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Nein, zu Heyse!!
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Jürgen Böhne
18.02.2008 09.27
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wohlwissend

Zugegeben, das Wort „wohlwissend“ habe ich in einem Vorreform-Duden nicht gefunden.
Dafür findet man jede Menge Treffer im Internet (nicht unbedingt Google). Selbst auf den FDS-Seiten sind es acht.
Es scheint offenbar trotzdem ein gängiges Wort der deutschen Sprache zu sein.
Was war mit dem „wohl wissend“ in dem besagten Artikel denn gemeint?
Also
a) wohl wissend = möglicherweise wissend
oder
b) wohlwissend = ganz genau wissend?
Wenn „wohlwissend“ nicht sprachkonform ist, wie unterscheide ich dann a) und b), bzw. wie formuliere ich b) unter Verwendung von „wohl“ und „wissend“?

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Sigmar Salzburg
17.02.2008 21.06
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Re: wohl wissend

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Jürgen Böhne
Das sinnentstellende „wohl wissend“, obwohl „wohlwissend“ gemeint ist, finde ich viel schlimmer.
Wir haben „wohltuende“ Nachbarn, aber nicht „wohlwissende“ – zum Glück!
__________________
Sigmar Salzburg

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Jürgen Böhne
17.02.2008 18.15
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wohl wissend

Das sinnentstellende „wohl wissend“, obwohl „wohlwissend“ gemeint ist, finde ich viel schlimmer.

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Sigmar Salzburg
17.02.2008 14.59
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Dass-Deutsch

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine DKP-Politikerin einfach so dumm ist, kurz vor der Hamburg-Wahl ein solches Fernseh-Interview zu geben, wohl wissend, dass sie uns damit schaden wird. Dass heißt, sie wollte uns schaden. Und das sieht doch sehr komisch und eher nach Verfassungsschutz aus“, sagte Gysi.

WELT online 17.2.2008

http://www.welt.de/politik/article1685927/
Stasi-Befuerworterin_Wegner_lehnt_Ruecktritt_ab.html

[War Clement auch vom Verfassungsschutz gesteuert?]

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Sigmar Salzburg
10.02.2008 00.44
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... wird das amtlich?

Anonymus „Tenor“ in der Spiegel-online-Diskussion:

Die Herkunft des „tarnish“ liegt im ahd „tarnan“ und im jetzigen „tarnen“, also verdecken oder bedecken. Da hat der Chabon die Kenntniss seiner Sprache wunderbar ausgenutzt und muss für seine Wahl gelobt werden.

Am 9.2.08 auf der Sick-Site „Zwiebelfisch – Ist unsere Sprache ein schwerer Pflegefall?“
http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=180

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Sigmar Salzburg
08.02.2008 08.52
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Schulkompetenz

SchulSPIEGEL-Redakteur Markus Flohr:

"Meßbarkeits- und Verwertungswahn“; …liess die Regie eine Grafik einblenden

– ansonsten:
mitzukommen/ mit zu kommen; zufrieden geben; Beckmann hatte Recht; Martin Wansleben war … der Einzige; jedes Mal, wenn Maybrit Illner…; viel zu viel Angst; heute Abend;

… die Reform [G8, Turboabi] habe außer „der Wirtschaft“ eigentlich niemand gewollt – jetzt sei sie aber da und man müsse eben damit leben.

Das kommt uns doch bekannt vor!

Spiegel online/SchulSPIEGEL, am 8.2.08, Stand 9:00 Uhr

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,533913,00.html

__________________
Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
02.02.2008 11.40
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Korrektur-Software ausgeschaltet?

Mathematik-Ausstellung „Zahlen, bitte!“ in Paderborn ...
Wer in der Schule in Mathe eine Null war, stößt auf Verständnis, wer zugeben würde, dass er weder Tennis noch Fussball spielt ... Auch das Knacken vom Tresor-Schloß mit Zahlenkombinationen ist unwahrscheinlich, kann aber in der Ausstellung geübt werden.


