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Sigmar Salzburg
02.09.2009 06.45
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Eltern dürfen ihren Sohn Djehad nennen

Ein Berliner Gericht hat entschieden, dass Eltern ihren Sohn „Djehad“ nennen dürfen. Das Kindeswohl sei dadurch nicht gefährdet. Ein Standesbeamter hatte den arabischen Vornamen zuvor abgelehnt, denn „Djehad“ bedeutet Heiliger Krieg. …
Bei „Djehad“ handele es sich um eine im Arabischen auch als männlicher Vorname gebräuchliche Bezeichnung für die Verpflichtung der Muslimen zum geistigen und gesellschaftlichen Einsatz für die Verbreitung des Glaubens, hieß es zur Begründung. Der Gebrauch des Wortes als Vorname sei daher keineswegs verunglimpfend oder anstößig.
Daran ändere nichts, dass radikale Islamisten in jüngster Zeit den Begriff im Sinne eines bewaffneten Kampfes gegen Ungläubige verwendeten.
spiegel.de 1.9.09

Da hat ein Gericht wieder blind entschieden: In meinem arabischen Lexikon von Hans Wehr von 1952, also nicht aus „jüngster Zeit“, steht eindeutig: „… Heiliger Krieg (gegen die Ungläubigen als religiöse Pflicht).“ Im Langenscheidt von 1976 hat das Wort nur diese Bedeutung.

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Sigmar Salzburg
24.07.2009 17.48
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Reaktorbau und Rechtschreibreform – sichere Expertenplanungen ohne Probleme

24. Juli 2009, 16:49 Uhr

RÜCKBAU DES REAKTORS JÜLICH
Heißer Meiler
Aus Jülich berichten Frank Dohmen und Barbara Schmid
In NRW steht eine der umstrittensten Atomanlagen weltweit: der Versuchsreaktor von Jülich. Erst jetzt beim Abriss der Forschungsruine kommt ans Licht: Der Reaktor wurde über Jahre hinweg mit zu hohen Temperaturen gefahren. Und ist möglicherweise nur knapp einer Katastrophe entgangen….

In spätestens zwei Jahren soll er in ein eigens gebautes Zwischenlager auf dem Gelände des dortigen Forschungszentrums eingeschlossen werden. Damit würde nicht nur einer der kompliziertesten und gefährlichsten Rückbauten einer Atomanlage nach mehr als 15 Jahren zu Ende gehen….“Auf diese spektakuläre Aktion“, weiß Rittscher, „schaut die gesamte Welt – und wir haben nur einen einzigen Versuch.“ Ende 2011, mehr als 20 Jahre nach der Stilllegung des Versuchsreaktors, soll es endgültig so weit sein….

Mehr als eine halbe Milliarde Euro wird der Rückbau des Reaktors bis dahin voraussichtlich gekostet haben – Endlagerung und Reinigung des Bodens nicht eingeschlossen.
Sorgloser Umgang mit einem Problemreaktor
Was erst im Laufe des Rückbaus herauskam: Die Suche und Entwicklung eines eigenen deutschen Reaktors war ein fragwürdiges Experiment,…
Hinter den tonnenschweren Betonwänden auf dem Forschungsgelände soll der Reaktor deshalb 30 bis 60 Jahre lang abklingen. Dann kann er möglicherweise von Robotern zersägt und weiter transportiert werden.
Erschreckender noch ist eine wissenschaftliche Analyse, die nahelegt, dass der Reaktor jahrelang wohl nur knapp an einer gewaltigen Katastrophe vorbeigeschrammt ist…. Selbst eine unkontrollierte Kettenreaktion wie in Tschernobyl wäre möglich gewesen, schreibt Moormann in seinem Bericht. ….
. So geht das Bundesumweltministerium (BMU) seit einigen Wochen der Frage nach, ob Betreiber und Atomaufsicht in Jülich versagt haben. Als am vergangenen Wochenende die Vorabmeldung über einen Bericht des SPIEGEL bekannt wurden, in dem die Problematik des AVR geschildert wurde, reagierte das NRW-Ministerium mit der Erklärung, alles sei sicher und man halte es für „verwunderlich“[,] dass das Bundesumweltministerium Fragen zu einem Vorgang stellt, der „31 Jahre zurück liegt". …
Spiegel onlin 24.7.08

Der vollständige Abriß der Rechtschreib-Reformruine müßte nur einen minimalen Bruchteil der Abrißkosten der fehlgeplanten Kernkraftanlagen kosten.

