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Sigmar Salzburg
08.11.2011 16.36
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Die Kinder von Reform und SadoMasoSchreibe

Viele Maturanten können kaum rechtschreiben

Jeder fünfte Maturant, jede fünfte Maturantin hat massive Schwächen bei der Rechtschreibung – zumindest unter Bewerbern an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Salzburg. Deren Aufnahmetests zeigen bestürzende Resultate.


Zehn Prozent der Bewerber an der PH haben keine Chance, den Aufnahmetest zu bestehen. Vorwiegend wegen sehr schlechter Rechtschreibkenntnisse „fliegen“ diese Bewerberinnen und Bewerber.

Fünftel mit massiven Schwächen

Neben dem schlechtesten Zehntel sind weitere zehn Prozent heuer zwar aufgenommen worden. Diese müssen aber noch einen Rechtschreibkurs absolvieren. Insgesamt 20 Prozent – ein ganzes Fünftel eines Jahrgangs – zählen also zu diesen Problemfällen.

ORF.at/Roland Winkler

„Katastrophale Kenntnisse“

Knapp 400 Maturantinnen und Maturanten wollten heuer auf die Pädagogische Hochschule, um Volksschul-, Haupt- oder Sonderschullehrer zu werden. Sie sollten ihren künftigen Schülern als Hauptrüstzeug fürs Leben eine ordentliche Rechtschreibung beibringen.

Jeder zehnte Bewerber an der PH rasselte beim Aufnahmetest aber durch; hauptsächlich wegen „katastrophaler Rechtschreibkenntnisse“, sagt Josef Sampl, Rektor der PH.

Ruinieren SMS & Facebook-Slang die Sprache?

Weitere 40 Leute hat er zur Nachschulung geschickt: „Das ist bestürzend. Die jungen Leute tauschen sich heute in völlig anderer Form aus. Im Internet, per SMS, in Facebook schreiben sie sehr viel – ein Gemisch aus Abkürzungen, Mundart und Dialekten. Das ist weit entfernt von jeder sprachlichen Kompetenz und Richtigkeit.“

Sampl sagt, dass die Jugend durchaus das Schreiben gelehrt bekomme: „Aber sie nehmen das in ihrer persönlichen Schreibweise nicht mehr an. Ich bin mir nicht sicher, ob Rechtschreibung in Zukunft noch diesen Stellenwert im Ausbildungsbetrieb haben kann wie bisher.“

„S-, Groß- und Kleinschreibung lockern“

Der Salzburger PH-Rektor betont, man werde wohl nicht schreiben dürfen, wie man will: „Aber es wird wohl dazu kommen, dass man die Normierung lockert und einfach hier die Regeln etwas freier gestaltet – zum Beispiel die S-Schreibung und die Groß- und Kleinschreibung.“

Schlecht scheint es um die Zukunft der deutschen Rechtschreibung zu stehen, wenn sogar Hochschulrektoren schon an ihrer Sinnhaftigkeit zweifeln.

Orf.at 8.11.2011

Eigentlich wollte ich den Titel „Die Kinder von Murks und Hula-Hula“ darübersetzen, in Anlehnung an den genialen deutschen Titel des Godard-Films „Die Kinder von Marx und Coca-Cola“

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Sigmar Salzburg
30.10.2009 18.45
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Titanic im ORF

Das Satiremagazin Titanic ist dreißig Jahre alt geworden und feiert seinen Geburtstag mit dem Buch „Das Erstbeste aus 30 Jahren“. …

Die verbotenste Zeitung Deutschlands


Von 360 Ausgaben wurden 27 Titel der TITANIC verboten. In den letzten fünf Jahren gab es lediglich eine indizierte Ausgabe. Die Schlussfolgerung, dass die TITANIC weniger angriffslustig geworden wäre, ist jedoch falsch. Vielmehr ist die Rechtslage in punkto Satire liberaler geworden. Zudem haben die Opfer der Satire bemerkt, dass sie durch ihre Klage nur noch mehr Aufmerksamkeit auf das verschmähte Sujet lenken und damit das Gegenteil dessen erreichen, was sie eigentlich mit der Klage bezwecken wollten.

Focus-Chef Helmut Markwort zum Beispiel verklagte das Blatt, das sich bis heute weigert, die neue Rechtschreibung zu verwenden, auf Grund einer TITANIC-Parodie des Focus-Werbespots. Aus „Fakten, Fakten, Fakten“ wurde „Ficken, ficken, ficken und nicht mehr an die Leser denken“. Die Klage ließen die TITANIC-Redakteure nicht auf sich sitzen. Sie verkleideten sich – alle über dreißig Jahre alt – als Schülerzeitungsredakteure und statteten der Focus-Redaktion einen Besuch ab, als Markwort gerade nicht in der Redaktion saß. Sein Stellvertreter bemerkte keineswegs, dass die Redakteure für eine Schülerzeitung ziemlich alt aussahen. …

Was einen da ungefähr erwarten kann, zeigt die Sendung Zimmer Frei mit Götz Alsmann und Christine Westermann im WDR, bei der Martin Sonneborn vor einigen Tagen zu Gast war. …

Westermann: Angenommen, man ist jetzt nicht so super, man ist einfach nur praktisch veranlagt und man sitzt mit Ihnen an einem Tisch, wie soll man am Besten den Abend hinter sich bringen?
Sonneborn: Essen und den Mund halten.

ORF 29.10.2009 + Youtube

Siehe auch Flachs

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Norbert Lindenthal
22.07.2007 15.21
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Deutschlehrer und lautstarker Gegner der Rechtschreibreform

Ö1 17.7.2007

Literatur
Ilse-Aichinger-Fotoporträts im Literaturhaus

Länge: 3:02 min
Kulturjournal – Anna Soucek
Ilse Aichinger gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen im deutschsprachigen Raum. Mit ihrem einzigen Roman „Die größere Hoffnung“ schuf sie 1948 einen Meilenstein der österreichischen Nachkriegsliteratur. Für ihre Kurzgeschichten, Gedichte und Hörspiele wurde Aichinger mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Preis der Gruppe 47, mit der sie assoziiert war. 1995 erhielt sie den Großen Österreichischen Staatspreis. In seiner Branche nicht weniger renommiert ist der Fotograph Stefan Moses, der 1928 im schlesischen Liegnitz geboren wurde und heute in München lebt. Unter den vielen Persönlichkeiten, die Moses mit seiner Kamera porträtierte, ist Ilse Aichinger eines seiner liebsten Modelle. Ihre Ausdruckskraft vor der Kamera fasziniert den Fotografen ebenso wie ihre Literatur. Eine Auswahl der Porträts wird nun – nach München und Frankfurt – in Wien ausgestellt.

