Realsatire
Aus den Spiegel und Zeit-Foren:
In der heilen Welt der neuen Rechtschreibung der Frau Dr. Popp hat das Böse einen Namen: Ickler!
„Ihre einseitige Informiertheit: Aus Ihnen spricht weitgehend die Polemik von Theodor Ickler, Die sogenannte Rechtschreibreform, 1997, die unverdient eine enorme Breitenwirkung gehabt hat (ich will Ihnen nicht unbedingt unterstellen, dass Sie nun gerade dieses Buch gelesen haben)... (15.7.1998)
„Aber ich habe gestern lange in dem verheerend unsachlichen Schildbürgerstreich von diesem Ickler gelesen, der wegen der Rechtschreibreform den Untergang der deutschen Kultur auf jeder zweiten Seite beschwört; ich war gerade so richtig gegen diese Art von Kritikern aufgehetzt!.. (7.8.1998)
„Auf ein typisches sachliches Missverständnis in Ihrem vorigen Brief wollte ich aber doch noch eingehen, nämlich den Mythos von der angeblichen Wort-Vernichtung durch die Rechtschreibreforrn, der auch von Ickler zärtlich gepflegt worden ist... (28.9.1998)
„Selbst wenn Ickler in S-H nicht bekannt ist, erkennt man seine Argumente zB in den Ihren 10 m gegen den Wind; die haben sich ja über so manche Kanäle ohne Nennung von dessen Namen fortgepflanzt... (12.10.1998)
„Das mit der Wortvernichtung ist eine der typischen Schwachstellen bei Ickler, der von der starken Homonymie und Homografie allenthalben in der natürlichen Sprache entweder nie gehört hat oder beides absichtlich ignoriert. (15.8. 1999)
„Ickler ist ein engstirniger Polemiker, der offenbar sein ganzes ferneres Leben dem Geschrei gegen die neue Getrenntschreibe-Regelung widmen will. Wenn er die nicht hätte, dann hätte sein weiteres Leben wohl keinen Zweck mehr... (28.1.2000)
wie schlimm muß es dann sein
„es? Er. Der unentwegt alarmistische Ickler. (13.2. 2001)
unsere historisch gewachsene Rechtschreibung
„Schon diese Ausdrucksweise bedeutet unsachliche Propaganda. (Ickler, ick hör dir trapsen. Der ist aber Germanist und müsste es besser wissen.) Rechtschreibung ist nix, was aus den Untiefen des menschlichen Gemüts hervorkommt und wächst und wächst und wächst... (3.8.2001)
„Wenn Ickler immerhin eingesteht, dass die Schreibung die eigentliche Sprache nicht beeinflusst, dann hat er die Tür zur richtigen Erkenntnis schon so weit aufgemacht, dass ich drin bin. (14.12. 2001)
âmar nâvâl belîbû: "ên älôhîm!
[Die Welt soll wissen, daß Frau Dr. Popp begonnen hat, Hebräisch zu lernen.]
„Es war Shakespeare mit Sicherheit und Goethe nach meinen Beobachtungen ziemlich wurscht, wie ihre Werke orthografiert waren. Grund: Sie gebrauchten (praktisch) keine Sprachspiele, bei denen die Rechtschreibung eine Rolle spielte.
[...]
Ickler ist mir nicht sehr sympathisch, weil er er sich der verschwindenden bzw praktisch nicht vorhandenen Rolle der Orthografie für die Stilisitk als Germanist eigentlich bewusst sein müsste und sie trotzdem bis zur Unkenntlichkeit aufpustet. (Wenigstens Goethes Nonchalance auf diesem Gebiet müsste ihm vor Augen stehen und zu denken geben; und er weiß auch, dass die Schreibung die eigentliche Sprache, nämlich die gesprochene, nicht zu verändern vermag.) Dennoch reitet er unentwegt polemisch auf dem Unsinn herum, dass die Rechtschreibung bzw die minimalen Unterschiede zwischen der alten und der heutigen Rechtschreibung für das kreative Schreiben weltbewegend seien.
Das ist falsch, schlicht und einfach. (19. 2. 2002)
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Sigmar Salzburg
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