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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Politisch korrekte Sprache
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Sigmar Salzburg
22.12.2010 09.08
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Sprachkorrektes Affentheater bei Wikipedia

Jugend ohne Gott

ist der dritte Roman (Sechsunddreißig Stunden, 1929; Der ewige Spießer, 1930; Jugend ohne Gott, 1937) des österreich-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth ...

Inhalt
Ein Lehrer korrigiert gerade die Klassenarbeiten (Geographie) seiner Schüler. Dabei stellt er fest, dass der Schüler N sich sehr negativ gegenüber Schwarzen (im Buch nach damals üblicher Diktion noch rein deskriptiv „Neger“ genannt) äußert. Er bemängelt dies, streicht es jedoch nicht an, da er solche Vorurteile schon im Radio gehört hatte. Und was im Radio verkündet wird, darf nicht als falsch bezeichnet werden. Er denkt in dieser Zeit über vieles nach, besonders über Gott …

http://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_ohne_Gott

Siehe auch hier

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Sigmar Salzburg
09.12.2010 08.45
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Nun setzt auch die LINKE auf sprachlichen Exorzismus

Die LINKE will (wie SPD und GRÜNE) das Wort „Rasse“ aus dem Grundgesetz tilgen ( bundestag.de 8.12.2010) – wegen seiner mißbräuchlichen Benutzung in der Vergangenheit und weil es für die „modernen Anthropologinnen/Anthropologen, Biologinnen/Biologen und Genetikerinnen/Genetiker kein wissenschaftlicher Begriff“ sei. Dazu ist zu sagen: „Würde“ ist auch kein wissenschaftlicher Begriff und steht doch unabänderbar in den Grundrechten. Meine Meinung zu dieser erneuten Sprachbastelei am Grundgesetz habe ich hier schon kundgetan. Wie sich die sprachbewußte „junge Welt“ dazu stellt, war noch nicht ersichtlich. Bei der Suche stolpert man aber über einen klugen Artikel von Moshe Zuckermann, der 28mal Rassismus und Rasse gebraucht (zugleich ein Beispiel für anständige Rechtschreibung):

Zionismus und Rassismus
Vor 35 Jahren verurteilte die Vollversammlung der Vereinten Nationen Israels Staatsdoktrin


Am 10. November 1975 geschah etwas, das man für entweder gravierend oder – gemessen daran, daß dies Gravierende späterhin annulliert wurde – für nichtig erachten kann. Die UN-Vollversammlung entschied: » (…) der Zionismus ist eine Form des Rassismus und der rassischen Diskriminierung«. Die Stimmverteilung für und wider das Verdikt darf sowohl beim Beschluß als auch bei dessen nachmaliger Annullierung außer acht gelassen werden; sie verdankte sich der jeweiligen, deutlich zeitgeistgeschwängerten politischen Konstellation …

Zu eilig darf man freilich nicht zu diesem (eh noch visionären) Urteil gelangen. Denn der israelische Alltag wie auch die gegenwärtig vorwaltende hohe Politik Israels setzen offenbar alles daran, dem UNO-Verdikt von 1975 noch im nachhinein Geltung zu verschaffen. … Offiziell sind Israels Araber gleichberechtigte Bürger des Staates; de facto leben sie aber seit Jahrzehnten (in nahezu allen Lebensbereichen) als Bürger zweiter Klasse. … Das hat mit biologistischem Rassismus nichts zu tun, sehr wohl aber mit einem ethnisch beseelten politischen Rassismus, der sich mit der faschistischen Brachialität Liebermans nur zu gut in Einklang weiß. …

Der Soziologe Moshe Zuckermann lehrt seit 1990 am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas (Universität Tel Aviv) …

jungewelt.de 17.11.2010

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Sigmar Salzburg
25.11.2010 23.19
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Das Binnen-I ist ‚out’

