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- Beispielsammlung über Sinn und Unsinn (http://Rechtschreibung.com/Forum/forumdisplay.php?forumid=7)
-- Dudenverlag (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=400)


eingetragen von Theodor Ickler am 25.04.2004 um 14.49

Zum Actinium gehört laut Duden (DUW) natürlich das Pro-tactinium. Immer die dümmste Schreibweise gilt dem Duden als "besonders sinnvoll", das ist die Grundregel.
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Th. Ickler


eingetragen von Detlef Lindenthal am 09.04.2004 um 19.28

Ja, das steht dort tatsächlich; es ist nicht zu fassen!

Und im übernächsten Satz wird als richtig bezeichnet:
„Er schimpfte auf die Regierung und sein Publikum applaudierte.“ Wobei dort vor „und“ ein Komma als [,] angedeutet wurde, damit es gesetzt werden könne, „um die Gliederung des Ganzsatzes deutlich zu machen“. Aber richtig ist der Satz lt. Duden _21 f. auch ohne Komma. Und hunderttausend Deutschlehrer und 16 Kultusminister finden da nichts bei.
Es ist nicht zu fassen.

Wie nannte Stephan Fleischhauer 1998 den Duden_21? Doofduden!
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Klaus Paßoll am 09.04.2004 um 18.23

Beispielsatz aus dem Duden (2000) unter der Regel K119:

"Sie machten es sich bequem, die Kerzen wurden angezündet und der Gastgeber versorgte sie mit Getränken."


eingetragen von Wolfgang Wrase am 13.01.2004 um 14.24

Richtig: Der Duden war vor der Reform im großen und ganzen gewissenhaft aufgezogen. Andererseits, wenn man in die Details geht, stand einfach eine Menge Müll drin. Unrealistisches, dummes Zeug.

Ein Beispiel von tausend: Als Hauptvariante war "rekeln" verzeichnet, bei "[sich] räkeln" wurde gleich auf "rekeln" als Vorzugsvariante verwiesen, so daß "räkeln" als Nebenform ausgewiesen war. Dabei ist es genau umgekehrt: "räkeln" ist eine Größenordnung häufiger als "rekeln". An der sachlich falschen Auskunft hat sich nach meinem Erkenntnisstand nichts geändert.

Aber diese handwerkliche Schlamperei, die sich der Duden in aller Gemütlichkeit jahrzehntelang leisten konnte, ist natürlich harmlos im Vergleich zu der feigen Parteinahme zugunsten der Reform und im Vergleich zu der damit verbundenen permanenten Volksverdummung durch das Haus Duden.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 13.01.2004 um 13.12


Christian Dörner schrieb:
Das Beispiel Dienstag früh wurde in der 17. Auflage neu aufgenommen, und dabei schlich sich dieser Druckfehler ein, der allerdings sofort wieder korrigiert wurde.
Von einer solchen sofortigen Berichtigung habe ich nichts bemerkt, ein „Errata“-Zettelchen des Duden-Verlages hat es damals ebensowenig gegeben wie bei den Schreibungen „fühere“ und „zusammmen“ in der 21. Auflage. Und natürlich ist es kein Druckfehler, denn die Drucker und die von ihnen verantworteten Arbeitsschritte haben keine Schuld daran, was die Redakteure einbrocken.

Wenn denn der dienstag zur Zeit seiner Veröffentlichung ein Fehler war, so war er ein Konzeptfehler, ein Fehler des übergeordneten Verfahrens: Richtigerweise sollten Änderungen von mehreren Leuten abgesegnet werden, wurden es aber nicht. Die Schreibungen „fühere“ und „zusammmen“ hätten schon bei Anwendung einer einfachen Rechtschreibüberprüfung auffallen können. – Als eigentlichen und grundlegenden Fehler beim Duden bezeichne ich, daß er offenbar von einer verschwindend kleinen Anzahl von Redakteuren gemacht und nicht von einer großen Gesamtheit getragen wird.
Letztlich war die gesamte RS„R“ (ebenso wie etliche weitere Mißstände, die den Menschen das Leben erschweren) nur durch den genannten grundlegenden Fehler einer undemokratischen Minderheitenherrschaft möglich.

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Detlef Lindenthal


eingetragen von Christian Dörner am 13.01.2004 um 10.11

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal

Christian Dörner schrieb:
Bei der absurden Kleinschreibung von dienstag in den frühen Versionen der 17. Auflage von 1973 handelt es sich um einen Druckfehler.
Einen Anhaltspunkt dafür, daß der dienstag gegen den Willen der Wörterbuchmacher klein getippt wurde, kann ich nicht erkennen. Es ist m.M.n. nicht auszuschließen, daß ein eifriger Kleinschreibverfechter die Analogie zu abend, mittag und früh weiterspinnen wollte; wozu sonst die komplizierte Unterscheidung:
    [am] dienstag früh beginnt die Tagung;
    [am nächsten] Dienstag abend (an dem bestimmten Dienstag) treffen wir uns

– ist es wirklich so klar, daß hier nicht zwischen bestimmten oder sonstigen Dienstagen unterschieden werden soll? Sonst hätte auch ein einziges Beispiel genügt. Daß es im nächsten Neudruck geändert wurde, kann auch daran liegen, daß die Sachbearbeiter zurückgepfiffen wurden.
Wie auch immer, ich habe nicht den Eindruck, daß die Dudenleute mit ausreichendem Ernst bei der Sache sind.


