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-- Spott, Ironie... (http://Rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?threadid=104)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.05.2022 um 07.56

Auf der bezahlten Anpreisseite von Firefox steht noch:

t-online.de
Unser Gehirn spielt
Putin in die Hände

Unser Gehirn ist süchtig nach
schlechten Nachrichten ...
Könnte von Frau Wehling verfaßt sein.
Bei T-Online heißt es jetzt aber:
Welt in der Dauerkrise
Wie Putin geschickt unsere Angst ausnutzt

Meinung
Ein Gastbeitrag von Philipp Kohlhöfer
Aktualisiert am 03.05.2022
Die erste Überschrift lud wohl doch zu sehr zum Spott ein!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.06.2021 um 07.18

Heute morgen träumte mir, ich hätte meine I-Phone-Armbanduhr bei einem Stadtbummel in einem „Sumpf“-ähnlichen Lokal vergessen. Ich ging zurück und mußte sie durch das gesprochene Codewort „unhelst“ entsperren – in dieser Schreibweise. Ich hab nachgesehen, das Wort gibt es weder im Deutschen noch im Englischen. Daß ich die Rechtschreibung mitträume war mir neu.

Der „Sumpf“ war Anfang der Sechziger ein privates Kellerlokal im Gebäude der TH Hannover für Studenten, die dem „Spitzbein“ der Mensa ausweichen wollten. Es „dinierten“ dort auch viele Ausländer. Einmal las ich im Beschwerdebuch „Seit Monate vermise ich Reis“. Kartoffeln sind eben seit ihrer Einführung durch Friedrich den Großen das Hauptgericht der Deutschen. Damals war ich noch der Meinung, deswegen hieße es „Pommes Fritz“.

Niemals hätte ich mir träumen lassen, daß „Kartoffel“ einmal die Standardbezeichnung der sich überlegen fühlenden Orientalen für die Deutschen werden würde. Jetzt hat die Bundesanstalt für politische Bildung (bpb), die schon seit 20 Jahren unter der Fuchtel eines SPD-Bonzen steht, durch einen in Deutschland gebürtigen Marokkaner Duden-reif definieren lassen: „Kartoffel“ ist ein Deutscher, der sich nur unwillig in die künftige Mehrheitsgesellschaft der Orientalen integrieren läßt. Erlösung sei aber nahe: Wer immerstrebend sich darum bemüht, solle sich nun „Süßkartoffel“ nennen dürfen.
__________________
Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.11.2020 um 10.46

Sind Bettina und Christian Wulff wieder ein Paar?

... Nach dem wiederholten Aus tritt die Beziehung zwischen Alt-Bundespräsident Christian Wulff (61) und Bettina Wulff (47) jetzt womöglich noch einmal in eine neue Phase: „Ja, sie sind wieder zusammen“, frohlockt die „Bunte“. Das Blatt berichtet, die beiden hätten an einem Morgen „gegen 8.45 Uhr gemeinsam die Familienvilla in Großburgwedel“ verlassen. Christian Wulff soll Bettina zum Bahnhof gefahren und mit einem Kuss verabschiedet haben. Auch beim gemeinsamen Einkaufen habe man sie in Großburgwedel schon gesehen, verrät die „Bunte“...

haz.de 26.11.2020

Christian Wulff gelang es 2012, der jüngste Alt-Bundespräsident zu werden. Er war als angeblicher Vorteilsnehmer beim Bau seines bescheidenen Häuschens zurückgetreten und erst zwei Jahre später gerichtlich freigesprochen worden.

Uns wird er in Erinnerung bleiben, weil er, noch als neuer niedersächsischer Ministerpräsident, vermeintlich mutig wie ein Tiger gegen die kultusministeriell ausgekungelte Rechtschreib„reform“ ansprang, aber schnell als Bettvorleger landete. Der Kussß sollte Kuß bleiben. Nun sind die „ss“ das Kennzeichen folgsamer, fatalistischer oder frühindoktrinierter Bürger und ihrer Gazetten geworden.

Nachdem er kleinlaut zu Kreuze gekrochen war, konnte er von Merkels Gnaden in das höchste Staatsamt aufsteigen. Darauf erfüllte er sich und seiner Kirche den Wunsch, die Kopf-ab-Religion Mohammeds als zu Deutschland gehörig anzuerkennen. Das ermutigte Merkel, nachdem er längst vergessen war, die Grenzen sperrangelweit auf zu halten und den „Compact for Migration“ durchzuboxen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.08.2019 um 12.32

Schlechte Rechtschreibung? So unsexy wie ein Baumwoll-Schlüpper!

In Zeiten von wortkargen WhatsApp-Chats und hashtagüberfluteten Instagram-Accounts stechen Grammar-Genies aus der Masse. Eine Ode an die Rechtschreibung…

In unserer Kolumne geht es jeden Sonntag um Themen, die uns gerade beschäftigen: Dieses Mal: Warum ich super viel Wert auf gute Rechtschreibung lege...

Endlich, oder besser gesagt LEIDER, ist seit längerer Zeit [seit der Rechtschreib„reform“] die große Stunde der notorischen Rechtschreiballergiker gekommen. In Zeiten von WhatsApp, Instagram und Co. ist es scheinbar nicht mehr nötig, auf die Rechtschreibung zu achten. Die deutsche Rechtschreibung hat dank unseres Kommunikationsverhaltens einen „Ist mir doch komplett egal, wie man das schreibt“-Stempel aufgedrückt bekommen. Wie es soweit kommen konnte? Ich weiß es nicht…[ach nee?]

Die Täterprofile sind vielseitig

Die Klassiker: „dass“ und „das“ und „seid“ und „seit“ verwechseln. Leute, es ist wirklich nicht schwer, den Unterschied zu verstehen…

Die Coolen: Die besonders coolen People haben Präpositionen einfach kategorisch aus ihrem Wortschatz gestrichen (falls sie da jemals existiert haben). „Gehst du heute Fitness?“ – „Ne, bin Arbeit.“ Aha, alles klar…[... Kiez-Kanak-Spraak!]
• ...
Die Komma-Banausen: Puh, es gibt ein paar Kandidaten in meinem Freundeskreis, die Kommata einfach KOMPLETT willkürlich setzen. Sie präsentieren mir regelmäßig Phrasen, deren Rhythmus sich liest, als säße ich in einem Auto, dem gerade der Benzin ausgegangen ist…

Die Emoji-Vergewaltiger: Und dann gibt es noch diejenigen, die längst erkannt haben, dass die deutsche Rechtschreibung drei Häuserblocks zu groß für sie ist. Letzter Ausweg: Mit Smileys hantieren, egal ob sie passend oder komplett aus dem Zusammenhang gerissen sind.

Nein, ich bin kein Grammatik-Nazi

Die deutsche Sprache gehört zu den Schwersten der Welt - das ist mir absolut bewusst! Und zugegeben, einige Grammatik-Bestimmungen bringen selbst mich als Journalistin regelmäßig zum Verzweifeln. Aber ist es denn zu viel verlangt, die Basis-Regeln und einfachsten Wörter ordentlich zu beherrschen? Ich glaube nicht!

Liebe Freunde: „Beweiß mit „scharfem ß“, „wiederspiegeln“ mit langem „ie“ und „hmlich “ mit „h“ waren schon immer falschen und werden auch immer falsch bleiben. Ein Klassiker der Falschschreibung ist das Adjektiv „rießig“, das richtigerweise mit einfachem „s“ geschrieben wird, weil es sich von „der Riese“ ableitet. Ganz einfach!

Und um es auf den Punkt zu bringen…
Schlechte Rechtschreibung ist so unsexy wie ein weißer Baumwoll-Schlüpper. Sie ist nachweislich eine der sichersten Verhütungsmethoden :-)

Claudia Schlierf
COSMO-Redakteurin für Reise & Lifestyle


cosmopolitan.de 18.8.2019

Die angeführten Beispiele betreffen vor allem die 95 Prozent „ss“ der „Reform“, von der der SPD-Kultusminister Wernstedt gesagt hatte, damit seien wir „90 Prozent unserer Rechtschreibfehler los“. Nicht erwähnt hat Frau Schlierf die reformierte Groß/Kleinschreibung, die tatsächlich an plumpe Baumwollschlüpfer des 19. Jahrhunderts erinnert. Ausgeglichen wird das durch die der gleichen Zeit entstammenden Zwangskorsetts darüber, die nun durch endlose ss- und sss-Haken- und Ösenreihen den Zugang zum literarischen Liebes„genuss“ erschweren.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.06.2019 um 11.42

... treibt wieder sein Unwesen.

Es muss hierbei betont werden, dass die strengen Regeln des germanischen Stabreims im Hildebrandslied vielfach nicht beachtet werden: Doppelstäbe im Abvers (17), zweifache Stabreime in der gekreuzten Form abab (40), Missachtung des Satzpartikelgesetzes und des Satzspitzengesetzes (59), Eindringen von Endreimbindung (67), weiter prosaähnliche Zeilen (29), wozu noch Störungen im Anlaut einiger stabender Wörter auf Grund der Überlieferung kommen (21). Wegen dieser Widersprüche im Bezug auf die metrische Bindung des Liedes gab es in der jüngeren Forschung des Öfteren Streit über althochdeutsche Stabreimdichtung und dies führte zu einer Abwertung vieler Stabreimgedichte.

https://www.grin.com/document/347150

Nachdem ich das älteste deutsche Heldengedicht schon in der Schulzeit memoriert hatte, interessierten mich jetzt doch noch offene Fragen. „Der Öftere“ muß wohl ein verkannter „Forschender“ sein, der „seit Langem“, dem Stalingrad Rechtschreib„reform“, zu „Allem“ und „Jedem“ seinen Senf dazugibt. Merkwürdig ist auch in unserer genderaffinen Zeit, daß nie von „der Öfteren“ die Rede ist.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.02.2019 um 05.56

Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) gibt bekannt: In den „beispielhaften Umsetzungen der moralischen Framings“ des Gutachtens der Linguistin Wehling hat sich ein bedauerlicher Fehler eingeschlichen.

Falsch ist:
„Wir nehmen jeden ernst – auch Deine Oma.“

Es muss richtig heißen:
„Wir nehmen jeden aus – auch Deine Oma.“

https://www.wunderweib.de/rente-von-seniorin-wegen-nicht-bezahlter-rundfunkgebuehren-gepfaendet-101958.html


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.05.2018 um 17.35

Streit um Lkw-Maut beendet
Toll Collect zahlt dem Bund 3,2 Milliarden Euro


Der Streit über die verspätete Einführung der Lkw-Maut zwischen dem Bund und Toll Collect währte 14 Jahre. ... Die Regierung einigte sich mit den Hauptgesellschaftern des Betreiberkonsortiums Toll Collect - Daimler und die Deutsche Telekom - auf einen Vergleich im Volumen von insgesamt 3,2 Milliarden Euro zugunsten des Bundes
spiegel.de 16.5.2018

Das waren noch Zeiten, als wir hofften, die Tollpatsch-Narren der Rechtschreib„reform“ durch milden Spott und den Vergleich mit dem ewig versagenden Toll-Collect-System auf den Weg der schreiblichen Vernunft zurückführen zu können: hier, da und dort. Inzwischen funktioniert Toll Collect anscheinend. Die Tollpatsch-Kultusminister und ihre Vorturner haben dagegen ein gespaltenes Volk von Schreibstümpern hinterlassen, dessen orthographische Ausdrucksmöglichkeiten schon an ein künftiges deutsches Kiez-Kreolisch angepaßt sind.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.12.2017 um 18.04

Weihnachtsmarkt in Potsdam Erpresser forderte Millionensumme von DHL
Der nahe des Potsdamer Weihnachtsmarkts entdeckten Paketbombe lag ein Erpresserbrief bei. Die verschlüsselte Nachricht richtete sich laut Ermittlern an DHL. Die Täter sollen aus der Region stammen...

Die Sicherheitsbehörden halten laut Mörke weitere Sendungen für möglich oder sogar wahrscheinlich... Die Polizei riet deshalb zu Vorsicht: Hinweise seien zum Beispiel unbekannte Absender, Rechtschreibfehler oder auch aus dem Paket ragende Drähte...
spiegel.de 3.12.2017

Rechtschreibfehler sind ganz gefährlich, wie es schon im Sketch von Hallervorden/Metes hieß. Die Rechten üben schon, um bei der neuen Rechtschreibung nicht aufzufallen. Fa. Duden ist dankbar.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.05.2017 um 05.50

jungefreiheit.de schreibt (unreformiert):

Außenministerium bewirbt Gabriels Buch
BERLIN. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) läßt sein am Donnerstag erschienenes Buch „Neuvermessungen“ vom Auswärtigen Amt bewerben. Zunächst hatte das Ministerium in einem Tweet auf die Buchvorstellung des Ministers hingewiesen, das dieser nach eigenen Angaben weitestgehend noch während seiner Zeit als Wirtschaftsminister geschrieben hat. jungefreiheit.de 11.5.2017
Martin Schulz soll auch schon an seinem Buch schreiben, Arbeitstitel „Neuvermessenheit“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.06.2016 um 18.32

Sigmar Gabriel, eigentlich Siggi-Pop, Poporganisator der SPD, und Poporbitalist Ralf Stegner verbannen „Elitäres“ aus ihrer Welt. Stegners notorischerMusiktip“, seit März 2012:Musiktipp heute für Euch da draußen im digitalen Orbitkennt kaum deutsche Texte und keine klassische Musik.

Aber Hoffnung für die aussterbende deutsche Kultur macht China.
Michael Klonovsky schrieb am 21. Mai 2016:


Konzerttourneen europäischer Orchester in Asien sind regelmäßig ausverkauft. Da die klassische Musik zu 80 Prozent deutsch ist, darf womöglich bald von einem Überleben der deutschen Kultur in Asien gesprochen werden.
michael-klonovsky.de


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.04.2016 um 15.30

(Bonn) Akif Pirincci - Haus verschönert
[Bild]
Verfasst von: kranke sau. Verfasst am: 02.04.2016 - 14:51. Orte: Bonn.
in den morgenstunden des 1. aprils wurde das haus von Akif Pirincci verschönert. das türschloß wurde verklebt.
bis bald.

Kombiniere
Schreiber Jahrgang vor 1988, linker unflexibler Kleinschreiber alter Schule.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.04.2016 um 14.24

Bei Google News findet man noch:

Kiesewetter spricht über Entgleisung: Kiesewetter kündigt ...
FOCUS Online-vor 2 Stunden
In einer internen E-Mail bezeichnete der Politiker Roderich Kiesewetter eine Grünen-Politikerin als "Kotzfrau"...
Bei Focus ist das inzwischen getilgt. Jetzt sagt er dem Deutschlandfunk
„Da bin ich entgleist, das tut mir sehr leid ...“
Wie feinfühlig man doch geworden ist! 1999 hatte die Kieler Ministerpräsidentin Heide Simonis ihren Konkurrenten Volker Rühe „Kotzbrocken“ genannt, aber gemeint, daß das anschließend gemeinsam gegen den Volksentscheid erpreßte „tut mir Leid“ nicht „Not“ täte.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.02.2016 um 19.32

Worthäufigkeiten folgen tatsächlich weitgehend dem Zipfschen Gesetz

Worthäufigkeiten als Hyperbel: Forscher haben eine weitere mathematische Gesetzmäßigkeit in literarischen Werken entdeckt. Wie oft ein Wort im Text auftaucht und in welchem Verhältnis es zum nächsthäufigen steht, lässt sich demnach mit einer verblüffend einfachen Formel ausdrücken. Übereinstimmungen mit diesem Zipfschen Gesetz fanden die Wissenschaftler immerhin in knapp der Hälfte der gut 30.000 englischsprachigen Werke im Projekt Gutenberg.


Dass sich in Literatur durchaus mathematische Prinzipien verstecken können, hat erst vor kurzem die Entdeckung von fraktalen Strukturen in großen Werken der Weltliteratur bewiesen. Aber es gibt noch viel vordergründigere Mathematik in geschriebenen Texten: das Zipfsche Gesetz. Diese 1930 vom US-Linguisten George Zipf aufgestellte Regel besagt, dass die Häufigkeit bestimmter Wörter in einem Text einer verblüffend simplen mathematischen Funktion folgt.

Worthäufigkeit als Hyperbel

Nach dem Zipfschen Gesetz entspricht die Verteilung der Worthäufigkeiten dabei in ihrer einfachsten Form einer Hyperbel mit der Formel 1/n. Konkret gesagt: Das häufigste Wort in einem Text kommt genau doppelt so oft vor wie das zweithäufigste, dieses wiederum ist ein dreimal häufiger als das drittplatzierte und so weiter. Für einzelne Werke wie beispielsweise den Roman Effi Briest von Fontane haben Analysen diesen Zusammenhang auch schon bestätigt...

scinexx.de 24.2.2016

Fatale „fraktale Strukturen“ in der Buchstabierwissenschaft haben wir hier schon aufgedeckt. Die damit verknüpfte zipf‘sche oder Zipf’sche Apostrophierung wird trotz ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung immer noch wenig beachtet – außer an der Uni München: Sprachstatistik: Das Zipf'sche Gesetz


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.10.2015 um 08.32

Unsere Bundeskanzlerin folgt in ihrer Politik den Prinzipien ihrer einstigen wissenschaftlichen Arbeit: Abwarten, Reaktionen beobachten und rechtzeitig angepaßt das Ergebnis als alternativlos darstellen:

Merkels Diplomarbeit aus dem Juni 1978 mit dem Titel Der Einfluß der räumlichen Korrelation auf die Reaktionsgeschwindigkeit bei bimolekularen Elementarreaktionen in dichten Medien wurde mit „sehr gut“ bewertet...
Am 8. Januar 1986 reichte sie ihre Dissertation Untersuchung des Mechanismus von Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch und Berechnung ihrer Geschwindigkeitskonstanten auf der Grundlage quantenchemischer und statistischer Methoden ein...
https://de.wikipedia.org/wiki/Angela_Merkel
Heute erzeugt die sich verändernde „räumliche Korrelation“ zu fremden Kulturen „bimolekulare Elementarreaktionen“ und führt zu „Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch“ im deutschen Volk. Wir dürfen nur noch die „Geschwindigkeitskonstanten“ abschätzen und haben das alternativlose Ergebnis als gottgegeben anzuerkennen.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 14.09.2015 um 17.50

Thomas de Maizière hat gestern im Deutschlandfunk in 2 ruhig und mit fester Stimme gesprochenenen Interviews 2 dicke Grammtikfehler gemacht.
Ich vermute, daß der Minister auf Droge war (Kokain oder Crystal=Pervitin [Mit diesem Teufelszeug haben sich Adolf Hitler und Heinrich Böll gedopet/gedoped/bedröhnt; in der deutschen Wehrmacht wurde es 1941 aus dem Verkehr gezogen]).

Jürgen Trittin hat es mal mit Dröhnung in einem einzigen Satz auf 7 Fehler gebracht:

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
„Das, was sich zunehmend als eine erhebliches Problem und auch als Wachstumsbremse raufstellt, ist den Umstand, daß sie eine erhebliche Verschmutzungsproblem durch Heizung mit Kohle, aber auch durch Stromerzeugung mit Kohle haben, der wiederum als ein Bremse von Wachstum angesehen wird.“
DLF, 8.11.2005, 11:47, Originalton vom Sender hier. (20 Sekunden, 144 kB)

Wer könnte es sein, dessen Sendung diese wundervolle Grammatik ist? Nach Expertenmeinung einer, der sich vermutlich unmittelbar vor dem Interview mit einer Haschischtüte volldröhnt: der Noch-Bundesminister für Umwelt usw., Jürgen Trittin.

(Joseph Fischers, Deutschlands Außenministers, bemerkenswerte Stimme, so sagte mir derselbe Experte, läßt auch ein ausgiebiges Verzichten auf Hanfverzicht vermuten.)
...
_________________
Detlef Lindenthal, Dipl.-Soz.päd.


__________________
Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.08.2015 um 18.15

Der Klopapierhersteller Hakle beklagt einen außergewöhnlichen Diebstahl: Seit gut einer Woche ist der Firmenschriftzug am Sitz in Düsseldorf verstümmelt. "akle" prangt an der Mauer des Geländes, der erste Buchstabe fehlt, das "H".

Das Unternehmen erstattete Anzeige und lobte jetzt eine Belohnung aus: 2675 Rollen Toilettenpapier oder 1000 Euro gibt es für die Wiederbeschaffung des 1,66 Meter großen Aluminium-Buchstabens. Die Belohnung entspreche 334 Paketen Toilettenpapier mit je acht Rollen. Der 26. August ist auch internationaler "Tag des Toilettenpapiers".

"Es ist kein PR-Gag", sagte eine Unternehmenssprecherin. "Wir stehen mit unserem Namen Hakle seit 1928, also seit fast 90 Jahren, für hochwertige Hygienepapiere und möchten auch zukünftig nicht auf unser H verzichten", sagte Geschäftsführer Bernd Schell.

spiegel.de 26.8.2015

Vor Jahren gab es eine Zeitungsserie über die „Millionendiener“, darunter über den Klosettpapier-Millionär Hans Klenk und seinen still erworbenen Reichtum. Durch geschickte Werbung war das Unaussprechliche des Geschäftlichen abgebaut worden: „... und dann zeigte er mir sein Toilettenpapier. Ich hatte noch nie etwas so Schönes gesehen.“ In früheren Jahrhunderten wurden die därmlichen Befindlichkeiten viel unbefangener erörtert als heute und nahmen mitunter einen wichtigen Platz in den Gesprächen ein. In den Briefen der Mozarts wurde oft Anteil daran genommen, ob jemand „offenen Leibes sey“. Heute ist dergleichen verpönt. Nur einmal im Jahr wird der „Tag des offenen Arsches“ gefeiert, aber das ist wieder etwas anderes.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.06.2015 um 11.50

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich festgelegt und Deutschland erstmals als Einwanderungsland bezeichnet...
Es gebe eine Liste von jenen Berufen, für die es in Deutschland nicht ausreichend Facharbeiter gebe wie Chemielaboranten. Afrikaner sollten darauf hingewiesen werden...
t-online.de 2.6.2015

Jeder lernwillige Afrikaner sollte kommen dürfen:

US-Forscher: Schimpansen könnten kochen lernen...
Geduld, Selbstbeherrschung, Motivation: Schimpansen können kochen lernen
t-online.de 3.6.2015


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.01.2015 um 19.21

Ich klicke, um zu erfahren, wie gefährlich ich gelebt habe:
Keime: Tote in Kieler Uni-Klinik
... und werde geleitet zu:

Im katholischen Bayern
Keine Sex-Partys mehr im Kurhaus


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.11.2014 um 17.51

Show-Ass macht Ass-Show

1. Po-Parade: Kim Kardashian präsentiert ihre Kehrseite
Ein Sektglas landet auf ihrem Arsch.

Direkt daneben:

2. Forschungssonde landet erfolgreich auf Kometen


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.10.2014 um 19.32

War die DDR ein Unrechtsstaat?

War die Rechtschreibreform eine Unrechtsreform?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.08.2014 um 06.49

Weshalb Deutschland unbedingt eine „Demokratieabgabe“ braucht.

Man beachte den Doppelsinn des von Jörg Schönenborn (WDR) 2012 geprägten Wortes!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.07.2014 um 05.31

BILD berichtete:

Von ROLF KLEINE

Wo er derzeit steckt, ist eines der großen Geheimnisse im politischen Berlin.

Der frühere SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy (44) war im Februar wegen staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen im Zusammenhang mit Kinderpornografie zurückgetreten. Irgendwo im europäischen Ausland soll er sich aufhalten, ist zu hören. Mehr nicht…

Zu lesen ist von ihm hingegen ab und zu auf seiner Facebook-Seite. Gestern zum Beispiel ein merkwürdiges Gedicht: „FAZ und Tagesspiegel? Lieber kauf’ ich mir 'nen Igel…“

Aus den skurrilen Zeilen ist zu erfahren, was der bis vor Kurzem noch hoch geschätzte SPD-Politiker von den Medien insgesamt hält: nichts!

bild.de 16.7.14

Daraufhin schreibt auf Edathys Facebook-Seite ein Edathy-Fan:

André Koal Bei BILD sollen angeblich auch Journalisten tätig sein...
BILD taugt im Notfall nicht mal zum Toilettenpapier, man will den Sch***ß ja loswerden und nicht A**** haben!

Edathy klärt auf:

Sebastian Edathy @André Koal: Der Autor, Rolf Kleine, war vor einem Jahr noch Sprecher des SPD-Kanzlerkandidaten Steinbrück.

André Koal Sebastian Edathy Oh, tut mir Leid. Das hatte ich nicht recherchiert...

Man sieht, orthographischer Scheiß, einmal der geöffneten Büxe der KMK-Pandora entfallen, ist nicht wieder wegzukriegen.
Die Titanic wagt übrigens (in richtiger Rechtschreibung) einen edlen Dichterwettstreit mit Edathy.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.06.2014 um 17.13

Die Zeiten ändern sich in Bolivien. Künftig sollen die Uhren dort gegen den Uhrzeigersinn laufen. Die linke Regierung will sich so symbolisch von den letzten Spuren der Kolonialherren befreien.
...
Die Regierung will damit ein Zeichen setzen und alte Spuren der Kolonialisten tilgen. In Bolivien hat das Vorhaben eine Kontroverse ausgelöst. Die Opposition kritisierte den Schritt. "Die Dinge entwickeln sich rückwärts in Bolivien", höhnte ein Oppositionsführer.
spiegel.de 26.6.2014

Da ähnelt die Uhr-Reform unserer Ur-Reform. Bei der wurden auch die Dinge rückwärts entwickelt: Mehr Großschreibung, mehr Getrenntschreibung und die gescheiterte österreichische ss/ß-Schreibung von 1890.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.04.2014 um 12.40

Ich erinnere mich noch an zwei versteckte Ulkmeldungen in den Lübecker Nachrichten um 1950:

- Es sei irgendwo ein Dinosaurier-Gelege entdeckt worden, und nun würde versucht, die Eier klinisch auszubrüten.

- Nach Albert Einstein habe das Weltall eine Tropfenform. Nun aber sei der Theoretiker James Zweistein zu dem Ergebnis gekommen, es müsse die Form einer Zigarrenkiste haben.

Das alles natürlich in der normalen Rechtschreibung, die, nachdem sie Rust und Frust überlebt, noch 50 Jahre Bestand hatte, bevor sie von wichtigtuerischen Reformaffen verstümmelt und verhäßlicht wurde.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.02.2014 um 09.09

Hilal Sezgin hat sich einen Namen gemacht. Heinrich-Böll-Stiftung, „Zeit“, PETA, „taz“, „Frankfurter Rundschau“. Die vegane Habermas-Studierte schwimmt mittendrin im Hauptstrom des Zeitgeistes. Mit solch trendbewussten Themen wie Gender, Feminismus, Islamfeindlichkeit und Tierethik hielt sie sich bislang sehr erfolgreich über Wasser und andere darunter...

Wenngleich ohne Recherche-Fortune so doch mit erheblicher Inbrunst holte sie zum Rundumschlag gegen den kleinen aber feinen Manuscriptum-Verlag aus, der bislang vor allem mit der Veröffentlichung von Hans-Hermann Hoppes [auch Habermast] demokratiekritischen Hauptwerks in Erscheinung trat... Und wie lautet die standardisierte Allzweckwaffe, wenn die grünsozialistische Lebensweltphantasterei in Gefahr gerät? Richtig. Frau Sezgin schwingt die Nazi-Keule...
ef-magazin.de 2.8.2013

Ein erster Blick in das Sortiment des Manuscriptum-Verlages bestärkt den schlimmen Verdacht:


Schöne alte Hühnerrassen


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.02.2014 um 10.28

Südkorea empört über Eiskunstlauf-Wertung

Der umstrittene Sieg der Russin Adelina Sotnikowa im Eiskunstlauf erzürnt Südkorea. Die Medien sprachen von einem Fehlurteil. Die Koreanerin Kim Yu Na hatte trotz einer überragenden Kür nur Silber gewonnen.
spiegel.de 21.2.2014

Das spricht doch für eine Reform des olympischen Bewertungssystems im Sinne der Abschaffung der Schulnoten, wie es die schleswig-holsteinische Bildungsministerin „Wara“ Wende anstrebt: Keine Punkt- und Platzvergabe mehr, sondern nur noch eine ausführliche schriftliche Beurteilung.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.01.2014 um 14.53

Die Satirezeitschrift Titanic bringt heute einen hübsch häßlichen Geburtstagsgruß, wie immer in der hübschen traditionellen Rechtschreibung, und vermengt dabei einige Persönlichkeiten:

Heute vor 90 Jahren wurde Hellmuth Karasek in Brünn geboren. Sein Leben gleicht einem seiner Anekdotenwitze, die er immer wieder erzählt, z.B. diesem: Kommt ein Pferd in eine Bar – aber was Sie vorher wissen müssen: Das Pferd gehört dem großen Hollywood-Regisseur Billy Wilder, der Hellmuth Karasek einmal erzählte ...

"Der Mann hieß Karasek. Häßlich und gemein war sein Gesicht und häßlich lag er im Bett, die Decke unter sein fettes Gesicht hinaufgerissen, die Knie in die Höh gezogen, gleichzeitig feig und unverschämt." (Hugo von Hofmannsthal, "Soldatengeschichte", 1895/96. In: Hugo v. Hofmannsthal, "Erzählungen", Reclam, S.71) Und genau so sieht er heute, an seinem Geburtstag, ja auch aus, der häßliche, feige Karasek. Ein wahrer Hellseh-Prophet, dieser Hoffmannswaldau.

titanic-magazin.de 4.1.14

Wer allerdings verfolgt hat, wie sich Karasek, eigentlich Reformgegner, verbogen hat, um sich das Wohlwollen seiner reformierenden Brötchengeber zu erhalten, kann die Boshaftigkeit der Titanic-Leute verstehen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.12.2013 um 06.38

Auftakt zur Großen Koalition
Kickstart für Schwarz-Rot
16.12.2013, 06:39 Uhr | Von Florian Gathmann und Annett Meiritz, Spiegel Online
t-online.de 16.12.13

... mit dem zweitmickrigsten Wahlergebnis der SPD zum medialen Sieger aufgestiegen – und dank der Rechtschreibreform auch kein „Arsch“ mehr.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.12.2013 um 16.14

Mandela-Trauerfeier: Gebärdensprachen-Dolmetscher war offenbar Schwindler
Bei der Trauerfeier für Nelson Mandela übersetzte ein Dolmetscher für Gebärdensprache die Reden von Politikern wie Barack Obama...


"Er hat einfach nur herumgestikuliert", sagte Delphin Hlungwane, eine Dolmetscherin der DeafSA, der Nachrichtenagentur Reuters. "Er hat weder grammatikalische Regeln noch die Struktur der Sprache befolgt."

spiegel.de 11.12.13

Siehe auch hier.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.11.2013 um 09.29

Wenn Hunde asymmetrisch wedeln
Besonders freudig gestimmte Hunde wedeln rechtslastig, sind sie hingegen etwas misstrauisch, mehr nach links. Dieses Zeichen nehmen sie bei anderen Hunden wahr und reagieren entsprechend, zeigen Experimente...
Originalarbeit der Forscher: Current Biology
wissenschaft.de 31.10.2013

Muß nun für rechtslastige Wedler das seit 1998 bestehende Kupierverbot wieder aufgehoben werden?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.09.2013 um 07.40

Wo steckte er vorher? – Lt. Wikipedia ist die „Stinkefinger“-Geste erst seit den 60ern in Deutschland eingebürgert worden. Zunächst aber haben die Politiker ihre Verachtung des Wählervolkes weiterhin nur in Worten verschleiert ausgedrückt:

Peer Steinbrück (SPD) erteilte [2004] einer Rücknahme der Reform eine klare Absage. „Die Debatte scheint mir symptomatisch für die Reformunfähigkeit Deutschlands zu sein.“
(Hier schon zuckte Steinbrücks Mittelfinger.)

„Die jetzt neu entfachte Kampagne verunsichert die Bevölkerung.“
(Die Bevölkerung war in ihrer Ablehnung der „Reform“ mehrheitlich nie verunsichert!)

„Erschreckend wenig interessieren sich die Kritiker für das Wohl unserer Kinder, die seit Jahren problemlos die neuen Regeln lernen.“ Focus16.8.04
(Natürlich: Die Schüler hätten problemlos auch „Schiffahrt“ mit fünf „f“ gelernt.)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.08.2013 um 08.53

KZ-Witze und Führers Lieblingsmarsch
Während sich keine Feier zu Adolf Hitlers Geburtstag am 20. April nachweisen ließ, wurde nach Erkenntnissen der Kommission im Bierkeller des Seminars "wiederholt der Badenweiler Marsch gespielt, im Wissen, dass es sich dabei um 'Hitlers Lieblingsmarsch' handelte".
spiegel.de 31.7.2013

Du meine Güte, wer ist nicht schon alles in Bayreuth gesichtet worden – alle mit dem Wissen, daß es sich bei Richard Wagner um Hitlers Lieblingskomponisten handelte: Angela Merkel, Claudia Roth, Thomas Gottschalk, Guido und Michael Mronz-Westerwelle, Ursula von der Leyen, Gerhard Schröder, Hans-Dietrich Genscher, Uschi Glas, Edmund Stoiber, Roberto Blanco ...


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.07.2013 um 07.26

Waldorfschulen als Brutstätte für die Masern
In den letzten Tagen ging der Masernausbruch an der Freien Waldorfschule in Erftstadt durch die Presse. Nur rund 100 der 396 Schüler konnten einen Impfschutz gegen Masern nachweisen, die Schule wurde vorübergehend geschlossen. Zum Vergleich: In NRW liegt die Impfquote bei 94,1 Prozent.
Ist das eine krasse Ausnahme, ziehen die Waldorfschulen Impfgegner karmisch an – oder besteht sogar ein ursächlicher Zusammenhang?

Die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland hat ein Merkblatt Masern herausgegeben. ... „Aufmerksame Eltern erleben gerade bei den Masern oft eine tiefgreifende Reifung ihres Kindes.“...
blog.gwup.net 11.7.2013

Nun, Impfschutz liegt weit neben unserem Thema. Wie gut aber, daß die Kultusminister wenigstens den Reformschreib-Impfzwang auch in den Waldorfschulen durchsetzen durften, so daß die Kinder nun eine früher nie gekannte Immunität gegen Schreibfehler entwickeln können.
Zu GWUP siehe auch hier.


eingetragen von glasreiniger am 02.07.2013 um 10.00

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Zitat des Tages
Mit einem Drei-Jahres-Vertrag kann auch ein Familienvater leben.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) in der FAZ zur Diskussion über befristete Verträge für Nachwuchswissenschaftler

jungewelt.de 2.7.2013 ... faz.net 30.6.2013

Was ist aber, wenn die Kinder doch älter als drei Jahre werden?


Ich wundere mich vor allem über den "Familienvater". Das ist doch gendermäßig unter aller Kanone.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.07.2013 um 17.23

Zitat des Tages
Mit einem Drei-Jahres-Vertrag kann auch ein Familienvater leben.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) in der FAZ zur Diskussion über befristete Verträge für Nachwuchswissenschaftler

jungewelt.de 2.7.2013 ... faz.net 30.6.2013

Was ist aber, wenn die Kinder doch älter als drei Jahre werden?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.06.2013 um 08.05

Das Justizministerium in Washington hat Ermittlungen gegen General James Cartwright aufgenommen. Er soll Informationen über den Stuxnet-Angriff gegen Iran weitergegeben haben… Der Virus gilt als eine der ausgefeiltesten Cyberattacke in der Geschichte. Der US-Militärgeheimdienst NSA soll Stuxnet mit israelischen Geheimdiensten entwickelt haben.
spiegel.de 28.6.2013

Solche Attacken können ähnliche Schäden verursachen wie ein Bombenangriff, mithin ein unzulässiger kriegerischer Angriff auf ein Land sein. Auch der Vorläufer der deutschen Variante „Stussnet“, der schon 1973 gegen die deutsche Rechtschreibung gerichtet war, wurde durch verdienstvollen Geheimnisverrat wirkungslos gemacht. Der „keiser im bot mit hei“ wurde zur lächerlichen Figur. Beim folgenden abgefeimtesten Angriff der Orthographiegeschichte nutzte dann die Reformmafia die gesetzlichen Grauzonen geschickter aus.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.06.2013 um 08.04

Messer macht salzig
Auch Farbe, Gewicht und Form des Bestecks beeinflussen den Geschmack von Speisen
Das Auge isst mit. Das gilt nicht nur für das appetitlich angerichtete Essen auf dem Teller. Auch welches Besteck wir nutzen, spielt eine Rolle für unseren Genuss. Das zeigt ein Experiment britischer Forscher. Demnach empfinden wir beispielsweise ein Stück Käse als salziger, wenn es uns auf einem Messer gereicht wird. Joghurt dagegen schmeckt uns süßer von einem weißen als von einem schwarzen Löffel.
wissenschaft.de 26.6.2013

… und was könnten diese „Messer“gebnisse für die reformierte Missstandsschreibung bedeuten?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.06.2013 um 06.45

Das Vorgehen der „Bild“ verdeutlicht in erster Linie aber eins: Auch zehn Jahre nach dem Freitod des schillernden FDP-Politikers stochert nicht nur Deutschlands größtes Boulevardblatt im Nebel, sind im Leben des umtriebigen aber undurchsichtigen Finanzjongleurs zu viele Fragen offen_geblieben. FOCUS Online nennt die fünf größten Rätsel.

