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Forum > Schule
Lehrer für die Reform
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Sigmar Salzburg
06.12.2007 06.30
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Kulturrevolutionäre im Lehrerkostüm

[Angeregt durch einen Beitrag bei FDS]
Dieser Text darf nicht in Vergessenheit geraten:

http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/springer-verlag

Eintrag vom 07.03.2006 * 2834 views
Endlich: Springer-Verlag akzeptiert Rechtschreibreform
Der Springer-Verlag (Bild, Welt usw.), der jahrelang sein konservatives Publikum durch Verwendung der alten Rechtschreibung bedient hat, gibt sein sinnloses Treiben jetzt auf und wird zukünftig nach den Regeln der neuen Rechtschreibung schreiben. Darüber freuen wir uns sehr.
Dieser Schritt des Mediengiganten ist ein harter Tritt in den Unterleib der Anti-Rechtschreibreform-AgitatorInnen. Es steht zu erwarten, dass der Gegenrevolution damit ordentlich Wind aus den Segeln genommen wird. So veröffentlicht die Forschungsgruppe Deutsche Sprache die Meldung erst mal kommentarlos; wir dürfen auf die zugehörigen LeserInnenkommentare gespannt sein.
Damit wird der Weg für die Akzeptanz der Reform in der Öffentlichkeit freigemacht. Danke, Springer-Verlag!
Das letzte relevante Medium, das sich jetzt noch dickköpfig der alten Rechtschreibung bedient, ist die FAZ. Ein Jahr geben wir ihr noch bis zur Umstellung.
[….]

Christian Lindemann meinte am 24.03.2006 dazu:
" Herr oder Frau Lehrerfreund schrieb: „Anti-Rechtschreibreform-AgitatorInnen“ und „Damit wird der Weg für die Akzeptanz der Reform in der Öffentlichkeit freigemacht.“

Nun, derartige Demokratie- und Realitätsverweigerung kannte ich bisher nur von einigen unserer sogenannten Volksvertreter(innen)!

Mit freundlichen Grüßen
Christian Lindemann

[und weitere Kommentare]

Und hier noch einen späteren von der gleichen Seite:

Der Lehrerfreund meinte am 06.04.2007 dazu:
" Lieber Herr Lindemann,

ich bin – im Gegensatz zu Personen, die Firefox-Erweiterungen programmieren – gar nicht besessen. Ich habe mich einfach an die Rechtschreibreform gewöhnt und erkannt, dass sich das Regelwerk der reformierten Rechtschreibung im Deutschunterricht leichter vermitteln lässt als das der alten. Durchaus sind mir die mit der Reform verbundenen Probleme bewusst – die sind aus meiner Sicht aber nicht so schwerwiegend, dass ich unbedingt zur alten Rechtschreibung zurückkehren möchte.

Noch rasch zum Verständnis des Wortes „reaktionär“, das ich im Kontext der aktuellen Diskussion häufig benutze: Ich verwende es nicht wertend, sondern beschreibend. Reaktionär ist jemand, der Anstrengungen unternimmt, einen früheren Zustand wieder herzustellen. Insofern kann man es beim besten Willen nicht auf die verantwortlichen PolitikerInnen anwenden, was immer man von ihnen halten mag.

Ich habe mich an die Doppel-S-Schreibung gewöhnt, „daß" sieht für mich inzwischen „falsch“ aus. Das war's für mich. Mein Problem ist, dass ich nicht verstehe, wie und warum man sich dauerhaft darüber so aufregen kann. Vielleicht können Sie es mir – am besten möglichst sachlich und knapp – erklären. Ich verstehe es wirklich nicht.

Beste Grüße
Der Lehrerfreund

Das ist genau die antidemokratische Schurkerei: Gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit die Jugend zu enteignen, umzuerziehen und einer 600jährigen Kulturtechnik zu entfremden – ohne jede Not!

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Karin Pfeiffer-Stolz
16.06.2004 07.21
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Rechtschreibung mit Verfallsdatum

1996
Lehrer: Liebe Kinder, bis August 2005 schreiben wir „Leid tun“. Dann kommt der neue Duden und wir sehen weiter.

2005
Lehrer: Liebe Kinder, bis August 2010 schreiben wir „Leid tun“ oder „leidtun“. Dann kommt der neue Bertelsmann und wir sehen weiter.

2010
Lehrer: Liebe Kinder, bis August 2015 schreiben wir „leidtun“ oder „leid tun“. Dann kommt der neue Duden und wir sehen weiter.

2015
Lehrer: Liebe Kinder, ab sofort schreiben wir nur noch „leid tun“. Alles andere ist falsch.
__________________
Karin Pfeiffer-Stolz

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s.stirnemann
31.03.2004 17.23
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Diktat

Diktat

In der Schweiz war eine Klasse aus einem neuen Bundesland zu Gast. Die Schüler waren so freundlich, das folgende Diktat zu schreiben. Alter: 14 (die meisten) / 15 Jahre. Sprachen: Englisch und Russisch. Neue Rechtschreibung: seit 98. Teilnehmer: 25

1) Ich lasse euch ein paar Sätze aufschreiben und hoffe, daß(a) das(b) niemandem Schwierigkeiten macht.
2) Das Untier, das(c) den armen König Theoden samt Pferd zerschmettert, wird von einem Nazgul geritten.
3) Der Drache ist ein furchterregendes(d), feuerspeiendes(e) Tier.
4) Heute früh(f) muß(g) ich eine Prüfung über fleischfressende(h) Pflanzen schreiben.
5) Gestern abend(i) habe ich noch lange gelernt. Ich tat mir selber leid(k): ich büffelte Zahlen und Fakten in rauhen(l) Mengen. Die Vorbereitung war sehr aufwendig(m).
6) Hoffentlich ist die Note zufriedenstellend(n). Wer weiß(o)!
7) Im allgemeinen(p) gehe ich gerne zur Schule.
8) Seit langem(q) bin ich ein Liebhaber des Buchs „Der Herr der Ringe“.



