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Dominik Schumacher
17.08.2004 22.04
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Dienstag 17. August 2004, 16:19 Uhr

CDU-Länder weiter uneins über Rechtschreibung – Wolff «graust» es

Wiesbaden/Saarbrücken (ddp-hes). Über die Zukunft der Rechtschreibreform herrscht innerhalb der Union weiter tiefe Uneinigkeit. Hessens Kultusministerin Karin Wolff (CDU) erteilte am Dienstag einem Vorstoß ihres Kollegen und Parteifreundes aus dem Saarland, Jürgen Schreier, eine klare Absage. Schreier hatte gefordert, die alte Rechtschreibung solle auch nach dem Stichtag für die verbindliche Umstellung auf die neuen Regeln am 1. August 2005 weiter Gültigkeit haben. Wolff sagte dazu in Wiesbaden, eine Dauerausnahmeregelung könne es nicht geben.

«Denke ich dabei an die Grundschüler, graust es mir», fügte die Ministerin hinzu. Bei der Rechtschreibung brauche man Verlässlichkeit und keinen Zustand des «beides ist richtig». Was sich in der Schule bewährt habe, werde sie doch jetzt nicht wieder auf den Prüfstand stellen, betonte Wolff. Sie wolle «weder von einem Kippen noch von einem Knicken der Reform» etwas wissen.

Wolffs saarländischer Amtskollege hatte zuvor angekündigt, er wolle bei der nächsten Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) Mitte Oktober einen Antrag zur Abstimmung bringen, dessen Hauptziel es sei, die vereinbarte Stichtagsregelung aufzuheben. «Die alte Schreibweise muss auf unbestimmte Zeit weiter gelten. Ich schlage vor, dass wir den bisherigen Beschluss der KMK auf diese Weise korrigieren», sagte Schreier der Tageszeitung «Die Welt» (Dienstagausgabe).

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Norbert Lindenthal
16.08.2004 20.23
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Montag 16. August 2004, 17:50 Uhr

Kompromissvorschlag im Streit um Rechtschreibung

Frankfurt/Main (AP) Mit einem Kompromissvorschlag will das Saarland den Streit um die Rechtschreibreform beilegen. Der saarländische Bildungsminister Jürgen Schreier kündigte für die Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) Mitte Oktober einen Antrag an, mit dem der bislang geplante Stichtag 1. August 2005 für den endgültigen Übergang von der alten zur neuen Schreibweise aufgehoben werden soll. «Die alte Schreibweise muss auf unbestimmte Zeit weiter gelten. Ich schlage vor, dass wir den bisherigen Beschluss der KMK in dieser Weise korrigieren», sagte der CDU-Politiker der Tageszeitung «Die Welt».

Zudem solle der von der KMK bereits beschlossene Rat für deutsche Rechtschreibung unverzüglich eingesetzt werden und seine Arbeit aufnehmen, um Vorschläge für eine grundsätzliche Überarbeitung der neuen Rechtschreibung zu erarbeiten. «Es ist wichtig, dass das Ergebnis auf Akzeptanz, statt auf Termindiktat gründet», sagte Schreier. Der Minister will schon vor der nächsten Sitzung der Konferenz im saarländischen Mettlach bei den Ländern für seinen Antrag werben. «Enge Gespräche» führe er bereits mit Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Er sehe gute Chancen, weitere Kollegen für seinen Vorschlag zu gewinnen.

Unterdessen sprach sich der Kulturrat gegen die von Oppositionspolitikern geforderte Abschaffung der Kultusministerkonferenz aus. Damit würde den Ländern ihr Abstimmungsorgan für eine bundesweite Bildungs- und Kulturpolitik entzogen, erklärte der Geschäftsführer des Spitzenverbandes, Olaf Zimmermann, am Montag in Berlin. Abgeschafft werden müsse stattdessen das Prinzip der einstimmigen Beschlussfassung in der KMK.