Was tun gegen Schnarchen? ...//www.schnarchanalyzer.de
Der Schnarchanalyzer hilft ... Jetzt gratis Schnarch-Test starten! …

focus.de 5.6.2013


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.05.2013 um 10.08

Die versprochenen Lernerleichterungen können vermutlich erst mit begleitender neuer Technik voll wirksam werden:

Stromstöße als Lernhilfe
Schon eine kurze Hirnstimulation während des Lernens verbessert die mathematischen Fähigkeiten über Monate hinweg...


Tatsächlich schnitten die Probanden, deren Gehirn während des Lernens elektrisch stimuliert worden war, signifikant besser ab, wie die Forscher berichten. Diese Unterschiede zeigten sich vor allem bei Aufgaben, die den Transfer des zuvor Gelernten und die Anwendung von komplexen Regeln erforderten...

"Wenn wir das Rechnen verbessern können, dann besteht eine gute Chance, dass das auch mit anderen kognitiven Funktionen klappt", konstatiert Kadosh. In ferner Zukunft könnte daher womöglich das Einstöpseln der Elektroden so selbstverständlich zum Schulunterricht dazugehören wie heute das Zücken von Bleistift und Papier oder dem Taschenrechner. Und wer mal eben schnell eine neue Sprache oder andere neue Fähigkeiten lernen will, der greift während des Übens dann auch ganz selbstverständlich zum "Stimulator"…

wissenschaft.de 16.5.2013

Auch könnten stärkere Stromstöße ins Gesäß beim Schreiben alter „ß“ den Lernerfolg noch nachhaltig steigern.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.05.2013 um 06.31

Karikatur: „Die CSU macht Schluß mit der Beschäftigung von Angehörigen“
Spiegel-Spam

Aber der Politiker spricht reformiert!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.05.2013 um 10.23

AUF ZUM 1.MAI
Nazis blockieren!
Für unsere Rechte kämpfen!


spiegel.de: „Ein Schild sagt mehr als 1000 Worte“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.04.2013 um 16.17

Nach Enzensberger wurde die Rechtschreibreform von „Sesselfurzern“ erdacht und durchgesetzt. Jetzt gibt es Hoffnung, daß deren Blähungen der Volkswirtschaft auf anderen Gebieten auch einmal Nutzen bringen könnten:

Darmkeim als Diesel-Fabrik

Genmanipulierte Bakterien produzieren eine chemisch identische Kopie herkömmlicher Dieselkraftstoffe …

60 Prozent der globalen Erdöl-Fördermenge werden zurzeit weltweit für die Erzeugung von Kraftstoffen benötigt - und der Bedarf wächst, …

(Bild: Marian Littlejohn) Nährmedium mit Diesel produzierenden Darmbakterien

Sie bauten dem Darmkeim Escherichia coli verschiedene Gene anderer Organismen ein, die ihn dazu befähigen, freie Fettsäuren mit Hilfe verschiedener Enzyme zu unterschiedlichen Kohlenwasserstoffketten zusammenzusetzen…

wissenschaft.de 22.4.2013


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.04.2013 um 10.07

Piratin Marina Weisband 2013:
„In der Ferne habe ich die Vorstellung einer Gesellschaft, in der es kein „Scheißegal-Gen“ braucht, um Politik zu machen.“
faz.net 8.3.13

Bildungsministerin Gisela Böhrk 1998:
„Das ist mir doch v ö l l i g egal, wie hier die Leute schreiben!“
Gisela Böhrk 1998

Siehe auch hier


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.02.2013 um 09.09

… nach der Mißgeburt der „Rechtschreibreform“:

18:29 Uhr Narrenschau der Extraklasse
mittelhessen.de-10.02.2013
Anke Nöh besang im Anschluss die Irrungen der deutschen Rechtschreibreformen ... - unglaublich lustig, mit einer bitter-süffisanten Note.

Abgesang aufs Schlachtschiff Metz
mittelhessen.de-05.02.2013
In der Bütt zog auch Sigurd Bombe vom Leder, der Nachnamensregelungen und Rechtschreibreform auf den Kieker nahm...


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.02.2013 um 07.56

Eine Sängerin der japanischen Girlgroup AKB48 bittet um Vergebung
Um ihre Reue zu zeigen und Buße für ihr ‘Vergehen‘ zu tun, rasierte sie sich ihre langen Haare ab und postete ein Video auf YouTube. Dort entschuldigt sie sich für ihr Verhalten und bittet um Verzeihung und darum, nicht aus der Band entlassen zu werden. „Es tut mir so leid, dass ich solchen Kummer verursacht habe“, sagte sie unter Tränen in dem Video. „Was ich getan habe war unreif und gedankenlos“.
rtl.de 7.2.2013

Nach Bundeskanzler Schröder hat sich am Donnerstag die Bundestagsvizepräsidentin Vollmer (Grüne) zur Rechtschreibreform geäußert. Frau Vollmer forderte, die Kultusminister sollten sich bei den Schulkindern für die Rechtschreibreform entschuldigen. "Was jetzt fällig ist, ist eine Entschuldigung bei den Kindern dafür, daß sie das Falsche lernen mußten", sagte Frau Vollmer der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag.
faz 23.9.2004

Hätten wir nicht auch ein Anrecht auf eine solche Meldung gehabt?:

Selbstgeißelung
Die Boys und Girls der deutschen Reformergroup KMK96 bitten um Vergebung. Um ihre Reue zu zeigen und Buße für ihr Vergehen zu tun, rasierten sie sich die Haare ab, baten unter Tränen um Verzeihung, und darum, nicht vor der Aufdeckung des nächsten Schwindels entlassen zu werden: „Es tut uns so Leid, dass wir solchen Kummer verursacht haben. Was wir getan haben, dass war unreif und gedankenlos.“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.01.2013 um 09.08

Über eine Notiz im Humanistischen Pressedienst stieß ich auf die Scienceblogs.de v. 14.1.2013 des Astronomen Florian Freistetter und von dort auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse dieses Herrn (nach Psiram):

Masaru Emoto (geb. 22. Juli 1943, Yokohama) ist ein japanischer Politikwissenschaftler, Buchautor pseudowissenschaftlich-esoterischer Werke und Unternehmer.

[Zu seinen „Forschungsergebnissen“:]

In mikroskopischen Aufnahmen wird demonstriert, wie die Eiskristallbildung nicht nur von der Schadstoffbelastung oder Chlorung des Wassers abhängt, sondern auch vom Gesundheitszustand und der Gemütsverfassung des Experimentators: "Wasser verändert sich, wenn es menschliches Bewusstsein aufnimmt [...]".

Der strukturelle Aufbau der Eiskristalle sei unterschiedlich, je nachdem ob man dem Wasser zuvor Mozart oder Heavy Metal-Musik vorgespielt habe. "Schrecklich verstümmelte" Eiskristalle würden sich aber nicht nur bilden, wenn das Wasser zuvor mit Heavy Metal traktiert worden sei. Wenn man dem Wasser ein Schild mit der Aufschrift "Adolf Hitler" vorhält, sei das Wasser überhaupt nicht mehr zu einer Kristallbildung fähig. Klebt man demgegenüber einen Zettel mit der Aufschrift "Danke" auf die Wasserflasche, erhalte man anschließend die herrlichsten Kristallstrukturen.

Das erinnert zwangsläufig an das Gedicht ...

Das stille Örtchen
von Robert Gernhardt
…als er sich auf einem stillen Örtchen befand

Mein Blick fällt aufs
Toilettenpapier.
Auf dem Blatt steht “Danke”.
Danke wofür?

Sollte es nun nicht ein Anliegen der grünen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens sein, in Forschungsaufträgen die Wirkung des Klopapieraufdrucks auf die Wirksamkeit des Toilettenspülwassers untersuchen zu lassen?


eingetragen von jackmarkn am 31.12.2012 um 04.47

cool ...




__________________
WoW Gold


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.12.2012 um 22.12

Kreativität und Schizophrenie

Forscher enttarnen das Gen der [Reform-]Genies


[Die Vermutung, die Neuregelung der Rechtschreibung sei von Irren erdacht worden, könnte sich bewahrheiten:]

Genie und Wahnsinn liegen näher beieinander als gedacht…

Nach vielen Enttäuschungen präsentierte 2002 ein isländisches Forschungsteam um den ehemaligen Harvard-Neuropathologen Kári Stefánsson seine Ergebnisse zu einem Gen, das, so vermuteten die Forscher, in einem ursächlichen Zusammenhang zur Schizophrenie stehen müsse. Neuregulin 1 (NRG1) nennt es sich, es verfügt über Signalübertragungsfunktionen zwischen Zellen und ist für ihre Interaktion verantwortlich.

Störungen der NRG1-Signalübertragung wurden von den Forschern fortan mit Schizophrenie in Verbindung gebracht… Die eigentliche Entdeckung folgte sieben Jahre später…

Die Rede vom schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn schien ein Fundament zu bekommen. Untersuchungen des Wissenschaftlers Szabolcs Kéri begründeten den Verdacht, dass Neuregulin 1 die Verarbeitung von Informationen im Gehirn hemmt, aber auch frei für Ideen macht. Kéri hatte herausgefunden, dass es zwei Varianten des Gens gibt, die unterschiedliche Ausprägung sei entscheidend.

Bei der Hälfte der Europäer entdeckte der Neuropathologe eine Kopie des Gens, bei ungefähr 15 Prozent waren es zwei. Diese Menschen waren nicht nur anfälliger für Schizophrenie, sondern auch kreativer.

spiegel.de 8.12.2012

Diese Entdeckungen erklären nun verblüffend einfach die Denkstrukturen orthographischer Reformer und ihrer politischen Durchsetzer. Die ersteren, im Besitz eines doppelten Neuregulin-Gens, übertragen ihr „Spaltungsirresein“ (Schizophrenie) kreativ in ihr Regelwerk:

„Die Leid Tragenden sind die so genannten Kinder.“

Die informationsgehemmten politischen NeureglerInnen mit dem einfachen Neuregulin-Satz erkennen auch nach fundierter Kritik darin keine Widersprüche und lassen sich noch weniger daran hindern, amtlich die „Unstrittigkeit“ solcher Sätze festzuschreiben.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.11.2012 um 17.13

Die Durchsetzung der „Rechtschreibreform“
gegen die Mehrheit des Volkes hat bewiesen:


Deutschland ist keine Demokratie,
keine Aristokratie, keine Ochlokratie,
sondern die miese Synthese –
eine ArschlOchlukratie.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.10.2012 um 12.50

Die berühmte Badewanne des bekanntesten deutschen Nachkriegskünstlers wurde auf einer Tafel erklärt: „In dieser Wanne wurde Joseph Beuys als Baby gebadet“, und von einem Spaßvogel ergänzt durch „offenbar zu heiß“. Ein Mahnmal gegen Kunstunverstand ist sie auch nach ihrer Zerstörung anscheinend nicht geworden.

Dagegen soll ein Haus, in dem der „gräulichste“ Postkartenmaler aller Zeiten als Baby gebadet wurde, zur Gedenkstätte ausgebaut werden:


Nur zwei Wochen lebte Hitler in seinem Geburtshaus, dann zog die Familie des Zollbeamten Alois Hitler und seiner Frau Klara innerhalb der Stadt um, drei Jahre später siedelten sie nach Passau über - und trotzdem wird Braunau vor allem mit dem größten Verbrecher des 20. Jahrhunderts in Verbindung gebracht…

Die Grünen machen sich dafür stark, das Haus als Mahnstätte zu nutzen: "Wir haben die Verpflichtung, das Gebäude im Sinne einer Aufarbeitung der NS-Vergangenheit zu nutzen", sagt Manfred Hackl, Fraktionschef der Grünen im Gemeinderat…

spiegel.de 24.10.2012

Es würde doch eine Gedenktafel genügen: „In diesem Haus wurde Adolf Hitler als Säugling zwei Wochen lang gebadet – offenbar zu heiß“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.09.2012 um 18.18

… (ohne Reform-Infantilismus), kündigt eine Versenkung in den Islam an:

Der Chefredakteur des deutschen Satire-Magazins Titanic, Leo Fischer, hat die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in einem Pariser Satiremagazin verteidigt…

"Bei den Karikaturen handelt es sich eindeutig um Satire. Insofern halte ich die Veröffentlichung für absolut gerechtfertigt. Ich unterstütze meinen französischen Kollegen in jeder Hinsicht", sagte Fischer gegenüber bild.de. Das Magazin sei dafür bekannt, geschmackvolle und gut abgewogene Karikaturen zu zeigen. "Das ist auch hierbei der Fall."

Auch die Titanic wird sich in ihrer nächsten Ausgabe mit dem Thema "Islam" beschäftigen - auf der Titelseite. Fischer: "Ob wir Mohammed abbilden werden, bleibt aber ein Betriebsgeheimnis."

newspoint.cc 19.9.2012


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.09.2012 um 16.15

… zugleich ein Beispiel für die Notwendigkeit richtiger Rechtschreibung:

Klein-Fritzchen soll in der Schule eine Losung aufschreiben, nach der der Ruf der Partei an alle ergeht.
Als der Lehrer das Blatt in die Hand nimmt, liest er:

Die SED rupft dich,
die SED rupft mich,
die SED rupft uns alle.

Im Internet ist der Witz noch unbekannt.
Google drängt einem stattdessen auf: „Die SS ruft Dich.“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.09.2012 um 12.38

In kaum einem anderen Lebensbereich kursieren so viele Verschwörungstheorien wie in der Wirtschaft. SPIEGEL ONLINE stellt die wichtigsten vor. Diesmal: Wie Porsche die Manta-Witze erfand, um dem Proll-Boliden den Garaus zu machen.

Treffen sich zwei Manta-Fahrer. Sagt der eine: "Du, stell dir vor, ich hab mir einen Duden gekauft!" - "Ehrlich?", fragt der andere. "Und, hast du ihn schon eingebaut?"

… Demnach hat Porsche die Manta-Witze erfunden. Präziser: Das Unternehmen bezahlte den Komiker Karl Dall dafür. Er sollte die Gags schreiben.

"Im Nachhinein tut mir das unheimlich leid", sagt Dall. Immerhin verschwand nicht nur der Manta vom Markt. Auch das Image von Opel insgesamt habe unter den Gags gelitten.

spiegel.de 2.9.2012

Tatsächlich wird der Proll-Duden zwar nicht im Manta, aber in ebensolche Schreibprogramme serienmäßig eingebaut. Nach einer Dall-Persiflage: „Diese Sch(r)eibe müßt ihr koofen, das ist ne Sch(r)eibe für die Doofen!“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.08.2012 um 19.43

Sprich den Ekel aus! ¹

Menschen mit Spinnenphobie sollten ihre negativen Gefühle aussprechen

„Wenn ich diese eklige, haarige Spinne sehe, stellen sich mir alle Haare auf“, wäre ein geeigneter Satz, um die Abscheu gegenüber dem achtbeinigen Tier zu äußern. Aber auch, um Ekel und Angst vor ihnen abzubauen, sagen amerikanische Wissenschaftler.


Aus mehreren psychologischen Studien geht bereits hervor, dass es sich lohnt, über Probleme und negative Gefühle zu reden. Neurologen zufolge relativieren sich durch das Aussprechen die Eindrücke und verlieren an Gewicht. Ein Wissenschaftlerteam um Katharina Kircanski von der University of California in Los Angeles konnte diesen positiven Effekt nun auch für Arachnophobiker nachweisen…

Die Ergebnisse der Befragung sowie die körperliche Anspannung beim Betrachten der Bilder zeigten eine deutlich verminderte Spinnenangst für Probanden, die ihre Empfindungen laut formuliert hatten…

Ängste und negative Gefühle auszusprechen lohnt sich also auch, wenn sich diese – wie bei Arachnophobie – auf ein bestimmtes Objekt beziehen. Um den langfristigen Effekt auf diese Gefühle und dazugehörige Verhaltensmuster abzuschätzen, müssten aber noch weitere Studien durchgeführt werden, so die Forscher.

Katharina Kircanski (University of California, Los Angeles) et al.: Psychological Science, doi: 10.1177/095679612443830

wissenschaft.de 25.8.2012

Wieder verhilft die Wissenschaft zu besseren Einsichten: Die Homophobiker z.B. auf kreuz.net betreiben also nur sinnvolle Selbsttherapie!

¹) Wirkt erleichternd auch im Umgang mit der Reformschreibung.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.08.2012 um 18.33

Hochstapler als Gymnasiallehrer

Er hat nie Abi gemacht, hat keinen Uniabschluss - trotzdem unterrichtete ein Elektriker aus Rheinland-Pfalz dank gefälschter Urkunden als Gymnasiallehrer. Erst nach fünf Jahren flog der Schwindel auf…

Als er an einem Gymnasium Unterrichtspläne erstellte, waren die voller Rechtschreibfehler¹, sagt einer seiner ehemaligen Schulleiter…

Im Sommer 2006 startete er als Referendar an einem Gymnasium in Rastatt in den Lehrerberuf. Als Sport- und Biologielehrer sei er "sehr unkonventionell" gewesen, erinnert sich die damalige Schuldirektorin. Dienstbeflissen, aber locker, "die Schüler hätten wohl cool gesagt"…

Neben der Bewährungsstrafe muss der vermeintliche Lehrer 300 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten - er hat aber noch ein weiteres Problem: Das Land Rheinland-Pfalz beziffert den Schaden, den er verursacht hat, auf rund 75.000 Euro. Das Geld fordert es nun zurück.

spiegel.de 23.1.2012

Ein einfacher Hochstapler ist eben immer der Dumme, wenn er erwischt wird. Er hätte in die Politik gehen sollen. Da hätte er es mit seinem Geschick sogar zum Kultusminister oder Ministerpräsidenten bringen können und Milliarden für Bildungs- und Rechtschreibreformen in den Sand setzen, ohne daß ihm jemand ernsthaft sein unverdientes Altersruhegeld hätte streitig machen können.

¹) Vermutlich galten mildernde Umstände wegen der „Rechtschreibreform“.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.08.2012 um 18.38

Fatale Restaurierung
In Spanien hat eine Amateur-Restaurateurin versucht, ein Jesus-Fresko aufzufrischen - und die Hunderte Jahre alte Kirchenmalerei bis zur Unkenntlichkeit überpinselt.
spiegel.de 22.8.2012



The painting was a 19th century Spanish fresco titled “Ecce Homo” by painter Elias Garcia Martinez
globalpost.com 22.8.2012


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.06.2012 um 12.34

12. Dezember 1985 "Amtseid in Jeans" …
Der neue Umweltminister Joschka Fischer trägt zur Vereidigung Jeans und Turnschuhe. Das gab es noch nie. … Da wird der Deutsche Bundestag schon mal zur "Alkoholikerversammlung" abqualifiziert und sein Präsident in einer Plenums-Debatte als "Arschloch" bezeichnet.
ndr.de

Heute dagegen:
Polizeieinsatz gegen das Tragen von Bekleidung einer inzwischen arabischen Firma:


Dresden. Mit Thor-Steinar-Kleidung haben Mitglieder der NPD-Fraktion im sächsischen Landtag am Mittwoch für einen Eklat gesorgt... Trotz Aufforderung des Landtagspräsidenten weigerten sich die NPD-Mitglieder, sich umzuziehen. Die Folgen: ein Polizeieinsatz und eine Strafe… "Die Würde und Ordnung… muss gewahrt bleiben", sagte Landtagssprecher Ivo Klatte.
derwesten.de 13.6.2012


eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.06.2012 um 16.32

Die Satirezeitschrift „Titanic” vergackeiert Prominente mit dem Angebot, anläßlich des hundertsten Geburtstags von Axel Cäsar Springer in BILD eine Kolumne anstelle ihres Gossen-Goethe Franz Josef Wagner zu schreiben. Angeblich soll der Schriftsteller Richard Wagner, Exmann von Herta Müller, einen Text geliefert haben. Auch wenn Fiktion und Wahrheit nicht deutlich zu trennen sind, freuen wir uns an den vielen traditionellen „ß“, bei denen mein neues Wörd rot sieht:

POST VON WAGNER
Liebes Brot,

daß der Mensch nicht vom Brot allein lebt, ist sicherlich nichts Neues. Aber wie er wirklich lebt, ist durchaus an den Brotsorten zu erkennen, die die Bäckerei anbietet. Und: Wes Brot ich eß, des Lied ich sing, wie Axel Springer gerne sagte.
Ist es nicht ein bißchen viel, zu viel, was da morgens im Regal prangt, liebes Brot? Manches sieht aus, als wollte die Kundschaft ewig leben, und der Laden erweckt insgesamt den Eindruck einer Apotheke. Man ißt auch zum Vergnügen, schon vergessen?
Zeiten der Not und Zeiten des Überflusses zeigen auffallende Ähnlichkeiten. Für beide gilt: Man muß nicht gleich kleinere Brötchen backen, wenn der Umsatz nicht mehr stimmt …

Man muß die richtigen Brötchen im Regal haben. Welches aber die richtigen sind, bestimmt die Kundschaft, nicht der Bäcker.
Herzlichst
Richard Wagner

Titanic


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.05.2012 um 09.39

Goldener Windbeutel 2012

"Alkoholfreies" Bier mit Alkohol, Zuckertees für Kleinkinder und mit Wasser gestrecktes Hackfleisch, das als "fettarm" verkauft wird - welche Werbelüge ist die frechste? Die Verbraucherorganisation Foodwatch lässt darüber abstimmen - und die Firmen werden zunehmend nervös.

Immer im Frühjahr lässt die Verbraucherorganisation Foodwatch die "dreisteste Werbelüge des Jahres" wählen, der Sieger erhält den "Goldenen Windbeutel"… Mit der Kampagne will Foodwatch laut Eigenwerbung darauf aufmerksam machen, "wie Lebensmittelhersteller ihre Kunden systematisch hinters Licht führen"…

spiegel.de 22.5.2012

Leider haben die Verbraucherverbände sich die Gelegenheit entgehen lassen, anläßlich der „Rechtschreibreform“ den
Gräulichen Dummbeutel 1996-2006
zu verleihen. Das Ergebnis wäre sicher mit anderen ähnlichen Umfragen vergleichbar. Besonders preisverdächtig:

Hessisches Kultusministerium (2004)

10 gute Gründe für die Rechtschreibreform

1. Einfachheit der Rechtschreibung
2. Alte Rechtschreibung - viele Ausnahmen untergraben die Regeln
3. Neue Rechtschreibung - bessere Erlernbarkeit und Handhabbarkeit
4. Das Stammprinzip wird gefestigt
5. Neue s-Schreibung
6. Keine Streichung beim Zusammentreffen von drei Konsonanten
7. Getrenntschreibung wird geregelt
8. Großschreibung von Substantiven wird gestärkt
9. Kleinschreibung bei festen Verbindungen von Adjektiv und Substantiv wird festgelegt
10. Trennung nach Sprechsilben

Genaueres mit kritischem Kommentar von Theodor Ickler hier.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.04.2012 um 21.05

Spektakuläres Experiment
Paviane lernen ein bisschen lesen
Ein Wort von einer unsinnigen Buchstabenfolge unterscheiden - das können nicht nur Menschen …

[Seit 1996 läuft das Projekt „Rechtschreibreform“, bei dem zuerst deutsche Schüler, dann Beamte und schließlich Millionen von Bürgern als Versuchsaffen für unsinnige Schreib- und Leseexperimente eingesetzt wurden.

Nachdem dieses Menschenexperiment glimpflich ausgegangen war, konnte man es wagen, die angewendeten Methoden auch an Affen auszuprobieren:
]

Dan ist ein Pavian. Einer von sechs, die in einem Experiment von Jonathan Grainger von der Aix-Marseille Université und seinen Kollegen die Grundlage des Lesens erlernt haben: Die Affen können Wörter von Nicht-Wörtern unterscheiden. Mit einer Trefferquote von 75 Prozent liegen sie ganz klar über zufällig erreichten Erfolgsraten.
Innerhalb von sechs Wochen lernten die Paviane mindestens 81 Wörter. Dan konnte sogar 308 in einer Flut von mehr als 7000 Nicht-Wörtern identifizieren. Das Erstaunliche: Selbst neue, nie zuvor gesehene Wörter konnten die Affen häufig anhand typischer Buchstabenfolgen von Nicht-Wörtern unterscheiden, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Science". Spiegel 13.4.2012

Die Methodik war ähnlich wie bei der Rechtschreibreform: Wörter wurden willkürlich und oft unsinnig verändert. Und wie beim Menschenversuch stellte man fest, daß geringe Änderungen mehr Verwirrung und Unsicherheit auslösen, als auffällige Veränderungen.

Allerdings konnten die Experimentatoren und ihre Versuchobjekte gegenüber 1996 vom technischen Fortschritt profitieren:

Während die deutschen Schüler die Buchstaben mühsam zu Papier bringen mußten, durften die äffischen Probanden schon „behände“ mit „Tatsch-Screens“ arbeiten. Auch die Anreize waren verbessert worden. Sie wurden mit Bananen o.ä. zu Höchstleistungen getrieben. Die Stuttgarter Zeitung schreibt:


Die Paviane haben die Wörter auf dem Bildschirm natürlich nicht verstanden… Sie hätten mit der Zeit lesen gelernt, schreiben Grainger und seine Kollegen. Am Ende konnten die Affen zwar nicht so lesen, wie man es sich etwa von Schulanfängern wünscht… Doch die Paviane haben mit der Zeit statistische Muster in den Buchstabenfolgen erfasst und konnten sie wiedererkennen. Dies half ihnen, richtige Wörter immer besser von falschen zu unterscheiden. Stuttgarter Zeitung 13.4.2012

Das wird auch der Grund sein, warum erwachsene Menschen die für richtig erklärten Wörter der „Reform“ ungern akzeptieren: Sie wollen sich nicht zum Affen machen lassen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.03.2012 um 21.30

US-Forscher

Gehirn ist überraschend einfach gestrickt

Das menschliche Gehirn gilt als komplex und chaotisch. Untersuchungen von US-Forschern zeigen nun, dass Nervenbahnen vielmehr in ordentlich gewebten Strukturen verlaufen…

Um vergleichende Analysen verschiedener menschlicher Gehirne künftig zu ermöglichen, plant Wedeen als Nächstes die Kartierung der Gehirne von etwa hundert Probanden…

"Ich hoffe, dass künftige Modelle die Bedeutung dieser räumlichen Zusammenhänge stärker berücksichtigen", sagt Wedeen.

Die mathematischen Herausforderungen hierfür sind allerdings groß, denn die einfach gewebte Faserstruktur ist nur scheinbar schlicht. "Da die Flächen der Netze im Raum gekrümmt sind, muss man sie mit den hochkomplexen Gleichungssystemen der Differenzialgeometrie berechnen - den gleichen mathematischen Verfahren, die man auch in der Relativitätstheorie einsetzt", sagt Amunts.

spiegel.de 29.3.2012

[Warum gleich so hoch greifen? Einfach gestrickte und schief gewebte Gehirne, etwa solche der Schreibreform-Politiker, enthalten zwar im wesentlichen ein Schwarzes Loch, aber wegen fehlender Masse und Dimensionen ist die Riemannsche Geometrie der Relativitätstheorie gerade hier nicht anwendbar.]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.03.2012 um 06.27

Der Porno-Rapper und Bambi-Preisträger „Bushido“ kritisierte die Rechtschreibreform.

Sein Kollege und Bimbo-Preisträger „Shubidoo“ verschärft noch:


„Wer Pornos guckt, sieht viele Arschlöcher.
Wer Reformschreibung liest, sieht das Produkt vieler Arschlöcher!“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.03.2012 um 11.26

Bastian Sick erklärt sprachliche Untiefen in der Orangerie

Deutsche Sprache, schwere Sprache. Nicht zuletzt seit einer verpatzten Rechtschreibreform, die später in Teilen wieder zurückgenommen wurde, finden sich in unserer Orthografie und Grammatik zahlreiche, teils geschickt versteckte Fallstricke.

Wie gut, dass es einen Aufklärer gibt, der um die Fehler weiß: Bastian Sick – der Mann für alle Fälle. In der Orangerie führte er am Sonntagabend die absurdesten Irrtümer vor – und machte sich im Dienste der Show auch selbst zum Affen. …

Schmand! Mit D am Ende! Da meckert keine Rechtschreibprüfung! Ist aber falsch, weiß Bastian Sick. Es heißt Schmant! Weil es aus dem Tschechischen kommt. Und weil der Duden das so sagt…

Dabei gibt es tatsächlich orthografische Verbrechen, die jedem Sprach-Liebhaber die Tränen in die Augen treiben und die Sick daher mit Genuss aufzeigt. Vor allem im Supermarkt wimmelt es von verunstalteten Worten: Da gibt es Fluch-Mangos, Anananas und Chappi Vollkotzbrocken. „Wie gut ist dein Deutsch“, fragt der als Florian Silbereisen kostümierte Sick da singend.

Englisch passte leider nicht ins Versmaß, die Frage wäre aber ebenso legitim. „American Cheeskacke“, „Bisnesslautsch“ und „Gostreiter“ – es ist ein Wortkabinett des Grauens, dass der aus unerfindlichen Gründen albern auf seinem Steckenpferd herumreitende Sick hier zusammengetragen hat. Englische Sprache, schwere Sprache. …

fuldaerzeitung.de 12.3.2012

[ „Gostreiter” hätte auch Vorschrift der Stepp-Mopp-Reform werden können. Über die „amtlich“-orthographischen Verbrechen schweigt sich Sick sowieso aus. ]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.02.2012 um 17.17

Thomas Paulwitz bringt – in anständiger Rechtschreibung – in der „Jungen Freiheit“ einen Werbespott für ein wichtiges Buch über die Zukunft der deutschen Sprache, das auch hier schon besprochen wurde. Allerdings läßt seine Verschriftung der Mampf-Sprache zu wünschen übrig:

„Keksdeutsch: Ein neuer Dialekt entsteht“. Unter diesem Titel erscheint in diesen Tagen ein neues Buch. Verfasserin ist Meike Brösel, Professorin für Deutsche Sprache der Gegenwart an der Leibniz-Butterkeks-Universität Spottsdam…

JF 25.2.2012

NB: Seit ein paar Tagen wird der JF-Zugang regelmäßig mit Trojanern verseucht. Bundestrojaner? Verfassungsschutz NRW? Aufrechte Kämpfer gegen Rechts?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.02.2012 um 14.57

Nach den sensationellen Meldungen des letzten Sommers sollten Neutrinos, die man in Genf losgeschickt hatte, auf der „Messstrecke“ zum Gran Sasso in Italien 18 Meter Vorsprung vor einem gedachten Lichtstrahl gewonnen haben. Nach Einstein hätte die erst vor kurzem bestimmte Masse eines Neutrinos in der Bewegung das Unendliche überschreiten müssen. Jetzt stellt sich heraus, daß die „Messerwartung“ nicht erfüllt wurde, weil bei dem Experiment ein Glasfaserkabel locker war. Die Physikbücher hatte man zum Glück noch nicht umgeschrieben.

Nun gibt es aber große Zweifel an den Messungen vom vergangenen Jahr. „Wir haben es gestern Abend erfahren“, bestätigt Cern-Sprecher James Gillies … „Kabelprobleme oder menschliche Messfehler - so etwas kann passieren.“ Es sieht danach aus, als könnte sie recht behalten. spiegel.de 23.2.12

Vor fünfzehn Jahren wurde dagegen eine andere „Messerwartung“ bestätigt: Der Reformtheoretiker Burkhard Schaeder stellte mit einem Probediktat von acht Sätzen fest, daß Schüler bei Anwendung der Reformschreibung bis zu 50 Prozent weniger Fehler machen. Die Schulbücher wurden umgeschrieben und die Lehre auf die Reform umgestellt. Bald darauf stellte sich jedoch heraus, daß bei den Experimentatoren eine Schraube locker war.

Nachtrag am 30.3.12: Panne bei Neutrino-Experiment … Jetzt ist der Leiter des Experiments zurückgetreten. spiegel.de
Soviel Anstand hätte man auch von allen Kultusministern erwarten können – nach dem Volksentscheid SH am 27.9.1998 oder nach dem halbherzigen Eingeständnis des ihres Versagens am 4.3.2006.



eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.01.2012 um 12.55

RTL-Dschungel-Autoren Haas und Beisenherz

Schuld daran ist nur Ochse Uwenknecht

Die “Dschungelcamp“-Autoren Jens Oliver Haas, 44, und Micky Beisenherz, 34, gelten als verbale Götter der Gehässigkeit. Einmal jährlich zimmern sie dem erstklassigen Moderatoren-Duo Zietlow / Bach im australischen RTL-Dschungel messerscharfe Texte auf die Karten und TV-Zuschauern in Deutschland gute Laune auf die Couch. Mit Christopher Lesko sprachen beide zur Hälfte der Staffel exklusiv über Stimmung und Kandidaten, über “Ochse Uwenknecht“ und den “Biorhythmus von Franz Josef Wagner“.

[Das Interview wurde wohl per Chat oder E-Mail geführt:]

Hallo in den australischen Sumpf der Gruppendynamik! Wie ist die Stimmung im Autorenteam?

JOH: Toll! Seit dem 10. Januar verbringen Micky und ich mehr Zeit miteinander, als ein Pärchen in den Flitterwochen. Es muß Liebe sein.

MB: Muss! Mit zwei S! Wie oft hab´ ich Dir Idiot gesagt, dass man „muss“ mit zwei S schreibt!

JOH: Ja... das kommt davon, wenn man sich so ein junges Ding anlacht. Kollege: Ich wechsel' auf die neue Rechtschreibreform, wenn sie sich bewährt hat. Also frühestens mit Deiner Geschlechtsreife…

meedia.de 20.1.2012

Man sieht: Bei Leuten, deren Pubertät noch nicht abgeschlossen ist, haben die Kultusminister ein leichtes Spiel. Man hat die Heyse-ss nicht nur den Geßlerhut der „Reform“ genannt, sondern auch den Silikonbusen. Der spielt im Dschungelcamp (einer Veranstaltung, die ich nie gesehen habe), auch wieder eine Rolle – bei „abgehalfterten Scheinprominenten, die man besser eingeschläfert hätte“ (Kabarettist Georg Schramm):



Der Spiegel berichtet:

Silikon auf Ecstasy
Das Dschungelcamp mutiert zum Memmen-Camp: Die Männer flennen und wollen rausgewählt werden. Nur Brigitte Nielsen steht als einzige ihren Mann. Auch deshalb ist sie klarer Aspirant für den Titel Dschungelkönig, … Im rechten Mundwinkel klemmt eine Zigarette, sie nuschelt "Come on!" und mit der linken Hand presst sie Bully Herbig an ihre überdimensionalen Silikonbrüste…

spiegel.de 23.1.2011

Genderistisch und reformistisch korrekt wäre „steht als Einzige ihre Person“ – siehe Roger Herter bei FDS.

Was ich aber sagen wollte – treffender als „Silikonbusen“ wäre: Die neuen Heyse-ss sind das „Arschgeweih“ der Reform. – Nun kann man sagen, es sollte Gebildeten doch gleichgültig sein, ob jemand mit einem Arschgeweih herumläuft oder mit einem Ring durch Nase, Pimmel oder Schamlippen. Das ist schon richtig, aber es ist auch nicht die Aufgabe von Kultusministern, dergleichen vorzuschreiben und durch Schülergeiselnahme durchzusetzen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.12.2011 um 11.52

Plasberg: Darum habe ich Jauch nicht geküsst

bild.de 30.12.2011

Dazu fällt einem ein:
Es ist nicht wichtig, ob man „Kuß“ mit ß oder ss schreibt; die Hauptsache ist, man bekommt ihn.

