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margel
23.06.2003 04.37
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Kompromittierend!

Es ist ja jetzt so viel von Kompromiß in Sachen Reform und
Gegenreform die Rede. Mit „Kompromiß" assouziiert man nicht
zu Unrecht fast automatisch „faul“.
Ein Fotofreund von mir zeigte einmal ein Bild, das durchgehend unscharf war, mit der Erklärung, er habe sich
nicht entscheiden können, ob er den Vorder- oder den Hintergrund scharf abbilden solle. Darauf sagte ein
Kollege die klassischen Worte: „Und da hast Du einen
Kompromiß geschlossen...“

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Matthias Dräger
22.06.2003 19.15
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Beinwell (Comfrey)

Lieber Herr Salzburg,
Beinwell – Symphytum officinale – hilft vorzüglich bei der Callusbildung, auch wenn man es am Rand des Gipses auf die Haut aufstreicht (am besten die geriebene Wurzel, und zwar über Nacht).
Einem Bekannten, dem nach einem Beinbruch auch nach zig Wochen die Knochen partout nicht wieder zusammenwachsen wollten, habe ich die Pflanze empfohlen – 14 Tage später war alles gut.
Das Zeug ist, auch bei anderen Verletzunngen (Stauchungen, Prellungen, Zerrungen, Wunden, etc.) so wirksam, daß es die Apotheken weder haben und erst recht nicht verkaufen dürfen (meines Wissens). Die Pflanze, leicht zu erkennen an ihren unterseitig rauhen, spitz zulaufenden Blättern, steht aber an jedem bessern bzw. ungepflegten Wegrand (blüht blau oder weiß).
Die Pflanze ist sehr gutmütig – steckt man ein Stück Wurzel in die Gartenerde, steht dort im nächsten Jahr ein schönes Exemplar, sozusagen für den Fall der Fälle.
Fast alles darüber weiß das Büchlein „Comfrey“ von der Abtei Fulda, Tel. 0661-9024531.

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Theodor Ickler
22.06.2003 13.35
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Aus der Provinz

In einem fränkischen Kaff namens Höchstadt an der Aisch findet das erste bayerische Schülerfestival statt. Es nennt sich naturgemäß „Young and Free“ und wird von den Nordbayerischen Nachrichten gefördert. Zu den Events gehört auch ein Kreativ-Wettbewerb „Paint the Fish“. (Dabei geht es wahrscheinlich um die Aischgründer Karpfen, die hier auch zu Lande einen gewissen Ruf haben.)
__________________
Th. Ickler

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margel
18.06.2003 15.32
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Dringend!

Heute im Anzeigenblatt:
„Erfahrene Nahchhilfe für alle Fächer gesucht.“

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margel
16.06.2003 18.47
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Und jetzt mal ´n Kalauer

In der Nähe von Interlaken im Berner Oberland erhebt sich
hoch über dem Brienzersee das Augstmatthorn. Dort gibt es
auch (Stein-)böcke, die man aber nicht schießen darf.

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Norbert Schäbler
14.06.2003 22.23
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Feindbilder und Strohgebinde

Ich ahne Schlimmes!
Die Para- und die einfache -psychologie rücken ins Visier. Wir werden uns einschießen müssen auf Geister, Gespenster und Spukgestalten, auf Seelenwanderung, das Nirwana und das Gezappel, das drei Meter unter der Grasnarbe stattfindet.

Sollen wir uns aber wirklich beschäftigen mit dem Gewürm, das nur bei Regen ans Tageslicht kommt, damit es nicht ersäuft?
Haben wir nicht genug davon in den 16 Kultusministerien; und hätten wir nicht genug zu tun mit dem Gewürm, das immun ist gegen nahezu alle Wetterlagen?

Ich sag jetzt einfach mal „Möllemann“. Irgendeine Witterungsbedingung scheint der nicht ausgehalten zu haben. Irgendwas war stärker als er, so daß er Hand an sich selbst gelegt hat, oder sich irgendeiner Hand nicht mehr erwehren konnte.

Und ich meine, daß man einmal das System der Immunität studieren müßte.
Punkt!