Nein, in diesem Fall handelt es sich wirklich um einen Fehler. Allein das Wörtchen am zeigt bereits eindeutig, daß es sich hier bei Dienstag nur um ein Substantiv handeln kann.

Warum jedoch der Fehler? Weil in der 16. Auflage der Eintrag bei Dienstag noch kürzer war und lediglich das Beispiel mit Dienstag abend enthielt. Das Beispiel Dienstag früh wurde in der 17. Auflage neu aufgenommen, und dabei schlich sich dieser Druckfehler ein, der allerdings sofort wieder korrigiert wurde.

Warum wurde dieser Eintrag neu aufgenommen? Nicht wegen Dienstag/dienstag, sondern wegen abend und früh, um hier die analoge Schreibung deutlich zu machen.
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Christian Dörner


eingetragen von Detlef Lindenthal am 12.01.2004 um 19.29


Christian Dörner schrieb:
Bei der absurden Kleinschreibung von dienstag in den frühen Versionen der 17. Auflage von 1973 handelt es sich um einen Druckfehler.
Einen Anhaltspunkt dafür, daß der dienstag gegen den Willen der Wörterbuchmacher klein getippt wurde, kann ich nicht erkennen. Es ist m.M.n. nicht auszuschließen, daß ein eifriger Kleinschreibverfechter die Analogie zu abend, mittag und früh weiterspinnen wollte; wozu sonst die komplizierte Unterscheidung:
    [am] dienstag früh beginnt die Tagung;
    [am nächsten] Dienstag abend (an dem bestimmten Dienstag) treffen wir uns

– ist es wirklich so klar, daß hier nicht zwischen bestimmten oder sonstigen Dienstagen unterschieden werden soll? Sonst hätte auch ein einziges Beispiel genügt. Daß es im nächsten Neudruck geändert wurde, kann auch daran liegen, daß die Sachbearbeiter zurückgepfiffen wurden.
Wie auch immer, ich habe nicht den Eindruck, daß die Dudenleute mit ausreichendem Ernst bei der Sache sind.


eingetragen von Christian Dörner am 12.01.2004 um 18.02

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
Als ,ausgleichende Gerechtigkeit‘ mag gelten, daß Duden _17, Mannheim 1973, auf Seite 216 verzeichnet:
    [am] dienstag früh beginnt die Tagung;
    [am nächsten] Dienstag abend treffen wir uns ...
Einerseits bin ich aus dieser feinsinnigen Unterscheidung nie schlau geworden, stelle aber andererseits mit Genugtuung fest, daß auch die Dudenleute nicht durchblicken; im Duden _18, Mannheim 1980, heißt es dann wieder:
    [am] Dienstag früh beginnen wir;
von der Tagung aus _17 wurde schamhaft Abstand genommen.

Mit der Rechtschreibung ist das beim Duden so wie mit den schmalen und breiten Krawatten: immer hochaktuell, es muß sich etwas ändern, damit die Verkaufszahlen erreicht werden.)

Bei der absurden Kleinschreibung von dienstag in den frühen Versionen der 17. Auflage von 1973 handelt es sich um einen Druckfehler.
In meiner 17. Auflage, die ca. 1974 gekauft wurde, ist es bereits korrigiert, und es heißt an dieser Stelle wieder Dienstag.
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Christian Dörner


eingetragen von Detlef Lindenthal am 12.01.2004 um 16.54

(Kleiner Trost anläßlich der Großschreibung Dienstags in der Süddeutschen, http://rechtschreibreform.de/Forum/showthread.php?threadid=113:

Als ,ausgleichende Gerechtigkeit‘ mag gelten, daß Duden _17, Mannheim 1973, auf Seite 216 verzeichnet:
    [am] dienstag früh beginnt die Tagung;
    [am nächsten] Dienstag abend treffen wir uns ...
Einerseits bin ich aus dieser feinsinnigen Unterscheidung nie schlau geworden, stelle aber andererseits mit Genugtuung fest, daß auch die Dudenleute nicht durchblicken; im Duden _18, Mannheim 1980, heißt es dann wieder:
    [am] Dienstag früh beginnen wir;
von der Tagung aus _17 wurde schamhaft Abstand genommen.

Mit der Rechtschreibung ist das beim Duden so wie mit den schmalen und breiten Krawatten: immer hochaktuell, es muß sich etwas ändern, damit die Verkaufszahlen erreicht werden.)
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Wolfgang Wrase am 14.08.2003 um 08.26

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Der Große
DUDEN
Rechtschreibung

15. Auflage

Interessant ist das ...