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Sigmar Salzburg
17.04.2009 05.25
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Franz Belting zum 101.

Franz Belting 101

Von Sigmar Salzburg
zum 17. April 2009


Franz Belting
Gehägestr. 24e
30655 Hannover-Buchholz


Lieber Herr Belting,

zu Ihrem 101. Geburtstag sende ich Ihnen die herzlichsten Glückwünsche.

Sie werden sich sicher kaum noch an die kleine Ausstellung Ihrer Werke erinnern,
die wir, meine (damalige) Frau und ich, als Betreiber der Galerie „Werkhof Bissendorf“ vor 34 Jahren für Sie ausgerichtet haben. Ihre beiden Bilder, die Sie uns als Dank überlassen haben, nehmen noch heute einen Ehrenplatz auf meinem Klavier ein. Die Abstraktionen in gräulichen Wachsfarben erinnern mich sehr an die Darstellungen in meinem alten Physikbuch, das mir als Neunjährigem mein Großonkel geschenkt hatte. Wer hätte bei unseren Gesprächen in der kleinen Teeküche gedacht, daß wir Sie, damals schon rüstiger Rentner, noch heute unter den Lebenden finden würden. Der Laudator der voraufgegangenen Gesamtausstellung, Prof. Helmut Gressieker, schrieb damals: „… Der Arbeitsstil Beltings, die ungeachtet seiner Jahre spürbare Mobilität, belegen, daß er die Gestaltungsweise der jüngsten Periode … nicht als förmliche Ablösung einer vorausgegangenen und nun abgeschlossenen ansieht….
Das könnte auch für ein ganzes Leben gelten.

In diesem Sinne „ad multos annos“!

Ihr

Sigmar Salzburg

Nachtrag: Franz Belting ist am 26. Juni 2010 im Alter von 102 Jahren gestorben.
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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
11.04.2009 18.34
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Frohe Ostern
allen Besuchern dieses Forums,

begleitet von einem musikalischen Gruß
aus der Shakespeare-Zeit,
der zum Dialog auffordert:

„Response Pavan“ von Richard Allison.






(Ein „Broken Consort“ aus sechs Instrumenten.
Die verlorengegangene Lautenstimme habe
ich im Stil der Zeit interpoliert – meine Hauptarbeit z.Zt.
Den Synthetikklang bitte ich zu entschuldigen)

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Sigmar Salzburg

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Christoph Kukulies
16.03.2009 10.40
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Die wahren Täter sitzen in den Redaktionen

Man badet quotengeil im Leid anderer.

Amoklauf in Winnenden: Die wahren „Täter“ sitzen in den Redaktionen:

Sankt Gallen (12.03.2009) – Wie schon bei einem anderen Amoklauf an einer Schule in Deutschland ist die Verwunderung gross, wieso gerade so etwas in Deutschland passieren konnte. Man wird dafür erneut keine Antwort finden und am Ende wird der Täter medienwirksam und psychologisch durch Horden von Möchtegern-Experten zum eigentlichen Opfer gemacht oder man schiebt die Schuld auf Computerspiele.

Der komplette Artikel:
http://schweizmagazin.ch/news/336/ARTICLE/7127/2009-03-12.html
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Christoph Kukulies

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Sigmar Salzburg
02.02.2009 13.22
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So wird das Volk zum Affen gemacht

Schwuler Bürgermeister verklagt seine Stadt
Er hat einen Mann geheiratet: Mit dieser Begründung verwehrt Heidelberg einem seiner Bürgermeister den Ehegatten-Zuschlag. Nun hat Wolfgang Erichson seine Stadt wegen sexueller Diskriminierung verklagt
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,604605,00.html

Einstmals sollte der Ehegattenzuschlag der Ehefrau ermöglichen, weniger zu arbeiten und Kinder zu kriegen. Ein Mann ist dazu genauso nutzlos, wie der Heizer auf einer Elektro-Lok, wie er in manchen Ländern von den Gewerkschaften durchgesetzt wurde.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
06.10.2008 09.16
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Zensur, Selbstzensur, vorauseilender Gehorsam?