Das verbreitete die einstmalige Ministerpräsidentin Heide Simonis in der Zeit der regierungsamtlichen Reform-Beschwatzung der Schleswig-Holsteiner und leitete bald darauf, unterstützt vom Amtskonkurrenten Volker Rühe, eine Orgie von Judasküssen ein – zum Verrat an Volksentscheid und Schreibkultur.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.11.2011 um 13.31

„Noch nie war eine Neuregelung der heutigen Rechtschreibung wissenschaftlich so gut vorbereitet wie heute.“ (W. Mentrup 1985)

Ich glaube, daß hier von den Gegnern der Neuregelung zu Lasten der jungen Generation gegen notwendige Neuerungen, die das Erlernen des richtigen Schreibens erleichtern werden, Front gemacht wird nach dem Motto: Warum sollen die Jungen es leichter haben als wir? (Rolf Wernstedt als KMK-Präsident 21.2.1997)

„Grundrechte von Eltern und Schülern werden durch diese Neuregelung nicht verletzt. (Bundesverfassungsrichter am 14.7.1998)

„So wenig wie man über Erkenntnisse von Wissenschaft eine Volksabstimmung herbeiführen kann, so wenig kann man … in Volksabstimmungen darüber entscheiden, ob Thron mit th oder nur mit t geschrieben werden soll.“ (Gabriele Behler, KMK-Präsidentin, Eckernförder Zeitung 25.9.1998)


Das ist alles Wissenschaft von gestern.
Hier nun die neuesten Erkenntnisse, natürlich in gleicher Wissenschaftlichkeit:

Die A-Löchertheorie

Gemäß der fraktalen Geometrie ähneln sich Strukturen im Kleinen wie im Großen. Diracs quantenmechanische Löchertheorie von 1929 zeigte, daß ein Nichts („Loch“) als negative Energie und Antimaterie wirken kann – später auch gedeutet als Bewegung rückwärts in der Zeit. Gell-Manns „achtfacher Weg“ beschrieb 1964 mögliche Teilchenfamilien (Multipletts) und führte direkt zum Quark.

Quark-, Löcher- und Achter-Struktur lassen sich nun deutlich auch im Großen ausmachen. Der Bundesminister Horst Ehmke erkannte 1973 die negative, rückwärts gerichtete Energie der „acht Arschlöcher in Karlsruhe“. 1984 definierte Joschka Fischer das „Arschloch“ als politische Einheit...

Mit dieser Einheit (AE, zu unterscheiden von der „Astronomischen Einheit“) kann auf einfache, aber exakte Weise die kombinierte Wirkung von wissenschaftlichem Quark und politischer Konstellation als Multiplett auf der Basis acht beschrieben werden:

1995 beschließen die Kultusminister (16 AE) und Ministerpräsidenten (16 AE) die „wissenschaftlich“ begründete Rechtschreibreform. Das Bundesverfassungsgericht (8 AE) weist 1998 eine Klage dagegen zurück, obwohl sie zurückgezogen wurde. Die Zeitungsverlage (ca. 288 AE) bekräftigen die Übernahme der Reform – gegen den Volksentscheid kurz zuvor. Diesen annullieren die Kieler „Volksvertreter“ (ca. 72 AE) umgehend (1999). 2001 berufen die Kultusminister (16 AE) einen Beirat zur Reformkommission (16 AE) und 2004 ein orthographisches Scheinparlament, den Rat für Rechtschreibung (40 AE), um die abtrünnigen Zeitungsverlage wieder einzufangen. 2006 versuchen die Kultusminister und Ministerpräsidenten (32 AE), mit einer Reformschrumpfung den orthographischen GAU (Größten Anzunehmenden Unfug) in der deutschen Schreibkultur notdürftig zu vertuschen und rufen dreist den „Rechtschreibfrieden“ aus.

Eine typische Einheitsmeinung war:

„Wenn man einmal einen Weg eingeschlagen hat, muß man ihn auch zuende gehen, auch wenn man zwischendurch feststellt, daß er falsch ist.“ (Rolf Wernstedt, Kultusminister, am 27.6.97 zu Reformgegnern)

Bessere Einsichten hatten kaum Folgen:

„Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden.“ (Johanna Wanka, Kultusministerin 2.1.2006)

Aber es ist nie zu spät zum Ausstieg, man muß ihn nur wollen:

Aussteiger Manuel Bauer: „Ich war ein großes Arschloch."
Spiegel.de 28.11.2011


Der Ratsvorsitzende Zehetmair setzt sich schon schwafelnd, aber bewußt wirkungsarm vom Reformextremismus ab:

„Politiker, laßt die Finger von einer Rechtschreibreform, das ist nicht euer Metier!“ (Hans Zehetmair, DLF 1.8.2011)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.10.2011 um 09.39


Aus dem „Hohlspiegel“ (spiegel.de)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.09.2011 um 21.57

Polite-Ass Berlusconi hat wieder zugeschlagen.

Er beschrieb nach ihrer rückwärtigen Partie die deutsche Griechenland-Retterin als „culona inchiavabile“².
Diplomatisch geschickter war da der bischöfliche Gesandte des 17. Jahrhunderts, der vom Herzog von Vendôme im „Kackstuhl“ empfangen wurde und der, als sich dieser noch demonstrativ abwischte, ausrief: „O culo di angelo!“ (Arsch eines Engels – zit. n. Collofino). Bekannt ist die vergrößernde Endung -one vom Violone, mit dem gewöhnliche Geiger auch ihre Schwierigkeit hätten.
Heute wurde der Polit- und Medien-Mafia-Boss 75.


blog-ville 16.9.2011

PS. Auch Päpste waren nicht zimperlich. Der vorletzte Benedikt (†1758) soll das Wort cazzo („Scheiße“, eig. ‚ereg. Penis’) ständig im Munde geführt und auf Vorhaltungen erwidert haben: „Cazzo, cazzo! Ich werde es so oft sagen, bis es nicht mehr schmutzig ist, cazzo!" (A.J.Storfer)

¹ Bekannte Revue: „O quel cul t'as“, (... was für einen Hintern du hast).
² eine Zeitung: „unfickbar“



eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.09.2011 um 07.05

[Comic-Ass im Moers!]

… Wer sich die Schau ansieht, wird schnell merken, welche Fantasie und wie_viel Witz Moers besitzt. Aber auch sein unglaubliches kunsthistorisches oder literarisches Wissen werde an vielen Stellen deutlich, betont Vogt. So wird bei Moers aus Andy Warhols Bild "Campbells Soup Cans" (Campells Suppendosen) „Andy Warhol: Assholes in Oil“ (Arschlöcher in Öl) - in Anlehnung an eine seiner berühmtesten Figuren, das Kleine Arschloch.

themenportal.de - radiohamburg.de
Siehe auch:
Ass, Arschlöcher


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.09.2011 um 10.23

Eine aufwändige und hochpräzise Analyse von über 16.000 Neutrinos weist eine „winzige, aber signifikante Differenz zur Lichtgeschwindigkeit nach“, teilte das CERN heute mit… Eine Möglichkeit ist, dass letztlich die Relativitätstheorie falsch ist. Obwohl sie die am besten bestätigte wissenschaftliche Theorie ist und oft aufs Genaueste überprüft wurde, steht sie nicht unverrückbar auf einem Altar ... wissenschaft.de 22.9.11

Während die Physiker noch rätseln, was bei der Messung womöglich schiefgelaufen ist, sind Twitter-Nutzer schon einen Schritt weiter. Sie reißen einen Witz nach dem anderen über die vorschnellen Neutrinos. Diese würden, so die Annahme der Witzeschreiber, ja gegen das Kausalitätsprinzip verstoßen, dass die Wirkung stets auf die Ursache folgt. spiegel.de 24.9.11

Also etwa: Weil ab 1999 ein Rechtschreibchaos entstanden war, mußten die Politiker 1996 die Rechtschreibreform beschließen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.10.2010 um 06.02

Rund 80 bis 100 Tage sind Martin Guth und Dietrich Faber pro Jahr auf Achse. Am Samstag gastierten die zwei Profi-Kabarettisten in Haslachs Kleinkunstreihe KLIK zur sichtlichen Freude des Publikums… Ob hanebüchene neue »Rechtsprechregeln« im Gefolge der Rechtschreibreform oder der Powervortrag von »Educating Consulting« im Kindergarten, dessen »Ökonom-Pädagoge« manch Kleinen zum Verkäuferkind des Monats küren mochte, ob wahlkämpfender Politiker … Alle Szenen saßen perfekt und luden das Publikum zum Lachen und Nachdenken ein. … Organisatoren und Publikum waren sich einig: »FaberhaftGuth« dürften nicht zum letzten Mal in Haslach gewesen sein.

Offenburger Tageblatt 12.10.2010


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.03.2010 um 17.55

Gerade finde ich zu modernem „Humanismus“ bei Wikipedia folgenden Eintrag:

Die Humanismuskritik Foucaults [Bearbeiten]
Michel Foucault stellte sich die Frage, wie man als freier Mensch leben könne. Für Foucault verschwindet der Mensch wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand. Gerade im Humanismus sieht er die dunkle Seite der Aufklärung:

„Ich verstehe unter Humanismus die Gesamtheit der Diskurse, in denen man dem abendländischen Menschen eingeredet hat: Auch wenn du die Macht nicht ausübst, kannst du sehr wohl souverän sein. […] Je besser du dich der Macht unterwirfst, die über dich gesetzt ist, umso souveräner wirst du sein. …“

Das könnte (unter anderem) erklären, warum die Atheisten- und Agnostikerverbände, die den Namen „Humanisten“ gewählt haben, sich besonders eifrig der „Rechtschreibreform“ unterwerfen.

Der Gedanke findet sich schon bei Paulus:
„Jederman sey unterthan der Oberkeit / die gewalt vber jn hat. Denn es ist keine Oberkeit / on von Gott / Wo aber Oberkeit ist /die ist von Gott verordnet. ... Wiltu dich aber nicht fürchten fur der Oberkeit / so thue gutes / so wirstu lob von derselbigen haben … (n. Luther, 1545)

Das erklärt wiederum einiges auf der Seite der christlichen Kulturträger.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.03.2010 um 14.43

Der Schauspieler Peter Berling hält in der Rolle des Rechtschreibexperten Peter Kleiber ein hinterhältiges Plädoyer für eine „tief greifendere“ Reform der Rechtschreibung und wird dazu von Alexander Kluge „mit gespielter Ernsthaftigkeit“(Wiki) befragt (23 min).

dctp.tv

Wo wir gerade bei Satire sind: Alle Monty-Python-Freunde haben heute (25.3.) in acht deutschen Städten die einmalige Gelegenheit, im Kino die Aufzeichung des 90minütigen Jubiläums-Oratoriums in der Royal Albert Hall mitzuerleben.

http://alternative.artsalliancemedia.com/montypython/


eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.03.2010 um 12.40

Tass’ Kaff’ statt Flaschbier

Seine Comicfigur "Werner" ist Kult. Am Mittwoch wurde Rötger "Brösel" Feldmann 60. Doch gefeiert wird nicht, denn: "60 ist 'ne dumme Zahl."


Vier Haare, zwei Zähne und die berühmte Nase - "Werner", die vom Comiczeichner Rötger Feldmann (alias „Brösel“) geschaffene Kultfigur, hält seit Ende der 70er Jahre dem bundesdeutschen Spießbürgertum den Spiegel vor die Nase. Generationen von Jugendlichen haben sich zum Entsetzen ihrer Eltern an den Geschichten um Werner, seine Motorräder, Eskapaden im Straßenverkehr und Trinkgelage amüsiert. Sein großzügiger Umgang mit Orthografie und Grammatik wurde bewundert und Wortschöpfungen wie "Bullerei" für Polizei, "Bölkstoff" für Bier, "Gas, Wasser, Scheiße" für einen Installateurbetrieb oder "Hau wech die Scheiße!" statt Prost gingen in den Sprachschatz der Jugendkultur über. Jetzt wird der gebürtige Lübecker 60 Jahre, arbeitet "wie verrückt" in seinem restaurierten Bauernhof in der Nähe von Kiel …
Spaß muss sein - aber bei allem Witz und Klamauk bewegen Brösel auch immer ernsthafte Themen. Seine Werner-Bücher der 80er Jahre seien heute so aktuell wie damals. "Ich sach' nur Gorleben und Kirchenfuzzi Ratzinger." Tonnenweise laufe der Atommüll in den Salzstöcken aus, doch die Politik beschäftigte sich mit Banalitäten. "Das ist nach wie vor absolut wahnsinnig, was heute abläuft", meint Feldmann und bedauert, dass sich "die Leute alles so gefallen lassen". …
SHZ 18.3.10

Er hat jedenfalls versucht, sich nicht alles gefallen zu lassen – Rötger "Brösel" Feldmann im Interview kurz vor der Annullierung des Volksentscheids:

Frage: Wie haben Sie bei der Abstimmung über die Rechtschreibreform gestimmt?
R: Ich glaube, ich habe dagegen gestimmt. . . . Wir haben schon immer so geschrieben, wie wir sprechen . . . So schreibe ich auch in Briefen: "Wir warn im Hamburch und ham tüchtich ein gehabt..." (Nordkurier-Online, 15. 9. 1999)

Die Zeitungen, die über ihn berichteten, hatten dagegen nichts Eiligeres zu tun, als sich der Unfugsreform zu unterwerfen:

(KN, 7.10.02 Thomas Gottschalk in Kiel): Es hätte nicht viel gefehlt, und die Vorstellung der Stadtwette wäre ohne Rötger („Brösel") Feldmann über Bühne und TV gegangen. Bereits am Abend vorher hatte sich das ZDF Hände ringend nach einem Ersatzmann für den „Werner"-Erfinder umgehört ....

(KN v. 6.9.04):
Und wieder fuhr Rötger „Brösel" Feldmann hinterher: Bei der Revanche des legendären Werner-Rennens zog der Comic-Zeichner erneut gegen den Kieler Kneipier „Holgi" Holger Henze den Kürzeren


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.02.2010 um 12.47

Lachen, wenn der Arzt kommt: Eckart von Hirschhausen, 42, knöpft sich mit medizinischem Kabarett ernste wie abseitige Fragen des Lebens vor. ...

Eckart von Hirschhausen regt echt auf, dass ... alle sagen, man soll offener mit psychischen Krisen umgehen, aber wer einmal beim Therapeuten war, praktisch nicht mehr in die private Krankenversicherung wechseln kann. Die Zuzahlungsregelung für Zahnersatz in der gesetzlichen Versicherung regt mich auf, weil ich nie weiß, wo mein Bonusheft ist. Und die neue Rechtschreibung, weil ich nicht mehr weiß, mit wie viel „ß“ man „Adßvenßkranß“ schreibt.

spiegel.de 17.2.10


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.01.2010 um 05.12

Mespelbrunn Ein dreifach donnerndes »Helau« für den Karnevalverein »Die Krachköize« nach der sehenswerten Narrenschau am Samstagabend. ...
Insgesamt 25 junge Damen waren auf der Bühne: Mit diesem Nachwuchs kann der 2001 gegründete Faschingsverein beruhigt in die Zukunft blicken.
Nico Hegmann, ein vielversprechendes Talent in der Bütt, zog gekonnt das immer noch recht aktuelle Thema »Rechtschreibreform« durch den Kakao. Mit seinem Vortrag eifert er seinem größeren Bruder und seinem Vater nach. Sitzungspräsident Lars Waldmann kommentierte den Auftritt richtig: »Sogar viele Jahre nach der Reform, erfüllt es viele Lehrer mit Zorn.« ...
Main-Echo online 25.01.2010


eingetragen von Hans Flachs am 21.01.2010 um 08.47

Mit Andreas "Spider" Krenzke gelingt ein guter Start ins neue Kabarett-Jahr
… Dabei pflegt er nicht die Brachialkomik vieler Kollegen, versteigt sich auch nicht in elitäre Höhen der Literaten, sondern schafft den Spagat, intelligent und trotzdem brüllkomisch Szenen aus dem Alltag in Berlin vor und nach der Wende zu präsentieren. Schriftsteller sei er im übrigen, weil es dafür einen Zuschuss vom Arbeitsamt gegeben habe. "Neun Euro für einen Duden", erzählt Krenzke, kaum habe er ihn durchgelesen, "da kam die Rechtschreibreform".
Beim Vorlesen stört das jedoch nur unwesentlich …
Wiesbadener Tagblatt 16.01.2010


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.10.2009 um 09.33

Ärztepfusch
Losgelöst von der Seele
Bei einer obskuren Psychotherapie starben Patienten. Die Ärztekammer fühlt sich machtlos gegen Pseudo-Heiler.
… Der Mediziner bot bei einer „psycholytischen“ Therapiesitzung am vorvergangenen Samstag offenbar bewusstseinsverändernde Substanzen an und verschuldete so den Tod von zwei der zwölf Teilnehmer. Doch nicht das selbst gestrickte Vorgehen war illegal, sondern nur die Tatsache, dass die Drogen zumindest teilweise verbotene waren. Jonitz: „Wer pfuscht, aber über eine ärztliche Approbation verfügt, darf in vielen Fällen weitermachen.“
focus .de 26.9.09

Während des Menschenexperiments „Rechtschreibreform“ starben wohl nur einige ältere Gegner, nicht zuletzt an Aufregung über die Dummdreistigkeit der Politiker. Die verantwortlichen Kultusminister durften in fast allen Fällen weitermachen, obwohl sie zehn Jahre lang zwölf Millionen Schülern sprach- und bewußtseinsverändernde Stoffe beigebracht hatten.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.09.2009 um 07.24

G20-Gipfel
Kein Quantensprung, aber Fortschritte

focus.de 25.9.09

Also ein Quäntchensprung.
Dabei ist ein Quantensprung schon die kleinste mögliche Veränderung!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.08.2009 um 11.16

Vor meinem Schreibtischfenster blüht die Minze, mannshoch – rundblättrige, nicht Roßminze, wie ich zuerst meinte. Ein Zilpzalp flatterte heute morgen schon herbei, doch erst mit steigender Sonne fanden sich die Heerscharen von Insekten ein, Fliegen, Bienen und Schmetterlinge, allein zwei Dutzend Distelfalter. Die Admirale dagegen bevorzugen die fauligen Augustäpfel nebenan, obwohl die Raupen beider Arten gleichermaßen Brennesseln lieben. Die Hummeln wiederum finden den Beinwell unterhalb anziehend. Dieser sei, sagt das Bestimmungsbuch, eine alte Arzneipflanze aus der Familie der Rauhblattgewächse, Stengel und Blätter seien rauhhaarig – womit wir wieder bei der unseligen „Rechtschreibreform“ wären: Jetzt finden wir „Raub-lattgewächse“ (räuberische Huflattiche?) im Garten, „Fleisch fressende“ Pflanzen im Moor, grauselige „Rausegelige“ (Quallen) am Meer und „Urin-sekten“ in den Räumen, die allerdings nur ein Zehetmair mit der „Reform“ in Verbindung bringt.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.08.2009 um 15.13

"Großversuch an der deutschen Bevölkerung"
… Doch Mediziner warnen vor Nebenwirkungen, …

SPIEGEL ONLINE - 01.08.2009 (Schweinegrippe)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.07.2009 um 09.58

Focus-Besucher bewerten Kompetenz und Glaubwürdigkeit von Politikern:

focus de 30.7.09

An der Spitze der Rangliste stehen – gewiß ohne daß dies den meisten Abstimmenden bewußt wurde – Gegner der „Rechtschreibreform“:

Lesernoten für Helmut Schmidt (SPD) [Reformgegner] 57653 Stimmen,
Platz 1 von 97, Gesamtnote 2,33
Kompetenz 2,22; Glaubwürdigkeit 2,34

Horst Köhler [vermutlich skeptisch] Platz 2
Baron zu Guttenberg [unbekannt] Platz 3

Lesernoten für Friedrich Merz (CDU) [Reformgegner]
Platz 4 von 97, Gesamtnote 2,94
Kompetenz 2,60, Glaubwürdigkeit 2,96

Lesernoten für Hans-Dietrich Genscher (FDP) [Reformgegner]
Platz 5 von 97, Gesamtnote 3,30
Kompetenz 3,17, Glaubwürdigkeit 3,35

Es ist nicht überraschend, daß die Versager in Kompetenz und Glaubwürdigkeit auch eine besonders unrühmliche Rolle bei der „Rechtschreibreform“ gespielt haben:

„Demokrat“ Franz Müntefering sah die „Reform“ am Volksentscheid scheitern und schwieg zu seiner Annullierung. Bürger, die dennoch auf Korrekturen bestanden, denunzierte er als „Hochwohlgeborene“.

Lesernoten für Franz Müntefering (SPD)
Platz 96 von 97, Gesamtnote 4,95
Kompetenz 4,92, Glaubwürdigkeit 5,13

Andrea Nahles, Schlußlicht in der Rangliste, glänzt mit einer „Fünf“ in allen Fächern.

Sie griff 2005 Bundesländer an, die zögerten, in den Schulen den Reformunfug notenrelevant verbindlich zu machen. Besondere Inkompetenz: Sie wiederholte den längst entlarvten Schwindel von der halbierten Zahl der Schreibregeln.


Lesernoten für Andrea Nahles (SPD)
Platz 97 von 97, Gesamtnote 5,27
Kompetenz 5,35, Glaubwürdigkeit 5,38

Daher ist Frau Nahles im Kompetenz-Team von Frank-Walter Steinmeier wohl am rechten Platz – vielleicht als spätere Bundesbildungsministerin?

Kompetenzteam

Der SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier sagte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Potsdam, das Team sei der Beleg, dass die SPD über „die besten Köpfe“ verfüge.

focus.de 30.7.09


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.07.2009 um 08.18

Jetzt oft zitiert:

Der eine hat eine falsche Rechtschreibung und der andere eine rechte Falschschreibung.

Die unsägliche Bildungspolitik hat dieses Bonmot fatal in die Wirklichkeit umgesetzt: Schüler lernen die falsche Rechtschreibung, gut und recht schreibende Gebildete sind zu Falschreibern degradiert worden.

Es gibt eine wahre und eine förmliche Orthographie.

… wobei die „Reform“ ihr Heil im Förmlichen suchte.

Die meisten Glaubenslehrer verteidigen ihre Sätze, nicht weil sie von der Wahrheit derselben überzeugt sind, sondern weil sie einmal die Wahrheit derselben behauptet haben.

... z.B. die Bildungspolitiker und ihre Reformer.

Man suche keinen Enthusiasten Behutsamkeit lehren zu wollen. Solche Leute sagen, sie wollen behutsam sein, glauben auch, sie wären behutsam, und sind die unbehutsamsten Seelen von der Welt.

Vor der „Verlässlichkeit“, die eine Rücknahme der „Reform“ angeblich unmöglich macht, war die „Behutsamkeit“ zu ihrer Einführung ein gern gebrauchtes Einschleichwort aus der Falschmünzerwerkstatt der Reformer.

(Zitiert nach Insel Taschenbuch 165 „Lichtenberg Aphorismen“ mit dem ausgezeichneten Nachwort von Kurt Batt.)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.07.2009 um 19.24

IMO-AUFGABE
Hässliche Dinge für immer loswerden

Von Holger Dambeck
Es gibt schöne Geschenke und solche, die man am liebsten gleich weiter verschenkt. Manch hässliches Präsent kann auf diese Weise über Umwege wieder zum ursprünglichen Verschenker gelangen. Mit einer Formel lässt sich dies verhindern.
Aufgabe:
Ein Club hat n Mitglieder. Die Mitglieder sind von 1 bis n durchnummeriert. Die Leute in dem Club machen sich gern untereinander Geschenke, allerdings sind darunter häufig auch Dinge, die sie einfach nur loswerden wollen ….
spiegel.de 17.7.07
http://www.spiegel.de/img/0,1020,1591836,00.jpg
[Bild, Text:]
Peep-Show der Gartenzwerge: Hässliches, du hast so was Verlässliches, dichtete eins[t] Robert Gernhardt. Mathematiker wissen, wie man sich peinliche Geschenke vom Leibe hält ...

Gernhardt dichtete natürlich nicht in dieser Schreibweise. Die Verläßlichkeit war bekanntlich der von den Kultusministern vorgeschobene Grund, die „hässliche“ Rechtschreibreform nicht zurückzunehmen. Vielleicht finden die Jungmathematiker auch hier eine Formel, wie man die wieder los wird.
(Das zugehörige Spiegel-Bild ist jugendgefährdend und kann hier nicht gezeigt werden.)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.06.2009 um 04.47

17. Juni – Tag der deutschen Einheit
(Inzwischen durch ein Datum der Parlamentsbürokraten ersetzt.)

1871 Einheit Deutschlands (kleindeutsch durch Bismarck)
1901 Einheit der deutschen Rechtschreibung (durch Konrad Duden):

Fortfall entbehrlicher Zeichen:
h nach t: Thür >Tür

1949 Teilung Deutschlands (durch die Kommunisten)
1996 Teilung der deutschen Rechtschreibung (durch die Kultusminister)
… in die klassische Kulturschreibung – und die Pennälerschreibung:

Vermehrung überflüssiger Zeichen:
ss-Reformsignal: As > Ass ( = am.- engl. „Arsch“)
Dreifachbuchstaben: Schwimmeister > Schwimmmeister
… auch kombiniert: Flußschiffahrt > Flussschifffahrt
Stammpedanterie: Roheit > Rohheit
Ratlosigkeit: Zierat > Zierrat
„Volksetümologie“: Tolpatsch > Tollpatsch
Punktuelle Sinnfälschung: Quentchen > Quäntchen
Bindestrichfimmel: der 14jährige > der 14-Jährige
Notlösungs-Bindestrich: Brennessel > Brenn-Nessel
Lückentick: die Leidtragenden > die Leid Tragenden
Kommakrampf: „Kommst du?“ fragte er > „Kommst du?“, fragte er
„Kackofonie“ : selbständig > selbstständig

1999 – Der Volksaufstand gegen die Rechtschreibreform vom 27.9.1998 wird am 17. September 1999 durch das Kieler Parlament niedergeschlagen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.06.2009 um 17.50

GLÜCKSDEBATTE IM TV
Die Vernunft muss dran glauben

Von Henryk M. Broder
… Jörg Andrees Elten, der frühere "Stern"-Reporter, der vor über 40 Jahren aus Schwabing nach Poona aufbrach, bot ebenfalls eine Theorie zum Glücklichsein an: "Erst wenn die Gedanken aufhören, befinde ich mich im Hier und Jetzt." So ähnlich hatte es schon Gottfried Benn gesagt, aber ganz anders gemeint: "Dumm sein und Arbeit haben, das ist das Glück." Elten, der inzwischen Seminare zur Sinnsuche veranstaltet, wurde dann doch kurz ungehalten, als er von Werner Schneyder nach den 92 Rolls Royce Autos gefragt wurde, die der Sekten-Chef Osho sein eigen nannte. …
spiegel.de 3.6.09
Natürlich muß es neu „sein Eigen“ heißen (Regel: Verdacht auf Substantiv) – aber dieser „Fehler“ ist nicht weiter schlimm, ist ja gute alte Rechtschreibung. Es wurde 2006 nur auf die Großschreibung „zu Eigen machen“ verzichtet, um den Kultusministern noch etwas zu ihrem Glück zu lassen.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 27.05.2009 um 21.07

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von glasreiniger
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Pressefach: IBM Deutschland GmbH:
<Die Hadronen (Neutronen, Protonen …) kann man als kleine Analog-Rechner zur Ermittlung ihrer Masse auffassen .. m

Das sieht aber sehr wie ein Rechner aus, der nur ein einziges Ergebnis liefert (vielleicht 42?).

Durch Tastendruck mittels eines Elektrons liefert ein Proton auch die Masse eines Neutrons.

Und wenn man eine größere Anzahl von Hadronen, Elektronen usw. sinnvoll zusammensetzt, bekommt man einen netzfähigen Knotenrechner, der noch ganz andere Sachen als die Masse eines Neutrons ausrechnen kann.
Und wenn Mann und vor allem Frau die kleinen Teilchen noch sinnvoller zusammenfügen (einschließlich ausreichend nachhaltiger Schulung), dann kommen Vernunftwesen dabei heraus, die zum Bewerten von Aussagen Gültigkeitsketten überprüfen.
__________________
Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.05.2009 um 17.37

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von glasreiniger
Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Pressefach: IBM Deutschland GmbH:

<Die Hadronen (Neutronen, Protonen …) kann man als kleine Analog-Rechner zur Ermittlung ihrer Masse auffassen .. m


Das sieht aber sehr wie ein Rechner aus, der nur ein einziges Ergebnis liefert (vielleicht 42?).


Durch Tastendruck mittels eines Elektrons liefert ein Proton auch die Masse eines Neutrons.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von glasreiniger am 27.05.2009 um 08.40

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Pressefach: IBM Deutschland GmbH:

<Die Hadronen (Neutronen, Protonen …) kann man als kleine Analog-Rechner zur Ermittlung ihrer Masse auffassen .. m


Das sieht aber sehr wie ein Rechner aus, der nur ein einziges Ergebnis liefert (vielleicht 42?).


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.05.2009 um 15.36

Pressefach: IBM Deutschland GmbH:

(pressebox) Julich, 03.12.2008 …. Die Berechnungen dazu waren extrem kompliziert. Dank dem JUGENE Supercomputer konnten Fodor und seine Kollegen das Problem lösen. …"Dieses Ergebnis zeigt, daß die Theorie der Quantenchromodynamik die richtige Theorie für die fundamentale physikalische Kraft der starken Wechselwirkung ist", schließt Fodor daraus. "Dies war eine der rechenintensivsten Berechnungen, die wir bisher kennen", fährt Fodor fort. Der Forscher erklärt, daß der "Ursprung der mit Abstand überwiegenden Mehrheit der sichtbaren Masse nunmehr erkärt werden kann"

Pressebox IBM

Die PresseBox ist der führende Pressedienst aller Technologie-Branchen und Ihr kompetenter Partner für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation.

http://www.pressebox.de/

Mir ist nicht bekannt, wieviel Rechenzeit erforderlich war. Vor einigen Jahren benötigte ein ungenaueres Ergebnis ein einjähriges Rechnen. Die Hadronen (Neutronen, Protonen …) kann man als kleine Analog-Rechner zur Ermittlung ihrer Masse auffassen, mit deutlich höherer Rechengeschwindigkeit als jeder Supercomputer. Aber schweifen wir nicht ab.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 26.05.2009 um 10.39


Sigmar Salzburg schrieb:
[1] [P.S.: Wissenswert ist, daß jedes atomare Kernteilchen im Weltall die rechnerische Kapazität eines Supercomputers nicht nur enthält, sondern wohl immer noch weit übersteigt.]
Dazu werde ich nachdenklich:
Großrechner befinden sich auf der Erde, also zweifellos im Weltall. Großrechner bestehen aus Atomen, diese bestehen aus atomaren Kernteilchen, die sich mithin gleichfalls im Weltall befinden.
Gemäß [1] hätte jedes dieser Teilchen des Rechners eine rechnerische Kapazität, die jene des Rechners noch weit übersteigt.
Dann wäre es ja besser, nur einen Teil des Rechner-Plastikgehäuses zum Rechnen zu nehmen;
oder wie???
Ich erbitte Aufklärung.
__________________
Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.05.2009 um 10.30

Das Thema historische Fälschungen nun auch im Focus:

Betrugsversuche

Die neun dreistesten Fälschungen der Geschichte

Der Jesus-Knochenkasten
Die persische Prinzessin
Der Piltdown-Mensch
Der Runenstein von Kensington
Der Cupido von Michelangelo
Die Prieuré de Sion
Die Protokolle der Weisen von Zion
Die Konstantinische Schenkung
Die Hitler-Tagebücher

Focus online 26.5.09

Die Auswahl ist (bis auf die „Rechtschreibreform“) meiner früheren hier sehr ähnlich:

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg

1.   Die Konstantinische Schenkung
sollte den gesamten Westen dem Diktat des Papstes unterwerfen.
2.   Der Runenstein von Kensington
verriet sich durch altertümliche oder nie dagewesene Schreibweisen.
3.   Die Vererbungslehre des Agrarbiologen Lyssenko
versprach eine Steigerung der Ernteerträge um 50 Prozent.
4.   Der Piltdown-Schädel wurde 1996
als Machwerk des Scherzbolds Martin Hinton oder 2016 des „Finders“ Charles Dawson erkannt.
5.   Sokal’s Hoax übertölpelte 1996
eine Wissenschaftszeitschrift zur Annahme dieser Nonsense-Theorie
6.   Die Rechtschreibreform
– soll den gesamten deutschen Sprachraum dem Diktat der Reformpäpste unterwerfen,
–verrät sich durch altertümliche oder nie dagewesene Schreibweisen,
– verspricht eine Senkung der Rechtschreibfehler um 50 Prozent,
– wurde 1996 als zusammengebasteltes Machwerk der Reformkommission erkannt,
– übertölpelte viele Zeitschriften zur Annahme der Nonsense-Änderungen,
– und macht weniger eine Reform der Reform "unumgänglich notwendig", als vielmehr ihre völlige Rücknahme.



eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.05.2009 um 06.22

Jülich, 21. November 2008 - Einem internationalen Forscherteam ist es erstmalig gelungen, die Masse der wichtigsten Bausteine der Materie - Protonen und Neutronen - auf theoretischem Weg zu berechnen. Das wichtigste Hilfsmittel der Physiker: der Supercomputer JUGENE am Forschungszentrum Jülich. Die aufwändigen Simulationen der Wissenschaftler bestätigen die Richtigkeit einer grundlegenden physikalischen Theorie, der Quantenchromodynamik. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift “Science” veröffentlicht

Buchautor Klaus Sedlacek

Der nicht hoch genug einzuschätzende Beitrag, den die Kultusminister dazu geleistet haben, ist die denk- und lernerleichternde Reform von „aufwendig“ zu „aufwändig“. Eine inzwischen aufgestiegene Verantwortliche wird sogar anreisen, um etwas an diesem Ruhm teilzuhaben:

"Jugene" ist der erste Computer in Europa, der eine Billarde Rechenoperationen pro Sekunde ausführen kann….
Finanziert haben das Projekt das Bundesforschungsministerium und das nordrhein-westfälische Innovationsministerium. Zur Einweihung [heute] werden deshalb auch Annette Schavan und Jürgen Rüttgers erwartet. Über den genauen Preis schweigen die Beteiligten, im Forschungszentrum spricht man allerdings von "einem größeren zweistelligen Millionenbetrag".
[Bild: Schavan]
Annette Schavan unterstützt das Projekt

WDR 26.5.09

Der flaue Reformwiderständler Rüttgers ist die passende Begleitung. Hunderte von Supercomputern hätte sich Deutschland anstelle der „Rechtschreibreform“ leisten können.

[P.S.: Wissenswert ist, daß jedes atomare Kernteilchen im Weltall die rechnerische Kapazität eines Supercomputers nicht nur enthält, sondern wohl immer noch weit übersteigt.]

P.S.:
„Die Simulation komplexer Vorgänge ist neben Theorie und Experiment zu einer unverzichtbaren Methode in Forschung und Entwicklung geworden“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) laut einer Mitteilung.
Focus 26.5.09

Für die Simulation komplexer Rechtschreibfragen genügt eigentlich ein gut funktionierendes Gehirn – über das die Kultusminister seinerzeit anscheinend nicht verfügten.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.04.2009 um 16.48

Aprilscherz:
FLAUSCHIGE GENIES
Küken können rechnen
Von wegen dummes Huhn: Federvieh kann rechnen - und zwar schon als Küken. Sollten die Ergebnisse italienischer Forscher stimmen, wären Hühner in Sachen Rechenkunst selbst Affen überlegen. mehr...
Spiegel.de 1.4.09

Kein Aprilscherz:
Forschung
Affen zeigen, wie man lernt
Spezielle erfolgsorientierte Neuronen in Affenhirnen steuern den Lernprozess. Sie entscheiden, welche Erkenntnisse lohnenswert sind, und welche nicht.
Affen zeigen uns, wie man lernt …
Focus.de 26.03.09

PISA, IGLU usw. ...
Haben wir noch nicht genug Affen in den Kultusministerien?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.03.2009 um 07.30

Deutscher Kleinkunstpreis
Überzeugungstäter, Rosstäuscher, Rotzlöffel

[…]
02. März 2009

Sebastian Krämer …
[…]
… Und wenn er sich an das Klavier setzt, ein paar Akkorde in das Unterhausgewölbe perlen lässt und über das „Vermögen und Unvermögen der Liedkunst“ singt, ein „Schlaflied zum Wachbleiben“ oder gar ein „Scheißlied ohne Reim und Rhythmus“ an die Deutschlehrer, die weder Harry Potter noch Bushido oder die Rechtschreibreform verhindert haben, dann findet er am Ende das, was jeder Liedermacher braucht: einen ganz eigenen und unverwechselbaren Ton. …
faz.de 2.3.09


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.02.2009 um 09.55

… ist ein hieb- und stichfester Wort- und Klavier-Virtuose, Kabarettist und Sänger mit bizarrem Humor, sprachlicher Präzision, bösem Spott und feiner Poesie.

