Volksverdummung im Spiegel
Es geht hier um den Artikel:
Compact-Konferenz
Krude Thesen bei Homophoben-Veranstaltung
Von Annette Langer, Schkeuditz
Man muß die Querfrontstrategie des linken Jürgen Elsässer nicht mögen: Tatsache ist aber, bundesstatistisch bestätigt, daß die Ablösung der Familie durch hedonistische Gelegenheitsfickerei mit Abtreibungsgarantie zum Fortpflanzungsdefizit in Europa und damit zur Dezimierung seiner ursprünglichen Bewohner führt. Wenn das auch der Wunschtraum mancher zur Bußsucht erzogenen Gutmenschen sein mag, ist es dennoch das Recht normalempfindender Bürger, über eine Abhilfe nachzudenken.
Darüber sollte genau und durchaus auch kritisch berichtet werden dürfen. Für Frau Langer steht aber die gemeingefährliche Minderwertigkeit der Veranstaltung schon von vornherein fest. Sie beginnt daher ihren Bericht mit dem Wort der letzten verbalen Vernichtungsstufe vor „nazistisch“:
Bei einer Konferenz des rechtspopulistischen Blattes Compact wurden reichlich krude und homophobe Thesen verbreitet. Rund 500 Menschen demonstrierten gegen die absurde Veranstaltung.
Elsässer hatte ausdrücklich die bislang erreichten Schwulenrechte gewürdigt, obwohl es ihm hauptsächlich um die Normal-Familie geht. Unverkennbar ist Langers Sympathie für die angeblich 500 „Menschen“, die gegen die blechernen Wände der Veranstaltungshalle trommelten, um die Redner am Vortrag zu hindern. Dazu suggeriert sie, ganz gegen feministische Etikette, schon am Äußeren der Rednerinnen die Minderwertigkeit ihrer Ansichten:
Eine der Rednerinnen war Jelena Misulina, die Begründerin des Anti-Schwulen-Propaganda-Gesetzes. Misulina ist eine missmutig dreinblickende kleine Frau mit hochgesteckten Haaren, studierte Juristin, Ex-Mitglied der KpdSU... Sie träumt von weiteren Gesetzesentwürfen, etwa zu einer Steuer auf Scheidung, einer Empfehlung an Verheiratete, mindestens drei Kinder zu zeugen ...
Letzteres ist nun doch wohl die Einsicht aller verantwortungbewußten Demographen in den geburtenschwachen europäischen Ländern. Frau Langer aber baut einen Randalierer zur Hauptfigur der Veranstaltung auf:
In Deutschland bekommt sie eine Bühne für ihren Blödsinn und sie wird auch noch ernstgenommen, kritisierte der in Berlin lebende Schwulenaktivist Wanja Kilber, der sich mit seiner Organisation Quarteera für russische Homosexuelle einsetzt, die aus der Heimat geflohen sind. Für Kilber steht außer Frage, dass Misulina nach Deutschland gekommen ist, um die Homophobie à la Russland europaweit salonfähig zu machen.
Kilber störte den Vortrag der Russin, stürzte vor die Bühne mit rot bemalten Händen und einer Regenbogenfahne in der Hand, rief Misulina hat das Blut von homosexuellen und transsexuellen Jugendlichen an ihren Händen, die getötet wurden oder Selbstmord begangen haben. Die Duma-Abgeordnete sprach ungerührt weiter, Kilber wurde herauskomplimentiert.
Die schwul aufgestellte und pädophil begründete „taz“ tut das mit einem Satz ab, der aber nicht weniger perfide ist: Zwei Zwischenrufer ließen die Apologeten der Meinungsfreiheit aus dem Saal entfernen. taz
Spiegel: Misulina zur Seite steht Stellvertreterin Olga Batalina platinblonde Helmfrisur, mimikloses Gesicht von der Putin-Partei Jedinaja Rossija. Sie ließ in Leipzig keinen Zweifel daran, dass eine Einmischung von außen in Sachen Schwulenhatz [!] oder Adoptionsverbot für Ausländer nicht erwünscht ist...
Veranstalter der Konferenz ist Jürgen Elsässer, Chefredakteur des Compact-Magazins in den Siebzigern noch Mitglied des kommunistischen Bundes, später Lehrer und jahrelang Autor von Konkret und Freitag, heute Rechtspopulist und Verschwörungstheoretiker, der auf Familie schwört und Europas Untergang herbeiredet.
spiegel.de 24.11.2013
Der taz-Vertreter wundert sich: Noch vor zehn Jahren hätte man diesen Medienprofi nicht auf einer solchen rechtsintellektuellen Konferenz vermutet. Elsässer war immerhin einmal Chefredakteur der Jungen Welt, schrieb für konkret und das Neue Deutschland. Am Sonnabend aber lehnte da ein Chefideologe am Rednerpult, der die Demonstranten für sexuelle Toleranz und gegen ein antiquiertes Familienraster draußen als „antidemokratisches Gesindel“ und „geschichtsvergessene Idioten“ beschimpfte... taz
Wie kann er nur! Toleranz dürfen doch ausschließlich die Trommler und Randalierer mit der richtig gerasterten, unantiquierten Meinung beanspruchen!
Siehe auch youtube
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