Im Videotext war die Ankündigung noch zu lesen. Wenige Minuten vorher hatte die Nachrichtenmoderatorin noch auf die folgende Sendung im Ersten, „Titel, Thesen, Temperamente“, hingewiesen und auf die Besprechung des Buches von Michael Grandt „Schwarzbuch Waldorf“. Interessierte Zuschauer warteten vergebens. Es kam – ohne Erklärung – nichts.

Später konnte man auf der Homepage lesen
Thema: Schwarzbuch Waldorf
Aus redaktionellen Gründen kam dieses Thema in der Sendung vom 05. Oktober 2008 nicht vor.

Wie man anderweitig erfahren konnte, war die Auslieferung des Buches, das schon in Zeitungen (ungünstig) rezensiert worden war, durch einstweilige Verfügung gestoppt worden.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
16.03.2008 09.18
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Es gehört nicht hierher – fast nicht

Tibet braucht mehr Unterstützung

von Alan Posener,
Kommentarchef der WELT am SONNTAG

Wäre China ein kleines Land wie – sagen wir – Serbien, es hätte wohl seiner unglücklichen Kolonie Tibet längst die Unabhängigkeit geben müssen. …
Tibet war das erste Opfer des maoistischen Imperialismus. Seit 1913 unabhängig, wurde das Land von Maos Armee 1950 annektiert. Proteste und Aufstände wurden in den folgenden Jahren blutig niedergeschlagen, der Dalai Lama wurde ins Exil getrieben. Peking nennt Tibet eine „autonome Region“, in Wirklichkeit aber betreibt die Kommunistische Partei seit Jahrzehnten eine brutale Politik der Ansiedlung von Chinesen und der Zerstörung der tibetischen Kultur. So etwas nennt man kulturellen Völkermord.
Weil China mächtig ist, wird diese „Einstaatenpolitik“ nicht in Frage gestellt. Dass sie von Leuten akzeptiert wird, die sich der emanzipatorischen Tradition der Sozialdemokratie verpflichtet fühlen, ist besonders perfide. …

WELT.de 15.03.2008

http://debatte.welt.de/kommentare/64453/tibet+braucht+mehr+unterstuetzung?req=RSS

Aus den gleichen Kreisen heraus werden Leute, die im eigenen Lande gegen die Verdrängung der traditionellen Sprach- und Schreibkultur eintreten, als „Hochwohlgeborene“ denunziert. Natürlich ist in Tibet alles unendlich viel schlimmer: Die tibetische Schrift (Abkömmling der indischen Devanagari) wird zunehmend von der chinesischen verdrängt, mit der man Tibetisch überhaupt nicht darstellen kann. Die Sprache, obwohl dem gleichen „sinotibetischen“ Sprachstamm zugerechnet, hat mit dem Chinesischen keine nähere Verwandtschaft. Das Ganze ist Kolonialismus, sogar wider die menschliche Natur: Neugeborene der chinesischen Immigranten müssen oft künstlich beatmet werden, weil sie genetisch nicht für die Hochlandatmosphäre gerüstet sind.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
04.03.2008 09.48
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Verstaubte feministische Ideologie

SPIEGEL special 1/2008 – 26. Februar 2008
http://www.spiegel.de/spiegelspecial/0,1518,537794,00.html

LIEBE, LUST & ROLLENSPIELE

Das gewollte Klischee
Von Rafaela von Bredow
Allein des Sexes wegen findet sich das Weib auf der Venus, der Mann auf dem Mars – ansonsten gleichen sich die Geschlechter frappierend. Dennoch stirbt der Mythos vom großen Unterschied nicht – er zementiert so hübsch die Rollenbilder.