Verbundenheit
Ilse mit ihrer Zwillingsschwester Helga, Ilse auf dem Sofa lesen, Ilse mit ihrem Mann Günter Eich und den Kindern, Ilse im Café Imperial und schließlich: Ilse und Stefan Moses, beide im Rollstuhl sitzend, auf dem Dach eines Sanatoriums. Auch Alter und Gebrechlichkeit werden bei dieser Bilder-Biografie nicht ausgeklammert.

Stefan Moses hat Ilse Aichinger seit den 1970er Jahren regelmäßig fotografiert. Er begleitete sie auf Spaziergängen, bei Preisverleihungen oder ins Kaffeehaus, wo die Literatin viel Zeit zu verbringen pflegte. Anlässlich ihres 85. Geburtstags im November des Vorjahres brachte der S. Fischer Verlag den Bild-und-Text-Band „Ilse Aichinger – ein Bilderbuch von Stefan Moses“ heraus. Die Lektorin Ursula Köhler erzählt über das Naheverhältnis von Künstler und Modell: „Seine Kamera hat sie zum Lachen gebracht, und ihr hat sie sich auch immer mit Begeisterung geöffnet. Das will sehr viel heißen bei Frau Aichinger, die sich den meisten anderen Kameras entweder total entzogen oder mit einer misstrauischen Scheu gestellt hat“.

Foto-Sessions
Dass Ilse Aichinger, die ihrer Lektorin hier beipflichtet, bei der Präsentation am Montag das Rampenlicht eher zu meiden suchte, hat wohl nicht nur mit ihrer Kamerascheu zu tun. Im Rollstuhl sitzend, absolvierte sie den Termin aufmerksam und höflich – und zog sich bald auch wieder zurück. Stefan Moses, der seine Wien-Reise aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen musste, schickte Friedrich Denk als Vertretung.

Der Deutschlehrer und lautstarke Gegner der Rechtschreibreform war bei mehreren Foto-Sessions zugegen.
„Wir sind nach Wien gefahren, dann ist er mit ihr auf den Kahlenberg gefahren. Sie hatte zehn Minuten den Baum umarmt. Ilse Aichinger umarmte eine Eiche.“

Ausdrucksstarke Fotos
Dem Vorurteil von der stillen, unzugänglichen Dichterin wirken die Fotographien von Stefan Moses entgegen. Heiter und verschmitzt wirkt Aichinger auf machen Bildern – andere zeigen sie in die Lektüre oder ins Schreiben vertieft. Gerhard Ruiss von der IG Autoren betrachtet die Porträts als Liebeserklärungen an die Schriftstellerin. „Das sind ganz ausdrucksstarke Fotos, die einem eine Ilse Aichinger zeigen, die man auch gar nicht vermutet: eine sehr vitale, fröhliche, lebenslustige Aichinger, die selbst an den ganz banalen Alltagsfreuden so etwas wie Zauber findet. Schön, wenn man auf diese Weise geliebt wird.“

Einhundertein Schwarzweiß-Fotos sind im Literaturhaus zu besichtigen – ergänzt werden die Porträts durch Fotos aus Aichingers Familienalbum und aus ihrem literarischen Umfeld.

Links
Literaturhaus – ilse aichinger – fotografien von stefan moses
fischerverlage.de – Ilse Aichinger –
Ein Bilderbuch von Stefan Moses

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Norbert Lindenthal
06.03.2007 20.54
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Lehrauftrag wegen Rechtschreibreform gekündigt

ORF.at 6.3.2007

Unter dem Titel „Best Opera Seen“ zeigt Guido Vazansky im Bellaria-Kino Opernaufnahmen aus seiner ganz privaten Sammlung.
Arien von der Leinwand
Das erste Wiener Opernkino

„Das Bellaria ist altmodisch, das passt zu den Filmen.“
Länge: 1:09 min
„Eine unheimliche Kraft“, die „stärker noch als das gesprochene Wort auf die Seele zugreift“ stellt die Oper für Guido Vazansky dar. Die Beschäftigung mit dem gesprochenen Wort hat der ehemalige Deutschlehrer – zumindest beruflich – denn auch hinter sich gelassen. Seinen Lehrauftrag an einem Grazer Gymnasium kündigte er aus Protest gegen die Rechtschreibreform. Nun führt er unter dem Titel „Best Opera Seen“ Opernfilme und -aufzeichnungen vor.

Im Bellaria-Kino und im Mozarthaus in der Domgasse sind seit Jänner Raritäten aus seinem Privatarchiv zu sehen. In den letzten 35 Jahren hat Vazansky über 1.000 Opernaufzeichnungen gesammelt und tontechnisch bearbeitet.
Jede Vorstellung wird moderiert
Für „Best Opera Seen“, das derzeit noch im Testbetrieb läuft, wurden auch die Kinosäle akustisch operngerecht aufgerüstet. Guido Vazansky legt Wert darauf, „jedem Besucher den gleichen Ton zu bieten.“ Das Bellaria-Kino hat er mit seiner Privatanlage ausgestattet und auch was den abendlichen Vorstellungsbetrieb angeht, zeigt er persönliches Engagement: Vazansky moderiert jede Kinovorstellung ein, gibt Erklärungen zu Handlung, Libretto und Inszenierung ab, eine Aufgabe, für die er in naher Zukunft auch Opernfachleute zuziehen will.