__________________
nos

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margel
14.06.2003 19.06
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Hinterm Berg

Solche Wundermeldungen kommen meistens aus irgendwelchen
Kaukasusländern und meistens im Sommer. Man vergleiche auch diejenigen über
angeblich 150jährige.
Nicht in Kasachstan, sondern in London lebte Rosemary Brown,
der Beethoven, Brahms, Mozart, Chopin u.a. persönlich
Musik diktierten.
Also: cool bleiben!

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Matthias Dräger
14.06.2003 17.19
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Keine Sprachrückerinnerung...

Was in Kasachstan los ist, weiß ich nicht. Bei den Erlebnissen von Pfarrer Blumhardt mit der Gottliebin Dittus, durch die hier in mehreren europäischen und außereuropäischen Sprachen gesprochen wird, handelt es sich aber um ein Phänomen, das einer nüchternen wissenschaftlichen Analyse eher flieht als sich ihr bereitwillig zu offenbaren – mit „Hebeln und mit Schrauben“ kommt man hier also kaum weiter. Beide Pole der Schöpfung, sowohl die Licht- als auch die Schattenseite, haben hier, aus unterschiedlichen Beweggründen, keinerlei Bedarf an nachhaltiger Aufklärung. Warum sonst wohl hat Christus denen, die er heilte, eingeschärft, darüber zu schweigen?
Nur selten, unter günstigen Bedingungen und auch dann nur ausnahmsweise läßt sich die Schöpfung etwas in die Karten sehen, und auch dann erhascht man nur einen Zipfel des ganzen Gewebes – vielleicht gerade so viel, daß man, wie z. B. Thomas Mann, einige Zeilen über das Außerordentliche schreiben kann. (Thomas Mann: Okkulte Erlebnisse, 1923)

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Sigmar Salzburg
14.06.2003 13.31
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Geplantes Pfingstwunder?

Wenn das Datum der BILD-Veröffentlichung korrekt ist, wäre es schon für sich ein kleines Pfingstwunder. Bisher hat noch nie ein Bericht über Sprachrückerinnerungen einer strengen, unabhängigen Untersuchung standgehalten.
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Sigmar Salzburg

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Matthias Dräger
14.06.2003 12.43
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Was ist hier los?

„BILD“, 16. Juni 2003, S. 6:

Diese Frau spricht 120 Sprachen



Moskau – Russische Forscher stehen vor einem Rätsel. Sie untersuchen eine junge Frau, die 120 alte Sprachen nahezu fließend beherrscht. Sie sagt von sich selbst: „Ich habe schon 120 mal gelebt. Das sind alles Muttersprachen aus meinen früheren Leben.“
Tatti Vaalo (23), geboren in Anapa (Kasachstan) gilt als größtes Sprachgenie der Welt. Inzwischen interessieren sich Tausende von Wissenschaftlern für sie. Tatti spricht längst ausgestorbene Sprachen – wie Shakespeare-Englisch aus dem 16. Jahrhundert, Altmongolisch und sogar die Sprache der Pharaonen*.
Es begann in der Schule. Während einer Mathearbeit in der 9. Klasse fiel Tatti nach einem Streit mit ihrer Lehrerin in Ohnmacht. Als sie aufwachte, sprach sie plötzlich Altenglisch. Erst nach drei Tagen konnte sie wieder Russisch.
Ein Museumsdirektor zeigte Tatti eine 3800 Jahre alte Steinscheibe, deren Schriftzeichen bisher nur unvollständig übersetzt waren. Tatti schaffte es in wenigen Stunden.
Die Experten haben keine schlüssige Erklärung für den Sprachenschatz der jungen Krankenschwester. Ein Forscher: Sie müßte in jedem Jahr mindstens fünf Sprachen gelernt haben, für die es teilweise nicht einmal Lehrbücher gibt.
Parapsychologen schließen nicht aus, dass Tatti ihren Sprachenschatz tatsächlich durch eine Seelenübertragung aus früheren Leben erhielt.


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Kommentar (von M.D.):
Nur, weil es in der Bildzeitung stand, muß es deshalb nicht gleich falsch sein. Wenn an der Sache etwas dran sein sollte, könnte dieser Fall für die Erforschung alter Sprachen einen Meilenstein bedeuten.

