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Schul- und Lehrer-Nachrichten
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Norbert Lindenthal
01.09.2004 16.32
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genauer Zähler

Mit der Erfahrung des Zählereinbaues für die Unterschriftenliste (PDF-Datei) der niedersächsischen Volksinitiative haben wir heute auch für den Warburger Appell die Voraussetzungen eingebaut, um zählen zu können, wie oft genau der Datensatz mit dem Warburger Appell aufgerufen wird. Während bisher die Forentechnik die Aufrufe der Leitthemen zählt, wird nun zusätzlich der Aufruf des einzelnen Datensatzes beachtet, also auch in Suchergebnissen oder in Aufrufen der neuesten Nachrichten.
Die Techniker

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Fritz Koch
23.08.2004 19.07
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Was die Reformer jetzt als Weiterentwicklung der Sprache verkaufen,

ist im neuen Duden bei der Getrennt- und Zusammenschreibung in Wirklichkeit die allmähliche Rückkehr zur alten Rechtschreibung. Nur werden jetzt die Bedeutungsunterschiede beider Varianten unterschlagen. Dadurch wird hier die Rückkehr zur vollständigen alten Rechtschreibung immer leichter. Kluge Schüler merken selbst, daß die am wenigsten Umstellaufwand hatten, die gleich weiter alt geschrieben haben. Der nächste Duden 2005 wird sich bei der GZS der alten Rechtschreibung noch mehr nähern, bis der angeblich völlig unlogische und ungeregelte alte Zustand wieder erreicht ist.
Aber ohne die heftigen und andauernden Proteste der Reformgegner wäre das nicht erreicht worden und wird es auch nicht weitergehen.

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Dominik Schumacher
23.08.2004 17.38
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neue-oz.de Neue Osnabrücker Zeitung

24.08.2000 (Achtung: 2000!)

Kreis Emsland

„Rückkehr zur alten Schreibweise wäre für Schüler eine Katastrophe“

Lingen (ao)
,,Eine Rückkehr zur alten Schreibweise wäre für die Schulen eine Katastrophe“, kommentiert Hermann-Josef Pieper, Kreisvorsitzender des Verband Bildung und Erziehung (VBE), die wieder aufkeimenden Diskussionen über die Rechtschreibreform. Seit zwei Jahren lernen die Schüler nach den neuen Regeln zu schreiben. Schulleiter, Lehrer und Elternvertreter aus dem Altkreis Lingen sprechen sich vehement gegen eine erneute Änderung der Regeln aus, erklärten sie auf Anfrage unserer Zeitung.

,,Ich bin der Meinung, dass den Kindern das Schreiben durch eine ganze Reihe von Regelungen erleichtert wird“, resümiert Hans Reinert, Schulleiter der Grundschule Lengerich, zwei Jahre nach Einführung der Rechtschreibreform. Genau kann Reinert aber nicht sagen, ob seine Schüler nun weniger Fehler machen. Aber viele Regelungen seien den Jungen und Mädchen verständlicher als die alten Regeln, zum Beispiel die jetzt erlaubte Trennung von ,,st“. Keine Probleme sieht der Schulleiter darin, dass die Grundschüler eine andere Schreibweise erlernen als ihre Eltern. ,,Es kommt höchstens mal vor, dass ein Schüler als Ausrede sagt, ein Wort müsse jetzt so nach der neuen Rechtschreibung geschrieben werden, wenn die Eltern bei den Hausaufgaben einen Fehler entdecken“, lacht Reinert.

Anders sieht das der Vorsitzende des Stadtelternrates Lingen, Udo Segelke. Die Eltern könnten ihren Kinderen bei den Hausaufgaben nicht mehr helfen. ,,Sie müssen sich erst mühevoll in die neuen Regeln einarbeiten. Dabei wissen die Lehrer oft selbst nicht, was wie geschrieben wird“, kritisiert Segelke. Er habe die Rechtschreibreform von Anfang an abgelehnt, aber jetzt zu den alten Regeln zurückzukehren, sei auch falsch. ,,Unsere Kinder dürfen nicht zu den Experimentierfeldern unserer Politiker werden“, warnt der Elternratsvorsitzende.