Kommentar: Natur und Evolution werden beherrscht von blinden Naturgesetzen. Sie verwehrten seit der Altsteinzeit weiblichen Einsteins intellektuelle Abwege, wenn dadurch die Brutpflege dauerhaft beeinträchtigt wurde. Wir sind eher Nachkommen von Müttern, die mit einsteinscher Phantasie die Gefährdungen ihrer Kinder erkannt haben, als von solchen, die der gravitativen Krümmung des kosmologischen Raumes auf der Spur waren.

Die Natur weist wie von selbst der Erhaltung der menschlichen Art und damit der Mutterrolle den höheren Rang zu. Erst die technische Zivilisation kann dies in Frage stellen und einen neuen gleichmacherischen „Mythos“ erschwitzen, in dem die bewährte traditionelle Rolle der Frau als niederste Form menschlicher Existenz dargestellt wird. Das hört sich bei der Spiegel-Journalistin so an:

… Forscherinnen besetzen nur 15 Prozent der Professuren und gerade mal 9 Prozent der C4-Stellen – ewiger Old Boys' Club. Währenddessen verwendet daheim die Architektin, die Studienstiftlerin, die habilitierte Biologin ihre Intelligenz darauf, Gluten [Gluteen?] aus dem Babybrei herauszuhalten.

… In die gleiche Richtung gehen, wenn auch um ein Vielfaches provinzieller, Versuche wie der von Eva Herman, ihre Geschlechtsgenossinnen mit dem Biologieargument wieder zurück in den Dauerdienst an der Wiege zu schicken. So erzählt die selbsternannte Expertin, dass eine komplette Hirnregion bei Müttern vergrößert sei. Daher würden sie ihren Babys „mit wachsender Begeisterung“ stundenlang Silben vorsprechen: „Sag mal Ma – ma, ma – ma, bis das Kind 'Mama' sagt“.

Solche pseudowissenschaftlichen Anekdoten sind umso schwerer zu glauben, wenn man weiß, dass nicht einmal die Schwangerschaft „ausschlaggebend für die Bindung an menschliche Säuglinge ist“, wie Melissa Hines erklärt, Neuropsychologin an der University of Cambridge. …


So einfach ist das nun doch nicht:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/288995.html

Jeder, der die Wucht der Wissenschaft ausnutzt, um dem Publikum immer wieder die Stereotype in die Köpfe zu hämmern, trägt dazu bei, dass diese zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Denn die Klischees verändern die Welt in ihrem Sinne. Wie Viren in Zellen nisten sie sich ein in den Köpfen und veranlassen ihre Opfer dazu, sich dem Stereotyp entsprechend zu verhalten.

… Doch die Erklärung, soziale Prägung dirigiere die Geschlechter, gilt als hoffnungslos gestrig, verstaubter feministischer Ideologie entsprungen.

Naturgegebene, mehr oder weniger unkontrollierbare Schübe von Testosteron müssten es dann auch sein, die Männer in die Rolle von Kriegsverbrechern oder Hooligans zwingen. Die sie – hormongegebenermaßen – gleichzeitig zu potentiellen Physikgenies, Diktatoren oder Meisterköchen befähigen. Und die das "Wickelvolontariat" im Rahmen des Elternjahres als Anschlag wider die Männlichkeit entlarven.

Gern begründen Soziobiologen die Rollenverteilung der Geschlechter mit uralter Steinzeitbiologie. … Der paläolithische Weiberclub dagegen sammelte Wurzeln und kleine, fragile Beeren. So erwarben die Damen das Fingerspitzengefühl, das sie heute noch zum Zwiebelhacken und zum Ostereiermalen mit den Kindern befähigt.


Schöner neuer Emanzissmuss: Der Artikel selbst verwendet umfunktionierte Alltagswörter als „Hassstereotypen“, die virenartig (selbstzerstörerische) Autoimmunreaktionen in den Hirnen junger Frauen hervorrufen sollen:

Babybrei, Dauerdienst an der Wiege, „Wickelvolontariat“, Zwiebelhacken, Ostereiermalen …

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Sigmar Salzburg

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Norbert Lindenthal
09.11.2007 20.08
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mal wieder das Innenministerium