Programmiert werden, wie der Titel „Best Opera Seen“ bereits vermuten lässt, vor allem Opernhighlights aus Vazanskys Sammlung der letzten fünf Jahrzehnte. Cineastische Reize stehen dabei weniger im Vordergrund als gesanglich Leistungen. Vazansky gibt Live-Aufzeichnungen vor Opernfilmen den Vorzug, weil sie das „intensivere Opernerlebnis“ darstellen. „Wenn ein Sänger innerhalb von zwei Stunden sein ganzes Können ausspielen muss und man sieht, dass er das auch kann und tut, ist man schon sehr zufrieden.“
Große Gefühle und hehre Posen
Zufriedenheit ist eine Kategorie, die auch unter den Zuschauern groß geschrieben wird. „Aufführungen, die so sind, wie wir sie in früheren Jahren gesehen haben“, also historische Inszenierungen, sind vor allem beim älteren Publikum gefragt. Das Bell-aria hat seinem Namen ganz unerwartet eine neue Sinnwendung gegeben. Hier wird eine Oper der großen Gefühle und der hehren Posen wieder gefunden. Arien und andere hochdramatische Momente werden im Kinosaal zuweilen auch beklatscht. Hoch im Kurs steht auch „das schöne Sterben“ auf der Opernbühne.

Glanz und Pomp der Opernhäuser geht den Besuchern des Opernkinos nicht wirklich ab. Der abgenutzte Charme des 1911 gebauten Bellaria-Kinos tut ebenfalls seine nostalgische Wirkung. „Das Bellaria-Kino hat ein eigenes Leben“, meint Guido Vazansky, „es ist altmodisch und vielleicht ein bisschen verstaubt, aber das passt dazu, weil wir Opern aus der Vergangenheit spielen.“
Text: Franziska Dorau

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Norbert Lindenthal
07.03.2006 05.55
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Germanist kritisiert Rechtschreibreform

Di., 7.3.2006

Germanist kritisiert Rechtschreibreform

Als „unsinnig und lachhaft“ kritisiert jetzt der Salzburger Universitätsprofessor und Germanist Franz Viktor Spechtler die geplante neuerliche Reform der jüngsten Rechtschreibreform.

Vom Rat für Rechtschreibung gefordert
Der Rat für deutsche Rechtschreibung fordert ja eine Teilrückkehr zu den alten Rechtschreibregeln.

Österreich will sich laut Auskunft des Unterrichtsministeriums anschließen und die neue Reform so schnell wie möglich umsetzen.

Spechtler: „Es gibt weitaus wichtigere Dinge“
Er verstehe die Welt nicht mehr, denn es gebe weitaus wichtigere Dinge, als erneut einige Wörter umzuschreiben: so reagiert Franz Viktor Spechtler, Professor am Institut für Germanistik der Universität Salzburg, auf die neuerliche Reform der Rechtschreibung.

Spechtler war selbst mehrere Jahre lang Mitglied in jener Expertenkommission, die die seit August 2005 gültige Rechtschreibreform ausgearbeitet hatte.


„Kinder sollen lernen, nicht Fehler suchen“
Die geplanten Änderungen seien lachhaft und vor allem für Schüler oder für all jene, die Deutsch als Fremdsprache lernen, eine Zumutung, kritisiert Spechtler jetzt:

„Es zahlt sich nicht aus und ist es nicht wert, dass sich da wieder 15 Kultusminister und zehn irgendwelche Möchtegern-Philologen zusammen setzen. Man fühlt sich völlig gefrotzelt.

Die armen Kinder hören nur mehr 'Rechtschreibung' und man vergisst dann in der Schule, dass sie ja schreiben, sprechen und lesen lernen sollen und nicht Fehler Suchen.“

Alte Beistrichregeln sollen wieder gelten
Die neuerliche Reform sieht vor, dass wieder mehr zusammengeschrieben werden soll – etwa die Wörter „abwärtsfahren“ oder „querlesen“. Außerdem sollen bei der Beistrichsetzung wieder die alten, verbindlichen Regeln gelten.


„Sprache lässt sich nicht in Schema pressen“
Sprache lasse sich aber nicht in ein Schema pressen. Die neue Reform sei völlig überflüssig, ärgert sich Spechtler:

„Ein Hauptwort wird groß und ein Zeitwort klein geschrieben und Punkt. Man muss eine Linie vor geben, denn sonst fürchten sich die Menschen doch vor dem Schreiben.

Und dann gibt´s in Büros und Firmen Sprüche wie: Der oder Die kann ja nicht einmal Rechtschreiben. Und das ist außerordentlich gefährlich, denn da werden Leute dann einfach abqualifiziert, nur weil sie vielleicht zwei Rechtschreibfehler machen.“

Entscheidung in Deutschland Ende März
Die abschließende Entscheidung über die „Reform der Reform“ soll in Deutschland Ende März fallen.

Die Schweiz will die neuen Regeln noch nicht übernehmen. Das wäre auch Österreich dringend anzuraten, ergänzt Spechtler.
steiermark.ORF.at; 3.3.06
Die Rechtschreibreform hat noch nicht richtig gegriffen, schon gibt es immer lautere Rufe nach einer „Reform der Reform“. In der Steiermark reagiert man darauf mit gemischten Gefühlen.

Gemischte Gefühle zu „Reform der Reform“
oesterreich.ORF.at; 16.7.05
Am 1. August läuft die sieben Jahre lange Übergangsfrist für die Rechtschreibreform ab. Schreibweisen, die nicht der Neuregelung entsprechen, sind dann als Fehler zu werten.

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Dominik Schumacher
29.08.2004 19.10
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29.08.2004

Martin Walser Ehrenmitglied im Rechtschreib-Rat

Der deutsche Schriftsteller Martin Walser will sich als Ehrenmitglied des vor gut einer Woche gegründeten „Rat für Deutsche Rechtschreibung“ für eine Rückkehr zur alten Schreibweise einsetzen.

Auch Verleger Wolfgang Balk (Deutscher Taschenbuch Verlag) und weitere Wissenschafter und Literaten wollen die Initiative ab sofort als „Ehrenmitglieder“ unterstützen, teilte der Vorsitzende Hans Krieger heute mit.

Der Münchner Verein will sich für die Wiederherstellung der Rechtschreibung einsetzen, wie sie vor der Reform üblich war. Ihm gehören bereits Schriftsteller wie Elfriede Jelinek, Wulf Kirsten, Günter Kunert und Reiner Kunze an.

