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eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.05.2022 um 14.46

Bei Imad Karim gefunden:



Nach Imad Karim 9. Mai 2022.

Hat Frau Baerbock den Taliban ihren Betrag schon im voraus ausbezahlt, weil die jetzt so dreist den Mädchen höhere Schulen verweigern und alle Frauen ins Stoffgefängnis „Burka“ sperren? (tagesschau.de 7.5.2022)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.02.2021 um 15.16

Bill Gates investiert Milliarden in Klimaschutz
... Der Microsoft-Gründer zollte hohen Respekt vor der »Ingenieurskunst in Deutschland, das wahrscheinlich mehr als jedes andere Land für die Autobranche getan hat«. Allerdings warnte er die Hersteller: »Wenn Deutschland sich nicht bei elektrischen Autos durchsetzen kann, wäre das eine riesige Tragödie.«
spiegel.de 15.2.2021

https://youtu.be/PkbjkXTBsyw
25.08.2020 – Motorenentwickler Prof. Fritz Indra (*1940): „Bosch hat alle Arbeiten an der Lithium-Batterie, Mercedes am Wasserstoffauto eingestellt.“

Ebenso investierten unsere ideologisierten Länderregierungen Milliarden in die Rechtschreib„reform“ – und was kam heraus? Die Berge kreißten und gebaren ein gräuliches Mäuslein!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.04.2019 um 16.49

Welt 7.9.18, – Leser Andreas P: Ich habe es vor einigen Tagen erlebt. Im Zug von Hamburg nach Kiel. Ein junger Afrikaner wird kontrolliert, hat keine Fahrkarte und als einzige Konsequenz folgt, daß er in Elmshorn aussteigen muss... Kein Wunder, dass allmählich die Wut wächst, denn jeder andere müsste mit weit drastischeren Folgen rechnen. Warum wird mit zweierlei Mass gemessen?
welt.de 7.9.2018

München – 2 Minuten zu früh eingestiegen – 60 Euro Strafe
Pavlina T. (78) stieg vergangenen Freitag am S-Bahnhof Laim in die S3. Die Rentnerin hat ein ÖPNV-Jahresticket. Das gilt jeden Tag ab 9 Uhr. ... die Seniorin, die ihre 720-Euro-Rente mit einem Mini-Job als Hausmeisterin aufbessert, stieg um 8.58 Uhr ins Abteil ein ... – erwischt als Schwarzfahrerin! ... Folge: 60 Euro sogenannte Fahrpreisnacherhebung...
bild.de 10.4.2019

Aber daneben: Seit 2015 etwa 1 Million „Schutz Suchende“ ohne Pässe eingereist = lebenslange Versorgung. Kosten für Deutschland: mindestens soviel wie die Rechtschreib„reform“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.06.2018 um 15.25

Um etwa 1964 hatte ich eine Übertragung der Debatte im Bonner Bundestag zum Bundeshaushalt verfolgt. Er betrug damals etwa 60 Milliarden Deutsche Mark, davon ein Drittel für die Verteidigung.

100 Euro (oder 195,58 DM) heute hatten 1965 eine Kaufkraft von 47,43 DM (24.25 Euro). Das heißt, die 78 Milliarden Euro, die der Finanzminister kürzlich für die „Flüchtlinge“ lockergemacht hat
[ https://youtu.be/t_M5J2xmj8g ], hätten 1965 sage und schreibe 62 Prozent des Bundeshaushalts ausgemacht, oder 37 Milliarden DM – auf vier Jahre verteilt immer noch 15 Prozent.

Der damalige Verteidigunghaushalt belief sich auf etwa 20 Milliarden. Fast soviel hätte auch die Rechtschreib„reform“ an Schäden in der Volkswirtschaft angerichtet, wenn man die vom Bund der Steuerzahler am 16. Mai 1999 auf 50 Milliarden DM geschätzte Maßnahme schon 1965 durchgeführt hätte.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.05.2015 um 08.56

Deutschlands Albtraum-Projekte

Ob Elbphilharmonie oder Berliner Flughafen: Sind deutsche Großprojekte immer Murks? Eine Studie liefert nun Daten seit dem Jahr 1960. Viele Vorhaben erwiesen sich als groteske Fehlplanungen ...
nun haben Forscher der Hertie School of Governance eine Studie veröffentlicht, die zum ersten Mal einen aufschlussreichen Überblick liefert: ... Bei den abgeschlossenen Projekten erhöhten sich die Kosten im Durchschnitt um 73 Prozent. Diese hohen Summen hätten die Forscher selbst überrascht, sagt Studienleiterin Genia Kostka, Professorin für Energie und Infrastruktur an der Hertie School...

[In der Spiegel-Aufstellung der zehn größten Flopps wurde einer unterschlagen: Die nichtsnutzige Rechtschreib„reform“. Ich habe sie hier hinter dem „Toll-Collect-System“ nach anderen Untersuchungen unter 1a. als „Tollpatsch-Reform“ eingefügt:]

1. Lkw-Mautsystem Toll Collect
(Sektor Information- und Kommunikationstechnologie)
Kostensteigerung 1150 Prozent
Geschätzte 6,9 Milliarden Euro an Mehrkosten – also das 11,5-fache der ursprünglich für das Projekt angesetzten Summe – verursachte das Lkw-Mautsystem den Bund als Auftraggeber...

1a. Tollpatsch-Reform („Reform“ der deutschen Rechtschreibung)
(Sektor Kommunikationstechnologie)
Kostensteigerung prozentual nicht erfaßbar
Propagiert wurde die „kostenneutrale“ Reform. Die wirtschaftlichen Schäden betrugen 2006 etwa 4,74 Mrd. Euro. Inzwischen liegen die Schäden für Volkswirtschaft und Kultur im zweistelligen Milliarden-Bereich. Die „Reform“ war ein Projekt des Nazi-Erziehungsministers Rust, das kriegsbedingt unterbrochen worden war. Der Schachzug der Reformer von 1996 war, die Kultusminister neben allerlei zusammengesuchten tol[l]patschigen „Verbesserungen“ zu einer Änderung der ss-Schreibung (als Geßlerhut) zu übertölpeln. So konnte die „Reform“ leicht kontrollierbar unter Geiselnahme der Schüler – mit Beihilfe von Verfassungsgericht und Medienmafiaantidemokratisch durchgesetzt werden. Der Nutzen ist gleich null.