Nicht nur die Eltern mussten sich in den letzten zwei Jahren mit der neuen Schreibweise ihrer Kinder vertraut machen. Auch die Jungen und Mädchen an höheren Schulen sollten sich von ihrer alten Schreibweise verabschieden und umlernen. Wie die Umstellung gelungen ist, diskutierte Inge Hartmann zu Beginn des neuen Schuljahres mit ihren Deutschkollegen vom Franziskusgymnasium Lingen. ,,Erfolg ist die falsche Bezeichnung für die Rechtschreibreform“, meint die Lehrerin. Es gebe sicherlich einige Vereinfachungen zum Beispiel bei der Zeichensetzung. Insgesamt sei die Reform in sich nicht logisch aufgebaut und beinhalte viele Ungereimtheiten, die selbst Erwachsene nicht nachvollziehen könnten. ,,Wie soll ich den Schülern etwas als Fehler anstreichen, was ich selbst jedes Mal erst nachschlagen muss?“ fragt sich Frau Hartmann.

Eine Rückkehr zur alten Schreibform lehnen die Deutschlehrer vom Franziskusgymnasium aber ab, berichtet Frau Hartmann. Die neuen Regeln müssten pragmatisch gehandhabt und die Verwirrung nicht noch vergrößert werden. Ob die Gymnasiasten nun weniger Fehler machten, könne sie nicht beurteilen, weil bislang noch beide Regelungen gelten würden. ,,Die meisten Schüler haben sich auf die neue Rechtschreibung umgestellt, ein paar Mutige bleiben noch bei der alten“, hat sie festgestellt. Auch die Leiterin des Lingener Johanneum, Adelheide Röttgers, lehnt eine ,,Reform der Reform“ ab. Das würde das Chaos nur noch vergrößern. ,,Insgesamt tun sich die Schüler bei der Umstellung weniger schwer als die Erwachsenen“, meint die Studiendirektorin.

Das sieht auch Regierungsschuldirektor Heiner Reinert so: ,,Es hat sich rechtlich nichts geändert“, betont er, dass Lehrer und Schüler keine erneuten Regelungen für die Orthographie fürchten müssten. Die Schulen würden heute mit Materialien für die neue Rechtschreibung ins neue Schuljahr starten. Bis 2005 würde die alte Schreibweise zwar angestrichen, aber nicht als Fehler berechnet. ,,Die Lehrer müssen heute vielleicht häufiger nachschlagen, was richtig und falsch ist“, meint der Schuldirektor. Aber eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung würde erhebliche Kosten verursachen, weil alle Materialien und Bücher dann erneuert werden müssten.

Für eine Weiterentwicklung der Sprachregeln spricht sich Hermann-Josef Pieper vom VBE aus. Er habe die Erfahrung gemacht, dass die Schüler es mit den neuen Regeln noch nicht so genau nehmen und zwischen den Schreibweisen hin und her springen. Die Mängel der Rechtschreibreform wie bei der ,,Getrennt- und Zusammenschreibung“ könnten auf Dauer ausgemerzt werden. ,,Auf diese Weise wird die deutsche Sprache langsam weiterentwickelt wie das schon immer der Fall war“, schlägt der Realschullehrer vor.

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Monika Chinwuba
22.08.2004 22.27
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Re: Re: Sprachliebhaber?

Zitat:
Weiterhin wird die Vertauschung der Buchstaben umso schwerer wiegen, je ...weniger der Sprachgebrauch den gewohnten Mustern entspricht. ... Als Beleg dafür, daß man zum Textverständnis keine korrekte Schreibung brauche, kann die Studie allerdings kaum herhalten.

Eine Studie soll das übrigens nicht sein, sondern ein Witz der Neuschreibbefürworter.