Nach Ansicht Zimmermanns könnte nur so verhindert werden, dass es zu einem «unglücklichen dritten Kompromiss» zwischen alter und neuer Rechtschreibung kommt. Am Wochenende hatte der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle gefordert, die Konferenz der 16 Kultusminister der Länder aufzulösen. Auch der stellvertretende CDU-Vorsitzender Christoph Böhr machte deutlich, dass er eine Auflösung der Konferenz für notwendig halte, falls ihre Arbeitsweise nicht reformiert werde.

http://www.kulturrat.de/

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Dominik Schumacher
16.08.2004 05.59
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Sonntag 15. August 2004, 15:49 Uhr

Härtere Gangart – Bei der Rechtschreibreform verlangen Westerwelle und Böhr Auflösung der Kultusministerkonferenz

Berlin (ddp). Im Streit um die Rechtschreibreform werden die Töne zunehmend schärfer. FDP-Chef Guido Westerwelle und CDU-Vize Christoph Böhr forderten am Wochenende die Abschaffung der Kultusministerkonferenz. Zugleich appellierte Böhr an die Ministerpräsidenten der Bundesländer, zu einer einheitlichen Haltung zu gelangen. Die Ministerpräsidentenkonferenz wird sich vom 6. bis 8. Oktober mit dem Thema befassen.

Westerwelle nannte die Kultusministerkonferenz ein «Bremser-Gremium», das aufgelöst gehöre, «lieber heute als morgen». Das «schnarchnasige» Gremium habe sich mit Hunderten von Beamten zehn Jahre lang «mit der intellektuell erhebenden Frage beschäftigen, ob man Flanelllappen mit zwei oder drei l schreiben soll; aber gleichzeitig bekommt sie weder die Verkürzung der Ausbildungszeiten noch den gravierenden Unterrichtsausfall in den Griff», bemängelte Westerwelle.

Böhr unterstrich, die großen Zukunftsaufgaben der Bildungspolitik seien «mit diesem Gremium nicht zu lösen». Das habe die Rechtschreibreform überdeutlich gezeigt. «Wenn es der Kultusministerkonferenz nicht gelingt, Struktur und Arbeitsstil von Grund auf zu verändern, muss sie aufgelöst werden», warnte er.

Von den Ministerpräsidenten verlangte Böhr, einer Rückkehr zu den alten Regeln im Zweifelsfall zuzustimmen. «Wenn klar ist, dass eine Mehrheit der Ministerpräsidenten die Rechtschreibreform nicht aufrecht erhalten will, dann müssen auch die anderen mitziehen und den Weg frei machen», sagte Böhr. Er erkennen keinen Sinn darin, dass Kinder Rechtschreibregeln lernen müssen, die sich in einem täglich größer werdenden Teil der Zeitungen und Zeitschriften nicht wiederfänden.

Dagegen sprach sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) klar gegen eine Aufhebung der Rechtschreibreform aus. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz werde er sich «mit Nachdruck» gegen eine Rückkehr zur alten Orthographie einsetzen. Dies würde die Verwirrung «nur noch steigern». Die Kritiker der Reform interessierten sich auch «erschreckend wenig» für das Wohl der Kinder, die bereits seit Jahren «problemlos» die neuen Regeln lernten.

Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte die Rechtschreibreform nach eigenen Angaben auf die Tagesordnung der Ministerpräsidentenkonferenz gesetzt. Er unterstrich, spätestens seit der Entscheidung der großen Verlagshäuser seien die bisherigen Beschlüsse zur Rechtschreibreform gescheitert. Die Politik müsse jetzt einen Kompromiss bis Mitte 2005 finden. Dabei sollte geprüft werden, welche Elemente der neuen Rechtschreibung sich bewährt hätten und wie weit zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt werden solle, schlug Stoiber vor. (Quellen: Westerwelle und Böhr in «Bild am Sonntag»; Steinbrück im «Focus»; Stoiber in «Welt am Sonntag»)

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Dominik Schumacher
16.08.2004 05.48
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Sonntag 15. August 2004, 15:10 Uhr

Rechtschreibreform erschüttert Kultusministerkonferenz – Böhr und Westerwelle fordern Abschaffung – Zöllner: «Gespenstische»

Mainz (ddp-rps). Im Streit um die Rechtschreibreform ist nun auch die Kultusministerkonferenz (KMK) in die Kritik geraten. Der rheinland-pfälzische CDU-Chef und CDU-Bundesvize Christoph Böhr forderte am Wochenende gemeinsam mit FDP-Chef Guido Westerwelle die Abschaffung der KMK. Der rheinland-pfälzische Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) bezeichnete dagegen diesen Vorschlag als «gespenstisch» und «absurd». Zöllner verteidigte zudem die Rechtschreibreform. Böhr forderte dagegen die Ministerpräsidenten auf, einer Rückkehr zu den klassischen Regeln zuzustimmen.

Böhr sagte der «Bild am Sonntag», die großen Zukunftsaufgaben der Bildungspolitik seien mit der KMK «nicht zu lösen». Das habe die Rechtschreibreform überdeutlich gezeigt. «Wenn es der Kultusministerkonferenz nicht gelingt, Struktur und Arbeitsstil von Grund auf zu verändern, muss sie aufgelöst werden», forderte Böhr.