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Norbert Lindenthal
12.08.2004 15.02
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ORF.at

12.8.2004

Kommt die Rückkehr zum „daß"?

Eine Mehrzahl der Österreicher spricht sich für die Rückkehr zur alten Rechtschreibung aus.

Von Deutschland aus hat die Debatte über ein mögliches Ende der „neuen“ Rechtschreibung nun endgültig auf Österreich übergegriffen.

Die Boulevardzeitung „Krone“ titelt in ihrer Donnerstag-Ausgabe in dicken Lettern: „Schluß mit neuer Rechtschreibung“, das "ß" hebt sich rot vom Rest der Schrift ab. Noch gibt es aber keine Ankündigung wie bei deutschen Medien, wieder die alten Regeln anwenden zu wollen.

62 Prozent für alte Rechtschreibung

Die Österreicher sind jedenfalls mehrheitlich für eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung. In einer im Auftrag des Magazins „News“ durchgeführten Gallup-Umfrage sprachen sich 62 Prozent der 400 Befragten für ein Abgehen von der Rechtschreibreform aus, 32 Prozent wollen die neuen Schreibregeln behalten.

Bei der Einstellung zur Rechtschreibreform zeigt sich ein deutliches Altersgefälle: Bei den über 50-Jährigen deklarierten sich 78 Prozent als Gegner, bei den unter 30-Jährigen überwiegen bereits knapp die Reformbefürworter (50 zu 46 Prozent).

Nur zwölf Prozent schreiben ganz „neu“

Komplett nach den neuen Regeln schreiben nur zwölf Prozent der Österreicher. 55 Prozent benützen ausschließlich die alte Rechtschreibung, 32 Prozent „mischen“ die Regeln. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede in den Altersgruppen.

Bei den über 50-Jährigen verwenden nur sechs Prozent die neue Rechtschreibung und weitere 15 Prozent eine Mischform. In der Gruppe der unter 30-Jährigen haben sich immerhin 17 Prozent komplett umgestellt, weitere 56 Prozent benützen sowohl Elemente der alten als auch der neuen Rechtschreibung.

Schüssel für Ende der Debatte

Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) betonte am Dienstag, dass Österreich bei der Neuregelung bleiben werde. Schließlich sei die reformierte Rechtschreibung in Österreich längst geltendes Recht und stehe in sämtlichen Lehrplänen.

Der ÖVP-Obmann wünscht sich offenbar auch ein rasches Ende der Debatte. Er sei der Meinung, dass nicht jede Diskussion in Deutschland auch zu einer in Österreich führen müsse.

Gorbach: Kein Grund für Änderung

Vizekanzler Hubert Gorbach (FPÖ) wäre damit einverstanden, bei der neuen Rechtschreibung zu bleiben. Gleichzeitig betonte er aber, nie ein großer Freund der neuen Rechtschreibung gewesen zu sein. Mittlerweile habe er sich wie viele andere aber daran gewöhnt. Für Gorbach besteht hier kein besonderer Grund, eine Änderung durchzuführen.

Opposition für Umdenken

Von Seiten der Freiheitlichen waren in den vergangenen Tagen Überlegungen laut geworden, auch in Österreich zur alten Rechtschreibregelung zurückzukehren.

Auch die Grünen und Teile der SPÖ regten ein Umdenken an, nachdem in Deutschland einige große Verlage eine rasche Umstellung auf die alte Schreibweise angekündigt hatten. Einzig die ÖVP tritt bisher geschlossen dafür ein, die neuen Regeln beizubehalten.

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Norbert Lindenthal
12.08.2004 15.01
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ORF.at

12.8.2004

Mehrheit für Rücknahme der Reform

Die „Kronen Zeitung“ hat den Kulturkampf um die neue Rechtschreibung nun auch in Österreich eröffnet. In Deutschland kündigten schon vor einigen Tagen „Bild“ und „Spiegel“ die Rückkehr zu „daß" und Co. an. Die „Krone“ weiß mit ihrem Cover „Schluß mit neuer Rechtschreibung“ die Stimme des Volkes hinter sich: In einer Umfrage sprachen sich 62 Prozent der Österreicher für ein Ende der Reform aus. Die ÖVP ist die einzige Partei, die eine Rücknahme der Änderungen kategorisch ausschließt.

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Norbert Lindenthal
12.08.2004 15.00
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ORF.at



12.8.2004

Neue Debatte über Rechtschreibreform

Übersicht

Auch nach einer Woche hat sich die von Axel Springer AG, Spiegel-Verlag und Süddeutschem Verlag losgetretene Debatte über die Rechtschreibreform noch nicht beruhigt.

Heute forderte „Krone“-Herausgeber Hans Dichand alias „Cato“ in einem in alter Rechtschreibung verfassten und mit „Schluß damit“ betitelten Kommentar ein Abgehen von der Reform. Wenig Freude hat damit der Dachverband der Elternvereine an den Pflichtschulen – für dessen Vorsitzenden Kurt Nekula ist das Hin und Her ein „Kasperltheater“ und gehe an den eigentlichen Sorgen der Eltern vorbei.

Mehr dazu in „Krone“ will Reform kippen

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Norbert Lindenthal
09.08.2004 13.05
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9.8.2004

Streit verselbstständigt sich

Jeder macht nun beim Rechtschreib-Streit mit, doch kann er auch wieder beigelegt werden?
 
Der Streit über die Rechtschreibreform in Deutschland spitzt sich zu. Nach der Ankündigung von Axel Springer AG („Bild“), Spiegel-Verlag und Süddeutschem Verlag, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, ist die Reform erneut ins Kreuzfeuer der Kritiker geraten.

Angeführt werden diese von einigen CDU-Landespolitikern wie dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff – für eine Rücknahme der Reform plädieren aber nur höchstens vier der 16 deutschen Länder. Und auch die CDU ist in dieser Frage gespalten.

Krisensitzung in Wien oder nicht?