Vorwort der Dudenredaktion
Die Dudenredaktion konnte sich bei der ihr gestellten Aufgabe nur an die bisher geltende Rechtschreibung halten, weil es noch nicht möglich gewesen ist, die Zustimmung der ganzen Sprachgemeinschaft zu bestimmten Reformvorschlägen zu erhalten ... DIE DUDENREDAKTION



Wirklich sehr interessant. Auch deshalb, weil der Duden hier noch so tat, als sei für ihn eine Voraussetzung zur Regelung der Rechtschreibung, daß man die Zustimmung der ganzen Sprachgemeinschaft dafür braucht. In der Tat ist das eine Voraussetzung für Rechtschreibung und entsprechende Normierungen. Inzwischen kümmert diese elementare, goldene Grundregel den Duden einen feuchten Kehricht, und sie singt Loblieder auf die in jeder Hinsicht krankhafte Neuregelung, die nur minimale Zustimmung erhält, auch nach sieben Jahren: fast nur von ideologischen, wirtschaftlich interessierten oder naiven Stimmen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.08.2003 um 05.12

Der Große
DUDEN
Rechtschreibung

15. Auflage

Interessant ist das ...

Vorwort der Dudenredaktion
Die Dudenredaktion konnte sich bei der ihr gestellten Aufgabe nur an die bisher geltende Rechtschreibung halten, weil es noch nicht möglich gewesen ist, die Zustimmung der ganzen Sprachgemeinschaft zu bestimmten Reformvorschlägen zu erhalten. Immerhin haben die Reformgespräche der letzten Jahre ein wissenschaftliches Ergebnis gebracht, das verdient, an dieser Stelle festgehalten zu werden. Bei der Frage nach der Groß- oder Kleinschreibung der Substantive stehen wir künftig nur noch vor der Alternative, bei der jetzigen Großschreibung zu verharren oder zur gemäßigten Kleinschreibung überzugehen. Alle Vorschläge, der bestehenden Schwierigkeiten durch eine „Zwischenlösung" Herr zu werden, erwiesen sich als undurchführbar. ....
Mannheim, den 1. August 1961
DIE DUDENREDAKTION


Allerdings wurde die „Zwischenlösung" uns jetzt als die „Reform" verkauft.
Noch etwas anderes zeigt das Vorwort: Man hatte die Schreibgemeinschaft immer näher an die „gemäßigte" Kleinschreibung herangeführt, soweit es nur vertretbar war. Hinter dieser Grenze konnte nur noch die generelle Kleinschreibung der Substantive kommen. Das ergab auf ganz natürliche Weise die pragmatische Regel: „Im Zweifelsfalle klein".

Die neue „unmäßige" Großschreibung karikiert nicht nur das ursprüngliche Reformziel, sondern führt wieder ins Ungewisse und damit zu mehr Fehlern. Die „Reform" suggeriert jetzt: „Im Zweifelsfalle groß", aber ebenso wie mit der Angabe „der größte Zwerg der Welt" vermag damit niemand mehr intuitiv ein richtiges Maß zu finden.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Theodor Ickler am 14.04.2003 um 15.29

Unter "Aufsehen erregend/aufsehenerregend" schreibt Duden Bd. 9 (2001):

"Nach den neuen Rechtschreibregeln kann Aufsehen erregend oder aufsehenerregend geschrieben werden (...) Die Fügung wird jedoch immer zusammengeschrieben, wenn sie durch ein Adverb näher bestimmt wird [und] wenn die Fügung als Ganzes gesteigert wird."

Das ist falsch, die Neuregelung kennt nur Getrenntschreibung und ist darauf sehr stolz. Erst unter dem Eindruck der Kritik hat die Kommission ihre Regeln umgedeutet und tut heute gemeinsam mit Duden etc. so, als sei es schon immer so gemeint gewesen.

Unter "Aufsichtführende" steht:

"In neuer Rechtschreibung ist auch die Getrenntschreibung der/die Aufsicht Führende korrekt."

Wieder falsch. Die Getrenntschreibung war auch in alter Rechtschreibung korrekt, denn wenn es Aufsicht führen gibt, muß es auch Aufsicht Führende geben; das braucht nicht jedesmal im Wörterbuch zu stehen. (So auch ganz richtig Eisenberg im Kompromißvorschlag.)

Wir sehen also: Die Masochisten in der Dudenredaktion interpretieren die neuen Regeln, um sie zu retten, viel wohlwollender als ihre eigenen bisherigen, die sie so engherzig wie möglich auslegen, um den Kultusministern nach dem Munde reden zu können. Es sind eben richtige Arschkriecher. Das sieht man auch an dem wunderbaren Beispiel selbstständig. Einerseits behauptet der Duden (9/2001), daß es sich um eine "gleichwertige Variante" von selbständig handele, andererseits hat die Redaktion jedes Vorkommen von selbständig getilgt und durch selbstständig ersetzt. Und was das Tollste ist: Die Dudenleute tun so, als hielten sie die beiden verschieden gebildeten Wörter für bloße Schreibvaranten voneinander, obwohl sie nachweislich (Herkunftswörterbuch usw.) genau wissen, daß es sich nicht so verhält. Sie stellen sich, den Kultusministern zuliebe, genauso dumm wie die Reformer.
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Th. Ickler