Durch den wieder erstarkten Nationalismus im Zuge des Beitritts der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes, rassistisch motivierter Hetze von Demagog_innen gegen Flüchtlinge oder der völkisch-rassistischen begründeten, aggressiven Weigerung von größeren Teilen der Bevölkerung Migrant_innen an ihrem Wohlstand teilhaben zu lassen entstand Anfang der 1990er Jahre in der Bundesrepublik eine Grundstimmung, die in Städten wie Mölln oder Rostock, ausgehend von (Neo)nazis und unter Beifall der Bevölkerung, zu regelrechten Pogromen gegen Flüchtlingsunterkünfte sowie deren Bewohner_innen entlud.
de.indymedia.org – ‎21.11.2010‎

Es fehlen die „Flüchtling_innen“.

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Sigmar Salzburg
15.11.2010 18.11
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Entnegrifizierung

Von Joseph Conrad bis Pippi Langstrumpf:
Die meisten Bücher sind schon ‚entnegrifiziert’.
Nur antiquarisch finden sich noch Reste alter Sprache:


Musiklexikon in zwei Bänden
VEB Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1966
… ein modernes Musiklexikon … auf der Höhe der Zeit …

Bumbry, Grace, geb. 4.1.1937 St. Louis (Missouri);
Amerikanische Altistin, Negerin
Sie gilt als eine der besten Kräfte ihres Fachs …

Auch zahlreiche andere, vor allem Jazzmusiker, sind ohne
Abwertung als ‚Neger’ oder ‚Negerin’ gekennzeichnet.
Wer hatte ein Interesse an der Tabuisierung?

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Sigmar Salzburg
26.10.2010 09.54
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Deutschlandlied

Chiles Präsident entschuldigt sich für „Deutschland über alles“

Es war eine peinliche Panne – bei seinem Besuch trug sich Chiles Präsident Piñera mit der geächteten ersten Zeile des Deutschlandlieds im Gästebuch des Bundespräsidenten ein. Jetzt entschuldigte sich Piñera – er habe nicht gewusst, dass die Zeile „Deutschland über alles“ Erinnerungen an die NS-Zeit wecke.
… SPIEGEL ONLINE hatte Details über die peinliche Panne berichtet …
Bundespräsident Wulff soll erschrocken aufgehorcht haben, wollte den ausländischen Gast aber wohl nicht öffentlich düpieren. …

spiegel.de 26.10.2010

Am Deutschlandlied, 1841 von Hoffmann von Fallerleben gedichtet, 1922 von Friedrich Ebert zur Nationalhymne erklärt, ist nichts verwerflich. Zu Recht wurde 1952 nur die dritte Strophe „Einigkeit und Recht und Freiheit“ gesungen und 1991 beibehalten. Die erste Strophe ist unüblich, aber nicht verboten. Ein Mißbrauch durch die Nazis kann niemals den menschlichen Gehalt des Liedes entwerten. Erbärmlich ist es dagegen, wenn unsere politisch-kulturellen Geisteszwerge nun auch noch den chilenischen Präsidenten, der mit der ersten Zeile Deutschland seine Zuneigung bekunden wollte, durch affige Aufregung nötigen, vor der zur Schau gestellten Bußsucht der angemaßten besseren Deutschen seinen Kotau zu machen.

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Sigmar Salzburg
18.09.2010 08.52
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Neu-Denk durch gelenkte Begriffsumfälschung

Westerwelle und Mronz sind seit gestern offiziell ein Ehepaar.¹
bild.de 18.9.2010

Wieder kodifiziert der Staat, was ihn nichts angeht. Dabei ist in diesem Bereich seine einzige Aufgabe, Ehe und Familie zum Wohl der Kinder und ihrer Erzeugung zu fördern. Aber daran fehlt es:

Die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften ist in den letzten Jahrzehnten kräftig gestiegen. Im früheren Bundesgebiet hat sie sich seit 1972 verzehnfacht, der Anteil derer mit Kindern unter ihnen ist jedoch nahezu konstant geblieben (ein Viertel).
cdu.de/projekt21

Wenn sich dies fortsetzt, werden bald nur noch gleichgeschlechtliche Paare die Segnungen staatlicher Vorteilsgewährung ausnutzen wollen, während die echten familienbildenden und kindererzeugenden Paare die staatliche „Fürsorge“ möglichst meiden.