An die Ministerpräsidenten appellierte Böhr, einer Rückkehr zu den klassischen Regeln nicht im Weg zu stehen. Wenn eine Mehrheit der Länderchefs die Reform nicht aufrecht erhalten wolle, »dann müssen auch die anderen mitziehen und den Weg frei machen«, sagte Böhr. Er könne »keinen Sinn darin erkennen, dass unsere Kinder Rechtschreibregeln lernen müssen, die sich in einem täglich größer werdenden Teil der Zeitungen und Zeitschriften nicht wiederfinden«.

FDP-Chef Westerwelle nannte in derselben Zeitung die KMK ein «Bremser-Gremium», das «lieber heute als morgen» aufgelöst gehöre. «Da darf sich eine schnarchnasige Kultusministerkonferenz mit Hunderten von Beamten zehn Jahre lang mit der intellektuell erhebenden Frage beschäftigen, ob man Flanelllappen mit zwei oder drei l schreiben soll; aber gleichzeitig bekommt sie weder die Verkürzung der Ausbildungszeiten noch den gravierenden Unterrichtsausfall in den Griff«, kritisierte der FDP-Chef.

Kulturminister Zöllner warf den beiden Politikern dagegen eine »gespenstische“ Diskussion im Sommerloch vor. Die KMK sei, so wie in anderen Politikbereichen auch, die länderübergreifende Konferenz der Kultusminister. Solange es diesen Politikbereich in den Ländern gebe, sei auch die KMK «zwangsläufig», die Diskussion über ihre Abschaffung «absurd und irrational», sagte Zöllner, der auch Koordinator der SPD-Länder in der Bildungs- und Wissenschaftspolitik ist. Anderenfalls müssten die Länder ganz aufgelöst werden oder auf die Bildungspolitik verzichten.

Zöllner verteidigte zudem die Rechtschreibreform. Die Reform «verursacht kein Durcheinander, sondern bringt in eine Ansammlung von Ungereimtheiten wenigstens etwas Ordnung», sagte der Minister. (Weitere Quellen: Zöllner in Mitteilung)

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Norbert Lindenthal
11.08.2004 23.26
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Mittwoch 11. August 2004, 15:40 Uhr

Herrmann fordert Kompromiss bei Rechtschreibreform

München (ddp-bay). Der bayerische CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann setzt sich für einen Kompromiss im Streit über die Rechtschreibreform ein. Herrmann sagte am Mittwoch in München, die neuen Regeln hätten zwar «sicher einige Schwächen». Andere Reformergebnisse seien aber «durchaus einleuchtend».

Herrmann betonte, er halte deshalb eine völlige Rücknahme der Rechtschreibreform für verkehrt. Notwendig sei nun vielmehr eine «möglichst ergebnisoffene Diskussion», die einen Kompromiss zum Ziel habe.

Herrmann, der Vater von drei Kindern im schulpflichtigen Alter ist, sieht die Probleme im praktischen Umgang mit den Reformregeln unter anderem «in der verwirrenden Getrenntschreibung, die zwar 'zusammenfügen' zusammen, aber 'aneinander fügen' auseinander schreibt». Hinzu kämen unklare Vorschriften über Groß- und Kleinschreibung.

Der CSU-Fraktionschef fügte hinzu: «Dass 'bankrott sein' klein und 'Bankrott gehen' aber groß geschrieben wird, kann vielleicht ein schlauer Germanist erklären. Der Erleichterung des richtigen Schreibens – ein erklärtes Reformziel – dient diese Regel aber wohl nicht.»

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Norbert Lindenthal
11.08.2004 18.36
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Mittwoch 11. August 2004, 16:14 Uhr

«Rheinischer Merkur» rückt von neuer Rechtschreibung ab

Bonn (AP) Auch die Wochenzeitung «Rheinischer Merkur» will nicht mehr nach den neuen Rechtschreibregeln schreiben. Man werde zur «klassischen Rechtschreibung» zurückkehren, teilte Chefredakteur Michael Rutz am Mittwoch mit. «Die Rechtschreibreform atmet in Teilen den Geist der Unbildung und enthält, betrachtet man sie im Ganzen, neben einigen sinnvollen Neuerungen zu viel Widersinn, als dass sie unverändert 2005 in Kraft gesetzt werden dürfte», erklärte Rutz.