Sebastian Krämer vs. Jongleure
Große Geschichten aus kleinen Begebenheiten

Bewahrer und Erhalter der Sprache

Länge: 1:06 min
In einer Woche bekommt er in Mainz den renommierten "Deutschen Kleinkunstpreis 2009" verliehen. In zwei Wochen gastiert er dann erstmals in Wien im Rabenhof Theater: der Kabarettist und Liedermacher Sebastian Krämer.

… Was die Sprache betrifft, sei er konservativ, sagt Sebastian Krämer. Wandel, Erneuerung oder Entwicklungen in der Sprache sieht er, als Bewahrer und Erhalter, daher naturgemäß mit Abwehr. Darunter fällt auch die Rechtschreibreform, die in seiner Lyrik keinen Platz hat …

OE1 ORF.at 22.02.2009
http://oe1.orf.at/highlights/133640.html


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.02.2009 um 09.22

http://www.feuerwehr-luterbach.ch

Neue Rechtschreibreform
So könnten die Bezeichnungen und Abkürzungen im Feuerwehrwesen nach neuer Rechtschreibreform in einigen Jahren aussehen:
Vreiwillige Veuerwehr VV
Veuerwehr Ferein VF
Foierwähr
Scharschierter der Foierwähr
Saniteter
Sanitetsdienst
Ahtemschutz
Gebeudefersicherung
Zifilschutz
Alarmierungssüstem
Ovizier Ov
Egsplosion
Hüdrant
Hiedrant
Stralror
Paitscher
Kennen Sie weitere Wörter aus dem Bereich Feuerwehr, die bei der nächsten Rechtschreibreform unbedingt angepasst werden sollten? Mailen Sie uns Ihren Vorschlag!

http://www.feuerwehr-luterbach.ch/html/reform.htm


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.02.2009 um 17.46

Tagesspiegel 31.1.09

Eine französische Korrespondentin, seit 20 Jahren in Deutschland lebend, klagt über die hiesige falsche Aussprache des Namens ihres Präsidenten „Nicolas ZZZarkozy“ („z“ entgegen dem „deutschen Sonderweg“ als stimmhaftes „s“ ausgesprochen.).

Kein Zweifel, das Französische ist eine schwierige Sprache mit seinen phonetischen Fallstricken, seiner ausgefuchsten Orthografie, seinen Regeln mit Dutzenden Ausnahmen.

Ihre Übersetzerin darf sich nun der wesentlich erleichterten deutschen Rechtschreibung bedienen und braucht Wörter wie „jedesmal“ und „allemal“ nicht mehr zu kennen – mit der Feinheit, daß letzteres nur hinter „für“ verboten ist. Sie braucht auch nicht die mundgerechte Menge „Mundvoll“ zu kennen, obwohl sie seit drei Jahren wieder erlaubt ist. Sie darf „Mund voll“ schreiben, auch wenn es im Zusammenhang den Sinn verändert.

… und nach 20 Jahren bin ich immer noch außerstande, den Namen Herta Däubler-Gmelin auszusprechen, ohne dass meine Zunge sich verknotet. „A mouthful“ sagen die Engländer ganz richtig. Ein Mund voll Konsonanten, die sich gegenseitig zerschmettern, ein dicker unverdaulicher Brei aus Diphthongen.

Glückliche Engländer, die nicht eine solche „Reform“ über sich ergehen lassen mußten. Auch sonst spottet die Autorin über die deutschen Namen:

„Die deutsche Politik hat einige haarsträubende Zungenbrecher hervorgebracht. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger – ein Klassiker –, war jahrelang eine akustische Folter, und ganz Frankreich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als die Ministerin zurücktrat.“

Das hat allerdings eine lange Tradition – von deutsch klingensollenden Namen wie Voltaires „Tunder ten Tronc“ zu Jean Giraudoux’ „Weselgroßschmiedmeister“. Mit der Aussprache haben allerdings die Deutschen selber bisweilen Schwierigkeiten. Als Peter Harry Carstensen, z.Zt. Ministerpräsident, einmal vom bayerischen Hans Zehetmair, jetzt Rechtschreibrat, angegriffen wurde, verbat er sich Ratschläge „von einem Herrn, dessen Namen hier im Norden niemand aussprechen kann“.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.02.2009 um 10.07

Weiterbildung steht heute hoch im Kurs
Erster Neujahrsempfang der Volkshochschule im Kreis Herford


… Den heiteren Teil des Abends übernahm der Kabarettist Harald Meves, der selbst beruflich in der Erwachsenenbildung zu Hause ist. Er witzelte über die verwirrende, überflüssige Rechtschreibreform und betrachtete kritisch Regalbretter mit Schrauben und einer Aufbauanleitung, die heutzutage einen Möbelmarkt ausmachen. …

Vlothoer Anzeiger - ‎26.01.2009‎


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.11.2008 um 08.28

Unter allen Visionen, die er unter anderem für eine neue unterschichtsnahe Bildungspolitik vorgebracht hat, fehlte eine:
Die Reform der amerikanischen Rechtschreibung.
Dank des Wirkens unserer Kultusminister an unseren zwanzigfach einfacheren Schreibweisen kommen nun im Deutschen orthographische Ungereimtheiten wie in Obamas Schlußrede nicht mehr vor:

It's the answer spoken by young and old, [usw.] rich and poor, Democrat and Republican, black, white, Hispanic, Asian, Native American, gay, straight, disabled and not disabled.

Auch in der Political Correctness sind wir Deutschen den Amerikanern voraus:
Das Wort „gay“ mußte der Simultanübersetzer heute morgen mit „Schwulen und Lesben“ verdeutschen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.10.2008 um 08.25

„Kinderreporter“ fragen Politiker, u.a.:
Lesen Sie auch auf dem Klo?
Claudia Roth (Grüne): „Nein. Das sind doch wohl eher die Männer, die ...

[Emanzenvorurteil ohne anatomisches Einfühlungsvermögen.]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.10.2008 um 07.40

Nach der Zerstörung der orthographischen Einheit Deutschlands
durch ss-Diktatur und Wörterverbote:


Feiern zum Tag der Einheit:
Deutschland als Kulturnation


Mehr als 200 Veranstaltungen finden in Hamburg zum Tag der Deutschen Einheit statt.
Hamburg will in diesem Jahr den Tag der Deutschen Einheit dazu nutzen, Deutschland als Kulturnation zu präsentieren. Das Thema Kultur soll wie ein roter Faden durch die Zeit vom 3. bis zum 5. Oktober führen …

Festakt mit Bundespräsident Köhler

Zum 18. Mal feiert Deutschland den Tag der Einheit und gedenkt damit der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten geben ein ökumenischer Festgottesdienst am 3. Oktober im Michel und ein Festakt im Theater im Hafen, bei dem Bundespräsident Horst Köhler und der Bundesratspräsident, Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU), reden werden.

[NDR-Ankündigung]

[Köhlers Reformgerede wurde sogar seiner Konkurrentin Gesine Schwan zuviel:

Schwan: Horst Köhler macht zuviel konkrete Politik
sueddeutsche.de - 6. Sept. 2008
Berlin (dpa) - Die SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, Gesine Schwan, hat das Eintreten des Amtsinhabers Horst Köhler für Reformen kritisiert….


Anmerkung: Die „Rechtschreibreform“ verbietet „zuviel“!]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.10.2008 um 08.24

Donnerstag, 2. Oktober 2008 05:09

Heute laufen eine Menge neue Filme in den Lichtspielhäusern an.
Unvergessliche Klassiker oder vergeudete Zeit?
SPIESSER macht den Sehtest.

Heimatkunde

(Deutschland 2007)
Dokumentarsatire
Filmstart: 02.10.2008
Länge: 94 Minuten
FSK: ohne Einschränkung
http://www.heimatkunde-der-film.de


Worum geht's?:

Martin Sonneborn, Vorsitzender der Partei "Die PARTEI", wandert einmal um Berlin herum und betrachtet kritisch, wie sich das Leben im Osten entwickelt hat. Dabei spricht er mit den Ureinwohnern und lässt sie ihre skurrilen Geschichten erzählen.

Wer sitzt neben dir?

Mein Kumpel aus Ostdeutschland. Der weiß die bitterböse Ossisatire nämlich richtig zu schätzen!

Darum schaut ihr den Film:

Wegen des bösen Humors und um mal wieder richtig zu lachen!

Der ideale Moment, um auf's Klo zu gehen:

Wenn Martin Sonneborn durch die verfallene SED-Vergnügungsstätte schleicht und Archäologe spielt.

Dann musst du deiner Freundin die Taschentücher reichen:

Wenn Martin Sonneborn mit dem selbst ernannten Guru im Wald spricht. Der setzt aller Schrägheit die Krone auf.

Ein Satz:

"Ein Ossi hätte mich nicht gefragt, ob ich mal seine Wurst halten kann." (Jugendlicher zu Sonneborn an der Tankstelle)


Fünf kurze Fragen an Martin Sonneborn:

Was war toll an der DDR?

Die Plattenbauarchitektur. Überall die selben Häuser, klasse! Und natürlich die Auslegware in den Häusern! Wenn ich umziehe, kann ich die alte Auslegware einfach mit in meine Wohnung nehmen! Passt haargenau. Ein unglaublicher Systemvorteil, wie ich finde.

Warum brauchen wir die Mauer wieder?

Die Mauer ist für unsere Partei doch bloß ein populistischer Vorwand gewesen, um Stimmen zu fangen. Jeder neunte Deutsche wünscht sie sich zurück, und wir haben geglaubt, dass wir damit dritt stärkste Partei in Deutschland werden können.

Mit welchem Spaß bist du schon mal richtig gegen den Baum gefahren?

Wir waren einmal in dem Ministerium, das für die neue Deutsche Rechtschreibreform zuständig ist und haben sie die abenteuerlichsten Worte schreiben lassen. Da hat mich beinahe mal jemand erkannt. Aber das ist gerade nochmal so gutgegangen...

Wie geht s deinen Füßen? 250 km Wanderung ist ja schon nicht ohne.

Eigentlich wieder ganz gut. Ich hatte zum Glück gute Wanderschuhe.

Machst du eigentlich immer aus allem eine Satire?

Nein. Man muss überraschend oft ernsthaft sein, um einen wirklich guten Spaß hinzu bekommen. Ich befürchte aber, dass es einfach mein Charakter ist.


Martin Sonneborn wurde 1965 in Göttingen geboren und legte an einer katholischen Privatschule sein Abitur ab. Nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Versicherungsvertreter studierte er Germanisitk, Publizistik und Politikwissenschaften. Bis 2005 arbeitete Sonneborn als Chefredakteur beim Satiremagazin TITANIC. Mit anderen TITANIC Redakteuren gründete er 2004 "Die PARTEI", deren Vorsitzender er ist. Derzeit ist er mitverantworlicher Redakteur bei SPAM, der Satireseite von Spiegel Online.


Text und Interview: Holm Kräusche, 18



SPIESSER verlost Kinokarten, Kinobesuche für eure ganze Klasse und vieles mehr auf http://www.spiesser.de/gewinnen.

SPIESSER 2. Oktober 2008 05:09
http://www.spiesser.de/default.aspx?ID=3218&showNews=283926

[ Zu einem guten Teil ist es Martin Sonneborn zu verdanken, daß das Satiremagazin „Titanic“ auch heute noch in der klassischen Literatur-Rechtschreibung erscheint und die KuMist-Schreibe verschmäht. ]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.09.2008 um 17.17

"Feuchtgebiete"
© Jens Schlueter/DDP

Intimrasuren, Analsex und Hämorridenoperation - wie man die Inhalte von Charlotte Roches Bestseller "Feuchtgebiete" auf die Bühne bringt, ist schwer vorstellbar. Doch Regisseurin Christina Friedrich hat es in Halle getan. …
… Der Mann, der Helen Memel das Mikrofon unter die Nase hält, reißt die Augen weit auf und hüpft vor Begeisterung jedes Mal ein kleines Stückchen höher. Hurra, wieder ein Igitt-Wort. "Muschifotzenschleim" zum Beispiel - oder auch einfach nur "Ficken". …

Dass es aber - bis auf die Kollerei auf der Bühne - während der gesamten Aufführung am Sonntag nicht einen wirklichen Lacher gab …, spricht für sich ….

stern.de - 29.9.2008 - 12:21
URL: http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/640557.html

Dank der „Rechtschreibreform“ kann das analfabetische Volk nun leichter bei bedeutenden Kulturereignissen mitreden und mitschreiben. „Hämorrhoiden“ sind jedoch – anders als „jedesmal“ – noch nicht verboten. Die beiden F-Wörter verschweigt das „amtliche“ Verzeichnis, obwohl oft Unklarheit über F oder V besteht, wie zugehörige Klosprüche zeigen. Nun sind diese die Literatur geworden, die das Nachreformzeitalter verdient.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.09.2008 um 07.00

Unter dem Titel

„Dubioser Professor, unglaubliche Studien“

schrieb „Spiegel Online“ am 10.9.08:

Hat ein vermeintlich führender Psychologieexperte jahrzehntelang deutsche Medien genarrt? Henner Ertel wurde jetzt von einem Wissenschaftler wegen Missbrauchs akademischer Titel angezeigt. Die Universität, deren Rektor Ertel sein will, existiert offenbar nur auf dem Papier. Das Stuttgarter "G.R.P. Institut für Rationelle Psychologie" und sein Protagonist Henner Ertel können sich über einen Mangel an medialer Aufmerksamkeit nicht beklagen. "Berliner haben den kürzesten Sex", titelte etwa die "Berliner Morgenpost". "Männer in Chemnitz haben wenig zu lachen", schrieb die "Süddeutsche Zeitung". "Hamburg hat die Längsten", verkündete das "Hamburger Abendblatt".

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,577236,00.html

Nun, das kommt uns bekannt vor. Auch die „Rechtschreibreform“, für die nun jedermann „den Kürzeren“ ziehen soll, ist aus einem Privatverein hervorgegangen, der sich den Auftrag dazu von den übertölpelten Kultusministerien „geholt“ hat – ein eben nicht einzigartiger Vorgang:

Wie nun aus neuen Dokumenten hervorgeht, war eine Firma, die Henner Ertel gehört, von Januar 2000 bis Anfang 2005 am Zentrum für innovative Produktentwicklung (ZIP) an der Universität Hohenheim angesiedelt. Das ZIP ist ein Gründerzentrum, das mit Unterstützung des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums gegründet wurde.

Im Internet schwört man noch auf das dubiose „Institut“
Neue Reisepartnervermittlung von L 47TUR im Internet / Hochzeit ...
In Zusammenarbeit mit dem weltweit führenden Institut für Rationelle Psychologie (GRP), München, führt L'TUR den Online-Partnertest "Singles treffen ...


Was die „Rechtschreibreform“ betrifft, so haben deren Protagonisten die Ministerien, Institute und Medien so infiziert und umfunktioniert, so daß diese aus Angst, sich endgültig lächerlich zu machen, die Rückkehr zur Vernunft mit allen Kräften verhindern.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.08.2008 um 07.43

Beeinflussen Quanten unser Bewusstsein?
Quanten, so glauben manche Forscher, können auf unser Gehirn einwirken. Dabei stoßen sie Denkprozesse an und erzeugen so unser Bewusstsein.

Von FOCUS-Redakteur Michael Odenwald
Sogar die Ersten (an Rang) unter den Hirnforschern verdächtigten die Quanten:
Einer der Ersten (der Zählung nach), der eine solche Hypothese vertrat, war der Hirnforscher Sir John Eccles. Er erhielt 1963 den Nobelpreis für Medizin für die Aufklärung der Erregungsübertragung an den Synapsen (Kontaktstellen) der Nervenzellen. …

Der US-Anästhesist Stuart Hameroff und der britische Physiker Roger Penrose entwickelten in den 90er-Jahren eine weitere Theorie, in der sie den Einfluss von Quanten auf das Gehirn beschreiben. Ihr Ausgangspunkt sind die sogenannten Mikrotubuli.

Focus online 29.08.08
Focus
Das wird ergänzt durch eine Meldung bei Spiegel Online.
Fliegen planen nicht im Hirn, sondern im Voraus:
VERHALTENSFORSCHUNG
Fliegen planen Flucht im Voraus
Vorbereitung ist alles: Eine Fliege zu erschlagen, ist deshalb so schwierig, weil sie ihren Fluchtplan schon längst im Kopf hat, wenn die Fliegenklatsche kommt.

Spiegel online, 29. 08. 2008
Spiegel
Wegen der geringen Größe der Fliegen können hier allerdings nur „so genannte“ Quantula eine Rolle spielen, die sprach-, sinn- und schreibverfälschend von den Kultusministern als „Quäntchen“ bekannt gemacht wurden. Auf dieses „Fäktchen“ hätte der Focus in seiner Faktenhuberei hinweisen können.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.08.2008 um 08.07

Sorgfältig haben die Kulturpolitiker jede Überforderung unserer Schüler zurückgeschraubt und beispielsweise den Gebrauch der Zeichenfolge „Quentchen“ verboten, da sie nicht in der Lage seien, ihre Bedeutung als altes Gewichtsmaß zu erlernen.

Heute morgen berichtete das WDR-Fernsehen, daß in Nordrhein-Westfalen an mehreren Schulen Chinesisch als Lernfach angeboten wird, teilweise sogar bis zum Abitur. Die sorgfältig vor jedem „greulichen Verbleuen“ bewahrten Schüler fanden in ihrer eifrigen Unschuld das Chinesische mit seinen Tausenden von Zeichen „eigentlich gar nicht kompliziert“.

Diese Fälle von Kindesmißbrauch sollte die GEW endlich so anprangern, wie wir es von ihrem Kampf gegen die alte, für Schüler schier unlernbare Rechtschreibung her kennen. Frau Demmer, übernehmen Sie!

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.07.2008 um 12.21

KARLSRUHE
Verfassungsrichter kippen Rauchverbot

Hamburg/Karlsruhe - Erfolg für die Raucher: Das Bundesverfassungsgericht erklärte am Mittwoch die Rauchverbote in Baden-Württemberg und Berlin für verfassungswidrig. Die Richter gaben dabei zwei Wirten aus Berlin und Tübingen sowie einem Discothekenbetreiber aus Heilbronn Recht.

Zwar wäre den Karlsruher Richtern zufolge sogar ein absolutes Rauchverbot in Lokalen zulässig. "Denn der Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsgefahren - wozu der Gesetzgeber auch das Passivrauchen zählen darf - ist ein überragend wichtiges Gemeinschaftsgut", sagte Präsident Hans-Jürgen Papier bei der Urteilsverkündung.
Wenn aber - wie in Baden-Württemberg und Berlin - größere Gaststätten abgetrennte Raucherzimmer ausweisen dürfen, dann müssen auch Ausnahmeregelungen für kleine "Eckkneipen" geschaffen werden. Denn durch die gegenwärtigen Regeln werde die "getränkegeprägte" Kleingastronomie wirtschaftlich besonders stark belastet. Dies verletze die Berufsfreiheit der Beschwerdeführer, entschied der Erste Senat.

Spiegel Onlene 30.07.2008
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,568963,00.html

Gerne hätten wir die Schlagzeile gelesen:
Verfassungsrichter kippen Rechtschreibreform.
Die Willkür höchstrichterlicher Entscheidungen ist offensichtlich:
Gegen eine Geiselnahme von 12 Millionen Schülern und ihre Einnebelung mit künstlichem Reformqualm zum Zwecke der orthographischen Gesellschaftsveränderung hatte das Verfassungsgericht (damals auch Herr Papier) nichts einzuwenden – beim Rauchverbot gilt plötzlich die Kleingastronomie von Verfassungs wegen aus Wirtschaftsgründen als schützenswert. Für Kleinverlage und Kleinschriftsteller unter dem Zwang der Anpassung an die „Rechtschreibreform“galt das jedoch ausdrücklich nicht. Die kleinen Kneipiers dürfen Raucher dulden, weil auch in den großen Gastwirtschaften das Rauchen erlaubt ist. Dagegen wird in den Schulen nicht die herkömmliche Rechtschreibung geduldet, obwohl sie sonst fast jeder verwenden darf.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.07.2008 um 13.24

BRÖCKELNDES HUMOR-DENKMAL
Großhirn an Otto - aufhören!
… Die Zuschauerzahlen sanken auf immer noch beachtliche 6,5 Millionen beim zweiten Film (1987) über 4,5 Millionen beim dritten ("Otto - der Außerfriesische", 1989) und 2,8 Millionen beim vierten ("Otto - der Liebesfilm", 1992) auf schließlich nur noch eine Million beim "Katastrofenfilm" (2000). … Traurig und symptomatisch, wie in Letzterem mittels digitaler Technik Ottos erwachsenes Gesicht auf einen Babykörper montiert wurde - eine Infantilität, die eher an einen Horrorfilm als an eine Komödie erinnerte [… oder an die Infantilismen der „Rechtschreibreform“] … Geradezu bedrückend die Schlussszene des "Katastrofenfilms", in der Otto der 24 Jahre jüngeren Schauspielerin Eva Hassmann, die nach den Dreharbeiten seine zweite Ehefrau wurde, gesteht, er wolle mit ihr alt werden. "Aber Otto, du bist doch schon alt", entgegnet sie da gnadenlos.
Spiegel online 20.7.2008
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,566769,00.html

Immerhin vermutet der Verfasser bei Otto noch Großhirn. Die Kultusminister dagegen kommen seit zwanzig Jahren nur mit etwas Kleinhirn aus. Daher mußten die Appelle, mit der „Rechtschreibreform“ aufzuhören, fruchtlos bleiben. Die „Katastrofe“ hat der ehemalige bayerische Kultusminister Zehetmair zwar verhindert, aber ist das schon ein Nachweis von verbliebenen Restneuronen eines Großhirns?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.06.2008 um 14.48

Dumme Fliegen leben länger als kluge
Intelligenz ist nicht immer von Vorteil - jedenfalls bei Fliegen: Schweizer Forscher haben herausgefunden, dass klügere Fliegen um etwa ein Drittel kürzer Leben als dümmere Artgenossen. Der Grund: Die erhöhte Hirnaktivität kostet die Tiere wertvolle Energie.
Spiegel online 05.06.08
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,557832,00.html

Deswegen also die „Rechtschreibreform“. Sie dient nur unserer Lebensverlängerung.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.03.2008 um 19.12

22. Februar 2006 Schriftsteller aus aller Welt haben den dritten Jahrestag des Einmarsches in den Irak am 20. März zum „Tag der politischen Lüge“ ausgerufen. (faz.net)

Der Irakkrieg sollte schnell und kostengünstig die Lösung fast aller Nahostprobleme bringen.
George W. Bush: „Die Welt ist sicherer geworden.

Die deutschen Provinzpolitiker können da nicht mithalten, sonst aber ist die Ähnlichkeit auffallend:

Die Rechtschreibreform sollte schnell und kostenneutral die Lösung fast aller Schreibprobleme bringen.
Heide Simonis: „Die Kinder haben es jetzt leichter.


Nachtrag: Matthias Matussek, Spiegel-Kulturredakteur in einem lesenswerten Artikel über die Lüge allgemein:
Nun fällt auf, dass die Geschichte der Lüge auch eine Geschichte von Pleiten ist, ganz besonders in der Politik. Die Lüge ist äußerst unpraktisch. Sie verlangt ständige Nachbesserungen, und irgendwann wird sie zu kompliziert.

spiegel.de 17.03.2008

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.03.2008 um 13.00

11. März 2008, 10:08 Uhr

VIDEO-ERFASSUNG
Nummernschild-Scanning ist verfassungswidrig - Karlsruhe kippt zwei Landesgesetze
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,540652,00.html

Jetzt lassen wir den Nachrichtentext von SPIEGEL ONLINE folgen, nur leicht verändert. Auch so hätte das Bundesverfassungsgericht am 14.7.1998 entscheiden können. Auch damals war Hans-Jürgen Papier führend tätig, als Vorsitzender der ersten Kammer:

Das Bundesverfassungsgericht hat die Rechtschreibreform in Hessen und Schleswig-Holstein für verfassungswidrig erklärt. Die massenhafte Veränderung von Schreibweisen sei nicht zulässig, entschieden die Richter.
Karlsruhe - Die in Hessen und Schleswig-Holstein praktizierte automatische Veränderung von Schreibweisen verstößt gegen das Grundgesetz, entschied das Bundesverfassungsgericht heute. Die Karlsruher Richter erklärten die entsprechenden Regelungen …der beiden Bundesländer für verfassungswidrig und nichtig.
Der Erste Senat gab drei Vertretern von Schülern und Schreibberufen aus den beiden Bundesländern Recht, die durch die elektronischen Veränderung ihrer Texte ihr Grundrecht auf "informationelle Selbstbestimmung" verletzt sahen. "Die automatisierte Rechtschreibveränderung darf nicht anlasslos erfolgen oder flächendeckend durchgeführt werden", heißt es in dem heutigen Entscheid.
Nach Ansicht des Gerichts sind die Vorschriften zu unbestimmt. Die beiden nun gekippten Landesregelungen nennen laut dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Papier weder den Anlass noch den Endzweck der Schreibveränderung sondern verweisen nur allgemein auf den vagen Begriff des "erleichterten Lernens". Was sich hinter dem Begriff verbirgt, bleibt dem Urteil zufolge unklar.
Zudem verstoßen die Regelungen gegen das Gebot der Verhältnismäßigkeit, weil sie eine Schreibreform auch ohne konkreten Anlass erlauben. Solch ein Grundrechtseingriff "ins Blaue hinein" ist von der Verfassung verboten, erklärte Papier. Ansonsten könne "ein Gefühl des Überwachtwerdens" entstehen, das zu "allgemeinen Einschüchterungseffekten" der Bevölkerung führen könne.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.03.2008 um 07.23

2008-02-27 14:02:06
Irrwege aus dem Labyrinth der Satzzeichen

Die Satzzeichen in der (neuen) deutschen Rechtschreibung sind Thema eines VHS Seminars, das am 8. März von 9 bis 13 Uhr im Haus Berggarten, Lüpertzender Straße 85, stattfindet. Referent Sebastian Delißen erklärt, welche Bedeutung die deutschen Satzzeichen haben und wie sie eingesetzt werden. Ein Schwerpunkt wird die richtige Kommasetzung sein. In praktischen Übungen werden die noch gültigen alten und die neuen Regeln zur Kommasetzung erprobt.
Das Seminar kostet 10,50 Euro.

Stadt Mönchengladbach - Pressestelle
Rathaus Abtei - 41050 Mönchengladbach
Telefon (0 21 61) 25 20 81 - Telefax (0 21 61) 25 20 99
pressestelle@moenchengladbach.de


http://www.presse-service.de/data.cfm/static/689082.html

Es sollte doch so einfach werden!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.02.2008 um 13.55

Buchloe Wenn man in Buchloe derzeit nach dem anstehenden Theaterstück der Kolping-Bühne fragt, dürfte man nicht nur von Insidern die richtige Antwort erhalten: „Keine Ahnung“. So heißt das neue Stück von Regisseur Manfred Dempf, das am 16. Februar im Kolpinghaus uraufgeführt wird.

Es geht (auch) um Politiker, die keine Ahnung vom wirklichen Leben und den Auswirkungen ihrer Gesetze haben. Aber auch andere „ahnungslose“ Figuren treten auf: der Bankfilialleiter, der zu wissen glaubt, welchen Service seine Kunden wünschen. Oder Marion Laber-Schwall, Reporterin des Lokalradios, die permanent ihre Ahnungslosigkeit unter Beweis stellt, nicht nur in Sachen Rechtschreibung („ist fürs Radio, liest doch sowieso keiner“).

Erzählt wird von einem Banküberfall mit (außerplanmäßiger) Geiselnahme durch den Hartz-IV-Empfänger Axel S. - ein frustrierter junger Mann, Anfang 20, dem man nach Schulabschluss, mehreren hundert Bewerbungen und zahlreichen Weiterbildungen noch nie einen Arbeitsplatz angeboten hat….
2.2.2008
http://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/buchloe/
Buchloe-lok-info-foto-vorberichtkolpingbhne;art2774,291382


eingetragen von PL am 22.01.2008 um 15.19

Niemand hat Dir, lieber Sigmar Salzburg, für Deine schöne Geschichte gedankt. Dieses Versäumnis hole ich hiermit nach und danke Dir von ganzem Herzen. Ob es stimmt, was mir ein Biologe sagte, daß nämlich das meiste Kernobst aus China stammt, weiß ich nicht. Die Äpfel jedoch – dessen ist er sich sicher – stammen aus der Umgebung der Stadt Alma-Ata, welche heute Almaty heißt. Eine kurze Liste ursprünglich arabischer Wörter habe ich im Internet gefunden, und zwar unter der folgenden Adresse:

http://www.nicole.ksc.ch/kurs/ksc_abschlussarbeit/arabisch_dt.shtml

Gruß von Peter Lüber


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.01.2008 um 11.40

Das arabische Geheimnis

Das Ziel ihrer Tarifabsprachen schien fern wie eine Fata Morgana, und das Risiko eines Scheiterns war groß. Doch nachdem die Hasardeure in einem Almanach die geheimnisvolle Algebra der Botschaft dechiffriert hatten, nahmen sie sich an die Kandare und feilschten um die letzte Ziffer hinter dem Komma.

Danach entledigten sie sich ihrer Jacke und sanken ermattet in die Sofas, die um einen lackierten Teakholztisch herumgruppiert waren. Er war mit einer riesigen Damastdecke bedeckt, auf der Aprikosen, Orangen, Kandiszuckerstücke, Marzipan angeordnet waren, aber auch Artischocken, Spinatblätter und Kümmelstangen.

Ein ganzer Harem von rassigen Mulattinnen in kurzen lila Kattunkleidern stand bereit, um sie zu massieren, so daß ihr maskenhafter Gesichtsausdruck zusehends entspannter wurde. Unter der Kuppel des Raumes verbreitete sich Haschisch- und Sandelholzgeruch. Einige der ebenholzfarbenen Mädchen zogen sich mit ihren Galanen in eine Art Alkoven zurück, die mit satinbezogenen Matratzen und Baldachin ausgestattet waren.

Dazu spielten zwei gazellengleiche Musikerinnen artig Laute und Mandoline, wurden aber unentwegt von einem Papageien unterbrochen. Der Konditor reichte safrangelben Ingwerkuchen mit Sirupfüllung herein, und dazu tranken sie etliche Tassen Mocca oder Bohnenkaffee mit Zucker,
einige auch Sodawasser und Limonade, die in Karaffen herumstanden; jedoch kaum Alkohol, der nur als Arrak angeboten wurde.

Danach erhoben sich die Männer, bekleideten sich zünftig mit Joppe, Mütze und Gamaschen, holten ihre Koffer, füllten Benzin in ihre Fahrzeuge und prüften die Magazine ihrer großkalibrigen Pistolen. Als dann die Sonne schon im Zenith stand, ertönte eine Fanfare und auf ging’s zur Safari in Richtung Gibraltar zum azurblauen Mittelmeer.
Beinahe wäre es noch zu einer Havarie mit einem Kamel gekommen, das an einem Berberitzenstrauch äste. –

Bald darauf durchkämmte eine Razzia die Räume, und schließlich fand man eine Mumie, die bald als Leiche des lang vermißten Admirals identifiziert wurde.

(Jemand behauptete, ohne lateinische Fremd- und Lehnwörter könne man keinen deutschen Text verstehen, wollte das gleiche aber für arabische Wörter nicht zugestehen. Daraufhin sandte ich ihm diese Geschichte, in der die kursiven Wörter durch Punkte ersetzt waren.)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.01.2008 um 09.55

[Kuhgesicht – Foto mit einmontierter Sprechblase]

Ich bin eine rauhfutterverzehrende Großvieheinheit – kurz 1 RGV genannt – doch Sie können auch gerne Kuh zu mir sagen!

Die Freude über die richtige „Rauschreibung“ weicht einer leichten Enttäuschung: Es handelt sich in dem Artikel über Behördendeutsch um eine Glosse auf eine einstige DDR-Sprachregelung, zu der auch die „Jahresendzeitflügelfigur“ (Engel) zählt.

Die an gleicher Stelle angemahnte „Ineffizienzmaximierungsverordnung“ scheint im Bereich der Kultusbürokratie mit der „Rechtschreibreform“ in der Praxis schon vorauseilend aufs schönste verwirklicht worden zu sein

(Neuerdings muß dem „Fi“ im „Raufrost“ auch bei „Raufrost“ „Raufutter“ angeboten werden.)
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.01.2008 um 13.16

Hilfe, ein Kammmonster!
Den Nerv getroffen: Ein Lamm ohne Mumm könnte man mit "Lammmummmangel" umschreiben. Aber dieses Wort wäre ja wie ein achtzehnzinkiger Kamm - die Sprach-Kritik.
Von Hermann Unterstöger


Süddeutsche Zeitung 23.10.2007
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/525/139236/

Unterstögers Verharmlosungen sind nicht erst
seitdem mit dem Dummmummmakel behaftet.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.12.2007 um 09.34

Nobelpreisträger James Watson hatte Mitte Oktober gesagt, dass dunkelhäutige Menschen weniger intelligent als weiße seien…. Jetzt hat er die streng wissenschaftliche Antwort nach einer DNA-Analyse schwarz auf weiß erhalten: Watson hat dunkelhäutige Vorfahren. In James Watson stecken 16 mal mehr Gene von dunkelhäutigen Vorfahren als bei einem durchschnittlichen weißen Europäer. Das berichtet die britische Zeitung "The Independent"….

DIE WELT online 10.12.2007

http://www.welt.de/wissenschaft/article1446444/Rassistischer_Forscher_hat_afrikanische_Vorfahren.html

schwarz auf weiß“ ist im Duden nicht aufgeführt – außer versteckt im abgedruckten Regelwerk:

» § 58 In folgenden Fällen schreibt man Adjektive, Partizipien und Pronomen klein, obwohl sie formale Merkmale der Substantivierung aufweisen … (3) bestimmte feste Verbindungen (3.1) aus Präposition und nichtdekliniertem Adjektiv ohne vorangehenden Artikel, zum Beispiel: …
Das werde ich dir schwarz auf weiß beweisen.
«

Man hätte nun „aufs neue“ (etwa „wieder“) genauso behandeln können – aber:
„er freut sich aufs neue“ („wieder“) ist verboten. Ausgedrückt werden kann nur:
„er freut sich aufs Neue“ (herkömmlich „auf das wirkliche Neue“).

Mit einer gewissen Beliebigkeit erlaubt das „Regelwerk“ jedoch mitunter zwei Möglichkeiten, aber ohne die bisherige Beachtung der Sinnunterschiede:
„Er lebt von Neuem im Kunstbetrieb“ (herkömmlich: „von Neuheiten“)
„Er lebt von neuem im Kunstbetrieb“ (herkömmlich: „wieder“)

Die emsige Reformantin Frau Dr. Hilliger erfand eine eigene hausgemachte Regel (nur für Paarformeln?), etwa zu verstehen als:
beseelt > Großschreibung, unbeseelt > Kleinschreibung.
Als Folge wäre ein Fall von „Schwarz auf Weiß“ in der Urgroßelterngeneration jetzt „schwarz auf weiß“ nachprüfbar. Oder?