Sie haben das richtige Stichwort geliefert: Muster.
Das durch das Netz geisternde Schreibbeispiel verändert zwar die Reihenfolge der Buchstaben, hält aber die für das Wort charakteristischen inneren Bindungen bei. Das ist bei dem nachfolgend von mir eingeführten zweiten Beispiel – mit nur einem einzigen falschen Buchstaben im Wort – eben nicht mehr der Fall:

Beispiel 1: 'Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät, ist es nchit witihcg in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was ... (innere Bindung bleibt erhalten)

Beispiel 2 mit Buchstabenfehler: 'Gmieß enair Sutode epeir elcnihcesn Uvikisterät, ilt es nxhit watihcg in wlöcehr Rnemlogheie doe Bstrchuebn in enyim Wrkt sqid, das eznuige was ...“ (innere Bindung wird durch Buchstabenfehler zerstört)

Die „Studie“ eignet sich also hervorragend für zwei Dinge:

1. Dem Leser bekannt zu machen, daß unser Gehirn in der Schreibung Sprache als Wortmuster wahrnimmt;
2. zu beweisen, daß falsche Buchstaben das Wortmuster zerstören, wodurch der Wortsinn nicht mehr erkannt wird,
3. schlußfolgern zu können, daß Buchstaben für unser Gehirn bei der Worterkennung Bedeutungsträger sind.

Deshalb darf man eben an der Schreibung nicht einfach so herumpfuschen. (Für die Grammatik gilt das auch: siehe Beitrag „Medaille im liegend Schießen“!)



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Monika Chinwuba

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Dominik Schumacher
22.08.2004 22.09
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Fhnieebhntkbeliareoreci

[ierebahbeilkinhcetneroF] Und nun stellen wir fest, daß dieses Leitthema für Nachrichten im Schulbereich vorgeplant war. Wer denkt sich denn mal ein, Leitthemenabschnitte an einen anderen Ort (d. h. andere Leitthemenzugehörigkeit [threadid]) stellen zu können. Auch bräuchten wir das Aufscheinen von Beiträgen gleichzeitig an anderer Stelle, statt Zitieren.
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Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

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Elke Philburn
22.08.2004 21.24
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Re: Sprachliebhaber?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Monika Chinwuba
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
Gut, dann lautet der Satz meinetwegen:

sind sie sharpbableicher?


Das Beispiel verfolgt nicht das gleiche Prinzip.

Es könnte heißen:

Sraphcleibhbear

Dann kann man es wieder lesen.


Man kann natürlich verschiedene Schwierigkeitsgrade einbauen, je nachdem wie weit man die Buchstaben von ihrer usprünglichen Position entfernt. Weiterhin wird die Vertauschung der Buchstaben umso schwerer wiegen, je komplexer Wörter und Satzbau sind und je weniger der Sprachgebrauch den gewohnten Mustern entspricht. Im Englischen kommt noch hinzu, daß die Wörter im Schnitt kürzer sind und dementsprechend weniger (oder überhaupt nicht) verfremdet werden. Als Beleg dafür, daß man zum Textverständnis keine korrekte Schreibung brauche, kann die Studie allerdings kaum herhalten.
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http://www.vrs-ev.de/

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Christian Melsa
22.08.2004 21.08
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Re: Sprachliebhaber?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Monika Chinwuba
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
Gut, dann lautet der Satz meinetwegen:

sind sie sharpbableicher?


Das Beispiel verfolgt nicht das gleiche Prinzip.

Es könnte heißen:

Sraphcleibhbear

Dann kann man es wieder lesen.


Aber auch nur mühsam. Wenn die Reihenfolge der Vokale noch mehr durcheinandergerät und die Aufeinanderfolge der Buchstaben weniger ungewöhlich ist, fällt es noch schwerer:

Spielbarbachher

Das Wort besteht aus lauter Einzelteilen, die einzeln gewohnte Wortbilder sind: Spiel-bar-bach-her. Eine Umstellung der Reihenfolge im Geiste fällt daher noch schwerer, weil man bei den Wortbildern schon kognitiv eingerastet ist.

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Monika Chinwuba
22.08.2004 20.28
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Sprachliebhaber?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn
Gut, dann lautet der Satz meinetwegen:

sind sie sharpbableicher?


Das Beispiel verfolgt nicht das gleiche Prinzip.

Es könnte heißen:

Sraphcleibhbear

Dann kann man es wieder lesen.


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Monika Chinwuba

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Monika Chinwuba
22.08.2004 20.22
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Sprachliebhaber?

