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DUDEN 2004
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Fritz Koch
10.12.2004 17.04
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Der Duden ist grammatisch am schlechtesten, der Kleine Wahrig am besten

Beispiele „allein“ und „wohl“:

Im Duden werden keine Wortarten angegeben, im Kleinen Wahrig sehr wohl.
Im Duden werden Bedeutungsvarianten nur in Form von Beispielen erklärt, im kleinen Wahrig als numerierte Positionen (mit Beispielen).

Kl. Wahrig: „allein“:
1 (Adv.) getrennt, für sich;
1.1 einzeln;
1.1.1 ohne Zeugen;
1.2 ohne Hilfe;
1.3 nur, ausschließlich;
1.4 einsam;
2 (Konj.) (meist poet.) aber, doch;

Kl. Wahrig: „wohl“:
1 (Adv.) nicht übel, recht gut, angenehm;
2 (Adv.) durchaus, völlig, sicher, gewiss, ohne weiteres;
3 (Adv.) (einschränkend) anscheinend, vielleicht, vermutlich, wahrscheinlich, möglicherweise;
4 (Konj.) zwar, freilich, allerdings;

Wer die Wortart- und Bedeutungs-Unterscheidungen grundsätzlich und genau lernen will, kann das aus dem Kleinen Wahrig wesentlich besser als aus dem Duden.

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Ursula Morin
10.12.2004 16.05
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Den Nagel auf den Kopf ...

Ich habe noch nie verstanden, weshalb man sich im Amtlichen Regelwerk so angestrengt hat, unterschiedliche Schreibweisen für Adjektive in Abhängigkeit von ihren Bestandteilen vorzugeben. Man hat da wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen – oder was kann der Grund dafür sein, Adjektive zu trennen?

In den wenigen mir bekannten europäischen Sprachen schreibt man Adjektive immer zusammen oder wenigstens mit Bindestrich (das wird wohl nach der Xten Anpassung unserer Rechtschreibung auch noch kommen). Wie wär's mit wohl-bekannt, wohl-habend usw., bis wir dann in zehn Jahren oder so wieder beim Ausgangspunkt angelangt wären.

Wenn man das als Laie so zusammenfassen könnte, dann sind die unsäglichen und nicht nachvollziehbaren Regeln wohl entstanden, weil man nichts von der semantischen Funktion der verschiedenen Wortarten und von den Ausdrucksmöglichkeiten, die darin liegen, verstanden hat. Aber wie haben es die Experten der Rechtschreibkommission eigentlich geschafft, sich so völlig von jeder Kenntnis der Sprachstrukturen fernzuhalten? Das erfordert sicher ein ganz besonders dickes – will sagen, ideologisches – Brett vor dem Kopf.

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Theodor Ickler
10.12.2004 08.59
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Zunehmende Verwirrung

„In Verbindung mit einem adjektivisch gebrauchten Partizip kann getrennt oder zusammengeschrieben werden:
- ein wohl behütetes, auch wohlbehütetes Geheimnis
- eine wohl versorgte, auch wohlversorgte Frau
- ein wohl durchdachter, auch wohldurchdachter, wohl überlegter, auch wohlüberlegter Plan
- wohl erzogene, auch wohlerzogene, aber nur noch wohlerzogenere Kinder
- wohl geformte, auch wohlgeformte, aber nur noch wohlgeformtere Sätze
- wohl genährte, auch wohlgenährte Babys, aber nur die wohlgenährtes|ten Babys
- wohl schmeckende, auch wohlschmeckende, aber nur wohlschmeckendere, die wohlschmeckends|ten Gerichte“

(Duden – Die deutsche Rechtschreibung, 23. Aufl. Mannheim 2004)

Ebenso in der Neufassung der amtlichen Regeln. Aber schmeckend ist nicht „adjektivisch gebraucht“ und kann auch nicht gesteigert werden, sondern erst die gesamte Verbindung ist ein Adjektiv.