2. FISCUS-Steuersystem
(Sektor Information- und Kommunikationstechnologie)
Kostensteigerung 1150 Prozent
Ein regelrechtes Desaster war der Versuch von Bundesländern und dem Bund, eine gemeinsame Software für die Steuerverwaltung zu entwickeln. 1993 gestartet, scheiterte das Projekt schließlich im Jahr 2005, am Nachfolgeprojekt werkeln die Bundesländer nun allein herum. FISCUS verursachte Mehrkosten von 4,6 Milliarden Euro ...

3. Schneller Brüter in Kalkar
(Sektor Energie)
Kostensteigerung 494 Prozent
Das Atomkraftwerk, das nicht nur Strom, sondern nebenbei auch noch atomwaffenfähiges Plutonium erzeugen konnte, wurde 1985 fertiggestellt, nur zwei Jahre später als geplant. Ans Netz ging der Schnelle Brüter aber nie ...

4. Inpol Neu (BKA)
(Sektor Information- und Kommunikationstechnologie)
Kostensteigerung 491 Prozent
Seit 2003 ist die Polizei-Software beim Bundeskriminalamt in Betrieb ein Erfolg, schließlich drohte das Projekt zwei Jahre zuvor bereits komplett zu scheitern. ...

5. Bischofsresidenz Limburg
(Sektor Gebäude)
Kostensteigerung 425 Prozent
[... eine intern kirchliche Angelegenheit, deren Aufzählung hier fehl am Platz ist.]

6. Sanierung Alter Elbtunnel St. Pauli
(Sektor Verkehr)
Kostensteigerung 364 Prozent
...

7. Thorium-Hochdrucktemperaturreaktor Hamm-Uentrop
(Sektor Energie)
Kostensteigerung 336 Prozent
Das zweite Atomkraftwerk in den Flop Ten. 1971 Baubeginn, 1985 fertiggestellt statt wie geplant 1976, bereits 1989 wieder stillgelegt. Mehrkosten: 3,1 Milliarden Euro.

8. Bonner Kreuzbauten
(Sektor Gebäude)
Kostensteigerung 251 Prozent
In den Kreuz förmlich angeordneten Wohnhäusern des Gebäude Arbeitsamtes saßen uns sitzen Bundesministerien und Behörden. Gebaut wurden die Häuser Anfang der Siebziger, teurer wurden sie um 99 Millionen Euro.

9. Schürmannbau, Bonn
(Sektor Gebäude)
Kostensteigerung 245 Prozent
Geplant als Bürogebäude für die Abgeordneten des Bundestags, gebaut ab 1989, als die Mauer fiel...

10. Gesundheitskarte
(Sektor Information- und Kommunikationstechnologie)
Kostensteigerung 208 Prozent
Seit Beginn 2015 ist sie nun endlich im Einsatz: die elektronische Gesundheitskarte. Eigentlich sollte sie bereits bei 1006 eingeführt werden, was allerdings an Kritik und widerstreitenden Interessen zahlreicher verschiedener Akteure scheiterte. Bislang betragen die Mehrkosten fast 3,4 Milliarden Euro.

spiegel.de 19.5.2015


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.03.2014 um 18.27

Der Steuerdieb ist der jüngste Kampfbegriff im Krieg der neuen deutschen Staatssozialisten gegen den Bürger. So wird die Wirklichkeit auf den Kopf gestellt: Der Dieb nimmt etwas weg; der Steuerzahler dagegen erwirtschaftet etwas, von dem er dann Steuern zahlen muss. Das ist keine Entschuldigung, Steuern zu hinterziehen – aber auch dem peinlichen Hoeneß sollte man zugutehalten: Er hat zunächst in zehn Jahren klaglos 50 Millionen Euro Steuern bezahlt, deutlich mehr, als die meisten seiner Kritiker von sich je werden sagen können. Zumal viele der Empörtesten von ihnen aus öffentlichen Kassen alimentiert werden, die von den dummen Hoeneßen mehr oder weniger korrekt gefüllt werden. [...]

[Es] wird vorgerechnet, wie viel Kitas oder Schulen man für die von Hoeneß hinterzogenen Steuern bauen könnte. Die Rechnung geht auch anders herum. Nennen wir 27,2 Millionen Euro der Einfachheit halber „einen Uli“ : 18 Ulis versenkte der Ex-Ministerpräsident Kurt Beck am Nürburgring mit dümmlichsten Aktionen. 26 Ulis müssten eingetrieben werden, um die Kostenüberschreitungen bei der Hamburger Elbphilharmonie zu finanzieren; 125 Ulis beträgt die Kostenüberschreitung beim Berliner Pleiteflughafen BER.

Hier fehlt nun etwas: Bis 2006 kostete die Schnapsidee der Kultusminister, die wirklich völlig überflüssige, nichtsnutzige „Rechtschreibreform“, die Volkswirtschaft rund 200 Ulis.

Auffällig: Dafür geht kein Politiker je in den Knast ...

blog.wiwo.de 15.3.2014


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.01.2014 um 10.01

Neue Rechtschreibung: Karlsruhe ändert Straßennamen

Karlsruhe (ps/ks) - Aus Breite Gaß wird Breite Gass, aus Meßplatz wird Messplatz: Damit im Stadtbild die neue Schreibweise einheitlich erkennbar wird, sollen bis Frühjahr alle betroffenen Schilder ausgewechselt werden. Aus finanziellen Gründen war dies bislang noch nicht konsequent umgesetzt worden, teilt die Stadt aktuell mit.