Ich vermute aber, daß bei der Tatti Valo eher ein Fall von positiver Be- oder Umsessenheit vorliegt. Ein erstes Anzeichen hierfür bietet der Beginn der Phänomene: Nach dem Streit mit ihrer Lehrerin spricht sie Altenglisch, aber erst nach drei Tagen wieder Russisch. Hier wurde das Bewußtsein also nicht einfach erweitert, sondern auch eingeschränkt. Eine Deutungsmöglichkeit: Verdrängung des normalen Bewußtseins der Valo durch eine Wesenheit, die Altenglisch spricht, aber natürlich kein Russisch.

Daß Menschen durchaus in Extremsituationen anfangen können, in anderen Sprachen zu reden, dafür jetzt ein in mehrfacher Hinsicht aufschlußreiches Beispiel aus Deutschland (Möttlingen, 1843). Zur Vorgeschichte: bei einem jungen Mädchen, der Gottliebin Dittus, die zusammen mit ihren Geschwistern in einem Haus in der Gemeinde Möttlingen lebt, treten ohne besonderen Anlaß eigenartige Erscheinungen auf. Der hinzugezogene Arzt ist bald ratlos, kann er doch die verschiedensten körperlichen Zustände keiner ihm bekannten Krankheit zuordnen. Als er nach mehreren vergeblichen Besuchen einmal äußert, es sei ein Jammer, daß man die Dittus so liegen lasse, man möchte meinen, es sei gar kein Seelsorger am Ort, nimmt sich Pfarrer Blumhardt aus Möttlingen der Sache an – mit für ihn ungeahnten Folgen. Das von mir ausgewählte Zitat steht eher am Ende des Berichtes, den Pfarrer Johann Christioph Blumhardt über die Krankheit und Heilung der Gottliebin Dittus 1844 an die ihm vorgesetzte Oberkirchenbehörde schickt (S. 46 ff):

„Eine zusammenhängende Geschichte bis zum Februar 1843 kann ich nicht mehr geben. Ich erinnere mich nur, daß ich unaufhörlich Mühe und Not hatte, obwohl beständig von der Hoffnung aufrecht erhalten, es werde endlich das Ende kommen. Ich füge daher hier einige allgemeine Bemerkungen ein, die ich mit unerschrockener Offenheit gebe, wiewohl allerlei Rücksichten mir behutsam zu sein raten wollen. Es stellte sich nämlich mehr und mehr heraus, daß eine große Veränderung mit den zum Vorschein kommenden Geistern vorgegangen war. Ihrer viele, die bisher öfters wiedergekehrt waren, kamen nicht wieder; und die Person (Gottliebin) sah mich von diesen in der Kirche, während ich auf der Kanzel stand, auf eine gräßliche Weise umschwärmt, als wollten sie alles versuchen, mir Schaden zuzufügen. Daß ich ganz ohne Empfindung geblieben sei, auch in der Zeit, da ich noch nichts darum wußte, da es mir die Gottliebin aus Schonung lange Zeit verschwieg, kann ich gerade nicht sagen; aber doch war die etwaige Einwirkung auch nicht so, daß ich ihre Aussagen dadurch bestätigt fand. Namentlich fühlte ich mich in den Predigten eher gestärkt als geschmäht. Ich lasse es also dahingestellt sein. Bei anderen Geistern, die fortan sich zu erkennen gaben, schien es in der Schwebe zu sein, was weiter aus ihnen werden sollte. Merkwürdig war es, daß die Gottliebin von Anfang an entweder im Schlafe, oder wenn sie nicht bei ihren gewöhnlichen Sinnen war, beständig in der Gesellschaft dieser Geister sich befand, von denen sie viele kannte, während sie von dem, was zwischen mir und den Geistern aus ihr vorfiel, nichts wußte. Sie sah ferner die ausgefahrenen Geister jedesmal noch eine Weile in der Stube, und namentlich der letzterwähnte, der als Haupt vieler erschien und stets mit einem ungeheuren Buche, in das er die ihm Untergebenen eingetragen haben soll, vorgestellt war, wurde mit einer seltsam verbrämten, kostbaren, auf uralte Zeit hinzielenden Kleidung nach ihrer Aussage von ihr wahrgenommen. Die Dämonen selbst erschienen der G. rücksichtlich ihrer Gesinnung sehr verschieden. Die einen fand sie immer voll Wut und Ingrimm, namentlich in Beratschlagungen begriffen, wie sie in dem durch das Wort Gottes gegen sie gemachten Angriff sich helfen wollten; die anderen schienen von diesen mit Gewalt festgehalten. Dieser Unterschied stellte sich auch bei denen heraus, die aus ihr sprachen. Die einen waren trotzig, voll Haß gegen mich, und sprachen oft Worte aus, die wert gewesen waren, aufbehalten zu werden. Sie hatten ein Grauen vor dem Abgrund, dem sie jetzt sich nahe fühlten, und sagten unter anderem: ,Du bist unser ärgster Feind, wir sind aber auch Deine Feinde. Dürften wir nur, wie wir wollten!“ und dann wieder: ,O, wenn doch nur kein Gott im Himmel wäre!“ Daneben schrieben sie doch alle Schuld ihres Verderbens sich selber zu. Schauerlich war das Benehmen eines Dämons, der früher im Hause der G. von dieser gesehen worden war und jetzt als Meineidiger sich zu erkennen gab. Er rief zu wiederholten Malen die Worte aus, die an einem Fensterladen jenes Hauses gemalt stehen:

,O Mensch, bedenk' die Ewigkeit,
Versäume nicht die Gnadenzeit,
Denn das Gericht ist nicht mehr weit!“

Dann verstummte er, verzog das Gesicht, hob starr drei Finger in die Höhe, schauerte plötzlich zusammen und stöhnte: ,Hm!“ Dergleichen Szenen, welchen ich gerne mehr Zuschauer gegönnt hätte, kamen viele vor. Die meisten Dämonen indessen, die sich vom August 1842 bis Februar 1843 und später kundgaben, gehörten zu solchen, die mit heißester Begierde nach Befreiung aus den Banden Satans schmachteten. Es kamen dabei auch die verschiedensten Sprachen mit dem sonderbarsten Ausdruck vor, meist daß ich sie mit keinen europäischen Sprachen vergleichen konnte. Aber sicher kam auch Italienisches (dem Klange nach) und Französisches. Sonderbar und mitunter komisch anzuhören waren in einzelnen Fällen die Versuche solcher Dämonen, deutsch zu reden, besonders auch, wenn sie Begriffe, deren deutschen Ausdruck sie nicht zu wissen schienen, umschrieben. Dazwischen hinein ließen sich Worte vernehmen, die ich keiner von beiden Arten Dämonen zuschreiben konnte. Denn sie klangen als aus einer höheren Region stammend. Dahin gehört die über die Maßen häufige Anführung der Worte (Hab. 2, 3. 4.): ,Die Weissagung wird ja noch erfüllet werden zu seiner Zeit und wird endlich frei an den Tag kommen und nicht ausbleiben. Ob sie aber verziehet, so harre ihrer, sie wird gewiálich kommen und nicht verziehen. Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben; denn der Gerechte lebet seines Glaubens.“ Dann war's wieder, als ob dieselbe höhere Stimme sich zu den Dämonen wenden wollte, indem sie eine Stelle, die ich lange nicht finden konnte, bis ich sie in Jer. 325 erkannte, ausrief. Statt der ersten Person ,wir“ wurde die zweite gebraucht, also: ,Darauf ihr euch verließet, das ist euch jetzt eitel Schande; und des ihr euch tröstetet, des müsset ihr euch jetzt schämen. Denn ihr sündigtet damit wider den Herrn, euren Gott, beide, ihr und eure Väter, von eurer Jugend auf, auch bis auf diesen heutigen Tag, und gehorchtet nicht der Stimme des Herrn, eures Gottes.“ Diese und andere Bibelstellen begriff ich lange nicht, doch lernte ich allem mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung schenken. Bei solchen Äußerungen, die bisweilen am Schlusse eines Kampfes vorkamen, war es mir zumut, als ob mir Stärkung und Trost von oben damit geboten wäre, wie ich denn auch nicht ohne den gerührtesten Dank auf die vielen Bewahrungen und Rettungen zurückblicken kann, die ich erfahren durfte. Denn dazwischen hinein kamen immer wieder grauenhafte Szenen vor. Die Kranke wurde unaufhörlich gequält. Namentlich wurde ihr Leib in jener Zeit oft außerordentlich aufgedunsen, und sie erbrach ganze Kübel voll Wasser, was dem Arzte, der je und je dabei war, besonders rätselhaft war, da man gar nicht begreifen konnte, woher das viele Wasser käme. Sie bekam ferner öfters Schläge auf den Kopf, Stöße in die Seite, dazu heftiges Nasenbluten. Bluterbrechungen, Not mit dem Stuhlgang und anderes; und bei allem, was mit ihr vorging, schien es eine lebensgefährliche Wendung nehmen zu wollen. Aber durch Gebet und Glauben wurde es unschädlich gemacht oder zurückgedrängt.
Noch teile ich einiges von den nach Befreiung schmachtenden Dämonen aus jener Zeit mit. Ich gab lange Zeit ihren Reden kein Gehör und kam oft in großes Gedränge, wenn ich den schmerzvollen Ausdruck im Gesicht, die flehentlich emporgehobenen Hände und den heftigen Tränenstrom, der aus den Augen floß, sah und dabei Töne und Seufzer der Angst, Verzweiflung und Bitte hörte, die einen Stein hätten erweichen sollen. So sehr ich daher mich sträubte, auf irgendeine Erlösungsmanier einzugehen, weil ich bei allem, was vorkam, immer zuerst an einen etwaigen gefährlichen und verderblichen Betrug des Teufels dachte und für die Nüchternheit meines evangelischen Glaubens fürchtete, so konnte ich doch zuletzt nicht umhin, eine Probe zu machen, besonders, da gerade diese Dämonen, die einige Hoffnung für sich zu haben schienen, weder durch Drohungen noch durch Anmahnungen sich zum Weichen bringen ließen. Der erste Dämon, bei welchem ich es, so viel ich mich erinnere, wagte, war jenes Weib, durch welches die ganze Sache angeregt schien. Sie zeigte sich wieder in der Gottliebin (M.D.: der Dämon, d. h. der Geist der alten Frau, ergreift für einige Augenblicke Besitz vom Körper der Gottliebin und vermag sich ihrer Sinne, also auch ihrer Sprechwerkzeuge zu bedienen, während das Bewußtsein der Gottliebin zurückgedrängt oder gar ausgeschaltet ist) und rief fest und entschieden, sie wollte des Heilands und nicht des Teufels sein. Dann sagte sie, wieviel durch die bisherigen Kämpfe in der Geisterwelt verändert worden sei. Mein Glück aber sei das gewesen, daß ich ganz allein beim Worte Gottes und dem Gebet geblieben sei. Wenn ich etwas anderes als das versucht und etwa zu geheimnisvoll wirkenden Mitteln meine Zuflucht genommen hätte, wie sie vielseitig unter den Leuten üblich seien, und auf welche es die Dämonen bei mir angelegt hätten, so wäre ich verloren gewesen. Das sagte sie mit bedeutungsvoll aufgehobenem Finger und mit den Worten schließend: ,Das war ein fürchterlicher Kampf, den Sie unternommen haben!“




