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Strategie
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Dominik Schumacher
16.10.2003 13.05
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Fügung ...fürung

Guten Tag, Herr Güst,

ich fügte gerade ein h in ihren Beitrag ein. Würden Sie so freundlich sein, mich mal per iMeil anzuschreiben.

Dominik Schumacher
__________________
Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

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guest
16.10.2003 10.28
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Die Aufgabe der Partei-Jugendabteilungen

Seit langer Zeit beobachte ich, daß die Partei-Jugendabteilungen den Auftrag haben, alles, was sich im Volk an Kritik angestaut hat, genau so aufzunehmen und vorzugeben, daß die Parteiführung sich der Sache annehmen werde. Das Gegenteil ist der Fall: Die Parteiführungen wollen mit solchen Aktionen nur das Volk ruhigstellen und denken gar nicht daran, etwas zu ändern.
Die Partei-Seniorenabteilungen haben den gleichen Auftrag.
Trotzdem ist es unbedingt nötig, den Parteiführungen diese Dinge immer wieder als unerledigt vorzuhalten.
Die wichtigste Eigenschaft eines Bürgers ist ein gutes Langzeitgedächtnis.

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Matthias Dräger
16.10.2003 06.02
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Strategie, langfristig

Folgendes ist doch sonnenklar: Als die Kultusminister die Rechtschreibreform beschlossen, ging man davon aus, daß sich alle über kurz oder lang auf die neuen Schreibweisen einstellen würden, also die Zeitungen, die Verlage, einfach alle.
Daß es zu so einem erbitterten Widerstand kommen würde, mit abweichenden Orthographieen in verschiedenen Zeitungen, mit Verlagen, die in „neuer“ Rechtschreibung veröffentlichen, anderen wiederum, die bei der herkömmlichen Rechtschreibung bleiben, hat niemand vorhersehen können. Und niemand kann mir erzählen, daß die Kultusminister sich ebenso entschieden hätten, wenn sie vorher gewußt hätten, welche Folgen mit dem Versuch der Einführung der Rechtschreibreform verbunden gewesen wären.

Auf dem Wege der Rechtschreibreform läßt sich eine einheitliche Linie für die Rechtschreibung nicht mehr erreichen – eine Fortführung des jetzigen Experiments läuft auf eine jahrzehntelange Spaltung unserer Orthographie hinaus, wenn nicht gar auf die Aufhebung jeder gesellschaftlich verbindlichen Norm. Für die Wiederherstellung der größtmöglichen Einheitlichkeit unserer Orthographie sehe ich nur einen sinnvollen Weg, und zwar die Abkehr von der mißglückten und im Detail unlernbaren Neuregelung (amtliches Regelwerk!) mit Übergangsfristen für die Schulen.
Ich denke, wir machen keinen Fehler, wenn wir an dieser Strategie langfristig festhalten.

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Theodor Ickler
16.10.2003 04.28
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Disziplin

Diese Resolution, zu der ich ein ausführliches Gutachten verfaßt hatte (gratis wie immer, was ich heute noch bedauere), wurde sofort zurückgezogen, nachdem Markus Söder in den Parteivorstand berufen worden war. Ich bin davon nicht einmal benachrichtigt worden, und Frau Jacobs hat auch nie wieder etwas von sich hören lassen. Ein Mosaiksteinchen in meinem Bild von der CSU.
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Th. Ickler

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Norbert Schäbler
16.10.2003 01.01
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JU = Jacobs für die Union

Junge Union
Bezirksverband Mittelfranken
Geschäftsstelle Mittelfranken
Ansbacher Str. 20
91413 Neustadt

Beschluß der Bezirksvorstandschaft vom 17.09.1997

Beschluß:
Die Bezirksvorstandschaft der Jungen Union Mittelfranken spricht sich nachdrücklich gegen die geplante Rechtschreibreform aus

Begründung:

Die deutsche Sprache ist wie jede Sprache etwas Gewachsenes. Sie kann nicht so einfach und radikal „verbessert“ werden.
Die Reform stellt zudem keine Vereinfachung dar, wie vielfach behauptet wurde, sondern sorgt nur für Verwirrung. Die Regeln sind kompliziert und in sich widersprüchlich („Es tut mir weh : „Es tut mir Leid“, „segelfliegen“ : Rad fahren“). Weiterhin sind extrem viele Ausnahmen zu diesen Regeln zu finden, was die Rechtschreibung nicht eben vereinfacht.
Eine wirkliche Vereinfachung wäre es zum Beispiel gewesen, das unbeliebte ß ganz durch ss zu ersetzen. Statt dessen soll es nach kurzem betontem Vokal wegfallen (Fass statt Faß, Fluss statt Fluß, aber: Maß, fließend). Da in den verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedliche Dialekte und Sprachweisen verbreitet sind, dürfte es schwer werden, diese Regelung durchzusetzen.
Eine weitere Schwierigkeit taucht bei der Schreibung von Fremdwörtern auf. Fremde Worte werden ungeachtet ihrer Herkunft eingedeutscht. Dies entspricht nicht dem europäischen Geist. Man sollte entweder mehr Respekt vor anderen Sprachen haben, oder gleich so konsequent wie Frankreich auf eine reine Sprache achten (Delphin : Delfin, Spaghetti : Spagetti. Thunfisch : Tunfisch, Orthographie : Orthografie, aber: Apotheke, Strophe).
Für die Bevölkerung ergeben sich Nachteile: Ältere Mitbürger müssen sich radikal umstellen, da ansonsten eine Schüler- und Amtssprache entsteht. Im ungünstigsten Fall gibt es dann also zwei deutsche Sprachen, wie dies in der „Dresdner Erklärung der Kultusministerkonferenz zur Neuregelung der Rechtschreibung“ vom 24./25 Oktober 1996 in Punkt 2 erwähnt ist („Tatsächlich betrifft die geplante Neuregelung ausschließlich das Schreiben in Behörden und Schulen“). Dies sollte nicht die Absicht dieser „Reform“ sein.
Es erscheint unsinnig, ein Vorhaben, mit derart weitreichenden finanziellen Konsequenzen zu realisieren. Schließlich müssen nicht nur die Lese- und Sprachbücher in den Schulen ausgetauscht werden, was ja sowieso einen immensen Kostenaufwand bedeutet, sondern nach und nach die gesamte Literatur. Wie sonst soll man es einem Schulkind erklären, daß das Jugendbuch, das es gerade liest, falsch geschrieben ist?
Zu kritisieren ist auch die Vorgehensweise der Kultusministerkonferenz. Bis zur „Gemeinsamen Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ wurde jede ernsthafte öffentliche Diskussion darüber vermieden. Dies ist den Verantwortlichen insofern vorzuwerfen, als die Neuregelung jeden Bürger betrifft. Diese Vorgehensweise fördert die so oft beklagte Politikverdrossenheit.
An vielen Schulen wird bereits nach der neuen Rechtschreibung unterrichtet, was angesichts des offiziellen Einführungstermins am 01.08.98 ebenfalls auf Unverständnis stößt.
Bei näherer Betrachtung entsteht also der Eindruck, daß diese Reform eine „Kabarettnummer“ oder auch ein „politisches Intermezzo“ darstellt.
Das Einführungsdatum für die Rechtschreibreform ist auf den 01.08.1998 festgelegt. Es ist also noch nicht zu spät, die Neuregelung zu stoppen. Daher sind die Schul- und Wörterbuchverlage, die bereits nach den neuen Regeln arbeiten, auch keineswegs zu bemitleiden bezüglich der nach den neuen Regeln gedruckten Auflagen und des ihnen durch Rücknahme der Bücher eventuell entstehenden Schadens, da alle Neuausgaben mit veränderter Rechtschreibung auf eigenes Risiko entstanden sind. Hinzu kommt, daß sich auch die neuen Regelungen durch Überarbeitung ständig ändern, so daß letztlich die „neuen“ Schulbücher auch schon wieder veraltet sind. Dies gilt ebenso für die Wörterbücher (z.B. Duden etc.).

Die Junge Union Mittelfranken wendet sich nicht gegen eine Vereinfachung der Rechtschreibung. Sie hat jedoch weder für eine unverständliche, unlogische und gewaltsame Umschreibung der Rechtschreibregeln Verständnis, noch für die seltsame Vorgehensweise der Kultusministerkonferenz bei der Durchsetzung der Neuregelung.

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PS:
Ursprünglich wollte ich dieses Schreiben im Strang „Dokumente“ einstellen, doch weil dies ein Strategiepapier ist, paßt es genau in den von Herrn Professor Ickler eröffneten Strang. Es paßt hierher wie die Faust auf das Auge.
Dieses Schreiben erreichte mich mit folgendem handschriftlichen Zusatz am 5.10.1997:


Sehr geehrter Herr Schäbler,

bezugnehmend auf Herrn Manfred Riebe übersende ich Ihnen den Beschluß der JU Mittelfranken gg. die geplante Rechtschreibreform.
Ich freue mich sehr über Ihr Interesse!!
Mit freundlichen Grüßen
S. Jacobs

(Kreisverband Erlangen Stadt, Adenauer-Haus, Neue Straße 34, 8520 Erlangen, Tel. JU 09131/28101, CSU 26081)
Stephanie Jacobs, Lug-ins-Land-Str. 3,91080 Marloffstein, 09131/55771



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nos

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Norbert Schäbler
15.10.2003 23.22
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Strategypower

Wenn ich mich recht erinnere, gab es in der Saison 97/98 in der mittelfränkischen Jungen Union eine Resolution gegen die Rechtschreibreform.
Süder (Strüder) – oder so ähnlich – hieß der damalige Vorsitzende der mittelfränkischen JU, und dessen Resolution war mit heißem Eisen gestrickt (ich werde das aus meinen Unterlagen herauskramen und im Strang „Dokumente“ veröffentlichen).