eingetragen von margel am 08.04.2003 um 15.50

Schönen Dank, Frau Philburn, daß Sie geantworte haben. Ich ging ja in meinem Beitrag sogar noch weiter. Nicht nur, daß das ständige Anführen auch der weiblichen Bezeichnungen nichts zur Gleichberechtigung beiträgt-ich behaupte sogar,daß daraus eine gewisse männlich Herablassung spricht,besonders, da die
Feminina (hier wollte ich gerade "weibliche Formen" schreiben... aber sexistische Äußerungen sind ja streng verboten!) immer zuerst erscheinen. Gleichberechtiung würde doch bedeuten, daß gar kein Unterschied mehr gemacht würde.
Ich bin für Unterschiede- in allen Bereichen!


eingetragen von Elke Philburn am 08.04.2003 um 15.20

Als "Dame in der Runde" möchte ich mal diesen etwas älteren Beitrag beantworten:

Es mag ja eine gute Absicht dahinterstecken, aber ich glaube nicht, daß das beständige, ausdrückliche Einschließen des weiblichen Geschlechts irgendetwas zur Gleichberechtigung beiträgt. Es suggeriert vielmehr, daß wir Frauen das schwache Geschlecht seien, das man glatt 'vergessen' könnte, wenn man sich nicht solch linguistischer Hilfsmittel bediente. Ist dem so? So weit ich weiß, war der Gebrauch männlicher Berufsbezeichnungen für Frauen in der DDR viel weiter verbreitet als im Westen. Vielleicht waren weibliche Kranführer drüben etwas so Alltägliches, daß man nicht mit einem sprachlichen Mittel gesondert darauf hinweisen mußte?


eingetragen von Wolfgang Wrase am 08.04.2003 um 13.38

Ist das wirklich so mit den unzähligen weiblichen Pendants? Ich habe gerade keinen Duden der neuesten Auflage hier. Ich kenne aber den Spott darüber, daß bei negativ besetzten Begriffen das weibliche Pendant oft nicht aufgeführt wird: Würgerin, Aufschneiderin, Räuberin usw. Wäre ja auch liniengetreu, wenn es nicht um Vollständigkeit, sondern um die Würdigung der Frau geht; aber ein Verstoß gegen die Gleichberechtigung, die bekanntlich mit gleichen Pflichten und Lasten einhergeht: Boxerinnen, Catcherinnen, Fußballerinnen wollen keine abgesofteten Regeln. Wie steht es damit?


eingetragen von Christian Dörner am 08.04.2003 um 10.21

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Henning Upmeyer
Es wundert mich schon lange, daß die Frauenrechtlerinnen nichts dagegen unternehmen, daß Frau und Tochter von Herrn Müller sich nicht Frau und Fräulein Müllerin nennen dürfen. In anderen Ländern geht das doch auch.
Bei uns in Süddeutschland allerdings durchaus üblich. Dann aber mit dem bestimmten Artikel davor – nicht mit Frau. Das betrachten die Betroffenen jedoch immer mehr als Beleidigung. Über den zunehmenden Feminismus steht im übrigen ein guter Artikel im neuen »Focus«, aber das nur nebenbei, denn es gehört nicht hierher.
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Christian Dörner


eingetragen von Henning Upmeyer am 08.04.2003 um 09.23

Es wundert mich schon lange, daß die Frauenrechtlerinnen nichts dagegen unternehmen, daß Frau und Tochter von Herrn Müller sich nicht Frau und Fräulein Müllerin nennen dürfen. In anderen Ländern geht das doch auch.