¹) Im Partnerschaftsgesetz (LPartG) sind „Ehe“ und „verheiratet sein“ (noch) deutlich gegenüber dem Zustand der Lebenspartnerschaft abgegrenzt (n. Wikipedia):

Die Begründung einer Lebenspartnerschaft ist zulässig, …. 2. wenn keiner der Erklärenden bereits eine noch bestehende Ehe oder Lebenspartnerschaft mit einem Dritten eingegangen ist (Monogamie, § 1 Abs. 3 Nr.1 LPartG)

Warum in diesem Fall unnötigerweise die Monogamie (als Karikatur der christlichen Ehe) gefordert wird, bleibt unerfindlich.


Nachtrag – Süddeutsche 12.8.2011
Jedes dritte Kind, das 2010 geboren ist, hat Eltern ohne Trauschein. Das sind etwa 225.000 Jungen und Mädchen – mehr als je zuvor in Deutschland. Der Anteil unehelicher Babys hat sich in den vergangenen 20 Jahren damit mehr als verdoppelt.

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Sigmar Salzburg
06.09.2010 09.18
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Feministisch korrekte Rechtschreibung

[ Politiker u. Philosoph Frieder Otto Wolf] Dass übrigens „abendländisch“ geprägte Menschen, auch wenn sie selber oder auch schon ihre Eltern sich vom Christentum verabschiedet haben, mehr Probleme mit MuslimInnen als mit KatholikInnen oder ProtestantInnen haben, ist ganz verständlich. Nur sollten wir den Grund dafür nicht einfach auf der Seite der uns weniger vertrauten MuslimInnen suchen: Wir kommen einfach aus der gleichen Tradition, wie „unsere“ ChristInnen – deren Pendants aus dem Bibelgürtel der USA etwa uns übrigens schon sehr viel exotischer vorkommen dürften.
[wissenrockt.de 4.9.2010]

Wie liest man das bloß?

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Sigmar Salzburg
12.08.2010 06.02
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Neues aus der Anstalt – dem einstigen Lande Luthers!

Beispiel: Religionspädagogik an der PH Weingarten

II. Die Erschließung von Sinn-Strukturen des Urteilens und Meinens bei den Studierenden der Religionspädagogik in den ev. und kath. Sub-Stichproben: Faktorenanalysen und Factor-Score-Korrelationen zum Thema ’Religionsunterricht von morgen’

... Im Blick auf die Faktoren-Matrix, wie sie sich seinerzeit für die evangelische ReligionslehrerInnenschaft Baden-Württembergs gezeigt hatte, war folgendermaßen formuliert worden: „Die evangelische ReligionslehrerInnenschaft Baden-Württembergs hat mit den Faktoren 2, 3 und 5 klar formulierte und trennscharf abgrenzte Orientierungspunkte definiert. ... Die Zeichenbedürftigkeit für ’Glaube’ bzw. für das Glaubens-Geschehen ist im Bewusstsein der evangelischen Religionslehrendenschaft Baden-Württembergs überwiegend verankert.“ Der Blick auf die Faktoren-Matrix der evangelischen Studierendenschaft zeigt uns nun, dass die vorstehenden Formulierungen auch für sie Geltung beanspruchen dürfen.

Halten wir für die evangelische Studierendenschaft fest: Im Unterschied zum Themenkreis „Aufgaben der Kirche“ setzt sich bei diesem Themenkreis wieder die Übereinstimmung zwischen den Populationen der Studierenden und der Lehrenden fort. Die gefundene Konnotationen-Strukturierung konfrontiert uns mit dem Ergebnis, dass der Professions-Nachwuchs in seinen Reaktionen von der Religionslehrendenschaft in Baden-Württemberg kaum zu unterscheiden ist und unter diesen Gesichtspunkt deshalb in der Tat von einer außerordentlichen hohen Traditions-Kontinuität gesprochen werden kann. … In dieser Demonstration ihres Verständnisses zeigt sie Ü-bereinstimmung mit der bereits berufstätigen katholischen Religionslehrendenschaft und setzt sich zugleich von den evangelischen KommilitonInnen (und der evangelischen Religionslehrendenschaft) ab.

ph-weingarten.de

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Sigmar Salzburg
30.07.2010 09.56
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Das Wort „Gastarbeiter“ wieder zulässig?

