to learn their mother language without the symbols.” Words such as pau which means to end or stop, can and will generate different meanings if the diacritics are not used, as paū means to be stern, paʻu means skin, and paʻū means to fall. Furthermore, in written form the separate villages of Lotofaga and Lotofagā are difficult to distinguish without the diacritics, the same is true when spelling Sāmoa, it is clear to see the ʻsā’ in Sāmoa, as sā means sacred.

kaleo.org 8,2,2013

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Sigmar Salzburg
13.02.2013 07.47
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Wieder mal die ‚Ursprache‘ …

Computer rekonstruiert Wörter aus Ursprache

Wie lautet der gemeinsame Ursprung von Wörtern aus verschiedenen Sprachen? Forscher beantworten derartige Fragen jetzt mit Software. Erste Tests mit mehr als 600 Sprachen aus dem Pazifikraum verlaufen vielversprechend …

Im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences“ beschreiben die Wissenschaftler ihr Verfahren, das sie mit Wörtern aus diversen austronesischen Sprachen getestet haben. Diese werden von rund 300 Millionen Menschen im Pazifikraum gesprochen…

Als Input nutzten die Forscher mehr als 142.000 Wörter aus 637 Sprachen. Das Wort Vogel heißt beispielsweise auf Fidschianisch manumanu, in der ausgestorbenen Pazeh-Sprache der Insel Taiwan aiam, in der Melanau-Sprache manuk und in der Sprache Abaknon manok. Als gemeinsamen Ursprung dieser Wörter ermittelte der Algorithmus qayam. Auf dasselbe Wort waren Linguisten auf dem herkömmlichen Weg ohne Computerhilfe auch gekommen. 85 Prozent aller per Algorithmus rekonstruierten Ursprungswörter stimmten mit den Begriffen überein, die Linguisten in jahrelanger, mühevoller Arbeit gefunden hatten, schreiben Bouchard-Côté und seine Kollegen…

spiegel.de 12.2.2013

… sehr überzeugend! Das erinnert mich an mein gefundenes Urwort „kfraogwts“ zur Bezeichnung der Ureuropäer.

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Sigmar Salzburg
03.02.2013 11.27
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Programmier-Projekt

Codesprache Arabisch
Wie abhängig sind Programmierer von der englischen Sprache? Sehr, hat Ramsey Nasser herausgefunden. Deswegen hat er eine neue Programmiersprache geschaffen – auf Arabisch...

„Hallo Welt!“ – dieser Satz steht meist am Beginn des Programmierens in einer neuen Sprache…
Seine Sprache nennt er „Alb“, übersetzt heißt das „Herz“. Sie ist ein Kunstprojekt, das aber voll funktionstüchtig ist. Allerdings ist sie inkompatibel zu anderen Programmiersprachen, da diese Englisch als Hauptsprache nutzen…

Das Programmieren hat sechs Monate gedauert. Dann stand „Merhaba ya Aalam“ auf dem Bildschirm – die Übersetzung von „Hallo Welt“, natürlich in arabischen Schriftzeichen. Nasser studiert am New Yorker Technologiezentrum Eyebeam, „Alb“ ist seine Jahresarbeit, drei Programme hat er insgesamt geschrieben…

Die These, dass alle Englisch lernen sollen, wenn sie coden wollen, nennt Jeff Atwood „Der hässliche amerikanische Programmierer“. Atwood, der selbst Programmierer ist, spielt damit auf den Roman „Der hässliche Amerikaner“ an. Er spielt in den 50er-Jahren in Südostasien, wo Amerikaner den kommunistischen Einfluss zurückdrängen wollen. Sie scheitern, weil sie sich überwiegend arrogant verhalten und gegenüber der vorherrschenden Kultur respektlos sind und deswegen von der Bevölkerung abgelehnt werden…

Mit Alb will Nasser den Menschen, die mit dem lateinischen Alphabet aufgewachsen sind, zeigen, wie es sich anfühlt, keine Befehle zu lesen, sondern nur Muster zu erkennen…

spiegel.de 3.2.2013

Ramsey Nassers verwendet anscheinend nicht das interkulturelle Hocharabisch, sondern den ägyptischen Dialekt, in dem „qalb“ (Herz, nicht zu verwechseln mit „kalb“ Hund) zu „‘alb“ geworden ist. Dem Vorzug des Englischen, der Einsilbigkeit, entspricht im Arabischen der Verzicht auf die Wiedergabe der kurzen Vokale und die Beschränkung der Wortwurzeln auf meist drei Konsonanten.

