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Gefundene Datensätze: 2angezeigt: 2Im Profil: Rudolf Hoberg
Zu Süddeutsche Zeitung v. 29.5.99:Rudolf Hoberg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche SpracheFremdwörter auf Chinesisch zu schreiben, scheitert meist kläglich, etwa bei Demokratie, di-mu-ke-la-si oder Marx, gleich ma-ke-si, was ein Bauer auf einer Parteiveranstaltung nach einem chinesischen Flüsterwitz immer nur versteht als Pferd kann denken. Leider kann man dies bei uns nicht den Pferden überlassen, denn Sprache und Geisteszustand der Deutschen sind ungemein saugfähig für Wichtigtuereien aller Art. Deshalb ist es sicher etwas herablassend, wenn Hermann Unterstöger dem Vorgänger der Gesellschaft für deutsche Sprache pathetisch-säuerlichen Purismus nachsagt. Das Vorhaben, einen Gegenentwurf zu den hereinflutenden Anglizismen zu liefern, wäre sicher erfolgversprechender, wenn nicht der größte Teil des nötigen Kraftaufwandes mit der nichtsnutzigen Rechtschreibreform vergeudet worden wäre. Daß der neue Vorsitzende hier seinen Anteil hat, ist an sich weniger bemerkenswert. Stutzig macht nur der Hinweis auf geschicktes Anheuern von Sponsoren. Könnte es nicht sein, daß die Sponsoren die Gesellschaft angeheuert haben, um der Schreibreform etwas mehr Ansehen zu verschaffen? Wenn Rudolf Hoberg nun beobachtet, wie die Reform vom Sprachvolk angenommen wird, ähnelt er dem Biologen, der vor einem wassergefüllten Bombentrichter wartet, was für ein Leben sich darin ausbreitet. Hätte man nicht lieber auf diesen Krieg verzichten sollen?