eingetragen von Heinz Erich Stiene am 08.04.2003 um 08.30

Angesichts der gewohnten Aufschneiderei aus der Propaganda-Abteilung des Duden ("5000 neue Wörter") und seiner politisch korrekten Tümeleien erinnerte ich mich an zwei Glossen, die Angelika Jahr, die damalige Chefredakteurin der Zeitschrift "essen & trinken", vor einem guten Dutzend Jahren an ihre Leserschaft richtete. Die eine erschien im November 1991 und widmete sich der 20. Ausgabe des Duden, in der, trotz "5000 neuer Wörter", noch immer die Mozzarella (Frau Jahr gebraucht das Substantiv maskulin, was mir weh tut), der Prosecco, der Kir Royal und das Chili con carne fehlten. Auf diesem Feld sei, so Frau Jahr damals, ihre Zeitschrift dem Duden voraus.
Unterdessen ist der Duden zwecks Auffrischung seines Wortschatzes zu einer anderen Strategie übergegangen. In seinem alchimistischen Sprachlabor bastelt er sich zu jeder Personenbezeichnung (Nomen agentis) bekanntlich ein feminines, politisch korrektes Pendant (Muster: der Bäcker, die Bäckerin, der Nationalsozialist, die ... hmm, ha!?). Als dieses finstere Gewölk der Beschränktheit den Himmel vorerst nur verdüsterte, äußerte sich Angelika Jahr auch zu diesem Thema. In ihrem Vorwort zur September-Ausgabe 1989 von "essen & trinken" schrieb sie, eine Ärztin habe beklagt, daß in der Zeitschrift immer nur von Lesern gesprochen werde. Wo blieben denn die Leserinnen? Kokett replizierte Angelika Jahr mit einer gleichermaßen ungewohnten wie spitzzüngigen Anrede: "Lieber Esser, liebe Esserin". Im weiteren entgegnete sie mit rührend gelassenen, vom entschlossenen Stiefelschritt der Ideologen längst zertretenen Überlegungen:
"Also: Wenn man die Existenz der Frauen nur auf dem Papier erkennen könnte, wäre es traurig um uns bestellt. Ja, es ist richtig: Im deutschen Sprachgebrauch wird in vielen Fällen die männliche Form bevorzugt angewandt - aus Gewöhnung. Und weil es albern klingt, wenn man ständig 'Leserinnen und Leser' bemüht oder gar die schöne Klammerform 'Leser(in)'.
Haben wir Frauen denn immer noch so viele Komplexe, daß es nötig ist, auch in der Schriftform das Weibliche zu dokumentieren, liebe Frau Doktor(in)? Mir ist es völlig gleich, ob ich 'Chefredakteurin' (wie neben meinem Bild) oder 'Chefredakteur' (wie im Impressum) genannt werde. Ich hatte es bis heute nicht einmal bemerkt, und schließlich geht es um die Bezeichnung meines Berufes, nicht meines Geschlechtes. Daß ich mit meiner Meinung zu diesem Thema zu einer Minderheit gehöre, weiß ich schon länger, spätestens jedoch seit ich mit Herrn Prof. Dr. Günther Drosdowski, dem Leiter der Duden-Redaktion, in der NDR-Talk-Show saß. Von ihm erfuhr ich, daß die Redaktion sich ernsthaft Gedanken macht, ob es nicht notwendig sei, auch die weibliche Form vieler Bezeichnungen in die 'Bibel der deutschen Sprache' aufzunehmen. Also nicht nur 'Kaufmann', sondern auch 'Kauffrau'. Nicht nur 'Doktor', sondern auch 'Doktorin'. - Haben wir das wirklich nötig? Liebe Leserin, lieber Leser - was sagen Sie dazu?"
Schaut man sich heute amtliche und halbamtliche Rundschreiben an, dann scheinen Angelika Jahrs 1989 niedergeschriebene Worte von einem naiven, beinahe atavistischen Selbstbewußtsein zu strotzen. Im Jahre 2003 liest sich das viel fortschrittlicher, etwa so: "Die Prüferin bzw. der Prüfer stellt der Kandidatin bzw. dem Kandidaten ein Thema, das sie bzw. er der Dekanin bzw. dem Dekan im Einvernehmen mit der Rektorin bzw. dem Rektor oder deren bzw. dessen Stellvertreterin bzw. Stellvertreter - -" (zur weiteren Lektüre komme ich nie, denn schon hat eine unwiderstehliche Kraft mir das Rundschreiben in den Papierkorb hinabgezogen).
Ein Ende des Ideologischen Zeitalters ist nicht in Sicht. Immerhin hält es uns ja bereits einige Generationen fest im Griff, wenngleich mit wechselnden, völlig austauschbaren Vorzeichen. Es bedarf folglich keiner visionären Begabung zu behaupten, daß wir noch manches aus dem eingangs erwähnten alchimistischen Labor zu gewärtigen haben, wovon sich die Schulweisheit unserer Tage augenblicklich nichts träumen läßt. Es ist eben wie eh und je: Ein mächtiges Häuflein nimmt sich die Sprache, um sie ganz nach seiner Laune zu frisieren, fritieren und füsilieren.
Doch erst einmal sehe ich vertrauensvoll der nächsten Auflage des Duden entgegen, in die, gleichsam als Lichterkette gegen jegliche Form von Diskriminierung, unter den 5000 neuen Wörtern endlich der "Männerparkplatz" Eingang finden wird. Ganz bestimmt.


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Heinz Erich Stiene


eingetragen von Dominik Schumacher am 05.04.2003 um 06.19

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler:   Eine kaum wiedergutzumachende Schande.
Eine kleine Meldung mal von den Technikern: Ein elektronisches Wörterbuch im Netz kann mehr als ein gedrucktes Papierwörterbuch. Es funktioniert so lebendig wie hier die Forentechnik. Auf Knopfdruck werden Fehler berichtigt. Suchen und Vergleichen findet die Unterstützung der Elektronik und der Filter. Daß hier noch nicht mehr zu sehen ist, liegt nicht daran, daß nicht mehr vorgedacht oder vorzeigbar strukturiert wäre. Ein Sonnenstrahl noch, und es ist alles da. Wie im Frühling. Sonnenstrahl heißt hier bei den Technikern dieser Seite: Zusammenarbeit; heißt: .... [unanständiges Wort mit 4 Buchstaben, fängt mit G an und hört mit ELD auf]. (Wir haben schon den Volksentscheid hinter uns; unsere eigenen Reserven sind mehr als aufgebraucht. Danke an alle, die regelmäßig respektable große Beträge geben. Sollen wir jetzt eine Freund-wirbt-Freund-Werbung beginnen?)
Das Duden-Universalwörterbuch: Eine kaum wiedergutzumachende Schande? Eine gut wiedergutzumachende Schande – eine strategische Sternstunde! Wann sonst, ohne dieses RSR-Eigentor, hätten wir die Möglichkeit bekommen, ein eigenes Wörterbuch, eigene Medien zu schaffen?