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.12.2007 um 06.49

DAS zappt
(ARD, NDR)
Gast: Wörterbuchverleger Florian Langenscheidt

Katharina (50), eine der 4 Millionen „AnalphabetInnen“ in Deutschland,
versucht an der Volkshochschule Bremen ihrem Schicksal zu entkommen und kann schon erste Leseversuche aus der Zeitung vorführen (groß eingeblendet):

„… mit einem aufwändigen Programm …“

Welch ein schöner Erfolg der „Rechtschreibreform“!

Dabei wird mir mein eigenes Analphabetentum bewußt:

Was bedeutet das Kürzel „DAS“? Es war nicht auszumachen.

„Zappen“ las ich jahrzehntelang immer wie „zappenduster“.
Vor kurzem hörte ich im gleichen Sender die fachgerechte Aussprache „seppen“.

Wenigstens fand ich eine Erklärung für ARD:

Wussten Sie zum Beispiel, wofür die Abkürzung "ARD" steht?
Die Abkürzung steht für "Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland", ein Zusammenschluß von neun unabhängigen Landesrundfunkanstalten.

http://www.ard-infocenter.de/bereichsseite/0,1829,SPM15770,00.html

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eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.11.2007 um 18.02

Elvis lebt! Hitler hat den Krieg gewonnen! Das World Trade Center steht noch! Laut Multiversum-Theorie sind alle Möglichkeiten der Welt in irgendeinem Universum Wirklichkeit. "Eels"-Sänder Mark Everett fand nun verschollene Tonbänder seines Vaters Hugh, der die Theorie begründet hatte.

Bei Spiegel online unter der Überschrift:

"Eels"-Sänger findet verschollene Tonbänder über Paralleluniversums-Theorie
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,519755,00.html
[David] Deutsch: Das folgt aus der Quantentheorie, einer der fundamentalsten Theorien der Physik. … Sie ist seit 50 Jahren bekannt und wurde von Hugh Everett als Erstes publiziert.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,463781,00.html


– geändert durch Sigmar Salzburg am 26.11.2007, 23.27 –
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eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.11.2007 um 06.49

„Im Stillen“ sind nicht alle gleich

06.11.2007 – Genforschung

Stillen fördert möglicherweise nur bei Kindern mit einer bestimmten genetischen Ausstattung die Intelligenz. Bei Kindern mit einer Genvariante namens FADS2 ist der Intelligenzquotient (IQ) im Schnitt um knapp sieben Punkte höher, wenn sie gestillt werden, berichten britische Wissenschaftler. Bei Kindern ohne diese Genvariante hat das Stillen hingegen keinen Einfluss auf den IQ, zeigen zwei Studien mit mehr als 3.000 Kindern.


http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/285087.html


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.10.2007 um 09.38

Ein Zufallsfund:

Henryk M. Broders Buch „Der Nächste bitte!

besprochen von Armin Mueller-Stahl in der WELT v. 5.8.2006
In traditioneller Rechtschreibung enthielte der Titel eine feine Ironie, die im Neuschreib nicht darstellbar ist. Broder wird es nicht vermissen, da er zwar zielsicher, aber meist mit gröberem Reformschrot[t] schießt.

Mueller-Stahl zieht gleich:

Ein alter Witz…: Wie kriegt man das Gehirn eines Politikers auf die Größe einer Erbse? Indem man es aufpustet.

http://www.welt.de/print-welt/article233586/Der_geht__viel_zu_weit.html

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.10.2007 um 06.55

Aus Torstens Zitatensammlung
http://de.geocities.com/topcteh/zitate.html

»»Die Rechtschreibreform ist doch nur ein Versuch gewesen, die Leerstellensituation in Deutschland zu verbessern. Viele Leerstellen wurden dadurch neu geschaffen.«
Benjamin Quest zur Getrenntschreibung in der neuen Rechtscheibreform, Leserbrief zum Spiegel-Zwiebelfisch

»Unterrichtsvorbereitung im papierlosen Klassenzimmer beginnt mit dem Download der tagesaktuellen deutschen Rechtschreibung.«
Uwe Schickedanz in de.etc.sprache.deutsch am 5. Februar 2006


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.06.2007 um 10.03

Kalenderblatt 2007: 17. Juni

17. Juni 1953 – Der Volksaufstand in der DDR gegen die Partei-und Staatsführung wird von sowjetischen Truppen niedergeschlagen.

17. Juni 1901 – Auf einer Konferenz in Berlin beschließen Vertreter der deutschen Bundesstaaten und Österreich-Ungarns eine einheitliche deutsche Rechtschreibung.

17. Juni – Tag der deutschen Einheit
(Inzwischen durch ein Datum der Parlamentsbürokraten ersetzt.)

1871 Einheit Deutschlands (kleindeutsch durch Bismarck)
1901 Einheit der deutschen Rechtschreibung (durch Konrad Duden):

Fortfall entbehrlicher Zeichen:
h nach t: Thür >Tür

1949 Teilung Deutschlands (durch die Kommunisten)
1996 Teilung der deutschen Rechtschreibung (durch die Kultusminister)
… in die klassische Kulturschreibung – und die Pennälerschreibung:

Vermehrung überflüssiger Zeichen:
ss-Reformsignal: As > Ass ( = angloamerik. „Arsch“)
Dreifachbuchstaben: Schwimmeister > Schwimmmeister
… auch kombiniert: Flußschiffahrt > Flussschifffahrt
Stammpedanterie: Roheit > Rohheit
Ratlosigkeit: Zierat > Zierrat
„Volksetümologie“: Tolpatsch > Tollpatsch
Bindestrichfimmel: der 14jährige > der 14-Jährige
Notlösungs-Bindestrich: Brennessel > Brenn-Nessel
Lückentick: die Leidtragenden > die Leid Tragenden
Kommakrampf: „Kommst du?“ fragte er > „Kommst du?“, fragte er
„Kackofonie“ : selbständig > selbstständig

1999 – Der Volksaufstand gegen die Rechtschreibreform wird am 17. September durch das Kieler Parlament niedergeschlagen.
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eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.04.2007 um 10.54

Sprachliche Erblindung durch die Reform

Die PONS Schülerwörterbücher führen dabei nicht nur ganze Wörter auf, sondern auch einzelne Buchstaben und Abkürzungen, Kurzwörter, Mehrwortausdrücke und Eigennamen. Aussprache und Silbentrennung eines Stichworts sind in eckigen Klammern bzw. durch Trennungspunkte beim jeweiligen Eintrag angegeben, die Rechtschreibung der einzelnen Einträge richtet sich selbstverständlich nach den Regeln der aktuellen, verblindlichen Rechtschreibreform von 2006.

http://www.ratgeberbox.de/ratgeber/artikel/artikel_793804/cool-und-nice-hauptsache-nicht-forbidden

… nach dem Mauerbau führte der Druckfehler „KZ der SED“ statt „ZK der SED“ sogar zur Verhaftung des Verantwortlichen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.03.2007 um 17.29

Aus dem reformierten Religionsunterricht

Jesus predigte: „Die Ersten werden die Letzten sein,“ nachdem die Ersten die Synagoge betreten hatten, und er fuhr fort: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst,“ als die Nächsten hineindrängten. Schließlich drohte er: „Den Nächsten, die ihrem Nächsten Böses antun, ist das ewige Feuer gewiss!“ Da verließen die Ersten den Raum und die Nächsten folgten ihnen. Als Letzte zogen sich die Ersten und die Hohen Priester der Stadt zurück.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.02.2007 um 16.44

Titanic
Märzausgabe

Die neue Rechtrechnung kommt

Man hätte es ahnen können: Nachdem sogar die FAZ sich dem Diktat der neuen Rechtschreibung gebeugt hat, um an der spaßgesellschaftlichen »Flussschifffahrt« ins Reich der Zukunft teilnehmen zu dürfen, scharren auch die Mathelehrer ungeduldig mit den Hufen.
»Wir brauchen jetzt die Rechenreform«, sagt z.B. Wolfgang Müller-Krämer (48), Algebra-Sachverständiger der muffigen Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), im großen TITANIC-Interview.

TITANIC: Herr Müller-Krämer, Sie befürworten eine radikale Vereinfachung des Rechnens. Wollen Sie das Einmaleins beseitigen?

Müller-Krämer: Zunächst einmal möchten wir die Mathematik im Unterricht auf gegenständliche Formen zurückführen. Auf Äpfel und Birnen, wenn Sie so wollen.

Weil das Rechnen mit Obst glücklicher macht als eine Gleichung mit Unbekannten?

[...]

[usw.]

http://www.titanic-magazin.de/195.html


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.02.2007 um 08.17

Das menschliche Gehirn. Irrungen und Wirrungen soweit das Auge reicht: Zu seinem 25. Bühnenjubiläum macht sich der fränkische Kabarettist Bernd Regenauer daran, alles zu entwirren – auf die altbewährte Weise: dynamisch, fränkisch, gut.

[…] Im zweiten Teil steigert sich Regenauers Programm deutlich, wird politischer, bissiger. Er klärt die Zuschauer über die Vorteile der Globalisierung auf. Die Arbeit wird in Billiglohnländer verlagert, sogar die Reden im Bundestag würden von polnischen Gelegenheitskomikern geschrieben. Selbst die Rechtschreibreform sei nur das Ergebnis von Übersetzungsfehlern, denn mit der Verfassung des Dudens sei ein Billig-Usbeke beauftragt worden. Bernd Regenauer bringt Licht ins Dunkel und schaut mit den Zuschauern hinter das Brett vor dem Kopf der Politiker. […]

Frankenpost.de 06.02.2007

http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/fichtelgebirge/resyart.phtm?id=1083043

Kommentar: Hinter dem Brett vor dem Kopf der Schreibreformpolitiker findet man nur einen (nicht jugendfreien) Gedanken: Vol-lenden. Neben den Vol-lendern gibt es neuerdings auch Vol-lenderinnen.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von PL am 19.01.2007 um 18.29

Joe’s Offenbarung als Tischgebet

Buchstabendurcheinandersuppe,
dazu Schwarzweißgelbrotgrünbrot

Gedankenmischmaschsalat
an Letzter Ölung

Selbstzerfleischungscôtelette
à la germaine

Sprachschnitzer,
garniert mit deutschem Wirrwarrkraut

XtraLongNoodles
from Juessey
an Koitusministersauce

Sinner’s Tickungsbrocken
voller Trennungsschmerz

Bitterer Tränenwein dazwischen
zum Leerschlucken

Kulturelles Erdbeben mit Schlagrahm,
garniert mit Splittern gebrochener Herzen und Schriften

Verdauungsspatziergang
durchs Himmelreich der Behändigen,
begleitet von filosofischen Spazen.

Den Auf- und Abwasch besorgen Kinder und Enkel


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.01.2007 um 09.18

Aktuelles - Artikel vom 18.01.2007

München - „Weltmeister im Mülltrennen“

Münchens Bürger sortieren „Papi-ertüten“ und „Kaff-eefilter“ aus
248 Kilo Müll produziert der Münchner im Jahr: und damit 133 Kilo weniger als der Kölner, 130 Kilo weniger als der Hamburger und 110 Kilo weniger als der Gelsenkirchener. Auch produziert der Münchner von heute halb so viel Müll wie der Münchner von vor 15 Jahren: Der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) ist höchst zufrieden mit dem „Mülltrenn-Verhalten“ der Münchner Bevölkerung.


Hiesige Müllmänner haben dennoch Grund zur Klage: täglich kämpfen sie mit Falschparkern – und ihrem Image.

„Papi-ertüte“, „Kaff-eefilter“ und „Klor-olle“: Was seit wenigen Monaten auf den 180 Münchner Müllautos und allen 390.000 Restmüll-, Bio- und Papiertonnen der Stadt zu lesen ist, sind keine neuen Auswüchse der Rechtschreibreform – es handelt sich hierbei um die neue Kampagne der Stadt zur besseren Mülltrennung. „Wir haben für diesen Werbefeldzug fast ausschließlich positives Feedback bekommen“, sagt Arnulf Grundler, Pressesprecher des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebes, und fügt grinsend hinzu: „Allein Münchens Lehrer haben anfangs geschimpft – aus Sorge, die Schüler könnten unsere Trennungsregeln übernehmen.“ Ziel der Kampagne sei es, die Münchner zu noch besserer Mülltrennung zu animieren – …

http://www.wochenanzeiger.de/article/65390.html

(„Bi-omüll“: Einige ernstgemeinte Müll-Trennregeln der inzwischen „lo-cker vol-lendeten“ Rechtschreibreform werden den wehrlosen „Tee-nagern“ bereits zehn Jahre lang eingebleut.)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.07.2006 um 18.48

Meine
Handschrift

von Hellmuth Karasek
Ein Plädoyer für kleine Eigenheiten
und die Sinnlichkeit des Schreibens


(Eben lag der „Ratgeber zur neuen Rechtschreibung“ von Reader’ Digest den reformierten Kieler Nachrichten bei, die ich immer von der Nachbarin geschenkt erhalte. Wegen der kulturhistorischen Bedeutung habe ich den handschriftlichen Text von Hellmuth Karasek abgeschrieben. Dabei fällt auf, daß er an zwei Stellen zunächst „ss“ geschrieben hatte und nachträglich aus dem ersten „s“ ein „ß“ gemacht hat – oder umgekehrt. Der Abstand spricht fürs erste – eine zaghafte Andeutung von Unabhängigkeit? Erst das letzte „dass“ entspricht klar und deutlich den Erwartungen der Auftraggeber.)

Hamburg, im Sommer 2006

Liebe Leserin,
lieber Leser,

ich schreibe Ihnen diesen Brief mit der Hand, um Ihnen zu erklären, warum ich diesen Brief mit der Hand schreibe. Noch dazu schreibe ich immer, jedenfalls meistens oder besser: so oft es geht, mit dem Füller. Dabei beginnen die Schwierigkeiten. Schreibe ich Ihnen korrekt mit “lila Tinte“ oder mit “lilaner Tinte“? Lassen wir es dahingestellt.
Daßs ich mit lila-farbener Tinte schreibe, hat keine politischen oder gesellschafts-ideologischen Gründe. Ich habe einmal, aus Zufall, lila geschrieben. Es sah gut aus, auf weißem Papier. Und so ist daraus eine Marotte geworden, eine Altersmarotte. Schreiben lebt von Gewohnheiten, die Marotten werden. Schiller konnte nur beim Geruch fauliger Äpfel schreiben.
Auch ich habe früher, im Schreibmaschinen-Zeitalter mit der Maschine geschrieben, respektive getippt. Dabei haben sich viele Dreher eingeschlichen. Zum Beispiel “dei“ statt “die“ oder “Buach“ statt “Bauch“.
Mein häufigster Fehler war “druch“ statt “durch“, jedesmal “druch“! Beim dreihunderteinundsechzigsten “Druch“ bekam ich einen Tobsuchtsanfall und warf meine Schreibmaschine aus dem Fenster – ich wohne im Parterre und schmißs sie in den Hintergarten. Abgesehen von ihr ging dabei nichts kaputt.
Also reaktivierte ich meinen Füllhalter und von da an schrieb ich mit Füller, so lange ich die Tinte halten konnte. Die lila Tinte.
Musil hat vom Fortschritt geschrieben, dass ihm ein Bein fortschreite und eines zurückhinke. Als Beispiel nannte er die Briefe. Früher, so sagte er, seien die Postzustellungen viel, viel langsamer gewesen. Das lag an den Postkutschen. Dafür wurden früher bessere Briefe geschrieben.
Bei mir hinkt der Fortschritt, was das Schreiben anlangt, auf beiden Beinen. Das heißt: er lahmt. Aber Lila auf Weiß, das sieht doch gut aus! Oder?

Herzlich
Ihr
Hellmuth Karasek


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Detlef Lindenthal am 06.07.2006 um 06.29

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
... auf einen normalen Menschen herunter zu brechen ...
http://www.spiegel.de/kultur/gesell...,424980,00.html

In diesem Zusammenhang möchte ich aus der Kieler Christian-Albrechts-Universität einen Klospruch mitteilen, den mir vor Jahren mein Sohn mitgeteilt hatte:
    „Wie Adolf Hitler sitz ich hier / die braune Masse unter mir.“
Wie treffend. Masse bleibt Masse, auch wenn drüber KMK, dpa, Spiegel und Duden sitzen.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.07.2006 um 10.39

Mit seinen Dokumentationen ("Hitlers Helfer", "Hitlers Krieger", "Hitlers Kinder", "Hitlers Frauen") feierte Knopp unerwartet Fernseherfolge, das Volk interessierte sich plötzlich zur besten Sendezeit für seine Geschichte. Mehr noch: Spätestens seit den Filmen "Speer und er" oder "Der Untergang" mit Bruno Ganz in der Rolle des Führers wurde deutlich, dass es in diesem Land ein Bedürfnis gibt, den Mythos auf einen normalen Menschen herunter zu brechen, der - wie in "Der Untergang" zu sehen - auch mal Nudeln isst.

spiegel.de 4.7.2006
¹) Titel inzwischen geändert

„Hitlers Hunde“ kommen sicher in der nächsten Fernsehfolge. Um weiter auf den „normalen Menschen“ A.H. herunter_zu_kotzen, folgt demnächst auch noch Helge Schneider in der Rolle des „Führers“ – empfohlener Filmtitel: „Für eine braune Hand_voll Scheiße“ (nach dem Titel seines Ersterfolges von 1993 „Für eine Handvoll Scheiße“).


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.05.2006 um 16.36

"Bei Kläranlagen ganz vorne"

Berliner Kabarettist Frank Lüdecke zu Gast in der Köngernheimer Sickingenhalle

Vom 15.05.2006

Von

Doris Lieven

KÖNGERNHEIM Frank Lüdecke träumt vom großen Wurf. "Wir kommen wieder ganz nach oben", lautet seine Beschwörungsformel nach zwei Stunden Zustandsbeschreibung deutscher Merkwürdigkeiten. "Da bauen wir Eliteuniversitäten neben jedes Klärwerk, da wird sich der Inder noch umgucken."

Wie wir da hingekommen sind wo wir sind, erklärt er seinem Publikum in jeder Minute seines geist- und pointenreichen Vortrags. "Deutschland ist das einzige Land mit geregelten Öffnungszeiten für Altglascontainer und auch bei der Anzahl der Kläranlagen liegen wir ganz vorne." Kein Wunder dass Lüdeckes kabarettistische Verzweiflung groß ist und er in seinem Programm "Elite für alle" niemanden schont. "Nicht nur, dass wir überall die letzten Plätze belegen, Pisa, Wirtschaft, Grand Prix, wir sind auch noch vom Aussterben bedroht. Das Hauptproblem der kommenden Generation: sie kommt nicht." Kein Wunder,die Rahmenbedingungen stimmen eben nicht.

Während zur besten Sendezeit der "Musikantenstadl" ausgestrahlt wird, belegt die Zielgruppe die besten Plätze im Hörsaal. Rechtschreibreform? Nach sechs Jahren verzweifelter Ungewissheit über die Schreibweise des Wortes Schifffahrt fragt er sich: "Wäre es vielleicht billiger, die Schifffahrt abzuschaffen?"

"Warum kriegen wir nichts auf die Reihe?" Mögliche Antworten findet er überall und dazu braucht er auf der Bühne in der Köngernheimer Sickingenhalle nur einen Stuhl, ein Mikrofon und seinen scharfzüngigen Witz und Verstand. Und hin und wieder seine Gitarre. Keine langweilige Minute lässt er sein Publikum im Ungewissen über Witz und Aberwitz des deutschen Selbstverständnisses und er macht ihm auch keine Hoffnung: "Wie wollen die Finnen unser Bildungsniveau erreichen?"

Der Köngernheimer Karnevalclub (KCC) hat mit Frank Lüdecke, der vor acht Jahren bereits mit einem Auftritt in Friesenheim das Publikum begeisterte, einen Künstler auf die Bühne geholt, der Kabarett macht wie Kabarett sein soll: unterhaltsam, klug, witzig und manchmal auch ein bisschen böse.

Er ist bekannt als einer der besten Kabarettisten Deutschlands, hat für Didi Hallervorden und das Düsseldorfer Kom(m)ödchen geschrieben. Dass die Sickingenhalle zu seinem Auftritt nur halb gefüllt war, nahm Götz Steinfeldt in seiner Begrüßungsansprache mit Humor. "Wir sind heute familiär geblieben. Wir sind eben so wesentlich mehr Elite als alle."


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.05.2006 um 10.16

Hans Flachs

De Fischer un sine Frau

Ein friesischer Fischer fischte im Trüben und bald hing ein großer Butt an seiner Angel.
Der fing sogleich zu sprechen an und behauptete, er sei ein verwunschener Prinz. Dann tat er diesen Spruch:

„Liebst du dich,
dann schonst du mich.
Hassst du dich,
dann issst du mich.
Doch küssst du mich
und lässst mich leben,
sind dir drei Wünsche frei.“


Der Fischer murmelte „Wat mutt, dat mutt“. Weil er schreiben gelernt hatte, wünschte er sich als Landesscheff und weil’s sein musste, die SPD zur Frau. Doch als er dem Butt ein Denkmal setzen wollte, konnte er den Spruch nicht schreiben – denn es hatte eine Reform gegeben. Als er sich an seine SPD-Frau wendete, sagte die, die Reform sei ihr ganz Wurst. Da geriet er in Wut und wünschte sie ihr an die Nase. So war der dritte Wunsch vertan, und die Reformwurst hängt ihr seitdem immer im Gesicht. Sie sagt, sie habe die Wurst nicht erfunden, aber sie erleichtere das Schreiben. Das Geld für andere Wünsche war nun verplempert, und die Beiden mussten weiter im Pisspott wohnen. Aber als Bildungsministerin sorgte sie dafür, dass alle Schulkinder Schleswig-Holsteins auch eine Wurst an die Nase kriegten.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.05.2006 um 11.05

Lebensweisheit

Du lebst, wenn du liebst, küssst, issst und leben lässst.
Doch wenn du es richtig erfassst,
hassst, verpassst und vermissst du doch viel.
Dennnoch zerfrissst du dich, bevor du dich verpissst.
Wass für ein Misst!

(Die neue ss-, Stamm- und Dreifachschreibung, richtig angewendet)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.04.2006 um 07.10

Ein Text aus dem Gümnasium Neudeppendorf, in „neuster“ Rechtschreibung „selbstständig“ von einem Schüler „verfasst“:

12. Mai 1787

Christian Friedrich Daniel Schubart hatte die Willkürherrschaft des Herzogs angegriffen und die Missstände des Öfteren angeprangert. Zehn Jahre eingekerkert bei Wasser und Brot und bei Weitem nicht ausreichend ernährt war er ein gebrochener Mann. Nur im Jenseits hätte er gefunden, was er im Nachhinein bedauerte: Freiheit. Entlassen ist er erst seit gestern, aber seit Langem in einem Besorgnis erregenden Zustand, obwohl er die ganze Zeit lang Recht gehabt hat.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 08.04.2006 um 08.00

Heute erhielt ich mit Absender der renommierten Kreditkartenfirma Visa die folgende Netzpost:

„Verified by Visa Überprüft, schützt Ihre vorhandene Visa karte mit einem Kennwort und gibt Ihnen Versicherung, daß nur Sie Ihre Visa karte online benutzen können.

Aktivieren Sie einfach Ihre Karte und verursachen Sie Ihr Kennwort. Sie erhalten das addierte Vertrauen, daß Ihre Visa karte sicher ist, wenn Sie online kaufen.

Sie könen jetzt ihr Verified By Visa aktiviren über unser secure server. Wenn Ihr Kartenaussteller innen überprüfte durch Verified By Visa teilnimmt (die meisten Aussteller sind) ihr must einen kurzen Aktivierungsprozeß durchführen. Sie überprüfen Ihre Identität, verursachen Sie ihr Verified By Visa Kennwort und Sie sind fertich. “

Immerhin mit „daß“ geschrieben; und auch das Wort „fertich“ finde ich wohltuend. Andererseits: „könen, „karte“ und „addiertes Vertrauen“ addieren in mir kein Vertrauen.

Es ist derselbe Vertrauensmangel, der mich beschleicht, wenn ich die M$-gefilterten, fehlergespickten Verlautbarungen unserer Medien und Regierung lese.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Detlef Lindenthal am 27.03.2006 um 19.15

... sind schöne deutsche bzw. aus dem Niederdeutschen eingehochdeutschte Wörter. Stopp war nie von der Rechtschreib„reform“ betroffen.

     
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.03.2006 um 05.51

Wörterlotto
Heiteres Reformspiel für ein oder mehrere Personen

DamhirschTolpatschWalnuß mm/ll
EngelBengelStengel e > ä
TipTripStrip p > pp
belemmertQuentchenSpengler e > ä
Reiherrauherroher h
behendefertigEltern e > ä
TopBobbahnMop > -pp
BremseGemseThemse e > ä
SchiffahrtBallastWollust fff/lll

Der dringende Reformbedarf wird Zeile für Zeile durch Würfeln festgestellt. Jeder Mitspieler bearbeitet eine Zeile. Jeder Wurf ergibt die gemäß der 4. Spalte zu reformierenden Wörter, und zwar bedeutet eine 1 erste Spalte, eine 2 die zweite und eine 3 die dritte Spalte.
Darüberhinaus sind zwei Wörter zu reformieren: Bei einer 4 Spalte 1 und 3, bei einer 5 Spalte 2 und 3, und bei einer 6 Spalte 1 und 2.

Wer zweimal hintereinander eine 6 gewürfelt hat, darf eine ganze Zeile reformieren. Wer zweimal hintereinander eine 1 gewürfelt hat, darf das ß reformieren.

Dazu sind überzeugende und witzige Begründungen zu finden, warum ausgerechnet bei den erwürfelten Wörtern ein besonders dringender Reformbedarf besteht. Eine Totalreform ist nicht das Ziel, denn sie soll ja „behutsam“ sein.

Gewonnen hat (bei mehreren Mitspielern), wer am meisten reformiert hat.

Man kann so spielerisch die Arbeitsweise der Kultusminister nachvollziehen.
Die haben allerdings mit vorpräparierten Würfeln gespielt.

(PS.: Dank an die Technik)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.03.2006 um 20.52

An 30.3.06 werden wir Zeuge eines absolut lächerlichen Ereignisses werden: 16 leibhaftige Ministerpräsidenten werden mit ihrer ganzen, geballten Macht beschließen, daß bei einem der Wörter vom Typ Damhirsch, Tolpatsch, Walnuß … endgültig der dritte Buchstabe verdoppelt wird. Welches, steht auch schon fest, denn man hat im Ziehungsgerät des Wörterlottos eins mit einem Kaugummi präpariert.

(Dies ist Teil einer „Paketlösung“. Die wird nach Henscheid immer dann angewendet, wenn die Schweinereien einzeln zu auffällig wären.)


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.03.2006 um 07.04

KN-online, dpa/online vom 24.03.2006 06:00

Berlin (dpa) - Mediziner auf den Barrikaden: Zehntausende Kassenärzte wollen heute in Berlin gegen die Sparpolitik im Gesundheitswesen demonstrieren. Die Ärzteverbände rechnen mit bis zu 50 000 Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet. Wegen des Protesttages werden viele Praxen geschlossen bleiben. Den Medizinern ist besonders die Bonus-Malus-Regelung ein Dorn im Auge: Danach sollen Ärzte mit Honorarabzug bestraft werden, wenn sie überdurchschnittlich teure Arzneimittel verordnen.

Nun sehen wir uns dagegen an, was die politischen Heilskundigen sich selbst an Gehaltserhöhungen genehmigen wollen:

KN v. 22.3.06 „Zur großen Diätenreform“ Aus dem Kommentar von Bodo Stade:

Mutig sind sie. Das muss man unseren Abgeordneten lassen. Mitten in der größten Sparoperation der Landesgeschichte präsentieren die Fraktionen im Schulterschluss eine Diätenreform, die jährliche Mehrkosten in Millionenhöhe verursachen wird … auch die neue Reform geht - leider - wieder mit einer Erhöhung einher, die offenbar nur dazu dient, den schmerzhaften Verlust der zahlreichen Zulagen auszugleichen. Da hilft der Verweis auf die Diäten-Kommission nichts: Auch mit einer freundlichen Inflationsrate werden aus von 5700 Euro noch lange keine 6700. …

Wir erinnern uns: Diese Quacksalber haben wehrlosen Schülern eine unerprobte Medizin zwangsverordnet, die überdurchschnittliche Milliarden kostet, aber nicht nur wirkungslos ist, sondern regelrecht schädlich für die deutsche Kultur: die „Rechtschreibreform“.

Nach den selbstaufgestellten Kriterien müßten die verantwortlichen Politiker und die parlamentarischen Annullierer des Volksentscheids nicht nur in Zukunft auf sämtliche Gehaltszahlungen verzichten, sondern auch mit ihrem Vermögen noch für die Schäden der „Schlechtschreibreform“ haften.


eingetragen von Detlef Lindenthal am 11.11.2005 um 05.53

„Das, was sich zunehmend als eine erhebliches Problem und auch als Wachstumsbremse raufstellt, ist den Umstand, daß sie eine erhebliche Verschmutzungsproblem durch Heizung mit Kohle, aber auch durch Stromerzeugung mit Kohle haben, der wiederum als ein Bremse von Wachstum angesehen wird.“
DLF, 8.11.2005, 11:47, Originalton vom Sender hier. (20 Sekunden, 144 kB)

Wer könnte es sein, dessen Sendung diese wundervolle Grammatik ist? Nach Expertenmeinung einer, der sich vermutlich unmittelbar vor dem Interview mit einer Haschischtüte volldröhnt: der Noch-Bundesminister für Umwelt usw., Jürgen Trittin.

(Joseph Fischers, Deutschlands Außenministers, bemerkenswerte Stimme, so sagte mir derselbe Experte, läßt auch ein ausgiebiges Verzichten auf Hanfverzicht vermuten.)

In derselben DLF-Sendung:
Seit 10 Jahren hat China ein jährliches Wirtschaftswachstum von rund 9 Prozent. China ist das Land, das heute den zweitgrößten Energieverbrauch hat, den zweitgrößten Ausstoß von CO2 und den größten Ausstoß von Schwefeloxiden. Bis 2020 wird China laut Expertenberechnungen doppelt soviel Energie benötigen wie heute, nämlich 900 Gigawatt; dafür will China u.a. die Zahl seiner Atomkraftwerke von derzeit 9 auf 40 aufstocken.
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Detlef Lindenthal, Dipl.-Soz.päd.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.11.2005 um 11.40

Eine Überschrift in der FAZ v. 10.11.05:

Rappen für die deutsche Sprache
Blumentopf in Bethlehem

Nanu, fragt man sich, bis jetzt waren doch nur Esel die tragenden Gestalten der deutschen Sprache – jedenfalls, wenn sich der Staat ihrer rechtschreiblich annahm.

Zweiter Deutungsversuch: Grobe Putzarbeit an der Sprache verrichten. Früher wurden unbotmäßige Lehrlinge zum „Rappen“ in den Keller gesteckt, zur Herstellung einer jetzt „
Rappputz“ zu schreibenden Wandoberfläche.

Die Unterzeile „Blumentopf in Bethlehem“ macht nun vollends ratlos.

Im Text selbst löst sich das Rätsel: Es handelt sich um eine deutsche Räpper-Gruppe mit dem Namen „Blumentopf“, die mit Förderung des Goethe-Instituts im Nahen Osten unterwegs ist.

Wie man sieht, werden die eigentlichen Probleme des Schreibens und Lesens von den Schreibreformern weiträumig umgangen. Während sie in blindem Eifer „Stengel“ zu „Stängeln“ machen und „Belemmerte“ zu „Belämmerten“, lassen sie sogar das urdeutsche Wort „Händi“ weiterhin als „Handy“ schreiben. Obwohl sie keine Hemmungen kennen, englische Begriffe wie „New Age“ zu „Newage“ zu verballhornen, haben sie doch eine heilige Scheu, dem englischen „a“ hilfreiche Pünktchen zu verpassen. Das machen dann mitunter die Zeitungen selber, wenn sie verstanden werden wollen: Anne Lütkes von den Grünen sagte laut Kieler Nachrichten v. 17.5.04: „
Diesen Konflikt haben wir zwar in der Koalition gut gehändelt, er muss aber gelöst werden.

Bei französischen Wörtern hat man heute solche Hemmungen nicht mehr. Doch noch im Duden von 1926 stand beim Wort „Bureau“ die Fußnote: „
Die Schreibung »Büro« ist nicht gestattet, da sie der Einbürgerung des ganz entbehrlichen Fremdwortes Vorschub leisten würde.

Als ich in der Schule Drittkläßler war, konnte ich praktisch alle Zeitungstexte richtig lesen. Heutzutage ist das nicht mehr möglich, wie ein Blick auf eine Seite der Kieler Nachrichten, „Kieler Szenen“, zeigt (Beispiel v. 23.8.02, S.24): Von etwa 2000 Wörtern sind 150 Wörter mit konfusen englischen, französischen, pseudoenglischen oder hybriden Zeichenkomplexen dargestellt, die von keinem Grundschüler lautgerecht gelesen werden können.

Und was bieten die völlig am falschen Ende bastelnden Rechtschreibreformer hier an vielgepriesenen „Erleichterungen"? An ganz anderen Wörtern: 7mal neue „ss", einmal einen falschen „Jährigen" (diesmal mit einer 41- davor), einen „Geheimtipp" und eine übersehene alte „Meßlatte".


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.11.2005 um 10.13

Am Samstag war ich mit meiner jüngeren Tochter in der Flensburger Phänomenta, einer Mitmach-Ausstellung, in der Sinneswahrnehmungen und physikalische Phänomene spielerisch erfahren werden können. Dort schreibt man inzwischen auch „neu“: „Gib der Kugel einen leichten Stoss“.

Man kann auch durch Zeitungsseiten „hindurchsehen“ – eine optische Täuschung. Der Text selbst ist (zufällig?) ebenso ein Täuschungsversuch – der Kommentar aus den „Lübecker Nachrichten“ anläßlich des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 14.7.1998, abgefaßt von einem Dieter Swatek, der als „Diplom-Volkswirt, Staatssekretär im Ministerium für Bildung …“ (usw.) vorgestellt wurde:

Im Sinne der Kinder
Karlsruhe hat sich mit seinem Urteil eindeutig auf die Seite der Kinder gestellt. Sie sind die Gewinner des gestrigen Tages. Nicht nur, daß den jetzigen Schülerinnen und Schülern das Umlernen erspart wird, auch künftige Schülergenerationen werden es nun leichter haben, die deutsche Rechtschreibung zu erlernen. Sie müssen statt der 212 Schreibregeln nur noch 112 und von jetzt 52 Kommaregeln nur noch 9 anwenden….


Sieben Jahre später heißt es nun in der 20-Uhr-Tagesschau v. 28.10.05:
Lesen und Schreiben soll für Kinder wieder leichter werden. Dazu hat der Rat für Rechtschreibung heute Vorschläge auf den Tisch gelegt …

Die „Rechtschreibreform – ein Schildbürgerstreich“!

Reformmoffen, Reformaffen und Reformafiosi wird das natürlich in ihrem Glauben und reformgeförderten Erwerbssinn nicht wankend machen.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.09.2005 um 16.41

Gerade stieß ich beim Kieler „Ministerium für Bildung und Frauen“
auf die
„Abteilung Bildungspolitik, Bildungscontrolling, Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen“

Bildungspolitik und Wichtigschwätzerei liegen immer nahe beieinander.
In der Schulzeit meiner Mutter wurde im Deutschaufsatz ein überflüssiges Fremdwort als Fehler gewertet.

Nun habe ich bei LEO nachgesehen und jede Menge schöner deutscher Wörter für englische Begriffe gefunden, die „controlling“ enthalten:
maßgebend, der Beherrschungsvertrag, die Steuerung, der Kostenrechnungskreis, die Mehrheitsbeteiligung, das Kontrollorgan, beherrschendes Unternehmen, herrschendes Unternehmen, die Holdinggesellschaft, die Obergesellschaft, das Regelglied, herrschendes Unternehmen, die Regeleinrichtung, die Steuereinrichtung, das Leitmerkmal, die Aufsichtsbehörde, das Spitzeninstitut, die Kapitalmehrheit, maßgebendes Kapitalinteresse, maßgebliche Beteiligung, die Mehrheitsbeteiligung, steuernder Ausgang, beherrschende Position, leitende Position, der Mehrheitsaktionär, die Regeleinrichtung, das Steuern, selbststeuernd, die Ventilsteuerung, stetige Regeleinrichtung, das Stellgerät, das Stellglied, die Stelleinrichtung, die Minderheitsbeteiligung, Menügeführte Prozessorsteuerung, schaltendes Stellglied, kontinuierlich arbeitendes Stellglied, Stellglied mit Speicherverhalten, Stellglied mit Speicherverhalten, Stellglied mit definierter Ruhelage,

Es gibt natürlich vereinzelt auch das Fremdwort, witzigerweise sogar dort angewandt, wo es im Englischen vermieden wird:

das Controlling (für engl. controlling, control, supervision, financial controlling), das Gemeinkosten-Controlling (overhead cost management), das Finanzcontrolling (für engl. financial controlling), operatives Controlling (für engl. operations management), das Personal-Controlling (für engl. personnel controlling),

Man kann sich bei LEO auch die Aussprache des deutschen „Controlling“ vorsagen lassen: „Kontrohling“.

