Gerhard Polt
Fingerhakler gegen Kaulquappennummerierer
Von Michael Dignal
Künzelsau Das ist noch Kabarett aus landschaftsgesättigtem Schrot und Korn. Gespickt mit handfestem Vokabular und Watschen-Pointen. Da hört man die Belustigung aufsteigen wie Bierschaum, sieht man den Speichel der Empörung wie Funken sprühen. Ob es ums Saufen geht oder den europäischen Gedanken – man ist mittendrin. Denn der Mann, der das alles versinnbildlicht und unmittelbar verkörpert, ist Gerhard Polt.
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Bald verdichtet sich seine gemächliche Derbheit aber zu düsterer Erregtheit, weil er nun in politische Ungereimtheiten eindringt: Rechtschreibreform, Flugplatz Berlin-Schönefeld, Sachsen-LB, Abgeordnetenpensionen. „Das ist der Wahnsinn“, heult Polt, und es scheint ihm ernst zu sein, da ihn sein elektrisierter Zorn wie Elmsfeuer umzüngelt.
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18.01.2008 Stimme.de
(Heilbronn)
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