Begrüßungsgeld für Gastarbeiter
Wirtschaftsminister Brüderle möchte ausländische Fachkräfte mit einer Geldprämie nach Deutschland holen ...
sueddeutsche.de 30.7.2010

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Sigmar Salzburg
28.07.2010 09.08
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Sprachliche Invasionen

Ein interessanter Artikel von Robert Fisk ist in der Neuen Rheinischen Zeitung – Online (einer Wiederbelebung der Marxschen Zeitung von 1848) erschienen:

Kampfsprache: Die neue Propaganda
Von Robert Fisk

Der Journalismus hat sich zu einem sprachlichen Schlachtfeld entwickelt – und wenn Reporter Begriffe verwenden wie: “ein Aufflammen der Gewalt”, oder “Surge”, oder “Siedler”, dann spielen sie weiter mit diesem schädlichen Spiel, argumentiert der englische Nahost-Korrespondnt Robert Fisk in „The Independent“. – Die Redaktion

[Aus diesem umfangreichen und polemischen Artikel nur einige Kostproben (in der nicht überprüften Übersetzung)]


… Wir Journalisten sind heute mehr und mehr zu Gefangenen der Sprache der Macht geworden. Ist es, weil wir uns nicht mehr um Linguistik oder Semantik kümmern? Ist es deshalb, weil die Notebooks unsere Rechtschreibung “korrigieren”, unsere Grammatik “verbessern”, sodass unsere Sätze mit denen unserer Herrschenden identisch sind?

[Das erleben wir gerade wörtlich. 2006 erzählte mir stolz der verstorbene KNA- und frühere DPA-Korrespondent Karl-Ernst Jipp, er schriebe immer noch nach der alten Rechtschreibung. Die Umwandlung mache sein Rechner. Stefan Aust berichtete 2004 von seinen Spiegel-Mitarbeitern ähnliches und nannte es „kafkaesk“. So wird das Volk wird durch Automaten zur Sprache der Regierenden zwangsbekehrt.]

Mittlerweile ist der „Friedensprozess“ zusammengebrochen. Deshalb versuchen unsere Anführer – oder „Schlüsselfiguren“ wie wir sie gerne nennen – ihn wieder in Gang zu bringen. Der Prozess musste wieder „zurück in die Spur“ gebracht werden. Sehen Sie, es war ein Zug. Die Wagons sind vom Weg abgekommen. Die Clinton-Regierung nutzte diese Phrase zuerst, dann die Israelis, dann die BBC. Aber es gab ein Problem, als der „Friedensprozess“ immer wieder „zurück in die Spur“ gebracht wurde – aber immer noch vom Weg abkam. Deshalb produzierten wir einen Fahrplan, eine „Roadmap“, – betrieben von einem Quartett und geleitet von unserem alten Freund Gottes, Tony Blair, den wir in einer Obzönität der Geschichte nun „Friedensbotschafter“ nennen. Aber der „Fahrplan“ funktioniert nicht. …

Hier ist ein weiteres Bruchstück medialer Feigheit, das meine 63 Jahre alten Zähne einander abschleifen lässt, nachdem ich 34 Jahre Humus und Tahina im Nahen Osten gegessen habe. Uns wird in vielen Analysebeiträgen erzählt, dass wir uns im Nahen Osten mit „konkurrierenden Schilderungen“ befassen müssen. Wie gemütlich. Es gibt keine Gerechtigkeit, keine Ungerechtigkeit, nur ein paar Leute, die verschiedene Versionen der Geschichte vortragen. „Konkurrierende Schilderungen“ tauchen nun regelmäßig in der britischen Presse auf. …