Ergebnisse:

1) (a) dass: 25; (b) das: 25
2) (c) das: 25
3) (d) furchterregend: 25; (e) feuerspeiend: 25
4) (f) früh: 16, Früh: 9; (g) muss: 25; (h) fleischfressend: 25
5) (i) abend: 5, Abend: 20; (k) leid: 22, Leid: 3; (l) rauh: 13, rau: 12; (m) aufwendig: 16, aufwändig: 9
6) (n) zufriedenstellend: 22, zufrieden stellend: 3; (o) weiß: 24, weiss: 1
7) (p) allgemeinen: 12, Allgemeinen: 13
8) (q) langem: 25

__________________
stefan stirnemann
Tigerbergstr.10
9000 St. Gallen

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Theodor Ickler
10.11.2003 04.33
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Stark vereinfacht

„Obwohl die Rechtschreibreform vom 1. August 1998 vieles stark vereinfacht hat, gibt es kaum eine schriftliche Arbeit, die fehlerfrei ist.“

Hanna von Bönninghausen, Neues Gymnasium Nürnberg, in den Nürnberger Nachrichten 10.11.03
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Th. Ickler

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Norbert Schäbler
28.06.2003 17.23
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Leere Mengen

Damals, vor ca. 25 Jahren, als die alteingesessenen Lehrer sich passiv widerstehend gegen die Mengenlehre austobten, blieb auch ein bißchen Bildungschance auf der Strecke – die Gelegenheit nämlich, daß selbst die Unbeweglichsten und Starrsten (hier denke ich zuallererst an den Beamtenstab) über das semikonkrete zum konkreten Denken (und Handeln) hätten vorstoßen können.

Wie erklär’ ich das?

Semikonkretismus – sozusagen halbkonkretes Denken – ist das Verweilen am Bildhaften, und zwar solange bis es „Klick“ oder „Aha“ macht. Dann ist das Denken fertig (und bis zum Handeln ist es nicht mehr weit).

Tatsache ist, daß es Menschen gibt, die im Zeitraffertempo denken; daß es aber auch Spezies gibt, die das Bildhafte und Zeitlupenhafte brauchen. Für Letztere hätte die Mengenlehre so etwas Ähnliches wie ein Thomaserlebnis werden können.

Die Mengenlehre ist (unter anderem). ein System von sich schneidenden Kreisen, ein System, in dem Farben, Symbole, jede Menge Elemente aus der Kinderstube und jede Menge Elemente aus der Erwachsenensprache eingesetzt werden.
Logik, Disziplin und Sprache erheben sich in der Mengenlehre zur Methode: „Wenn …, dann …“ – „“Sowohl …, als auch“ – „Entweder …, oder …“
Das heißt: Mengenlehre ist ein exzeptionelles Übungsfeld. Sie ist eine Möglichkeit, Logik mit verweilender Rast zu studieren, Krieg zu führen, ohne daß scharfe Munition verwendet wird.

Eine Menge, will ich konkret angehen – ich nenne sie die Menge 1996/2004.
Nachdenken will ich zunächst über den Mengennamen:
Von 1996 bis 2004 werden genau acht Jahre vergangen sein; acht Schuljahre, in denen bis auf einen einzigen Jahrgang nahezu alle Schüler nahezu ausschließlich in der neuen Rechtschreibung unterwiesen worden sein werden, weil ab 1996 die alte Rechtschreibung als veraltet galt. Jene Menge 1996/2004, die sich aufgrund des Zeitfaktors durch ganz erhebliche Schnittmengenverluste von der Menge 1996/97 unterscheidet – interessant wäre hier durchaus eine jährliche Schnittmengenanalyse – wird zugleich die letzte abbildbare Schnittmenge sein. Danach wird es kein „Sowohl-als-auch“ mehr geben!

Das bedeutet für die Beamtenschaft: Sie hat kein Bildchen mehr! Sie muß konkret denken!



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nos

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margel
28.06.2003 15.11
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Mogeln ist geil

Na, wenn die Schulen erst mal die vielbeschworene Selbständigkeit bei gleichzeitig verschärfter Aufsicht und Kontrolle bekommen, dann wird sowieso geschummelt, daß sich die
Balken biegen. Siehe auch FAZ von heute>H.Schmoll.

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Theodor Ickler
28.06.2003 13.45
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Lehrer für die Reform

Irgendwo in Deutschland:

„Seit ich Leistungsnachweise gemäß der Rechtschreibreform korrigieren darf, sind die Teilnoten auf den Bereich „Sprachrichtigkeit“ deutlich besser geworden, in manchen Bildungsgängen um mehr als eine ganze Notenstufe – und das alles ohne eine einzige Unterrichtsstunde zum Thema „Rechtschreibreform“!“ (M. Detzner)

Das heißt, die Schüler schreiben genauso wie vor der Reform, werden aber nach einem anderen Maßstab beurteilt. Was vorher falsch war, gilt jetzt als richtig. Wenn dies das Ziel war, hätte man es ohne jede Reform erreichen können.
Das Verfahren empfiehlt sich auch für andere Fächer. Man hebt einfach, bevor die Zeugnisse geschrieben werden, alle ermittelten Noten um eine Stufe an.
__________________
Th. Ickler

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