Der Normalfilter (7480 Euro sammeln wir noch) läßt Kinderkrankheiten hinter sich. Das Programm für den browser nimmt Gestalt an. Die Empfangsseite soll an unser lebendes Forum besser angepaßt werden.

– – > Ich möchte rechtzeitig im April unter den Spendern sein: Mithilfe
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Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal


eingetragen von Theodor Ickler am 05.04.2003 um 04.00

Im Duden Universalwörterbuch stehen, wie schon bemerkt, rund 5000 weibliche Personenbezeichnungen nur um der politischen Korrektheit willen. Zu denen, die nicht bei Google belegt sind, gehören: Aussetzerin, Barbadierin, Durchwanderin, Exotikerin, Filzokratin, Anzettelerin, Flurhüterin, Garnelenfängerin, Jagdfrevlerin. Aber auch so seltene Wörter wie Aussschreierin, Chiliastin, Holzerin, Schisserin sind entbehrlich, zumal viele durchaus häufige Wörter in der Neubearbeitung gestrichen sind. Ein Wörterbuch hat grundsätzlich nicht die Aufgabe, mögliche Wortbildungen vorzuführen, sondern nachzuweisen, ob es sie auch tatsächlich gibt. Dieser wissenschaftlich selbstverständliche Pfad der Tugend wurde in dem Augenblick verlassen, als die Wörterbücher auch die tatsächlich verwendete Rechtschreibung zugunsten der verordneten aufgaben und die Belege zu fälschen anfingen. Nur Frau Wahrig-Burfeind hat den letztgenannten Sündenfall deutlich ausgesprochen (um sich dann besonders hingebungsvoll zu unterwerfen). Man muß den Niedergang der Wörterbuchkultur und des wissenschaftlichen Ethos (Grimm) aber im Zusammenhang sehen. Eine kaum wiedergutzumachende Schande.
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Th. Ickler


eingetragen von Christian Dörner am 26.02.2003 um 11.44

»Alles wesentliche für eine einheitliche Schreibweise in knapper und klarer, leicht verständlicher Darstellung. Das Duden-Kompaktwörterbuch verzeichnet aus der Vielzahl der Schreib- und Trennvarianten nur jeweils eine Schreibweise. So werden Texte einheitlich und Zweifelfälle abgebaut. In farbig abgehobenen Infokästen befinden sich Tipps für knifflige Schreibungen.« (Hervorhebung hinzugefügt.)

Quelle: http://www.bifab.de/scripte/mehrinfo.php?PHPSESSID=4d5dd9caa15ea4d51b8eb142be43da9b&isbn=3-411-70571-X&verlag=Dudenverlag&qstr=Kompaktwörterbuch
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Christian Dörner


eingetragen von Theodor Ickler am 27.05.2002 um 03.16

In der Dudengrammatik sind ja, anders als bei Bertelsmann (Götze), alle Belege in Neuschreibung gehalten. Aus den zwanziger Jahren Thomas Manns werden also die Zwanzigerjahre (S. 153), wodurch sich allerdings meiner Ansicht nach die Betonung und der Sinn ändern.
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Th. Ickler


eingetragen von Christian Dörner am 18.03.2002 um 13.33

Der bekannte Fehler auf der Homepage http://www.duden.de wurde jetzt korrigiert:

»Extra für Schülerinnen und Schüler wurde dieses Fremdwörterbuch konzipiert, das Begriffe aus Alltag und Schule erklärt und viele weitere Informationen bereithält.«
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Christian Dörner


eingetragen von Theodor Ickler am 17.03.2002 um 14.07

Die Aufnahme neuer und das Aussterben alter Fremdwörter hält sich seit Jahrhunderten nahezu die Waage.

Dieser Satz von der Duden-Internetseite ist grammatisch falsch. Was sich die Waage hält, muß ja numerisch verschieden sein, so daß das Verb hier im Plural stehen müßte.
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Th. Ickler


eingetragen von Elke Philburn am 15.03.2002 um 12.08

Ein wenig peinlich ist das schon.

Möglicherweise erhofft sich ja der Duden-Verlag eher Interesse von Seiten der Eltern oder Lehrer, die hoffen, mit der Sprache der Kids mithalten zu können.


(Wobei ich - mal ganz off-topic - eingestehe, daß ich eben das Wort "Seiten" wegen Groß- bzw. Kleinschreibung nachschlagen mußte. Nach Ickler ist das eine wie das andere möglich: Ausgesprochen erleichternd, wenn die Unsicherheit sich dann doch nicht als Rechtschreibschwäche entpuppt.)


eingetragen von Christian Melsa am 15.03.2002 um 02.52

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Extra für Schülerinnen und Schüler wurde dieses Fremdwörterbuch konzipiert, das Begriffe aus Alltag und Schule erklärt und viele weitere Informationen bereit hält.