[Bild: „Schlossplatz“]
Hier hat der Straßennamen schon seine Richtigkeit, andernorts sollen die namen an die neue Rechtschreibung angepasst werden. Foto: (ps)

"Neue" Namen erhalten über ein Dutzend Straßen: Am Rüppurrer Schloß, An der Roßweid, Auf dem Schlößle, Breite Gaß, Im Gäßle, Lange Gaß, Meßplatz, Nußbaumweg, Obere Gaß, Oberroßweide, Schlößleweg, Schloßbezirk, Schloßplatz, Schloßbergstraße, Stockgäßle werden an die neue Schreibweise angepasst...

Sowohl der Duden, als auch die Gesellschaft für Deutsche Rechtschreibung seien der Auffassung, dass die 2006 in Kraft getretenen Neuregelungen zur Deutschen Rechtschreibreform auch auf Straßennamen zu übertragen ist. Auch die Kommission für deutsche Rechtschreibung empfehle Städten, die Straßennamen anzupassen.

ka-news.de 30.1.2014

Eine „Gesellschaft für Deutsche Rechtschreibung“ ist unbekannt, die „(Zwischenstaatliche) Kommission für deutsche Rechtschreibung“ ist wegen Unfähigkeit mit einem Fußtritt zum Teufel gejagt worden, der Duden ist eine unmaßgebliche Privatfirma, die dummdreisten Göhtes der damaligen Kultusministerkonferenz sind längst verrentet und das Karlsruher Verfassungsgericht hat jedem Erwachsenen die Verwendung der neuen ss freigestellt. Warum also jetzt dieser reformierte Unsinn?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.07.2013 um 04.46

Das sagt die Bogestra
„Wenn sich Namen ändern“, sagt Sprecher Kollmann, „dann passen wir uns an.“ Heißt: Haltestellen, Fahrpläne und Anzeiger in Bus und Bahn werden geändert, nach und nach. So heißt die Haltestelle in Horst schon „Schloss Horst“, im Fahrplan steht aber noch „Schloß“. An der Adenauerallee heißt die Haltestelle immer noch „Schloß Berge“. Auch eine Kostenfrage: „Eine Umstellung kann im fünfstelligen Bereich liegen.“ ...
derwesten.de 13.7.13


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.07.2013 um 14.30

Claus-Peter Schaffhauser:
700 Milliarden Steuereinnahmen sind nicht genug

... In Frankreich wurde kürzlich bei einem Beamten der Steuerbehörde, bei einem CRT festgestellt, dass er nur ein erbsengroßes Gehirn hatte (stimmt, das Adjektiv habe ich dazu gedichtet. Der Originaltext lautete: „….. das Gehirn war eigentlich nicht vorhanden.“ Neuropsychologischen Untersuchungen zur Folge hatte der Mann einen IQ von 85 (der Durchschnitt liegt bei 100). Der 44-jährige Beamte war während seiner Dienstzeit nie sonderlich aufgefallen (Anmerkung wahrscheinlich, weil seine Kollegen ähnlich schlau wie er waren)...

Wäre ja nicht so schlimm, wenn Beamte sich nicht gerne, gefragt und ungefragt, täglich in unser Leben einmischen würden.
Geballt scheint diese Eigenheit bei Finanzbeamten und bei Beamten des Kultusministeriums vorhanden zu sein, extrem tritt dieses Phänomen bei der neuen Spezies der Superbeamten mit Supergehalt in Brüssel auf.

Laut Ergebnis einer der letzten PISA-Studien nimmt Deutschland nur noch einen der hinteren Plätze in Europa ein. Vor uns liegen einige Entwicklungs- und Schwellenländer. Was nicht weiter verwundert, da sich die KMK (Kultusministerkonferenz) die letzten Jahre sehr, sehr intensiv um die Rechtschreibreform kümmern musste, die ungefähr so nötig war, wie die Reformierung der Punkteregelung in Flensburg, durch unseren reiselustigen Dr. Peter Ramsauer. So ein Jahrtausendwerk, vielleicht vergleichbar mit dem Bau der Chinesischen Mauer, oder dem Einreißen der Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland, muss natürlich Hand und Fuß haben. Deswegen wurde es in mehreren Arbeitsgängen und vielen, vielen Abläufen bis zum jetzigen Ergebnis verschlimmbessert. Unter dem Strich wird es wohl den deutschen Steuerzahler 2,1 Milliarden € ¹) gekostet haben. Wenn es denn reicht? ...
agitano.com 28.6.2013

¹) Tatsächlich waren es schon bis 2006 etwa 4,74 Milliarden Euro.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.06.2013 um 16.46

Thüringens Wirtschaftsminister will Unternehmen nach Hochwasser steuerlich begünstigen

„Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden 2002, den wir bei der Flut hatten, war zwölf Milliarden plus zwei Milliarden private Versicherungen, die noch eingetreten sind.“
Deutschlandfunk 5.6.2013

Also ein Schaden in der Größenordnung einer Rechtschreibreform inklusive „Flussschifffahrtsreform“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.03.2013 um 09.25

„Eine grundlegende Frage der Curiosity-Mission ist, ob Mars einst lebensfreundlich war“, sagt der leitende Wissenschaftler Michael Meyer. „Nun wissen wir, die Antwort heißt ja“…

Die Ergebnisse basieren auf Analysen von Instrumenten, die sich an Bord von Curiosity befinden. Sie belegen, dass1 die sogenannte2 Yellowknife Bay, die der Marsrover gerade erkundet, einst das Ende eines alten Fluss-Systems3 oder ein Seegrund auf dem Mars war… Es gibt darüber_hinaus4 sogar Anhaltspunkte dafür, dass1 potentiellen5 Mars-Mikroben einst Energiequellen zur Verfügung standen …

Die Laufzeit der 2,5 Milliarden Dollar teuren Mission6 ist für zwei Jahre geplant.

wissenschaft.de 13.3.2013

1 „dass“ statt „daß“ erhöht die Fehlerquote um 900 Prozent.
2 Die alberne „so genannt“-Spaltung kommt mühsam wieder außer Gebrauch.
3 „Flusssysteme“ oder „Fluss-Systeme“ sind häßlich gegenüber „Flußsystemen“.
4 Der Trennfimmel ist zu einer Volksseuche geworden.
5 Die Variante „potenziell“ ist international unnütz.
6 Die „Rechtschreibreform“ hat Deutschland mindestens 8 Milliarden Dollar gekostet.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.01.2013 um 16.38

