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Sigmar Salzburg
30.05.2016 11.44
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Wer wird Millionär: Kandidat fällt tief

Dass sich ein Kandidat in Günther Jauchs Quizshow „Wer wird Millionär?“ für die falsche Antwort entscheidet, ist für sich genommen nichts ungewöhnliches. Der 27-jährige Medizinstudent Lucas Kötter hatte jedoch besonders viel Pech. Doch zunächst zur Frage, bei der es um 64.000 Euro ging:

„Wobei hat man – was die Rechtschreibung laut Duden betrifft – die Wahl?“

A) scheinheilig oder -heilich
B) vertrauensselig oder -seelig
C) abergläubig oder -gläubisch
D) gottgefällig oder –gefellig

„Wer wird Millionär?“: Publikum täuscht Kandidaten

Der Kandidat setzte den Publikumsjoker ein. Das Ergebnis: 8 Prozent für A), 60 Prozent für B), 30 Prozent für C), 2 Prozent für D). Lucas Kötter vertraute der Mehrheit und wählte Antwort B). Ein folgenschwerer Fehler – denn Antwort C) wäre richtig gewesen. Der Gewinn des Medizinstudenten fiel von sicher geglaubten 64.000 Euro auf 500 Euro.

chip.de 29.5.2016

Prof. Augsts verpaßte Reformchance „selig“ zu „seelig“ war hier schon erwähnt worden. Die Verdopplung von „tolpatschig“ zu „tollpatschig“ war eben als verdummungsangleichende Notmaßnahme vordringlicher.

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Norbert Lindenthal
07.08.2006 06.14
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Ickler gestern im Fernsehen

Spiegel-TV und RTL, 6.8.2006
MAGAZIN: Sonntag, 06. August 2006, 22.30 – 23.20 Uhr, RTL

„Stengel“ wird endgültig „Stängel“ – Das unglückliche Abenteuer der Rechtschreibreform

Moderatorin: Die Rechtschreibreform hat Regeln erzeugt, die selbst Konrad Duden nicht verstanden hätte. Das ist auch nicht nötig, denn im Grunde kann jetzt jeder machen, was er will. Adrian-Basil Mueller hat sich den Buchstabensalat angesehen.

Sprecher: Verwirrung im Land der Dichter und Denker: Die Deutschen wissen nicht mehr, wie sie schreiben sollen.

[Passanten werden aufgefordert, „leid tun“ auf eine Tafel zu schreiben. Der erste schreibt „leidtun“, der zweite „leid tun“.]

Sprecher: Wieso soll das jetzt richtig sein?

Passant: „Jemandem leid tun, genau.“

[Der dritte streicht die beiden Schreibweisen an, „leidtun“ als falsch, „leid tun“ als richtig. Der vierte, ein Schüler mit offensichtlichem „Migrationshintergrund“, schreibt „leit dum“.]

Sprecher: Sie können einem leid tun. Nach zehnjährigem Hinundherreformieren scheinen selbst orthographische Humoresken irgendwie möglich.

[Ein anderer Passant wird aufgefordert, „schwerfallen“ zu schreiben. Er schreibt „schwerfallen“.]

Sprecher: Die planvoll organisierte Unsicherheit stellt selbst sichere Akteure vor schier unlösbare Probleme. Eigentlich logische Schreibweisen werfen plötzlich Fragen auf.

Passant: „Ich schreibe es zusammen, weil es eine übertragene Bedeutung hat. Es fällt mir ja nicht schwer, sondern damit ist etwas Geistiges gemeint, ich begreife es nicht so gut.“

Sprecher: Und Sie sind sicher, daß es jetzt so geschrieben wird?“

Passant: „Nein, ich bin überhaupt nicht mehr sicher. Aber nach alter Regel – weiß ich’s auch nicht mehr genau.“

Sprecher: Vor zwei Wochen verließ die aktuelle Ausgabe des Duden die Druckmaschinen. Der letzte Band war nur ein Jahr im Handel. Dann wurde er korrigiert. Das Standardwerk zur Klärung orthographischer Zweifelsfälle weist zudem eine Vielzahl von Innovationen auf. Die neue Schreibweise wird rot markiert, die vom Duden empfohlene mit Gelb unterlegt. Da für ein Wort nun mehrere Möglichkeiten der Richtigschreibung bestehen, greift die Duden-Redaktion zu diesem Mittel.