Spiegel online 01. Februar 2008, 08:38 Uhr

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,532339,00.html

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Sigmar Salzburg
20.11.2007 11.35
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... die uns das Schreiben beibringen wollen

Freund Glasreiniger hat bei FDS einen interessanten Hinweis gegeben: heise.de

Daraus hebe ich nochmals als lebenden Beweis, daß die „Rechtschreibreform“ ein Volk von Rechtschreibstümpern erzeugt hat, die (ehemalige) Literaturstudentin Andrea Nahles hervor:

... Mir ist bewußt, dass diese Erläuterungen für Menschen, die ein einfachen Ja oder Nein erwarten, nicht befriedigend sein können. Es gehört für mich jedoch zu meinem Verantwortungsbewußtsein und meinem Politikverständnis dazu, dass ich nicht nur als Individuum agiere und dass ich auch ohne mühsame Mehrheitsfindungsprozesse und demokratische Spielregeln nicht wirklich Politik gestalten kann. Ich kann nur versuchen Ihnen dies zu erläutern.

Andrea Nahles


Demokratische Spülregeln hat die SPD ja zusammen mit der CDU in Schleswig-Holstein vorgeführt – beim Wegspülen des Volksentscheids gegen die „Reform“.

2005 konnte man bei FDS lesen:

Sie weiß nur soviel, daß sie »statt Du mit Großbuchstabe jetzt alles klein« schreiben »muss«. Und daß Andrea Nahles (35 und – ausgerechnet – Studentin der Literaturwissenschaft) tritt in Ihrer Kolumne für Focus (Burda-Konzern) dafür ein, den Widerstand der unabhängigen Verlage, die zu Hunderten gegen die Rechtschreibreform protestiert haben und protestieren, zu brechen.

Sie tritt natürlich nicht wissentlich dafür ein. Sie weiß vermutlich gar nicht, worum es geht. Sie weiß nur soviel, daß sie »statt Du mit Großbuchstabe jetzt alles klein« schreiben »muss«. Und daß die deutsche Rechtschreibung dank der Reform jetzt »hundert Regeln weniger als früher« habe. Die Kandidatin für den stellvertretenden Parteivorsitz der SPD ist um ihren Sachverstand nicht eben zu beneiden.

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Sigmar Salzburg
18.11.2007 20.41
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Ullstein Verlag – gnadenlos banausisch:

Ach hört mit Furcht und Grauen
Mein Brevier der schönsten Balladen


Es sind anscheinend alle altertümlichen Schreibweisen
als Zeitkolorit erhalten, aber beferkelt mit den „neuen“ Heyse-ss:

Zwey Waffen uebten solche Rach,
dass alle Glieder litten …


Dabei durften sogar Schillers Katzen „greulich“ bleiben.

Als Herausgeber wird Thomas Quasthoff genannt, der lt. Hamburger Abendblatt v. 10.5.06 bekundet hat: „Wenn ich sehe, wie etwa Unsummen für eine idiotische Rechtschreibreform statt für die Rettung von Musikschulen ausgegeben werden, wird mir ganz anders…

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Sigmar Salzburg
19.09.2007 13.16
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Unfähigkeit ist jetzt Verweigerung

SPIEGEL-Zwiebelfisch Bastian Sick spottet gerade:

Viele haben sich ja der Rechtschreibreform konsequent verweigert. Manche verweigern sich der Rechtschreibung auch ohne Reform. So wie der Fahrer dieses Wagens. Der erlaubt sich so dieß und dass. Fotografiert im Gießener Stadtverkehr



eingeschickt von Jan Schatz

Beim Spiegel also Verweigerung von Anfang an:

„Herausgekommen ist ein Magazin, dass Abenteurer und Erfolgsmenschen porträtiert, Entdecker und Lebenskünstler; dass überall da herumstöbert, wo Menschen etwas Neues ausprobieren; dass über die Avantgarde in Film, Theater, Musik und Literatur informiert.“

(Spiegel-reporter, nach Junge Welt, 26. 10. 1999)