(Duden-Homepage)

Laut Duden (2000) wird bereithalten nach der Reform nur noch zusammengeschrieben.

Ganz abgesehen von dem Schreibfehler finde ich es sehr sonderbar, daß der Duden zu glauben scheint, ein heutiger Schüler würde jemals ein Fremdwörterbuch benötigen, um dort nachzusehen, was "simsen", "Remix", "Kickboard" usw. bedeutet. Die trendigen Anbiederungsversuche des Dudenverlags in der letzten Zeit sind wirklich erbärmlich.


eingetragen von Theodor Ickler am 14.03.2002 um 19.17

das hatte ich schon wieder vergessen. Heute mal an Duden gemailt, der Fehler wird wohl in einigen Tagen repariert sein, eigentlich schade!
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Th. Ickler


eingetragen von Christian Dörner am 14.03.2002 um 17.00

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Extra für Schülerinnen und Schüler wurde dieses Fremdwörterbuch konzipiert, das Begriffe aus Alltag und
Schule erklärt und viele weitere Informationen bereit hält.


(Duden-Homepage)

Laut Duden (2000) wird bereithalten nach der Reform nur noch zusammengeschrieben.


Siehe auch meine beiden Beiträge vom 6. Februar.
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Christian Dörner


eingetragen von Theodor Ickler am 14.03.2002 um 16.39

Extra für Schülerinnen und Schüler wurde dieses Fremdwörterbuch konzipiert, das Begriffe aus Alltag und Schule erklärt und viele weitere Informationen bereit hält.

(Duden-Homepage)

Laut Duden (2000) wird bereithalten nach der Reform nur noch zusammengeschrieben.
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 14.02.2002 um 19.13

Der Duden hatte hier ein bißchen zuviel (zu viel) unrealistische Zusammenschreibung vorgesehen, mit unklarer Abgrenzung gegen Getrenntschreibungsfälle. Die Neuregelung macht alles noch schwieriger. In meinem Wörterbuch ist das zurechtgerückt.
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Th. Ickler


eingetragen von J.-M. Wagner am 14.02.2002 um 16.50

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Bei so lange, wie du willst ist das so hinweisend (genauer: korrelativ), bei solange du willst aber konjunktional. Diesen Unterschied behält auch die Neuregelung grundsätzlich bei, aber die Ausführung im einzelnen ist sehr unklar.
Verstehe ich das richtig, daß von einer korrelativen Funktion des so gesprochen werden kann, wenn es sich auf das wie bezieht? Dann ist das doch garnicht so schwierig; und das »und zwar« ist also unwichtiges Beiwerk. Die Korrelation ist auch bei dem Fall aus dem "Gewinn bringenden Geleitwort" (wem trägt's Gewinn ein??) leicht nachzuvollziehen:

Zitat:
In seinem zweifellos Gewinn bringenden Geleitwort zur ersten Ausgabe des Bertelsmann-Wörterbuchs hatte Klaus Heller geschrieben: soweit wie möglich. Auf meine Kritik hin wurde das dann bald geändert. Der Fall zeigt aber, daß selbst die Urheber der Neuregelung ihre Probleme damit haben.
Was wurde denn dabei neu geregelt; in welchem Paragraphenanhang muß man danach suchen? Mich überrascht es ein wenig, daß hier etwas geändert wurde; Beispiele dafür waren mir noch garnicht aufgefallen. Sind darunter auch grammatisch relevante Änderungen, d. h. echte Fehler - oder evtl. echte Verbesserungen?
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Theodor Ickler am 14.02.2002 um 13.51

Bei so lange, wie du willst ist das so hinweisend (genauer: korrelativ), bei solange du willst aber konjunktional. Diesen Unterschied behält auch die Neuregelung grundsätzlich bei, aber die Ausführung im einzelnen ist sehr unklar.
In seinem zweifellos Gewinn bringenden Geleitwort zur ersten Ausgabe des Bertelsmann-Wörterbuchs hatte Klaus Heller geschrieben: soweit wie möglich. Auf meine Kritik hin wurde das dann bald geändert. Der Fall zeigt aber, daß selbst die Urheber der Neuregelung ihre Probleme damit haben.
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Th. Ickler


eingetragen von J.-M. Wagner am 14.02.2002 um 11.33

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Übrigens muß so viele Sie wollen anders geschrieben werden, weil soviele hier konjunktional und nicht hinweisend gebraucht ist, vgl. Kasten im Rechtschreibduden!
"Leider" habe ich keinen neuen Rechtschreibduden, so daß ich mich nicht selber von diesem Argument überzeugen kann - mit dem ich Schwierigkeiten habe, weil ich nicht erkenne, daß so_viele hier konjunktional und nicht hinweisend gebraucht wird: Wird hier nicht die konjunktionale Funktion von »und zwar« übernommen? Wenn man das wegließe, wäre es mir klarer. - Und was für eine Funktion hätte es bei der Formulierung »und zwar so_viele, wie Sie wollen«? (Der Unterstrich soll die unklare GZS-Stelle angeben.)
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Jan-Martin Wagner