„In Verbindung mit einem Adjektiv wird getrennt geschrieben, wenn »wohl« erweiterbar oder steigerbar ist:
- die wohl bekannten, besser bekannten, am besten bekannten, aber bestbekannten Autoren“


Daher kennt der Duden immer noch nicht wieder wohlbekannt. Auch hier ist Kritik angebracht, denn zum geläufigen wohlbekannt gibt es keine Steigerung. besser bekannt usw. sind Steigerungsformen zu gut bekannt. So kommt es zu zweideutigen Übersetzungen:
Nachdem in einem Restaurant der teuerste Trüffel der Welt verschimmelt war, meldete die Zeitung: „Internationale Spitzenköche stichelten, es sei 'wohl bekannt', dass Trüffel nur einige Zeit reif seien und dann faulen.“ (dpa nach NN 10.12.2004)

Es ist bisher nicht gelungen, für Zusammensetzungen mit wohl und wieder eine einheitliche und lernbare Regel zu finden. Man sieht nicht ein, warum wohlbehütet auch wieder zusammengeschrieben werden darf, wohl bekannt aber nicht. Was für (angeblich) „adjektivisch gebrauchte“ Zweitglieder gilt, sollte doch für echte Adjektive erst recht gelten.

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Th. Ickler

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Theodor Ickler
09.12.2004 17.52
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Duden: Revision im Überblick

Duden-Homepage:


Die neue Rechtschreibung

Die wesentlichen Regelergänzungen im Überblick

Im Folgenden sind die wichtigsten Präzisierungen und Ergänzungen zusammengefasst, die im Juni 2004 von der Kultusministerkonferenz für das Regelwerk der deutschen Rechtschreibung beschlossen wurden. Die Paragrafen- und Ziffernangaben in Klammern beziehen sich auf den amtlichen Regeltext, der an diesen Stellen überarbeitet wurde.

Getrennt- und Zusammenschreibung

Die Liste der Partikeln, die trennbare Zusammensetzungen mit Verben bilden können, wird um die folgenden Adverbien ergänzt: dahinter-, darauf-/drauf-, darauflos-/drauflos-, darin-/drin-, darüber-/drüber-, darum-/drum-, darunter-/drunter-, davor-, draus-, hinter-, hinterdrein-, nebenher-, vornüber-. [§ 34 (1)]
Neben die bisher allein korrekte Getrenntschreibung der Verbindung Leid tun tritt die Schreibvariante leidtun (in Distanzstellung: es tut mir leid). [§ 34 (3), § 34 E3 (5), § 55 (4)]
In Wortverbindungen mit einem adjektivisch gebrauchten Partizip als zweitem Bestandteil wird die Schreibung weitgehend freigegeben: Fleisch fressende/fleischfressende Pflanzen, eine so genannte/sogenannte Supernova. [§ 36 E2]
Schreibung mit Bindestrich

Verbindungen aus Ziffern und dem Wortbestandteil -fach können neu auch mit Bindestrich geschrieben werden: 8fach/8-fach, das 8fache/8-Fache. [§ 40 [3], § 41]

Groß- und Kleinschreibung

In einer Reihe fester Wortverbindungen aus Präposition und dekliniertem Adjektiv (ohne vorausgehenden Artikel) ist neben der Kleinschreibung neu auch die Großschreibung des Adjektivs erlaubt: von neuem/Neuem, von weitem/Weitem, bis auf weiteres/Weiteres, ohne weiteres/Weiteres, seit längerem/Längerem, binnen kurzem/ Kurzem. [§ 58 (3)]
Im fachsprachlichen Gebrauch können Adjektive, die mit dem folgenden Substantiv einen Gesamtbegriff bilden, großgeschrieben werden: Gelbe Karte, Goldener Schnitt, Kleine Anfrage. [§ 64]
Schreibvarianten

Außerdem soll es künftig bei Schreibvarianten vom Typ Geographie/Geografie (Fremdworteindeutschung) keine explizite Unterscheidung mehr zwischen Haupt- und Nebenvariante geben, beide Schreibweisen gelten als völlig gleichberechtigt. Im amtlichen Wörterverzeichnis sollen allerdings die neuen Schreibungen immer an erster Stelle gezeigt werden.

