Der Küper
Einer meiner Ur 4-Großväter, Nicolai Bruhn (*1752-?), soll in Hadersleben „Küper“ gewesen sein, ein in Hafenstädten wichtiger Beruf. Eine andere Bezeichung war „Quartiersmann“. Dem Küper oblag die Annahme, Prüfung und Lagerung der Waren. Der Beruf hing ursprünglich eng mit dem des Böttchers zusammen. Adelungs „Grammatisch-kritisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ 1793, sagt auf Seite 1837: Der Küper
Der Küper, des -s, plur. ut nom. sing. ein Böttcher, welcher Kufen, d. i. große hölzerne Gefäße, besonders Weingefäße, verfertiget, und zugleich mit dem Weine umzugehen weiß, siehe Küfer. In Niedersachsen, wo dieses Wort eigentlich einheimisch ist, ist der Küper ein Faßbinder, welcher den Kaufleuten bey dem Einpacken und Besichtigen der Waaren hilft, besonders solcher, welche in Fässer gepackt werden. (Adelung) Obwohl Frauen in diesem Beruf wohl selten waren, müssen sie heutzutage in politisch korrekten Aufzählungen rückblickend dazuerfunden werden:Vom Küper ...
Im Hafenbetrieb waren früher meist Küper/innen für den Warenumschlag zuständig. Sie waren so etwas wie die Hausmeister/innen der Handelsfirmen und kümmerten sich um Warenbehälter, Fässer und Kisten. Als Hausküper/innen sorgten sie unter anderem dafür, dass diese Behältnisse in Ordnung waren. Bei Bedarf wurden sie von ihnen ausgebessert oder repariert. Küper/innen oder Quartierleute, wie sie in anderen Hafenstädten genannt wurden, hatten sich im Laufe der Zeit oftmals auf ganz bestimmte Ladungsarten oder einzelne Tätigkeitsbereiche spezialisiert: Baumwollküper/in, Lagerhalter/in, Getreidekontrolleur/in, Kornumstecher/in oder Tallymann/-frau, was so_viel wie Ladungskontrolleur/in bedeutet. Diese Spezialisierung blieb bei vielen Firmen bis heute erhalten.
... zur Fachkraft für Hafenlogistik
Ab 1955 war Küper/in ein anerkannter Ausbildungsberuf, der später durch den Beruf Seegüterkontrolleur/in ersetzt wurde.
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