eingetragen von Theodor Ickler am 13.02.2002 um 16.52

Nun stellen wir uns vor, dass Sie uns hübsche, wohl formulierte, ziselierte und bitte auch korrekt geschriebene Beiträge zusenden, und zwar so viele Sie wollen!
Gewinnen können Sie alle zwei Wochen einen Fremdwörterduden, falls Ihre Einsendung prämiert wird. Falls nicht, gewinnen Sie gewiss an Erfahrung. Für alle Teilnehmenden besteht außerdem einmal im Monat die Chance, eine CD-ROM aus dem Hause Duden zu gewinnen.
Richtig hämisich können wir übrigens werden, wenn Sie aus Lexika abschreiben und uns dann damit behelligen. Dafür gibt's zwei Wochen Online-Pranger!


(Duden-Homepage, Quiz)

Übrigens muß so viele Sie wollen anders geschrieben werden, weil soviele hier konjunktional und nicht hinweisend gebraucht ist, vgl. Kasten im Rechtschreibduden! Bei wohl formuliert ist auch noch keine Klarheit geschaffen, ob die Getrenntschreibung überhaupt möglich ist.
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 09.02.2002 um 04.57

Nutze die elektronische (!) Lexika von acht Schulfächern für das Lernen im Unterricht und zu Hause!

(Duden-Homepage: Schueler-Duden)
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Th. Ickler


eingetragen von Theodor Ickler am 06.02.2002 um 04.15

Possesivpronomen

(Newsletter Archiv zum 4. 1. 2002)
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Th. Ickler


eingetragen von Christian Melsa am 06.02.2002 um 02.38

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Dörner

»Wenn Sie Abonennt/Abonenntin des Duden-Newsletters werden möchten, klicken Sie bitte auf folgenden Link.«

Das ist doch ganz "logisch", wie Stängel, schnäuzen, Zierrat und so. Wenn jemand seinen Namen und seine Adresse für ein Abo nennt, ist er ein Abonennt.


eingetragen von Christian Dörner am 05.02.2002 um 23.30

»In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg neigten Wissenschaftler in den USA und später auch in Deutschland dazu, die Legasthenie auf Unterrichtsfehler oder auf seelische Belastungen bei den betroffenen Kindern, z. B. durch Konflikte im Elternhaus, Erziehungsfehler der Eltern u. Ä. zurückzuführen. Hinweise auf Ursachen im Gehirn legasthenischer Kinder konnten im vergangenen Jahrhundert und bis in die 70er-Jahre unseres Jahrhunderts nicht nachgewiesen werden.«

Ebenfalls zu finden auf der Duden-Homepage (aus dem "Ratgeber Legasthenie"). Dabei ist es doch eine der vielgerühmten Vereinfachungen der Reform, die Kleinschreibung bei der erste/zweite Weltkrieg eben nicht mehr zuzulassen.

Den Vogel schießt allerdings die E-Mail ab, die man erhält, wenn man sich für den sogenannten Duden-Newsletter anmeldet:

»Wenn Sie Abonennt/Abonenntin des Duden-Newsletters werden möchten, klicken Sie bitte auf folgenden Link.«

Ein weiterer Kommentar ist hier wohl überflüssig.
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Christian Dörner


eingetragen von Christian Dörner am 05.02.2002 um 18.37

Das Duden-Universalwörterbuch (2001) hat die Reform an dieser Stelle (im Gegensatz zum Rechtschreibduden) nicht umgesetzt und schreibt weiterhin vor: etwas bereithalten, aber sich bereit halten.
Hier wurde die Änderung einfach vergessen.
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Christian Dörner


eingetragen von Christian Dörner am 05.02.2002 um 18.22

Auf der Titelseite von http://www.duden.de:

»Extra für Schülerinnen und Schüler wurde dieses Fremdwörterbuch konzipiert, das Begriffe aus Alltag und Schule erklärt und viele weitere Informationen bereit hält.«

Dabei haben doch die Reformer die angeblich bisher existierende Schwierigkeit (etwas bereithalten, aber sich bereit halten) durch einheitliche Zusammenschreibung zu beseitigen versucht.
Die Dudenredaktion hat damit anscheinend so ihre Probleme.
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Christian Dörner


eingetragen von Christian Dörner am 04.02.2002 um 13.58

Noch etwas Schönes vom Dudenverlag:

(http://www.bifab.de/katalog/AktuelleGrosswoerterbuecher.php?)

"Duden - Das Grosse Fremdwörterbuch
Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter"

"Reihe »Duden - Das grosse Wörterbuch der deutschen Sprache in zehn Bänden«
Duden - Das grosse Wörterbuch der deutschen Sprache in zehn Bänden"

Wenige Zeilen später aber:

"PC-Bibliothek - Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache - 10 Bände auf CD-ROM"

Interessant, oder?
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Christian Dörner


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