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Wolfgang Scheuermann
09.06.2003 11.45
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Ein Leserbrief an die New York Times

June 1, 2003

Language Pitfalls
To the Editor: Regarding ''Learning Spanish: A Tense Undertaking,'' (May 4): If Lili Wright has trouble learning the Spanish subjunctives, she ain't seen nothing yet. I suggest she try learning German, in which the nouns are subject to different endings depending on which of the four cases (nominative, genitive, dative and accusative) they are in.

German also has three articles, masculine, feminine and neuter (der, die, das), each subject to declension, with the peculiarity that the word for ''woman'' can be feminine (die Frau), or neuter (das Weib). A little girl is neuter (das Mädchen). Go figure.

Roberto J. Pick
Elmhurst, Queens

„Babel Fish“ übersetzt das so:

„Sprachen Gefahren

Erlernen Spanischen: Eine Angespannte Übernahme
Wenn LW Mühe hat, die spanischen Konjunktive zu erlernen, wird sie nicht nichts noch gesehen. Ich schlage sie versuche, Deutschen zu erlernen, auf den die Gegenstandswörter abhängig von unterschiedlichen Enden sind, abhängig von denen von den vier Fällen (...) vor, sind sie in. Deutscher hat auch drei Artikel, männliches, weibliches und sächliches (der, Würfel, das), jeder abhängig von Deklination, mit die Eigenheit, daß das Wort für „Frau“ weiblich sein kann (Würfel Frau) oder Neutrum (das Weib). Ein kleines Mädchen ist sächlich (das Mädchen). Gehen Abbildung. RJP, E., Königinnen“

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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Sigmar Salzburg
09.06.2003 10.30
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Übersetzungsautomaten

Über das elizabethanische Lied „Greensleeves“ wollte ich einiges wissen und habe aus Jux dazu die automatische Übersetzung von Google angefordert.