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Sigmar Salzburg
03.02.2013 08.41
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Zu spät

Linguisten beleben ausgestorbene Aborigene-Sprache

Australische Linguisten haben eine ausgestorbene Aborigene-Sprache bei Adelaide wiederbelebt. Möglich machen dies die Aufzeichnungen deutscher Missionare aus dem 19. Jahrhundert. Lange nach dem Tod der letzten Sprecherin wächst nun die erste neue Muttersprachlerin heran…

Als die Deutschen im Jahr 1846 ihre Missionstätigkeit aufgaben, hatte sich zu ihrer Enttäuschung noch kein einziger Aborigene taufen lassen… Lange nach ihrem Tod erweist sich die Kaurna-Sprache als Glücksfall für Linguisten, da sie dank der detaillierten Aufzeichnungen der deutschen Missionare zumindest auf dem Papier erhalten geblieben ist…

Genaue Aussprache schwierig zu rekonstruieren
Die Sprache der Ureinwohner ist komplex. Kaurna gehört zu den agglutinierenden Sprachen, bei denen bedeutungstragende Bausteine hinten an das jeweilige Wort angehängt werden. Laut Amery unterscheidet die Sprache mehr als ein Dutzend Fälle – und damit mehr als Latein. Von den europäischen Sprachen ähnelt ihr am ehesten das Baskische, obwohl keinerlei Verwandtschaft besteht, sagt Amery.

Auch die Aussprache hat es in sich. Ähnlich wie Tamil und Hindi unterscheidet Kaurna allein drei verschiedene R- und vier L-Laute. „Im aktuellen Sprachkurs haben wir einige Koreaner, die ja in ihrer Sprache nicht einmal zwischen R und L unterscheiden“, scherzt Amery. „Am Anfang haben sie sich schwer getan, aber so langsam nähern sie sich den neuen Lauten.“

170 Jahre nach dem Wirken der Missionare erweisen sich auch heute Deutsche als wichtige Helfer bei der Erschließung der Sprache. „Deutsche Studenten haben ein besseres Gefühl dafür, welche Aussprache ihre Landsmänner damals festgehalten haben könnten“, erklärt Amery. So sei beispielsweise die Aussprache des Buchstaben U im Deutschen recht eindeutig, wohingegen er im Englischen viele verschiedene Laute beschreiben kann.

Doch oft können auch Deutsche die Aussprache gewisser Wörter nicht eindeutig rekonstruieren. In solchen Fällen suchen Amery und sein Team in benachbarten Sprachen nach Hinweisen. „Wenn das auch nicht hilft, müssen wir eben raten“, sagt Amery…

spiegel.de 3.2.2013 ... University of Adelaide

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Sigmar Salzburg
13.01.2013 12.22
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Raffiniert einsilbig

Zebramangusten kommunizieren über informationsgeladene Mini-Rufe

Welches Gruppenmitglied hat da gegrunzt und was macht es gerade? Zebramangusten wissen das, denn die unscheinbaren Laute der Tiere haben es offenbar in sich, wie ein Biologenteam berichtet. Mit einsilbigen Rufen können die putzigen Savannenbewohner demnach Gruppenmitgliedern ihre Identität und momentane Beschäftigung mitteilen. Obwohl die Laute nur 50 bis 150 Millisekunden dauern, sind sie klar strukturiert und daher sogar mit der menschlichen Sprache vergleichbar, sagen Marta Manser von der Universität Zürich und ihre Kollegen. […]

Die Tiere einer Gruppe können Mitglieder anhand des charakteristischen Rufs unterscheiden, beobachteten die Verhaltensforscher. Mangusten verfügen außerdem über ein breites Spektrum an Lauten mit denen sie Tätigkeiten koordinieren können und den Gruppenzusammenhalt aufrechterhalten. „Unsere Ergebnisse weisen nun darauf hin, dass das Eingangsgeräusch eines jeweiligen Rufes Auskunft über die Identität des rufenden Tiers gibt“, berichtet Jansen. Der zweite, mehr klangliche und einem Vokal ähnliche Teil der Lautäußerung informiere dagegen über die aktuelle Tätigkeit des Rufers, so die Ergebnisse der Biologen.