Deshalb werde man die Ergebnisse der von den Kultusministern angekündigten «Reform der Reform» von der Position der «einleuchtenderen und anspruchsvolleren klassischen Rechtschreibung aus abwarten», hieß es in der Mitteilung. Dies geschehe auch, um den publizistischen Druck auf die notwendigen Reform-Korrekturen zu erhöhen. Erst nach Vorliegen des Kompromisses werde man endgültig über die Übernahme neuer Regeln entscheiden.

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Norbert Lindenthal
10.08.2004 23.06
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Dienstag 10. August 2004, 17:05 Uhr

Limbach: Rechtschreibstreit führt im Ausland zu Verunsicherung

Hamburg (ddp). Der jüngste Streit um die deutsche Rechtschreibung hat nach Ansicht der Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, im Ausland erhebliche Verunsicherung entfacht. Limbach sagte dem Onlinedienst tagesschau.de, «jetzt wird gefragt: Was soll nun gelten? Kommt die Rolle rückwärts? Was ist dann der Ausgangspunkt, der Duden von 1991?» Die Debatte wirke sich auch ungünstig auf Kampagnen im Ausland aus, mit denen das Goethe-Institut die deutsche Sprache vermitteln wolle, kritisierte Limbach.

Die Entscheidung des «Spiegel»-Verlags und der Axel Springer AG, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, bezeichnete Limbach als «Widerstand nach Ladenschluss». Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» sei wesentlich konsequenter von Anfang an bei der alten Schreibweise geblieben. Die Präsidentin betonte, Korrekturen der Rechtschreibreform seien notwendig. Sie müssten aber «sachlich vorgenommen» werden.

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Dominik Schumacher
10.08.2004 22.37
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Dienstag 10. August 2004, 17:51 Uhr

Auch SPD-Politiker gegen Rechtschreibreform

Frankfurt/Main (AP) Auch prominente SPD-Politiker haben sich jetzt für eine Rücknahme der Rechtschreibreform ausgesprochen. Bislang war die Reform vor allem von Unions- und FDP-Vertretern attackiert worden. Unterstützung für die Reform kam am Dienstag aus der Wirtschaft und vom Goethe-Institut, das in vielen Ländern der Welt Deutschkurse anbietet. Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) griff in einem Interview die Reformkritiker scharf an.



Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz betonte in der «Bild»-Zeitung (Dienstagausgabe), er wolle sich nicht von «irgendwelchen Bürokraten» vorschreiben lassen, wie er zu schreiben habe. Auch SPD-Rechtsexperte Volker Neumann forderte eine Rückkehr zu den alten Schreibweisen. «Fast die gesamte deutschsprachige Literatur ist nach den bewährten Regeln verfasst», sagte er dem Blatt. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, wurde mit der Erklärung zitiert, statt der versprochenen Vereinfachung trete große Verunsicherung ein. Auch Musiker, Schauspieler und Sportler kritisierten in «Bild» die Reform.

Wolff erklärte im «Mannheimer Morgen», es gebe wichtigere Dinge. «Die Debatte ärgert mich, zumal diejenigen, die sich jetzt zu Wort melden, wie Schriftsteller und Verlage, ihre Bedenken schon vor Jahren hätten anmelden können.» Den Verlagen, die eine Rückkehr zur alten Schreibweise angekündigt haben, warf sie vor, ein «Machtspiel» zu inszenieren.

Dass es in Österreich und der Schweiz keinen Proteststurm gegen das neue Regelwerk gibt, erklärt sich Wolff mit der allgemeinen Stimmungslage in Deutschland. «Die Rechtschreibreform ist ein Stellvertreter-Thema für all die anderen Reformen, mit denen wir Deutsche uns zurzeit schwer tun», sagte sie.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Martin Wansleben, wandte sich gegen eine Rücknahme der Reform. Er sagte der «Berliner Zeitung», eine komplette Rolle rückwärts würde die Verwirrung perfekt machen und Millionenkosten verursachen.

Auch das Goethe-Institut will die Reform beibehalten. «Aus der Sicht der Deutschschüler des Goethe-Instituts gibt es seit Einführung des neuen Regelwerkes keine Anhaltspunkte, die besondere Schwierigkeiten im Gebrauch belegen», sagte die Präsidentin der Einrichtung, Jutta Limbach, der Nachrichten-Website tagesschau.de. Die Debatte sei zudem ungünstig für im Ausland gestartete Institutskampagnen für die deutsche Sprache.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) rief alle Beteiligten zur Versachlichung auf. Sie kündigte die baldige Einsetzung des geplanten Rates für deutsche Rechtschreibung an, der im Herbst die Arbeit aufnehmen soll. Er sei «durch ein hohes Maß an Pluralität gekennzeichnet». In ihm sollen Institutionen, Journalisten und Schriftsteller vertreten sein, darunter auch Reformkritiker.