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Sigmar Salzburg
31.08.2007 05.47
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Über Google gefunden:

Goethe (Wikipedia-Ergebniss)
Dieser Artikel erläutert den Dichter Goethe; für weitere Personen mit dem Namen ...... („Nun aber schien zum erstenmal eine Theorie mich anzulächlen“). ...
http://www.mahner.org/wikipedia/Goethe/


Der Link führt z. Zt. auf eine unfertige Seite:

Wenn du aber denkst, dass ich Schuld bin (ja, auch das ist möglich)…

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Sigmar Salzburg
07.01.2007 08.23
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Nur als Stoffsammlung

Das Heyse-System mit seiner neuen Vokallängendefinition bewirkt einen Bruch in der Tradition der Aussprache deutscher Namen. Zahllose deutsche Familiennamen und Ortsangaben können von der indoktrinierten Jugend nicht mehr intuitiv richtig und sicher gelesen werden. Allein im Postleitzahlenverzeichnis findet man folgende Ortsnamen:

Aßlar, Aßling, Aßschwang, Aßmannshardt, Baßdorf, Baßlitz, Beßlich, Bloßwitz, Bößgesäß, Boßdorf, Büßfeld, Büßholz, Büßleben, Bußhof, Bußmannshausen, Bußvitz, Daßwang, Dößig, Drößling, Drößnitz, Droßdorf, Droßkau, Düßnitz, Dußlingen, Dußvitz, Eßbach, Eßbaum, Eßleben, Eßlingen, Eßweiler, Faßberg, Faßmannreuth, Feßbach, Fißmühle, Flößberg, Floß, Floßdorf, Floßmühle, Frößnitz, Fußgönheim, Fußstall, Gößlow, Gößnitz, Gößweinstein, Goßberg , Goßdorf, Goßmannsrod, Goßmar, Goßra, Goßwitz, Graßlfing, Greßthal, Grißheim, Größnitz, (Groß …), Haßfurt, Haßlach, Haßlau, Haßleben, Haßley, Haßlinghausen, Haßloch, Haßmersheim, Haßmoor, Heßberg, Heßdorf, Heßheim, Heßlar, Heßler, Heßles, Heßlingen, Heßloch, Hoßkirch, Hußweiler, Jeßling, Jeßnigk, Jeßnitz, Jößnitz, Kaßberg, Kaßlerfeld, Klüß, Kluß, Kößlarn, Kößlitz, Kößuln, Koßdorf, Koßweda, Koßwig, Kraßlau, Kreßbach, Kreßberg, Kröß, Krößuln, Laßbach, Laßbruch, Laßrönne, Lißdorf, Lößnig, Lößnitz, Lößnitzgrund, Lößnitztal, Loßbruch, Loßburg, Loßwig, Loßnitz, Lüßvitz, Lußberg, Maßbach, Maßlau, Maßlow, Maßnitz, Maßweiler, Meßbach, Meßdorf, Meßkirch, Meßlingen, Meßnerschlag, Meßstetten, Mißlareuth, Mößling, Mößlitz, Moßbach, Naßkamping, Naßweiler, Neßlbach, Neßmergrode, Neßmersiel, Nißma, Nißmitz, Nößwartling, Noßlitz, Noßwitz, Nußbach (5), Nußbaum, Nußbühl, Nußdorf (4), Nuloch, Oßla, Oßling, Oßmannstedt, Oßmaritz, Oßweil, Paßbruch, Paßditz, Pißdorf, Pößneck, Poßdorf, Proßmarke, Raßdorf, Raßlitz, Raßmannsdorf, Raßnitz, Raßreuth, Rißdorf, Rißegg, Rißtissen, Rößnitz, Rößuln, Roßbach (19), Roßberg (2), Roßbrunn, Roßdach, Roßdorf (8), Roßendorf, Roßfeld, Roßhaupten (2), Roßholzen, Roßla, Roßlach (2), Roßleben, Roßrieth, Roßstadt, Roßtal, Roßwälden, Roßwag, Roßwangen, Roßwein, Rüßdorf, Rüßwihl, Saßleben, Saßmannshausen, Saßmicke, Saßnitz (Sassnitz), Scheßlitz, Schlößchen, Schlößlesmühle, Schloßau, Schloßberg (3), Schloßböckelheim, Schloßborn, Schloßgarten, Schloß Grubenhagen, Schloßhalbinsel, Schloß Hamborn, Schloßheck, Schloßhof, Schloß Hohenfels, Schloßig, Schloßkulm, Schloß Holte-Stukenbrock, Schloß Neuhaus, Schloß Ricklingen, Schloß Rottal, Schloß Vippach, Schloß Zeil, Schmißberg, Schweßwitz, Seßlach, Soßmar, Staßfurt, Stoßdorf, Straß (4), Straßberg (4), Straßbessenbach, Straßdorf (2), Straßen, Straßen, Straßenhaus, Straßenreuth, Straßfeld, Straßgiech, Straßgräbchen, Straßkirchen, Straßlach-Dingharting, Straßtrudering, Strößwitz, Strußberg, Süß (2), Süßenbach, Süßenborn, Süßenhof, Süßkofen, Teßmannsdorf, Thoßfell, Traßdorf, Traßlberg, Tüßling, Ueß, Voßbarg, Voßberg (3), Voßlapp, Voßfeld, Voßhagen, Voßheide, Voßhofen, Voßkuhl, Voßloch, Voßwinkel (2), Waßmannsdorf, Waßmannshausen, Weßling, Weßmar, Weßnig, Weßnitz, Wißkirchen, Wißmannsdorf, Wißmar, Wißstedt, Wußwerk, Zaßnitz, Zwerchstraß, Zußdorf