Desaster bei öffentlichen Großprojekten
Wie die Politik die Bürger täuscht


… Wenn die Politik Großprojekte angeht, ist mit Pfusch am Bau, Verzögerungen und Kostenexplosionen zu rechnen - acht Beispiele belegen das…
Die falschen Berechnungen haben offensichtlich System. Experten wie der Karlsruher Wirtschaftswissenschaftler Werner Rothengatter haben öffentliche Großprojekte in aller Welt untersucht. Rothengatter verweist auf die Mechanismen, die gerade in Demokratien zu beobachten sind. Demnach werden die Bürger oft regelrecht an der Nase herumgeführt. …
Beispiele für aus dem Ruder gelaufene Großprojekte muss man nicht lange suchen. Allein in Deutschland gibt es etliche Belege für den Wahnsinn mit Methode - SPIEGEL ONLINE zeigt die wichtigsten:

[Von uns tabellarisch zusammengefaßt]

BND-Zentrale: Umzug nach Berlin: 500 Mio. Euro > mindestens 912 Mio. Euro

Leipziger City-Tunnel: 572 Mio.Euro > 960 Mio. Euro

Flughafen Berlin-Brandenburg: 2 Mrd. > 4,3 Milliarden Euro

Stuttgart 21: 2,5 Mrd. Euro > 6,8 Mrd. Euro

Hamburger Elbphilharmonie: 187 Mio. Euro > 600 Mio. Euro

Nord-Süd-Stadtbahn Köln: 600 Mio. Euro > 1,04 Mrd. Euro + Einsturzschaden 1Mrd.Euro

Zweite S-Bahn-Stammstrecke München: 2,047 Mrd. Euro > 2,433 Mrd. Euro

Berliner Stadtschloss: 552 Mio. Euro > 590 Mio. Euro

Nach Spiegel.de v. 9.1.2013

Ergänzt:
Rechtschreibreform: (kostenneutral!) 0 Euro > 4,74 Mrd. (nur bis 2006 + open end)

Die „Reform“ tritt allerdings in den staatlichen Büchern kaum in Erscheinung, ihre Kosten wurden meist geschickt der Volkswirtschaft untergejubelt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.11.2012 um 10.27

Kritik vom Bundesrechnungshof:
Verkehrsministerium soll Autobahn-Privatisierung schönrechnen


[Urreform: „... soll schön rechnen“]

Hamburg - Der Bundesrechnungshof wirft Ramsauers Ministerium vor, die Kosten für den privaten Ausbau und Betrieb der A6 in Baden-Württemberg um mindestens 26 Millionen Euro zu niedrig angesetzt zu haben, heißt es in einer Prüfmitteilung vom 17. September. Der Rechnungshof erwartet nach SPIEGEL-Informationen, dass "die vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung aktualisiert und die Kostenberechnung verbessert wird"...
Das Bundesverkehrsministerium hatte dagegen bei der Privatisierung der A6 zwischen Wiesloch und dem Kreuz Weinsberg "in jedem Teilbereich Vorteile gegenüber der konventionellen Beschaffungsvariante" gesehen. Der Bund spare dadurch rund 33 Millionen Euro.

spiegel.de 4.11.2012

Hier stößt sich der Bundesrechnungshof an schlappen 26 Millionen. Kein Bundes- oder Landesrechnungshof meldete sich dagegen hörbar zu Wort, als das Schwachsinnsprojekt „Rechtschreibreform“ angeschoben wurde – obwohl Experten schon 5-50 Milliarden DM ausgerechnet hatten und Zehetmair immerhin 300 Millionen zugeben mußte.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.09.2012 um 06.19

Hitlers Geistertribünen
[Spiegel EinesTages]

Die hochrangige Delegation inspizierte ein riesenhaftes Bauwerk, das in den Monaten zuvor am sogenannten ¹ Hohen Berg entstanden war - und in dieser entlegenen Gegend völlig deplaziert ² wirkte…

In den Jahren 1937 und 1938 waren dort unter strengster Geheimhaltung die sogenannten Versuchstribünen für das "Deutsche Stadion" im Maßstab 1:1 errichtet worden…

Er habe mit Hitler auch über die voraussichtlichen Kosten für das Bauvorhaben gesprochen, vermerkt Speer in seinen "Erinnerungen". Hitler habe keinerlei Bedenken gezeigt: "Das ist weniger als zwei Schlachtschiffe vom Typ Bismarck. Wie schnell wird ein Panzerschiff zerstört, und wenn nicht, ist es in zehn Jahren sowieso Schrott. Aber dieser Bau, der steht noch in Jahrhunderten." …

Mittlerweile sind die Relikte freigelegt, seit 2002 stehen sie unter Denkmalschutz. Zwischen den Fundamentresten wächst ein lichter Kiefernwald empor, dennoch vermitteln sie auch heute noch einen Eindruck von den Dimensionen des größenwahnsinnigen Bauvorhabens.

einestages.spiegel.de 7.9.2012

¹) Affige Reformspaltung unterlassen
²) Seit der „Reform” verbotene Schreibweise!