Dr. Werner Scholze-Stubenrecht, Redaktion Duden: „Wir gehen in manchen Fällen eben den Weg durchaus, der sich schon früher abgezeichnet hat, daß man eben Wörter wie Mikrofon auch früher schon gerne mal mit einem f geschrieben hat, da haben wir angenommen, weshalb soll das bei Megafon anders sein, und empfehlen halt hier die neuen Schreibungen. In andern Dingen, daß man nichts sagend oder so genannt auseinander schreiben sollte, da hatten wir festgestellt, daß viele Menschen damit sehr unzufrieden waren, weil’s halt gegen Gewohnheiten, gegen den Schreibgebrauch verstoßen hat, da haben wir uns gesagt, gut, in solchen Fällen, dann empfehlen wir eben das, was üblich ist und was die Menschen am meisten benutzen, und gehen hier so ein bißchen nach dem allgemeinen Schreibgebrauch eher als nach einer Systematik.“

Sprecher: Das Chaos ist perfekt. Ein Teil der Duden-Empfehlungen entsprechen nicht denen der Rechtschreibkommission. Auch sonst wirken die Schreibhilfen eher willkürlich. So wird empfohlen

frei machen – freikratzen
still sitzen – stillstehen
Leben spendend – todbringend
fernliegend – nahe liegend
Strom sparend – energiesparend
Dränage – Lymphdrainage
Ein-Euro-Job – Eineurostück
Furcht einflößend – furchterregend
immerwährend – lang anhaltend


Prof. Theodor Ickler: „An sich sind Empfehlungen nicht sinnlos. Aber Sie brauchen nur in den Duden hineinzuschauen: Diese Vierfarbigkeit, diese Buntheit, die jetzt da entstanden ist, ist ein sinnfälliger Ausdruck des Endes der Einheitsorthographie. Orthographie ist der Idee nach Einheitlichkeit. Die muß nicht bis zum letzten i-Punkt reichen, aber Orthographie war immer Zurückschneidung der Varianten zugunsten einer, der häufigsten, der üblichsten Form.“

Sprecher: Und nun sind selbst die Buchhändler verwirrt, gibt es doch neben dem Duden noch den Wahrig als alternatives Rechtschreibnachschlagewerk. Kaufempfehlungen will man lieber nicht geben.

Ina Bartels, Buchhändlerin: „Beide gehen mit der neuen Rechtschreibung unterschiedlich um. Das heißt, man würde in jedem Falle immer natürlich erst mal in den Duden gucken, weil der Duden sozusagen durch die lange Zeit einfach den Namen sich erworben hat, und im Notfall beim Wahrig noch mal nachgucken. Also im Prinzip kann man jetzt nicht sagen, nehmen Sie den oder den. Das ist einfach die Folge dieser chaotischen Rechtschreibreform.“

Sprecher: Auch der Wahrig gibt Rechtschreibempfehlungen. Nicht so viele wie der Duden, dafür zum Teil schön unterschiedlich:

Duden: blauer Brief – Wahrig: Blauer Brief
braun gebrannt – braungebrannt
Fotosynthese – Photosynthese
sauber machen – saubermachen
Small Talk – Smalltalk
fallen lassen – fallenlassen
Fast Food – Fastfood
sich gehen lassen – sich gehenlassen


Der Wahrig hält sich zwar mehr an die Beschlüsse des Rechtschreibrates, doch das ist eigentlich auch egal. Dank der Vielzahl der Schreibvarianten.

Dr. Sabine Krome, Redaktion Wahrig: „Wir haben da wirklich ein konsequentes System, das aber auch nicht in allen Fällen dem Benutzer was vorschreibt. Ziel ist ja auch, daß die Schreiber dann dazu kommen, ohne bei jedem Einzelfall im Wörterbuch nachzuschlagen, sich selbst die konsistenten Schreibungen zu erschließen, und darauf hin zielen unsere paradigmatischen Empfehlungen ab.“

Sprecher: Ah ja, und noch eins: Das häufig als Deppenapostroph bezeichnete Strichlein ist seit 1. August erlaubt. Allerdings nicht in jedem Fall. Doch die Schreibweise zum Beispiel bei Röschen’s Intimvitrine ist jetzt zulässig. Die DDR-sprachsozialisierte Besitzerin freut’s. War doch das Auslassungszeichen früher schon mal gebräuchlich.