Letzte Woche hatten mehrere Medien fünf Jahre nach der Einführung der neuen Schreibweisen eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung angekündigt. Dazu gehören der «Spiegel», die Blätter des Axel-Springer-Verlages und die «Süddeutsche Zeitung». Die ARD teilte dagegen am Dienstag mit, sie werde nicht von der reformierten Schreibweise abrücken. Auch ZDF-Sprecher Alexander Stock geht davon aus, dass sein Sender bei den neuen Regeln bleibt. Die Verlagsgruppe «Handelsblatt» teilte mit, ihre Publikationen würden weiter in neuer Rechtschreibung erscheinen.

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Norbert Lindenthal
10.08.2004 05.24
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Dienstag 10. August 2004, 03:30 Uhr

Auch SPD-Politiker für Abkehr von Rechtschreibreform

Frankfurt/Main (AP) Mehrere SPD-Politiker haben sich für eine Rücknahme der Rechtschreibreform ausgesprochen. Der SPD-Rechtsexperte Volker Neumann forderte in der «Bild»-Zeitung (Dienstagausgabe) eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung. Zur Begründung sagte er, fast die ganze deutschsprachige Literatur sei nach den «bewährten Regeln verfasst. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, sagte derselben Zeitung, statt der versprochenen Vereinfachung trete das Gegenteil ein – nämlich große Verunsicherung.

Der innepolitische Sprecher der Fraktion, Dieter Wiefelspütz, sagte ebenfalls der «Bild-Zeitung», er denke nicht daran, sich von Bürokraten vorschreiben zu lassen, wie er richtig zu schreiben habe. Der Axel-Springer-Verlag will die alte Rechtschreibung in den nächsten vier Wochen einführen.

Dagegen wandte sich der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gegen eine Rücknahme der Reform. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben sagte der «Berliner Zeitung» (Dienstagausgabe), eine komplette Rolle rückwärts würde die Verwirrung perfekt machen und Millionen-Kosten verursachen.

Die hessische Kultusministerin Karin Wolff kritisierte unterdessen die Kritiker der Rechtschreibreform scharf. Dem «Mannheimer Morgen» (Dienstagausgabe) sagte die CDU-Politikerin, die Debatte sei ärgerlich, weil Schriftsteller und Verlage ihre Bedenken schon vor Jahren hätten anmelden können. Sie würde sich wünschen, dass sich «viele, die sich so ereifern, um wichtigere Dinge kümmern würden». Den Zeitungsverlagen, die eine Rückkehr zur alten Schreibweise angekündigt haben, warf die Ministerin vor, ein «Machtspiel» zu inszenieren.

Dass in Österreich und der Schweiz ein Proteststurm gegen das neue Regelwerk ausgeblieben ist, erklärt sich Wolff mit der allgemeinen Stimmungslage in Deutschland. «Die Rechtschreibreform ist ein Stellvertreter-Thema für all die anderen Reformen, mit denen wir Deutsche uns zurzeit schwer tun», wurde sie zitiert. Überdies sei es ein Thema, das «toll ins Sommerloch passt».

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Norbert Lindenthal
10.08.2004 05.22
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Dienstag 10. August 2004, 03:45 Uhr

Sprachkritiker Schneider: Rechtschreibreform ist kaputt

Hamburg (ddp). Der Sprachkritiker und Journalistenlehrer Wolf Schneider sieht die Rechtschreibreform als gescheitert an. «Die Reform ist kaputt», sagte Schneider der «Bild»-Zeitung (Dienstagausgabe). \„Daran kommen auch die Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder nicht mehr vorbei.» Die Politik müsse jetzt «umdenken, dem Druck weichen und auf die Mehrheit der Deutschen hören, die diese Reform ablehnen».

Nach Ansicht Schneiders sind die neuen Schreibregeln «reine Fummelei an unserer Sprache, eine Belästigung aller erwachsenen Mitglieder der deutschen Sprachgemeinschaft». Schneider bestritt, dass eine Rückkehr zur alten Schreibweise mit Kosten von angeblich 250 Millionen Euro zu teuer sei: «Das ist eine reine Propagandazahl. Die Kosten können – wie bei der Einführung der Reform – über Jahre gestreckt werden.»