An den Namen hätte ich mich kaum erinnert, wäre er mir nicht neuerdings über den Weg gelaufen. So – oder so ähnlich – heißt nämlich (so glaube ich) der neue CSU-Generalsekretär, der unmittelbar nach dem Verfassen seiner Resolution nach München abberufen worden war, um höhere Weihen zu empfangen.
Nun hat er sie.

Gegen das Stoiberkabinett will ich ja gar nicht meckern – obwohl ich den Zehetmair vermisse, der von Ex-General Goppel ersetzt wurde –; zumal die CSU in Bayern die Zwei-Drittel-Mehrheit hat.

Trotzdem bin ich beim Thema „Strategie“ dabei, und mein Vorspann gilt eigentlich nur dem Umstand, daß es Menschen gibt, die auf einer altruistischen Linie fahren, die man erst viel später als egoistisch erkennen kann, wobei letzteres niemals nachweisbar ist und sich ganz viel später möglicherweise als höchste Form des Altruismus’ s zu erweisen gedenkt.

Im übrigen halte ich nicht viel von Menschen, die ihre Probleme anderen zur Lösung übergeben. Sie haben eine Charakterschwäche!
Ich würde allerdings viel davon halten, wenn wir eine Richtung fänden, denen sich all die Unentschlossenen und Enttäuschten anschließen könnten, weil an einer gesunden Strategie auch die Schwachen erstarken können.



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nos

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RenateMariaMenges
15.10.2003 16.18
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Re: Strategie

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Kürzlich erreichte mich der Brief eines bekannten Germanisten. Er ist weiterhin strikt gegen die Rechtschreibreform, meint aber, angesichts der Lage sei nur mit einem Kompromiß ...
Ich denke, dass es keinen Kompromiss geben wird, aber ich glaube auch, dass das letzte Wort in Sachen Rechtschreibung noch nicht gesprochen wurde. Ich denke, es muss eine Weiterarbeit im Bereich Rechtschreiben geben. Ich weiß allerdings nicht, wie dies ausschauen könnte. Interessant wird es auf alle Fälle.
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RenateMariaMenges

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Theodor Ickler
15.10.2003 14.18
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Strategie

Kürzlich erreichte mich der Brief eines bekannten Germanisten. Er ist weiterhin strikt gegen die Rechtschreibreform, meint aber, angesichts der Lage sei nur mit einem Kompromiß – etwa auf der Linie der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (DASD), nach Korrekturen – die Aussicht verbunden, die Kultusminister umzustimmen. Und mit Prof. Munske sei er der Meinung, daß wenigstens die Richtung stimme.

Ähnliche Ansichten hört man nicht ganz selten, auch unter unseren Mitstreitern. Ich möchte daher eine Strategiedebatte beginnen, die von solchen Stimmen ausgeht.

Ich halte die Einschätzung der Lage für vollkommen falsch. Die Kultusminister müssen nicht umgestimmt werden, sie wissen Bescheid und wollen keinen Kompromiß, sondern sie wollen die ganze Reform loswerden. Wie berichtet, hat mir dies schon im Sommer vorigen Jahres ein Vertrauensmann aus der KMK mitgeteilt. Allerdings müsse der Stoß von außen, „von unten“ kommen, d. h. von der Presse, denn die Kultusminister sehen sich außerstande, von sich aus das ganze verfehlte Unternehmen abzublasen.

Was die DASD betrifft, so ist schon das Nachgeben „angesichts der Machtverhältnisse“ unwürdig genug. Eine Akademie hat ihren wissenschaftlichen Überzeugungen treu zu bleiben, nicht aber um den Preis der Unwahrheit auf der Seite der „Sieger“ stehen zu wollen.

Zur Zeit sind unsere ärgsten Feinde die Resignation und der Eindruck, ein Kompromiß sei leichter hinzunehmen als die scheinbar radikalere Lösung der schlichten Rückkehr. Dem steht aber entgegen, daß die Rückkehr auf das ungeheuer breite Fundament der noch überall vorhandenen und auch noch praktizierten Einheitsorthographie zurückgreifen kann. Es wäre in jeder Hinsicht die eleganteste und billigste Lösung, und der Frieden wäre auch wiederhergetstellt, die Sprachspaltung vermieden.

Ein „Kompromiß", dem ich allenfalls zustimmen könnte, wäre die Wiederherstellung des Dudenprivilegs. Ich bin eigentlich dagegen, aber wenn die Kultusminister zu wenig Phantasie haben, um sich eine Lösung der Rechtschreibfrage in freier Konkurrenz der Wörterbuchmacher vorstellen zu können, dann wäre auch die die Delegierung dieser Aufgabe an ein Unternehmen wie Duden nicht besonders schädlich. Daß es geht, beweist ja die Schweiz, wo allerdings der Duden sein Privileg unter korruptesten Umständen erhalten hat. Freilich müßten die Kultusminister diese Lösung gegen die Weltmacht Bertelsmann durchsetzen, was ich für nahezu ausgeschlossen halte.
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Th. Ickler

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