Der englische Originalartikel von Robert Fisk erschien am 21. Juni 2010 in „The Independent“. Übersetzung: Fabian Köhler & Fatma Derman (ISM)

nrhz.de 28.7.2010

[Der Artikel überschreitet den Rahmen des hier Darstellbaren. Nur noch eine nebensächliche Anmerkung: „Humus“ ist natürlich falsch und irreführend. Es muß „Hummus“ heißen (mit einem gutturalen „h“, einem deutlich doppelt verstärkten „m“ und einem emphatischen „s“), ein Kichererbsenbrei. „Tahina“ ist eine Sauce aus Sesammehl.]

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Sigmar Salzburg
11.07.2010 07.46
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Alberner Kotau vor der Korrekten-Mafia

Kein „Negerkönig“ mehr bei Pippi Langstrumpf

Der Verlag, in dem Astrid Lindgrens Kinderbücher erscheinen, entfernt rassistische [?] Bezeichnungen aus den Pippi-Langstrumpf-Bänden. In den Neuauflagen ist nur mehr vom „Südseekönig“ die Rede.

Die rassistischen [?] Bezeichnungen „Neger“ und „Zigeuner“ sind passé – das gilt zumindest für die Pippi-Langstrumpf-Kinderbücher. Der Verlag Friedrich Oetinger, in dem Astrid Lindgrens Bücher erscheinen, strich all diese Bezeichnungen. Eine Änderung wollte die Autorin Zeit ihres Lebens zwar nicht, und auch die Erben waren anfänglich dagegen, aber der Verlag konnte schließlich auf sie einwirken. In den Neuauflagen ab 2009 ist nun etwa nicht mehr vom „Negerkönig“, sondern vom „Südseekönig“ die Rede. … Auch wenn der „N-König“ in Lindgrens Erzählung als eine positive Figur erscheine, stieß die rassistische Bezeichnung bei vielen Eltern auf Ablehnung, heißt es im Verlag. Es habe immer wieder [?] Beschwerdebriefe von Eltern gegeben …

diepresse.com 6.7.2010

N.B.: Meine Frau saß gerade in einem Computerkurs mehrere Wochen neben einem jungen Vater von vier Kindern. Er stellte sich als Zigeuner vor und hatte auch nichts dagegen, so bezeichnet zu werden.

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Sigmar Salzburg
04.07.2010 15.18
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Sprachliche Diskriminierung des Mannes

Cristiano Ronaldo
Fußballdiva plötzlich Vater

focus.de 4.7.2010

Wo sind die Männerrechtsvereine, die Protest erheben und Gesetze fordern?

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Sigmar Salzburg
24.06.2010 04.59
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Nochmals „das Elter“

Bislang war das Kunstwort „das Elter“, d.h. die Einzahl von „Eltern“, nur in der Biologie zur Bezeichnung eines Elternteils von zwittrig sich fortpflanzenden Lebewesen eingeführt worden, bei denen Vater und Mutter nicht unterschieden werden können. Falls es der Wissenschaft gelingen sollte, schwulen Paaren Kindersegen zu verschaffen, wäre das die vielleicht unvermeidliche Bezeichungsweise. Bis dahin können wir darauf verzichten.

Die „Eltern“ hätten eigentlich nach „behänder“ Reformerlogik viel nötiger als andere „belämmerte“ Neuerungen zu „Ältern“ reformiert werden müssen. Aus Feigheit vor dem Zorn der real existierenden Eltern und um den Erfolg ihrer „Reform“ nicht zu gefährden, haben sie daher ihren Mutwillen an selteneren Wörtern ausgelassen. Jedoch müßte nach Vol-lendung der bislang „nicht weit genug gehenden“ Reform „das Älter“ geschrieben werden.