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Norbert Lindenthal
09.08.2004 17.03
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Montag 9. August 2004, 16:25 Uhr

Klett: Rückkehr zur alten Rechtschreibung kostet 250 Millionen Euro

Stuttgart (ddp). Der Schulbuchverlag Ernst Klett GmbH erwartet im Fall einer Rückkehr zur alten Rechtschreibung für seine Branche Umsatzausfälle von 250 Millionen Euro. Das entspreche knapp dem Jahresumsatz der Branche, sagte Geschäftsführer Johannes Leßmann am Montag in Stuttgart. Allein bei Klett müssten 3000 Schulbuchtitel erneut umgestellt werden. Ein Regress komme nicht in Frage. Das Bundesverfassungsgericht habe 1998 die Ausfälle der Branche bei der damaligen Umstellung als unternehmerisches Risiko gewertet.

Leßmann erwartet nach eigenen Worten, dass die Kultusminister als Kompromiss im Rechtschreibstreit eine Reihe von Ausnahmen für die Getrennt- und Zusammenschreibung festlegen werden. Bei differenzierter Betrachtungsweise werde man feststellen, dass Gegner und Befürworter der neuen Rechtschreibung «nicht so weit aueinander» seien. Die «Fundamentalisten» in beiden Lagern seien allerdings nicht kompromissfähig.

Leßmann lehnte eine inhaltliche Stellungnahme zum Rechtschreibstreit ab. Sein Unternehmen sei Dienstleister der öffentlichen Hand und folge deren Vorgaben. Klett-Chef Michael Klett hatte vergangene Woche in einem Zeitungsinterview erklärt, ihm passten die Kosten der Änderungen als Schulbuchverleger überhaupt nicht, als mündiger Bürger und literarischer Verleger sei er aber glücklich über die Rückkehr der Verlage Springer und «Spiegel» zur alten Rechtschreibung.

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Dominik Schumacher
09.08.2004 10.55
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Tagesspiegel

Montag 9. August 2004, 09:31 Uhr

»Amtliche Sache« – Wulff für alte Rechtschreibung als Basis der Weiterentwicklung – Ahnen gegen Volksabstimmung über Reform

Berlin (ddp). Im Streit um die Rechtschreibreform plädiert Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) dafür, das Normenwerk auf Basis der alten Regeln weiterzuentwickeln. Er hoffe, dass «die Ministerpräsidenten noch einmal die Kraft finden, gemeinsam die alte Rechtschreibung zur Ausgangsbasis» für «sinnvolle Weiterentwicklungen» zu nehmen, sagte Wulff am Montag.

Es sei «nie zu spät», eine falsche Reform zurückzunehmen, fügte der CDU-Politiker hinzu. Viele Regelungen der Reform seien «nicht einsichtig und haben keine Akzeptanz bei den Bürgern gefunden».

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, sagte, er erwarte, dass die Ministerpräsidenten das Thema auf ihrer Tagung im Herbst behandeln und «dann hoffentlich eine rasche Entscheidung finden – wie immer sie auch aussehen mag». An den Schulen hoffe man auf ein Ende der Debatten und wünsche sich «wieder Klarheit» über die Rechtschreibnormen. Kraus betonte zugleich, seiner Auffassung nach sollten die Ministerpräsidenten die Kultusminister verpflichten, die derzeit geltende Übergangsphase, in der sowohl die alte als auch die neue Rechtschreibung gelte, über 2005 hinaus um mindestens fünf Jahre zu verlängern.

Der Leiter der Duden-Redaktion, Matthias Wermke, zeigte sich demgegenüber «fast sicher», dass es bei der vorgesehenen Umsetzung 2005 bleiben werde. Der derzeitige «Aufstand» gegen die Reform werde keine große Wirkung haben, da dahinter kein Konzept stehe, betonte Wermke. Er unterstrich zugleich unter Verweis auf die Reform von 1903, dass die Rechtschreibung im Deutschen «immer eine amtliche Sache» gewesen sei. Auch damals sei die Reform von Politikern verabschiedet worden. 1998 habe das Bundesverfassungsgericht zudem bestätigt, dass die Einführung von Rechtschreibregeln an den Schulen «Sache der Kultusminister» sei.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Doris Ahnen (SPD), wandte sich gegen eine Volksabstimmung über die Rechtschreibreform. Die Mehrzahl der Bürger in Deutschland habe «ganz andere Sorgen», sagte die SPD-Politikerin. Sie verwies auf einen «einstimmigen Beschluss» in der KMK, die Rechtschreibreform zum Sommer 2005 einzuführen. «Zur guten Demokratie gehört auch Verlässlichkeit. Wir können nicht alle drei Tage die Pferde wechseln», betonte die rheinland-pfälzische Kultusministerin.