Politisch korrekt werden Hitlers Großvorhaben heute mit dem Attribut „größenwahnsinnig“ versehen – als ob nicht die chinesische Mauer oder die Pyramiden für den damaligen technischen Entwicklungsstand weitaus aufwendiger waren. Aber prüfen wir die Aussage anhand der Kosten. Bei cosmiq.de kommt ein Findiger auf die Zahl:

Ergo kostete die Bismarck ca: 728.160.000 €

Bis heute dürfte sich allein der materielle Schaden, den die „Rechtschreibreform“ angerichtet hat, auf 8 Milliarden Euro gesteigert haben. Sie war also ein weitaus größenwahnsinnigeres Vorhaben – das sogar, für Einsichtige erkennbar, von Anfang an als Schrott geplant war.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.07.2012 um 05.19

Flughafen Berlin Brandenburg
Planungsfehler sollen 80 Millionen Euro gekostet haben

Viele Planungsmängel sollen lange bekannt gewesen sein... Wegen nicht funktionstüchtiger Brandschutzanlagen musste die für den 3. Juni geplante Eröffnung wenige Wochen zuvor abgesagt werden. Der Brandschutz gehört zu dem Sicherheitstechnikkonzept, das laut Klageschrift, "unnötig komplex", unter "rein optischen Gesichtspunkten" geplant worden sei und sich bei der Umsetzung "als kaum beherrschbar" erwiesen habe.
spiegel.de 29.7.2012

Diese Zeilen haben uns die Zeitungen als Mitmacher dagegen bewußt vorenthalten:

Die Rechtschreibreform
Planungsfehler sollen 8 Milliarden Euro gekostet haben

Viele Planungsmängel sollen lange bekannt gewesen sein... Wegen nicht funktionstüchtiger Trennschreibregelungen musste die für 2005 geplante endgültige Inkraftssetzung abgesagt werden. Die Getrenntschreibung gehört zu dem Erleichterungskonzept, das laut Klagen, "unnötig komplex", unter "rein optischen Gesichtspunkten" geplant worden sei und sich bei der Umsetzung "als kaum beherrschbar" erwiesen habe. Überhaupt sei die ganze Reform von Anfang an überflüssig gewesen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.06.2012 um 11.21

Chinas Taikonautin landet nach Rekordflug im Grasland

Das chinesische Raumschiff „Shenzhou 9“ ist zurück von einer wahren Rekordjagd im All. Mit an Bord war erstmals auch eine Frau aus dem Reich der Mitte: die Taikonautin Liu Yang…

Als letzte verließ die 33-jährige Astronautin Liu Yang glücklich lächelnd die Kapsel...

focus.de 29.6.2012

Nach Angaben der Sprecherin für das bemannte Raumfahrtprogramm, Wu Ping, investiert China in seine Rendezvous- und Kopplungsmissionen umgerechnet etwa drei Milliarden Dollar…

spiegel.de 29.6.2012

In Deutschland wurden die ersten weltraumfähigen Raketentypen gebaut, begleitet von traditioneller Orthographie.

Dann beförderten Deutsche in den USA mit der zwanzigmal schwierigeren englischen Orthographie den ersten Menschen auf den Mond.

Jetzt erobern auch die Chinesen den Weltraum – trotz ihrer tausendmal schwierigeren Zeichenschrift.

Die heutigen Deutschen, deren Volkswirtschaft wegen der „Rechtschreibreform“ Werte in Höhe des chinesischen Raumfahrtprogramms verpulvern mußte, dürften nun um so dauerhafter hinterm Mond zurückbleiben.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.08.2006 um 10.38

Ständiger Ausschuss für geographische Namen (StAGN)

ANWENDUNG DER NEUREGELUNG DER DEUTSCHEN RECHTSCHREIBUNG
AUF GEOGRAPHISCHE NAMEN (Version 4.5.00)
Empfehlung des Ständigen Ausschusses für geographische Namen (StAGN), einstimmig beschlossen auf seiner 106. Arbeitssitzung am 17. September 1999 in Wabern / Schweiz.

[…]

SCHLUSSBEMERKUNG
Grundsätzlich bleibt den zuständigen Stellen das Recht vorbehalten, selbst über die Schreibung geographischer Namen zu entscheiden. Es wird aber dringend empfohlen, die neue Rechtschreibung anzuwenden.

Ergänzender Hinweis
Um möglichen Missverständnissen hinsichtlich der obengenannten Empfehlung vorzubeugen, gibt der StAGN nachstehenden ergänzenden Hinweis:
Die Empfehlung des StAGN bedeutet nicht, dass alle bereits bestehenden geographischen Namen von den jeweils dafür zuständigen Institutionen (Staat, Länder, Gemeinden, Ämter) der neuen Rechtschreibung angepasst werden müssen, sondern dass das amtliche Regelwerk nur dann verbindlich ist, wenn neue geographische Namen geschaffen werden oder wenn die dafür zuständigen Institutionen es für zweckmäßig erachten, die Schreibweise bestehender geographischer Namen zu ändern.

http://webserver.bkg.bund.de/kartographie/Stagn/


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.08.2006 um 16.14

Pressemeldungen der Stadt Bocholt

Bocholt, den 04. August 2006
Rechtschreibreform wirkt sich auf Straßennamen aus
Straßenschilder ausgewechselt

Bocholt (pd). Nachdem die neue Rechtschreibung jahrelang für Verwirrung gesorgt hat, ist am 1. August die überarbeitete Reform in Kraft getreten. Somit sind die neuen Regeln bundesweit für Schulen und Behörden nun verbindlich.

Im Zuge der neuen Rechtschreibung steht das "ß" nur noch nach langem Vokal oder Doppellaut, nach kurzem Vokal steht das Doppel-s.
Damit hat die Reform Einfluss auf vier Straßennamen in Bocholt, nämlich Deepenpass (Liedern), Elsenpass (Lowick), Zum Waldschlösschen (Biemenhorst) und Schlossallee (Barlo).
Der städtische Bauhof hat die betroffenen elf Straßenschilder inzwischen ausgewechselt.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:
Neues Straßenschild "Zum Waldschlösschen"
[Bild]

Stadt Bocholt
Karsten Tersteegen
Berliner Platz 1
D-46395 Bocholt
Tel.: (0 28 71) 953-327
Fax.: (0 28 71) 953-189
E-Mail: [kterstee@mail.bocholt.de]

http://www.presse-service.de/static/64/642146.html

Bekanntlich sind Straßennamen Eigennamen, die nicht der „Reform“ unterliegen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.10.2005 um 19.42