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Sigmar Salzburg

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Norbert Lindenthal
20.09.2006 06.15
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s-Schreibung-Durcheinander

Mitteilung eines Autoteilehändlers im September 2006 an seine Kunden:



Wenn jemand nicht weiß, wie die normale s-Schreibung ist, weiß er nicht, wie das verordnete s-Durcheinander vermieden würde.

Für solches Chaos zogen Schleswig-Holsteins Parlamentarier an einem Strang, alle, gegen einen Volksentscheid.

7 Jahre später gibt es aber diese unabhängige Netzseite zum Thema Rechtschreibung, Volksentscheid und s-Schreibung.
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Norbert Lindenthal

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Norbert Schäbler
20.07.2004 18.09
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"Überschwänglich"

Ich komme gerade von meiner ersten Sitzung im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg.
Die haben dort eine Handschriftensammlung: beginnend um 1326, endend 1833.
Hineingeschaut habe ich in den Akt 6406. Dabei habe ich mir speziell angesehen ein Gerichtsverfahren vom 21. September 1744.
Und ebenfalls habe ich gesichtet den Akt 6148. Dort fiel mir (unter etwa 50 weiteren) eine fürstliche Urkunde vom 21. Juni 1732 ins Auge. Einfach schön!

Gestutzt habe ich, weil ich in der Lage war, die Schriftzeichen zu erkennen. Unter dem Decknamen „Sütterlin“ (jener Ludwig Sütterlin ist geboren am 23. Juli 1865 in Lahr, gestorben am 20. November 1917 in Berlin) hatte ich die Schrift seinerzeit im Gymnasium (1961 ff.) gelernt und sie mit Hilfe der teilweise „Zeit und Raum sparenden“ Dolmetscherkünste eines Archivars entschlüsseln können.
Gestutzt habe ich deshalb, weil der Sütterlin die Schrift ja gar nicht erfunden haben konnte, weil sie ja schon lange vor ihm da war. Es war ja schließlich eine Urkunde von 1732, ergo geschlagene 133 Jahre zu früh verfaßt.
Auch habe ich gestutzt, daß der Adelung schon so ausgeprägt aus den Schriftstücken herauslugte. Der lag doch im Jahre 1832 noch dick im Windelkot.
Den Heyse habe ich übrigens auch erspäht, und der stand zum Zeitpunkt der Urkunde vom 21. Juni 1732 noch knappe 32 Jahre vor seiner geist-körperlichen Schöpfung.