Der Chefredakteur der «Bild am Sonntag», Claus Strunz, sprach sich dagegen für eine Volksabstimmung über die Reform aus. Er betonte zugleich, die Rückkehr zur alten Schreibweise sei eine Initiative der Chefredakteure. Diese wüssten aus der «direkten Auseinandersetzung mit ihren Lesern», dass diese Rechtschreibreform «nicht funktioniert».

Der «Spiegel»-Verlag und die Axel Springer AG hatten am Freitag mitgeteilt, in allen Print- und Online-Publikationen schnellstmöglich auf die alte Rechtschreibung umstellen zu wollen. Auch die «Süddeutsche Zeitung» kündigte an, von der neuen Rechtschreibung wieder abzurücken.

(Quellen: Kraus im Deutschlandfunk; Wermke im ARD-»Morgenmagazin\"; Wulff im Bayerischen Rundfunk; Ahnen, Rüttgers und Strunz am Sonntagabend in der ARD»)

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Norbert Lindenthal
09.08.2004 05.41
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Sonntag 8. August 2004, 12:34 Uhr

Die Fronten im Streit um die Rechtschreibung

Frankfurt/Main (AP) Im Streit um die Rechtschreibreform sind die Fronten unübersichtlich. Nicht nur zwischen den Verlagen, sondern auch bei den Bundesländern und Parteien gibt es widersprüchliche Meinungen. AP gibt im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Positionen.

Bundesländer:

Vorreiter im politischen Kampf gegen die Rechtschreibreform ist der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU). Unterstützt wird er von seinem saarländischen Amts- und Parteikollegen Peter Müller. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, kündigte an, sich weiter für die Abschaffung der Reform einzusetzen – obwohl die CSU in der Kultusministerkonferenz wie alle anderen Länder für die neue Rechtschreibung gestimmt hatte. Die SPD-regierten Bundesländer sind für die Beibehaltung der neuen Schreibweisen. Auch in den CDU-regierten Ländern gibt es teils deutlichen Widerstand gegen eine Rücknahme der Reform – vor allem in Ostdeutschland, aber auch Hamburg und Hessen hatten sich zuletzt für die neue Rechtschreibung ausgesprochen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Reform tatsächlich zurückgenommen wird, tendiert damit gegen Null: Nötig dafür wäre ein einstimmiger Beschluss der Kultus- und der Ministerpräsidentenkonferenz.

Parteien:

CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer begrüßte am Wochenende die Rückkehr der Großverlage zur alten Rechtschreibung. Auch FDP-Chef Guido Westerwelle und der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Wolfgang Gerhardt, machten ihre Ablehnung der Reform deutlich. Die parteilose Kulturstaatsministerin Christina Weiss sprach sich bereits im Juni für Änderungen aus. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) kritisierte dagegen das «Hin und Her» um die Rechtschreibung als unerträglich.

Zeitungen und Verlage:

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» verabschiedete sich als erste große Zeitung bereits 2000 nach einem Jahr von der neuen Rechtschreibung. Die Großverlage Spiegel und Axel Springer (»Bild», «Welt») erklärten am Freitag ihre Abrücken von der Reform – allerdings noch ohne Termin. Die «Süddeutsche Zeitung» will folgen. Sowohl der Bauer- als auch der Jahreszeiten-Verlag äußerten Sympathie für den Vorstoß von Spiegel und Springer. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger erwartet eine «Signalwirkung» für andere Medien. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes, Michael Konken, erklärte, die Rechtschreibreform sei nicht mehr zu halten. Trotzdem wollen Burda (»Focus»), Gruner & Jahr (»Stern), Holtzbrinck (»Die Zeit») sowie Tageszeitungen wie die «TAZ», «Frankfurter Rundschau» und «Tagesspiegel» zunächst bei der neuen Rechtschreibung bleiben. Die Nachrichtenagenturen AP und dpa wollen zunächst die Reaktion der Kunden abwarten.

Bildungsinstitutionen:

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist für die Beibehaltung der Reform und verweist darauf, dass die Kinder seit Einführung der neuen Rechtschreibung weniger Fehler machten. Der Deutsche Philologenverband mahnte einen schnellen Kompromiss an. Der Deutsche Lehrerverband (DL) forderte dagegen die Rückkehr zur alten Rechtschreibung.