Damit zeigen sie nun erstmals, dass eine Tierart über Lautäußerungsstrukturen verfügt, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Vokal- und Konsonantensystem der menschlichen Sprache haben. Die Forscher sind allerdings überzeugt, dass Zebramangusten nicht die einzigen sind, die Silben strukturieren können. „Das Beispiel der Zebramangusten zeigt, dass sogenannte einfache tierische Lautäußerungen weitaus komplexer sein können, als man bisher für möglich hielt“, sagt Co-Autor David Jansen von der Universität Zürich.

wissenschaft.de 10.1.2013

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Sigmar Salzburg
02.01.2013 16.37
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Digitale Lernmethoden erschweren das Erlernen der komplexen Schriftzeichen

Chinesische Kinder verlernen das Lesen

Die chinesische Schrift existiert seit mehr als 3.000 Jahren. Doch die jüngste Generation von Chinesen hat immer mehr Probleme, die komplexen Zeichen zu entziffern. Schuld daran sind neue, digitale Lernmethoden, die an vielen Schulen das traditionelle Nachmalen der Schriftzeichen mit der Hand verdrängt haben...


In den im Rahmen der Studie durchgeführten Tests hatten ein Drittel bis über die Hälfte der rund 6.000 getesteten Schulkinder der dritten bis fünften Klasse schwerwiegende Leseschwierigkeiten. Das sei weit mehr als jemals zuvor festgestellt, sagen Li Hai Tan und seine Kollegen. Mitte der 1990er Jahre habe der Anteil von Kindern mit Leseproblemen nur zwischen 1,9 und 7,9 Prozent gelegen.

Den Hauptgrund für die zunehmende Leseschwäche der Kinder sehen die Forscher in der auf Computern basierenden sogenannten Pinyin-Lernmethode an Chinas Schulen. Dabei tippen die Schüler auf einer lateinischen Tastatur den Laut des gewünschten Worts ein – beispielsweise „li“ für Birne – und erhalten dann eine Auswahl chinesischer Schriftzeichen, die „li“ ausgesprochen werden. Aus diesen suchen sie dann das korrekte Zeichen aus.

„Durch diese Technik lernen die Kinder nicht mehr, die grafischen Formen, aus denen die komplexen Zeichen zusammengesetzt sind, zu schreiben und so visuell-räumlich zu analysieren“, sagen Li und seine Kollegen. Um den Kindern das Lesenlernen zu erleichtern, mussten sie früher jedes Zeichen wiederholt abzeichnen. Auf diese Weise sei die Verknüpfung der Formen mit der Bedeutung des Schriftzeichens im Gedächtnis der Kinder verankert worden…

Die chinesische Schrift habe zwar bisher die technologischen Herausforderungen des digitalen Zeitalters überstanden. Jetzt aber zeige sich, dass die computergestützte Kommunikation auch eine Schattenseite habe: Sie störe offenbar ein effektives Lernen der Jahrtausende alten Schrift.

wissenschaft.de 2.1.2013

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Sigmar Salzburg
18.12.2012 09.51
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Urte

Wie schon einmal erwähnt, stieß ich bei der Fahndung nach den Vorfahren meiner Kinder auf den weiblichen Vornamen „Urte“.
Wikipedia schreibt dazu:


Über Herkunft und Bedeutung des Vornamens Urte gibt es mehrere Theorien:
• kommt aus dem Baltikum und bedeutet die mit dem Schwert vertraute
• baskische Form von Ruth
• dänisches Wort: Kräuter
• Abwandlung von Urd
• Baltische Kurzform von Dorothea
• auch als Kurzform vom Ortrud

Im „Wiktionary“ dagegen wird die erste Deutung nicht erwähnt, eine mögliche Herkunft aus dem Baltischen nur angedeutet, aber ausgiebig eine Ableitung von „Dorothea“ ausgebreitet. Im Zuge meiner Nachforschungen fiel mir auf, daß der Name „Urte“ in den Adreßbüchern des Memelgebietes hundertfach vertreten ist, bei unseren Vorfahren auch vor 1800. Leider fehlt mir die Kenntnis des Litauischen und Lettischen, obwohl mir ein Lette versicherte, auch Gotisch wäre fast wie Lettisch – was ich kaum glauben kann. Vielleicht findet sich ja mal ein Experte, der darüber aufklären kann.