Heise online 09.11.2007 19:22

Scharfe Reaktionen auf Absegnung der Vorratsdatenspeicherung

Bürgerrechtler, Datenschützer und Medienverbände haben die Verabschiedung der Novelle der Telekommunikationsüberwachung und die damit einhergehende Verpflichtung zur Vorratsspeicherung von Telefon- und Internetdaten durch den Bundestag entschieden verurteilt. „SPD, CDU und CSU haben das Vorhaben gegen alle Warnungen und Widerstände durchgepeitscht und nicht einmal die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs abgewartet, die in wenigen Monaten ansteht“, moniert der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. Das Gesetz erwarte nun die mit rund 7.000 Teilnehmern größte Verfassungsbeschwerde, die dem Bundesverfassungsgericht jemals vorgelegt worden sei. Diese werde eingereicht, sobald die Bestimmungen voraussichtlich Ende des Jahres im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden seien.

Entgegen der Einschätzung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigen sich die Kritiker optimistisch. „Das Fernmeldegeheimnis wird von den Gerichten wieder hergestellt werden“, meint Patrick Breyer von dem Zusammenschluss von Bürgerrechtsorganisationen und Internet-Nutzern. Dagegen sei die Wählbarkeit von SPD, CDU oder CSU für die Generation Internet „endgültig verloren gegangen“. Diesmal habe die Koalition noch „auf stur geschaltet“, ergänzt der Politikwissenschaftler Ralf Bendrath. „Aber der Protest gegen die Vorratsdatenspeicherung wird sich ausweiten zu einer gesellschaftlichen Bewegung für mehr Freiheit und weniger Angst.“

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar bemängelte ebenfalls, dass der Bundestag „trotz der von vielen Seiten vorgebrachten erheblichen Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit die generelle und verdachtslose Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten beschlossen hat“. In verschiedener Hinsicht gehe das Gesetz über die Vorgaben der entsprechenden EU-Richtlinie hinaus, insbesondere bei der Verwendung der Daten für weniger schwere Straftaten und ihre Übermittlung an die Nachrichtendienste und Ordnungsbehörden. Im Gegensatz zur Polizei werde diesen sogar „ohne richterliche Prüfung ein Zugriff“ auf die Datenberge gestattet. Nicht zuletzt werde die Möglichkeit zur anonymen und unbeobachteten Internetnutzung „künftig nicht mehr gewährleistet“.

Besonders bedauert der Datenschützer, dass bei der Neuregelung der Vorgaben zum Abhören der Telekommunikation in der Strafprozessordnung im Rahmen der parlamentarischen Beratungen „keine substanziellen Verbesserungen erreicht wurden“. Im Gegenteil habe der Bundestag Änderungen beschlossen, die etwa bei der Anordnungsdauer von Telekommunikationsüberwachungen oder bei den über die Maßnahmen zu erstattenden Berichten die verfahrensrechtlichen Schutzvorkehrungen des Regierungsentwurfs „wieder verwässern“. Unzureichend seien auch die Regelungen zum Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung. Weiter stößt sich Schaar am „nicht ausreichenden Schutz besonderer Vertrauensverhältnisse“.

Das Zwei-Klassen-Recht bei Berufsgeheimnisträgern hat auch Medienverbände erneut zu scharfen Reaktionen veranlasst. Der Schutz der Pressefreiheit bleibe auf der Strecke, heißt es beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Anders als bei Abgeordneten, Geistlichen und Strafverteidigern, die von der Überwachung ausgenommen werden, solle bei Journalisten nur im Einzelfall eine Verhältnismäßigkeitsprüfung erfolgen. Wie schwach dieser Maßstab sei, habe zuletzt die Beschlagnahmeaktion von Briefen an verschiedene Berliner Zeitungen deutlich gemacht. Kein Informant werde künftig noch reden, wenn seine Telefonnummer, E-Mail-, IP-Adresse und seine Standortdaten ebenso erfasst würden wie auch Zeitpunkt und Dauer des Kontakts. Ähnlich äußerte sich der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV).