Anmerkung von Th. I.: Man sieht hier, wie im revidierten Regelwerk selbst, die Unklarheit von § 36: Wieso ist denn das Partizip als zweiter Bestandteil von „fleischfressend“ bzw. „sogenannt“ adjektivisch? Das Ganze ist ein Adjektiv! Es geht doch nicht um fressende Pflanzen und genannte Supernovae.

Übrigens könnte man auch fragen, warum die „fleischfressenden Pflanzen“ nicht groß geschrieben werden wie neuerdings die „Fliegenden Fische“...(oder diese klein)

Wetten, daß nicht nur das amtliche Wörterverzeichnis, sondern auch unsere unendlich devoten Wörterbücher die eingedeutschten Formen immer an erster Stelle anführen werden!
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Th. Ickler

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Sigmar Salzburg
25.11.2004 08.37
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Plattzierungen

placer = 1. stellen; setzen; legen; e-n Platz anweisen 2. sich setzen; in Dienst treten

Duden 9. Aufl. 1926, nur:
placieren (auf-, anstellen; unterbringen)

Duden 15. Aufl. 1961:
placieren (plaßieren, auch plazieren)(aufstellen, an einen bestimmten Platz stellen; kaufmänn.: Kapitalien anlegen, unterbringen… )“…

plazieren (eingedeutscht für: placieren; vergl. d.)

Duden 19. Aufl. 1986:
plazieren, (auch noch: ) placieren (frz.) (aufstellen, an einen bestimmten Platz stellen;…)

Duden 23. Aufl. 2004:
platzieren, (frz.) (aufstellen, an einen bestimmten Platz stellen;…) …

plazieren usw. alte Schreibung für platzieren usw.

(„Sprache entwickelt sich eben“)

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Sigmar Salzburg

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Bernhard Schühly
22.11.2004 18.20
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Re: Wo ist nur das Quentchen Wahrheit geblieben ...

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Ursula Morin
Im neuen Duden ist zu lesen, daß „man“ dabei an „Quantum“ denkt.
Ich dachte, durch den neuen Duden werden solche ethymologischen Rückführungen und damit die Möglichkeiten, sich die Schreibung und Trennung eines Wortes aufgrund seiner Wurzeln zu erschließen, gerade unterbunden!!!
Man denke nur an Fi-lo-so-fie und die anderen Wörter mit altsprachlichen Wurzeln. Also erst Kopf ausschalten, dann schreiben...?
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Bernhard Schühly

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Ursula Morin
21.11.2004 22.12
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Wo ist nur das Quentchen Wahrheit geblieben ...

Ich erlaube mir, hier einen Leserbrief an die Zeitschrift TV Hören und Sehen einzustellen, den ich gerade per E-Mail verschickt habe (ich wäre allerdings sehr erstaunt, wenn ich darauf eine Antwort erhalten würde):


Liebe Redaktion,
ich habe gerade mit Interesse Ihre Kolumne „Ein Wort und seine Geschichte“, die von Herrn Dr. Wermke vom Duden-Verlag betreut wird und in jeder Ausgabe erscheinen soll.

könnten Sie Herrn Dr. Wermke nicht bitten, etwas zur Entstehungsgeschichte des neuen Wortes „Quäntchen“ zu erzählen. Vor allem wüßte ich gerne, wie es zur Einführung dieses Wortes gekommen ist, d.h. welche Unterlagen über die Häufigkeit der Anwendung man dazu benutzt hat. Im neuen Duden ist zu lesen, daß „man“ dabei an „Quantum“ denkt. Es wäre interessant zu wissen, wer hier mit „man“ gemeint ist (ich habe das Wort bisher nicht gekannt, aber es wurden doch dazu sicher Meinungsumfragen abgehalten).

Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Anfrage berücksichtigen könnten.