Hessische/Niedersächsische Allgemeine

Bücher fehlen, sind zerfleddert
Von Christina Hein
kassel. Bücheralarm an Schulen in und um Kassel. "Es gibt weder Mathe- noch Englischbücher, unser Sohn arbeitet fast nur noch mit Arbeitsblättern", regt sich die Mutter eines Sechstklässlers am Goethe-Gymnasium auf.
Bücherknappheit, ein Problem mit dem viele andere Schulen ebenfalls zu kämpfen haben. Entstanden sei es unter anderem aus der Notwendigkeit, Lehrmittel auf den aktuellen Stand zu bringen, "unter anderem auf Grund der Rechtschreibreform", so Schulleiter Waldemar Gries. Von den 50 000 Büchern Gesamtbestand an seiner Schule seien 20 000 veraltet.
Zwar sei der Buchetat, den das Staatliche Schulamt an die Schulen abgibt, angehoben worden, aber die Preise für Bücher seien weitaus stärker gestiegen. "Die Schulbücher sind qualitativ schlechter und in der Anschaffung teurer geworden", so Ingeborg Horn, am Goethe-Gymnasium für die Lehrmittelsammlung verantwortlich. 35 Euro für ein Chemiebuch seien happig.
Zudem sind viele Bücher extrem zerlesen, werden teilweise von acht und mehr Schülern benutzt. Am Goethe-Gymnasium wurde deshalb als Ein-Euro-Kraft Brigitte Schaumburg eingestellt, unter anderem, um Bücher zu reparieren.
"Wir müssen uns mit alten, zerflederten Büchern zufrieden geben", meint der Leiter des Wilhelmsgymnasiums, Dr. Hans-Jürgen Ziegler. Wo kein zusätzliches Geld zu erwarten ist, sei eben Fantasie gefragt.
Deshalb habe man am WG zu drastischen Methoden gegriffen und werde dies in Zukunft wieder tun: Physik- und Chemiebücher wurden von den Eltern gekauft und der Schule gespendet. "Vorher haben wir die Eltern befragt: 90 Prozent waren einverstanden. Auch die Schulleiterin der Theodor-Heuss-Schule in Baunatal, Sabine Schäfer, kennt das Bücherproblem: "Der freiwillige Kauf eines Lehrwerks durch die Eltern, etwa des Atlas, entlastet die Schule enorm."
"Bücherknappheit herrscht an allen staatlichen Schulen Hessens", sagt der Vorsitzende des Stadtelternbeirats, Dr. Jürgen Henne. Die meisten hätten "große Mühe" mit ihrem Etat zurechtzukommen. "Bücher im bilingualen Bereich werden in der Regel grundsätzlich von den Eltern finanziert, als sei das Luxus."
Erst kürzlich habe Henne gegenüber Ministerin Karin Wolff moniert, dass es nicht sein könne, dass in einem Bundesland mit Lehrmittelfreiheit Eltern für ihre Kinder so viel anschaffen müssen. Wolff habe sich auf die Position zurückgezogen, dass sie den Lehrmitteletat erst jüngst erhöht habe.
Dass Eltern Kosten für Fotokopien bezahlen und wertvolle Bücher wie Atlanten finanzieren, sei ja schon lange die Regel, so Elternbeiratssprecher Uwe Josuttis: "Soll das Lehrmittelfreiheit sein?"
Jürgen Henne erzählt: Allein für die Ausstattung seines Sohnes, eines Fünftklässlers, mit Heften und Stiften habe er rund 100 Euro ausgegeben.

Hessische/Niedersächsische Allgemeine 12.10.2005
http://www.hna.de/hessen_kassel_aktuell_5/00Buecher_fehlen_sind_zerfleddert.html

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Theodor Ickler am 07.03.2004 um 08.00

In Verbindung mit einer zunehmend späten Einschulung ist es zur Überalterung der Abiturienten gekommen; 20 Jahre sind sie oft schon, wenn sie die Schulbank verlassen. Das ist zuviel. Im letzten Jahr wird meist nicht mehr viel Neues gelernt, das sagen die Absolventen selbst. Die Schule ist auch gar nicht auf erwachsenengemäßes Lernen eingestellt. Über- und Unterforderung zugleich, das ist nicht gut.
Zu kritisieren ist die überstürzte Einführung. Kopflos wie alles, was im Schulbereich geschieht. Und daraus ergibt sich eine mächtige Frustration aller Beteiligten, vor allem Lustlosigkeit der Lehrer.
__________________
Th. Ickler


eingetragen von gestur am 06.03.2004 um 20.20

In der Südd. Zeitg. v.6./7.3.04, Bayern, wird von Meinungsverschiedenheiten zwischen der Bundesfamilienministerin Renate Schmidt und der bayerischen Kultusministerin Monika Hohlmeier berichtet:
Der Bund hat für die bundesweite Einrichtung von Ganztagsschulen 4 Milliarden Euro bereitgestellt, von dem besonders Ganztags-Grundschulen gefördert werden sollen, weil Kinder zwischen sechs und zehn Jahren noch zu klein sind, um sie nachmittags sich selbst zu überlassen, wenn die Mütter wieder berufstätig werden wollen. Seit der PISA-Studie weiß man, daß in Deutschland überproportional viel Geld für die Gymnasien ausgegeben wird und zu wenig für den vorschulischen Bereich und die Grundschulen. Die Regeln für Ganztagsschulen verlangen mindestens an drei Tagen in der Woche Ganztagsunterricht mit mindestens sieben Stunden und Bereitstellung eines Mittagessens.
Bayern will die ihm zustehenden Mittel von 600 Millionen Euro allein zur Finanzierung des 8jährigen Gymnasiums verwenden, mit zwei Nachmittagen in der Woche. Den Eltern hat man noch nicht gesagt, daß mit dieser Finanzierung das G 8 eigentlich zur Ganztagsschule werden muß. Weil das Geld des Bundes bereitsteht, will Bayern das G 8 jetzt ganz schnell einführen. Die Kosten sollen die Kommunen und Landkreise und der Bund tragen. Auf diese Weise wird das Geld für diejenigen Kinder verwendet, die den Sprung ins Gymnasium geschafft haben (in Bayern prozentual weniger als im Bundesdurchschnitt), und nicht für die Kinder, die sich auf die Übertrittsprüfungen möglichst gut vorbereiten müssen (das ganze 4. Grundschuljahr wird davon bestimmt.)