Schriftsteller und Publizisten:

Krimiautorin Ingrid Noll will sich sinnvollen Reformen nicht verweigern. Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki plädiert für die alte Rechtschreibung mit kleinen Korrekturen. Bereits 1996 hatten sich rund 100 namhafte Schriftsteller auf der Frankfurter Buchmesse für den Stopp der Reform ausgesprochen.

Ausland:

Im deutschsprachigen Ausland reagierte man verwundert und ablehnend auf eine mögliche Rücknahme der Reformen. Eine Kehrtwende würde in den Schulen zu Chaos führen, sagte etwa der Präsident der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), Ulrich Stöckling, am Wochenende und forderte die deutsche Kultusministerkonferenz auf, den Forderungen nach einer Wiedereinführung der alten Schreibweise nicht nachzugeben.

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 16.52
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Samstag 7. August 2004, 14:59 Uhr

Schavan gegen generelle Rücknahme der Rechtschreibreform

München (ddp-bay). Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (CDU) ist gegen die generelle Rücknahme der Rechtschreibreform. Sie sehe weder in der Kultusminister- noch in der Ministerpräsidentenkonferenz eine Mehrheit für ein schlichtes Zurück zum alten Regelwerk, sagte Schavan in Stuttgart. Das gemeinsame Regelwerk für den deutschen Sprachraum bezeichnete sie als «sinnvoll».

Gleichzeitig wies die Ministerin, die die unionsgeführten Länder in der Kultusministerkonferenz (KMK) koordiniert, darauf hin, dass die Bundesverbände der Zeitschriften- und Zeitungsverleger an der Entstehung der Rechtschreibreform beteiligt waren. Die Verbände hätten die KMK bereits im vergangenen Jahr gebeten, den vierten Bericht der zwischenstaatlichen Kommission zügig zu verabschieden und hätten die dort gemachten Vorschläge begrüßt. Schavan betonte: «Die Kultusministerkonferenz muss sich auf so klare Voten verlassen können.»

Die Ministerin betonte ferner, dass die KMK auch die Einsetzung eines Rats der deutschen Rechtschreibung beschlossen habe, der die Aufgaben der früheren Duden-Redaktion übernehmen und die Entwicklung von Sprache sowie der Rechtschreibreform begleiten und gegebenenfalls praxisnah korrigieren soll. Schavan kündigte an, dass die KMK der Ministerpräsidentenkonferenz Vorschläge für die Zusammensetzung des Rats und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Entwicklung des Regelwerks machen werde.

Der «Spiegel»-Verlag und die Axel Springer AG hatten am Freitag mitgeteilt, in allen Print- und Online-Publikationen schnellstmöglich auf die alte Rechtschreibung umstellen zu wollen. Auch die «Süddeutsche Zeitung» kündigte an, von der neuen Rechtschreibung wieder abzurücken.

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 16.34
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Samstag 7. August 2004, 12:56 Uhr

Kulturrat: KMK muss wieder Herr der Rechtschreibreform werden

Berlin (ddp). Der Deutsche Kulturrat fordert die Kultusministerkonferenz (KMK) auf, wieder Herr des Verfahrens bei der Rechtschreibreform zu werden. Kulturrat-Geschäftsführer Olaf Zimmermann, sagte am Samstag in Berlin, die KMK müsse jetzt endlich wieder das Heft des Handelns übernehmen und ihrer eigenen Demontage entgegenwirken. Zimmermann betonte: «Eine Entscheidung muss her, so – oder so, aber jetzt und nicht erst in zwei Monaten.»

Anfang Juni hatte die KMK einstimmig entschieden, den Übergangszeitraum für die Rechtschreibreform zum 1. August 2005 enden zu lassen und damit die Rechtschreibreform für verbindlich zu erklären. Dass nun einzelne Ministerpräsidenten den Beschluss ihrer eigenen Kulturminister widerrufen, sei ein «bedenkliches Zeichen und eine deutliche Schwächung» des Gremiums, sagte Zimmermann.

Die Auseinandersetzung um die neuen Rechtschreibregeln nehme «immer skurrilere Formen» an. Es sei schon interessant zu sehen, dass sich gerade die «Bild»-Zeitung als «Institution zur Rettung der Schreibkultur in Deutschland aufspielt. Ob sich da nicht der Bock zum Gärtner gemacht hat?»

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