Trotzdem ist die deutsche Kultusministerkonferenz (KMK) nach Angaben ihres Schweizer Pendants „sichtlich nervös“ und hat zu einer Krisensitzung nach Wien geladen. Später wurde allerdings dementiert, dass es sich um eine Krisensitzung handle.

Das Treffen von Vertretern Deutschlands, der Schweiz, Österreichs und Liechtensteins im August in Wien sei bereits vor Wochen geplant gewesen und solle lediglich die Installierung des Rats für deutsche Rechtschreibung vorbereiten, sagte KMK-Generalsekretär Erich Thies am Sonntag der dpa.

Nur FDP geschlossen für Rücknahme

Von den 16 deutschen Bundesländern haben sich bisher nur Niedersachsen und das Saarland explizit sowie Bayern und Baden-Württemberg vorsichtig für eine Änderung der Rechtschreibreform ausgesprochen.

Sämtliche SPD-regierten Bundesländer sowie einige CDU-Länder wie etwa Hamburg, Sachsen, Thüringen und Hessen wollen die neue Rechtschreibung hingegen beibehalten. Klar für eine Rücknahme der Reform hat sich die FDP ausgesprochen.

Viele Kompromisse sollen Streit beenden

Unterdessen haben am Wochenende mehrere deutsche Politiker zu Kompromissen aufgerufen. Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan (CDU) erwartet bald klärende Vorschläge eines Expertengremiums.

Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) meinte, längere Übergangsfristen und einzelne Korrekturen könnten die Debatte entschärfen.

„Focus“ sieht Verhandlungsbasis

„Focus“-Chefredakteur Helmut Markwort wiederum erklärte, die Tatsache, dass keiner der Verlage einen genauen Termin für die Rückkehr zu den alten Schreibweisen genannt habe, sehe er als eine mögliche Verhandlungsbasis, dass man sich mit den Kultusministern noch auf eine einheitliche Regelung einigen könne.

Chaos könnte ausbrechen

Nach dem Schritt von Springer, Süddeutschem Verlag und Spiegel-Verlag verändert sich das orthografische Gesamtbild der deutschen Zeitungen spürbar: Statt bisher nur etwa jede 40. Zeitung wird dann mehr als jede vierte Zeitung wieder nach den alten Regeln erscheinen.

Bei den Zeitschriften wird sich die Änderung nicht ganz so deutlich auswirken. Hier erscheinen künftig gut zehn Prozent der Blätter in alter Rechtschreibung.

Schweizer und österreichische Medien bleiben hingegen nach bisherigen Angaben durchgehend bei der Reform.

Freude beim Heiligen Stuhl

Zu Genugtuung hat die Ankündigung von Springer und Spiegel im Vatikan geführt. Der Chefredakteur der deutschsprachigen Wochenausgabe der offiziösen Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“, Ernst Schlögel, erklärte im Gespräch mit Kathpress, sein Blatt habe stets an der alten Rechtschreibung festgehalten und damit einer Vorgabe der deutschsprachigen Abteilung des Staatssekretariats des Heiligen Stuhls entsprochen.

Umfrage: Mehrheit für alte Rechtschreibung

Eine Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL ergab eine deutliche Mehrheit für die alte Rechtschreibung. 75 Prozent der allerdings nur 506 Befragten sprachen sich für die alten Schreibweisen aus, bei älteren Menschen war die Zustimmung sogar noch höher.

Lehrer- und Kulturverbände warnten hingegen vor einem Chaos an den Schulen und neuen Millionenkosten, wenn die Reform nun wieder rückgängig gemacht würde.

Gültig seit 1998

Für Schulen und Ämter in Österreich, Deutschland und in der Schweiz ist die Rechtschreibreform seit 1. August 1998 verbindlich. Als Zeitrahmen für die Umstellung wurden international sieben Jahre vereinbart – bis dahin gelten die bisherigen Schreibweisen als überholt, werden in den Schulen aber nicht als Fehler gewertet.

Medien, Verlage, Autoren, Firmen und Private können dagegen freiwillig entscheiden, ob sie die neue Schreibung wählen oder bei der alten bleiben.

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 16.33
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ORF.at

7.8.2004

D: Streit um Rechtschreibreform verschärft sich

Nach der Rückkehr der Großverlage Axel Springer und Spiegel zur alten Rechtschreibung streiten die politischen Parteien in Deutschland erbittert um die künftig richtigen Schreibweisen.

Mehrere SPD-Ministerpräsidenten sprachen sich heute für die Beibehaltung der Rechtschreibreform aus, der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle dagegen. Zuvor hatten bereits einige Unions-Ministerpräsidenten, darunter CSU-Chef Edmund Stoiber, für die zumindest teilweise Abschaffung der Reform plädiert – wobei es allerdings parteiinterne Gegenstimmen wie jene der baden-württembergischen Kultusministerin und CDU-Vizechefin Annette Schavan gab.

Reich-Ranicki für Rückkehr mit Korrekturen

Der deutsche Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sprach sich für eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung mit kleinen Korrekturen aus. Die neue Rechtschreibung sei „dämlich“, sagte er in einem Gespräch mit dem Südwestrundfunk (SWR).

Er wäre glücklich, wenn die alte Rechtschreibung sobald wie möglich wieder gelten würde. Man müsse sie nur in einigen Punkten „sparsam und behutsam“ korrigieren. So solle das "ß" komplett abgeschafft werden, schlug Reich-Ranicki vor.

Journalistenverband: Überdeutliche Fakten

Für den Deutschen Journalistenverband (DJV) ist die Rechtschreibreform nicht mehr zu halten. „Ich rechne mit der Rückkehr zur alten Rechtschreibung“, erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken gestern in Berlin.

„Wenn sich, wie geschehen, innerhalb weniger Stunden etliche Zeitungs- und Zeitschriftenverlage von der neuen Rechtschreibung abwenden, sind damit überdeutliche Fakten geschaffen.“

Gestern ließen zwei mächtige deutsche Medien aufhorchen. Der Springer- („Bild“) und Spiegel-Verlag kehren zur alten Rechtschreibung zurück und fordern andere Medien zum Ungehorsam gegen die neuen Regeln auf. Argument: Man wolle die „Einheitlichkeit“ der deutschen Sprache wiederherstellen.