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Sigmar Salzburg
13.11.2012 08.22
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Spiegel-Phonetik

Chinas neue Bosse
Xi, Li und viele Zungenbrecher

… Doch wie spricht man die Namen der neuen Bosse aus? Ein kleiner Kurs in Phonetik…
Man stelle sich vor, US-Präsident Barack Obama würde von einem chinesischen Staatsgast wie ein ehemaliger deutscher Fußballstar angeredet werden: „Ballack“. Oder aus Kanzlerin Angela Merkel würde eine Angela „Murkel“ oder gar Angela „Ferkel“ werden. :-(

spiegel.de 13.11.2012

Die Stolperfalle ist eigentlich die künstliche Pinyin-Umschrift, die in der Volksrepublik eingeführt wurde. Es gab bessere Systeme, aber man wollte Digraphen vermeiden und ließ sie nur als sh und zh zu. Am befremdlichsten ist die Umdeutung des ursprünglich semitisch gutturalen q zu einem scharfen tj-Laut. Die Darstellung der Vokale ist nicht immer eindeutig. Bei „lü“ (Esel) nimmt man sogar die deutschen Pünktchen zu Hilfe, während im übrigen das u in Verbindung mit y wie ü ausgesprochen wird.

Daß die Töne (hoch, steigend, fallend, fallendsteigend) bedeutungsentscheidend sind und zu Mißverständnissen führen können, wird in dem Artikel gar nicht erwähnt.

Bekannt ist die Geschichte aus der britischen Kolonialzeit, nach der ein Gouverneur die Ausschmückung einer Festlichkeit mit vierzig Fahnen aller Nationen befahl und tatsächlich dann vierzig ebensolche Tänzerinnen vorgeführt wurden.

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Sigmar Salzburg
05.11.2012 12.21
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Blick ins 18. Jahrhundert

1946 wohnte ich mit Mutter und Schwester auf der Insel Fehmarn in einer verlassenen Militärbaracke, genau an der Stelle, wo heute die Fähren über den Belt nach dem dänischen Gjedser auslaufen. Vom Ufer aus konnte man bei guter Sicht die große Insel Laaland sehen. In Dänemark nutzten die Rechtschreibreformer in der allgemeinen Erschöpfung nach dem Kriege die Gunst der Stunde, um mit Hilfe der Presse ihre Obsessionen durchzusetzen. 1948 wurde die „ gemäßigte“ Kleinschreibung eingeführt, sowie unter anderem das Sonderzeichen å. Von daher hätte man eine Insel „Låland“ erwarten dürfen, aber der Name wurde zu „Lolland“ reformiert.

Sechzig Jahre später rudern nun manche Städte zurück. Århus will wieder Aarhus sein, um vorne im Alphabet zu stehen.

Von dort hat sich jetzt überraschend im Zuge meiner Familienforschung auf dem Umweg über die USA eine 82jährige Dame gemeldet, die einen gemeinsamen Vorfahren ausfindig gemacht hat. Er wurde 1752 im jütländischen Uth geboren.

Während der Durchforschung Tausender Kirchenbuchseiten in kalligraphischer bis unleserlicher Ausführung, deutsch wie dänisch natürlich in alten Schreibweisen, stößt man mitunter auch auf Skurriles. So gibt es im Kirchenbuch von Vojens ein „
Deprecanten-Register“, in dem die Abbüßung von Strafen bescheinigt wird, z.B. 1767 einem Peder Christensen. Dieser „Mand hende begaant Horerie med Else Pedersdaatter af Jægerup“. Oder „Daß Hans Nissen und Maren Hanses [daatter] aus Jægerup, die ihnen ob anticipatum Concubitum dictirte 3 tägige Gefängniß Strafe bey Wasser und Brodt gebüßet … Attestiret Hadersleben den 20 Februar: Anno 1786.

Bei der Suche, wo im Deutschen das Wort „Deprecation“ gebraucht wurde, zeigte mir das frakturschwache Google.books einen Satz aus einer Wiener Unterhaltungszeitschrift „Der Sammler“ von 1823 an:


»Aber wie vereinigt sich diese Sprache mit jener Deprecation ?“ sragre Laura , sich fanfr zurückbiegend. »Alfo auch hierüber soll ich beichten?“ rief Wefpe.

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Sigmar Salzburg
25.08.2012 20.55
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Warum nicht aus China?