Mit herzlichen Grüßen
Ursula Morin

cc. Duden-Redaktion


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Sigmar Salzburg
12.11.2004 09.55
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Handvoll

Normal-Duden (1986) : „Handvoll, die; –,-; eine, zwei, etliche, einige, ein paar – “

Adelung schreibt (Ausgabe 1808): „Mit Zahlwörtern bleibt es unverändert. Vier Handvoll Erde. Eine Handvoll Volks, figürlich, sehr wenig“.

Landschaftlich ist die Wandlung zu einem eigenständigen Wort noch deutlicher:
Der Sagenkreis um Löhlitz:
... Eine andere Magd tat sich beim Gänserupfen immer einige Hämpfl (= „Handvoll“)
Flaumfedern weg, denn das Mädchen war arm und mußte sich sein Brautbett ...

Der Neu-Duden (2004) hingegen unterschlägt seine frühere Eintragung „zwei, etliche, einige, ein paar Handvoll“ und bringt im groß aufgemachten Kasten „Hand“ lediglich „- er hat die eine Hand voll Kirschen, (auch als Mengenangabe getrennt: ) eine Hand voll Kirschen essen “

Die Hehlerbande beim Duden vertuscht also mit vollem Wissen den orthographischenWörterklau.
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Sigmar Salzburg

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Bernhard Schühly
10.11.2004 23.02
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Re: Lieber Gott, schmeiß' Hirn ra!

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Ursula Morin
Woher diese „Omanie“ im Hinblick auf Silbentrennungen wohl kommt?
Nicht vergessen: Es gibt jetzt auch die "-osofie“ mit einem Wortbestandteil vornedran, der wohl von lateinisch „filius“ kommen muß. Also handelt das vielleicht von dem kleinen Sohnemann, der mit Erstaunen („oh!“) sein erstes Mädchen (mit Namen Sofie) entdeckt hat. Klingt zwar sehr romantisch, aber auch philosophisch...?
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Bernhard Schühly

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Ursula Morin
10.11.2004 20.08
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Lieber Gott, schmeiß' Hirn ra!

Ich denke, als Schwabe kann ich mir diese Überschrift erlauben.

Obwohl nicht besonders religiös, schreckt es mich doch, was die Reformer dem lieben Gott angetan haben:
The- okratie, the- ologisch, The- omanie usw. Alles nachzulesen im neuen Duden ...

Woher diese „Omanie“ im Hinblick auf Silbentrennungen wohl kommt? Es gibt heute so gute Layoutprogramme, daß es auf einen Buchstaben mehr oder weniger auf der Zeile wirklich nicht ankommt. Beim Korrekturlesen stören solche Trennungen aber arg. Sollten auch die Korrektoren zu den Zielgruppen der Reformer gehören, die zum Abschuß freigegeben sind?



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Christian Dörner
08.11.2004 19.26
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Anders

In der Tat erlaubt der Duden 2004 in jedem Falle die Großschreibung der Substantivierung:

»• an|de|re, and|re
Im Allgemeinen wird »andere, andre« kleingeschrieben K 77:
- der, die, das and[e]re
- eine, keine, jeder, alles and[e]re
- die, keine, alle and[e]ren, andern
- ein, kein and[e]rer
- ein, kein, etwas, allerlei, nichts and[e]res
- der eine, der and[e]re
- einer, eins nach dem and[e]ren
- und and[e]re, und and[e]res (Abk. u. a.)
- und and[e]re mehr, und and[e]res mehr (Abk. u. a. m.)
- von etwas and[e]rem, anderm sprechen
- unter and[e]rem, anderm (Abk. u. a.)
- zum einen ..., zum and[e]ren
- sich eines and[e]ren, andern besinnen
- ich bin and[e]ren, andern Sinnes
- and[e]res gedrucktes Material
- and[e]re ähnliche Fälle
- andere Gute
- ein andermal, aber ein and[e]res Mal
- das and[e]re Mal
- ein um das and[e]re Mal
- ein und das and[e]re Mal

Bei Substantivierung ist auch Großschreibung möglich K 77, beispielsweise
- der, die, das and[e]re, auch And[e]re
- die Suche nach dem and[e]ren, auch And[e]ren (nach einer neuen Welt)«