Alas, my love you do me wrong
To cast me off discourteously
And I have loved you so long
Delighting in your company
Greensleeves was all my joy...

Legend has it that Henry VIII wrote it for Anne Boleyn during their courtship (circa 1530). This has never been substantiated and is probably not true...
A reading of the lyrics shows it is not a sweet, innocuous love song, but a plea from a 16th century gentleman to his bored mistress. There are countless versions of the lyrics, including fourteen Cavalier songs and John Gay wrote lyrics to the tune for The Beggar’s Opera...


Übersetzung – immerhin mit einem gepflegten „daß":

Alas, meine Liebe tun Sie mich falsch
Mich weg werfen discourteously
Und ich habe liebte Sie so lang
Erfreuen in Ihrer Firma
Greensleeves war meine ganze Freude ...

Legende hat sie, daß Henry VIII sie für Anne Boleyn während ihres courtship (circa 1530) schrieb. Dieses ist nie bestätigt worden und ist vermutlich nicht zutreffend...

Ein Messwert der Lyricserscheinen ist es ein nicht süsser, harmloser Liebesong, aber ein Vorwand von einem 16. Jahrhundertherrn zu seinem gebohrten Mistress. Es gibt unzählige Versionen der Lyrics, einschließlich vierzehn Songs Cavalier und homosexueller John schrieb Lyrics zur Melodie für die Oper des Bettlers.


Nachtrag – Aus Jux habe ich es 2006 wieder versucht:

Italian Lute Music of the Early Renaissance

„while staying in Milan ... Jacques Descartes was invited to a sumptuous and magnificent banquet ... where, among other pleasures of rare things assembled for the happiness of those select people, appeared Francesco da Milano – a man who is considered to have attained the end (if such is possible) of perfection in playing the lute well.


Die deutsche Wortbildung wird besser verstanden als von unseren Kultusministern, die „daß“ sind noch traditionell – nur mit dem Sinn hapert es etwas:

Italienische Dichtungskitt-Musik der frühen Renaissance

„während wurde das Bleiben in Mailand… Jacques Descartes zu einem kostspielig und ausgezeichneten Bankett… wo, unter anderen Vergnügen der seltenen Sachen eingeladen, die für das Glück jener auserwählten Leute, erschienener Francesco da Milano-a Mann zusammengebaut wurden, der betrachtet wird, das Ende (wenn so möglich ist) der Vervollkommnung erreicht zu haben, wenn man den Dichtungskittbrunnen spielt.



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Sigmar Salzburg

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Theodor Ickler
03.06.2003 15.09
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Paradigmenwechsel

Zur Erinnerung: Es handelte sich hier um einen Begriff aus der wissenschaftsgeschichtlichen Theorie von Thomas Kuhn, und diese besagte ungefähr, daß in der Wissenschaftsgeschichte nicht so sehr einzelne Erkenntnisse als vielmehr ganze Begriffwelten, innerhalb deren die Termini und Aussagen überhaupt erst Sinn haben, einander ablösen. Man lebt sich in sie hinein und nur selten wieder heraus, meistens sterben die Vertreter irgendwann aus, und dann kommt ein neues Paradigma erst so richtig in Fahrt. Der Witz ist, daß die Beteiligten das nicht bewußt tun können, einfach mal so ein Paradigma wechseln, sondern man stellt es immer erst hinterher fest. Aber vor ein paar Jahren flogen uns die Paradigmen, die jemand zu wechseln beliebte, nur so um die Ohren, darunter auch die Interkulturelle Germanistik selig.
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Th. Ickler

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margel
03.06.2003 08.37
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Doublebind

Heute bei meiner Gärtnerei gelesen:

„Braut- und Trauerbinderei“

Aufgepaßt, Ihr Bräute!

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Henning Upmeyer
29.05.2003 08.48
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gelöscht

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– geändert durch Henning Upmeyer am 03.06.2003, 21.15 –

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