Deutsch stammt aus der Türkei

Eine Studie im Fachmagazin „Science“ kommt nun zu dem Ergebnis, dass einige Wörter, die Menschen heute auch in Deutschland verwenden, ihren Ursprung in Anatolien haben…

Treibende Kraft war laut der Studie die Landwirtschaft: Archäologische Untersuchungen zeigten, dass sich Bauern in der Jungsteinzeit zunächst in Anatolien ansiedelten. „Unser Sprachstammbaum stimmt genau mit der Ausbreitung der Bauern über den Balkan bis nach Nordeuropa überein“, schreiben die Forscher.

Doch das Ergebnis stößt nicht überall in der Fachwelt auf Zustimmung: David Anthony, Archäologe vom Hartwick College in Oneonta (US-Bundesstaat New York), kritisiert in einem Begleitartikel zur Studie, dass Atkinsons Team seine Untersuchung auf einzelne Wörter gestützt, Grammatik und Sprachstruktur aber außer Acht gelassen hätte.

spiegel.de 24.8.2012

Mit ähnlicher Methodik, aber besserer Sprachkenntnis hat Tsung-tun Chang nachgewiesen, daß etwa die Hälfte des Alltagswortschatzes des Altchinesischen mit indogermanischen Wortwurzeln übereinstimmt. (Festschrift für Günther Debon, Heidelberg 1986, S. 49).

Beispiele:
Himmelsgott „deiuo“ altchin. „dei[g]“, heute „tì“;
Gans „ĝhand/s“ altchin. „gand“, heute „jèn“¹;
Pferd „mark-“ altchin. „mo:g“, heute „mã“.


¹) yàn Wildgans (in Rüdenberg Nr. 8719 雁 )

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Sigmar Salzburg
09.08.2012 03.53
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Chinesisch

Der Vatikan sandte an die Muslime der Welt eine Botschaft – sicher nicht uneigennützig.
Die deutsche Fassung wurde nur „reformiert“ veröffentlicht. Chinesisch sprechende Muslime dürfen den Text sowohl in traditioneller als auch in vereinfachter Schrift lesen. Das bietet eine Möglichkeit, die beiden zu vergleichen:


PÄPSTLICHER RAT FÜR DEN INTERRELIGIÖSEN DIALOG
BOTSCHAFT ZUM ENDE DES RAMADAN
‘ID AL-FITR 1433 H./2012 A.D.


Wir freuen uns mit euch über diese privilegierte Zeit, die euch die Möglichkeit gegeben hat, durch das Fasten und andere fromme Werke, den Gehorsam gegenüber Gott zu vertiefen...

我們與你們因這寶貴時期而共同歡欣喜悅,在此期間各位透過齋戒與其他祈禱方式加深了對主的服從 …

我们与你们因这宝贵时期而共同欢欣喜悦,在此期间各位透过斋戒与其他祈祷方式加深了对主的服从 …

vatican.va 6.8.2012

Das erste Zeichen, „wo“ (ich), ist unverändert geblieben. Es wird zu „women“ (wir) gemacht durch die folgende Pluralsilbe „men“ , die durch ein Tor („men“) dargestellt wird mit einem vorgesetzten schmalen Zeichen für „Mensch“ [řen]. Das traditionelle „Tor“ wird nach chinesischer Zählung mit sieben Strichen geschrieben. Unser Lehrer, Herr Lu, verglich es immer mit einer schönen alten zweiflügligen Tür und die auf drei Striche „vereinfachte“ Tür in der Zeile darunter mit der modernen gesichtslosen Leichtmetallkonstruktion. Das gleiche Zeichen folgt noch einmal kurz darauf für „nimen“(ihr, euch).

Zum Zeitunglesen braucht man annähernd zweitausend Zeichen, so daß die Chinesen dafür die genaue Lage von gut 14000 Strichen lernen müssen, vereinfacht etwas weniger. Unser Alphabet läßt sich auf ungefähr 70 Striche zurückführen. Ein geringer Lernaufwand entsteht durch die unterschiedliche Verwendung in der Verschriftung. Dennoch meinten unsere irren Reformfanatiker, hier noch unnütze und verwirrende „Vereinfachungen“ vornehmen zu müssen.