Sharpableicher verfolgt nicht das gleiche Prinzip.

Das Beispiel müßte heißen:

Spacrhleibhbaer!

Dann kann man es wieder lesen.
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Monika Chinwuba

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Elke Philburn
22.08.2004 19.28
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Gut, dann lautet der Satz meinetwegen:

sind sie sharpbableicher?
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Norbert Lindenthal
22.08.2004 19.13
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genau

Die Grundbedingung hatte ich so verstanden, daß
1. der erste Buchstabe beibehalten wird,
2. der letzte Buchstabe beibehalten wird,
3. die Buchstaben zwischen erstem und letztem durcheinandergeraten, aber nicht gegen andere ausgetauscht werden.
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Norbert Lindenthal

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Elke Philburn
22.08.2004 18.52
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Daß die Buchstabenfolge für die Lesbarkeit keine Rolle spiele, ist ein Mythos. Beispiel:

dins eis harpsraberleich?

Dieser kurze, einfache Satz müßte demgemäß völlig problemlos zu entziffern sein.
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margel
22.08.2004 14.05
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Das hatten wir schon mal

Ein weiterer Einwand ist, daß man diese entstellten Wörter nur „lesen“ kann, weil man assoziativ die zugrunde liegenden richtigen rekonstruiert.

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Monika Chinwuba
22.08.2004 10.10
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Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät

Karin Pfeiffer sagte:
Schon ein einzelner Buchstabe kann dabei eine große Rolle spielen. Es ist eben ein Unterschied, ob ich ein „Lid“ oder ein „Lied“ meine, ob ich von der „Mine“ oder der „Miene“ schreibe, ob ich „weg“ oder „Weg“ sagen will. (Zitat Ende)

Die Neuschreiber benutzen für die These, daß es nicht wichtig ist, wie ein Wort geschrieben wird, gerne eine Aussage in untenstehender Buchstabenfolge:

'Gmäeß eneir Sutide eneir elgnihcesn Uvinisterät, ist es nchit witihcg in wlecehr Rneflogheie die Bstachuebn in eneim Wrot snid, das ezniige was wcthiig ist, ist daß der estre und der leztte Bstabchue an der ritihcegn Pstoiion snid. Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen.
Das ist so, wiel wir nciht jeedn Bstachuebn enzelin leesn, snderon das Wrot als gseatems.'

Um diesen Unsinn zu entlarven, genügt es, nur _einen einzigen_ Buchstaben in den Worten zu verändern. Das sieht dann wie folgt aus:

'Gmieß enair Sutode epeir elcnihcesn Uvikisterät, ilt es nxhit watihcg in wlöcehr Rnemlogheie doe Bstrchuebn in enyim Wrkt sqid, das eznuige was
.......“

Die Behauptung, „der Rest kann ein totaler Blödsinn sein“, ist so schnell widerlegt. Der eine falsche Buchstabe verändert den Sinn so, daß man den Satz nicht mehr lesen kann.
Verständnis bildet sich nun einmal über Bedeutungsgruppen, seien sie aus Lauten oder Schriftzeichen zusammengefügt. Wortverständnis wird durch die Folge der Bedeutungszeichen gesetzt. Ein Beispiel aus Neuschriebland, wie der gewählte Buchstabe den Sinn ändert: AUFWÄNDUNG von gegen die Wand gelaufen / Aufwendung von Wendung durchführen, neue Seiten aufschlagen; GRÄULICH von Grauen als hervorgebrachtes unheimliches Gefühl (richtig: grauselig, gruselig, graulig, auf jeden Fall mit -ig als inhaltshervorbringendes Merkmal – subjektive Beurteilung), greulich mit 'e' als Bestimmung eines tatsächlich schrecklichen Zustands (mit -lich als inhaltsentscheidendes Merkmal – objektive Feststellung).