Annerose Koschinski, „Röschen’s Intimvitrine“: Wir kamen zusammen in der Verwandtschaft, wir haben uns alle zusammengesetzt, es gefiel uns, der Name, und mit dem Apostroph, das war früher schon so, wir haben’s so gelernt, und jetzt ist es nur eben wieder erlaubt, wir finden’s schön, nun klappt’s.“

Sprecher: Mehrere Milliarden Euro kostete die Rechtschreibreform, aber einen erkennbaren Nutzen brachte sie nicht. Ab Herbst wird sich der Rechtschreibrat wieder treffen und vielleicht schon bald neue Vorschläge bringen.

Prof. Theodor Ickler: „Der einfachste Weg wäre meiner Ansicht nach immer noch, die ganze Reform aufzugeben und diejenige Schreibweise, die in den Büchern immer noch in den Regalen steht und in bedeutenden Zeitungen noch verwendet wird, wieder zur alleingültigen zu machen.“

Sprecher: Dr. Konrad Duden würde sich vermutlich in seinem Grabe herumdrehen. Egal, ob nun zusammen- oder auseinander geschrieben.

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Norbert Lindenthal
06.08.2006 06.45
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Ickler und Scholze-Stubenrecht heute abend?

Spiegel-TV und RTL, 6.8.2006

MAGAZIN: Sonntag, 06. August, 22.30 – 23.20 Uhr, RTL

Weitere Themen der Sendung: „Stengel“ wird endgültig „Stängel“ – Das unglückliche Abenteuer der Rechtschreibreform; Abgeschraubt, abgesägt und weggeschleppt – Kupferdiebe plündern die Republik; Von der Uni in die Werkstatt – Die Formel Eins der Studenten

Das Wandern ist des Merkels Lust – Die Kanzlerin macht Urlaub in den Dolomiten



„Stengel“ wird endgültig „Stängel“ – Das unglückliche Abenteuer der Rechtschreibreform
Es ist vollbracht: seit Anfang des Monats gilt die neue deutsche Rechtschreibreform verbindlich in Schulen und Behörden. Klingt bahnbrechend, ist es aber nicht. Denn die neue Reform der alten Rechtschreibreform ist ein ziemliches Reförmchen. Es geht um so gravierende Dinge wie die vermehrte Verwendung der doppel-s-Schreibweise, Getrennt- und Zusammenschreibungen und das erlaubte Apostroph bei einer personenbezogenen Zuordnung – zu deutsch: Rudi's Frittenbude ist jetzt korrekt. Die Wenigsten werden die Regeln durchschauen. Müssen sie auch nicht, denn der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ – der nach zehn Jahren Schreibchaos eingerichtet wurde – hat zahlreiche Neuerungen wieder einkassiert, Verwirrungen beseitigt und neue Ungereimtheiten hinzugefügt. Um sich Klarheit zu verschaffen, könnte der irritierte Schüler nun den Duden zur Hand nehmen. Doch auch dort wird er nicht viel schlauer. Denn in seiner neuen Ausgabe ist der Duden dazu übergegangen, bei einzelnen Wörtern „Schreib-Empfehlungen“ auszusprechen. Unter dem Motto: So wäre es richtig, aber anders geht es auch. Ganz durcheinander gerät man, wenn man anstatt dem Duden den Konkurrenten „Wahrig“ zu Rate zieht. Die Tatsache das Wahrig „allgemeinverständlich“ zusammen und der Duden „allgemein verständlich“ getrennt schreibt, ist so unverständlich wie das ganze Reformwerk. Adrian-Basil Mueller hat versucht zu verstehen.

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 23.25
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RTL.de

8.8.2004

dpa erfragt Meinung der Kunden zur neuen Rechtschreibung

Nach der Entscheidung der Verlage Axel Springer AG und Spiegel-Verlag, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, wird die Deutsche Presse-Agentur (dpa) die Meinung ihrer Kunden erfragen.

dpa-Chefredakteur Wilm Herlyn sagte am Freitag, die dpa habe die neue Rechtschreibung nach eindeutiger Absprache mit den Kunden und den anderen deutsch-sprachigen Agenturen übernommen.

Von den großen Printmedien hatte lediglich die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' (FAZ) die traditionelle Form beibehalten. Die Verlage Springer und Spiegel haben nun auch an die Nachrichtenagenturen appelliert, sich der Rückkehr zur alten Rechtschreibung anzuschließen.

Dazu sagte Herlyn, dpa als Dienstleister werde sich 'jetzt zeitnah ein Meinungsbild bei unseren Kunden machen'. Auf der Grundlage dieser Meinungsbildung werde dpa dann auch in Zusammenarbeit mit den anderen deutsch-sprachigen Nachrichtenagenturen eine Entscheidung fällen.

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