Der bekannte Einleitungsvers aus Wilhelm Buschs „Julchen“ würde dann in leicht verständlichem endreformiertem Neudeutsch lauten:

Älter werden ist nicht schwer,
Älter sein dagegen sehr.

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Sigmar Salzburg
22.06.2010 15.13
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Volksverblödung auch in der Schweizer Bürokratie

Weder Vater noch Mutter – Beamte sollen künftig «das Elter» sagen

Die Stadt Bern streicht alle Wörter, die Frauen angeblich diskriminieren.


Von Karin Baltisberger 04.06.2010

Deutsch: Mutter/Vater
Berner Neusprech: Das Elter

Anweisung an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern: Ab sofort müssen Texte geschlechtergerecht formuliert werden.

Das bedeutet, bestimmte Wörter stehen von nun an auf der Schwarzen Liste. Der 22-seitige Sprachleitfaden für die Stadtverwaltung verbietet beispielsweise das Wort «Fussgängerstreifen». Neu soll man stattdessen «Zebrastreifen» schreiben und sagen.

Ziel ist die Gleichstellung von Mann und Frau

«Mit dem Wort Fussgängerstreifen sind nur die Männer gemeint», sagt Nadine Wenger, Projektmitarbeiterin bei der Fachstelle für die Gleichstellung von Frau und Mann in Bern. Zebrastreifen dagegen sei ein neutraler Begriff.

Weitere Wörter wie Anfängerkurs, Führerausweis und Mannschaft stehen auf dem Index. «Unser Ziel ist die Gleichstellung von Mann und Frau. Und dazu gehört eben auch eine geschlechtergerechte Sprache», erklärt Wenger. Der Leitfaden ist eine Massnahme des Aktionsplans für die Gleichstellung, der vom Berner Gemeinderat (Exekutive) verabschiedet wurde.

Doch fühlen sich die Frauen bei einem Wort wie Fussgängerstreifen tatsächlich benachteiligt? «Das ist unterschiedlich», sagt Wenger. «Aber wenn man es genau nimmt, ist es eine Diskriminierung.»
Für amtliche Publikationen verbindlich

Auch die Bundeskanzlei hat einen Leitfaden für die Mitarbeitenden beim Staat verfasst. Der geht sogar noch weiter. Auf 192 Seiten wird erklärt, wie man in welcher Situation geschlechtergerecht korrekt formuliert.

Und auch die Liste der «diskriminierenden Wörter» ist länger. Statt Vater oder Mutter sollte man laut Bund besser «der Elternteil» oder «das Elter» schreiben. «Der Leitfaden ist für amtliche Publikationen verbindlich», sagt Isabel Kamber, Stellvertretende Leiterin Zentrale Sprachdienste, Sektion Deutsch.

Sanktionen für «Sexisten»

Das politisch korrekte Formulieren gibt aber auch Probleme. Fussgängerstreifen ist beim Bund auf dem Index, aber der Begriff «muss in Gesetzestexten verwendet werden, denn Zebrastreifen ist ein umgangssprachliches Wort und in juristischen Texten nicht zu gebrauchen», erklärt Kamber.

Ansonsten könne man bei Wörtern wie Urheberrecht, Einwohnerbefragung selber entscheiden, ob man diese oder alternative Begriffe benützt.

Der Leitfaden der Stadt Bern kostete unter 10 000 Franken und wird an die Angestellten abgegeben. Wer sich nicht dran hält, muss nicht mit Sanktionen rechnen. Egal ob Mann oder Frau.

blick.ch 4.6.2010

Nachtrag:

Zebrastreifen-Empfehlung kommt vom Bund

… Die Sprachregelung in Bern und Winterthur geht aber nicht auf Eigenkreationen zurück. Das eifrige Bestreben um politische Korrektheit ist seit 1996 auch in einem nationalen «Leitfaden zur sprachlichen Gleichbehandlung» verankert. Seit 2009 liegt die vollständig überarbeitete, 192 Seiten starke Auflage vor. Dort sind unter anderen die Beispiele aufgelistet, die aktuell in Bern für Aufregung sorgen. «Zebrastreifen» statt «Fussgängerstreifen», «Team» statt «Mannschaft» oder «Beurteilungsgespräch» statt «Mitarbeitergespräch». Sowohl Bern als auch Winterthur haben für ihren Leitfaden die Bundesempfehlung übernommen. …
«Man muss sich schon etwas daran gewöhnen, aber so kompliziert ist das nicht», gibt Maltempi ihren Berner Amtskolleginnen und Kollegen mit auf den Weg. Von der Notwendigkeit ist sie aber überzeugt. «Die Kulturveränderung ist wichtig, um der Diskriminierung von Männern und Frauen vorzubeugen.»

20min.ch 04. Juni 2010

Es mag ein schwacher Trost für die Schweizer sein, daß feministische Sprachregelungsobsessionen auch hier im Norden die irrwitzigsten Auswüchse zeitigen. In der Stadt Eutin wurde 1998 beschlossen, in der Amtssprache durchgängig das generische Femininum (Femininum auch für männliche Amtsträger) einzuführen, zunächst nur, um die entnervenden Doppelnennungen zu vermeiden. Dieser Schildbürgerstreich (ohne Mitwirkung der Bürger) wurde wegen der skurrilen Folgen bald wieder aufgegeben.

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Sigmar Salzburg
25.04.2010 10.46
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Politisch korrekte Journaille

An diesem Sonntag wählen die Österreicher ihren Bundespräsidenten. Der Sieger steht mit dem Sozialdemokraten Fischer eigentlich schon fest, nachdem sich Rechtsaußen-Kandidatin Rosenkranz mit skurrilem Wahlkampf ins Abseits gestellt hat. …
Rosenkranz ist verheiratet, hat zehn Kinder mit auffallend deutschen Namen und einen Mann, der im rechtsextremen Milieu kein Unbekannter ist.

Spiegel.de 25.4.2010

... und vor zwei Wochen:

Zehn Kinder hat sie zur Welt gebracht, auch deren Namen können als Statement gewertet werden: Hedda, Horst, Arne, Mechthild, Hildrun, Volker, Sonnhild, Alwine, Ute, Wolf. Und der Schäferhund der Familie heißt Greif.
Es könne ja nicht jeder Kevin heißen, konterte sie einmal gegenüber den „Salzburger Nachrichten“.

Spiegel.de 12.4.2010

Ich kenne die FPÖ nur aus den abwertenden Meldungen der Medien, sie ist mir auch wurscht. Aber daß man jetzt noch nicht einmal seinen Kindern deutsche Namen geben darf, ohne daß das gleich als weiterer Beweis dafür herhalten muß, daß man zu Recht in die neue deutsche Kaste der Unberührbaren eingereiht wird, spricht Bände für den Geisteszustand der politisch korrekten Republik.

Ich weiß, wovon ich spreche. Meine verstorbene Schwester, die einen ähnlichen Namen trug wie ich und gleiche Initialen, hörte sogar: Eure Eltern waren wohl große Nazis! Und das bei einem Vater, dem seine Mutter die Abstammungsurkunde gefälscht hat und bei dem die Familie wegen seiner losen öffentlichen Reden ständig die Verhaftung befürchtete. Wie soll denn jemand, der keine Affinität zu christlichen Namen hat, seine Kinder nennen? „Murat“, heute gehäuft in korrekten Schulbüchern zu finden, war damals noch völlig unbekannt. Vor Jahren schon meinte der Bundeswehr-Historiker Prof. Michael Wolffson, die wechselnde politische Gesinnung der Deutschen aus der sich wandelnden Namensgebung ableiten zu müssen. Tatsache ist jedoch, daß auch gerade assimilationswillige, liberale Juden deutsche Namen bevorzugten: Siegmund Freud. – Durch den Namen Sigmar Gabriel hat sich die Lage leicht entspannt. Das ficht aber die Journaille der pseudolinken Tugendwächter nicht an.

P.S.: Die Namen meiner vier Kinder sind griechisch-römisch.

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