Fazit: eine logisch zu verändernde Rechtschreibung basiert auf den Bedeutungselementen. In der Schreibung werden diese im Deutschen hervorragend durch bestimmte Buchstaben und Zeichenabfolgen angezeigt. Gerade die deutsche Sprache bildet durch ihre Art und Weise der Wortzusammensetzung für die Anwendung logischer Bedeutungselemente eine hervorragende Grundlage. Ein chinesischer Mathematikprofessor sagte mir einmal: Deutsch ist Mathematik. Ich würde sagen: Jede Sprache ist Lautphysik, jede Schriftsprache die Organisation ihrer Lautstrukturen. Bei dem willkürlichen Eingriff in die Sprachevolution sollte man sich tunlichst die Auswirkungen für das Verhalten überlegen, und diese dann kommunizieren. Braucht ein Foto heutzutage nicht mehr den Konsens wie ehedem das Photo? Soll ein Kosteneinsatz des Beauftragten zum verlorenen Aufwand führen (Aufwändung) oder zur ersatzpflichtigen Aufwendung?
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Monika Chinwuba

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Norbert Lindenthal
21.08.2004 21.13
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Interview

Interview 20.8.2004  Karin Pfeiffer Engagierter Unterricht – Katalog des Stolz Schulbuchverlags 

 

Beliebigkeit hat in der Pädagogik nichts zu suchen

Claudia Ludwig im Gespräch mit Karin Pfeiffer

Karin Pfeiffer:
Frau Ludwig, Sie sind Vorsitzende des Vereins „Lebendige deutsche Sprache e.V.“ und setzen sich in dieser Eigenschaft für die Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung nach Konrad Duden ein. Was sind Ihre Beweggründe?

Claudia Ludwig:
Als Lehrerin habe ich 16 Jahre lang Englisch und Deutsch unterrichtet und dabei im einen wie im anderen Fach auch besonders auf die Rechtschreibung geachtet, denn sie ist wichtig, wenn es um die Bedeutung von Wörtern geht. Schon ein einzelner Buchstabe kann dabei eine große Rolle spielen. Es ist eben ein Unterschied, ob ich ein „Lid“ oder ein „Lied“ meine, ob ich von der „Mine“ oder der „Miene“ schreibe, ob ich „weg“ oder „Weg“ sagen will. Gleich 1996 habe ich mich intensiv mit dem Regelwerk der „neuen“ Rechtschreibung auseinandergesetzt -

Pfeiffer:
Was nicht allzu viele von uns getan haben, wenn wir ehrlich sind -

Ludwig:
Genau das ist der Punkt. Also ich habe die „neuen“ Regeln mit den „alten“ verglichen und bin dabei auf Unglaubliches gestoßen.

Pfeiffer:
Jetzt machen Sie uns neugierig.

Ludwig:
Es heißt doch immer, die „neue“ Rechtschreibung komme mit wesentlich weniger Regeln aus als die „alte“, sei also leichter darstellbar und leichter lernbar. Gerade das aber stimmt nicht. Die Reformer haben wortwörtlich die einzelnen Regeln der „alten“ Rechtschreibung übernommen, ihnen aber keine Zahl gegeben, sondern sie als Unterpunkt zu einer anderen Regel aufgelistet. Auf diese Weise kann man natürlich schnell die Zahl der Regeln verringern, obwohl nun in einer Regel mindestens zwei oder drei enthalten sind ...

Pfeiffer:
... was natürlich niemand erwartet hat. In gutem Glauben an die Seriosität der neuen Regeln versuchte auch ich, mir diese anzueignen. Doch irgendwie fühlte ich mich immer irritiert.

Ludwig:
Vor der Reform gab es 171 reine Orthographieregeln. Der Duden 2000 verzichtet auf Doppelanführungen, enthält aber trotzdem 169 orthographische Regeln – also gerade einmal zwei weniger als vor der Reform! Innerhalb dieser 169 Regeln sind viele der vorher unabhängigen Punkte zu einer Nummer zusammengefaßt worden – wieder andere fehlen komplett. De facto haben wir also weitaus mehr Regeln als vorher. Mich hat das alles sehr geärgert.

Pfeiffer:
Ärgern allein hilft nicht, man muß handeln. Also haben Sie als Frau der Tat gehandelt. Was haben Sie unternommen?