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 02.24
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ORF.at

7.8.2004

Neues aus der Welt der Wissenschaft

ORF ON Science : 
News : 
Wissen und Bildung 
 
Rechtschreibreform mit „sanfter Gangart“
 
Für Schulen und Ämter in Österreich, Deutschland und in der Schweiz ist die Rechtschreibreform seit 1. August 1998 verbindlich. Doch der ursprünglich erwartete große Durchbruch ist ausgeblieben. So sind etwa die Befürworter der Kleinschreibung mit ihrem Anliegen auf politischer Ebene nicht durchgekommen.
 
Das neue Regelwerk brachte eine „modifizierte Großschreibung“: Alle Wörter, die als Hauptwörter gebraucht werden, schreibt man künftig groß, wobei nach wie vor eine Fülle von Ausnahmeregelungen gilt.

Sieben Jahre als Zeitrahmen für die Umstellung
Als Zeitrahmen für die Umstellung wurden international sieben Jahre vereinbart – bis dahin gelten die bisherigen Schreibweisen als überholt, werden in den Schulen aber nicht als Fehler gewertet. Medien, Verlage, Autoren, Firmen und Private konnten dagegen freiwillig entscheiden, ob sie die neue Schreibung wählen oder bei der alten bleiben.

Eindeutschung von Fremdwörtern

Auch bei der Eindeutschung von Fremdwörtern haben sich die Reformer auf eine „sanfte Gangart“ geeinigt.

Der Thron oder das Theater haben das h nach langem Tauziehen ebenso behalten wie der Rhabarber. Das ph im Alphabet oder in der Katastrophe siegte über das f. Übrig geblieben ist eine „behutsame Eindeutschung“ von Fremdwörtern.

Panter, Känguru und Co

Die Stämme phon und phot können durch f ersetzt werden, was meistens ohnedies schon jetzt geschieht. Man kann auch wahlweise Panter, Tunfisch oder Delfin schreiben, auch das Känguru kann am Ende künftig auf sein h verzichten. Einfacher als bisher können auch die Spagetti geschrieben werden.

Scharfes ß und Silbentrennung

Das scharfe ß kommt grundsätzlich nur mehr nach einem langen Vokal (Maß, Fuß) nach einem kurzen Selbstlaut heißt es nun Kuss, muss oder Fass. „Daß" wird generell nur mehr „dass“ geschrieben.

Die Silbentrennung erfolgt nach Sprechsilben (Kas-ten, Wes-te, Zu-cker), das Stammprinzip wird verstärkt betont (Stängel statt Stengel, schnäuzen statt schneuzen usw.), und die Beistrichregeln wurden reduziert. Oft kann man sogar auf Beistriche verzichten.

Deutlich mehr Getrenntschreibung

Noch eine wichtige Neuerung: Es wird künftig mehr getrennt- als zusammengeschrieben.

So werden zwei aufeinander folgende Zeitwörter künftig getrennt, wie „sitzen bleiben“, „liegen lassen“, „spazieren gehen“. Aber auch in diesem Bereich bleiben viele Ausnahmen bestehen, es empfiehlt sich im neuen Österreichischen Wörterbuch oder im neuen Duden nachzulesen.

Fast alle Medien haben umgestellt

Mittlerweile haben praktisch alle Medien auf die neue Schreibweise umgestellt. Den Anfang machten am 31. Juli 1999 die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen, darunter auch die APA – Austria Presse Agentur.

Zahlreiche Zeitungen, Zeitschriften und weitere Medien stellten in der Folge ebenfalls um, das neue Regelwerk hielt damit Einzug in den Alltag.

Allerdings wurden die neuen Regeln in den Medien meist nicht eins zu eins übernommen: In den Agenturtexten werden etwa weiterhin Fremdwörter aus lebenden Sprachen – wie etwa „Mayonnaise“ und „Spaghetti“ – nicht eingedeutscht. Auch viele Tageszeitungen und Zeitschriften haben „Hausregeln“ etabliert.

Weitere Liberalisierung beschlossen

Im Frühjahr beschlossen die deutschen Kultusminister eine Liberalisierung der Regeln in einigen wenigen Fällen ab 1. August 2005.

Die meisten Änderungen betreffen die Getrennt- und Zusammenschreibung sowie die Groß- und Kleinschreibung. Sämtliche Reformschreibweisen bleiben aufrecht, in Streitfällen soll es für den Anwender aber eine Ausweitung der Wahlmöglichkeiten geben.

Auch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) hat angekündigt, dass Österreich dabei mitziehen wird.

Zwischenstaatliche Kommission für Deutsche Rechtschreibung

Alles zur Rechtschreibreform im science.ORF.at-Archiv
 
ORF ON Science : 
News : 
Wissen und Bildung 
 
rdd01 | 07.08, 01:26
schluss mit dieser borniertheit
am besten wäre gleich noch eine weitere reform – abschaffung der großschreibung (wird in diesem forum sogar von denen bereits jetzt vollzogen, die gegen die derzeitige reform sind. und eine weitere liberalisierung könnten wir auch brauchen. 
 
jazzrigger | 07.08, 00:39
damit es alle wissen
schuld daran, daß österreich in diesen unfug einbezogen wurde, war der salzburger sp-minister moritz# ein alter rotbrauner... 
 
jazzrigger | 07.08, 00:38
die deutsche rechtschreibung
ist erst ab 2005 verbindlich# bis dahin ist genügend zeit, diese vergewaltigung durch die piefkes – die sie ja selbst nicht einmal wollen – zu kippen# wehrt euch! zurück zur eigenen sprache, weg mit dem teutschen unfug! 
 
atagod | 06.08, 23:05

Das science.orf.at Hintergrundbild ist total nervig. Auf meinem TFT flimmert das total. 
 
frizzdog | 06.08, 20:04
das ist das ende der rechtschreibung überhaupt
danke für die freigabe!

antischleimer | 06.08, 19:40
sohl mirr reschd sain
in zugunfd wirt eh jeter nurr noch schraipen wi err grate wiel.
schöhne neue welt.
und im netzt hält sich mit gross und kleinschreibung keine sau mehr auf. 
 