Zwei Dinge habe ich mitgenommen – aber demnächst werde ich eine Digitalkamera mitnehmen, damit auch der Herr Fleischhauer einmal was für sein kreatives Ego tun kann.

Erstens: Die Schriften der damaligen Zeit sind ein ästhetischer Genuß. Da sind so viele Haltestellen und Schwerezeichen (überlängige, handschriftliche Zeichen/h, f, sch, ß, Lang-s, st ...) für das Auge drin, daß man im Wortinneren ständig gegen einen Buchstaben rumpelt. Das bremst zwar zeitweise den Lesefluß, ist aber für die Wiedererkennung des Wortes von immenser Bedeutung. Das heißt: Genau genommen ist diese Eigenart altdeutscher Schrift im Zuge des gegenwärtigen Reformierungswahnes gar oft die einzige Möglichkeit, einen handschriftlich niedergeschriebenen Begriff (inklusive damaliger Lebensqualitäten) wiederzuerkennen. Hier hat sich Schrift noch verewigt gegen alle Widerspenstigkeit, Besserwisserei und Ausradierungsversuche der Nachkommenschaft!
Ein dreifach Hoch auf die Altvorderen!!

Und dann fielen mir noch die Namen der Prozeßpartner aus dem Jahre 1744 auf. Da war ein „Thomaß“ (mit Scharf-S), ein Matheß (ohne „Ia“, aber mit Scharf-S) sowie ein „Hannß“ (mit Doppel-n und scharfem ß).
Die waren offensichtlich so blöde damals, daß sie nicht einmal ihren eigenen Namen richtig schreiben konnten.

Oder steckte vielleicht doch etwas ganz anderes dahinter (z.B. das noch nicht wissenschaftlich erforschte Vorkommen eines stimmhaften „S“ nach einem Mitlaut – siehe Wortbeispiel: „Hannß“)? Eine phonokackologische Kuriosität?

Jedenfalls bin ich heute in meinem Überschwang nicht mehr ganz so blöd, wie man mich haben möchte.


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nos

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Norbert Schäbler
15.07.2004 15.50
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„Begnadige nicht hängen!“

"...“
So kenne ich die Anekdote, in der ein russischer Zar per Depesche einen Verurteilten vor dem Strang bewahren will, was aber dem Scharfrichter mißfällt.
Letzterer setzt ein Komma an entsprechender Stelle im obigen Satz und knüpft den armen Wicht auf. Ein Mißverständnis mit bösen Folgen.

Den Strang „Nein, zu Heyse!!“ habe ich eröffnet nach knapp zweiwöchiger Enthaltsamkeit in diesem Forum. Während dieser Zeit hatte sich eine Diskussion entsponnen. Dabei wurde in Erwägung gezogen, daß man trotz strikter Ablehnung der Rechtschreibreform die Heyse`sche Rechtschreibregel möglicherweise als Kompromiß akzeptieren könne.
Ausschließlich deshalb habe ich mich noch einmal in die Diskussion eingemischt, denn es macht für mich keinen Sinn, die Reform abzulehnen und ihr Herzstück zu akzeptieren.
Man kann nicht „Nein“ sagen und gleichzeitig mit wehenden Fahnen ins gegnerische Lager überschwenken!

Das ist der Grund, weshalb ich mich in den nächsten Wochen den Handschriften aus dem 18. und 19. Jahrhundert zuwende. Dabei sind schon einige Vorarbeiten geleistet. Ich will das ausschlaggebende Gewicht ermitteln, das die Waage zugunsten von Adelung kippen ließ, will herausfinden, ob bereits vor Adelung und Heyse irgendein Sprachinstinkt oder eine Regulierungsstelle vorhanden waren ...

Auszüge meiner Funde werde ich in diesem Forum veröffentlichen. Bis dahin wird einige Zeit vergehen.
Tschüß, ich habe zu tun.


__________________
nos

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