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Forum > Rechtschreibforum
Orthographie und Grammatik
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Fritz Koch
24.09.2004 17.10
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Frage zu "glatt geordneter" Satzkonstruktion:

Satzbau gehört zum Gebiet „Syntax“ und nicht zur Rechtschreibung. Deshalb habe ich mich damit bisher nicht befaßt. Aber: Ist die „glatt geordnete“ Satzkonstruktion, d. h. das Prinzip der (laut Ickler-Wörterbuch) „zunehmenden inhaltlichen Bestimmung“ eine Bauanleitung für „guten Satzbau-Stil“?

Jedenfalls kann dieses Prinzip nur für den freien deutschen Satzbau gelten, denn in anderen Sprachen gelten ganz andere Regeln, z.B. im Englischen.

Deutsche Sätze möglichst gut zu konstruieren, ist ein eigenes, faszinierendes Gebiet, das mich auch sehr interessiert. Und wegen der theoretisch freien, aber inhaltlich oder semantisch doch nicht ganz freien Wortstellung in deutschen Sätzen ist es ein wichtiges Gebiet. Obwohl es eigentlich nicht hierhergehört.

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Theodor Ickler
24.09.2004 16.24
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Kohärenz

Der Begriff der kohärenten Kontruktion stammt von dem dänischen Germanisten Gunnar Bech (1955) und ist im einzelnen etwas schwierig, eben ein richtiger theoretischer Begriff. In meinem Rechtschreibwörterbuch (Kommaregeln und Glossar) ist er vereinfacht so erklärt: Prädikatsteile sind kohärent, wenn sie von rechts nach links glatt geordnet sind, also zum Beispiel: daß der Kranke aus dem Bett zu fallen droht. Die Abfolge entspricht also der zunehmenden Bedeutungsdifferenzierung. Nicht kohärent wäre daß der Kranke droht, aus dem Fenster zu springen. Hier nennen wir den Infinitivsatz extraponiert.
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Th. Ickler

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Ruth Salber-Buchmüller
24.09.2004 08.29
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Rechtschreibung "VÖLKISCHER AUFBRUCH im Spiegel vom 30.08.04

Gab es hier auf diesen Seiten
einen Hinweis auf den
Artikel ( Photo: Historiker Markner)
„VÖLKISCHER AUFBRUCH“
im Spiegel vom 30.08.04?
Habe ich das übersehen?

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Ruth Salber-Buchmueller

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J.-M. Wagner
23.09.2004 22.03
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Gallmann

hat das in folgender Veröffentlichung ausführlich dargestellt (siehe insbesondere Seite 5 und Seite 10): http://www.personal.uni-jena.de/~x1gape/Pub/Infinitiv_1997.pdf

Als Nicht-Germanist finde ich diesen Artikel in vielerlei Hinsicht interessant, weil unterschiedliche Aspekte der Struktur und der Grammatik der deutschen Sprache beleuchtet werden. Vor allem aber sind die ganz zu Anfang genannten Kriterien bemerkenswert, denen orthographische Regeln genügen sollen. „Als wichtigste lassen sich nennen“ – eines der allerwichtigsten fehlt in meinen Augen: die Leserfreundlichkeit der resultierenden Schreibung. Hier offenbart sich das konzeptionelle Defizit der Reform.
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Jan-Martin Wagner

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Fritz Koch
23.09.2004 12.29
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Lichtwellen

Christian Huygens 1629 – 1695: Wellennatur des Lichts
Isaak Newton 1643 – 1727: Newtonsche Ringe, Farbenringe dünner Blättchen
Joseph von Fraunhofer 1787 – 1826: Fraunhofersche Linien

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margel
23.09.2004 10.46
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Einspruch

Verehrter Herr Koch, die Physik hat die „Kohärenz“ nicht gepachtet. Wenn Philosophie, Linguistik, Psychologie u.a. diesen zunächst nur (in sich stimmigen) „Zusammenhang“ bedeutenden Begriff benutzen, so meinen sie etwas je fachspezifisch definiertes Verschiedenes. Wahrscheinlich hat sich die Physik nicht einmal als erste dieses Begriffs bedient. Erst mußte ja die Interferenz entdeckt und vor allem als Wellenerscheinung richtig interpretiert werden. („Interferenz“ gibt es übrigens auch in mehreren Disziplinen...)

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Fritz Koch
23.09.2004 10.01
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In Deutsch müßte man sich genauer ausdrücken

als mit Fremdwörtern, und das wäre schwieriger.

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Kathrin Dörrbecker
23.09.2004 09.41
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Ist das nicht leider der Nachteil eines jeden Forums, daß die Beiträge für Laien oftmals nur schwer verständlich sind?

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Fritz Koch
23.09.2004 09.25
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Kein Wunder, daß sich die Diskussionen ins Nachrichtenbrett verlagern,

wenn man hier nur noch mit Fachwörterbüchern mitkommt.
Ich schlage vor, ein Forum für Linguisten einzurichten, in dem sie mit ihren Fachausdrücken vor Laien geschützt sind.

In sämtlichen normalen Wörterbüchern steht bei „Kohärenz“: Begriff aus der Physik, Lichtwellen. Folglich ist das die Hauptbedeutung und der Ursprung.

Ich ärgere mich immer wieder, wenn Soziologen und Geisteswissenschaftler alte Begriffe aus der Naturwissenschaft für sich mit neuen Bedeutungen belegen und dann auch noch behaupten, sie hätten diese Begriffe erfunden. Genau aus diesem Grund ist zwischen Geisteswissenschaftlern, Soziologen usw. und Naturwissenschaftlern keine Verständigung möglich. Die Mehrheit der Bevölkerung kennt nur die naturwissenschaftlichen Bedeutungen, denn diese werden in der Schule gelehrt.