brch | 06.08, 19:00
Sommerloch
Da die Kritiker gerade in einem Sommerloch immer Lauter weden muss man annehmen das die „neue“ Rechtschreibreform auch als Langeweile im Sommer entanden sein muss.
Aber das Wichtigste ist Rechtscheibreform hin oder her. Ich scheibe weiterhin nach der alten. (So gut ich es kann.) 
 
wortwitz | 06.08, 18:28
TOTALBOYKOTT !!!
Ein „Newspeak“ in dem es KEINEN Unterschied (!!!) mehr gibt zwischen einem „vielversprechenden Politiker“ und einem „viel versprechenen Politker“ (!!!) kann mich kreuzweise ! (und nicht kreuz weise !!!) Sofortige Rückkehr zur Alten Rechtschreibordnung !!! Und sperrt die Erfinder der „Neuen“ in eine Gummizelle ! 
 
rohestoerung | 06.08, 19:47
Warum die Aufregung?
Wer zwingt dich, nach der neuen Regel zu schreiben? Ich habe mich jedoch völlig umgestellt, obwohl ich es auch nicht müsste und auch schon etwas älter bin. Ich finde den Dogmatismus gewisser Leute dumm. Wer halbwegs intelligent und flexibel ist, dem ist eine Umstellung auch zuzutrauen.

borger | 06.08, 21:08
ähem, rohestoerung
und wie bringst du denn nun den Unterschied zwischen einem „vielversprechenden Politiker“ und einem „viel versprechenden Politker“ schriftlich zum Ausdruck ? MÜNDLICH kannst du das durch Betonung ausdrücken, aber schriftlich muß das nach neuer Rechtschreibung IDENT aussehen. Das ist doch eine Verarmung der Schriftsprache sondergleichen.
 
joeduck | 06.08, 16:24
Von wegen ...
..gewöhnt. Sorry aber Ihr habt sie doch nicht mehr alle an der Waffel, wie soll man sich in 5 Jahren an eine neue Rechtschreibreform gewöhnen die zum allen Überdruss auch noch schwachsinnig ist. Ketchup und Restaurant sollen bleiben wie sie sind, diese Eindeutscherei ist doch ein Witz, nur mal so als Beispiel. Und von wegen das nur Ältere Personen die alte Rechtschreibung beibehalten wollen – der Großteil aller die aus der Schule draussen sind wollten die Alte behalten. Naja Änderungen müssen ja offenbar laufend sein, sonst wird uns ja faad und wir wissen nicht wo wir unser Geld sonst rausschmeissen sollen. Genauso wie die komplett neuen Uniformen für die Polizei – neue EU Norm. Toll !
:o[[[ 
 
superberni | 06.08, 22:18
ich finde die Neue Rechschreibung im Prinzip gut. Endlich ergeben manche Wörter Sinn, wie man sie schreibt. Und wen jemand noch in der Alten Rechschreibung schreibt, dann macht das auch nichts aus. Übrigends sind noch fast alle Bücher, die man kauft in der Alten Rechtschreibung und es stört nicht einmal die Lehrer.
Meiner Meinung nach sollte man der Neuen Rechschreibung noch mehr Zeit geben.

tv2000 | 06.08, 16:08
@fredus
Kann dir nur zustimmen, ein Zurück wäre absoluter Schwachsinn.
Die Zeitschriften haben wahrscheinlich keine bessere Themen für den Druck. 
 
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Norbert Lindenthal
07.08.2004 02.19
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ORF.at

7.8.2004

Getrennt, verbunden, umgeschrieben

Am 1. August 1998 wurde die „neue Rechtschreibung“ eingeführt.

Am 1. August 1998 begann, was bis heute für Verwirrung sorgt und vor den Kopf stößt: Es gab kein „bißchen“ mehr, dafür bekam die Schifffahrt ein drittes „f“. Außerdem wurden Worte getrennt, verbunden, umgeschrieben – die Rechtschreibreform war ausgehandelt.

Das Monsterprojekt war mit großen Ansprüchen gestartet worden. Wieder einmal hätte es etwa der Großschreibung radikal an den Kragen gehen sollen, wieder einmal kam es nicht dazu.

Nur 300 Wörter neu?

„Wir hatten ursprünglich Größeres vor“, räumte Gerhard Augst, einer der Väter der Rechtschreibreform, zu ihrem fünften Geburtstag im Sommer 2003 ein. Trotzdem zeigte er sich mit dem erreichten Kompromiss für Deutschsprachige in acht Staaten zufrieden – und verstand die Aufregung nicht.

Nur bei zwei von 1.000 Wörtern habe sich etwas geändert, garantierte Augst – wenn man von den neuen Regeln zum "ß" einmal absehe. Das würde für den „Stammwortschatz“ nur 300 Worte bedeuten, im alltäglichen Gebrauch überhaupt nur rund 30.

Schummelnder Reformer

Eines der umstrittensten Kapitel der neuen Rechtschreibung ließ Augst allerdings unter den Tisch fallen, damit die ohnehin fragliche Rechnung stimmt: Die Reformer trennten bisher Zusammengefügtes und schrieben Großes auf einmal klein.

Gerade bei den Regeln zur Getrennt- und Groß- und Kleinschreibung haben die Reformer nach Meinung vieler versagt: Sind die Regeln zur neuen Orthografie im engeren Sinn noch halbwegs klar, sind sie auf diesem Feld nebulös bis blumig.

Blasse Wunder

„Schlafwandeln“ schreibt man etwa wegen der „untrennbaren Zusammensetzung“ von „Schlaf“ und „wandeln“ zusammen; „wundernehmen“, weil die Bedeutung des Wunders – als Substantiv – nach Meinung der Reformer „verblasst“ ist.

Wer schreibt, schafft an

Der Widerstand gegen die Reform will nicht verstummen. Die meisten Verlage verweigern hartnäckig die reformierten Schreibweisen, auch einzelne Printmedien bleiben bei Altbewährtem. Jeder Schreibende sei „Souverän“ über die gewählte Schreibweise, räumte auch Augst ein.