Im Duden 2000 lautete der damals sehr kryptisch formulierte letzte Absatz noch so:

»Großgeschrieben werden kann, wenn »andere, andre« qualifizierend, also im Sinne von »etwas Andersartiges« verstanden wird:
- die Suche nach dem and[e]ren, auch And[e]ren (nach einer neuen Welt)
- der Dialog mit dem and[e]ren, auch And[e]ren (dem Gegenüber; Philos.)«

Nun ist klargestellt, daß man immer groß schreiben dürfen soll.
__________________
Christian Dörner

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Karin Pfeiffer-Stolz
08.11.2004 18.44
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Frage

Kann mir jemand sagen, ob – wie es jemand behauptet – der Duden 2004 es neuerdings gestattet, „Anderes“ groß zu schreiben, und zwar in diesem Zusammenhang:

„Das ist wohl etwas Anderes als [der Begriff] erträglich.“

Ich besitze keinen Duden 2004.
Danke für Hilfe.
__________________
Karin Pfeiffer-Stolz

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Fritz Koch
02.10.2004 22.29
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-nis, -miß, matt, hat

Die Endsilbe -nis dient zur Bildung von Namenwörtern aus Tätigkeitswörten oder Eigenschaftswörtern und unterliegt als Ausnahme nicht dem Stammprinzip der gebeugten Formen (der „Mehrzahlprobe“) (seit 1902).

Kompromiß ist ein Fremdwort aus dem Lateinischen von compromissum; alle von -missum gebildeten Fremdwörter behalten das ß bzw. ss.

Matt ist ein Eigenschaftswort und unterliegt dem Stammprinzip der gebeugten Formen (der „Mehrzahlprobe“).

Hat ist eine Zeitwortform von haben und hat die Endung -t der dritten Person Einzahl Gegenwart der Begriffszeitwörter.
– geändert durch Fritz Koch am 03.10.2004, 09.44 –

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Detlef Lindenthal
02.10.2004 20.37
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Eine Aussage, die einen Widerspruch enthält, ist auch dann falsch, wenn man sie Regel(ung) nennt

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von margel:
Klar und übersichtlich...
...stehen die Regeln betr. die Kennzeichnung kurzer Vokale in den §§ 2 – 5 des amtlichen Regelwerks.
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Stephan Fleischhauer:
Wer sich hier besonders hervortun möchte, sollte erst einmal zeigen, wie sich die komplizierten Regeln der Stammschreibung auf eine solche Weise didaktisch aufbereiten lassen, daß man sie einem Grundschüler vermitteln kann.
Lieber Stephan,

bitte glaube margel nicht. Ich habe nachgesehen: Die vier genannten „Paragraphen“ (soll mit ihnen ein Gesetz imitiert werden?) sind zueinander widersprüchlich, und vollständig sind sie auch nicht und widersprechen dadurch den Wörterbüchern.

Zur Lernbarkeit der Rechtschreibung:
Man lernt sie durch Lesen, nicht durch Regeln.
Und soviel habe ich von Informatik verstanden, daß eine Regel nicht weiter vereinfacht werden kann, als sie vereinfacht werden kann. Denn wenn sie weiter vereinfacht wird, dann ist sie keine Regel mehr, sondern birgt einen Widerspruch und ist Unsinn. Ich will aber andererseits nicht verhehlen, daß solches in anderen Kulturkreisen (bei der Feuerwehr, in Parteien, im Beamtenstaat ...) zuweilen anders gesehen wird.
__________________
Detlef Lindenthal

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margel
02.10.2004 18.14
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Worauf es mir ankam

Ich hatte den Duden-Newsletter zitiert, um zu zeigen, daß auch die Experten recht nachlässig mit den Regeln verfahren. Es fehlte eben der wichtige Zusatz „betonter“ (kurzer Vokal). – Ich will doch nicht das Regelwerk verteidigen, schon gar nicht „spöttisch“. Und den Schulkindern sollen gefälligst die Reformer bzw. ihre willigen Vollstrecker die feinen Unterschiede beibringen.

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