Engl. „controlling“ kann auch auf „beherrschen“ deuten. Das will die Politik in der Bildung natürlich gerne, möchte es aber meistens nicht so deutlich ausdrücken. Deswegen wird uns das „Bildungscontrolling“ wohl noch lange erhalten bleiben – sicher auch noch nach der Sprachreform, die den Endungswirrwarr beseitigt: „Bildingscontrolling“!

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.02.2005 um 07.52

Zufällig entdeckt: Frau Dr. Popp hat einen meiner Beiträge unter die „Perlen" des Spiegel-Forums eingereiht:

Dr Margret Popp - 05:04pm Oct 19, 2004 CEST (#714 of 723)
"Durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt."
Sigmar Salzburg meint, ich (ICH!!!) sei einem vernünftigen Gedanken nahe gekommen. Das ist eine Perle wert. forum.spiegel.de

Sigmar Salzburg - 09:11pm Oct 6, 2004 CEST (#1619 of 2658)
#1526
[Popp:] Es hat von einer Duden-Auflage zur nächsten immer Veränderungen gegeben. Selbst das Reförmchen, über das wir uns hier die Köpfe heiß reden, ist minimal (ein bis zwei veränderte Schreibweisen pro Seite) und wäre vermutlich gar nicht aufgefallen, wenn ihm nicht mit großem Brimborium das Etikett "Rechtschreibreform" verliehen worden wäre.
Diese Störungen fallen praktisch auch kaum ins Gewicht. Einerseits. Andererseits kann man natürlich einwenden, dann hätte man auch das Ganze sein lassen können.


Frau Popp, dies ist der vernünftigste Gedanke, dem Sie in den letzten sechs Jahren in Verbindung mit der „Reform“ nahegekommen sind.
Im übrigen ist Ihr Fleiß, das saudumme Machwerk „Rechtschreibreform“ zu verteidigen, nur staunenswert. Die meisten Anhänger der „Reform“ machen sich nicht diese Mühe. Denen ist nur wichtig, daß sich das Volk unterwirft. Die Spannweite reicht von den Linken, die darin wohl eine Ersatzdroge für die Kulturrevolution sehen, bis zur fundamentalchristlichen Seite, für die die Reform die Faszination eines Bußgürtels des Opus Dei zu haben scheint. Dazwischen finden sich die nützlichen Idioten (nach der bekannten Kreml-Liste), die bildungspolitischen Kleingärtner und die Gutmenschen mit hypertrophem Helfersyndrom.
Zusammen machen sie höchstens 9 Prozent der Bevölkerung aus. Alle übrigen Mitbürger hätten auf diese „Reform“ gerne verzichtet.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Fritz Koch am 20.02.2005 um 19.34

Ob Frauen "inhärente Probleme" mit der Mathematik und dem Ingenieurwesen haben und ob sie möglicherweise "anders" denken als Männer.

Ich glaub' es einfach nicht.


eingetragen von Fritz Koch am 19.02.2005 um 18.22

In deutschen und romanischen Wörtern kommt es nur zusammen mit "u" als "qu", Laut für [kw] oder [k] vor, und so schreiben es die Slawen gleich als "kw".
Unter "q" als Laut für [k] steht im Duden nur das albanische Wort "Qindar", gesprochen [kindar].
In deutschen Wörtern kommt einzelnes "q" als Laut für [k] nicht vor.

Also warum schreiben wir im Deutschen "qu" und nicht gleich "q" für den Laut [kw]?
Nur weil die alten Lateiner es so schrieben, weil sie (anfangs) keinen Buchstaben "k" hatten und das "c" als Laut für [k] benutzten?
In deutschen Wörtern nur "q" für [kw] zu schreiben, wäre eine wirkliche Schreib-Erleichterung.


eingetragen von Fritz Koch am 17.02.2005 um 21.58

jemals auf eine deutsche Schreibweise eingedeutscht werden können, wie es bei den französischen Wörtern mit "ch" ging?
Englisches "ch" müßte deutsch zu "tsch" werden, so wie französisches "ch" deutsch zu "sch" wurde. Gewöhnungsbedürftig.


eingetragen von Fritz Koch am 16.02.2005 um 20.12

Duden: umgangssprachlich für verraten

ganz neue direkte Bedeutung: kaputtpfeifen, falsch pfeifen, durch Pfeifen etwas verändern, als Schiedsrichter ein Spielergebnis beeinflussen;


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.02.2005 um 17.37

VOM HÖCHSTEN DER GEFÜHLE

Autor: Rolf Degen
Verlag: Eichborn, Frankfurt am Main
Seiten: 303
Preis: € 19,90
ISBN: 3-8218-5570-3

Rezension:
Hartz IV, die Rechtschreibreform, der Orgasmus: Die Welt steckt voller Rätsel – aber wenigstens der Wollust-Gipfel gibt uns jetzt keine mehr auf. „Vom Höchsten der Gefühle“ heißt das verdienstvolle Werk des Bonner Wissenschaftsjournalisten Rolf Degen.
[…]

Hans Schmidt

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.02.2005 um 11.05



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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.01.2005 um 11.10

Ist das nicht eine vorweggenommene Satire auf die „Rechtschreibreform"?

„Der Blaumilchkanal handelt von einem harmlosen Verrückten, einem Straßenarbeiter, der aus der Irrenanstalt ausbricht. Dieser Irre klaut einen Preßlufthammer und fängt an, im Morgengrauen die Straßen Tel Avivs aufzureißen. Er zerstört den Hauptverkehrsknotenpunkt und legt damit den gesamten Verkehr lahm. Die Politiker schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu und tun nichts dagegen. Nach Tagen erreicht Kasimir Blaumilch endlich das Meer. Die Fluten brechen in die aufgebrochene Straße. Der Bürgermeister kann publikumswirksam den neuen Blaumilchkanal eröffnen und Tel Aviv als das Venedig des Nahen Ostens preisen."

http://www.ephraimkishon.de/der_blaumilchkanal.htm


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Wolfgang Scheuermann am 23.11.2004 um 08.17

Ahnen-Verehrung ist Grass missachtende Miss-Stimmung!
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Dr. Wolfgang Scheuermann


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.11.2004 um 07.18

Die rheinland-pfälzische Kultusministerin Ahnen, derzeitige Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, will mit Texten in Reformschreibung das Textverständnis der Schüler stärken. Daß dies bei den meisten Schülern mangelhaft ist, hat gerade wieder die PISA-II-Studie ergeben.

SPIEGEL:… Warum verzichtet die Reform auf die Feinheiten der Sprache?

Ahnen: Sie verzichtet nicht darauf. Noch einmal: Die Wörter stehen doch nicht allein da. Die Unterschiede sind auch hier durch den Kontext erkennbar. Und das erwarten wir von den Schülern. Wir wollen ihre Fähigkeit stärken, Texte zu verstehen.
(SPIEGEL 22.11.04)


Zur Übung empfiehlt es sich, mit einfachen Sätzen zu beginnen, etwa mit den Sprüchen des Konfusius aus dem

Buch der neuen Weisheiten“:

Die Verehrung der Ahnen darf nicht schlecht gemacht werden.

Wohlstand verweichlicht – Armut ist Not.

Der Edle hat stets Not leidenden Menschen zu helfen.

Der Kluge hütet seine heißen Eisen und behält immer eine Hand voll im Feuer.

Oft stören Menschen fressende Tiger im Dschungel.

Der kluge Staatsmann überlässt Krieg führenden Staaten,
ob sie Menschen verachtend angreifen oder nicht.

Ein Gewaltherrscher kann auch anders Denkende überzeugen.

Entsagt immer während der Orgie der Gewalt.

Eine sittsame Frau hat stets etwas Furcht erregend zu wirken.

Nicht jede viel versprechende Schöne gewährt nahe liegende Erfüllung.

Es zählt nicht, wie viel Glück, sondern wie viel Glück uns zuteil wird.

Kein Weiser braucht Hilfe suchenden Menschen den Weg zu weisen.



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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.10.2004 um 13.45

Gelegentlich kann man bei Dunkelheit in Mooren oder Sümpfen kleine Flämmchen, sogenannte Irrlichter beobachten. Da man sich diese Erscheinung früher nicht erklären konnte, brachte man sie mit Geistern und Seelen von Verstorbenen in Zusammenhang. Die Irrlichter galten als harmlos, konnten aber auch den einsamen Moorwanderer ins Verderben locken.
Heute weiß man, daß die Flämmchen durch Verbrennung methanhaltiger Gase entstehen. Diese Sumpfgase bilden sich bei Fäulnis und Zersetzung organischen Materials und steigen als Bläschen zur Oberfläche auf. Nicht ganz geklärt ist, wie sie sich entzünden. Eventuell spielen elektrische Entladungen eine Rolle.

Irgendwie habe ich über diesen Sachtext (entnommen dem Lexikon 2000, S.2576) lachen müssen. Meine verschrobene Phantasie hatte das Wort „Irrlicht“ durch das Wort „Politiker“ ersetzt.

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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 18.10.2004 um 06.52

Die Erste Hilfe wird hier großgeschrieben,
die Letzte Ölung nicht minder.


Nach der „Rechtschreibreform“ steht dort:

Die erste Hilfe wird jetzt klein geschrieben,
die Letzte Ölung aber immer noch groß.


Was will das besagen?

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Christian F. Langewische am 07.10.2004 um 09.14

Nur leider kann ich - im Gegensatz zu den komischen Gangarten, die John Cleese in dem besagten Sketch sehr unterhaltsam vorführt - über die komischen Schreibungen so rein gar nicht lachen...

Es ist ja bei manchen Verben - bezogen auf den Unterhaltungswert - schon fast bedauerlich, daß die Sprachschlampereiminister auf eine Getrenntschreibung verzichtet haben.

Man stelle sich nur einmal vor, "festnehmen" wäre auch von der Getrenntschreibung vereinnahmt worden. Das hätte unsere Ordnungshüter ja bei jeder Verhaftung potentiell in prekäre Situationen gebracht, wenn danach in der Zeitung etwa folgende Meldung gestanden hätte:

"Die Verdächtige wurde von zwei Polizeibeamten in ihrer Wohnung fest genommen und danach zum weiteren Verhör ins Polizeipräsidium gebracht." ;-)

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg
Vor Jahren erfand die Monty-Python-Truppe ein „Ministerium für komische Gangarten“ (Ministry of Silly Walks)
In Deutschland haben sich die Kultusministerien zu „Ministerien für komische Schreibungen“ entwickelt.


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Christian F. Langewische


eingetragen von Christian F. Langewische am 07.10.2004 um 05.54

Wink

Wie wäre es mit "Rat für Sprachschlamperei und Wörterabschaffung"?

Da wir gerade bei Umbenennungen sind:

Sollte sich der Duden in seiner nächsten Auflage nicht eigentlich konsequenterweise in "Neusprechdiktionär" umbenennen? ;-)

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
Rat für neue deutsche Rechtschreibung,
Rat für deutsche Schulschreibung,
Rat für deutsche Schul- und Amtsschreibung,
Rat für deutsche KuMi-Schreibung,
Rat für deutsche Minderheitsschreibung,
fortsetzbar.


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Christian F. Langewische


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.09.2004 um 06.27

Bachs Arbeitszimmer war wohl temperiert, sein Klavier wohl auch, sodass er wohl vorbereitet sein gleichnamiges Werk schaffen konnte. Seine Musik war wohl durchdacht und wohl ausgewogen, aber wenn sie auch wohl tönend ist: ob sie wohl klingend ist, darüber gab es wohl abweichende Meinungen. Viele von Bachs Werken sind wohl erhalten, wohl verwahrt in Archiven, aber etliche sind wohl verloren.

Bach war wohl situiert, seine große Familie war aber selten wohl genährt. Seine Kinder wuchsen wohl behütet auf und waren musikalisch wohl erzogen, folgten ihm jedoch stilistisch wohlweislich nicht.

Nach seinem Tode war seine Ehefrau wohl versorgt, aber es reichte ihr nicht. Daher wollte sie Hilfe suchend erlangen, was ihr als Witwe eines Thomaskantors zustand, wohl meinend, wie zu vermuten, dass sie in einem doch wohl geordneten Stadtwesen Recht behalten würde, wenn sie ihr Recht einfordert – wohl getan hat der Senat der Stadt Leipzig, obwohl wohl wollend, ihr jedoch wenig.

(Ein Gerate wohl aufs Geratewohl ist das neue Schreiben und Lesen.)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.09.2004 um 09.08

Der Duden gewinnt
für die deutsche Sprache
zunehmend an Gewicht:

_9. Auflage 1926 ca. 550 g
15. Auflage 1961 ca. 650 g
17. Auflage 1973 ca. 730 g
19. Auflage 1986 ca. 750 g
23. Auflage 2004 ca. 1100 g

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Klaus Eicheler am 23.08.2004 um 16.50

„KuMist-Rat“ ist kürzer.
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Klaus Eicheler


eingetragen von Fritz Koch am 23.08.2004 um 09.07

Rat für neue deutsche Rechtschreibung,
Rat für deutsche Schulschreibung,
Rat für deutsche Schul- und Amtsschreibung,
Rat für deutsche KuMi-Schreibung,
Rat für deutsche Minderheitsschreibung,
fortsetzbar.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.08.2004 um 05.08

Wenn jetzt der Name „Rat für deutsche Rechtschreibung“ belegt ist, dann kann der ähnlich beabsichtigte Sprachrat der Kultusminister doch wohl nur noch
„Unrat für deutsche Rechtschreibung“
heißen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Detlef Lindenthal am 16.08.2004 um 05.03

Das Doping-Prüfergebnis ist dann aber auch das einzige Positive an Heyse. Der Gentest (ob der Losgelaufene und der Angekommene selb sind) ist nicht positiv: Wenn das Rennen gerade erst losgegangen ist und das Hauptfeld sich noch mit den Einzelprüfungen müht, wird ein Heyse-Exemplar schon als Sieger durchs Ziel getragen.
Aber das Publikum (700.000 Briefkasten-, Müllkasten- und Maßkrugleerer) jubelt gemäß den vermeinten Anstandsregeln und verzichtet darauf, sich von den Linienrichtern spannende, unolympische Geschichten erzählen zu lassen.
Und das Volk daheim schaltet immer nur den einen Sender an, den alle anschalten, wo die Linienrichter- und Gentestergeschichten immer von ganz viel Jubel und dummen Interviews unterbrochen werden. – 12 Millionen jugendliche Mitglieder der rund 10.000 Heyse-Fänclubs hätten, so heißt es, keinerlei Schwierigkeiten mit dieser Art der Berichterstattung.
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Detlef Lindenthal


eingetragen von Norbert Schäbler am 15.08.2004 um 23.24

Während „Olympia“ an ihren Ausgangsort zurückgekehrt ist, Athen bis Ende August die Welt in Atem halten wird, ist man in Deutschland mit Skandalen und Sommerlöchern beschäftigt.

Daselbst wird gemunkelt, daß man einem gewissen Adelung das Startrecht für den Wettbewerb „der Schnellsten aller Schnellen“ verweigert habe, obwohl dessen nationaler Konkurrent Heyse im Laufe der Qualifikation nachweislich in beiden Dopingproben positiv abgeschnitten habe und zudem im Wettkampf hinter Adelung lediglich Zweiter geworden sei.

"Heyse", so hieß es, sei der Favorit der KMK, und Kanzler Schröder habe dessen Start mit dem Wort „basta“ abgesegnet.


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nos


eingetragen von Elke Philburn am 11.08.2004 um 09.24

Zitat:
Eine weitere Operation, die die volle Gehfähigkeit des Kindes wiederherstellen würde, lehnt die Kommission ab.

Außerdem hat sich das Kind auf seinen schiefen Gang längst eingestellt und hat überhaupt keine Probleme mehr damit. Eine Änderung würde jetzt nur Verwirrung stiften.
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http://www.vrs-ev.de/


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.08.2004 um 08.44

Magdeburg/MZ. Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) hat bekräftigt, dass er gegen die Rücknahme der umstrittenen Rechtschreibreform ist. Sie soll am 1. August 2005 endgültig in Kraft treten. Zwar sei die Reform ein Fehler gewesen, doch werde durch einen erneuten staatlichen Eingriff die Sprache nicht verbessert, sagte Olbertz …. „Die Reform war ein Fehler“, sagt Olbertz. Das habe man auch in der Kultusministerkonferenz eingesehen. Aber diese Erkenntnis könne nun allenfalls zu einem „Nie wieder!“ führen - also zu dem Schluss, einen solchen staatlichen Eingriff in die Muttersprache, ein „lebendiges Gebilde“, nicht noch einmal vorzunehmen. (Mitteldeutsche Zeitung 11.6.04)

Bei einem Kind soll am Bein ein kleiner Eingriff vorgenommen werden. Die Eltern werden darüber aufgeklärt, daß es auch „schief gehen“ kann. Da die Operation tatsächlich „schief geht“, muß das Kind hinterher „schief gehen“. Die Ärztekommission stellt einen Kunstfehler fest, sagt aber: „Diese Erkenntnis könne nun allenfalls zu einem ‚Nie wieder!’ führen - also zu dem Schluss, einen solchen Eingriff nicht noch einmal vorzunehmen.“ Eine weitere Operation, die die volle Gehfähigkeit des Kindes wiederherstellen würde, lehnt die Kommission ab.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.06.2004 um 23.03

Vor Jahren erfand die Monty-Python-Truppe ein „Ministerium für komische Gangarten“ (Ministry of Silly Walks)
In Deutschland haben sich die Kultusministerien zu „Ministerien für komische Schreibungen“ entwickelt.

Die neuen Regeln haben immer wieder Spott ermöglicht.
Im letzten Jahr lief bei den Kieler Nachrichten ein Sprüchewettbewerb „Ich lebe/arbeite gern in Kiel …“.
Unter Ausnutzung der neuen volli-diotischen Getrenntschreibungen kam ich auf folgende Vorschläge:

„Ich wohne gerne in Kiel,
denn hier habe ich Zeit
raubende Mitmenschen kennen_zu_lernen."

Bernd Bruch zzt. JVA Kiel

„Ich spiele gern in Kiel,
denn dort habe ich Musik
liebende Paare zu verkuppeln."

Frustus Janz, Bar-Pianist

„Ich regiere gern in Kiel,
denn ich wünsche Schwindel
erregende Reformen durchzuboxen."

Bildungsministerin, zzt. ss-Vollzugsanstalt

„Ich zahle gerne in Kiel,
denn hier habe ich Not
leidende Politiker zu versorgen."

Steuerzahler, zzt. Pleite gehend

„Ich kassiere gerne in Kiel,
denn dort weiß ich Kosten
sparende Bürger tief_greifend zu entlasten."

Finanzminister, zzt. Rat suchend

„Ich wohne gerne in Kiel,
denn hier habe ich Raum
sparende Lösungen für mein Wohnproblem zu suchen."

Sozialhilfeempfänger, zzt. auf einer Bank tätig

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.06.2004 um 10.45

„Reformiere nur nach derjenigen Maxime, durch die du erreichen kannst, dass die dümmste Schreibung allgemeine Regel wird.“

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 04.06.2004 um 08.22

... wie eine auf Lebenszeit verbeamtete Putzkolonne. Sie wird weiterbezahlt, auch wenn sie den Dreck liegenläßt.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 31.05.2004 um 15.21

Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen in Erfahrung gebracht wurde, hat das Nationale Olympische Komitee zusätzlich zu seiner Bewerbung um die Ausführung der Olympischen Spiele im Jahre 2012 in Leipzig auch die Einführung einer weiteren Sportart beantragt: das „Wortstemmen“.

Man sei sich innerhalb der Kommission „im Klaren“ gewesen – so die Verlautbarung – daß Wörter auch in internationalen Sprachen vorkämen; daß zudem Wortstämme schwer zu heben seien und insofern einen „hoch gradigen“ Anforderungscharakter an die Athleten darstellten
Uneinigkeit – so hieß es – sei allerdings in der zuständigen Kommission über die richtige Schreibung der neuen Disziplin entstanden, da man sich nicht klar darüber geworden sei, ob es sich dabei um eine Wortgruppe oder eine Zusammensetzung, zudem eine E- oder Ä-Zuordnung handele. Man habe somit zwischen sechs verschiedenen Schreibweisen geschwankt, zumal auch der Bindestrich zur Diskussion stand.

Das letztlich habe das Scheitern der „gesammten“ Bewerbung zur Folge gehabt.



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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.05.2004 um 06.10

Der Selbstmordattentäter sprengte sich in die Luft.
In der Nähe wurde noch eine Hand voll Sprengstoff gefunden.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.05.2004 um 03.43

Interdisziplinäre Wochen der Muthesius-Hochschule: "Kunst und Wissenschaft"

Drei Tage lang hat man auf Einladung des Forums der Muthesius-Hochschule über das prekäre Verhältnis von „Kunst und Wissenschaft" nachgedacht. Ein Dialog zweier Disziplinen, die sich gegenüberstehen wie bei einer feindlichen Übernahme.
[…]

Dieter Mersch, scheidender Forums-Intendant, bringt es auf den Punkt: „Bedeutung ist nicht berechenbar. Und alles, was berechenbar ist, hat keine Bedeutung." Rumms! Das steht im Raum, stinkt zum Himmel der Wissenschaften, in dem Kant einst Moral wie präzises Wissen vermutete. Wie die Installation Cloaca des belgischen Künstlers Wim Delvoye. Der Potsdamer Kunsthistoriker Peter Bexte widmet ihr einen ironisch kurzweiligen Vortrag namens Kot d'Azur. Delvoyes Maschine verwandelt mittels Bioreaktoren Nahrung in „naturidentischen Kot" und rekuriert damit sowohl auf die cartesianische Fantasie, dass sich die Welt rein mechanistisch erklären ließe, wie auf die anarchische Anti-Kunst des Wiener Aktionismus. Die Kunst besteht bei Delvoye darin, auf wissenschaftlich motiviertem Wege „Scheiße" zu erzeugen.

Jörg Meyer /Kieler Nachrichten 10.05.2004

NB: auch Wiener Aktionismus: sogenannte „3. Wiener Gespräche zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ 1994

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 05.04.2004 um 10.42

Jetzt wird es wirklich vorösterlich, denn überall im Land kündet man davon, daß die "Sprache lebt". Es sei eine Freude, ihr beim Arbeiten zuzusehen.

Ob man der Sprache beim Arbeiten helfen kann?
Jedenfalls bleibe ich weiter bei den Jüngern und fahre kurz nach Ostern gemeinsam mit denen nach „E-
Maus“, um das dortige Ortsschild auszuwechseln.


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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.04.2004 um 13.54

Thomas Gottschalk
am 3.4.04 im ZDF

Frage und Auflösung:

Frage 9 von 32 - Kategorie: Beruf
Beim Betriebsfest hat Ihnen Ihr völlig betrunkener Chef das "Du" angeboten. Wie begrüßen Sie ihn am nächsten Morgen?

Ich klopfe ihm mit einem lockeren "Hallo Fritz" auf die Schulter!
Ich tue so als wäre nichts geschehen und sage einfach "Guten Morgen"!
Ich spreche ihn vorsichtig an und frage "Du, gilt das ´Du´ noch"?
Ich gehe freundschaftlich auf ihn zu und sage "Und? Kopfschmerzen?"

Natürlich mit einem einfachen und höflichen "Guten Morgen!" Dann erst mal abwarten, wie er sich verhält. Bleibt er beim vorher gebräuchlichen "Sie", die "Duz-Arie" vom Vorabend einfach kommentarlos vergessen.


Dazu ein weiterer Vorschlag für die nächste Show:

Die Kultusminister haben kürzlich durch Erlaß das großgeschriebene „Du“ in Briefen zum Rechtschreibfehler erklärt. Sie schreiben nun einen Brief an einen Freund. Was machen Sie?

Ich tue so, als wäre nichts geschehen und schreibe weiter „Du“.
Ich schreibe kommentarlos „du“, denn Rechtschreibfehler vermeide ich.
Ich schreibe „du“ und entschuldige mich: Ich halte mich nur an Gesetze und Vorschriften.
Ich meide die Anrede und frage vorsichtig, ob wir zum kleinen „du“ übergehen wollen.

Weitere Vorschläge?

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Sigmar Salzburg


eingetragen von gestur am 01.04.2004 um 17.52

Ich möchte noch einen draufsetzen:
Beim Eindeutschen von Fremdwörtern sollten diese vielen merkwürdigen "j"-Laute auch wirklich durch "j" ersetzt werden: Majorka, Emalje, Jnocki, detajieren, usw. Fremdwörter, die nicht den deutschen Lautgesetzen entsprechen, sind zu "teutonisien".


eingetragen von Norbert Schäbler am 01.04.2004 um 16.58

Ein jeder hier weiß, daß der Teufel im Detail steckt, daß „ai“ zu den sog. Zwielauten gehört, und daß es von daher völlig unsinnig ist, das Wortbild „detailliert“ zu erfinden, denn, bei genauer Wortbildanalyse findet sich hinter dem Zwielaut eine echte Mitlautverdopplung.
Das darf doch wohl nicht sein!

Da möchte man den Wortklangphilosophen zurufen: „Phonetiker aller Länder vereinigt euch. Beseitigt aus der Schrift das, was sprechuntreu ist, und fangt bitte bei den größten Mißständen an, statt neue Missstände zu produzieren!“



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 27.03.2004 um 17.36

Die irrigste und deprimierendste wissenschaftliche Hypothese seit dem Beginn der Aufklärung ist die Unterstellung, daß sich aus der Vielzahl aller Meinungen und Gebräuche die je besten durchsetzen werden.


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nos


eingetragen von margel am 20.03.2004 um 19.48

"Dichten und! Denken" - Wer sagt das mit unbezweifelbarer Berechtigung weitab von PISA? Natürlich eine Abdichtungs-Spezialfirma.


eingetragen von Norbert Schäbler am 20.03.2004 um 19.30

Wenigschreiber sind - wie der Name schon andeutet - solche, die wenig schreiben.
Davon gibt es sehr viele in unserem Dichtervolk.
Traurig!

Allerdings meinen die Rechtschreibreformer, drauf und dran zu sein, diesen Zustand zu beheben, und sie haben wahrhaft schon etwas erreicht.
Tatsache nämlich ist, daß sämtliche Novizen der Schriftsprache künftig nahezu jedes „ß“ zu „ss“ auflösen müssen, z.B. in den gebräuchlichen Silben und Wörtern wie:
„miß-“, „daß“, „muß“ und „Kuß“, denn diese sind fortan darzustellen als:
„miss-“, „dass“, „muss“ und „Kuss“.
Jeder sieht ein, daß da im Handumdrehen mehr Buchstaben zusammenkommen, daß also aus dem Wenigschreiber postwendend ein Mehrschreiber wird.

Klarzustellen ist allerdings, daß ein „Mehrschreiber“ noch lange kein „Vielschreiber“ ist, auch wenn die normale Steigerungsform („viel, mehr, am meisten“) einen andersartigen Schluß zuzulassen scheint.

Scheinbar sind die Rechtschreibreformer recht kleingläubige Grammatiker.
Sie können lediglich einige (dem eigenen Stumpfsinn förderliche) Bibelstellen buchstabengetreu reproduzieren, und das berechtigt diese angeblichen Spezialisten offensichtlich dazu, anderer Leute Leben, Denken und Schreiben zurechtzuzimmern.


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eingetragen von Norbert Schäbler am 20.03.2004 um 09.37

Verlassen
Sich
Verlassen
Auf
Verlassen
Von
Verließ

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 03.03.2004 um 16.14

Wenn heutzutage ein Wolf inmitten der Gesellschaft lebt, dann ist der Schafspelz nicht weit.
Andernfalls müßte man ja von einem domestizierten Tier, einem wie auch immer gearteten "Hund" reden.

Vgl.: http://www. google.de - Rahmenrichtlinien, hessische – S.2 ff – Nachruf auf Alfred Dregger.

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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.02.2004 um 19.02

Änderung des Schulgesetzes (§4) vom 29. Sept. 1999
(GVOBl. Schl.-H. S. 263): Die neue Rechtschreibung gilt nun auch in Schleswig-Holstein.

§ 4 Bildungs- und Erziehungsziele SchulG
[...]

(4) Die Schule soll die Offenheit des jungen Menschen gegenüber kultureller Vielfalt, den Willen zur Völkerverständigung und die Friedensfähigkeit fördern. Sie soll den jungen Menschen befähigen, die Bedeutung der Heimat und der besonderen Verantwortung und Verpflichtung Deutschlands in einem gemeinsamen Europa sowie die Bedeutung einer gerechteren Ordnung der Welt zu erfassen. Zum Bildungsauftrag der Schule gehört die Erziehung des jungen Menschen zur freien Selbstbestimmung in Achtung Andersdenkender,
[…]

(10) In den Schulen wird die allgemein übliche Rechtschreibung unterrichtet. Als allgemein üblich gilt die Rechtschreibung, wie sie in der Bevölkerung seit langem anerkannt ist und in der Mehrzahl der lieferbaren Bücher verwendet wird.

(10) Zur Erreichung der Bildungs- und Erziehungsziele sind behinderte Schülerinnen und Schüler besonders zu unterstützen.


[Anmerkung S.S.: Andersdenkende gibt es in der „neuen" Rechtschreibung nicht mehr, jedenfalls nicht im GROSSWÖRTERBUCH „Deutsche Rechtschreibung" (Trautwein) aus dem Compact Verlag München (2002), und der ähnlichen Ausgabe bei Buch+Zeit Verlag, Köln.]

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.02.2004 um 10.04

Zu taz v. 19.2.2004
„Weder Mafia noch Metternich“ von Rudolf Walther

TAZ
Was haben wir,
wenn Basisdemokraten Volksentscheide mißachten,
wenn Ökofreaks Genfraß-Buchstabensuppen löffeln,
wenn Antifaschisten orthographische ss-Aufmärsche bejubeln,
wenn gemäßigte Kleinschreiber unmäßig groß schreiben,
wenn Gottlose geil auf Zwangsmissionierungen sind,
wenn Fortschrittsfans „behänden“ Fußes rückwärts gehen,
wenn Toll-Collect-Kritiker im Tollpatsch-System schreiben,
wenn späte Hosenlatzmaler anstelle von Michelangelos Fresken
alte Eßzet übermalen, Satzglieder verstümmeln
und Klassiker zu Kleinduzern machen,
damit Kinderaugen nicht sehen, was einmal natürlich war –
was haben wir dann?
Die Törichtste Anpassung aller Zeiten:
TAZ.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 05.02.2004 um 16.31

„Demokratie ist die Herrschaft wissender Gebildeter und Mächtiger über das Stimmvieh, das von Cliquen mit veralteten Gesetzen, die niemals verfeinert wurden, regiert wird.“

Ausspruch des ehemaligen deutschen Außenministers Walther Rathenau (geb. 19.09.1867; am 24.06.1922 von Rechtsradikalen ermordet), der die Justiz als Machttyrannen brandmarkte.



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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.02.2004 um 10.28

Jetzt kommen also die Nachbesserungen. … Die Kritiker der Rechtschreibreform sollten aber nicht vergessen, dass ein gewaltiges Stück Arbeit geleistet wurde, und ein überfälliges dazu.“ (Gudrun Norbisrath in WAZ v. 3.2.04)

Gewiß, es ist ein gewaltiges Stück Arbeit für die Köpfe der „Reform“, das bornierte Verbot herkömmlicher Wörter wie „ratsuchend“ wieder aufzuheben, nachdem sie zehn Jahre vor ihrer offiziellen Einführung und fünf Jahre danach mit „Rat suchend“ auf dem falschen Dampfer waren.

Unintelligente Gehirne arbeiten nicht weniger, sondern mehr als intelligente, haben Hirnforscher festgestellt.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.01.2004 um 22.22

Nein, es ist sind nicht die Kleinkinder gemeint. Nicht alles „greist“ um Nachkommenschaft.

Es geht vielmehr um den Turmbau, der irgendwo am Euphrat stattfand, dort, wo offensichtlich mehr als zwei Maurerpoliere das Sagen hatten, dort wo kein Kleinkind schrie, sondern wo sich Erwachsene in die Haare gerieten, und es geht mir um „seinerzeit“ –
als das Commonwealth of Nations noch gar nicht existierte.
Es geht um jenes Ereignis, das offensichtlich selbst den Bibelautoren eine Notiz wert war.

Eine Notiz war den Bibelautoren offensichtlich auch der Garten „Eden“ wert; im Gegensatz zum Hoch- ein Flachbau, ebenfalls ein modellhaftes Geistwesen, das wissenschaftlich zwischen Euphrat und Tigris anzusiedeln ist.

Ich frage mich angesichts des Symbolgehaltes benannter Fakten (hoch oder flach ist mir völlig egal) ob Turm oder Garten nicht irgendwo in der Nachbarschaft setzbar wären.

Könnte ja durchaus „Babilonien“ genannt werden.



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nos


eingetragen von Monika Grunert am 10.01.2004 um 21.00

Ist ersteres der Fall, ist der Inhalt der Form durchaus ebenbürtig.
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m.g.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.01.2004 um 08.26

Nach Meinung des amerikanischen Präsidenten sollte Krieg führenden Staaten vorbehalten bleiben, ob sie sich an das Völkerrecht halten oder nicht. Zurzeit habe man Abscheu erregende Mordtaten Saddams zu verfolgen. Die Welt werde bald Zeuge sein, wie viel Massenvernichtungsgerät im Irak gefunden werde. Zuvor hätten die Truppen dort aber noch Zeit raubend der Bandentätigkeit nachzugehen. Im Übrigen hätten sie auch Not leidenden Irakern zu helfen. Schließlich widersprach der Präsident Berichten, nach denen die amerikanische Verwaltung nur schlecht gemacht werde. (apd)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 30.12.2003 um 20.41

Bitte liebes Christkind,
gib mir doch bitte wieder das bißchen Selbstständigkeit, das ich hatte, bevor man mir erzählte, daß es Dich gibt.
Vielleicht hast Du ja auch Zeit, mich irgend wann im Verlauf des nächsten Jahres Termin unabhängig zu heiligen – an „Heiligabend“ bzw. am „Heilig Abend“ bist Du ja eh so gestreßt.

PS: Und grüße mir am 24. 12. des nächsten Jahres ganz besonders: die KMK, die Hohen und/oder Weißen Häuser, das rote Kreuz und den schwarzen Peter!



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 27.12.2003 um 23.54

Ich betreue derzeit einen Sterbenden. Seine leibliche Mutter meint, daß er sich rasieren müsse.

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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 19.12.2003 um 14.38

„Der Kompromiss trägt die Handschrift der
U n i o n s - g e f ü h r t e n Länder.“
Das war heute auf dem Laufband des Fernsehsenders "n-tv" zu lesen.

Nach meinem Dafürhalten handelt es sich bei dem Begriff „Unions-geführt“ um ein zweiteiliges “Misch-Mittelwort“, für das ich den Terminus „nominal-regiertes Partizip“ (n-rP) vorschlage, zumal besagtes "n-rP" ein grammatisches Phänomen ist, das – konsequent durchdacht – ungeahnte neue Wortbildungstechniken erschließen könnte.
Nachzudenken wäre natürlich auch darüber, ob man nicht parallel dazu das „Misch-Wiewort“ verordnen und sozusagen das „nominal-regierte Adjektiv“ (n-rA) per Erlaß einführen müßte.
Wörter wie „Arbeits-scheu“, „Leistungs-stark“ und „Hunds-gemein“ kämen dann in neuem und sinnfälligem Gewand daher.

Wie mir scheint, gibt es keine wissenschaftliche Dummität, aus der sich nicht auch noch irgendein Nutzen ziehen läßt. Daß man den Formalismus der Rechtschreibreform allerdings als „Wissens-erweiternde“ und tatsächlich „Begriffsbildungs-fördernde“ Maßnahme bezeichnen können sollte, wage ich zu bezweifeln.