Nachtrag: Buchempfehlung – Cecilia Lindqvist:„Eine Welt aus Zeichen“ Droemer 1989, „men“ s.S. 287; wunderschöne Darstellung von Sinngehalt und Geschichte der chinesischen Schriftzeichen – noch in deutscher Kulturrechtschreibung!

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Sigmar Salzburg
27.07.2012 08.57
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Mine/Miene

In der Sommerausgabe der „Deutschen Sprachwelt” steht auf Seite 10 in der Spalte „Wortwelt“ neben dem „entbehrlichen Fremdwort to go“ auch das „richtig geschriebene Wort Mine/Miene“, die beide vom französischen „mine“ abstammen sollen, wobei das zusätzliche „e“ seit dem 18. Jahrhundert wohl zur Unterscheidung des Gesichtsausdrucks von der Bleistiftmine, der Landmine und der Silbermine beitragen sollte.

In meinem Etymologischen Wörterbuch wird eine Herkunft des altfranz. mine ‚Erzgang“ von einem gallischen *mina vermutet, das mit kymrisch „mwyn“ ‚Erz‘ und keltisch *meina ‚rohes Metall‘ verwandt sein soll.

Früher las ich einmal, „Mine“ sei das einzige aus dem Sumerischen stammende Fremdwort im Deutschen – wenn man denn hier eine Beziehung zur lateinischen ‚mina‘ herstellen dürfte, einer Gewichts- und Silberwährungseinheit, die über die griechische ‚μνᾶ‘ (434g) aus dem vorderen Orient stammt.

Nach neuerer Darstellung soll das Wort ‚manum‘ aus dem Akkadischen in die ältere Kultur der Sumerer eingedrungen sein. Es wurde dort mit den Zeichen MA.NA geschrieben. Es heißt im ältesten Gesetzestext: „Tukumbi luu dam indada, 1 mana kug babba iblae“. „Wenn ein Mann seine Ehefrau verlassen möchte, zahlt er eine Mine (ca. 500g) Silber“.

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Sigmar Salzburg
19.07.2012 18.27
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Ein Lesestück aus dem alten China

Die Schrift.

Die Kulturvölker haben alle eine Schrift. Mag sie auch in ihrer Struktur bei den einzelnen verschieden sein, so ist doch die Anwendung die gleiche. Die Schrift unseres Landes wurde schon sehr früh konstruiert. Als Herr P’ao-hi die 8 Diagramme zeichnete, war das tatsächlich der Anfang der Schrifterfindung. Ts’ang-kieh, der Historiograph des Gelben Kaisers hat in Anlehnung an die Fußspuren der Vögel und Tiere Dokumente angefertigt. Das war die ‚Alte Schrift‘, das Ku-wen.

Der Großhistoriograph Choù des Königs Süan der Chou schuf die große Siegelschrift, Chuan. Sie wich etwas von der ‚Alten Schrift‘ ab und hieß auch Chou-Schrift. Als Ts’in das Reich zusammenfaßte, wurde das (amtliche) Schriftwesen vereinheitlicht. Li Szě schuf die Kleine Chuan und Ch’eng Miao erfand die Kurialschrift, Li-shu; Wang Tz’ě-chung erfand die achtteilige Schrift. Darauf wurde die Schrift von Tag zu Tag schneller vereinfacht.

Aber erst als Shi Yu der Han-Zeit das Buch der Notizschrift schrieb, löste er die Form der Kurialschrift auf zur freien Handschrift, Grasschrift. In der späteren Han schuf dann Liu Têh-sheng wieder die Kurrentschrift. Also ist der Kleine Chuan einfacher als der Große Chuan. Und was die Schnellschrift (Grasschrift) und Kurrentschrift anlangt, so waren sie (an Einfachheit) noch einfacher.

Als in späteren Generationen die Amtssachen täglich dichter wurden, wurde auch die Anwendung der Schrift täglich verbreiteter. Daher wurden die Schriftzeichen, je mehr sie durch Weiterzeugung in ihrer Zahl wuchsen, in ihrer Form durch Änderung immer um so einfacher. Durch die Vereinfachung meisterte (begegnete) man ihre Menge, bis sie danach für den Gebrauch geeignet waren.

Übersetzung aus: Erich Haenisch, Lehrgang der klassischen chinesischen Schriftsprache, VEB Verlag Enzyklopädie Leipzig 1975; erstes Vorwort von 1931.

Umschrift nach Wade; heute üblich in der VR: Pinyin.

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