eingetragen von Jörg Metes am 06.03.2004 um 19.03

Die Verkürzung der Gymnasialzeit in Bayern und Baden-Württemberg (wo eigentlich noch überall? Ist das jetzt ein bundesweites Reformprojekt?) auf acht Jahre bringt es mit sich, daß die aktuellen Lehrpläne und Schulbücher wieder einmal unbrauchbar werden. In Bayern treibt Staatsministerin Hohlmeier, wie die FAZ am 28. 3. 04 auf Seite 3 schrieb, »die Aufstellung der neuen Lehrpläne und die Konzipierung der neuen Lehrbücher in großer Eile voran.«

Das klingt nach einer Generalüberholung. Die Kosten, die eine Rückumstellung der Schulbücher auf die klassische Rechtschreibung verursachen würde, sind damit kein Argument mehr für die Fortführung der Reform. Sie würden gemessen an den Kosten für den Rest gar nicht mehr ins Gewicht fallen.

Abgesehen davon aber fragt sich natürlich auch: Wieso ist für einen solchen Unfug - denn davon, daß die Verkürzung einer ist, gehe ich jetzt einfach mal aus - plötzlich wieder alles Geld da?
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Jörg Metes


eingetragen von Theodor Ickler am 11.01.2003 um 17.43

Wenn man bei Google VHS und Rechtschreibung eingibt, kommt man zu 4000 Kursen zur neuen Rechtschreibung. Überall wird versucht, mit diesem Unsinn Geld zu verdienen. Da möchte man gern mal Mäuschen sein und zuhören, nach welcher Version der Neuregelung eigentlich unterrichtet wird.
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Th. Ickler


eingetragen von Matthias Dräger am 16.09.2002 um 22.48

Zwei Tage vor besagter Pressekonferenz des Zwischenstaatlichen Kommission in Mannheim war eine kleine Meldung in der Berliner Zeitung erschienen. Tenor: An der Rechtschreibreform müsse einiges grundlegend geändert werden, so u. a. bei der Getrennt- und Zusammenschreibung (es wurden noch andere Bereiche genannt, die ich heute nicht mehr erinnere). Das meinten jedenfalls die beiden Kommissionsmitglieder Eisenberg und Munske. Würde sich die Kommission n i c h t zu entsprechenden Änderungen entschließen, stünden sie für eine weitere Mitarbeit nicht mehr zur Verfügung.
Das war ein Hammer - die Äußerungen waren ein Sakrileg an der Rechtschreibreform, an der man seitens der Reformkommission entschlossen war, unverrückbar festzuhalten.


Am Abend vor der Pressekonferenz rief Denk an, gegen 23.30, und meinte, jemand von uns müsse am nächsten Morgen in Mannheim die Volksinitiativen (Bayern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen) vertreten. Das war eigentlich richtig, und mir gelang tatsächlich am nächsten Tag der Zutritt zur PK, vorbei an zwei kontrollierenden Hausmeistern, denen ich meine Visitenkarte vom Verlag als Presseausweis verkaufte.

Die Pressekonferenz selber hatte für mich etwas gespenstisches: Vorne auf dem Podium saßen Augst und Heller, die sich wie die neuen Machthaber über die deutsche Sprache aufführten, nebst anderen Reformern, und sie dozierten darüber, was man mit der deutschen Rechtschreibung gemacht habe, in Zukunft ggf. noch zu tun gedenke, usw.
Einwände meinerseits, daß die Kommsion überhaupt k e i n R e c h t habe für einen derartigen Eingriff, wurden mit Bemerkungen quittiert, für welche Zeitung ich überhaupt da sei (Heller). Augst meinte gelassen, das Problem mit den Altschreibern würde sich schon lösen, da diese ja automatisch mit der Zeit weniger werden würden.

Anwesend waren etwa 20 Pressevertreter, und sie saßen da wie die Lemminge: ergebenste Zuhörer, bis auf Dankwart Guratzsch hatte sich keiner irgendwie vorbereitet, Guratzsch war der einzige, der mit seinen Fragen, z. B. nach der lang versprochenen (und bis heute noch nicht vorgelegten) umfangreichen "amtlichen" Wörterliste, das Podium deutlich in Verlegenheit brachte.

Eisenberg und Munske waren auch anwesend, und zwar in den Reihen der Presse. Und ich wunderte mich: Da sah man die beiden wohl bekanntesten Reformer, die zwei Tage zuvor hatten verlautbaren lassen, was alles an der Reform zu ändern sei, falls man mit ihrer Mitarbeit noch weiter rechnen wolle - und saßen jetzt da wie die Schuljungen vor ihren Bänken, als wären sie in einem Informationsabend einer Volkshochschule.

Es gelang mir immerhin, den relativ kurzen Artikel aus der Berliner Zeitung (er stammte von Konrad Adam) zu verlesen und knüpfte im Anschluß die Frage an Eisenberg, ob denn die Ausführungen in der BZ so stimmen würden, oder ob es sich hier um eine ZEITUNGSENTE handeln würde. Eisenberg entgegnete: "Das ist so nicht gesagt worden, ja, es handelt sich um eine Zeitungsente." Dabei sah er mich mit einem freundlichen Blick an, der durch mich hindurch in die Unendlichkeit zu gehen schien, und mir blieb der Eindruck, als ob er damit sagen wollte: Sie haben eigentlich recht, nur - ich kann jetzt nicht anders.

Schon wenige Monate später wurde durch den Austritt von Munske und Eisenberg aus der Kommission klar, daß die Meldung von Konrad Adam in der BZ am 10. September alles andere als eine Ente war.