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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 23.11.2003 um 00.50

Es sprengt jetzt ein bißchen den Faden, wenn ich zurückgehe in das Jahr 1955, zumal ich nicht genau weiß, ob das Jahr auch stimmt.
Damals gab es einen Journalisten, und ich weiß nicht einmal genau, ob der Name „Süßkind“ stimmt. Irgendwo in Icklers Nachforschungen steht der Name schwarz auf weiß.
Damals jedenfalls war es so, daß die Herren Kultusminister – jene vorstaatliche Institution, die es gar nicht geben dürfte – darauf verzichteten, in Sachen Rechtschreibreform weiter tätig zu werden. Damals hat man dem Duden das Regelungsmonopol anvertraut.

Seltsames passierte auch in den frühen 90er Jahren. Da hatte ein Journalist, oder war es gar die Anhörung in Bad Godesberg – dortselbst hatte sich fachliche Kompetenz versammelt, Lunte gerochen, war zur Erkenntnis gelangt war, daß die KMK total verblödet ist.
Irgendwas war da mit „Keiser im bot“. Jedenfalls war das blamabel genug für die Herren, die sich teilweise vom Taxifahrerjob in höchste Höhen hinaufgehievt hatten.

Danach lief alles hinter verschlossenen Türen ab, und wie man ebenfalls von T. Ickler weiß, herrschten in der geschlossenen Gesellschaft maffiaähnliche Zustände.
Der einzige Verlag, der Publikationsrechte besaß, war der Gunter-Narr-Verlag. Das, z.B. hat Friedrich Denk köstlich persifliert.

Was immer vorgefallen ist. Die Herren der KMK sind zwischen 1993 und 1996 so stark geworden, daß sie das Dudenmonopol gebrochen haben, so stark, daß sie einen kompetenten und finanzkräftigen Monopolisten aus dem Weg räumen konnten.

Und jetzt mal zum Nachdenken: Das kann doch nur passieren, wenn man sich einen noch finanzkräftigeren verkappten Monopolisten zum superfreund (Anlehnung an spinnefeind) macht.

Ich rede von Bertelsmann, von schwarzen Koffern, und so ...

Gnade?
Wenn, dann höchstens im Grad des Unterworfenseins!
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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.09.2003 um 05.48

Nachdem sich nun selbst beflissenste Diener Gottes der Rechtschreibreform unterwerfen, sieht sich auch die himmlische Bürokratie gezwungen, dem zu folgen. In einer der ersten Pressemitteilungen heißt es jetzt in bestem neuem Amtsdeutsch:

Wer sündigt und Böses tut, geht immer
während des Aufenthaltes im Himmelreich
der ewigen Seligkeit verlustig.


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Martin Reimers am 25.08.2003 um 23.00

IKEA 2005

Liebe Kundin, lieber Kunde!

Kennen Sie nicht auch dieses schreckliche Gefühl beim Bettenkauf: Welches Modell passt besser zu mir, welches zu meiner Wohnung, zu meinem derzeitigen Lebensabschnittspartner, zur Frisur meines Pudels. Fragen über Fragen und keine Antwort . . .

Diese Quälerei hat jetzt ein Ende! Ab sofort führen wir in unseren Filialen ausschließlich und exklusiv das neue Einheitsbett TROMSÖ-PROKRUSTES. Zehn Jahre lang haben unsere Ingenieure weder Zeit noch Mühe gescheut, um ein Modell nach dem anderen zu zersägen. Natürlich wollen Sie jetzt wissen, wie unser neues TROMSÖ-PROKRUSTES aussieht. Nun, ein Foto können wir im Moment leider auch nicht präsentieren, das Bett wird in einigen Details abweichen von den gleichnamigen Modellen, die Sie bereits in unseren Katalogen aus den Jahren 1996 bis 2003 finden konnten. Auch ein Probeliegen vor Ihrer verbindlichen Bestellung könne wir Ihnen leider nicht mehr gewähren. Sie können dennoch unbesorgt sein –führende Normal- und Wenigtischler sind von TROMSÖ-PROKRUSTES restlos begeistert, da die Herstellung weit einfacher sein soll als bei allen bisherigen Modellen.

Um Ihren Wünschen noch schneller nachkommen zu können, haben wir darauf verzichtet, die Kompetenz unserer bewährten Probeschläfer in Anspruch zu nehmen. Die Ingenieure waren zwar mit ihrem Bauplan noch nicht fertig, aber die Tischler mussten nun einmal am nächsten Morgen irgendetwas Neues in die Verkaufsräume stellen. Dies hat leider bei einigen unserer älteren Kunden für Verwirrung gesorgt – und zeitweise sogar zu vereinzelten Bestellungen der überholten Modelle geführt. Aber dies ist natürlich als eine Übergangserscheinung zu betrachten, zumal wir alle Aufträge an die Produzenten der Alt-Betten längst storniert haben. Wie eine unabhängige Befragung zum Bettenkauf-Verhalten unseren Kunden kürzlich ergeben hat, bevorzugen rund 80 Prozent der Bundesbürger das neue TROMSÖ-PROKRUSTES von IKEA.

Zum Schluss noch ein heisser Tipp: TROMSÖ-PROKRUSTES ist ideal als Gästebett geeignet! Und falls sich jemand beschwert, wollten Sie nicht ohnehin lieber Ihre Ruhe haben? Und gibt es nicht Wichtigeres in unserer Welt als Betten?

Mit Ihrer Bestellung von TROMSÖ-PROKRUSTES liegen Sie nicht nur im Trend der Zeit – Sie werden auch Ihrer Verantwortung gegenüber den Benachteiligten in unserer Gesellschaft gerecht. Für jedes verkaufte Einheitsbett TROMSÖ-PROKRUSTES kommen nämlich fünf Euro der „Aktion angstfreies Schreinern“ zu Gute.

Also schlafen Sie gut weiter!

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Martin Reimers


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.08.2003 um 14.42

Früher waren die Kenntnisse des Öfteren im Besitz der Kirche. Eine Frage im Beichtstuhl konnte etwa sein: „Hast du die Sünde des Öfteren begangen?"– und die ausweichende Antwort: „Ich habe den Herrgott des Öfteren um Hilfe angefleht ...".

Erst Friedrich Nietzsche hat den Begriff des „Öfteren" in die Sphäre des Wissenschaftlichen gehoben. In seiner Schrift von 1872, „Das Verhältnis der Schopenhauerischen Philosophie zu einer deutschen Cultur", spricht er erstmals von der „Wissenschaft des Öfteren":

... aus der Nähe betrachtet sieht das zu unbeschränktem Erkennen antreibende Motiv in Deutschland einem Mangel, einem Defekte, einer Lücke viel ähnlicher als einem Überfluss von Kräften, fast wie die Folge eines dürftigen formlosen unlebendigen Lebens und selbst wie eine Flucht vor der moralischen Kleinlichkeit und Bosheit, denen der Deutsche, ohne solche Ableitungen, unterworfen ist und die auch, trotz der Wissenschaft, ja noch in der Wissenschaft des Öfteren hervorbrechen.

Die Duden-Regelung von 1901 hat diesen Begriff unsichtbar gemacht und der Nutzung entzogen. Erst mit der Rechtschreibreform von 1996 wurde dieser Missstand beseitigt. Überrascht erkennen wir, dass sich – analog zu Vaihingers „Philosophie des Als Ob"– unbemerkt schon eine Philosophie des Öfteren etabliert hat:
(* = „gültige“ Rechtschreibung nachträglich )

Gehlen folgt damit einem in der Philosophie des Öfteren* verwendeten Verfahren der Moralkritik, welches man als Entlarvungstechnik bezeichnen kann. Das Vorbild der Entlarvungstechnik als Methode der Moralkritik liefert Friedrich Nietzsche in seiner Schrift "Zur Genealogie der Moral".... (homepages.compuserve.de/eckhartarnold/ gehlen/)

Gibt es ein klares Merkmal, das es gestattet, nichtphysische Dinge eindeutig von physischen abzugrenzen? Eine Antwort auf diese Frage zu geben, ist in der Philosophie des Öfteren* versucht worden.(G. Keil, H.Schnädelbach) (uni-bielefeld.de/ philosophie/ )

Tatsächlich handelt es sich beim Prinzip des Öfteren um eine universelles Gesetzlichkeit, die alle Lebensbereiche durchdringt. In Sonderheit finden wir es ...

in der Tagespolitik:
Ulla Jelpke, die als PDS-Abgeordnete die Regierung des Öfteren mit Anfragen zum Rechtsextremismus verzückte, wird sich auch zur fragwürdigen V-Leute-Einschmuggel-Praxis des Verfassungsschutzes äußern.(„taz"-Notiz v. 4.11.02)

in der Literatur:
Hier besuchte der Dichter des Öfteren* seine Freunde, vor allem den Franc Just Prešeren, ...

in der Weisheitlehre:
Ich persönliche würde übrigens sagen, dass Weisheit des Öfteren* zum Wahnsinn führt (403.rapidforum.com/)

in der Geschäftswelt:
In überwiegend guter Diskussionsatmosphäre war die Stimmung weit weniger angespannt und emotional geprägt als noch bei der Hauptversammlung des Geschäftsjahres 1999 im September 2002, als die Diskussionen des Öfteren die sachliche Ebene verließen.
(goettinger-gruppe.de/)

in der Zukunft:
«Das beste Mittel, um die Zukunft vorauszusagen, ist diese zu erschaffen», sagen Wissenschaftler und Zukunftsforscher des Öfteren*. (uhren-schmuck.de/)

im Religiösen:
Das Volk Israel hat in seiner Geschichte des Öfteren solche Zeiten erlebt. (st-nikolai-kirche.de/)

Diesen Psalm sollte man singen, dachte der Prophet des Öfteren*, ..... (gwdg.de/~unembac/archiv-4/011223)

Und das Oder bedeutet den zweiten Tod, wie es in der Offenbarung des Öfteren* heisst. ...
(chrkoenig.de/brief05)

... und im Show-Business
Der einzige Wermutstropfen des Auftritts war, dass der Sänger des Öfteren* After bzw. Gemächt zur Schau stellte (echte Schotten haben nie etwas unter ihrem Kilt!) und ich somit beinahe mein Augenlicht verloren hätte. Trotzdem eine gelungene Show ... (outknocked.de/)

... eine nicht nur so genannte After-Show-Party.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 14.07.2003 um 19.48

"Es kommt nicht darauf an, was für einen Hut man auf dem Kopf hat, sondern was für einen Kopf unter dem Hut."

H(erbert) G(eorge) Wells (1866-1946), Autor des utopischen Romans "Die Zeitmaschine" aus London ...

Ein zweiter:
"Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig."
(vermutlich chinesisch)
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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.07.2003 um 08.49

Friedmann, der seit Wochen abgetaucht war, wirkte bei seinem nur wenige Minuten dauernden Auftritt noch immer angeschlagen von dem Sturz aus den Höhen des scharfzüngigen TV-Talkmasters und Party-Lieblings in die einsamen Niederungen der in aller Öffentlichkeit breit getretenen Details zum Prostituierten-Besuch und zum Konsum der Lust steigernden Schickeria-Droge Kokain. Er akzeptierte den Strafbefehl von 17400 Euro ohne Wenn und Aber: „Drogen sind in einer – auch meiner Lebenskrise – keine Hilfe ..." ... afp/dpa (n. Kieler Nachrichten v. 9.7.2003)

Manche denkbare zusammengesetzte Adjektive sind nach der neuen Rechtschreibung verboten: tritt das ergänzende Substantiv in der Grundform unbegleitet, unbekleidet –„nackt" – auf, dann darf es mit anständigen Partizipien I nicht gepaart werden.

Die „Nacktheitsprobe" ergibt für den obigen Fall: „Kokain steigert die Lust." „Lust" tritt nackt nicht auf, ist daher mit „steigern" zu verbinden: „die luststeigernde Schickeria-Droge".

Hilfe dagegen kommt unverschämt nackt daher, nicht nur in Gestalt osteuropäischer Prostituierter. „Friedmann suchte Hilfe ..." also „der Hilfe suchende Friedmann".

Nackte Not wird er wohl trotz der hohen Geldstrafe nicht zu leiden haben. Geldspenden für ein Not leidendes CDU-Mitglied können vorerst zurückgestellt werden.

Die „Nacktprobe" ist ein unerläßliches Handwerkszeug jedes „neu" Schreibenden, sei er Schüler, Beamter oder einfach nur Angepaßter. Die damit mögliche ständige, mühelose Überwachung des Schreibvorgangs zur Vermeidung verbotener Adjektivbildungen löst das Versprechen des erleichterten Schreibens auf einfache und überzeugende Weise ein.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 24.06.2003 um 22.19

Als Anfang der 90er Jahre die Herren Schulräte die Lehrerschaft zusammentrommelten und zu etlichen zusätzlichen Nachmittagsveranstaltungen einberiefen, um sie zu berieseln mit den Erleuchtungen des Ministeriums, ging es teilweise recht religionsbewußt zu.
Schließlich hieß der große Vorsitzende Zehetmair, seinerzeit ein Hüter der Moral. Später hat er den Werteverfall „kennen gelernt“.

Mit stundenlangen Appellen an die Moral, seitenlangen Aufzählungen von Verwerflichkeiten und umfangreichen Lernziellisten gossen die Schulräte ihr Füllhorn über die Staatsdiener aus, und jene nahmen die frohe Botschaft dankend an, ließen die Predigt über sich ergehen.

Für mich war’s schaurig bis gräulich, und irgendwann habe ich gesagt, daß Wertevermittlung nicht so einfach sei, weil die Werte unterschiedlich wahrgenommen würden.
Die wahren Werte seien ohnehin nur geliehen, und man müsse um sie kämpfen, weil sie sehr rar und flüchtig seien.
Hat sowieso keiner mehr zugehört, als ich die zweite Stufe gezündet habe: „Wir müssen dem Menschen Wert verleihen und ihm nicht einfach nur Werte vermitteln!“


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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.06.2003 um 06.30

Zu viel Unsinn Stellung nehmen und zu viel Unsinn reden ist vom Übel.

Denkt daran, wie viel Reden die Moral gefährdet und wie viele Reden die Menschen verwirren.

Jeder hat Not leidenden Nächsten zu helfen und niemand braucht Hilfe suchenden Menschen beizustehen.

(Schon am 11.3.01 stellte Frau Menges im Spiegelforum fest, daß sie solche Beiträge „gut lesen" kann. – Aber auch richtig verstehen?)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.05.2003 um 06.03

Prof. Schneiderat: Letztendlich entscheidet das Volk über die neue Hosenlänge

Auch wenn so mancher es still gehofft hat, zurückgedreht wird die Beinbekleidungsreform nicht. Da ist sich Prof. Diethelm Schneiderat sicher. Er hat sie mit aus der Taufe gehoben und gehört jener Kommission von Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz an, die ihre Umsetzung verfolgt. In zwei Jahren, so wurde es von den Politikern beim Start 1998 beschlossen, endet die Übergangszeit. Dann soll die neue Hosenlänge verbindlich sein. Wahrscheinlich mit kleinen Anpassungen. SZ sprach mit dem Hintertupfinger Pantologie-Professor Diethelm Schneiderat über Kompromisse und Tendenzen der Hosenentwicklung.

STUSSZEITUNG: Die Bekleidungsreform ist ein Reförmchen geblieben – von nur geringem Umfang, teilweise inkonsequent und nicht selten schwer verständlich. Oder sehen Sie das anders?

Prof.Dietmar Schneiderat: Man sollte nicht immer nur auf die Fachwissenschaftler einprügeln. Die Politiker haben den Vorschlag der Pantalogen verändert. Die Endfassung bestimmten in Deutschland der Krachledernenkonvent, in Österreich das Jodelministerium und in der Schweiz der kantonale Alphornverein. Man muss also den vielgliedrigen Entstehungsprozess berücksichtigen, der zwangsläufig zu Kompromissen geführt hat. Insgesamt ist die Reform aber viel besser, als das meist in der Öffentlichkeit dargestellt wird.

SZ: Sie galten schon immer als Verfechter der gemäßigten Kurzhose. Obwohl Sie Mitglied der Reform-Kommission waren, konnte sich die kurzgeschnittene Smokinghose nicht durchsetzen. Warum?

Prof. Schneiderat: Die österreichischen, Schweizer und bairischen Pantalogen im Arbeitskreis waren für die Kurzhose. Wir argumentierten damit, dass sie alpenländisch weit gehend üblich ist. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Langhose im Zillertal abgeschafft, 1948 in Appenzell. Die Flachländer sind die einzigen in Mitteleuropa, die sie noch benutzen. Bei der Vorstellung des Reform-Entwurfs wurde die Kurzhose vom Bundesinnenministerium abgelehnt, weil sie politisch nicht durchsetzbar sei. Keine Gnade fand bei den Politikern übrigens auch das Einschneiden neuer Lüftungsöffnungen, beispielsweise im Gesäß, im Schritt und an den Schenkeln.

SZ: Wie viel von der Reform entspricht noch Ihren Intentionen?

Prof. Schneiderat: Das kann ich so nicht sagen. Natürlich hätte ich gern weniger angehabt. Aber auch die jetzigen Veränderungen sind besser als die alte Regelung, denn sie erleichtern die Hose für die Träger, reduzieren Ausnahmen und korrigieren Unzweckmäßigkeiten aus der letzten Festschreibung in der Hodographischen Konferenz von 1901. Es gibt auch bevölkerungspolitisch-soziale Gesichtspunkte. Zum Beispiel könnte durch eine Verkürzung eine höhere Zeugungsfähigkeit und damit eine größere Chancengleichheit für alle Teile der Bevölkerung erreicht werden. Außerdem hat der Staat mit der Neuregelung erstmals seit langem seine Verantwortung für die Hose wieder in die Hand genommen, die bisher bei privatwirtschaftlichen Unternehmen lag.

SZ: Aber die Kritik ist niemals verstummt. Viele Kulturträger verweigern sich der Bekleidungsreform. Ebenso die Frankfurter Hochfinanz.

Prof. Schneiderat: Wissen Sie, als die neuen Hosenlängen bekannt wurden, gab es einen Aufschrei. Von Kulturbruch war die Rede und sogar vom Untergang des Abendlandes. Ja wie denn, wenn kaum drei Prozent der Bekleidung betroffen ist? Mich ärgern Stellungnahmen ohne jede Sachkenntnis, die keine Argumente, sondern nur Emotionen zu bieten haben. Auf eine solche Weise haben sich auch einzelne Hosenträger hervorgetan. Wenn ich höre, dass man drei Knopfreihen nebeneinander, wie zum Beispiel bei der Frackhose, nicht akzeptieren könne, dann möchte ich darauf verweisen, dass es dieses auch früher gab. Die Herren sollen eben etwas früher mit dem Aufknöpfen beginnen. Generell gilt: Ernst zu nehmende Hinweise wird die Zwischenstaatliche Kommission prüfen. Dafür sind wir da.

SZ: Wo gibt es Probleme bei der Umsetzung, die berücksichtigt werden müssen?

Prof. Schneiderat: Nach unseren Untersuchungen bereitet die Anwendung der neuen Hosenlänge so gut wie keine Probleme. Bei den Umlernenden hat sich zunächst relativ schnell die Kniebe[-deckt, d. Red.]-Regel durchgesetzt. Viele Erwachsene reduzieren allerdings die Hosenreform darauf. Mitunter ist nicht bekannt, dass diese Regel generell bei Kurzhosen gilt, wenn ein kurze Unterhose darunter sitzt. Ich erinnere an den Frack, wo bei einer langen Unterhose die alte Hosenlänge bleibt. Bei anderen Neuregelungen schauen die meisten im Modemagazin immer wieder dasselbe nach, weil sie die Regeln nicht kennen. Außerdem haben wir festgestellt, dass verschiedene Varianten für die gleiche Hosenart recht unbeliebt sind. Vielleicht ist das auch typisch deutsch, dass der Normalverbraucher nur eine gültige Hose will, nur eine Variante soll als die richtige gelten.

SZ: Gelten diese Varianten nur bis zum Ende der Übergangszeit, oder auch noch nach 2005?

Prof. Schneiderat: Die ungeliebten Hosenvarianten bleiben zunächst bestehen, sie sind nicht an den Übergangszeitraum gebunden. Die Hosenkommission wird den Gebrauch prüfen. Sollten sich dabei eindeutige Prioritäten abzeichnen, wird man Varianten mit geringer Häufigkeit streichen.

SZ: In der Übergangszeit sollten auch Hosen, die sich nicht tragbar sind, revidiert werden. Zeichnet sich da etwas ab?

Prof. Schneiderat: Ich denke, es wird einige wenige Anpassungen geben. Seit der Reform trägt man Hose und Socke getrennt. Bei gemeinsamer gesteigerter Benutzung soll auch die Zusammenfassung in einem Stück wieder möglich sein, also die „Strumpfhose", weil auch die Steigerungsform „Overall" möglich ist. Bei der „Zwangsjacke" wird wahrscheinlich auch die „Weste", allerdings nicht mehr die „Jacke" zugelassen werden. Das sind typische Revisionsfälle, weil die neue Variante keine große Akzeptanz gefunden hat. Keine Änderungsmöglichkeit sehe ich derzeit, wenn gerne eigene Farben gewählt werden. Es bleibt beim gräulichen Einheitsfarbton.

SZ: Hosen wachsen und verändern sich auch „von unten", nicht nur durch den Eingriff von Fachmännern und -frauen. Muss ein Reformbemühen nicht darauf Rücksicht nehmen?

Prof. Schneiderat: Sicher, wir können nichts beschließen, was nicht funktioniert. Uniformität sollte erlernbar und über Regeln vermittelbar sein. Allerdings kann sie nicht im Widerspruch zur allgemeinen Kleidermode stehen. Wenn am Ende die Gemeinschaft die Regelung nicht annimmt, muss man sie revidieren. Das Volk ist der Souverän. Aber die Kinder, die demnächst aus der Schule kommen, kennen keine alten Klamotten. Man wird sehen, wie sich das entwickelt. Ich finde das alles sehr spannend.

SZ: Es hat seit 1901 immer wieder Reformbeschlüsse gegeben, die sich nie durchsetzen konnten. Woran hat es gelegen, und warum geht es diesmal?

Prof. Schneiderat: Für eine erfolgreiche Reform müssen bildungspolitische, didaktische, kulturhistorische, psychologische, soziologische, ökonomische und technische Komponenten berücksichtigt werden. So müssen zum Beispiel der materielle Aufwand und der zu erwartende Nutzen in einem verkraftbaren Verhältnis stehen. Es hat den Anschein, dass all dies nach mehr als hundert Jahren erstmals gelungen ist. Dabei fanden auch die Reform-Diskussionen der Vergangenheit Eingang. So hatte zum Beispiel der „Kampfring für völkische Freikörperkultur" 1934 unter anderem die vollständige Kleiderlosigkeit vorgeschlagen. Herrman Hesse ließ sich hüllenlos ablichten. Diese Tradition muss man natürlich kennen, auch wenn unser Änderungskatalog bescheidener war.

SZ: Wenn Sie selbst schreiben, privat, . . .

Prof. Schneiderat: Natürlich in kurzen Hosen. Andererseits akzeptiere ich es auch, wenn Abendgarderobe von mir erwartet wird. Ich bin da nicht emotional, warum auch?

SZ: Wie geht es weiter mit der Reform?

Prof. Schneiderat: Von der Zwischenstaatlichen Kommission kommen Änderungsvorschläge bis Ende 2004. Darüber werden dann wieder die Politiker entscheiden. Deadline ist ja 2005.

SZ: Ein solches Wort aus Ihrem Munde?

Prof. Schneiderat: Sie haben Recht, das sollte ein deutscher Hosenwissenschaftler nicht sagen. Also: Tote Hose ist 2005. Dann wird man sehen, ob es noch Bewegung gibt.
...

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.04.2003 um 09.02

Seine Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die guten Werke zu tun, die Gott für uns im Voraus bereitet hat. (Paulus, Eph. 2,10, konvertiert)

... und das ewige Feuer im Nachhinein.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.03.2003 um 13.45

... bisher war der wirkungsvollste Beitrag der Bundesrepublik zur Verminderung der Greuel in dieser Welt ihre Umbenennung in „Gräuel".

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Elke Philburn am 07.03.2003 um 09.54

Sie halten es aber durchaus nicht für widersinnig, eine Reform einzuführen, die darin resultiert, daß das, was die Leute mühsam erlernt und sogar begriffen haben, am Ende nicht mehr stimmt - ?


eingetragen von Peter Schubert am 07.03.2003 um 09.32

Natürlich wird niemand damit argumentieren, er wolle seinen Wissensvorsprung erhalten. Aber es ist nun einmal menschlich, eine Reform abzulehnen, wenn sie dazu führt, dass das, was man mühsam erlernt und sogar begriffen hat, am Ende nicht mehr stimmt.
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Peter Schubert


eingetragen von Theodor Ickler am 07.03.2003 um 08.17

Die Einheitsschreibung scheiterte am Widerspruch der Kultusbehörden. Wissenschaftlich begründet wurde er durch umfangreiche Untersuchungen, zum Beispiel von Horst H. Munske (nachzulesen in dessen Buch "Orthographie als Sprachkultur"). Der Hauptgedanke ist: Konjunktion und Pronomen bzw. auch der Artikel stehen sehr oft an derselben Position im Satz, so daß irreführende Deutungen ständig naheliegen. Da die Schrift gegenüber dem gesprochenen Wort ohnehin (in gewissem Sinne) defizient ist, hat sich schon früh die graphische Unterscheidung der vom Ursprung her ja identischen Wörter als zweckmäßig erwiesen. Sie gehört sei vielen Jahrhunderten zum eisernen Bestand der deutschen Schreibtechnik. Die Einheitsschreibung sollte einem Anfängerfehler abhelfen, aber die Schulbehörden ware aus gutem Grund dagegen, die Meßlatte so niedrig anzusetzen.
Übrigens ist mir noch nie ein Text begegnet, aus dem hervorginge, daß jemand die Reform deshalb ablehnte, weil er um seinen Wissensvorsprung besorgt gewesen wäre. Ich halte dieses Argument daher bis auf weiteres für eine Erfindung der Reformbetreiber. In krasser Form findet man es in dem GEW-Kongreß-Bändchen "vernünftiger schreiben" von 1973.
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Th. Ickler


eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.03.2003 um 20.00

schubert.hermsdorf:

Zitat:
In früheren Versuchen zur Rechtschreibreform wurde manchmal vorgeschlagen, beidemal "das" zu schreiben; das scheiterte dann immer am Aufheulen derjenigen, die gelernt hatten, Artikel, Relativpronomen und Konjunktion zu unterscheiden und nun ihren Wissensvorsprung gefährdet sahen.

Ein bemerkenswerter Gedanke. Dazu weitere Meldungen aus anderen reformbedürftigen Lebensbereichen:

In früheren Versuchen zur Beschilderungsreform wurde manchmal vorgeschlagen, auf Wegweiser in Städten zu verzichten; das scheiterte dann immer am Aufheulen derjenigen, die ortskundig waren und nun ihren Wissensvorsprung gefährdet sahen.

In früheren Versuchen zur Schulmusikreform wurde manchmal vorgeschlagen, auf die dritte und siebte Tonstufe zu verzichten; das scheiterte ausnahmslos am Aufheulen derjenigen, die gelernt hatten, daß man auch mit nur fünf Fingern an der Hand abendländische Musik spielen kann und die nun ihren Wissensvorsprung gefährdet sahen.

In früheren Versuchen zur Demokratiereform wurde nicht selten vorgeschlagen, statt SPD und KPD beidemal SED zu schreiben; das scheiterte fast immer am Aufheulen derjenigen, die gelernt hatten, rosa und rot zu unterscheiden und nun ihren Wissensvorsprung gefährdet sahen.

In früheren Versuchen zur Witzreform wurde vorgeschlagen, die bekannten Witze zu numerieren und das Erzählen durch Nennung der Witznummer zu vereinfachen; das scheiterte am Aufheulen derjenigen, die gelernt hatten, sich immer wieder neue einfallen zu lassen und nun ihren Kreativitätsvorsprung gefährdet sahen.

In früheren Versuchen einer Kennzeichnungsreform wurde mitunter vorgeschlagen, Giftflaschen nur mit der Aufschrift „Gift" zu versehen; das scheiterte meistens am Aufheulen derjenigen, die keine reiche Erbtante in Amerika hatten und nun ihren Vermögensvorsprung gefährdet sahen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.02.2003 um 09.35

Nach Wunsch der CDU/CSU soll Deutschland die USA im Krieg gegen den Iraq unterstützen. Bundeskanzler Schröder schwankt noch zwischen „Treue" und Moral. Mit Hilfe der „neuen" Rechtschreibung könnte er allen Vorstellungen entgegenkommen. In den Medien wäre dann etwa folgende Meldung erwarten:

Schröder meinte zum militärischen Gewaltverzicht, dass dieser Krieg führenden Staaten eine Herzensangelegenheit sein sollte.

So würden es Konservative verstehen, die an traditioneller Rechtschreibung geschult sind.
Reform- und Friedensfreunde dagegen würden eher ein adjektivisches „Krieg führend" erkennen, in richtiger Rechtschreibung also:

Schröder meinte zum militärischen Gewaltverzicht, daß dieser kriegführenden Staaten eine Herzensangelegenheit sein sollte.

Alle Seiten könnten zufrieden sein.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.02.2003 um 19.49

nach den Gebrüdern Grimm
behutsam bearbeitet von Hans Flachs

Der dümmere von zwei Ortho-Grafen fand eines Tages auf seinem Arbeitsfeld eine faule Riesenrübe und schenkte sie dem Rat der Bildungsminister. Dafür wurde er zum Reichs-Orthografen ernannt. Der Klügere hoffte nun, mindestens die gleiche Gunst zu erhalten, indem er den Herren sein reiches Wissen als Geschenk anbot. Diese bedankten sich und sagten, sie wüßten nun kein besseres Gegengeschenk als eben diese Rübe. Da beschloß er, dem dummdreisten Kollegen durch vertraulich eingeweihte Zeitungsschreiber den Garaus machen zu lassen. Als die Schreibtischtäter diesen dann im Blätterwald überfielen, dabei jedoch lautes Reden und Hufschlag hörten, stülpten sie ihm einen Sack über, zogen ihn an einem Baum hoch und flohen.

Oben arbeitete er, bis er ein Loch im Sack hatte, wodurch er den Kopf stecken konnte. Wer aber des Wegs kam, war nichts als ein Sonntagsreiter, der eine entsprechende Rede übte und durch den Wald auf der Straße daherritt. Wie der oben nun merkte, daß einer unter ihm vorbeiging, rief er „sei mir gegrüßt zu guter Stunde." Der Reitersmann, er war Kultusminister, guckte sich überall um, wußte nicht, wo die Stimme herschallte, endlich sprach er „wer ruft mir?"

Da antwortete der aus dem Wipfel „erhebe deine Augen, ich sitze hier oben im Sack der Weisheit; in kurzer Zeit habe ich große Dinge gelernt, dagegen ist alles bisherige Schulmeisterwissen ein Wind: um ein weniges, so werde ich ausgelernt haben, herabsteigen und weiser sein als alle Schriftsteller und Nobelpreisträger. Ich verstehe die Sätze und Interpunktionsszeichen, das Wehen an ,Wechten‘, die ,Schifffahrt‘ im Meer, Heilung der Legasthenie, die Kräfte von Politik und Medien-Alchemie. Wärst du einmal darin, du würdest fühlen, was für Herrlichkeit aus dem Sack der Weisheit fließt."

Der Minister, wie er das alles hörte, erstaunte und sprach „gesegnet sei die Stunde, wo ich dich gefunden habe, könnt ich nicht auch ein wenig in den Sack kommen?" Oben der antwortete, als tät ers nicht gerne, „in einer kleinen Weile will ich dich wohl hineinlassen für Lohn und gute Worte, aber du mußt doch noch eine Stunde warten, es ist ein Stück Reform übrig, das dringend erforderlicher Korrekturen bedarf."

Als der Minister ein wenig gewartet hatte, war ihm die Zeit zu lang und er bat, daß er doch möchte hineingelassen werden, sein Durst nach Weisheit wäre gar zu groß. Da stellte sich der oben, als gäbe er endlich nach, und sprach „damit ich aus dem Haus der Weisheit heraus kann, mußt du den Sack am Strick herunterlassen, dann darfst du hinein."

Also ließ der Politiker ihn herunter, band den Sack auf und befreite ihn, dann rief er selber „nun zieh mich recht geschwind hinauf," und wollt geradstehend in den Sack hineinsteigen. „Halt!", sagte der andere, „so gehts nicht an," packte ihn beim Kopf, steckte ihn umgekehrt in den Sack, schnürte zu und zog den Jünger der Weisheit am Strick baumwärts, dann schwengelte er ihn in der Luft und sprach „wie stehts, mein lieber Geselle? siehe, schon fühlst du, daß dir die Weisheit kommt, und machst gute Erfahrung, sitze also fein ruhig, bis du klüger wirst." Damit stieg er auf des Ministers Pferd und ritt fort.

In Grimms Märchen schickt er nach einer Stunde jemand, der ihn wieder herablassen mußte. In der ,rauen‘ Wirklichkeit aber hängt der Minister immer noch oben im Reformsack, niemand läßt ihn herunter und Weisheit will ihm auch nicht kommen.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.02.2003 um 06.44

Der nächste Militärschlag kommt bestimmt.
Welche Agentur bringt wohl als erste die Meldung:

Das Gebäude wurde völlig zerstört.
Aus den Trümmern ragte nur noch eine Hand voll Eisen.
"

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 08.01.2003 um 09.20

(aus dem kultusministeriellen Nachlass)

He, du
Tino
Sau
Rier!
Gräu
Lich
Hess
Lich
Ries
Sen
Tier!
Was
Eig
End
Lich
Willst
du
Hier?

Pa
Cke
deinen
Kräm
Pel
Ein
Tino
Dyno
Sau!
Rier
Lein.



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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 13.12.2002 um 09.15

Langsam wird es biblisch.
Auf Koch folgt Gabriel.
Koch bringt den Hessischen Landtag in Wallung.
Und einen Tag später kehrt Gabriel das Parlament in Niedersachsen aus.
Die Dramatik nimmt zu –
Es lebe das Tabu!

Eigentlich fehlt nun der dritte König, damit das Fest der Erscheinung (kirchlich: Epiphanie, 6. Januar – von den Weltlichen in diesem Jahr auf den 2. Februar verlegt) auch würdig begangen werden kann. Ein Kaspar wird sich den zweien schon noch hinzugesellen.

Übrigens schade, daß man den Stern von Bethlehem (vor rund 2000 Jahren) nicht mit einem Tabu belegt hat. Da wäre der Menschheit einiges erspart geblieben.




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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 10.12.2002 um 09.00

Die Angelegenheit der Z-Schreibung wird seit langem geprüft, und die Kommission schlägt aufgrund ihrer Erkenntnisse für alle Z-Laute die so genannte TZ-Regelung vor, die im Advent 2005 einer breiten Öffentlichkeit in Form eines Wettbewerbes mit folgender Wortvorgabe vorgestellt werden wird.

„Atzventzkrantzkertzenglitzerglantz“

Der Sieger des Wettbewerbs – derjenige, der das Wort mit den meisten TZs erfindet – wird aufgrund seiner besonderen Kreativität und Veränderungswilligkeit zum künftigen Vorsitzenden der Rechtschreibreformkommission berufen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Der Beirat

i.A.




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nos


eingetragen von Wolfgang Wrase am 10.12.2002 um 06.46

Eduard Schewardnadse
liegt mit seiner Katze
auf der Matratze
und sagt: Glück hat se,
die Schewardnadse-Katze!

Herr Augst, das ist zu schwer für unsere Kinder. Bitte vereinheitlichen! Ggf. Rat beim wissenschaftlichen Beirat einholen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.12.2002 um 00.14

Als kleiner Schüler las ich in den „Lübecker Nachrichten", der Jud-Süß-Filmregisseur sei während seines Prozesses starken „Schweinwerfern" ausgesetzt gewesen. Druckfehler oder Sabotage, dachte ich. Aus Jux suchte und fand ich nun bei Google ca. 506 Belege für den ernsthaften Gebrauch des Wortes. Offensichtlich handelt es sich um ein (mir bislang unbekanntes) Fachwort, dessen Bedeutung für die Lexikographie nun dank Google offensichtlich sein dürfte.
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 31.10.2002 um 12.17

Wenn ich einmal ein richtiges Bedürfnis zum Trauern habe – dazu bietet ja der am heutigen Tag beginnende November zahlreiche Anlässe – dann denke ich nach über die Gesellschaft ... -
Als Querdenker kümmere ich mich allerdings fast ausschließlich um den derzeit noch lebenden Anteil.
Die Toten hingegen will ich mit meiner Traurigkeit nicht stören.