Gemeinsam mit den anderen Verantwortlichen für die neue Rechtschreibung verteidigte Augst die Reform gegen die Skepsis anderer Germanisten. Kritik ertrug er mit den anderen Reformern außerdem gelassen: Sie wissen das Gesetz auf ihrer Seite.

Durchgepaukte Reform

Dafür, dass sich die Reform durchsetzen wird, werden Behörden und vor allem Schulen sorgen: In eineinhalb Jahren endet dort die Schonfrist. Dann gilt als Fehler, was heute nur „veraltet“ ist. Mit dem Druckmittel wird so wohl die nächste Generation kein „bißchen“ schreiben können.

Lukas Zimmer, ORF.at

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 02.17
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ORF.at

7.8.2004

Sprachpurismus oder geistige Faulheit?

Nach der „F.A.Z.“ wollen nun auch „Bild“ und „Spiegel“ die alte Rechtschreibung retten.

Deutschland ist in diesen Zeiten offenbar auch darin verliebt, Probleme künstlich zu vertiefen.

Seit Wochen schwelt nun eine auch über die Grenze getragene Debatte über die gar nicht mehr so neue „neue Rechtschreibung“. Losgetreten hatte die Debatte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) bereits Mitte Juli.

Überraschende Ankündigung

Die Axel Springer AG („Bild“, „Die Welt“) und der Spiegel-Verlag kehren in ihren Publikationen zur alten Rechtschreibung zurück. Das kündigten beide Unternehmen am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung an.

Gleichzeitig richteten die Verlage einen Appell an andere Medienunternehmen sowie an die Nachrichtenagenturen, sich diesem Schritt anzuschließen.

„F.A.Z.“ machte Schule

Bisher hatte sich als einzige überregionale Zeitung die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („F.A.Z.“) der Rechtschreibreform verweigert. Die neue Rechtschreibung tritt im nächsten Jahr verbindlich in Kraft – bisher gelten alte und neue Schreibung parallel.

Die zum Spiegel-Verlag und zu Axel Springer gehörenden Titel, die nach eigenen Angaben rund 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland erreichen, werden ihre Schreibweise „schnellstmöglich umstellen“.

Einheitlichkeit – also retour?

Es gehe darum, eine einheitliche deutsche Rechtschreibung wiederherzustellen, hieß es in der Erklärung. Eingebunden in die offenkundig akkordierte Aktion war auch die „Süddeutsche Zeitung“, bei der man auch eine Rückkehr zur alten Schreibung erwägt.

Wulff jubelte

Niedersachsens Ministerpräsident Wulff meldete sich umgehend zu Wort. Er begrüßte die Rückkehr zur alten Rechtschreibung „außerordentlich“.

„Der Ministerpräsident sieht das als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Korrektur dieser total gescheiterten Rechtschreibreform“, sagte ein Sprecher der niedersächsischen Staatskanzlei am Freitag.

„Focus“ macht nicht mit

Das Münchner Nachrichtenmagazin „Focus“ schließt sich der Initiative von „Spiegel“ und Springer nicht an. „Focus“-Sprecher Uwe Barfknecht sagte am Freitag: „Wir schreiben so, wie es in der Schule gelehrt wird. Wir wollen den Kampf um die Rechtschreibreform nicht auf dem Rücken unserer jungen Leser austragen.“

Gehört wurden vor allem die Nörgler

So gut eine Rücknahme einer Reform, die neue Rechtschreibregeln brachte, über die Medien ankommen und die Gewohnheiten gerade älterer Journalisten befriedigen mag, so umstritten ist die Rücknahme der Reform etwa in der Verlagsbranche.

Gehört wurden in den letzten Jahren vor allem jene (Autoren-)Verlage, die mit der Reform unzufrieden waren. Niemand hat von diesen Verlagen aber gefordert, einen Handke oder Grass umschreiben zu müssen.

Kostspielige Umstellung

Viele Verlage haben sich auf Grund der nun seit fünf Jahre geltenden Reform umgestellt und beträchtliche Beträge in den Umstellungsprozess investiert. Wer wird ihnen die bisherigen Kosten rückerstatten?

Gute Rückmeldung aus den Schulen

Aus Schulen, gerade auch in Österreich, kam zuletzt die Rückmeldung, dass sich die neue deutsche Rechtschreibung, trotz mancher Tücken (die es ja auch in der alten Rechtschreibung gab) mehr als bewährt habe. Lässt man die Schüler nun ratlos dastehen, nur weil sich Menschen, die dem Schulalter entwachsen sind, nicht mehr umstellen können?

„Regeln haben sich bewährt“

Nach Ansicht der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) haben sich die neuen Regeln mehr als bewährt. Bestes Indiz dafür sei, dass vor allem Lehrer keinerlei Kritik an der Reform übten, erinnerte erst neulich der GfdS-Vorsitzende Rudolf Hoberg.

Die älteren Menschen hingegen hingen an den alten Regeln – wohl aus Gewohnheit. „Das war auch schon bei der ersten Festlegung der Rechtschreibung im Jahr 1901 so.“

Schau nach bei Goethe

Allen Reformfeinden, die sich nicht selten auf sprachlichen Purismus berufen, ist eine Lektüre deutschsprachiger Literaturklassiker dringend angeraten. Auch die Texte von Goethe und Schiller wurden mit der Zeit dem Regelwerk späterer Sprachreformen angepasst.

Gerald Heidegger, ORF.at

Link: Gesellschaft für deutsche Sprache 

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Norbert Lindenthal
07.08.2004 02.14
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ORF.at



7.8.2004

Kreuzzug gegen die neue Rechtschreibung

Das Sommerloch war noch nicht einmal geboren, da hatte ein Politiker in Deutschland schon die Idee, wie es zu füllen sei. Die „neue Rechtschreibung“ muss weg, lautete seine Forderung, nachdem die kostspielige Rechtschreibreform nun seit fünf Jahren eingeführt ist. Am Freitag ließen zwei mächtige deutsche Medien aufhorchen. Der Springer- („Bild“) und Spiegel-Verlag kehren zur alten Rechtschreibung zurück und fordern andere Medien zum Ungehorsam gegen die neuen Regeln auf. Argument: Man wolle die „Einheitlichkeit“ der deutschen Sprache wiederherstellen.

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