Sachsen-Anhalts Landesdatenschützer Harald von Bose sagte der Mitteldeutschen Zeitung: Wenn das Kommunikationsverhalten des Bürgers so eklatant berührt und er unter Generalverdacht gestellt werde, müsse man sich fragen, ob nicht auch ein Stück des demokratischen Fundaments durch diese informationelle Fremdbestimmung berührt werde. „Dass diese Entscheidung zum Einschnitt in Freiheitsrechte genau am 9. November als dem Tag des Mauerfalls getroffen wird, ist bitter.“ Für Claudia Roth und Malte Spitz aus der Bundesspitze der Grünen zeigt der „bewusste Verfassungsbruch“, dass Bürgerrechte in der großen Koalition kein schützenswertes Gut sind. Bei der Online-Durchsuchung versuche die SPD noch, „nach außen den Schein der Anständigkeit zu wahren“. Doch mit der Zustimmung zur Vorratsdatenspeicherung mache sie sich unglaubwürdig.

Für den Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Klaus Jansen, ist die Vorratsdatenspeicherung eine Ermittlungshilfe, die nur unter gewissen Voraussetzungen eingesetzt wird. Wenn man erkenne, dass ein Verdächtiger etwa häufiger mit einer bestimmten Person Kontakt habe, würden zu dieser Person Hintergrundinformationen eingeholt. „Es hilft uns also zu einer Verdachtsfindung, zu der wir sonst nicht in der Lage wären“, sagte Jansen im ZDF-Mittagsmagazin. „Ich glaube, unsere Demokratie ist stark genug, um das aushalten zu können.“

Telcos müssen im Rahmen der Massendatenlagerung vom 1. Januar 2008 an Rufnummern, Uhrzeit und Datum der Verbindung, bei Handys auch den Standort zu Beginn des Gesprächs sowie die Gerätenummern erfassen und sechs Monate aufbewahren. Für Internetanbieter gilt eine „Schonfrist“ bis Anfang 2009. Danach sind von ihnen die zugewiesene IP-Adresse, Beginn und Ende der Internetnutzung und die Anschlusskennung zu speichern. Von Anbietern von E-Mail-Diensten verlangt der Staat vor allem die Kennungen der elektronischen Postfächer, also die E-Mail-Adressen, und die IP-Adressen von Absender sowie Empfänger nebst Zeitangaben. Wer Internet-Telefonie (VoIP) zur Verfügung stellt, muss die Rufnummern, Zeitpunkte der Kommunikation und ebenfalls die IP-Adressen vorhalten. Deutsche Anbieter von Anonymisierungsdiensten sind ausdrücklich nicht von den Auflagen ausgenommen.

Abrufbar ist inzwischen die genaue Abstimmungsliste (PDF-Datei). Demnach haben neben der Opposition fünf Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion sowie sieben Sozialdemokraten gegen den Entwurf gestimmt. Eine Übersicht bietet die Plattform Abgeordnetenwatch. Der medienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Jörg Tauss, konnte wegen dringender Verpflichtungen in Baden-Württemberg nicht an der Sitzung teilnehmen. In einer Erklärung bedauerte er die politische Entscheidung der Mehrzahl seiner Genossen. Bei ihm seien „massive Bedenken hinsichtlich der Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit einer solchen flächendeckenden Speicherung von Telekommunikationsdaten auf Vorrat“ geblieben. Fest stehe, dass die Umsetzung zurückgenommen werden müsse, wenn der EuGH die in Brüssel gewählte Rechtsgrundlage für nichtig erkläre. Er prüfe, ob er rechtliche Schritte gegen den „Dammbruch“ im deutschen Datenschutzrecht anstrengen und sich einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht anschließen werde.

Zum aktuellen Stand und der Entwicklung der Debatte um die erweiterte Anti-Terror-Gesetzgebung, die Anti-Terror-Datei sowie die Online-Durchsuchung siehe:

Von Datenschutz und Schäuble-Katalog: Terrorbekämpfung, TK-Überwachung, Online-Durchsuchung

(Stefan Krempl) / (pmz/c't)

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Sigmar Salzburg
29.10.2007 15.51
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Kohl, wiederaufgewärmt