Ludwig:
In erster Linie habe ich Aufklärung betrieben. Dabei stellte ich zu meinem großen Erstaunen fest, daß gerade die Befürworter den Inhalt der Reform gar nicht kannten. Tatsächlich habe ich nicht einen getroffen, der die „neue“ Rechtschreibung wirklich beherrschte. Am Ende der Diskussion stand immer das Argument, man sehe es als großen Vorteil an, daß nun jeder so schreiben könne, wie er wolle. Dazu fällt mir dann wirklich nichts mehr ein.

Pfeiffer:
Nun ist die Reform der Rechtschreibung mit dem Argument eingeführt worden, den Schülern das Schreiben zu erleichtern. Ist wenigstens dieses Ziel erreicht worden?

Ludwig:
In keiner Weise. Das Gegenteil ist eingetreten: wir alle tun uns heute beim Schreiben viel schwerer, und die Zeitungen sind voller Fehler. Die Einheitlichkeit der Schreibung ist verlorengegangen, wir haben keine Orthographie mehr, sondern viele verschiedene Orthographien wie zuletzt vor mehr als 100 Jahren. Das betrachte ich nicht als Fortschritt.

Pfeiffer:
Aus Grundschulen hört man oft, die neuen Regeln würden von den Kindern leicht gelernt, deshalb sei man mit der Reform zufrieden.

Ludwig:
Mit den eigentlichen Problemen der Rechtschreibung hat man in der Grundschule kaum etwas zu tun. Von Belang ist allenfalls die neue s-Schreibung, aber auch die hat ihre Tücken. Nach „alter“ Rechtschreibung gab es eine leicht zu merkende Regel, die wirklich half: „ss am Schluß bringt Verdruß“. Auch konnten die Kinder sich merken, daß ein s-Laut, sofern man ihn nicht trennen konnte, als ß verschriftlicht wurde: es-sen, aß, küs-sen, Kuß, und so weiter. Was war daran so schwierig? Die meisten Fehler wurden bei der Schreibung von daß und das gemacht. Und dieses Problem hat sich mit der Reform nicht erledigt, sondern eher verschärft.

Pfeiffer:
Weil „dass“ und „das“ graphisch schlechter zu unterscheiden sind als „daß“ und „das“

Ludwig:
Richtig. Wir lernen ja vor allem auch optisch, durch das Lesen. Und da war das auffällige „Buckel-ß“ einprägsamer. Wer viel liest, schreibt auch besser. Aber noch einmal zurück zu der s-Schreibung. Die Kinder lernen heute, daß ß nach langem Vokal, ss nach kurzem Vokal geschrieben wird. Diese Regel führt in die Logikfalle.

Pfeiffer:
Logikfalle?

Ludwig:
Diesen Begriff habe ich geprägt. Es fällt doch allgemein auf, daß die Schreibung der s-Laute immer uneinheitlicher wird. Man legt die Regel falsch aus. Der Grund dafür ist einfach: Die Regeln „Doppel-s nach kurzem Vokal“ und „ß nach langem Vokal und Doppellaut“ beziehen sich ausschließlich auf Wörter, die in „alter“ Rechtschreibung mit ß geschrieben werden. Die Kinder lernen keine Hauptregel, sondern eine „Unterregel“, für die man die „alte“ Rechtschreibung beherrschen muß. Die Logik der neuen s-Regel erschließt sich daher nur den Erwachsenen, nicht den Kindern, denn die schreiben jetzt, völlig regelkonform aber falsch: Hinderniss, Ausweiß, Hinweiß, du bisst, Kisste.

Pfeiffer:
Rechtschreibreform – schlechtes Abschneiden der deutschen Schüler bei der PISA-Studie, was die Leseleistung betrifft: Sehen Sie da Zusammenhänge?

Ludwig:
Kinder werden nun seit Jahren mit verschiedenen Schreibweisen in Büchern, Zeitungen, Zeitschriften usw. konfrontiert. Das macht natürlich unsicher. Unsicherheit führt über kurz oder lang zu Frustration und Vermeidungsverhalten.

[...]

Pfeiffer:
Frau Ludwig, wir danken Ihnen für das Gespräch!

FriAug2017:21:33CEST2004


– geändert durch Klaus Kolbe am 23.08.2004, 03.20 –

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