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Kathrin Dörrbecker
23.09.2004 08.15
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@ Fritz Koch:

Ein Linguist könnte sich im Gegenzug womöglich fragen, was linguistische Begriffe in der Physik zu suchen haben. Ich weiß jetzt gerade leider nicht wer die Begriffe zuerst für sich beansprucht hat...falls das überhaupt eine Rolle spielt. In einem linguistischen Wörterbuch sind die Begriffe für diesen Kontext aber etwas verständlicher erklärt.

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Kathrin Dörrbecker
23.09.2004 08.05
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Lieber Herr Ickler,

ich kann Ihnen, vielmehr Herrn Gallmann, nicht so recht folgen. Vielleicht liegt's an den „kohärenten bzw. inkohärenten Infinitven“. Ist damit die Valenzfähigkeit gemeint, daß transitive Subjektsinfinitve also nullwertig wären? Aber warum sollte dann ein Komma gesetzt werden? Vielleicht könnten Sie noch ein Beispiel anfügen?

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Fritz Koch
23.09.2004 07.31
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Kann man diesen Artikel ("Verkehrte Welt") ins Deutsche übersetzen?

Soviele Fremdwörter und Fachausdrücke auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen.

Was haben physikalische Begriffe in der Sprachwissenschaft verloren?
Aus Kuchling, Taschenbuch der Physik: „Interferenz: Darunter versteht man die Überlagerung von Schwingungen und Wellen. Auch Lichtwellen können interferieren, vorausgesetzt, sie sind kohärent, d. h. sie wurden aus ein und demselben Wellenzug durch Reflexion, Brechung oder Beugung aufgespalten.“

Aus Mende-Simon, Physik: „Kohärente Einheiten sind alle abgeleiteten Einheiten, die aus den Grundeinheiten direkt gebildet werden können (ohne Verwendung von Zahlfaktoren). Nichtkohärente Einheiten lassen sich zwar auch auf die Grundeinheiten zurückführen, jedoch treten in den entsprechenden Gleichungen Zahlenwerte auf, die von eins verschieden sind.“
Alles klar?

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Theodor Ickler
23.09.2004 04.14
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Verkehrte Welt

Peter Gallmann in („Schrift und Schriftlichkeit“, HSK 10,2, 1996, Artikel 128: Interpunktion (Syngrapheme), S. 1460:

Die Kommasetzung bei Infinitivkonstruktionen macht Gallmann davon abhängig, ob es sich um einen kohärenten oder inkohärenten Infinitiv (im Sinne Gunnar Bechs) handelt. Da der Subjektsinfinitiv zumindest bei transitiven Verben stets inkohärent und daher eigentlich kommapflichtig sei, kommt Gallmann zu dem Schluß:
„Es erstaunt darum nicht, daß die gegenwärtige Regel, daß Subjektsinfinitive, obwohl inkohärent, nicht mit Komma abgetrennt werden dürfen, häufig nicht beachtet wird – die Regel ist ganz einfach nicht adäquat.“
Zunächst ist zu bemerken, daß die von Gallmann angesprochene Dudenregel gar nicht auf den Begriff der Kohärenz Bezug nimmt. Das ist vielmehr Gallmanns Interpretation und Theorie zu den orthographischen Tatsachen. Die Dudenregel wird an dieser Theorie gemessen und für „nicht adäquat“ befunden. Richtig wäre es, sie am Schreibbrauch zu messen. (Auch dann wäre die Dudenregel vielleicht inadäquat, aber das ist eine andere Frage.) Gallmann verwechselt, wie so oft, seine Theorie mit der Wirklichkeit und kommt dann an verschiedenen Stellen zu dem Schluß, die Wirklichkeit müsse (durch staatlichen Erlaß) geändert werden, damit sie zur Theorie paßt.

Nebenbei bemerkt: Da die Kohärenz als Inkorporation in das Prädikat definiert wird (ebd.), ist das Subjekt transitiver Verben selbstverständlich nicht kohärent; man könnte aber auch sagen, daß diese Frage sich hier gar nicht stellt.


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Th. Ickler

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J.-M. Wagner
01.08.2004 21.22
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Re: Projekt Gutenberg

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von J.-M. Wagner
H. Paul: Prinzipien der Sprachgeschichte
Die Adresse hat sich geändert und lautet nun http://gutenberg.spiegel.de/paulh/prinzip/paulinha.htm.
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Jan-Martin Wagner

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Sofa Potato
16.07.2004 07.42
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Wir sprechen, wie wir schreiben!

Wir schreiben nicht, wie wir sprechen, sondern wir sprechen, wie wir schreiben!
Dazu die Meinung von Mark Twain in „Die schreckliche deutsche Sprache“:
„Nachdem ich die verschiedenen Untugenden dieser Sprache ausführlich dargelegt habe, komme ich nun zu der kurzen und angenehmen Aufgabe, ihre Tugenden hervorzuheben. Die Großschreibung der Substantive habe ich bereits erwähnt. Aber weit vor dieser Tugend kommt noch eine andere – daß die Wörter so geschrieben werden wie sie klingen. Nach einer kurzen Unterweisung im Alphabet weiß der Schüler schon, wie jedes deutsche Wort ausgesprochen wird, ohne fragen zu müssen, ...“

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