An den kommenden drei Sonntagen bittet Showmaster und Entertainer Hape Kerkeling auf dem Kölner Privatsender Super-RTL jeweils um 20.15 Uhr zum „Großen Deutsch-Test“.
Verwirrungen lassen sich durch anhaltende Änderungen der Rechtschreib-Reform nicht ausschließen, da es sich bei den drei ausgestrahlten Shows um Wiederholungen aus den Jahren 2004 bis 2006 handelt.
(http://www.satundkabel.de/)


Gestern abend konnte ich noch die letzten Minuten der Körung der Sieger dieser Duden-Werbeveranstaltung miterleben. Kerkelings auffälliges Embonpoint (lt. Duden veraltetet [seit 96?] für Wohlbeleibtheit) paßte zur geistigen Verfettung des netten Chaos-Kaspers in Reform-Duden-Diensten. Anwesend war auch Ministerpräsident Wulff, der nach einer [dieser?] Veranstaltung zum Tigersprung gegen die „Rechtschreibreform“ angesetzt hatte, bei dem er als Bettvorleger ankam, weil er soviel meuchelnde Mißgunst seiner Kollegen nicht vorausgesehen hatte. Unvermeidlich war auch der handzahme Hellmut Karasek (12 Fehler im Diktat) als Vertreter der „embedded critics“.

__________________
Sigmar Salzburg

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Calva Dos
08.05.2005 19.02
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Re: DUDEN-Werbesendung/Rechtschreibtest

Wie hätte H.K. folgende Sätze diktiert und wie hätte Gracia B. geschrieben ?

Selbstgekaufte Tonträger halfen in die Charts.
Selbst gekaufte Tonträger helfen nicht mehr in die Charts.

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Calva Dos
08.05.2005 18.33
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Re: Re: Re: DUDEN-Werbesendung/Rechtschreibtest

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Klaus Malorny
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Calva Dos:
Heinz Rudolf Kunze hat sich beim Diktat an die „alte“ Rechtschreibung gehalten. Die „Fehler“-Zahl aufgrund des alten Regelwerks ist mir entfallen, waren es 12 oder 26?
nach meiner Erinnerung 12.


Merkwürdig, daß RTL in einer Pressemeldung (s. Link auf http://www.sprachforschung.org./index.php?show=thorheiten&id=52 ) als Ergebnis 15 nennt.

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1
08.05.2005 17.23
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Heinz-Rudolf Kunze: Nieder mit der Rechtschreibreform!

Der Sänger und Dichter Heinz-Rudolf Kunze nutzte heute abend die RTL-Unterhaltungssendung „Der große Deutschtest“ zu einer politischen Erklärung gegen die Rechtschreibreform. Kunze nahm als Gast an der Sendung teil und schrieb deswegen auch ein Diktat mit. Am Anfang seines Diktatheftes schrieb Kunze: „Achtung: alte Rechtschreibung. Nieder mit der neuen!“ Wenn sein Diktat nach der Rechtschreibreform korrigiert werde, sei dies „schnöde Siegerjustiz“. Sein neues Buch „Artgerechte Haltung“ werde demnächst in klassischer Rechtschreibung erscheinen. Die Schriftsteller Grass, Hanke und Botho Strauß seien in der Frage der Rechtschreibung auf seiner Seite. Moderator Hape Kerkeling verlas die Erklärung Kunzes. Das Publikum im Studio dankte mit langem und heftigem Beifall. Im vergangenen Jahr bewog der RTL-Deutschtest Niedersachsens Ministerpräsidenten Christian Wulff, sich nachdrücklich gegen die Reformschreibung einzusetzen.

geschrieben von pau am 07.05.2005

gefunden bei:
http://deutsche-sprachwelt.de/nachrichten/neues_detail.php?id=252

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Klaus Malorny
08.05.2005 15.29
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Re: Re: DUDEN-Werbesendung/Rechtschreibtest

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Calva Dos:
Heinz Rudolf Kunze hat sich beim Diktat an die „alte“ Rechtschreibung gehalten. Die „Fehler“-Zahl aufgrund des alten Regelwerks ist mir entfallen, waren es 12 oder 26?
nach meiner Erinnerung 12.
Zitat:
Wie war nochmal der Name von diesem Duden-Experten (irgendwie nach Loriot klingender Doppelname) ?
Scholze-Stubenrecht

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