Ganz arg trauere ich um die Erlesenen und Ausgewählten unserer Delegationsgesellschaft, denn es sind diejenigen, denen man von allen Seiten bündelweise die Arbeit zuschiebt, und ich fühle ganz intensiv mit diesen Lasteseln unseres Gemeinwesens. Manchmal tun mir die „so genannten“ Kumis (andernorts werden sie auch Mulis genannt) sogar Leid.

Manchmal frage ich mich, was das für ein Leben ist, das nur darin besteht, fremde Lasten zu schleppen, und ich leide dabei die Schmerzen eines jeden Grautiers, dem man die Peitsche überzieht, wenn es nicht schnell genug läuft, oder wenn es gar störrisch auf der Stelle tritt.

Und dann tröste ich mich mit dem Gedanken, daß es da vielleicht doch kleine Freuden gibt für so ein Wesen – daß die Last vielleicht sogar eine süße ist: so ein Zwischending zwischen freudvoll getragener Verantwortung und Noblesse; und was die Leiden angeht, bin ich inzwischen sogar überzeugt, daß die Haut eines Esels so beschaffen sein muß, wie das Horn eines Ochsen.

Freuen tu ich mich natürlich auf den Dezember, denn das ist die Zeit, in der man die Esel heimholt und an die Krippe stellt. Dann kriegen sie statt der Peitsche Futter, und ganz in ihrer Nähe erglänzt ein Heiligenschein.
Dann wird für mich zum nunmehr sechsten Mal in Folge die Zeit kommen, in der meine lähmende Trauer und mein unsägliches Mitleid umschlagen könnte in Hoffnung: die Hoffnung darauf, daß diese Heiligkeit irgendwie anstecken könnte.

Wird aber wahrscheinlich wieder nichts werden, weil besagte Esel unter Hornhautverkrümmung leiden. Die meinen doch tatsächlich, daß sie es sind, die den Heiligenschein aufsitzen haben.





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nos


eingetragen von Norbert Schäbler am 22.10.2002 um 23.19

Angenommen, die Frage:

„Macht die Sprache den Menschen aus, definiert sie seine Intelligenz?“

wäre mit „Ja“ zu beantworten.

Dann wäre doch auch die folgende erweiterte Aussage richtig: „Wenn man die Sprache des Menschen manipuliert, dann manipuliert man seine Intelligenz.“

Angenommen, die Umkehrung der These wäre richtig: „Macht die Intelligenz den Menschen aus, definiert sie seine Sprache?“

Dann wäre doch auch die folgende Frage gerechtfertigt:
„Wenn jemand intelligent ist, warum nutzt er dann nicht seine Sprache?“

Angenommen, man bestreite den Zusammenhang zwischen Intelligenz und Sprache.

Dann könnte man es immerhin zum Kultusminister oder zum Rechtschreibreformer bringen.


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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 01.06.2002 um 08.52

Online-Diskussion bei der Märkischen Allgemeinen: Wer steckt wohl hinter dem Pseudonym „Vitzliputzli"? Die Wahl dieser (in der Bedeutung „Kinderschreck" gebrauchten) Verballhornung des Aztekengottes Huitzilopochtli gibt zu denken. Der „Kinderschreck" ist bestens informiert über die Seiten Rechtschreibreform.com. Er nimmt sich sogar die Zeit, kleine Kontroversen zu verfolgen und nun zu einem Kampf der verschiedenen „Lager" innerhalb der Reformgegner aufzubauschen: dem (Ein-Mann-) Lager Riebe und dem (Ein-Mann-) Lager Lachenmann. Bei soviel beobachtender Geduld ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, daß es sich um einen Undercoveragenten des Deutschen Orthografischen Verfassungsschutzes (DOV) handeln könnte.

Wie aber läßt sich der seltsame Deckname erklären, der mit Menschenopfern in Zusammenhang gebracht werden kann? Sich selbst als Kinderschreck wollte er doch wohl nicht bezeichnen. Aber: „Die Opfer sind die Kinder" war die ständige Beschwörungsformel der Kieler Bildungsministerin Böhrk vor ihrer Niederlage in der Volksabstimmung 1998. Die Reformgegner erklärten wiederum die Schüler zu Geiseln der Kultusminister. Die Namenswahl „Vitzliputzli" könnte also bedeuten, daß sein Träger im Sinne der von ihm vertretenen Institution signalisieren will, daß die Kinder die Opfer der Reformgegner seien. Andererseits leistet er aber deren Behauptungen Vorschub, der „Reform" würden Kinder geopfert.

Wie wird man mit soviel Geist zum DOV-Mann? Nun, wir kennen es aus den Pannen des Verfassungsschutzes im Frühjahr dieses Jahres: Notleidende Rechtsparteimitglieder stellten sich als V-Männer zur Verfügung, um mit dem Agentenlohn ihre Mitgliedsbeiträge zu bezahlen und so den Ortsverein zu retten, deren fast einziges Mitglied sie selber waren. Ist ähnlich „Vitzliputzli" also ein „Not leidender" Funktionär in einem unscheinbaren Verein von Anhängern der Didaktikdiktatur, der nicht genügend Anerkennung in der Bevölkerung findet und nun Auskommen, Einfluß und Befriedigung in der Konspiration sucht?

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.05.2002 um 16.30

In ihrem Kommentar „Aus für Wadephul - Am eigenen Stil gescheitert" ( Kieler Nachrichten, 15.5.2002) schreibt Uta Wilke über den CDU-Landesvorsitzenden: „Es fehlte ihm an Stärke, um auf Andersdenkende im eigenen Land zuzugehen."

Das ist möglicherweise eine direkte Folge der Rechtschreibreform. Seit 1999 gibt es in Schleswig-Holstein durch Parlamentsbeschluß keine „Andersdenkenden" mehr, sondern nur noch „anders Denkende". Beim Überfliegen seiner Unterlagen konnte Johann Wadephul daher nur erfreulich viele „Denkende" in seiner Partei erkennen! Hätte er auf seinen Vorgänger Peter Würzbach gehört, als dieser nach der Rückkehr der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zur bewährten Rechtschreibung das gleiche für den Norden forderte, dann wäre diese Panne nicht passiert. „Keine Reform der Reform" ließ Wadephul verkünden - und daran ist er nun gescheitert.

Man kann die Kieler Nachrichten nur zu ihrem Entschluß beglückwünschen, „Andersdenkende" wieder in ihren Spalten zuzulassen. Auf diese Weise können Dinge in der Zeitung stehen, die die Politiker auf ihrer Reforminsel nicht schreiben und bald wohl auch nicht mehr denken können.

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eingetragen von Sigmar Salzburg am 03.05.2002 um 05.23

Das Volk hat wieder gewählt – stellvertretend bei Allensbach – mit der Wahlbeteiligung einer Landtagstagswahl (33 Prozent Nichtwähler). Die reformgegnerische KSU (Konservative Schreib-Union) erhielt 83 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die SRP (Schreib-Reform-Partei) kam nur auf 15 Prozent. Die endgültige Abschaffung der „Rechtschreibreform" wäre somit gesichert.

Leider leben wir in einer „repräsentativen" Demokratie. Die 15 Prozent SRP-Anhänger werden durch 100 Prozent der Parlamentarier repräsentiert (z.B. in Schleswig-Holstein). Die Mehrheit des Volkes geht leer aus.

Schamloser war noch nicht einmal die Diktatur der SED. Sie belegte mit ihren Ableger-Organisationen nur 55 Prozent der Parlamentssitze in der Volkskammer.

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eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.04.2002 um 07.42

Gerade verneinte die scheidende Verfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach in einem Interview die Frage, ob es ihr etwas ausmache, häufigen Angriffen ausgesetzt zu sein: Dafür habe man ja die richterliche Unabhängigkeit – bei Entscheidungen zugunsten einer Minderheit.

(zum Beispiel zugunsten der Minderheit der Schreibreformfreunde?)

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eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.03.2002 um 09.35

1.   Die Konstantinische Schenkung
sollte den gesamten Westen dem Diktat des Papstes unterwerfen.
2.   Der Runenstein von Kensington
verriet sich durch altertümliche oder nie dagewesene Schreibweisen.
3.   Die Vererbungslehre des Agrarbiologen Lyssenko
versprach eine Steigerung der Ernteerträge um 50 Prozent.
4.   Der Piltdown-Schädel wurde 1996
als Machwerk des Scherzbolds Martin Hinton vermutet und 2016 des „Finders“ Charles Dawson erkannt.
5.   Sokal’s Hoax übertölpelte 1996
die Zeitschrift „Social Text“ zur Verbreitung einer Nonsense-Theorie.

6.   Die Rechtschreibreform
• soll den gesamten deutschen Sprachraum dem Diktat der Reformpäpste unterwerfen,
• verrät sich durch altertümliche oder nie dagewesene Schreibweisen,
• verspricht eine Senkung der Rechtschreibfehler um 50 Prozent,
• wurde 1996 als zusammengebasteltes Machwerk der Reformkommission erkannt –
• und übertölpelte Presse und Medien zur Verbreitung der Nonsense-Änderungen...

neu 23.11.17 erg. 23.6.19
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eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.03.2002 um 07.31

Die Bertelsmannsche Rechtschreibreform
und Bertlmannsche Socken

Fragen zur Kohärenz korrelierter Elementarteilchen erklärte der Physiker John Bell mit Hilfe der Bertlmannschen Socken. Der Mathematiker Bertlmann, dessen Existenz vielfach bezeugt ist, trägt immer eine rote und eine grüne Socke. Wer bei ihm auf dem einen Fuß eine rote Socke beobachtet, weiß mit Sicherheit, daß auf dem anderen Fuß eine grüne sitzt. Es findet aber durch die Beobachtung keine instantane Signalübertragung von einem Fuß zum anderen statt.

Die Fragwürdigkeit der Inkohärenz inkorrelierter Schreibveränderungen in der Belletristik dagegen zeigt die Bertelsmannsche Rechtschreibreform. Während man früher bedenkenlos von „behenden Füßen" schreiben konnte, findet „heut zu Tage" beim Lesen von „behänden Füßen" nicht nur „hier zu Lande" zwischen Autor und Leser eine augenblickliche Blödsinnsübertragung statt.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Elke Philburn am 21.02.2002 um 14.53

Irgendwo bin ich dem Begriff 'Perle' für einen besonders guten Beitrag hier im Forum schonmal begegnet. In der Zeit-Debatte gibt's dafür ein Perlen-Forum.

Die entsprechenden Kommentare lassen sich hier nachlesen.


eingetragen von Reinhard Markner am 21.02.2002 um 12.39

Was heißt das ? Im Ickler steht's noch nicht. Wolfsburger Platt ?


eingetragen von Elke Philburn am 21.02.2002 um 10.58

Danke für den Link, Reinhard.


Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Die gesammelten Äußerungen von Frau Popp über mich haben mich sehr amüsiert (so boshaft bin ich) und auch ein bißchen überrascht, weil ich nie geglaubt hätte, daß außer meiner Frau irgend jemand sich so leidenschaftlich mit mir beschäftigt. Also vielen Dank, Herr Salzburg!


Was für ein Lacher! Sowas müßte man verperlen.


eingetragen von Reinhard Markner am 21.02.2002 um 10.38

Zitat:
Vielleicht gibt's was dazu im Netz ?
Ich verweise immer wieder gerne auf
http://www.jungewelt.de/2001/04-03/016.shtml


eingetragen von Theodor Ickler am 21.02.2002 um 02.55

Die gesammelten Äußerungen von Frau Popp über mich haben mich sehr amüsiert (so boshaft bin ich) und auch ein bißchen überrascht, weil ich nie geglaubt hätte, daß außer meiner Frau irgend jemand sich so leidenschaftlich mit mir beschäftigt. Also vielen Dank, Herr Salzburg!

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Th. Ickler


eingetragen von Elke Philburn am 21.02.2002 um 00.11

Nee, aber Sinn scheint diese These auf jeden Fall zu machen.

Vielleicht gibt's was dazu im Netz? Habe jetzt auf die Schnelle nichts gefunden.


eingetragen von Reinhard Markner am 20.02.2002 um 23.53

Zitat:
dass die Schreibung die eigentliche Sprache, nämlich die gesprochene, nicht zu verändern vermag.
Erinnert sich noch jemand an die »Rezension« eines gewissen Clemens Knobloch, in der behauptet wurde, es sei längst Gemeingut in der Linguistik, daß die Schrift ein sprachliches System eigenen Rechts sei ?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.02.2002 um 22.45

Aus den Spiegel und Zeit-Foren:
In der heilen Welt der neuen Rechtschreibung der Frau Dr. Popp hat das Böse einen Namen: Ickler!

„Ihre einseitige Informiertheit: Aus Ihnen spricht weitgehend die Polemik von Theodor Ickler, Die sogenannte Rechtschreibreform, 1997, die unverdient eine enorme Breitenwirkung gehabt hat (ich will Ihnen nicht unbedingt unterstellen, dass Sie nun gerade dieses Buch gelesen haben)..." (15.7.1998)

„Aber ich habe gestern lange in dem verheerend unsachlichen Schildbürgerstreich von diesem Ickler gelesen, der wegen der Rechtschreibreform den Untergang der deutschen Kultur auf jeder zweiten Seite beschwört; ich war gerade so richtig gegen diese Art von Kritikern aufgehetzt!.." (7.8.1998)

„Auf ein typisches sachliches Missverständnis in Ihrem vorigen Brief wollte ich aber doch noch eingehen, nämlich den Mythos von der angeblichen Wort-Vernichtung durch die Rechtschreibreforrn, der auch von Ickler zärtlich gepflegt worden ist..." (28.9.1998)

„Selbst wenn Ickler in S-H nicht bekannt ist, erkennt man seine Argumente zB in den Ihren 10 m gegen den Wind; die haben sich ja über so manche Kanäle ohne Nennung von dessen Namen fortgepflanzt..." (12.10.1998)

„Das mit der Wortvernichtung ist eine der typischen Schwachstellen bei Ickler, der von der starken Homonymie und Homografie allenthalben in der natürlichen Sprache entweder nie gehört hat oder beides absichtlich ignoriert." (15.8. 1999)

„Ickler ist ein engstirniger Polemiker, der offenbar sein ganzes ferneres Leben dem Geschrei gegen die neue Getrenntschreibe-Regelung widmen will. Wenn er die nicht hätte, dann hätte sein weiteres Leben wohl keinen Zweck mehr..." (28.1.2000)

wie schlimm muß es dann sein

„es? Er. Der unentwegt alarmistische Ickler." (13.2. 2001)

unsere historisch gewachsene Rechtschreibung

„Schon diese Ausdrucksweise bedeutet unsachliche Propaganda. (Ickler, ick hör dir trapsen. Der ist aber Germanist und müsste es besser wissen.) Rechtschreibung ist nix, was aus den Untiefen des menschlichen Gemüts hervorkommt und wächst und wächst und wächst..." (3.8.2001)

„Wenn Ickler immerhin eingesteht, dass die Schreibung die eigentliche Sprache nicht beeinflusst, dann hat er die Tür zur richtigen Erkenntnis schon so weit aufgemacht, dass ich drin bin." (14.12. 2001)

âmar nâvâl belîbû: "ên älôhîm!"
[Die Welt soll wissen, daß Frau Dr. Popp begonnen hat, Hebräisch zu lernen.]
„Es war Shakespeare mit Sicherheit und Goethe nach meinen Beobachtungen ziemlich wurscht, wie ihre Werke orthografiert waren. Grund: Sie gebrauchten (praktisch) keine Sprachspiele, bei denen die Rechtschreibung eine Rolle spielte.
[...]
Ickler ist mir nicht sehr sympathisch, weil er er sich der verschwindenden bzw praktisch nicht vorhandenen Rolle der Orthografie für die Stilisitk als Germanist eigentlich bewusst sein müsste und sie trotzdem bis zur Unkenntlichkeit aufpustet. (Wenigstens Goethes Nonchalance auf diesem Gebiet müsste ihm vor Augen stehen und zu denken geben; und er weiß auch, dass die Schreibung die eigentliche Sprache, nämlich die gesprochene, nicht zu verändern vermag.) Dennoch reitet er unentwegt polemisch auf dem Unsinn herum, dass die Rechtschreibung bzw die minimalen Unterschiede zwischen der alten und der heutigen Rechtschreibung für das kreative Schreiben weltbewegend seien.
Das ist falsch, schlicht und einfach." (19. 2. 2002)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Elke Philburn am 31.01.2002 um 17.10

Zitat:
Deskriptiv heißt heute in der Tat: Wie wird die
aktuelle Rechtschreibung umgesetzt?

Aha, und dann soll entrümpelt werden, oder wie stellt man sich das vor?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.01.2002 um 12.58

Am 30.1.2002 in den Kommentaren:
Ich finde es sehr amüsant, dass Herr Ickler dieses Argument bringt („...annehmen, daß dabei die gewaltsam reformierten Schreibweisen reproduziert und als weitgehend akzeptiert nachgewiesen werden."). Das zeigt, dass sein Wörterbuchprojekt ein Auslaufmodell ist.

Michael Jansen bevorzugt das Einlaufmodell: Doch weder als Kleidung noch als Klistier hat man es gerne.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Elke Philburn am 27.12.2001 um 05.38

(E. P.)


eingetragen von Elke Philburn am 27.12.2001 um 05.32

(E. P.)


eingetragen von Theodor Ickler am 25.12.2001 um 08.56

Der Arbeitskreis, der für die Reform verantwortlich ist, lieber Herr Salzburg, wurde vom humanistisch gebildeten Kultusminister Hans Maier einberufen und wäre ohne die Tatkraft des humanistisch gebildeten Kultusministers Hans Zehetmair nicht eingeführt worden.
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Th. Ickler


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.12.2001 um 08.27

Länder mit traditionell schwieriger, reformresistenter Rechtschreibung liegen in der Lesekompetenz weit vor Deutschland: Kanada, Neuseeland, Australien, Irland, Korea, Großbritannien, Japan, sogar die multiethnischen Vereinigten Staaten. Dafür dürfte Deutschland auf engstem Raum die meisten reformversessenen Kultusministerien beherbergen.

Die englische Orthographie stellt 40 Laute in 1120 Schreibweisen dar, während die deutsche Rechtschreibung mit etwa 60 Varianten auskommt. Die Japaner müssen mindestens 1945 Schriftzeichen lernen, dazu 48 Silbenzeichen, wohingegen die Deutschen mit ihren 26 Buchstaben ein Leben lang auskommen. Deshalb kann man in Deutschland auch ein Kultusministerium leiten, wenn man aus dem Hotelfach kommt.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Christian Melsa am 20.11.2001 um 14.25

Ich weiß, ich weiß, diese Einwände habe ich schon erwartet. Stimmt ja auch. Nur, was wird wohl jemand denken, der diese Internetseite gerade entdeckt hat, mal sehen will, was diese Rechtschreibreformgegner so für Kommentare im Nachrichtenbrett schreiben und dann sieht, daß die Reform kritisiert wird, indem man Weltrekord-Terrorismus danebenhält und zeigt, was an ersterer genausoschlimm sei. Ganz nüchtern kann man solche Betrachtungen eigentlich sogar ganz unsatirisch anstellen, nur kann das leicht auf den ersten Blick von Unbedarften als ziemlich pietätlos empfunden werden. Man macht uns Reformgegner ja schon lächerlich mit der Formulierung, wir sähen durch ein paar Rechtschreibänderungen das Abendland gefährdet. Da das Abendland trotz der Rechtschreibreform noch nicht untergegangen ist, wird dann gefolgert, - was soll dann also noch die alberne Aufregung? Auch der Hinweis auf die Rechtschreibreformversuche in der Nazizeit wird ja oft völlig falsch verstanden, als wolle man damit der Reform ähnliche moralische Extremverfehlungen zusprechen, wie sie den großen Naziverbrechen anhaften. In der Folge schütteln dann viele Leute den Kopf über den völligen Verlust angemessener Proportionen beim Anstellen von Vergleichen zur Rechtschreibreform. Das liegt natürlich auch daran, daß sehr vielen Leuten auch gar nicht richtig bewußt ist, was es tatsächlich bedeutet, wenn der Staat gegen die Volksmehrheit Konventionen einführen will, die sich auf die höchstkultivierte Form der Kommunikation beziehen. Daß so ein Ereignis nur ein dramatisches Symptom für die äußerst besorgniserregende Unfreiheit unserer realen Gesellschaftsordnung ist (natürlich nicht von dem Bild, das man zur eigenen Ruhe gerne davon haben möchte), das wird von vielen gar nicht in seiner ganzen Tragweite erkannt. Denn die Brisanz solcher Phänomene - wovon die Rechtschreibreform an sich nur eine Oberflächenkräuselung ist, doch eine mit schwer symbolischem und geradezu kassandrischem Charakter - ist in Wahrheit enorm. Es ist wie in "The Matrix". Die Leute lachen einen aus, wenn man die Wahrheit unvermittelt ausspricht. Größere Zusammenhänge zu schlußfolgern, wird heute allzuleicht als wahnhafte Verschwörungstheorie vorverurteilt (selbst wenn man gar nicht für alle Belange eine bewußte Verschwörung postuliert). Doch man kann die Existenz der Matrix erkennen, wenn man nur die Augen einmal richtig aufmacht. Wer dazu nicht von allein kommt, dem muß man es aber schonend beibringen, wenn man nicht vorschnell als Spinner verlacht werden will. Spott und Ironie wie im hier besprochenen Fall versteht erst der "Insider" (zu dem Sie, Herr Salzburg, auf dieser Seite natürlich auch und wahrscheinlich sogar in erster Linie sprechen; insofern geht die Anspielung auf Terror und die Aufgaben des Verfassungsschutzes schon klar).


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.11.2001 um 06.55

(Zu Christian Melsa am 21.11.01 auf der Nachrichtenseite)

Erkennbar sind nicht die Menschenopfer verglichen, sondern Sachschäden. Angesprochen war vor allem der absurde Einsatz des Verfassungsschutzes unter Hintansetzung wichtigerer Aufgaben. Im übrigen darf nach Tucholsky Satire alles.

N.B. Gläubige Hindus können die Tötung und Verbrennung von 400000 Rindern sehr wohl als Holokaust im Sinne des Wortes empfinden.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.11.2001 um 11.47

Schreck in der Buchhandlung: Eicke Christian Hirschs "Witzableiter" nach mehreren Auflagen jetzt erweitert in der Beck'schen Reihe - in Neuschreibung. Im Fallenlassen fiel mein Blick gerade noch auf "Greuelwitze", Seite 234. Ein Konversionsfehler? Oder Einsicht in die graphisch-emotionale Ästhetik von Paarungen und Gegensätzen wie "scheußliche Greuel" und "gräuliche Knäuel"?

Stephen Hawking: DAS UNIVERSUM IN DER NUßSCHALE: Sicher sollte die symbolische Optik der gleichen Buchstabenzahlen der übereinanderstehenden Substantive wie im Originaltitel erhalten bleiben: THE UNIVERSE IN A NUTSHELL. „Das Vorwort beginnt »Nie hätte ich damit gerechnet, dass mein populärwissenschaftliches Buch...«. Ab dann kann man das Buch wunderbar lesen." (Walter Lachenmann). Einzelnes dass-Signal für die eiligen Zensoren? Oder Rest -Emission des Rechtschreib-Konfusionsreaktors?

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.11.2001 um 07.48

Zwei Monate vor dem Volksentscheid im Norden berichtete das Flensburger Tageblatt über die Bestrebungen des inzwischen aufgelösten Kieler Frauenministeriums, Amtsbezeichnungen zu neutralisieren oder durch Nummern zu ersetzen. Dazu schrieb ich einen Leserbrief, der etwas gekürzt veröffentlicht wurde.

Zur Meldung v. 28.7.98: Warum eine Nummer Frauen emanzipiert

Vor einiger Zeit führte ein englischer Filmsatiriker das verdienstvolle Wirken eines Ministeriums für seltsame Gangarten vor. Nach ähnlicher Nützlichkeit strebt offensichtlich das Kieler Frauenministerium mit der Förderung einer grotesken, aber feministisch korrekten Verdoppelungs-, Neutralisierungs- und Vermeidungssprache, die an andere sattsam bekannte Reformen erinnert. Die Bevorzugung von Worten wie „Person“ oder „Lehrkraft“ läßt befürchten, daß es nicht bei der Gleichstellung bleiben soll, macht aber auch - sicher ungewollt - darauf aufmerksam, daß sich über Jahrhunderte die meist männlichen Amtspersonen, Lehrkräfte, Autoritäten, Majestäten, auch Poeten und Kalifen nie daran gestoßen haben, daß sie eigentlich Femininformen sind. Das zeigt, daß die angebliche Diskriminierung durch das zufällige grammatische Geschlecht nur ein fataler feministischer Tick ist, wie denn auch den chinesischen Frauen ihre geschlechtsneutrale Sprache in Jahrtausenden keinen Vorteil gebracht hat.

Nicht veröffentlicht:

Die laufende Gleichstellung ist oft genug unbegründet inkonsequent. In Niedersachsen wurde eine 150.000 DM teure staatliche CD-ROM-Produktion vernichtet, weil in einigen Berufsbildern die gleichgestellte Nennung von Zimmer-, See-, Flach- oder Landfrauen vergessen worden war. Kurz zuvor war aber versäumt worden, den nachgeschobenen Gottesbezug in der niedersächsischen Verfassung mit „Gott und/oder Göttin“ geschlechtergerecht zu formulieren.

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Christian Melsa am 12.10.2001 um 07.34

http://home.t-online.de/home/Ruediger.Krueger/RS2020.htm


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.10.2001 um 19.25

1871 Einheit Deutschlands (kleindeutsch durch Bismarck)
1901 Einheit der deutschen Rechtschreibung (durch Konrad Duden)
Fortfall überflüssiger Zeichen:
h nach t: Thür >Tür

1949 Teilung Deutschlands (durch die Kommunisten)
1996 Teilung der deutschen Rechtschreibung (durch die Kultusminister)
in traditionelle Kulturschreibung – und die Zwangsrechtschreibung:
Vermehrung überflüssiger Zeichen:
Dreifachbuchstaben: Flußschiffahrt > Flussschifffahrt,
Bindestrichfimmel: Brennessel > Brenn-Nessel,
Lückenfimmel: die Leidtragenden > die Leid Tragenden
Kommakrampf: "Kommst du?" fragte er > "Kommst du?", fragte er
"Kackofonie" : selbständig > selbstständig

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Christian Dörner am 05.10.2001 um 11.25

Sehr geehrte Frau Dr. Menges,

ist es nicht gerade so, daß gerade die überzeugtesten Reformgegner diejenigen sind, die sich mit dem neuen Regelwerk intensivst auseinandergesetzt haben bzw. durch die Beschäftigung damit erst zu richtigen Kritikern der Reform wurden, während sich die glühendsten Befürworter im allgemeinen nicht dazu durchringen können, die Einzelheiten der Reform genauer zu studieren? Vielleicht deshalb, weil man Angst hat, die Argumente der Kritiker könnten überzeugen?
Jedenfalls müssen sich die Reformgegner nicht das Argument gefallen lassen, sie seien zu faul zum Umlernen, denn sie kennen das neue Regelwerk bereits – haben also "umgelernt", auch wenn sie selbstverständlich in ihrem eigenen Schreibgebrauch nicht nach diesen Regeln vorgehen.
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Christian Dörner


eingetragen von RenateMariaMenges am 05.10.2001 um 09.55

was Sigmar Salzburg in seinen alten, bekannten Sprüchen schreibt!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 02.09.2001 um 07.31

Nicht ernst gemeint:
„Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen."

Nicht ernst zu nehmen:
„Wer die gewohnte Schreibung beibehält, ist nur zu faul zum Umlernen."

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Klaus Malorny am 19.08.2001 um 19.04

Hallo,

hoffentlich habe ich das richtige Forum dafür getroffen -
ein Kollege hat mir heute diesen Verweis zugeschickt:

http://comix.web.de/Bengen/B379.htm

Fiehl Spass!

mfg.
Klaus Malorny


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.08.2001 um 06.17

Eine Meldung aus der schreibreformierten BLÖD-Zeitung:

Der Innenminister äußerte Besorgnis erregenden Entwicklungen in der rechten Szene nachgehen zu wollen, nachdem er folgendes Flugblatt zu gespielt fand:

„Mit dem Holocaustdenkmal wird bewusst gemacht, dass die Juden uns Leid tun! Da haben wir Not leidende Opfer zu achten. Lasst uns Vergangenes wieder gut machen! Wir nationalen Kräfte müssen die viel versprechenden Politiker bei den nächsten Wahlen zusammen schlagen. Bei unseren Aufmärschen raten wir der Polizei keinen Widerstand zu leisten. In der Abschlusskundgebung werden wir mit einer Hand voll Blut befleckten Fahnen unsere Ehrenbezeugung erweisen und zeigen, wie Arm und Reich grüßen sollen! Glauben wir dann auch Wunder was wir erreicht haben müssen wir doch weiter gehend demonstrieren, solange wir von nahe stehenden Bürgern hören: »Das sind auch für uns Juden befreiende Aussichten.«"

Die Verfolgung der Verfasser scheiterte an der zweideutigen neuen Rechtschreibung. Auch eine Anklage wegen „versuchter neuer Rechtschreibung" musste fallen gelassen werden, da die Anwendung der neuen Regeln überwiegend korrekt war.


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Sigmar Salzburg


eingetragen von Norbert Schäbler am 03.07.2001 um 12.34

Red face

Wie gerne habe ich früher mit den Lernhilfen aus dem Manz Verlag München gearbeitet, insbesondere mit den Übungen zur Rechtschreibung.
Dort nämlich war immer ein eigenes Kapitel eingebaut. Es lautete: "Wiederhole mit Humor!"


Hieraus einige Kostproben (zitiert aus: "Diktate Band 1", ISBN 3-7863-0210-3, S. 74ff.)

Wir wollen mehr vom Meer sehen, bis jetzt seh' ich nur die See!
Trenne nie st zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz!
Trenne nie das S vom T, denn es tut ihm schrecklich weh!
Schreibe "eu" dann und wann, wenn man "au" nicht sagen kann!
So mancher nicht die Regel kennt: "so daß", "gar nicht" werden stets getrennt.
Das "Daß", das man mit ß schreibt, ist ein anderes "Das" als das "Das", das man mit s schreibt.
Ein hartes S im Innern stand, teils ss, teils ß benannt. Doch als das S ans Ende kam, man nur ß als Schreibung nahm.
Ein Wagen fuhr durch Gossensaß
und fuhr durch eine Soßengaß,
so daß die ganze Gassensoß'
sich über die Insassen goß.
Zum letzten Mal sah er zu dem Fenster hinauf, an dem sie stand und weinte.
Oder
Zum letztenmal sah er zu dem Fenster hinauf, an dem sie stand, und weinte.

Manchmal waren die Sprüche ja wirklich lustig - zumindest komisch oder zum Nachdenken - und es ist wirklich schade, daß nun einige dieser denkwürdigen Formulierungen nicht mehr gelten sollen.
Andererseits ist es ja so, daß auch "die Moderne" ihre Sprüche braucht.
Der folgende Spruch fiel mir kürzlich ein, nachdem Prof. Ickler eine Untersuchung veröffentlichte, in der festgestellt worden war, daß neuerdings, der Superlativ (z.B. am schönsten) immer häufiger groß geschrieben werde.

Mein Spruch:
"Am schönsten" und "mitnichten" schreibe weiterhin klein!
Es mit Nichten zu treiben, ist schlimm und gemein.

Das ist nur eine Anregung - könnte ja ein Büchlein eines Sprachenvereins werden.
"Übe mit Humor".
Oder ist das vielleicht Ironie - oder noch schlimmer?

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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.06.2001 um 20.59

Die Zwergpredigt

Essessselig seid ihr Armen im Geiste,
denn „essess" ist euer Himmelreich.

Esseselig seid ihr, arm an Geist,
doch Multi im Mediahimmel.

Ihr seid das Schmalz der Herde.
Wenn das Hirnschmalz dumm wird,
ist es hinfort zu nichts nütze,
als daß ihr damit schmiert
und euren Reibach macht.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Kultusminister!
Eure Reform gleicht übertünchten Gräbern,
die auswendig schön erscheinen,
inwendig aber sind sie voll toten Gebeins und Unreinigkeit.
So wollt auch ihr von außen demokratisch erscheinen,
von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Kultusminister!
Ihr verschließt die Literatur den Menschen.
Ihr kommt nicht hinein, und die hinein wollen,
laßt ihr auch nicht hineingehen.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Kultusminister!
Ihr baut Denkmäler den Dichtern
und schmückt die Grabmäler der Großen und sagt:
Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen,
so hätten wir uns nicht schuldig gemacht
der Verfolgung und Bücherverbrennung.
Durch eure Zwangstat aber gebt ihr Zeugnis,
wes Geistes Kinder ihr wirklich seid.

Wehe euch, ihr blinden Führer! Die ihr sagt:
Wenn jemand die Sprache pflegt, dann ist das nichts.
Wenn aber jemand eure Schreibung durchsetzt,
dann ist er euer.

Ihr Schlangen, ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr
der Verdammnis der Literaturgeschichte entgehen?

Da ihr nun dem Mammon treu gewesen seid,
wer wird euch ehrliche Kunst anvertrauen?

Ihr könnt nicht der Kultur dienen und zugleich dem Mammon.


– geändert durch Sigmar Salzburg am 17.06.2001, 18:44 –
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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.06.2001 um 07.09

Was kann einem zu solch beflissener Dichtkunst
anderes einfallen als nur wieder:

Rechtschreibreform:
Glaube versetzt Zwerge!

Oder:

Wer mit zwanzig kein Schreibreformer war, hat kein Herz.
Wer mit dreißig noch Reformer ist, hat keinen Verstand.
(Alte politische Weisheit, auf das Reformunwesen angewandt)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von RenateMariaMenges am 07.06.2001 um 09.35

Schweigen, das hättet ihr wohl gern
Schweigen, steht unter einem schlechten Stern
Schweigen, liegt uns ganz fern

Wir reden
Wir schreiben
Wir führen aus
Wir lernen
Wir lehren

Zuviel Änderung vertragen wir nicht,
da wird das Resultat zu schlecht

Zurück wollen wir nicht,
was spricht das Verwaltungsgericht?


eingetragen von Norbert Schäbler am 06.06.2001 um 20.58

... zum Thema Dummheit:

Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit;
sie begründet die Weltherrschaft
der Dummheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Ist es nicht schrecklich,
daß der menschlichen Klugheit
so enge Grenzen gesetzt sind
und der menschlichen Dummheit
überhaupt keine?
(Konrad Adenauer)
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nos


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.05.2001 um 08.49

Dazu nochmal: Neu-Goethe
für Änderungs-Impres(s)arios

Änderers Machtlied

Über allen Gipfeln
ist Ruh,
an letzten Zipfeln
des Känguru[h]
fehlt nun ein Hauch.
Das Rau[h]e schweiget
im Blätterwalde.
Warte nur, balde
schweigest du auch.

aus: „Neuschreib-Gedichte, h-arm- und stiellos",

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Sigmar Salzburg


eingetragen von RenateMariaMenges am 11.05.2001 um 06.54

Hass auf die Reform
Hass auf die
Hass auf
Hass
H

Was bleibt ist der Zorn,
das Resultat ist eine neue Form,
die überleben wird.

– geändert durch RenateMariaMenges am 12.05.2001, 21:21 –


eingetragen von Norbert Schäbler am 06.05.2001 um 11.17

Kuckuck-Sei

"Hass",
Du wirkst so schrecklich plump seit Neuem.
Man hat dich flach gemacht
Und ich schief lache mich:

Du hoppelst nur noch rum,
Hast
Hassstress und
Was Hasenhaftes hast d'.

Als "Haß"
hast Du mir Spass gemacht
und jetzt lass ich Dich los,
dass D' wiederwirst.



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nos


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