Hätten am 12. September Eisenberg und Munske den Mund aufgemacht und das gesagt, was sie bereits wußten, dann hätte allein schon Dankwart Guratzsch dafür sorgen können, daß das Thema Rechtschreibreform damit vom Tisch gewesen wäre.


eingetragen von Reinhard Markner am 16.09.2002 um 21.41

Zitat:
Auf besagter Pressekonferenz hat mir Eisenberg ins Gesicht gelogen. Aus seiner Sicht mag es eine "Notlüge" gewesen sein, um die Pressekonferenz nicht platzen zu lassen. Allein auch eine "Notlüge" ist und bleibt eine Lüge.
Darf man fragen, worum es sich handelte ?


eingetragen von Matthias Dräger am 16.09.2002 um 15.48

In der Stellungnahme für das Bundesverfassngsgericht hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger die Kosten für die Umstellung auf die Rechtschreibreform mit

5 Mill. DM

beziffert. Auch wenn es 50 wären - so what? Bei der Wahl des "besten Betriebssystems" zum Austausch von Informationen und Gedanken innerhalb der Gesellschaft darf es keine Kompromisse geben - oder arbeitet etwa jemand noch mit Windows 3.1, weil er sich Windows 2000 nicht leisten kann?

Die Vorhaltung von angeblichen Kosten ist so ziemlich das Dümmste, was ein Kenner der Materie hierzu vorbringen kann. Es entspricht allerdings dem Eindruck, den ich seit der ersten Pressekonferenz zur Rechtschreibreform im IDS am 12. September 1997 von Prof. Eisenberg gewonnen habe.
(Auf besagter Pressekonferenz hat mir Eisenberg ins Gesicht gelogen. Aus seiner Sicht mag es eine "Notlüge" gewesen sein, um die Pressekonferenz nicht platzen zu lassen. Allein auch eine "Notlüge" ist und bleibt eine Lüge.)


eingetragen von J.-M. Wagner am 16.09.2002 um 13.52

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Die Rückumstellung wäre (fast) kostenlos zu haben, wenn man es richtig anstellt (...)
Eigentlich schon, und ich denke, Sie haben es zutreffend beschrieben. Vielleicht ist aber eine kürzere Übergangszeit sinnvoll, um zu erreichen, daß möglichst viele Schüler, die die Schule verlassen, sich die Reformschreibungen wieder abgewöhnt haben. Andererseits...
Zitat:
Wo sollen eigentlich die enormen Kosten entstehen, die man so scheinheilig geltend macht?
Vermutlich genau dort, wo sie auch jetzt entstanden sind: Alle denken, daß ab sofort nur genau eine Schreibweise richtig sei und man nur diese verwenden dürfe. Also muß alles auf einen Schlag geändert werden, auch dort, wo es eigentlich gar nicht notwendig ist.

Wenn nun bei der Rückumstellung genauso verfahren wird und den Leuten das Bewußtsein für das Wesen einer Übergangszeit fehlt, dann ist die nächste selbstgemachte Kostenlawine nicht aufzuhalten.

Unter diesem Aspekt ist eine möglichst lange offizielle Übergangszeit an der Schule sehr sinnvoll!
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Theodor Ickler am 16.09.2002 um 12.42

Die Rückumstellung wäre (fast) kostenlos zu haben, wenn man es richtig anstellt:
Ab sofort sind die bisherigen Schreibweisen wieder unbeschränkt zulässig und anerkannt. Neue Texte amtlichen Charakters werden in der bewährten Rechtschreibung verfaßt. Die Wörterbücher und Rechtschreibprogramme sind noch vorhanden, ausgebildete Korrektoren ebenfalls.
Die Reformschreibungen werden in den Schulen großzügig bewertet - für etwa zehn Jahre. Es wird aber auf einen guten, an der Grammatik orientierten und daher einsehbaren, die Sprachkompetenz insgesamt fördernden Rechtschreibunterricht geachtet.
Wo sollen eigentlich die enormen Kosten entstehen, die man so scheinheilig geltend macht?
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Th. Ickler


eingetragen von Matthias Dräger am 16.09.2002 um 11.13

Eisenberg schreibt im Vorwort zum jetzt neu erschienenen Wahrig: "Es gibt in der jetzigen Situation keine Möglichkeit mehr, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, ohne erneut eine Lawine von Kosten zu verursachen und eine ganze Schülergeneration zu verunsichern."

und Ickler sagt hierzu: "Dieselbe Behauptung haben Eisenberg und die anderen Reformbetreiber schon zwei Jahre vor dem Inkrafttreten vorgetragen. Sie ist seither nicht plausibler geworden."


Das Kosten-Argument ist ein ganz faules Ei, in kaum einem Bereich der Rechtschreibreform wurde so gelogen und die Öffentlichkeit so an der Nase herumgeführt.
Erst hieß es vollmundig "kostenneutral", dann schrieen die Schulbuchverlage (= "ein Teil unserer Mitgliedsverlage", s. u.) Zeter und Mordio (und haben es so tatsächlich geschafft, den Börsenverein des Deutschen Buchhandels für sich zu vereinnahmen, siehe den aufschlußreichen Brief des Pressesprechers des Börsenvereins an die Rhein-Zeitung vom 1. Nov. 1995, in "Der Stille Protest", S. 121).

Uns liegt ein Brief vor von einem "großen Schulbuchverlag", der über durch die Rechtschreibreform bedingte Kosten in Höhe von 17 Mill. DM klagt. Wenn man einmal den Marktanteil dieses Verlages mit 10% ansetzt, was sicher nicht zu niedrig ist, ergeben sich, hochgerechnet, für die gesamte Schulbuchbranche Umstellungskosten in Höhe von ca. 10 x 17 Mill. DM = 170 Mill. DM. Selbst die Kosten für eine Rückumstellung beliefen sich demnach auf nur ca. 340 Mill. DM bzw. 170 Mill. Euro - das ist

1/100 !



der Kosten, die die Flut im Osten Deutschlands jüngst verursacht hat. 1/100! Und das soll ein Grund sein, die deutsche Sprachgemeinschaft auf defekte Gleise zu schicken?

Ich kann nur sagen: Leute, ihr spinnt.


Alle angegebenen Zeiten sind MEZ   

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